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ID1603009500

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    Vokabeln: 1
    1. \n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/30 2006 (Haushaltsgesetz 2006) (Drucksache 16/750) . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2005 bis 2009 (Drucksache 16/751) . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 09 Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie Michael Glos, Bundesminister BMWi . . . . . . Rainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ludwig Stiegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Ulla Lötzer (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Ute Berg (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kurt J. Rossmanith (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Klaus Brähmig (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Schlussrunde: Haushaltsgesetz 2006 Bernhard Brinkmann (Hildesheim) (SPD) . . . Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bernhard Brinkmann (Hildesheim) (SPD) . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2455 B 2455 B 2455 C 2458 C 2460 C 2462 D 2464 A 2480 B 2482 A 2483 C 2484 D 2484 C 2485 D 2487 D 2488 A 2488 B Deutscher B Stenografisch 30. Sitz Berlin, Freitag, den I n h a l Stellungnahme des Ältestenrates zu Angriffen gegen den Bundestagspräsidenten im Zusam- menhang mit einer eventuellen Diätenanpas- sung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zur Geschäftsordnung Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörg van Essen (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 1 (Fortsetzung): a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr L U D S A K 2453 A 2453 C 2425 C Matthias Berninger (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2465 C undestag er Bericht ung 31. März 2006 t : aurenz Meyer (Hamm) (CDU/CSU) . . . . . . Cornelia Pieper (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Sabine Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . lrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kurt J. Rossmanith (CDU/CSU) . . . . . . . . r. Rainer Wend (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . abine Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . . . . nna Lührmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Kröning (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . urt J. Rossmanith (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2467 D 2469 A 2469 C 2470 C 2472 A 2472 D 2475 A 2475 D 2477 B 2477 D 2477 D 2479 D Steffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 2489 B 2492 A II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 30. Sitzung. Berlin, Freitag, den 31. März 2006 Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Eduard Oswald (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Petra Merkel (Berlin) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Leo Dautzenberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Peer Steinbrück, Bundesminister BMF . . . . . Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 2: Antrag der Abgeordneten Jens Ackermann, Dr. Karl Addicks, Christian Ahrendt und wei- terer Abgeordneter: Einsetzung eines Unter- suchungsausschusses (Drucksache 16/990) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörg van Essen (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bernhard Kaster (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle (FDP) . . . . . . . . . . . . Bernhard Kaster (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Petra Pau (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Stünker (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2494 C 2495 A 2495 C 2498 C 2501 A 2502 D 2504 D 2509 A 2510 C 2513 A 2513 A 2514 B 2516 B 2516 D 2517 B 2518 B 2521 A 2522 B 2523 D 2525 A 2526 A Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 30. Sitzung. Berlin, Freitag, den 31. März 2006 2453 (A) ) (B) ) 30. Sitz Berlin, Freitag, den Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 30. Sitzung. Berlin, Freitag, den 31. März 2006 2525 (A) ) (B) ) Kurth (Quedlinburg), Undine BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 31.03.2006 Strobl (Heilbronn), Thomas CDU/CSU 31.03.2006 Anlage 1 Liste der entschuldigt Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Ahrendt, Christian FDP 31.03.2006 Bätzing, Sabine SPD 31.03.2006 Bareiß, Thomas CDU/CSU 31.03.2006 Dr. Bartsch, Dietmar DIE LINKE 31.03.2006 Bernhardt, Otto CDU/CSU 31.03.2006 Dr. Bisky, Lothar DIE LINKE 31.03.2006 Bülow, Marco SPD 31.03.2006 Dr. Däubler-Gmelin, Herta SPD 31.03.2006 Fischer (Karlsruhe- Land), Axel E. CDU/CSU 31.03.2006* Freitag, Dagmar SPD 31.03.2006 Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 31.03.2006 Gabriel, Sigmar SPD 31.03.2006 Dr. Göhner, Reinhard CDU/CSU 31.03.2006 Gradistanac, Renate SPD 31.03.2006 Dr. Gysi, Gregor DIE LINKE. 