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ID1603009900

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/30 2006 (Haushaltsgesetz 2006) (Drucksache 16/750) . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2005 bis 2009 (Drucksache 16/751) . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 09 Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie Michael Glos, Bundesminister BMWi . . . . . . Rainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ludwig Stiegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Ulla Lötzer (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Ute Berg (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kurt J. Rossmanith (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Klaus Brähmig (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Schlussrunde: Haushaltsgesetz 2006 Bernhard Brinkmann (Hildesheim) (SPD) . . . Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bernhard Brinkmann (Hildesheim) (SPD) . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2455 B 2455 B 2455 C 2458 C 2460 C 2462 D 2464 A 2480 B 2482 A 2483 C 2484 D 2484 C 2485 D 2487 D 2488 A 2488 B Deutscher B Stenografisch 30. Sitz Berlin, Freitag, den I n h a l Stellungnahme des Ältestenrates zu Angriffen gegen den Bundestagspräsidenten im Zusam- menhang mit einer eventuellen Diätenanpas- sung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zur Geschäftsordnung Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörg van Essen (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 1 (Fortsetzung): a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr L U D S A K 2453 A 2453 C 2425 C Matthias Berninger (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2465 C undestag er Bericht ung 31. März 2006 t : aurenz Meyer (Hamm) (CDU/CSU) . . . . . . Cornelia Pieper (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Sabine Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . lrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kurt J. Rossmanith (CDU/CSU) . . . . . . . . r. Rainer Wend (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . abine Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . . . . nna Lührmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Kröning (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . urt J. Rossmanith (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2467 D 2469 A 2469 C 2470 C 2472 A 2472 D 2475 A 2475 D 2477 B 2477 D 2477 D 2479 D Steffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 2489 B 2492 A II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 30. Sitzung. Berlin, Freitag, den 31. März 2006 Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Eduard Oswald (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Petra Merkel (Berlin) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Leo Dautzenberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Peer Steinbrück, Bundesminister BMF . . . . . Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 2: Antrag der Abgeordneten Jens Ackermann, Dr. Karl Addicks, Christian Ahrendt und wei- terer Abgeordneter: Einsetzung eines Unter- suchungsausschusses (Drucksache 16/990) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörg van Essen (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bernhard Kaster (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle (FDP) . . . . . . . . . . . . Bernhard Kaster (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Petra Pau (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Stünker (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2494 C 2495 A 2495 C 2498 C 2501 A 2502 D 2504 D 2509 A 2510 C 2513 A 2513 A 2514 B 2516 B 2516 D 2517 B 2518 B 2521 A 2522 B 2523 D 2525 A 2526 A Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 30. Sitzung. Berlin, Freitag, den 31. März 2006 2453 (A) ) (B) ) 30. Sitz Berlin, Freitag, den Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 30. Sitzung. Berlin, Freitag, den 31. März 2006 2525 (A) ) (B) ) Kurth (Quedlinburg), Undine BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 31.03.2006 Strobl (Heilbronn), Thomas CDU/CSU 31.03.2006 Anlage 1 Liste der entschuldigt Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Ahrendt, Christian FDP 31.03.2006 Bätzing, Sabine SPD 31.03.2006 Bareiß, Thomas CDU/CSU 31.03.2006 Dr. Bartsch, Dietmar DIE LINKE 31.03.2006 Bernhardt, Otto CDU/CSU 31.03.2006 Dr. Bisky, Lothar DIE LINKE 31.03.2006 Bülow, Marco SPD 31.03.2006 Dr. Däubler-Gmelin, Herta SPD 31.03.2006 Fischer (Karlsruhe- Land), Axel E. CDU/CSU 31.03.2006* Freitag, Dagmar SPD 31.03.2006 Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 31.03.2006 Gabriel, Sigmar SPD 31.03.2006 Dr. Göhner, Reinhard CDU/CSU 31.03.2006 Gradistanac, Renate SPD 31.03.2006 Dr. Gysi, Gregor DIE LINKE. 