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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/30 2006 (Haushaltsgesetz 2006) (Drucksache 16/750) . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2005 bis 2009 (Drucksache 16/751) . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 09 Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie Michael Glos, Bundesminister BMWi . . . . . . Rainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ludwig Stiegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Ulla Lötzer (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Ute Berg (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kurt J. Rossmanith (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Klaus Brähmig (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Schlussrunde: Haushaltsgesetz 2006 Bernhard Brinkmann (Hildesheim) (SPD) . . . Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bernhard Brinkmann (Hildesheim) (SPD) . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2455 B 2455 B 2455 C 2458 C 2460 C 2462 D 2464 A 2480 B 2482 A 2483 C 2484 D 2484 C 2485 D 2487 D 2488 A 2488 B Deutscher B Stenografisch 30. Sitz Berlin, Freitag, den I n h a l Stellungnahme des Ältestenrates zu Angriffen gegen den Bundestagspräsidenten im Zusam- menhang mit einer eventuellen Diätenanpas- sung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zur Geschäftsordnung Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörg van Essen (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 1 (Fortsetzung): a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr L U D S A K 2453 A 2453 C 2425 C Matthias Berninger (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2465 C undestag er Bericht ung 31. März 2006 t : aurenz Meyer (Hamm) (CDU/CSU) . . . . . . Cornelia Pieper (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Sabine Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . lrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kurt J. Rossmanith (CDU/CSU) . . . . . . . . r. Rainer Wend (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . abine Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . . . . nna Lührmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Kröning (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . urt J. Rossmanith (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2467 D 2469 A 2469 C 2470 C 2472 A 2472 D 2475 A 2475 D 2477 B 2477 D 2477 D 2479 D Steffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 2489 B 2492 A II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 30. Sitzung. Berlin, Freitag, den 31. März 2006 Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Eduard Oswald (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Petra Merkel (Berlin) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Leo Dautzenberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Peer Steinbrück, Bundesminister BMF . . . . . Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 2: Antrag der Abgeordneten Jens Ackermann, Dr. Karl Addicks, Christian Ahrendt und wei- terer Abgeordneter: Einsetzung eines Unter- suchungsausschusses (Drucksache 16/990) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörg van Essen (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bernhard Kaster (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle (FDP) . . . . . . . . . . . . Bernhard Kaster (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Petra Pau (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Stünker (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2494 C 2495 A 2495 C 2498 C 2501 A 2502 D 2504 D 2509 A 2510 C 2513 A 2513 A 2514 B 2516 B 2516 D 2517 B 2518 B 2521 A 2522 B 2523 D 2525 A 2526 A Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 30. Sitzung. Berlin, Freitag, den 31. März 2006 2453 (A) ) (B) ) 30. Sitz Berlin, Freitag, den Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 30. Sitzung. Berlin, Freitag, den 31. März 2006 2525 (A) ) (B) ) Kurth (Quedlinburg), Undine BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 31.03.2006 Strobl (Heilbronn), Thomas CDU/CSU 31.03.2006 Anlage 1 Liste der entschuldigt Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Ahrendt, Christian FDP 31.03.2006 Bätzing, Sabine SPD 31.03.2006 Bareiß, Thomas CDU/CSU 31.03.2006 Dr. Bartsch, Dietmar DIE LINKE 31.03.2006 Bernhardt, Otto CDU/CSU 31.03.2006 Dr. Bisky, Lothar DIE LINKE 31.03.2006 Bülow, Marco SPD 31.03.2006 Dr. Däubler-Gmelin, Herta SPD 31.03.2006 Fischer (Karlsruhe- Land), Axel E. CDU/CSU 31.03.2006* Freitag, Dagmar SPD 31.03.2006 Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 31.03.2006 Gabriel, Sigmar SPD 31.03.2006 Dr. Göhner, Reinhard CDU/CSU 31.03.2006 Gradistanac, Renate SPD 31.03.2006 Dr. Gysi, Gregor DIE LINKE. 