31.03.2006 Heinen, Ursula CDU/CSU 31.03.2006 Hilsberg, Stephan SPD 31.03.2006 Hintze, Peter CDU/CSU 31.03.2006 Hofbauer, Klaus CDU/CSU 31.03.2006 Homburger, Birgit FDP 31.03.2006 Ibrügger, Lothar SPD 31.03.2006 Kressl, Nicolette SPD 31.03.2006 Krichbaum, Gunther CDU/CSU 31.03.2006 L D L M M M M N O P P R D R S D S D S D D A (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht en Abgeordneten ämmel, Andreas G. CDU/CSU 31.03.2006 r. Lamers (Heidelberg), Karl CDU/CSU 31.03.2006** intner, Eduard CDU/CSU 31.03.2006* eierhofer, Horst FDP 31.03.2006 ücke, Jan FDP 31.03.2006 üller (Gera), Bernward CDU/CSU 31.03.2006 üller (Köln), Kerstin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 31.03.2006 eumann (Bremen), Bernd CDU/CSU 31.03.2006 tto (Frankfurt), Hans- Joachim FDP 31.03.2006 flug, Johannes SPD 31.03.2006 ofalla, Ronald CDU/CSU 31.03.2006 aidel, Hans CDU/CSU 31.03.2006** r. Ramsauer, Peter CDU/CSU 31.03.2006 oth (Esslingen), Karin SPD 31.03.2006 chäfer (Bochum), Axel SPD 31.03.2006 r. Schäuble, Wolfgang CDU/CSU 31.03.2006 chmidt (Nürnberg), Renate SPD 31.03.2006 r. Schui, Herbert DIE LINKE 31.03.2006 chwanitz, Rolf SPD 31.03.2006 r. Solms, Hermann Otto FDP 31.03.2006 r. Spielmann, Margrit SPD 31.03.2006 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich (A) (C) (B) ) – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über die Fortschritte zur Entwicklung der verschiedenen Felder des Geoinforma- tionswesens im nationalen, europäischen und interna- tionalen Kontext – Drucksache 15/5834 – Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden EU- Stübgen, Michael CDU/CSU 31.03.2006 Tillmann, Antje CDU/CSU 31.03.2006 Dr. Uhl, Hans-Peter CDU/CSU 31.03.2006 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates ** für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung der NATO Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Der Vorsitzende des folgenden Ausschusses hat mit- geteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absieht: Innenausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Fünfter Bericht der Bundesregierung über den Stand der Auszahlungen und die Zusammenarbeit der Stif- tung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ mit den Partnerorganisationen – Drucksachen 15/5936, 16/480 Nr. 1.16 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Sechster Bericht der Bundesregierung über den Stand der Rechtssicherheit für deutsche Unternehmen im Zu- sammenhang mit der Stiftung „Erinnerung, Verant- wortung und Zukunft“ – Drucksachen 15/5505, 15/5634 Nr. 1.3, 16/820 Nr. 3 – V P t Vaatz, Arnold CDU/CSU 31.03.2006 Weinberg, Marcus CDU/CSU 31.03.2006 Weisskirchen (Wiesloch), Gert SPD 31.03.2006 Wissmann, Matthias CDU/CSU 31.03.2006 (D orlagen bzw. Unterrichtungen durch das Europäische arlament zur Kenntnis genommen oder von einer Bera- ung abgesehen hat. Petitionsausschuss Drucksache 16/419 Nr. 1.4 Innenausschuss Drucksache 16/150 Nr. 2.253 Rechtsausschuss Drucksache 16/150 Nr. 2.32 Drucksache 16/150 Nr. 2.44 Drucksache 16/150 Nr. 2.200 Drucksache 16/150 Nr. 2.226 Drucksache 16/150 Nr. 2.232 Drucksache 16/150 Nr. 2.247 Drucksache 16/419 Nr. 2.10 Drucksache 16/419 Nr. 2.52 Finanzausschuss Drucksache 16/629 Nr. 2.2 Drucksache 16/629 Nr. 2.18 Drucksache 16/629 Nr. 2.33 Haushaltsausschuss Drucksache 16/481 Nr. 1.14 Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Drucksache 16/419 Nr. 2.68 Drucksache 16/629 Nr. 2.13 Drucksache 16/629 Nr. 2.15 Ausschuss für Arbeit und Soziales Drucksache 16/419 Nr. 1.6 Drucksache 16/419 Nr. 2.15 Drucksache 16/481 Nr. 1.22 Ausschuss für Gesundheit Drucksache 16/629 Nr. 2.36 2526 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 30. Sitzung. Berlin, Freitag, den 31. März 2006 91, 1 0, T 30. Sitzung Berlin, Freitag, den 31. März 2006 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Ulrike Flach


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Der Bundesfinanzminister hat uns in dieser ersten Haus-
    haltsberatung sein neues finanzpolitisches Dogma ver-
    kündet.

