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ID1603013900

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/30 2006 (Haushaltsgesetz 2006) (Drucksache 16/750) . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2005 bis 2009 (Drucksache 16/751) . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 09 Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie Michael Glos, Bundesminister BMWi . . . . . . Rainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ludwig Stiegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Ulla Lötzer (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Ute Berg (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kurt J. Rossmanith (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Klaus Brähmig (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Schlussrunde: Haushaltsgesetz 2006 Bernhard Brinkmann (Hildesheim) (SPD) . . . Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bernhard Brinkmann (Hildesheim) (SPD) . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2455 B 2455 B 2455 C 2458 C 2460 C 2462 D 2464 A 2480 B 2482 A 2483 C 2484 D 2484 C 2485 D 2487 D 2488 A 2488 B Deutscher B Stenografisch 30. Sitz Berlin, Freitag, den I n h a l Stellungnahme des Ältestenrates zu Angriffen gegen den Bundestagspräsidenten im Zusam- menhang mit einer eventuellen Diätenanpas- sung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zur Geschäftsordnung Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörg van Essen (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 1 (Fortsetzung): a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr L U D S A K 2453 A 2453 C 2425 C Matthias Berninger (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2465 C undestag er Bericht ung 31. März 2006 t : aurenz Meyer (Hamm) (CDU/CSU) . . . . . . Cornelia Pieper (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Sabine Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . lrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kurt J. Rossmanith (CDU/CSU) . . . . . . . . r. Rainer Wend (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . abine Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . . . . nna Lührmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Kröning (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . urt J. Rossmanith (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2467 D 2469 A 2469 C 2470 C 2472 A 2472 D 2475 A 2475 D 2477 B 2477 D 2477 D 2479 D Steffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 2489 B 2492 A II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 30. Sitzung. Berlin, Freitag, den 31. März 2006 Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Eduard Oswald (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Petra Merkel (Berlin) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Leo Dautzenberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Peer Steinbrück, Bundesminister BMF . . . . . Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 2: Antrag der Abgeordneten Jens Ackermann, Dr. Karl Addicks, Christian Ahrendt und wei- terer Abgeordneter: Einsetzung eines Unter- suchungsausschusses (Drucksache 16/990) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörg van Essen (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bernhard Kaster (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle (FDP) . . . . . . . . . . . . Bernhard Kaster (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Petra Pau (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Stünker (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2494 C 2495 A 2495 C 2498 C 2501 A 2502 D 2504 D 2509 A 2510 C 2513 A 2513 A 2514 B 2516 B 2516 D 2517 B 2518 B 2521 A 2522 B 2523 D 2525 A 2526 A Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 30. Sitzung. Berlin, Freitag, den 31. März 2006 2453 (A) ) (B) ) 30. Sitz Berlin, Freitag, den Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 30. Sitzung. Berlin, Freitag, den 31. März 2006 2525 (A) ) (B) ) Kurth (Quedlinburg), Undine BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 31.03.2006 Strobl (Heilbronn), Thomas CDU/CSU 31.03.2006 Anlage 1 Liste der entschuldigt Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Ahrendt, Christian FDP 31.03.2006 Bätzing, Sabine SPD 31.03.2006 Bareiß, Thomas CDU/CSU 31.03.2006 Dr. Bartsch, Dietmar DIE LINKE 31.03.2006 Bernhardt, Otto CDU/CSU 31.03.2006 Dr. Bisky, Lothar DIE LINKE 31.03.2006 Bülow, Marco SPD 31.03.2006 Dr. Däubler-Gmelin, Herta SPD 31.03.2006 Fischer (Karlsruhe- Land), Axel E. CDU/CSU 31.03.2006* Freitag, Dagmar SPD 31.03.2006 Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 31.03.2006 Gabriel, Sigmar SPD 31.03.2006 Dr. Göhner, Reinhard CDU/CSU 31.03.2006 Gradistanac, Renate SPD 31.03.2006 Dr. Gysi, Gregor DIE LINKE. 