31.03.2006 Heinen, Ursula CDU/CSU 31.03.2006 Hilsberg, Stephan SPD 31.03.2006 Hintze, Peter CDU/CSU 31.03.2006 Hofbauer, Klaus CDU/CSU 31.03.2006 Homburger, Birgit FDP 31.03.2006 Ibrügger, Lothar SPD 31.03.2006 Kressl, Nicolette SPD 31.03.2006 Krichbaum, Gunther CDU/CSU 31.03.2006 L D L M M M M N O P P R D R S D S D S D D A (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht en Abgeordneten ämmel, Andreas G. CDU/CSU 31.03.2006 r. Lamers (Heidelberg), Karl CDU/CSU 31.03.2006** intner, Eduard CDU/CSU 31.03.2006* eierhofer, Horst FDP 31.03.2006 ücke, Jan FDP 31.03.2006 üller (Gera), Bernward CDU/CSU 31.03.2006 üller (Köln), Kerstin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 31.03.2006 eumann (Bremen), Bernd CDU/CSU 31.03.2006 tto (Frankfurt), Hans- Joachim FDP 31.03.2006 flug, Johannes SPD 31.03.2006 ofalla, Ronald CDU/CSU 31.03.2006 aidel, Hans CDU/CSU 31.03.2006** r. Ramsauer, Peter CDU/CSU 31.03.2006 oth (Esslingen), Karin SPD 31.03.2006 chäfer (Bochum), Axel SPD 31.03.2006 r. Schäuble, Wolfgang CDU/CSU 31.03.2006 chmidt (Nürnberg), Renate SPD 31.03.2006 r. Schui, Herbert DIE LINKE 31.03.2006 chwanitz, Rolf SPD 31.03.2006 r. Solms, Hermann Otto FDP 31.03.2006 r. Spielmann, Margrit SPD 31.03.2006 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich (A) (C) (B) ) – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über die Fortschritte zur Entwicklung der verschiedenen Felder des Geoinforma- tionswesens im nationalen, europäischen und interna- tionalen Kontext – Drucksache 15/5834 – Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden EU- Stübgen, Michael CDU/CSU 31.03.2006 Tillmann, Antje CDU/CSU 31.03.2006 Dr. Uhl, Hans-Peter CDU/CSU 31.03.2006 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates ** für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung der NATO Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Der Vorsitzende des folgenden Ausschusses hat mit- geteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absieht: Innenausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Fünfter Bericht der Bundesregierung über den Stand der Auszahlungen und die Zusammenarbeit der Stif- tung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ mit den Partnerorganisationen – Drucksachen 15/5936, 16/480 Nr. 1.16 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Sechster Bericht der Bundesregierung über den Stand der Rechtssicherheit für deutsche Unternehmen im Zu- sammenhang mit der Stiftung „Erinnerung, Verant- wortung und Zukunft“ – Drucksachen 15/5505, 15/5634 Nr. 1.3, 16/820 Nr. 3 – V P t Vaatz, Arnold CDU/CSU 31.03.2006 Weinberg, Marcus CDU/CSU 31.03.2006 Weisskirchen (Wiesloch), Gert SPD 31.03.2006 Wissmann, Matthias CDU/CSU 31.03.2006 (D orlagen bzw. Unterrichtungen durch das Europäische arlament zur Kenntnis genommen oder von einer Bera- ung abgesehen hat. Petitionsausschuss Drucksache 16/419 Nr. 1.4 Innenausschuss Drucksache 16/150 Nr. 2.253 Rechtsausschuss Drucksache 16/150 Nr. 2.32 Drucksache 16/150 Nr. 2.44 Drucksache 16/150 Nr. 2.200 Drucksache 16/150 Nr. 2.226 Drucksache 16/150 Nr. 2.232 Drucksache 16/150 Nr. 2.247 Drucksache 16/419 Nr. 2.10 Drucksache 16/419 Nr. 2.52 Finanzausschuss Drucksache 16/629 Nr. 2.2 Drucksache 16/629 Nr. 2.18 Drucksache 16/629 Nr. 2.33 Haushaltsausschuss Drucksache 16/481 Nr. 1.14 Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Drucksache 16/419 Nr. 2.68 Drucksache 16/629 Nr. 2.13 Drucksache 16/629 Nr. 2.15 Ausschuss für Arbeit und Soziales Drucksache 16/419 Nr. 1.6 Drucksache 16/419 Nr. 2.15 Drucksache 16/481 Nr. 1.22 Ausschuss für Gesundheit Drucksache 16/629 Nr. 2.36 2526 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 30. Sitzung. Berlin, Freitag, den 31. März 2006 91, 1 0, T 30. Sitzung Berlin, Freitag, den 31. März 2006 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Rainer Brüderle