    Erstens. Auf der Ausgabenseite gebe es kein Niveau-
    problem, sondern ein Strukturproblem, weil der Anteil
    der Sozialausgaben seit Beginn der 90-er Jahre von ei-
    nem Drittel auf die Hälfte gestiegen sei. Zweitens. Struk-
    turreformen seien nötig, aber sie könnten nicht abrupt
    erfolgen, weil dies soziale Verwerfungen und Kaufkraft-
    einschränkungen zur Folge hätte. Drittens. Seine Politik
    – der Finanzminister nennt das die Finanzpolitik des
    doppelten Tons – sei auf Konsolidierung ebenso wie auf
    Wachstum ausgerichtet, weil beides Hand in Hand gehen
    müsse.

    Liebe Kollegen, diejenigen, die Hans Eichel in seiner
    Anfangszeit erlebt haben, müssen ein gewisses Déjà-vu-
    Erlebnis gehabt haben; denn auch damals hatten wir ei-
    nen äußerst prinzipienfesten Finanzminister, der sich
    auch so präsentierte, nachdem er von Herrn Lafontaine

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    (C (D en Scherbenhaufen übernommen hatte. Einem so prinipienfesten Minister sollte man auch mit Prinzipien antorten. Zur ersten These. Die Ausgabenseite des Haushaltes eist sowohl ein Niveauproblem – wir geben nämlich ntschieden zu viel aus – als auch ein Strukturproblem – er Anteil der Sozialausgaben am Gesamtetat ist eindeuig zu hoch – auf. Deswegen wird alles Sparen nichts ützen – darin bin ich mit dem Finanzminister völlig inig –, wenn wir nicht alle gemeinsam an die großen löcke dieses Haushalts herangehen: en Arbeitsmarkt, das Gesundheitswesen und die Renen. Nur dann können wir Erfolg haben. Der Präsident der Bundesbank hat uns im Januar vollommen zu Recht ins Stammbuch geschrieben: Erstens ollten die staatlichen Ausgaben und steuerlichen Ausahmetatbestände ohne Tabus umfassend geprüft weren. Zweitens gelte es, den Arbeitsmarkt zu flexibilisieen und günstigere Wachstumsbedingungen zu schaffen. – hne Tabus, Herr Steinbrück! Genau das aber sehen wir ei Ihnen nicht. Bei den Sozialausgaben sind Sie bereits nach wenigen agen vor Franz Müntefering eingeknickt. So ist seit Taen in der Fachpresse zu lesen, dass zu den schon bisher u hoch angesetzten 24 Milliarden Euro für das ALG II och 4 bis 5 Milliarden Euro hinzukommen werden. eim Thema Gesundheitsreform wird sich das Jahr 2006 or allen Dingen in Gesprächsrunden erschöpfen. Dabei nteressiert mich schon, ob sich Herr Lauterbach oder all ie anderen durchsetzen, die meinen, sie könnten eine rdentliche Gesundheitspolitik auf den Weg bringen. Im Bereich der Subventionen haben Sie, Herr teinbrück – das haben wir gerade ausführlich disku iert –, es an keiner Stelle geschafft, Herrn Glos auch nur in kleines Stoppschildchen vor die Tür zu setzen. Kurzum: Die Bundesregierung geht die Bigpoints icht an. Ich lese Ihnen jetzt vor, Herr Steinbrück, was ie selbst im Vorwort des Koch/Steinbrück-Papiers gechrieben haben: Ein umfassender und konsequenter Abbau von Subventionen ist notwendig, um das gesamtstaatliche Defizit zu verringern und so einen wichtigen Beitrag dafür zu leisten, wieder einen Pfad finanzwirtschaftlicher Stabilität zu erreichen. Ist dies gewährleistet, könnte und sollte der gewonnene Handlungsspielraum für eine zusätzliche Senkung der Steuern genutzt werden. Insofern ist doch davon auszugehen, Herr Steinbrück, ass die Subventionen 2006 abgebaut werden und 2007 ine umfassende Steuerreform erfolgt. ichts anderes erzählt Ihnen die FDP seit Tagen. Wir erden offensichtlich auch von der Fachwelt unterstützt. enn das jetzt unterbleibt, dann kann man im