31.03.2006 Heinen, Ursula CDU/CSU 31.03.2006 Hilsberg, Stephan SPD 31.03.2006 Hintze, Peter CDU/CSU 31.03.2006 Hofbauer, Klaus CDU/CSU 31.03.2006 Homburger, Birgit FDP 31.03.2006 Ibrügger, Lothar SPD 31.03.2006 Kressl, Nicolette SPD 31.03.2006 Krichbaum, Gunther CDU/CSU 31.03.2006 L D L M M M M N O P P R D R S D S D S D D A (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht en Abgeordneten ämmel, Andreas G. CDU/CSU 31.03.2006 r. Lamers (Heidelberg), Karl CDU/CSU 31.03.2006** intner, Eduard CDU/CSU 31.03.2006* eierhofer, Horst FDP 31.03.2006 ücke, Jan FDP 31.03.2006 üller (Gera), Bernward CDU/CSU 31.03.2006 üller (Köln), Kerstin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 31.03.2006 eumann (Bremen), Bernd CDU/CSU 31.03.2006 tto (Frankfurt), Hans- Joachim FDP 31.03.2006 flug, Johannes SPD 31.03.2006 ofalla, Ronald CDU/CSU 31.03.2006 aidel, Hans CDU/CSU 31.03.2006** r. Ramsauer, Peter CDU/CSU 31.03.2006 oth (Esslingen), Karin SPD 31.03.2006 chäfer (Bochum), Axel SPD 31.03.2006 r. Schäuble, Wolfgang CDU/CSU 31.03.2006 chmidt (Nürnberg), Renate SPD 31.03.2006 r. Schui, Herbert DIE LINKE 31.03.2006 chwanitz, Rolf SPD 31.03.2006 r. Solms, Hermann Otto FDP 31.03.2006 r. Spielmann, Margrit SPD 31.03.2006 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich (A) (C) (B) ) – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über die Fortschritte zur Entwicklung der verschiedenen Felder des Geoinforma- tionswesens im nationalen, europäischen und interna- tionalen Kontext – Drucksache 15/5834 – Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden EU- Stübgen, Michael CDU/CSU 31.03.2006 Tillmann, Antje CDU/CSU 31.03.2006 Dr. Uhl, Hans-Peter CDU/CSU 31.03.2006 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates ** für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung der NATO Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Der Vorsitzende des folgenden Ausschusses hat mit- geteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absieht: Innenausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Fünfter Bericht der Bundesregierung über den Stand der Auszahlungen und die Zusammenarbeit der Stif- tung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ mit den Partnerorganisationen – Drucksachen 15/5936, 16/480 Nr. 1.16 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Sechster Bericht der Bundesregierung über den Stand der Rechtssicherheit für deutsche Unternehmen im Zu- sammenhang mit der Stiftung „Erinnerung, Verant- wortung und Zukunft“ – Drucksachen 15/5505, 15/5634 Nr. 1.3, 16/820 Nr. 3 – V P t Vaatz, Arnold CDU/CSU 31.03.2006 Weinberg, Marcus CDU/CSU 31.03.2006 Weisskirchen (Wiesloch), Gert SPD 31.03.2006 Wissmann, Matthias CDU/CSU 31.03.2006 (D orlagen bzw. Unterrichtungen durch das Europäische arlament zur Kenntnis genommen oder von einer Bera- ung abgesehen hat. Petitionsausschuss Drucksache 16/419 Nr. 1.4 Innenausschuss Drucksache 16/150 Nr. 2.253 Rechtsausschuss Drucksache 16/150 Nr. 2.32 Drucksache 16/150 Nr. 2.44 Drucksache 16/150 Nr. 2.200 Drucksache 16/150 Nr. 2.226 Drucksache 16/150 Nr. 2.232 Drucksache 16/150 Nr. 2.247 Drucksache 16/419 Nr. 2.10 Drucksache 16/419 Nr. 2.52 Finanzausschuss Drucksache 16/629 Nr. 2.2 Drucksache 16/629 Nr. 2.18 Drucksache 16/629 Nr. 2.33 Haushaltsausschuss Drucksache 16/481 Nr. 1.14 Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Drucksache 16/419 Nr. 2.68 Drucksache 16/629 Nr. 2.13 Drucksache 16/629 Nr. 2.15 Ausschuss für Arbeit und Soziales Drucksache 16/419 Nr. 1.6 Drucksache 16/419 Nr. 2.15 Drucksache 16/481 Nr. 1.22 Ausschuss für Gesundheit Drucksache 16/629 Nr. 2.36 2526 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 30. Sitzung. Berlin, Freitag, den 31. März 2006 91, 1 0, T 30. Sitzung Berlin, Freitag, den 31. März 2006 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Petra Pau