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Mainz-Mitte!

    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Heute
    orgen hat sich wieder einmal das Sprichwort „Reisen

    ildet“ bestätigt.


    (Volker Kauder [CDU/CSU]: Reisen Sie mal! Sollen wir Herrn Brüderle einen Reisegutschein schenken?)


    ichael Glos – das ist der deutsche Wirtschaftsminister –
    rwartet, dass sich die Konjunktur belebt. Sein Ministe-
    ium begründet das mit den außenwirtschaftlichen
    ahmenbedingungen. Herr Glos hat Recht: Es ist im-
    er die Weltwirtschaft, die das geringe Wachstum in
    eutschland treibt.

    Aber auch bei 5 Millionen Arbeitslosen – in Wahr-
    eit, wenn sie ehrlich berechnet würden, sind es 6 Mil-
    ionen bis 7 Millionen – besteht kein Grund, einen ver-
    assungswidrigen Haushalt vorzulegen. Ich darf Herrn
    los aus der letzten Haushaltsdebatte zitieren. Er sagte

    n die alte Bundesregierung gerichtet wörtlich:

    Sie sind ja nicht einmal mehr bereit, unsere Verfas-
    sung zu beachten, obwohl Ihnen Ihr Amtseid das
    vorschreibt.


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Das stimmt doch gar nicht!)


    Herr Glos hat weiter festgestellt:

    Die Bundesregierung verspielt unser aller Zukunft.


    (Lachen bei der SPD)


    Die Arbeitsmarktsituation erfordert eine zielstrebige
    irtschaftspolitik. Diese ist aber nicht erkennbar.


    (Beifall bei der FDP – Kurt J. Rossmanith [CDU/CSU]: Das Letztere ist falsch!)


    it Förderprogrammen wie Inno-Watt, Inno-Net,
    EMO und Pro Inno können die Unternehmen, die den
    erwaltungsaufwand nicht scheuen, etwas Geld mitneh-
    en; aber es bringt nicht die erforderliche Wende.


    (Beifall bei der FDP)


    Vielleicht sollten Sie die Steinkohlesubventionen un-
    r Inno-Strom firmieren lassen und das damit begründen,
    ass dies ein Stück weit Innovation und Mittelstandsför-
    erung ist. Das Festhalten an den Steinkohlesubventio-
    en führt zu keiner Konjunkturbelebung. Das Gleiche
    ilt auch für das so genannte Wachstumspaket. Es ist ja






    (A) )



    (B) )


    Rainer Brüderle
    nett, dass ein Teil der Handwerkerrechnung und Kinder-
    betreuungskosten steuerlich abgesetzt werden können.


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Sie sind zynisch, Herr Brüderle!)


    – Nein. Zynisch ist, bei 6 Millionen Arbeitslosen nichts
    zu tun. Sie sollten einmal in Ihren alten Haushaltsreden
    nachlesen, was Sie früher erklärt haben. Nun argumen-
    tieren Sie genau anders herum.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Diese Regierung der vereinigten Sozialdemokraten,
    rot und schwarz angestrichen, steht nur kraftvoll auf der
    Stelle, anstatt die Veränderungen vorzunehmen, die Sie
    früher gefordert haben.


    (Heiterkeit und Beifall bei der FDP)


    Mit Gebäudesanierungsprogrammen lösen Sie die
    Standortprobleme nicht.


    (Zuruf des Abg. Hans Michelbach [CDU/ CSU])


    – Gut, ihr habt in Rheinland-Pfalz mehr als wir erreicht.
    Aber Helmut Kohl hatte 57 Prozent. Nun seid ihr gerade
    einmal über 30 Prozent. Eine solche Halbierung könnten
    wir uns nicht leisten.


    (Heiterkeit und Beifall bei der FDP – Hartmut Koschyk [CDU/CSU]: Stimmt, dann seid ihr weg!)


    Unserer Wirtschaft, vor allem dem Mittelstand, auf
    den ständig Lobreden gehalten werden – so auch
    heute –, wenn man Ausbildungsplätze braucht, helfen
    Sie am besten, wenn Sie auf die geplante Mehrwert-
    steuererhöhung verzichten.