31.03.2006 Heinen, Ursula CDU/CSU 31.03.2006 Hilsberg, Stephan SPD 31.03.2006 Hintze, Peter CDU/CSU 31.03.2006 Hofbauer, Klaus CDU/CSU 31.03.2006 Homburger, Birgit FDP 31.03.2006 Ibrügger, Lothar SPD 31.03.2006 Kressl, Nicolette SPD 31.03.2006 Krichbaum, Gunther CDU/CSU 31.03.2006 L D L M M M M N O P P R D R S D S D S D D A (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht en Abgeordneten ämmel, Andreas G. CDU/CSU 31.03.2006 r. Lamers (Heidelberg), Karl CDU/CSU 31.03.2006** intner, Eduard CDU/CSU 31.03.2006* eierhofer, Horst FDP 31.03.2006 ücke, Jan FDP 31.03.2006 üller (Gera), Bernward CDU/CSU 31.03.2006 üller (Köln), Kerstin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 31.03.2006 eumann (Bremen), Bernd CDU/CSU 31.03.2006 tto (Frankfurt), Hans- Joachim FDP 31.03.2006 flug, Johannes SPD 31.03.2006 ofalla, Ronald CDU/CSU 31.03.2006 aidel, Hans CDU/CSU 31.03.2006** r. Ramsauer, Peter CDU/CSU 31.03.2006 oth (Esslingen), Karin SPD 31.03.2006 chäfer (Bochum), Axel SPD 31.03.2006 r. Schäuble, Wolfgang CDU/CSU 31.03.2006 chmidt (Nürnberg), Renate SPD 31.03.2006 r. Schui, Herbert DIE LINKE 31.03.2006 chwanitz, Rolf SPD 31.03.2006 r. Solms, Hermann Otto FDP 31.03.2006 r. Spielmann, Margrit SPD 31.03.2006 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich (A) (C) (B) ) – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über die Fortschritte zur Entwicklung der verschiedenen Felder des Geoinforma- tionswesens im nationalen, europäischen und interna- tionalen Kontext – Drucksache 15/5834 – Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden EU- Stübgen, Michael CDU/CSU 31.03.2006 Tillmann, Antje CDU/CSU 31.03.2006 Dr. Uhl, Hans-Peter CDU/CSU 31.03.2006 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates ** für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung der NATO Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Der Vorsitzende des folgenden Ausschusses hat mit- geteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absieht: Innenausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Fünfter Bericht der Bundesregierung über den Stand der Auszahlungen und die Zusammenarbeit der Stif- tung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ mit den Partnerorganisationen – Drucksachen 15/5936, 16/480 Nr. 1.16 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Sechster Bericht der Bundesregierung über den Stand der Rechtssicherheit für deutsche Unternehmen im Zu- sammenhang mit der Stiftung „Erinnerung, Verant- wortung und Zukunft“ – Drucksachen 15/5505, 15/5634 Nr. 1.3, 16/820 Nr. 3 – V P t Vaatz, Arnold CDU/CSU 31.03.2006 Weinberg, Marcus CDU/CSU 31.03.2006 Weisskirchen (Wiesloch), Gert SPD 31.03.2006 Wissmann, Matthias CDU/CSU 31.03.2006 (D orlagen bzw. Unterrichtungen durch das Europäische arlament zur Kenntnis genommen oder von einer Bera- ung abgesehen hat. Petitionsausschuss Drucksache 16/419 Nr. 1.4 Innenausschuss Drucksache 16/150 Nr. 2.253 Rechtsausschuss Drucksache 16/150 Nr. 2.32 Drucksache 16/150 Nr. 2.44 Drucksache 16/150 Nr. 2.200 Drucksache 16/150 Nr. 2.226 Drucksache 16/150 Nr. 2.232 Drucksache 16/150 Nr. 2.247 Drucksache 16/419 Nr. 2.10 Drucksache 16/419 Nr. 2.52 Finanzausschuss Drucksache 16/629 Nr. 2.2 Drucksache 16/629 Nr. 2.18 Drucksache 16/629 Nr. 2.33 Haushaltsausschuss Drucksache 16/481 Nr. 1.14 Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Drucksache 16/419 Nr. 2.68 Drucksache 16/629 Nr. 2.13 Drucksache 16/629 Nr. 2.15 Ausschuss für Arbeit und Soziales Drucksache 16/419 Nr. 1.6 Drucksache 16/419 Nr. 2.15 Drucksache 16/481 Nr. 1.22 Ausschuss für Gesundheit Drucksache 16/629 Nr. 2.36 2526 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 30. Sitzung. Berlin, Freitag, den 31. März 2006 91, 1 0, T 30. Sitzung Berlin, Freitag, den 31. März 2006 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Gesine Lötzsch