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Wir

    diskutieren heute über die Einsetzung eines Parlamenta-
    rischen Untersuchungsausschusses. In den Medien wird
    er gern als „BND-Ausschuss“ gehandelt. Das finde ich
    falsch; denn diese Bezeichnung trifft nicht den eigentli-
    chen Kern. Vielmehr geht es um die Frage, ob im Namen
    des Kampfes gegen den Terrorismus Menschen- und
    Bürgerrechte verletzt wurden und, wenn ja, wer das ge-
    tan hat, wer es geduldet hat und wer die politische Ver-
    antwortung dafür trägt.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Deshalb geht die Fraktion Die Linke auch nicht in einen
    „BND-Ausschuss“, sondern in einen Parlamentarischen
    Untersuchungsausschuss für Bürger- und Menschen-
    rechte.

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    (C (D as ist jedenfalls meine Intention. Es gibt mehr als nur einen begründeten Anfangsveracht, der die Einsetzung eines solchen Ausschusses echtfertigt. Nicht ohne Grund befasst sich auch das EUarlament mit diesen Fragen. Von meiner Kollegin ylvia-Yvonne Kaufmann weiß ich, dass in diesem Zuammenhang noch sehr viele Fragen offen sind – so viel ur europäischen Praxis, die Sie angesprochen haben –: (Beifall der Abg. Dr. Gesine Lötzsch [DIE LINKE])


    (Beifall bei der LINKEN)


    ach den geheimen Aktivitäten der CIA auf europäi-
    chem Territorium, nach Entführungen europäischer
    ürger, auch über deutsche Flughäfen, und nach Ge-

    tändnissen, die nach Folter abgegeben wurden


    (Joachim Stünker [SPD]: Das waren doch keine Geständnisse, junge Frau!)


    nd von denen auch deutsche Dienste profitiert haben
    ollen.

    Der Parlamentarische Untersuchungsausschuss des
    undestages wird sich mit der übergreifenden Frage be-

    assen, ob das Grundgesetz – fahrlässig oder bewusst –
    ußer Kraft gesetzt wurde. Ich finde, diese Grundsatz-
    rage sollte allen Fraktionen aller Mühen wert sein.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Ich sage das auch mit Blick auf die aktuellen Einbür-
    erungsdebatten. Sie tragen inzwischen absurde Züge.
    ch verweise nur auf den vorgesehenen Einsatz von Fra-
    ebögen in Baden-Württemberg und Hessen. Demnach
    üssten übrigens in Baden-Württemberg der Papst und

    n Hessen noch mehr Deutsche ausgebürgert werden.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Ich habe mich heute mit einem eigenen Fragebogen in
    ie Debatte eingemischt. Vielleicht hilft diese Karikatur,
    ehr Sinn in diesen Unsinn zu bringen. Denn richtig ist

    och: Wenn Migranten Deutsche werden wollen, dann
    üssen sie Deutsch sprechen können und müssen das
    rundgesetz respektieren. Aber was sind solche berech-

    igten Forderungen an Migrantinnen und Migranten
    ert, wenn ebenso berechtigte Zweifel bestehen, dass
    ie deutsche Politik dasselbe Grundgesetz großzügig au-
    er Kraft setzt, wenn es ihr opportun erscheint? Mit ge-
    au diesen Zweifeln werden wir uns im Untersuchungs-
    usschuss beschäftigen.