nächsten Ulrike Flach Jahr nur noch mit einem höchst dramatischen Spardruck etwas erreichen. Ich sage an dieser Stelle für die FDP ganz deutlich: Wir werden sparen. Im Jahr 2005 betrug das Bruttoinlandsprodukt 2,2 Billionen Euro. Wir wollen das 3-Prozent-Kriterium von Maastricht noch in diesem Jahr erreichen. Das heißt, dass die FDP-Fraktion Ihnen in diesen Tagen ein Sparpaket mit einem Volumen von 6 Milliarden bis 7 Milliarden Euro vorlegen wird. Denn das ist erforderlich. Wir sehen uns darin mit dem Sachverständigenrat einig, der ganz nebenbei nonchalant festgestellt hat, dass eine solche Einsparung doch möglich sein müsste. Es ist machbar, Herr Steinbrück. Wir werden es Ihnen zeigen. Das Haushaltsjahr 2006 ist kein Sabbatjahr, zu dem Sie es offensichtlich gemacht haben; wir müssen vielmehr in diesem Jahr mit den notwendigen Konsolidierungen anfangen. Sie sind die Voraussetzung dafür, dass wir gemeinsam dieses Land wieder auf eine gute Spur setzen. Das Wort hat der Kollege Steffen Kampeter, CDU/ CSU-Fraktion. Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und Herren! In dieser Schlussrunde ist es üblich, ein bisschen über den engen Ressortbereich hinauszublicken. Deswegen danke ich meinem Fraktionsvorsitzenden, dass er mich ausdrücklich gebeten hat, zu einigen übergreifenden Fragen Stellung zu nehmen. Ich will mit dem Hinweis beginnen, dass wir uns vielleicht auch vergegenwärtigen müssen, wie unsere wirtschaftliche und finanzpolitische Entwicklung global zu bewerten ist. Das weltwirtschaftliche Umfeld ist seit einigen Jahren außerordentlich positiv. Auch die ersten Quartalshinweise für das Wachstum des Weltbruttoinlandsprodukts sind positiv. Dies gilt sowohl für die gewohnt wachstumsstarken Schwellenländer als auch für die Industrieländer. Wachstumsmotor der Industrieländer – das ist in diesen Tagen noch einmal deutlich geworden – sind die Vereinigten Staaten von Amerika. Aber auch in den Schwellenländern – insbesondere in China und Indien – liegen die Wachstumsraten schon auf einem langfristig robusten Niveau. Dies macht deutlich, dass wir in den nächsten Jahren unsere Position gegenüber den Schwellenländern fortentwickeln und den strategischen wirtschaftspolitischen Dialog insbesondere mit dem asiatisch-pazifischen Raum auf solide Grundlagen stellen müssen. (Beifall bei der CDU/CSU, der SPD und der FDP)


    (Beifall bei der FDP)


    (Beifall bei der FDP)


    (Beifall bei der FDP)





    (A) )


    (B) )


    (Beifall bei der FDP)


    (Beifall bei der FDP)


Rede von Katrin Dagmar Göring-Eckardt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

(Beifall bei der CDU/CSU)

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Steffen Kampeter


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Ein Blick in die Wirtschaftspresse zeigt, dass es den
    Schwellenländern nicht an Zuwendungen und Aus-

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    (C (D andskapital mangelt. Im Gegenteil: Die hohen Wachsumsraten geben eher Anlass zu Befürchtungen einer berhitzung. ine genaue Analyse der Situation von Schwellenlänern ist in diesem Jahr beispielsweise auf dem Weltirtschaftsforum in Davos erfolgt. Es war interessant estzustellen, dass anstelle von China Indien in den Vorergrund des Dialogs gerückt ist. Für die weltgrößte Exortwirtschaft der Bundesrepublik Deutschland sind das ie zukünftigen Märkte, die wir wirtschaftsund außenolitisch fest im Fokus haben müssen. (Beifall bei der CDU/CSU, der SPD und der FDP)