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Vielen Dank. – Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten

    Damen und Herren! Ich habe in meiner Rede am Diens-
    tag von der „Lüge des Jahres“ gesprochen. Diese Lüge
    stammt von der Bundesregierung und lautet: Es gibt
    nichts mehr zu verteilen. Die Haushaltsdebatte in dieser
    Woche hat gezeigt, dass die Mehrheit des Parlaments
    dieser Lüge folgen will. Wir finden das mehr als bedau-
    erlich und sozial und ökonomisch falsch.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Wir reden hier über 262 Milliarden Euro, die der
    Bund 2006 ausgeben will. Wie kann die Bundesregie-
    rung dann behaupten, dass es nichts mehr zu verteilen
    gibt? Natürlich werden diese 262 Milliarden Euro ver-
    teilt. Das Problem ist doch nur, wie sie verteilt werden.
    Die Linke sagt: Die Verteilung ist sozial ungerecht und
    unsozial.


    (Beifall bei der LINKEN)


    An dieser Einschätzung hat sich im Laufe der Woche
    nichts geändert. Wir sind mit dieser Auffassung zwar
    hier im Bundestag in der Minderheit; doch außerhalb des
    Bundestages gibt es immer mehr Menschen, die diese
    Lüge nicht mehr hinnehmen und mehr Verteilungs-
    gerechtigkeit fordern.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Nach Ansicht der Wohlfahrtsverbände verschärft die
    Arbeitsmarktreform der Bundesregierung die Armut
    in Deutschland. So hat sich die Zahl der unter 15-Jähri-
    gen, die auf Sozialhilfeniveau leben, im vergangenen
    Jahr von 1 Million auf 1,5 Millionen erhöht. Es gibt also
    500 000 Jugendliche mehr, die auf Sozialhilfeniveau le-
    ben. Mit Ihrer Arbeitsmarktreform kann doch etwas
    nicht stimmen, wenn sie Armut statt Arbeitsplätze er-
    zeugt und gleichzeitig die Kosten für diese Reform ex-
    plodieren.

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    (C (D (Beifall bei der LINKEN – Abg. Carsten Schneider [SPD] meldet sich zu einer Zwischenfrage)




Rede von Katrin Dagmar Göring-Eckardt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Frau Kollegin, würden Sie eine Zwischenfrage von

arsten Schneider zulassen wollen?


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Gesine Lötzsch


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Nein, gestatte ich nicht.

    Herr Müntefering, der Vizekanzler, hat jetzt ein
    artz-IV-Optimierungsgesetz angekündigt. Er ist also

    er Auffassung – Herr Kampeter hat das in seiner Rede
    erade unterstrichen –, dass die Arbeitslosen in diesem
    and immer noch zu viel Geld bekommen. Für uns als
    inke sind die Hartz-Gesetze Armutsgesetze. Es geht
    er Bundesregierung also eigentlich um ein Armutsopti-
    ierungsgesetz.


    (Beifall bei der LINKEN)


    ir wollen nicht die Armut optimieren; wir wollen die
    rmut beseitigen.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Wäre es nicht an der Zeit, dass die Kanzlerin nach
    em Energiegipfel einen Armutsgipfel einberuft, mit
    em Ziel, in einem der reichsten Länder der Welt die Ar-
    ut in den nächsten fünf Jahren zu beseitigen? Unsere
    nterstützung hätten Sie dabei, Frau Merkel.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Herr Steinbrück, Sie haben in Ihrer Rede von einer Fi-
    anzpolitik der doppelten Tonlage gesprochen. Was ist
    igentlich eine doppelte Tonlage? Dieses Bild ist total
    chief. Sie fordern mehrere Hunderttausend Euro für ei-
    en eigenen Imageberater des Parlaments. Ich persönlich
    alte das für total überflüssig. Doch wenn die Mehrheit
    es Bundestages dafür ist, dieses Geld zur Verfügung zu
    tellen, dann empfehle ich Ihnen einen Musiker, der Ih-
    en das mit der doppelten Tonlage einmal erklärt und Ih-
    en Nachhilfeunterricht in Musik gibt.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Herr Steinbrück forderte in seiner Rede außerdem,
    ass die Politik die Menschen aufklärt und nicht verunsi-
    hert. Die Menschen werden doch nicht durch die Oppo-
    ition verunsichert, sie werden nicht durch die Politik ar-
    eitslos oder in Armut gestürzt, sondern durch Ihre
    alsche Politik.