    Nun habe ich sehr wohl vernommen, dass die
    undeskanzlerin die USA ob des Gefangenenlagers
    uantanamo kritisiert hat. Das hätte der rot-grünen Re-

    ierung vordem vielleicht besser zu Gesicht gestanden.


    (Volker Beck [Köln] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das hat sie kontinuierlich gemacht!)


    ber es muss jeder selbst wissen, von wem er sich die
    utter vom Brot nehmen lässt.


    (Beifall bei der LINKEN)

    )






    (A) )



    (B) )


    Petra Pau
    Solange es allerdings als nützlich gilt – das steht jeden-
    falls im Raum –, die geschundenen Guantanamo-Häft-
    linge der USA für vermeintlich deutsche Interessen zu
    gebrauchen, so lange hat auch die Kritik der Bundes-
    kanzlerin einen faden Beigeschmack. Bundesinnen-
    minister Schäuble hat sinngemäß erklärt: Ohne die Infor-
    mationen, die unter Folter erwirkt wurden, müssten die
    deutschen Geheimdienste einpacken. Das heißt ja wohl
    auf schlecht Deutsch: Folter gehört sehr wohl zum inter-
    nationalen Geschäft. Genau das ist aber verfassungs-
    widrig.

    Wir erleben seit den Terroranschlägen vom
    11. September 2001 in den USA, dass Grund- und Bür-
    gerrechte immer kleiner geschrieben werden und dass
    derjenige, der sie dennoch verteidigt, oft als Sicherheits-
    risiko abgestempelt wird. Das ist ein realer und gefährli-
    cher Trend für die Verfasstheit der Bundesrepublik.

    Ich habe hier mehrfach dazu und vor allem dagegen
    gesprochen. Auch bei den Rednerinnen und Rednern der
    FDP war das der Fall. Das habe ich, bei allen gravieren-
    den Differenzen in der Wirtschafts- und Sozialpolitik,
    immer honoriert und respektiert. Ich tue es auch heute.
    Denn dank engagierter FDP-Politikerinnen und -Politi-
    ker wie zum Beispiel der Kollegin Leutheusser-
    Schnarrenberger oder des Kollegen Hirsch gibt es ein-
    schlägige Urteile des Bundesverfassungsgerichtes.


    (Beifall bei der LINKEN und der FDP)


    Diese Urteile setzen Grenzen. Ich finde, es wird höchste
    Zeit, dass diese Grenzen respektiert werden, und zwar
    schon während des Gesetzgebungsverfahrens, damit die
    Gesetze nicht im Nachhinein korrigiert werden müssen.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Nun zurück zum Untersuchungsausschuss. Ich habe
    keine Illusionen darüber, was er letztlich klären kann.
    CDU/CSU und SPD haben mehrfach erklärt, was sie al-
    les nicht wollen. Mit ihrer übergroßen parlamentarischen
    Mehrheit werden sie das sicherlich zu verhindern su-
    chen.

    Ich bin aber dennoch für einen Untersuchungsaus-
    schuss, eben weil es mir um Bürger- und Menschen-
    rechte geht. Sie müssen endlich wieder ein Positivthema
    werden. Ich finde, dieser Ausschuss kann dazu einen
    wichtigen Beitrag leisten; denn er kann Zweifel ausräu-
    men und die Grundrechte stärken. Das will ich. Dazu
    sollten wir uns alle eingeladen fühlen.


    (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Dr. Max Stadler [FDP])




Rede von Dr. h.c. Wolfgang Thierse
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Ich erteile das Wort Kollegen Joachim Stünker, SPD-

Fraktion.


(Beifall bei der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Joachim Stünker


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Meine Damen und Herren! Der Untersuchungsausschuss
    wird, nachdem wir heute den Antrag auf Einsetzung

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    (C (D berwiesen haben, nach Beratungen im Geschäftsordungsausschuss in der nächsten Woche eingesetzt weren. Die Minderheit hat von den Möglichkeiten des Unersuchungsausschussgesetzes Gebrauch gemacht. Das st so auch in Ordnung. Das werden wir akzeptieren und erden nicht an dieser Entscheidung rütteln. (Ulrich Maurer [DIE LINKE]: Es bleibt Ihnen auch gar nichts anderes übrig!)


