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ID1603004600

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/30 2006 (Haushaltsgesetz 2006) (Drucksache 16/750) . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2005 bis 2009 (Drucksache 16/751) . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 09 Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie Michael Glos, Bundesminister BMWi . . . . . . Rainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ludwig Stiegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Ulla Lötzer (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Ute Berg (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kurt J. Rossmanith (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Klaus Brähmig (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Schlussrunde: Haushaltsgesetz 2006 Bernhard Brinkmann (Hildesheim) (SPD) . . . Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bernhard Brinkmann (Hildesheim) (SPD) . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2455 B 2455 B 2455 C 2458 C 2460 C 2462 D 2464 A 2480 B 2482 A 2483 C 2484 D 2484 C 2485 D 2487 D 2488 A 2488 B Deutscher B Stenografisch 30. Sitz Berlin, Freitag, den I n h a l Stellungnahme des Ältestenrates zu Angriffen gegen den Bundestagspräsidenten im Zusam- menhang mit einer eventuellen Diätenanpas- sung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zur Geschäftsordnung Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörg van Essen (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 1 (Fortsetzung): a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr L U D S A K 2453 A 2453 C 2425 C Matthias Berninger (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2465 C undestag er Bericht ung 31. März 2006 t : aurenz Meyer (Hamm) (CDU/CSU) . . . . . . Cornelia Pieper (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Sabine Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . lrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kurt J. Rossmanith (CDU/CSU) . . . . . . . . r. Rainer Wend (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . abine Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . . . . nna Lührmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Kröning (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . urt J. Rossmanith (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2467 D 2469 A 2469 C 2470 C 2472 A 2472 D 2475 A 2475 D 2477 B 2477 D 2477 D 2479 D Steffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 2489 B 2492 A II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 30. Sitzung. Berlin, Freitag, den 31. März 2006 Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Eduard Oswald (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Petra Merkel (Berlin) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Leo Dautzenberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Peer Steinbrück, Bundesminister BMF . . . . . Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 2: Antrag der Abgeordneten Jens Ackermann, Dr. Karl Addicks, Christian Ahrendt und wei- terer Abgeordneter: Einsetzung eines Unter- suchungsausschusses (Drucksache 16/990) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörg van Essen (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bernhard Kaster (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle (FDP) . . . . . . . . . . . . Bernhard Kaster (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Petra Pau (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Stünker (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2494 C 2495 A 2495 C 2498 C 2501 A 2502 D 2504 D 2509 A 2510 C 2513 A 2513 A 2514 B 2516 B 2516 D 2517 B 2518 B 2521 A 2522 B 2523 D 2525 A 2526 A Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 30. Sitzung. Berlin, Freitag, den 31. März 2006 2453 (A) ) (B) ) 30. Sitz Berlin, Freitag, den Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 30. Sitzung. Berlin, Freitag, den 31. März 2006 2525 (A) ) (B) ) Kurth (Quedlinburg), Undine BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 31.03.2006 Strobl (Heilbronn), Thomas CDU/CSU 31.03.2006 Anlage 1 Liste der entschuldigt Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Ahrendt, Christian FDP 31.03.2006 Bätzing, Sabine SPD 31.03.2006 Bareiß, Thomas CDU/CSU 31.03.2006 Dr. Bartsch, Dietmar DIE LINKE 31.03.2006 Bernhardt, Otto CDU/CSU 31.03.2006 Dr. Bisky, Lothar DIE LINKE 31.03.2006 Bülow, Marco SPD 31.03.2006 Dr. Däubler-Gmelin, Herta SPD 31.03.2006 Fischer (Karlsruhe- Land), Axel E. CDU/CSU 31.03.2006* Freitag, Dagmar SPD 31.03.2006 Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 31.03.2006 Gabriel, Sigmar SPD 31.03.2006 Dr. Göhner, Reinhard CDU/CSU 31.03.2006 Gradistanac, Renate SPD 31.03.2006 Dr. Gysi, Gregor DIE LINKE. 