    Sie behaupten, dass die schwache Binnennachfrage
    twas mit dem mangelnden Vertrauen der Bürgerinnen
    nd Bürger in Deutschland zu tun habe. Auch diese Aus-
    age ist falsch. Wenn es so wäre, dann würden die Men-
    chen auswandern. Das tun sie aber nicht. Sie gehen
    tattdessen nicht wählen. Sie misstrauen also nicht dem
    and, sondern der Politik der großen Koalition.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Die Finanzpolitik der doppelten Tonlage, die Sie uns
    m Dienstag darlegen wollten, bedeutet doch, einfach
    esagt: Geld sparen und Geld ausgeben. Das ist ein Wi-






    (A) )



    (B) )


    Dr. Gesine Lötzsch
    derspruch in sich bzw. ein Nullsummenspiel, wie unser
    Fraktionsvorsitzender Oskar Lafontaine Ihnen in der
    Diskussion bereits zu erklären versucht hat.


    (Bernhard Schulte-Drüggelte [CDU/CSU]: Das war aber nur der Versuch!)


    Doch Sie wollen etwas anderes, auch wenn Sie es
    nicht öffentlich sagen. Sie wollen bei den Arbeitslosen
    sparen, Stichwort „Armutsoptimierungsgesetz“, und Sie
    wollen mit einer Unternehmensteuerreform den Kapital-
    gesellschaften das Geld in den Rachen werfen. Das ist
    Umverteilung von unten nach oben und das werden
    wir immer wieder anprangern.


    (Beifall bei der LINKEN – Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Sie betreiben hier doch nur rhetorischen Klassenkampf!)


    Sie, Herr Steinbrück, haben in Ihrer Rede wirklich
    Ihre fehlende Flexibilität unter Beweis gestellt, indem
    Sie sagten – ich zitiere mit Ihrer Erlaubnis, Frau Präsi-
    dentin –:

    Ich weiß, dass es genügend Gründe gegen eine Er-
    höhung der Mehrwertsteuer gibt. Sie wird trotzdem
    kommen, unabhängig davon, wie sich die Konjunk-
    tur entwickelt; ...

    Und uns wollen Sie mangelnde Elastizität im Denken
    vorwerfen? Das ist in Anbetracht Ihrer Starrköpfigkeit,
    Herr Steinbrück, wirklich lächerlich.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Mehrwertsteuererhöhungen sind immer unsozial;
    denn sie treffen immer Arbeitslose, Sozialhilfeempfän-
    ger und Rentner, Menschen also, die sich dagegen nicht
    schützen können.

    Sie, meine Damen und Herren behaupten – das geht
    fast durch alle Fraktionen –, dass die sozialversiche-
    rungspflichtigen Beschäftigungsverhältnisse vor dem
    Hintergrund geänderter Berufsbiografien erodieren.
    Auch diese Aussage ist falsch. Es gibt keine steife Brise,
    die zur Erosion von sozialversicherungspflichtigen Be-
    schäftigungsverhältnissen führt. Nein, die alte Bundes-
    regierung hat mit den Hartz-Gesetzen den Unternehmen
    das Tranchiermesser zur Zerlegung von sozialversiche-
    rungspflichtigen Arbeitsplätzen in Minijobs in die Hand
    gegeben. Aus einem vollwertigen Arbeitsplatz wurden
    vier Minijobs gemacht. Sie haben die Einnahmebasis der
    Kranken- und Rentenkassen systematisch zerstört und
    wundern sich jetzt darüber, dass Sie aus dem Bundes-
    haushalt 78 Milliarden Euro dazuzahlen müssen. Ein
    Drittel des Bundeshaushalts geht also in die Rentenkas-
    sen.