    Herr Maurer, wir haben in der vorletzten Legislatur-
    eriode zusammen mit unserem Koalitionspartner das
    ntersuchungsausschussgesetz so gefasst, weil wir die
    inderheitenrechte schützen wollten. So ist es gewesen.


    (Beifall bei der SPD sowie des Abg. Volker Beck [Köln] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Nach den ersten beiden Reden der Antragsteller – der
    edner der Grünen hat noch nicht gesprochen –


    (Fritz Kuhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Kommt noch!)


    in ich allerdings etwas verwirrt, was denn nun Gegen-
    tand des Untersuchungsausschusses werden soll.


    (Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Steht im Antrag!)


    ach der Rede, die Herr van Essen gehalten hat, und der
    urzintervention von Herrn Westerwelle wollen Sie von
    er FDP nachweisen, dass sich Rot-Grün klammheim-
    ich am Irakkrieg mitbeteiligt hat. So ähnlich haben Sie
    ich hier geäußert. Ich kann Ihnen sagen: Das wird Ihnen
    icht gelingen; denn so ist es nicht gewesen. Das weiß
    ie ganze Welt, Herr Kollege van Essen.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Dr. Guido Westerwelle [FDP]: Dann ist es ja kein Problem!)


    afür brauchen Sie diesen Untersuchungsausschuss
    icht. Die Kollegin Pau hat hier eben versucht, ihre
    anze Staatsverdrossenheit noch einmal deutlich zu ma-
    hen,


    (Dr. Guido Westerwelle [FDP]: Das ist die Pau nun wirklich nicht!)


    ie dies auch Herr Kollege Nešković im Parlamentari-
    chen Kontrollgremium getan hat. – Okay.

    Wollen wir einmal schauen, welches Anliegen die
    rünen noch haben. Welches Anliegen Herr Ströbele
    at, weiß ich schon, da ich ja in vielen Sitzungen mit
    hm zusammengesessen habe.

    Ich kann den drei Fraktionen, die hier diesen Aus-
    chuss beantragt haben, nur eine gute Reise wünschen.
    ch hoffe, Sie sind sich der Verantwortung bewusst, die
    ie dadurch übernehmen, dass Sie in diesen Ausschuss
    ehen;


    (Ina Lenke [FDP]: Ja, sicher!)


    enn nach sachlicher Bewertung – diese kann man vor-
    ehmen, wenn man im Sachverhalt steckt – muss ich sa-
    en: Alle Punkte, um die es hier geht und die Sie in Ihren
    ntrag geschrieben haben, den ich mir sehr gründlich






    (A) )



    (B) )


    Joachim Stünker
    durchgelesen habe, sind lückenlos geklärt. Als Mitglied
    des Parlamentarischen Kontrollgremiums habe ich die
    Möglichkeit gehabt, die Vorwürfe, die dort erhoben wur-
    den, in sehr vielen Sitzungen und Stunden mit zu erör-
    tern und aufzuklären. Von daher wird dieser Ausschuss
    keine neuen Erkenntnisse und keine neuen Aufklärungen
    bringen. Im Grunde wissen auch Sie, dass nicht mehr zu
    tun ist.


    (Dr. Guido Westerwelle [FDP]: Dann können wir ihn ja problemlos mit Ihrer Zustimmung einsetzen!)


    – Herr Kollege Westerwelle, mit etwas, was überflüssig
    ist, sollte man gar nicht erst beginnen. So ist das.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Zu dem ersten Punkt Ihres Antrags: Die Bundesregie-
    rung hat glaubhaft versichert und deutlich gemacht, dass
    die Bundesrepublik Deutschland keine Erkenntnisse
    über die genannten CIA-Flüge und die dort genannten
    Gefängnisse hat.


    (Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wollen Sie sich damit zufrieden geben?)


    Sie können vielleicht völkerrechtlich aufklären wollen,
    was andere Staaten dort getan haben, aber das werden
    Sie in diesem Ausschuss nicht hinbekommen.


    (Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: In Deutschland!)