    (Beifall des Abg. Hellmut Königshaus [FDP])


    Weil in diesem Zusammenhang die Stabilität der in-
    ernationalen Finanzmärkte auch und gerade für die
    olkswirtschaft der Bundesrepublik und ihre Einbin-
    ung in die Finanzmärkte außerordentlich wichtig ist,
    egrüße ich es, dass Sie, Herr Bundesfinanzminister,
    ich aktiv an der Reform des Internationalen Wäh-
    ungsfonds beteiligen. Denn die Rolle des Internationa-
    en Währungsfonds hat sich in den vergangenen Jahren
    ortentwickelt. Es ist erfreulich, dass die Bundesrepublik
    eutschland einen entscheidenden Beitrag zur Funk-

    ionsfähigkeit der internationalen Finanzmärkte durch
    ie Reform des IWF leisten will.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Lassen Sie mich einige Anmerkungen zur Entwick-
    ung der Inflation und der Zinsen machen.


    (Otto Fricke [FDP]: Jetzt bin ich gespannt!)


    ie Inflationserwartungen scheinen mir im Augen-
    lick ausgesprochen stabil zu sein.


    (Otto Fricke [FDP]: Über dem Niveau!)


    rotzdem machen ein starkes Wirtschaftswachstum,
    eltweit außerordentlich hohe Rohstoffpreise und ein
    ohes Maß an freiem Kapital – von manchen als über-
    chießende Liquidität bewertet – eine genaue Beobach-
    ung der Inflationserwartungen und der Inflationsraten
    otwendig.


    (Otto Fricke [FDP]: Aha!)


    akt ist allerdings – das drücken auch die Inflationsein-
    chätzungen aus –, dass der gegenwärtige Preis- und
    ohndruck als Inflationstreiber aufgrund des intensiven
    lobalen Wettbewerbs außerordentlich gering ist. Des-
    egen ist es wichtig, dass die Zentralbankpolitiken als
    lobaler Stabilitätsanker glaubwürdig bleiben. Vor die-
    em Hintergrund begrüßen die Koalition und die Bun-
    esregierung außerordentlich, dass der Wechsel an der
    pitze der amerikanischen Zentralbank zur Stabilisie-
    ung des internationalen Finanzsystems beigetragen hat
    nd dass die Politik der Europäischen Zentralbank stabi-
    isierend einwirkt. Das sind wichtige Stabilitätsanker
    nsbesondere im Hinblick auf die Arbeitsplätze in
    eutschland.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD – Otto Fricke [FDP]: Aber die Zinsen steigen schon!)







    (A) )



    (B) )


    Steffen Kampeter
    Die Finanz- und Haushaltspolitik stellt sich den He-
    rausforderungen. Wir geben erstmals inflationsindi-
    zierte Anleihen oder Fremdwährungsanleihen aus und
    drücken so aus, dass wir zum einen eine konservative In-
    flationserwartung haben und zum anderen einen Beitrag
    dazu leisten wollen, dass das internationale Währungs-
    system weiterhin stabil und von geringen Ausschlägen
    geprägt ist. Die große Koalition will auch durch solche
    Instrumente ihren Beitrag zu Stabilität und zur Bekämp-
    fung der Inflation leisten.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Zur Zinsentwicklung – der Kollege Fricke wird bei
    diesem Thema richtig unruhig –:


    (Volker Kauder [CDU/CSU]: Er scharrt schon!)


    Wir erwarten, dass die Zinsrunde in den Vereinigten
    Staaten nahezu abgeschlossen ist und dass auch von der
    EZB keine großen Schocks zu erwarten sind. Herr
    Fricke, im Übrigen sind die Signale der Märkte so zu
    verstehen, dass mögliche Zinserhöhungen bereits in den
    Renditeerwartungen eingepreist sind. Trotz des histo-
    risch niedrigen Zinsniveaus bleibt die Aufgabe, durch
    die konsequente Modernisierung unseres Schulden-
    managements und unseres Staatstitelmanagements für
    zukünftige Entwicklungen gut gewappnet zu sein. Vor
    diesem Hintergrund waren die Ausgliederung des Schul-
    denmanagements aus dem Bundesfinanzministerium in
    die privatwirtschaftlich strukturierte Finanzagentur und
    die Hinzuziehung von Finanzmarktexperten ein Beitrag
    zur Senkung der Kosten des Schuldenmanagements in
    der Bundesrepublik Deutschland. Das ist richtungswei-
    send. Das sollten wir weiterhin unterstützen.