    Sie, Kollege Schneider, haben sich vorhin an dieser
    Stelle mit Zwischenrufen hervortun wollen. Ihre Zwi-
    schenfrage ist, glaube ich, damit beantwortet: Die Ein-
    nahmebasis der Kranken- und Rentenversicherung
    wurde von Ihnen systematisch zerstört, indem Sie die so-
    zialversicherungspflichtigen Jobs in diesem Land durch
    Minijobs und Ähnliches zerstört haben.

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    (C (D (Beifall bei der LINKEN – Carsten Schneider [Erfurt] [SPD]: Lassen Sie meine Frage zu! Dann wissen Sie, was ich fragen will!)


    So wie die Regierung Kohl durch Reformverweige-
    ung die Haushaltslage verschlechtert hat, so haben
    DU/CSU, SPD und Grüne durch falsche Reformen den
    undeshaushalt bis zur Handlungsunfähigkeit destabili-

    iert.

    Zu Frau Merkels Rede habe ich einen Psychologen
    efragt, der mich in meiner Annahme bestätigte: Die
    ede sollte eine unterschwellige Botschaft haben, näm-

    ich: Habt keine Angst; die Reformen werden nicht weh-
    n;


    (Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Dafür brauchen Sie einen Psychologen? Das ist ein Armutszeugnis!)


    ir, die große Koalition, machen eine Politik der kleinen
    chritte. – Dabei hat sie die Abgeordneten der Grünen,
    rau Künast, immer wieder wie kleine Kinder be-
    chwichtigen müssen, denen man gerade das Spielzeug
    eggenommen hat. Das hatte schon etwas von Hypnose
    nd das hat in Ihrer Fraktion auch gewirkt.

    Ich möchte daran erinnern, dass Altkanzler Schröder
    eine Agenda 2010 mit der Politik der ruhigen Hand ein-
    eleitet hat. Die Bundeskanzlerin kündigt jetzt eine Poli-
    ik der kleinen Schritte an. Das klingt so harmlos, ist
    ber eine Operation am offenen Herzen des Sozialstaats.
    einer dieser selbst ernannten Chirurgen hat wirklich ei-
    en vernünftigen Plan. Sie fangen einfach einmal an, zu
    perieren. Damit sich der deutsche Patient auf den OP-
    isch legt, werden Schauermärchen verbreitet.

    Das erste Schauermärchen handelt von den explodie-
    enden Gesundheitskosten. Sicherlich sind die absolu-
    en Gesundheitsausgaben gestiegen, und zwar besonders
    ür die Patienten, weniger für die Unternehmen und erst
    echt nicht für die Pharmaindustrie, aber der Anteil die-
    er Ausgaben am Bruttoinlandsprodukt stieg seit 1980
    ur von 5,7 Prozent auf 6,4 Prozent, also um 0,7 Pro-
    entpunkte.

    Das Problem ist also, wie ich bereits sagte, die Ein-
    ahmeseite. Die gesetzlichen Krankenkassen verlieren
    urch die Zerschlagung sozialversicherungspflichtiger
    rbeitsplätze Einnahmen.

    Es ist auch ein Irrwitz, dass ein Topmanager mit
    inem Gehalt von 750 000 Euro im Jahr oder mehr nur
    50 Euro im Monat in die private Krankenkasse zahlt
    nd seine Sekretärin mit einem Monatsgehalt von
    000 Euro 420 Euro in die gesetzliche Krankenver-

    icherung einzahlen muss.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Das zweite Schauermärchen heißt Demografiefalle.
    er Statistikprofessor Bosbach bezeichnet die Vorhersa-
    en der Bundesregierung für die nächsten 50 Jahre als
    affeesatzleserei. Selbst die besten Statistiker sind näm-

    ich nicht in der Lage, solche Prognosen zu machen. Es
    eht bei der Finanzierung der Renten nicht um die






    (A) )



    (B) )


    Dr. Gesine Lötzsch
    absolute Zahl der Rentner, sondern immer um die Pro-
    duktivität der arbeitenden Menschen.