    – Herr Kollege Ströbele, Sie wissen das ganz genau.

    Es ist zu Recht darauf hingewiesen worden, dass das
    EU-Parlament mittlerweile auch einen Untersuchungs-
    ausschuss eingesetzt hat.


    (Jörg van Essen [FDP]: Die scheinen noch Fragen zu haben!)


    – Eben nicht, Herr van Essen. – Wenn man mit den Kol-
    legen dort spricht, dann erfährt man, dass sie mächtig auf
    der Stelle treten und nicht weiterkommen; denn die Ant-
    worten, die man haben müsste, werden von denen, die
    sie geben könnten – die Amerikaner und niemand
    sonst –, nicht gegeben. Sie können sie ja vorladen. Bitte
    schön. Dann werden Sie sehen, zu welchen Ergebnissen
    Sie kommen.

    Zu Ihrem zweiten Punkt: Das Kontrollgremium ist zu
    dem Ergebnis und der festen Überzeug gekommen, dass
    es keine deutsche Beteiligung an der Entführung des
    Herrn el-Masri gegeben hat. Er ist auch nicht von deut-
    schem Boden aus entführt worden, wenn er denn über-
    haupt entführt worden ist. Mittlerweile wissen wir ja
    nicht einmal mehr das genau. Möglicherweise könnte er
    selbst mit ganz anderen Intentionen irgendwohin auf
    dem Weg gewesen sein.


    (Dr. Max Stadler [FDP]: Aber das sind doch Fragen über Fragen!)


    – Herr Kollege Stadler, dieser Herr el-Masri ist auch
    nicht irgendwer.


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    (C (D (Dr. Guido Westerwelle [FDP]: Lauter Fragen!)


    Genau die werden Sie in dem Ausschuss nicht beant-
    ortet bekommen, es sei denn, Herr el-Masri sagt ein-
    al, was wirklich Sache gewesen ist. Das mag natürlich

    ein.


    (Dr. Max Stadler [FDP]: Den werden wir schon vorladen!)


    Dann tun Sie das. Er war gerade in Brüssel vorgeladen
    nd die Kolleginnen und Kollegen dort waren hinterher
    ehr frustriert, Herr Kollege Stadler. Genau so war es.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU)


    Der dritte Punkt, der genannt wird, ist die informato-
    ische Anhörung – so möchte ich sie einmal nennen –
    on Herrn Zammar in Syrien. Es war eine informatori-
    che Anhörung einer Person, von der wir damals ge-
    usst haben und auch heute noch wissen, dass sie zum

    ngsten Kreis der islamistischen Szene hier in Deutsch-
    and gehört. Sie gehört zum engsten Kreis der Personen
    n der Hamburger Zelle, die mitverantwortlich für die
    reignisse am 11. September 2001 waren. Diese Person
    ekennt sich auch dazu. Wenn die deutschen Dienste die
    öglichkeit wahrnehmen – berechtigt, wie ich meine –,

    nformationen zu bekommen, die sie im Interesse der na-
    ionalen Sicherheit dringend benötigen, dann habe ich
    as nicht zu beanstanden.


    (Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Auch wenn er gefoltert wurde?)


    Herr Kollege Ströbele, Sie wissen doch ganz genau,
    ass der Herr Zammar von deutschen Behörden nicht ge-
    oltert worden ist.


    (Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das hat auch niemand behauptet!)


    ie wissen ganz genau, dass er sehr offen und deutlich
    esagt hat, wie er mit denen, die ihn eingesperrt haben,
    mgegangen ist. Herr Kollege Ströbele, wir alle sind uns
    inig – das brauchen wir uns gegenseitig nicht mehr zu
    rzählen –, dass Folter kein Mittel für ein strafrechtli-
    hes Ermittlungsverfahren sein kann.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD – Volker Beck [Köln] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Da ist Lafontaine anderer Meinung!)