31.03.2006 Heinen, Ursula CDU/CSU 31.03.2006 Hilsberg, Stephan SPD 31.03.2006 Hintze, Peter CDU/CSU 31.03.2006 Hofbauer, Klaus CDU/CSU 31.03.2006 Homburger, Birgit FDP 31.03.2006 Ibrügger, Lothar SPD 31.03.2006 Kressl, Nicolette SPD 31.03.2006 Krichbaum, Gunther CDU/CSU 31.03.2006 L D L M M M M N O P P R D R S D S D S D D A (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht en Abgeordneten ämmel, Andreas G. CDU/CSU 31.03.2006 r. Lamers (Heidelberg), Karl CDU/CSU 31.03.2006** intner, Eduard CDU/CSU 31.03.2006* eierhofer, Horst FDP 31.03.2006 ücke, Jan FDP 31.03.2006 üller (Gera), Bernward CDU/CSU 31.03.2006 üller (Köln), Kerstin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 31.03.2006 eumann (Bremen), Bernd CDU/CSU 31.03.2006 tto (Frankfurt), Hans- Joachim FDP 31.03.2006 flug, Johannes SPD 31.03.2006 ofalla, Ronald CDU/CSU 31.03.2006 aidel, Hans CDU/CSU 31.03.2006** r. Ramsauer, Peter CDU/CSU 31.03.2006 oth (Esslingen), Karin SPD 31.03.2006 chäfer (Bochum), Axel SPD 31.03.2006 r. Schäuble, Wolfgang CDU/CSU 31.03.2006 chmidt (Nürnberg), Renate SPD 31.03.2006 r. Schui, Herbert DIE LINKE 31.03.2006 chwanitz, Rolf SPD 31.03.2006 r. Solms, Hermann Otto FDP 31.03.2006 r. Spielmann, Margrit SPD 31.03.2006 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich (A) (C) (B) ) – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über die Fortschritte zur Entwicklung der verschiedenen Felder des Geoinforma- tionswesens im nationalen, europäischen und interna- tionalen Kontext – Drucksache 15/5834 – Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden EU- Stübgen, Michael CDU/CSU 31.03.2006 Tillmann, Antje CDU/CSU 31.03.2006 Dr. Uhl, Hans-Peter CDU/CSU 31.03.2006 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates ** für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung der NATO Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Der Vorsitzende des folgenden Ausschusses hat mit- geteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absieht: Innenausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Fünfter Bericht der Bundesregierung über den Stand der Auszahlungen und die Zusammenarbeit der Stif- tung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ mit den Partnerorganisationen – Drucksachen 15/5936, 16/480 Nr. 1.16 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Sechster Bericht der Bundesregierung über den Stand der Rechtssicherheit für deutsche Unternehmen im Zu- sammenhang mit der Stiftung „Erinnerung, Verant- wortung und Zukunft“ – Drucksachen 15/5505, 15/5634 Nr. 1.3, 16/820 Nr. 3 – V P t Vaatz, Arnold CDU/CSU 31.03.2006 Weinberg, Marcus CDU/CSU 31.03.2006 Weisskirchen (Wiesloch), Gert SPD 31.03.2006 Wissmann, Matthias CDU/CSU 31.03.2006 (D orlagen bzw. Unterrichtungen durch das Europäische arlament zur Kenntnis genommen oder von einer Bera- ung abgesehen hat. Petitionsausschuss Drucksache 16/419 Nr. 1.4 Innenausschuss Drucksache 16/150 Nr. 2.253 Rechtsausschuss Drucksache 16/150 Nr. 2.32 Drucksache 16/150 Nr. 2.44 Drucksache 16/150 Nr. 2.200 Drucksache 16/150 Nr. 2.226 Drucksache 16/150 Nr. 2.232 Drucksache 16/150 Nr. 2.247 Drucksache 16/419 Nr. 2.10 Drucksache 16/419 Nr. 2.52 Finanzausschuss Drucksache 16/629 Nr. 2.2 Drucksache 16/629 Nr. 2.18 Drucksache 16/629 Nr. 2.33 Haushaltsausschuss Drucksache 16/481 Nr. 1.14 Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Drucksache 16/419 Nr. 2.68 Drucksache 16/629 Nr. 2.13 Drucksache 16/629 Nr. 2.15 Ausschuss für Arbeit und Soziales Drucksache 16/419 Nr. 1.6 Drucksache 16/419 Nr. 2.15 Drucksache 16/481 Nr. 1.22 Ausschuss für Gesundheit Drucksache 16/629 Nr. 2.36 2526 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 30. Sitzung. Berlin, Freitag, den 31. März 2006 91, 1 0, T 30. Sitzung Berlin, Freitag, den 31. März 2006 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Sabine Zimmermann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und