    Selbst bei einer geringen Steigerung der Beschäf-
    tigten-Produktivität um 1,2 Prozent pro Jahr kann
    jeder in 50 Jahren 80 Prozent mehr produzieren.
    Damit könnten wir alle volkswirtschaftlich betrach-
    tet auch in einer alternden Gesellschaft leben wie
    Gott in Frankreich.

    So ein Zitat des ehemaligen Mitarbeiters des Statisti-
    schen Bundesamts, Professor Bosbach.


    (Otto Fricke [FDP]: Aber wer will im Moment in Frankreich wohnen?)


    Noch eine Anmerkung, und zwar zur Rede von Herrn
    Ramsauer. Herr Ramsauer hat es leichter als ich. Als gu-
    ter Katholik muss er die Politik der Frau Bundeskanzle-
    rin nicht begreifen; er muss nur daran glauben.


    (Beifall bei der LINKEN – Zuruf von der SPD: Ach du lieber Himmel!)


    Aber eine Sache sollten Sie schon begreifen, Herr
    Ramsauer. Sie haben erklärt, 5 Prozent der Steuerpflich-
    tigen mit den höchsten Einkommen müssten knapp
    43 Prozent des Einkommensteueraufkommens schul-
    tern; das sei ein Beweis dafür, dass unser Steuersystem
    sozial gerecht sei.

    Aber das ist ein Irrglauben, kann ich Ihnen versichern.
    Sie sollten einmal die Statistik der OECD zur Hand neh-
    men und nachschauen, wie der Anteil der Vermögensbe-
    steuerung an der Gesamtbesteuerung in unserem Land
    im Vergleich zu anderen Ländern aussieht.


    (Manfred Grund [CDU/CSU]: Vermögensteuer und Einkommensteuer sind zweierlei! Das ist wirres Zeug!)


    In den USA zum Beispiel macht die Vermögensbesteue-
    rung 12,1 Prozent der Gesamtbesteuerung aus, in Groß-
    britannien 11,8 Prozent, in Deutschland nur 2,4 Prozent.
    Das beweist doch: Wenn man schon die Statistik heran-
    zieht, sollte man nicht nur eine Zahlenreihe nehmen. Das
    kann zu falschen Schlüssen führen und davor möchte ich
    Sie gerne bewahren.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Meine Damen und Herren, abschließend will ich noch
    einmal die Schwerpunkte unserer Fraktion in dieser
    Haushaltsberatung nennen:

    Erstens. Wir wollen die Mittel für das Zukunftsinves-
    titionsprogramm verdoppeln. Wir wollen ein Zukunfts-
    investitionsprogramm, das diesen Namen durch eine
    Konzentration der Mittel auf Bildung und die Schaffung
    von Arbeitsplätzen wirklich verdient.

    Zweitens. Wir wollen Hartz IV überwinden. Wir wol-
    len kein Armutsoptimierungsgesetz, sondern wir wollen
    als ersten kleinen Schritt die Anhebung des Arbeitslo-
    sengeldes auf 420 Euro im Monat. Das wäre ein kleiner
    und längst überfälliger Schritt zu einem Leben in Würde
    für die Arbeitslosen in diesem Land.


    (Beifall bei der LINKEN)


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    (C (D Drittens wollen wir eine Absenkung des Rüstungsaushaltes und ein Ende der Bundeswehreinsätze im usland. Meine Damen und Herren von der Sozialdemokratie, igentlich müssten Sie als Genossinnen und Genossen iese Forderungen alle mittragen können. Ansonsten abe ich bei dieser übergroßen Harmonie langsam die efürchtung, dass Sie als SPD schneller mit der CDU usionieren als die Linkspartei mit der WASG. ollen Sie diesen Wettbewerb wirklich gewinnen? Vielen Dank. (Beifall bei der LINKEN – Lothar Binding [Heidelberg] [SPD]: Es war auch viel Falsches dabei!)


    (Beifall bei der LINKEN)


    (Heiterkeit bei der LINKEN)