    Seit dem 11. September 2001 habe ich mich in den
    erschiedenen Tätigkeiten, die ich in diesem Hause
    ahrgenommen habe, immer wieder gefragt – das war

    ür mich immer das Worst-Case-Szenario –: Was passiert
    n der Bundesrepublik Deutschland, wenn in Berlin oder
    n Frankfurt ein Anschlag wie in Madrid oder London
    tattfindet und dann hinterher von Zeitungen berichtet
    ird, dass wir hätten vorbeugen können, wenn die ent-

    prechenden Dienste allen Hinweisen nachgegangen wä-
    en und alle zur Verfügung stehenden Möglichkeiten
    usgeschöpft worden wären? Der Vorwurf wäre dann,
    ass die Bomben möglicherweise nicht hochgegangen
    ären und 100 oder 120 Menschen hätten gerettet wer-
    en können, wenn wir das gemacht hätten. Ich garantiere






    (A) )



    (B) )


    Joachim Stünker
    Ihnen, dass wir, wenn das der Fall gewesen wäre, nicht
    nur einen Untersuchungsausschuss hätten.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Der vierte und letzte Punkt in dem Antrag, den Sie
    vorgelegt haben, betrifft die Tätigkeit von zwei BND-
    Mitarbeitern seinerzeit in Bagdad. Das Kontrollgre-
    mium und, wie ich glaube, die große Mehrheit dieses
    Hauses – das habe ich zumindest bisher so von Ihnen ge-
    hört – ist der festen Überzeugung, dass es richtig war,
    zurzeit des Irakkrieges mit zwei Mitarbeitern in Bagdad
    präsent gewesen zu sein, weil wir – das liegt im nationa-
    len Interesse – nur so unsere eigenen Erkenntnismög-
    lichkeiten ausschöpfen konnten und mussten.

    Der Hintergrund dafür ist das Szenario im Weltsicher-
    heitsrat und der Auftritt von Colin Powell. Man muss
    sich wieder ins Gedächtnis rufen, wie dort die Welt ganz
    bewusst mit Falschinformationen gefüttert worden ist.
    Gerade wir, die wir uns aus Überzeugung und trotz viel
    Gegendrucks unter der Führung von Bundeskanzler
    Schröder und Außenminister Fischer nicht an diesem
    Krieg beteiligt haben, wollten und mussten unsere Er-
    kenntnismöglichkeiten ausschöpfen. Ich glaube – das
    hoffe ich zumindest –, darüber herrscht weitgehend Ei-
    nigkeit.


    (Beifall des Abg. Dr. Ernst Dieter Rossmann [SPD])


    Nun geht es um Folgendes: Was haben die beiden
    BND-Mitarbeiter dort gemacht? Wie haben sie ihren
    Auftrag ausgeführt? Da, Kollege Ströbele, wird es in
    meinen Augen unappetitlich, um das ganz deutlich zu
    sagen. Wir kennen uns lange und Sie wissen, ich schätze
    Sie. Es geht aber nicht an, dass Sie, weil Sie sich mit Ih-
    rem ehemaligen Außenminister nicht anlegen wollen
    und dürfen, ohne den Verlust der Mehrheit Ihrer Fraktion
    zu riskieren, die Sie für Ihre Intentionen benötigen, auf
    einmal beidrehen und nun untersuchen wollen, ob die
    Beamten, die dort einen gefahrvollen Auftrag ausgeführt
    haben, vielleicht Mist gebaut und etwas anderes als das
    gemacht haben, was ihnen die Regierung vorgegeben
    hat.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Das ist nicht in Ordnung. Da wird von denjenigen, die
    nicht das Rückgrat haben, sich in ihrem eigenen Laden
    durchzusetzen, versucht, die Verantwortung auf die
    Kleinsten der Kleinen abzuwälzen, Herr Kollege
    Ströbele. Das war auch Gegenstand der vielen stunden-
    langen Sitzungen im Kontrollgremium. Wir haben all
    diese Personen angehört. Wir haben sie alle befragt. Wir
    haben Bilder und Luftaufnahmen ausgewertet. Es gibt
    nichts mehr, was dort noch aufzuklären wäre. Wenn Sie
    etwas Neues finden, dann – das ist eine Wette – geben
    wir vielleicht einen aus.