    ollegen! Meine Damen und Herren! Zuerst zu Herrn
    end. Herr Wend, wollen Sie das Problem der Arbeits-

    osigkeit lösen oder wollen Sie hier bloß gute Stimmung
    erbreiten? Das ist meine erste Frage an Sie. Denn von
    iner guten Stimmung hat ein Arbeitsloser nichts – er
    raucht einen Arbeitsplatz und einen Lohn, von dem er
    eine Familie ernähren kann.


    (Beifall bei der LINKEN)







    (A) )


    )

    Sabine Zimmermann
    Herr Meyer – Sie haben es sich da hinten so schön be-
    quem gemacht –, was soll ich einem Langzeitarbeitlosen
    sagen, der zu mir als DGB-Vorsitzende der Region Vogt-
    land/Zwickau kommt, weinend vor mir sitzt und sagt,
    dass er seine Familie nicht ernähren kann? Wie soll es
    weitergehen für ihn? Diese Frage haben Sie mir nicht be-
    antwortet.


    (Vorsitz: Vizepräsidentin Katrin GöringEckardt)


    Heute hat die „taz“ gut kommentiert: „Zu gute Stim-
    mung für zu wenig Jobs“. Bei diesem Haushalt wird es,
    wie nicht anders zu erwarten, viele Verlierer, aber we-
    nige Gewinner geben. Damit führen Sie die Politik der
    Vorgängerregierung fort, die das Großkapital auf Kosten
    der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und vor allen
    Dingen auf Kosten des Mittelstandes gefördert hat.


    (Dr. Rainer Wend [SPD]: Macht den Unternehmern Dampf! Klassenkampf! Klassenkampf!)


    Trotz der hohen Arbeitslosigkeit und trotz der hohen
    Zahl von Unternehmensinsolvenzen soll es nach dem
    Willen der Bundesregierung einfach „weiter so“ gehen.
    Aber wen wundert das? Was kann man zu einer großen
    Koalition sagen, die die Ergebnisse der letzten Landtags-
    wahlen als Bestätigung ihres Kurses sieht,


    (Beifall bei der LINKEN)


    obwohl nur jeder Zweite zur Wahl gegangen ist und ob-
    wohl beide Parteien, Union und SPD, insgesamt über
    1 Million Stimmen verloren haben? Sie, meine Damen
    und Herren von der Bundesregierung, haben es sich mit
    Ihrer Mehrheit hier in diesem Hause bequem eingerich-
    tet. Ihnen ist der Bezug zur Lebensrealität und zu den
    Problemen der Menschen in diesem Land einfach verlo-
    ren gegangen.


    (Beifall bei der LINKEN – Carsten Schneider [Erfurt] [SPD]: Aber sonst geht es Ihnen noch ganz gut?)


    Um der zunehmenden Entfremdung zwischen Politik
    und Gesellschaft entgegenzuwirken, rege ich hier an, die
    Tätigkeit von Abgeordneten auf zwei Legislaturperioden
    zu beschränken. Damit hätten viele Abgeordnete hier im
    Hause die Möglichkeit, sich wieder mit der sozialen
    Wirklichkeit vertraut zu machen.


    (Carsten Schneider [Erfurt] [SPD]: Besprechen Sie das einmal mit Ihren Fraktionsvorsitzenden!)


    Die Gewinne der 30 führenden Konzerne in Deutsch-
    land sind im Jahr 2005 – –


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Gysi und Lafontaine wären damit rausgeflogen, Frau Kollegin!)


    – Ja, Sie, Herr Kampeter, sind damit auch gemeint, denn
    Sie sind auch länger als zwei Legislaturperioden im
    Bundestag. –


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Dümmlicher Populismus!)