    (Beifall bei der CDU/CSU, der SPD und der FDP)


    Lassen Sie mich etwas zum notwendigen wirtschaft-
    lichen Wachstum als Flankierung unseres Konsolidie-
    rungskurses sagen. Von Hans Weingartner ist vor rund
    einem Jahr der Film „Die fetten Jahre sind vorbei“ in die
    Kinos gekommen. Diesen Titel kann man auch auf die
    Wachstumssituation in der Bundesrepublik Deutschland
    übertragen. In den letzten Jahren gab es ein außerordent-
    lich schwaches Wachstum, von einigen positiven Aus-
    nahmen abgesehen. In dieser Phase des schwachen wirt-
    schaftlichen Wachstums sind aber die Ansprüche an den
    Staat und die sozialen Sicherungssysteme gestiegen. Die
    Staatsquote hat mit 48 Prozent ihren Höchststand und
    damit ein Ausmaß erreicht, das insbesondere uns Christ-
    demokraten und Christsozialen nicht zufrieden stellen
    kann.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Die fetten Jahre, das waren die 60er-Jahre und teil-
    weise die 70er-Jahre. Damals haben uns ein hohes
    Wachstum und eine niedrige Arbeitslosigkeit politisch
    flankiert. Solide Staatsfinanzen und ausgeglichene Haus-
    halte wurden jedoch im Laufe der Zeit zugunsten des im-
    mer weiteren Ansteigens der Sozialausgaben geopfert.
    Die Tarifvertragsparteien haben diesen Prozess begleitet,
    indem sie die Arbeitszeit auf 35 Stunden abgesenkt ha-

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    (C (D en. Einen ersten Versuch, diese Entwicklung umukehren, haben wir in den 80er-Jahren erlebt, als die egierung Kohl/Stoltenberg durch eine konsequente ymmetrische Finanzpolitik der Ausgabenund Abgaensenkung wieder wirtschaftliches Wachstum geneiert hat und damit die Staatsquote bis zur Wiedervereiigung auf ein respektables Niveau von 44 Prozent bsenken konnte. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Die deutsche Einheit – die von der Union als Ge-
    chenk empfunden wird – hat uns aber vor enorme finan-
    ielle Herausforderungen sowohl bei den sozialen Siche-
    ungssystemen als auch beim Bundeshaushalt gestellt.
    ur, eins muss uns allen in diesen Tagen klar sein:
    chuldenpolitik und übermäßige Defizitfinanzierung
    ind kein Ausweg, sondern oftmals – das zeigen interna-
    ionale Vergleiche – Ursache der Wachstumsschwäche.
    eswegen ist der konsequente Konsolidierungskurs der
    roßen Koalition


    (Lachen bei Abgeordneten der FDP – Ulrike Flach [FDP]: Das wäre schön!)


    it der Zielmaßgabe eines ausgeglichenen Haushalts
    ichtig für Wachstum und Beschäftigung in der Bundes-
    epublik.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD – Otto Fricke [FDP]: Die Frage ist nur: Wann?)


    Unser Ziel für diese Legislaturperiode ist klar: die
    bsenkung der Staatsquote auf ein Niveau, wie wir es
    or der deutschen Einheit, zur Zeit von Finanzminister
    erhard Stoltenberg hatten. Das Absinken der Staats-
    uote wird ein Indikator dafür sein, dass wir mit dem
    ürokratieabbau vorankommen und die Effektivität

    taatlichen Handelns steigern. Denn weniger Staat be-
    eutet weniger Bürokratie bedeutet mehr Freiheit für die
    ürger; das ist unser Anliegen.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP – Otto Fricke [FDP]: Applaudieren, SPD!)