    Zumindest ich bin nach den Erkenntnissen, die wir
    gewonnen haben, zu der Auffassung gelangt: Mit dem
    Bericht liegt alles auf dem Tisch. Nach dem, was in dem
    Bericht steht, ist das Kontrollgremium zu der festen
    Überzeugung gekommen, dass diese Mitarbeiter keine

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    (C (D nformationen oder Mitteilungen weitergegeben haben, ie im operativen Geschäft der Amerikaner im Krieg on Bedeutung hätte sein können. (Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das glauben Sie doch selber nicht!)


    olche Mitteilungen gab es nicht, Kollege Ströbele. Sie
    erden sie auch bei der Vernehmung mithilfe fiktiver
    atsachen, Implementierungen oder Unterstellungen
    icht herbeizaubern können.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD – Volker Beck [Köln] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das werden wir klären!)


    Wie vorhin schon von dem Kollegen von der Union
    eschehen, möchte auch ich für meine Fraktion von die-
    er Stelle aus den beiden BND-Mitarbeitern, die vor Ort
    n einer sehr gefahrvollen Mission jeden Tag ihr Leben
    ufs Spiel gesetzt haben, für ihren Einsatz ausdrücklich
    anken. Dieser Einsatz, den sie dort geleistet haben,
    echtfertigt nicht, sie hinterher möglicherweise einem
    erdacht auszusetzen.


    (Beifall bei der SPD, der CDU/CSU, der FDP und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Herr Kollege Stadler, ich bin Ihnen sehr dankbar, dass
    ie im Bericht des Kontrollgremiums die Überzeugung
    um Ausdruck gebracht haben, die ich eben dargestellt
    abe. Denn ich meine, es wäre nicht anständig, das auf
    iese Ebene zu verlagern.


    (Jörg van Essen [FDP]: Ich habe das bewusst auch so gesagt!)


    on daher stellt sich die Frage, was der Untersuchungs-
    usschuss im Ergebnis bewirken soll. Ich habe bereits
    uf das Minderheitenrecht zur Einrichtung eines Unter-
    uchungsausschusses hingewiesen, das wir geschaffen
    aben.


    (Dr. Guido Westerwelle [FDP]: Das steht im Grundgesetz! – Dr. Max Stadler [FDP]: Das hatten wir doch schon vorher! Das Grundgesetz war vor Ihnen!)


    Warum legt sich der Deutsche Bundestag ein parla-
    entarisches Kontrollgremium zu, in das er mit Kanz-

    ermehrheit neun Abgeordnete wählt, um dann alles, was
    ieses Gremium untersucht und aufgeklärt hat, für nicht
    usreichend zu erklären und das Kampfinstrument eines
    ntersuchungsausschusses zu fordern?


    (Beifall des Abg. Dr. Ernst Dieter Rossmann [SPD])


    er Sinn dieses Vorgehens erschließt sich mir nicht; es
    ei denn, es erscheint dem politischen Tagesgeschäft
    ienlich. Ich halte aber das Thema, um das es heute geht,
    ür zu sensibel, um einem solchen Zweck zu dienen.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU)


    Ich komme zum Schluss, Herr Präsident. Eine be-
    annte deutsche Monatszeitschrift hat vor einigen Wo-






    (A) )



    (B) )


    Joachim Stünker
    chen zu dem Thema getitelt: „Wie im BND-Skandal
    Spekulationen und Meinungen zu Fakten wurden. Wie
    mit Durchstechereien in den USA deutsche Medien ge-
    leimt wurden. Und warum der BND-Skandal in Wahr-
    heit ein Medienskandal ist“.


    (Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das war die SPD-Zeitschrift!)


    Ich hoffe, das Ganze wird im Ergebnis nicht zu einem
    weiteren Skandal. Von daher kann ich nur feststellen:
    Die Mitglieder im Untersuchungsausschuss tragen – ge-
    rade im Jahr der Fußballweltmeisterschaft – eine große
    Verantwortung. Ich bin sicher, dass die Mehrheit diese
    Verantwortung richtig wahrzunehmen weiß.

    Schönen Dank.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)