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    (C (D ber Sie haben nichts anderes zu tun, als bei den Arbeitehmerinnen und Arbeitnehmern, den Arbeitslosen, den entnern und Jugendlichen zuzulangen. Das gilt auch ür viele Teile des Mittelstandes. Unter der Mehrwertteuererhöhung wird ein Kleinstunternehmer doppelt leien: einmal, weil die Binnennachfrage ausbleibt, und ann, weil ein Einmannunternehmen nun einmal nicht on der Senkung der Sozialversicherungsbeiträge profiiert, ganz im Gegensatz zum Großkapital. Die Bundesregierung kennt nur den Mittelstand, der nternational exportiert; das wurde heute auch in Ihren eden deutlich. Das trifft aber lediglich auf 12 Prozent er mittelständischen Unternehmen zu; Herr Wend, Sie erden sicherlich die Zahlen kennen. Das sind meist rößere mittelständische Unternehmen mit mehreren undert Beschäftigten, die in diesem Land gute Gewinne chreiben. Die Mehrheit der kleinen Selbstständigen hat anz andere Probleme – trotz der leicht verbesserten onjunktur –, aber die interessieren hier wahrscheinlich iemanden. CDU und SPD – und hier kommen Sie, meine Damen nd Herren von der FDP und den Grünen, dazu – empehlen dauernd den Weg in die Selbstständigkeit. Was it den Menschen passiert, die auf der Flucht vor artz IV den Schritt in die Selbstständigkeit wagten, arüber will niemand mehr sprechen. Dabei ist die Lage katastrophal. In den letzten drei ahren hat die Agentur für Arbeit fast 900 000 Existenzründungen aus der Arbeitslosigkeit unterstützt. Aber as ist aus den Existenzgründern geworden? Ich zitiere en jüngsten Mittelstandsmonitor der Kreditanstalt für iederaufbau: Nach circa einem Geschäftsjahr operiert och fast die Hälfte in der Verlustzone und nur knapp ein iertel der Gründer kann vollständig den Lebensunteralt bestreiten. Sie haben mit Ihrer Politik eine riesige ruppe von Menschen in unsicheren Beschäftigungsverältnissen geschaffen, die jenseits der Arbeitslosenstatisik ein Leben in Armut fristen müssen. (Beifall bei der LINKEN – Zuruf von der SPD: Wenn sie Geld verdienen würden, wäre es Ihnen doch auch nicht recht! Dann wären es Kapitalisten!)


    Der Grund dafür liegt auf der Hand. Es fehlt nicht
    twa an Export. Das Problem ist die am Boden liegende
    innenwirtschaft, unter der vor allen Dingen das kleine
    andwerk überdurchschnittlich leidet.


    (Carsten Schneider [Erfurt] [SPD]: Mein Gott! Das ist ja traurig für den DGB!)


    hre Politik setzt hier kein anderes Zeichen. Das ist ein
    üsterer Ausblick für die Zukunft des Mittelstandes.

    In den aktuellen Haushaltsberatungen setzen wir uns
    ür die Einrichtung eines Handwerkerhilfsfonds ein.
    er Fonds soll Klein- und Kleinstunternehmen helfen,
    eren Existenz unverschuldet gefährdet ist, etwa durch
    riminelle Machenschaften oder auch durch die Zah-
    ungsmoral. Das ist eigentlich nichts grundlegend
    eues; das gab es bereits einmal im Jahr 2001. Damals
    aren die Handwerkerfrauen am Brandenburger Tor in

    (B)







    (A) )



    (B) )


    Sabine Zimmermann
    einen Hungerstreik getreten. Vielleicht können sich ei-
    nige von Ihnen hier in diesem Hause daran erinnern.


    (Zuruf von der SPD: Wir waren sogar dort!)


    Hat sich die Lage geändert? Wohl kaum. Immer noch
    liegt die Zahl der Unternehmensinsolvenzen bei deutlich
    mehr als 30 000. Es sind fast ausschließlich Kleinunter-
    nehmen, die es trifft. Noch immer ist die Zahlungsmoral
    der meist genannte Grund für die Insolvenzen. Das hat
    auch der Zentralverband des Deutschen Handwerks in
    einer Erhebung noch einmal bestätigt.