    Die FDP kritisiert, wir bekämen immer mehr Staat
    nd der Bürger würde immer mehr abkassiert. Wenn
    iese Behauptung stimmen würde, wie werden Sie es
    ann erklären, wenn die Staatsquote am Ende der Legis-
    aturperiode auf ein historisch niedriges Niveau sinkt?
    Weniger Staat, mehr Freiheit“, dieses Konzept wird von
    er großen Koalition gemeinsam getragen. Die Kritik,
    nsbesondere der FDP, greift in diesem Zusammenhang
    ns Leere.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD – Jürgen Koppelin [FDP]: Und deswegen erhöhen Sie die Mehrwertsteuer?)


    Ich finde es ein Stück weit unanständig, wenn die
    ollegin Flach wie gerade eben einen tabulosen Um-
    ang mit den sozialen Sicherungssystemen vorschlägt.
    rau Kollegin Flach, wenn Sie über das hinausgehen
    ollen, was die große Koalition jetzt vereinbart bzw.
    as wir in diesem Jahr beschließen werden, dann müs-






    (A) )



    (B) )


    Steffen Kampeter
    sen Sie den Bürgerinnen und Bürgern sagen, was Sie an
    den sozialen Sicherungssystemen zusätzlich verändern
    wollen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD – Abg. Otto Fricke [FDP] meldet sich zu einer Zwischenfrage)


    – Herr Kollege Fricke, Sie reden selber noch; dann kön-
    nen Sie gerne alles richtig stellen.


    (Otto Fricke [FDP]: War mir klar!)


    Wollen Sie die Renten in Deutschland kürzen? Wollen
    Sie die Familienleistungen absenken? Das sind doch im
    Kern die Bereiche, bei denen Sie ansetzen müssten.

    Das Konzept der großen Koalition hat eine horizon-
    tale und eine vertikale Dimension. Horizontal geht es da-
    rum, dass wir Haushalts- und Finanzpolitiker gemein-
    sam mit den Fachpolitikern an der Konsolidierung
    arbeiten. Gemeinsam mit der Kanzlerin und dem Vize-
    kanzler und allen Mitgliedern des Kabinetts wollen wir
    die ehrgeizigen Stabilitätsziele – eine Halbierung des
    strukturellen Defizits innerhalb dieser Legislaturperio-
    de – erreichen. Bei der vertikalen Konsolidierung geben
    wir insbesondere durch die Mehrwertsteueranpassung
    den Ländern die Möglichkeit, ihren Beitrag zu verfas-
    sungsgemäßen Haushalten zu leisten. Wir sparen nicht,
    wie es das früher schon einmal gegeben hat, zulasten der
    Länder, sondern die Länder bekommen die Möglichkeit,
    ihre Haushalte zu konsolidieren.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD und der FDP)


    Lassen Sie mich einige Worte zur Anreizorientie-
    rung unserer Politik sagen. Horst Siebert, der langjäh-
    rige Präsident des Instituts für Weltwirtschaft, hat eines
    seiner wirtschaftspolitischen Bücher einer klassischen
    Legende über die Anreizwirkungen in der Ökonomie ge-
    widmet, nämlich der Kobra. Zu Zeiten der englischen
    Kolonialverwaltung soll es in Indien einmal zu viele
    Kobras gegeben haben.


    (Otto Fricke [FDP]: Und dann wurden sie gezüchtet!)


    Um der Plage Herr zu werden, setzte der Regionalgou-
    verneur eine Prämie pro abgelieferten Kobrakopf aus;
    die Inder sollten die Kobras einfangen. Nun sind Inder
    entgegen landläufiger Auffassung ökonomisch denkende
    Menschen. Wie reagierten sie auf das Prämienangebot?
    Sie züchteten Kobras, um die entsprechenden Prämien
    zu kassieren. Die Kobraprämie führte zu einer Inflation
    der Belastung.

    Meine sehr verehrten Damen und Herren, dieses Phä-
    nomen, dass das Gegenteil von gut eben „gut gemeint“
    ist, haben wir gelegentlich auch in der aktuellen Politik
    zu verspüren. Ich glaube, in vielen Politikbereichen müs-
    sen wir sehr sorgfältig darauf achten, ob wir das Kobra-
    theorem hinreichend berücksichtigt haben.


    (Otto Fricke [FDP]: Stimmt!)


    Wir werden in diesem Haus im Laufe dieses Jahres
    auch noch über das SGB-II-Optimierungsgesetz spre-

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    (C (D hen. Dabei würde es in erster Linie um die Anreizkorektur im Zusammenhang mit Hartz IV gehen; denn enn richtig ist, was der Vizekanzler gestern berichtet at, nämlich dass die Zahl der Bedarfsgemeinschaften on Monat zu Monat steigt und sich damit das Mengenerüst, also die Gruppe derjenigen, die anspruchsberechigt sind, weit von dem, was wir in der Vergangenheit in em alten Sicherungssystem hatten, fortentwickelt hat –, (Ulrike Flach [FDP]: Das ist ja genau das, was ich gesagt habe!)


    ann scheint mir das ein Indiz dafür zu sein, dass wir das
    obratheorem bei Hartz IV noch nicht hinreichend be-

    ücksichtigt haben.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Otto Fricke [FDP]: Wieder kein Beifall bei der SPD!)


    Ich will ganz klar sagen: Die Menschen verhalten sich
    abei ökonomisch rational. Es ist vielmehr der Staat,
    lso wir, der mit seinen gut gemeinten gesetzlichen Re-
    elungen möglicherweise Scheunentore geöffnet hat und
    ie Menschen damit eher anlockt. Dies kann nicht in un-
    erem Sinne und nicht im Sinne der Eigenverantwortung
    ein. Deswegen freue ich mich, dass der Bundesarbeits-
    inister angekündigt hat, hier zu gesetzlichen Verände-

    ungen zu kommen.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Zurufe von der CDU/CSU: Wir helfen ihm dabei!)


    Ein weiteres wichtiges Anreizsystem einer anreizge-
    undenen Politik der großen Koalition ist der Stabili-
    äts- und Wachstumspakt. Wir haben erkannt bzw.
    ind der Auffassung, dass es in diesem Zusammenhang
    ichtig ist, dass wir die richtigen Anreize zur Schulden-
    ermeidung nicht nur in Deutschland, sondern insbe-
    ondere auch gegenüber den Beitrittsländern deutlich
    achen. In diesem Zusammenhang ist unser finanzpoli-

    isches Credo zu mehr Stabilität und zu konsequenter
    inhaltung des Stabilitäts- und Wachstumspakts nicht
    ur die Einhaltung eines Versprechens gegenüber den
    ürgerinnen und Bürgern in Deutschland – denn als wir
    ie D-Mark durch den Euro ersetzt haben, haben wir ge-
    agt: Die Stabilität dieser Währung garantiert der Stabili-
    äts- und Wachstumspakt –, sondern es ist auch ein An-
    eiz für die Beitrittsländer, sich für eine stabile Währung
    nd damit gegen Inflation und Schuldenpolitik auszu-
    prechen. Wir sollten auch deswegen mit einer anreizge-
    echten Politik den Stabilitäts- und Wachstumspakt als
    roße Koalition, aber auch insgesamt hier im Haus wie-
    er stärker beachten, als wir das in den vergangenen Ta-
    en und Monaten gemacht haben.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Der Bundesfinanzminister, der heute überraschender-
    eise am Schluss der Debatte redet,


    (Otto Fricke [FDP]: Nicht ganz! – Zuruf vom BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Drückeberger!)


    at die antike Philosophie zum Maßstab seines Gangs
    ur Wirklichkeit in der Haushalts- und Finanzpolitik






    (A) )



    (B) )


    Steffen Kampeter
    gemacht. Auch ich will mit einem Philosophen schlie-
    ßen, nämlich Cicero. Cicero hat gesagt:

    Der Staatshaushalt muss ausgeglichen sein. Die öf-
    fentlichen Schulden müssen verringert, die Arro-
    ganz der Behörden muss gemäßigt und kontrolliert
    werden. Die Zahlungen an ausländische Regierun-
    gen müssen reduziert werden, wenn der Staat nicht
    Bankrott gehen soll. Die Leute sollen wieder lernen
    zu arbeiten, statt auf öffentliche Rechnung zu leben.

    Nun gebe ich zu, dass Cicero nicht das Programm der
    großen Koalition ist. Aber ich glaube, am Ende dieser
    Legislaturperiode muss ein bisschen mehr Cicero auch
    in Deutschland herrschen.

    Danke schön, meine sehr verehrten Damen und Her-
    ren.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)