    Nicht nur die Beschäftigten im öffentlichen Dienst
    sollen durch längere Arbeitszeiten, Stellenabbau und Ge-
    haltskürzungen die Löcher ausbaden, die die Steuerent-
    lastungen für das Großkapital in die öffentlichen Haus-
    halte gerissen haben, sondern auch der kleine
    Handwerker mit seiner Existenz. Dabei steht dafür ei-
    gentlich genug Geld zur Verfügung. Wir schlagen vor,
    die Subventionierung der Bestrebungen der Großunter-
    nehmen nach Expansion im Ausland zu kürzen. Ich
    nenne hier nur den Haushaltstitel „Pflege der Wirt-
    schaftsbeziehungen mit dem Ausland“. Was wird hier
    gemacht? Ich lese vor:

    Gefördert werden Unternehmertreffen, Workshops,
    Kooperations- und Kontaktbörsen oder Tage der
    Deutschen Wirtschaft sowohl im Ausland als auch
    im Inland.

    Das können die großen Verbände eigentlich selbst ma-
    chen.


    (Beifall bei der LINKEN)


    34 Millionen Euro sollen hier ausgegeben werden. Wir
    wollen nur 3 Millionen Euro für den Handwerkerhilfs-
    fonds.

    Ich komme zum Schluss. Meine Damen und Herren
    von der großen Koalition, Sie müssen sich entscheiden:
    Wollen Sie die Expansion der Großunternehmen wei-
    ter unterstützen, und das, obwohl bekannt ist, dass die
    Rekordgewinne dort auf Kosten der Beschäftigten und
    der mittelständischen Zulieferer erzielt werden? Oder
    wollen Sie Ihren Sparkurs im Inland beenden und damit
    zeigen, wie ernst es der Regierung mit den Belangen des
    Menschen und des Mittelstandes in diesem Land wirk-
    lich ist? Mit patriotischen Appellen an die deutschen
    Manager, Herr Stiegler, werden Sie die Probleme wahr-
    scheinlich nicht lösen können.

    Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit.


    (Beifall bei der LINKEN)




Rede von Katrin Dagmar Göring-Eckardt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Das Wort hat Anna Lührmann, Bündnis 90/Die Grü-

nen.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Anna Lührmann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! Ich möchte mich in meiner heutigen Rede auf
    ein Drittel des Wirtschaftsetats konzentrieren. Über die-
    ses Drittel des Wirtschaftsetats können wir in den Haus-
    haltsberatungen gar nicht mehr reden, weil die Kohle

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    (C (D chon längst abgeflossen ist. Sie ahnen wahrscheinlich, ovon ich spreche: Ich meine die 1,6 Milliarden Euro ubventionen, die schon im Januar dieses Jahres an die AG überwiesen worden sind. Statt Arbeitsplätze des 21. Jahrhunderts zu fördern, ist in Drittel des Wirtschaftsetats also schon verfeuert woren, um eine Industrie aus dem 19. und 20. Jahrhundert ünstlich am Leben zu halten, und das, ohne dass ein Poitiker, der etwa in dieser Wahlperiode zum ersten Mal in en Bundestag gewählt worden ist, darüber auch nur ein ort hätte mitreden können. Solche Vorfestlegungen inde ich ungerecht, weil sie die Handlungsfähigkeit der eutigen Politiker und der jungen Generation deutlich inschränken. abei müssten wir dringend handlungsfähig sein, um uf die neuen Probleme des 21. Jahrhunderts – demograischer Wandel, Globalisierung, Klimawandel – wirklich eagieren zu können. Dafür bräuchten wir dringend dieenigen Haushaltsmittel, die für die Kohle gebunden ind. Frau Lührmann, möchten Sie eine Zwischenfrage des ollegen Kröning zulassen? Gerne. Bitte schön, Herr Kröning. Auch ich würde gern etwas mehr Kohle von der ohle beziehen, aber können Sie dem Haus bestätigen, ass Sie dem Deutschen Bundestag und auch dem Hausaltsausschuss schon in der vorigen Wahlperiode angeört haben und dass die Zahlungen, die Sie eben erwähnt aben, von der vorigen Koalition, die Ihre und meine raktion gemeinsam gebildet haben, beschlossen woren sind? Danke, Herr Kollege, für diese Frage. – Ich kann Ih en bestätigen, dass die dieses Jahr geleisteten Zahlunen ein Resultat der Kohlerunde von 1997 sind. Das eißt, dass sämtliche Fraktionen in diesem Hause diesen ahlungen in irgendeiner Art und Weise einmal zugetimmt haben. (Widerspruch bei Abgeordneten der CDU/ CSU und der SPD)


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)