    (Beifall bei der FDP)


    Hilfreich wäre auch ein Bürokratieabbau, auf den Sie
    heute zu Recht hingewiesen haben. Es gibt ja keine
    Rede, in der dieser Abbau nicht propagiert wird. Aber es
    geschieht nichts. Noch nicht einmal die Novellierung
    des Gaststättengesetzes – die haben Sie angekündigt –
    wird angepackt; noch nicht einmal das „Frikadellen-
    abitur“ schaffen Sie ab. Nichts tut sich, außer Ankündi-
    gungen. Das kennen wir schon von Herrn Clement. Er
    hat jede Woche einen bunten Luftballon durch den Bun-
    destag getragen, aber am Schluss kam nichts heraus. Sie
    setzen offenbar die rot-grüne Politik konsequent fort.


    (Beifall bei der FDP – Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Herr Präsident, da vorne steht ein Dampfplauderer!)


    Man kann der Bundesregierung nur zurufen: Fürchtet
    euch nicht! Wir Liberale sind bei euch, wenn ihr etwas
    Vernünftiges macht. Also, nun mal ran!


    (Heiterkeit und Beifall bei der FDP – Lachen bei der CDU/CSU)


    Aber das Gegenteil geschieht. Die Unternehmen müssen
    in diesem Jahr in einem komplizierten Verfahren drei-
    zehnmal Sozialabgaben entrichten, was einen erheblichen

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    (C (D ehraufwand bedeutet. 20 Milliarden Euro Liquiditätsntzug in diesem Jahr und ein Konjunkturprogrämmchen it einem Volumen von 5 Milliarden bis 6 Milliarden uro, von Wärmedämmplatten bis Elterngeld. Das ist ahrlich eine Förderung des deutschen Mittelstands! (Hans Michelbach [CDU/CSU]: Hurrapopulismus!)


    Herr Michelbach, Sie haben früher, als Sie noch Mit-
    elstandssprecher der Union waren, tolle Äußerungen
    emacht. Sie haben in Ihrer letzten Haushaltsrede gefor-
    ert, die Unternehmen müssten von Steuern entlastet
    erden; der Arbeitsmarkt müsse flexibilisiert werden;
    er Anstieg der Energiepreise müsse gestoppt und über-
    lüssige Bürokratie abgebaut werden. Das alles haben
    ie im letzten Jahr erklärt.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    ie machen es nur nicht, Herr Michelbach. Ich glaube,
    hr Nachfolger wird es auch nicht machen.


    (Beifall bei der FDP)


    Die Sozialabgaben für die Minijobs sollen um
    0 Prozent erhöht werden. Das ist ganz offensichtlich
    in Beitrag zur Senkung der Lohnnebenkosten. Es ist
    eutzutage ungeheuer kompliziert, eine Gehaltsabrech-
    ung zu machen. Herr Glos, ich lade Sie zu einem
    ehaltsabrechnungsnachmittag in Mainz ein. Dann

    chauen wir uns in einem Betrieb einmal an, was dort al-
    es geleistet werden muss, um mit der Bürokratie klarzu-
    ommen. Hier besteht wirklich Reformbedarf. Aber ich
    age Ihnen voraus: Sie werden wieder nur Trippelschritt-
    hen gehen. Die Diskussion fängt ja schon wieder sehr
    erhalten an.

    Das Prinzip „Abwarten, bis sich die Wirtschaft er-
    olt“, also Wartezimmer mit Schlafraum, wird nicht wei-
    erhelfen. Die Konjunkturdaten werden missbraucht, um
    ich vor einer Reform zu drücken. Vor den vier Wahlen
    aben Sie nichts gemacht. Jetzt kommt vielleicht ein bis-
    chen Gesundheitsreform. Aber hohe Erwartungen habe
    ch nicht. Ob Kündigungsschutz, betriebliche Bündnisse
    der eine wettbewerbsfähige Unternehmensverfassung,
    irgendwo erfolgt eine Reform. Sie beklagen zu Recht
    ie hohen Energiepreise. Aber wer Eon noch mehr
    arktmacht gibt, darf anschließend nicht klagen. Bei

    ast 90 Prozent Marktanteil müssen die Preise ja hoch
    ein.


    (Beifall bei der FDP – Kurt J. Rossmanith [CDU/CSU]: Was denn jetzt? Sie sagen auf der einen Seite Privatisierung und auf der anderen Seite Regulierung!)


    Hören Sie zu, sonst verstehen Sie es nicht. Sie sehen
    ie etwas. Das liegt an Ihnen. Dagegen hilft auch keine
    rille.


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Das ist eine Büttenrede, die Sie hier vortragen! – Hartmut Koschyk [CDU/CSU]: Ohne Inhalt! – Volker Kauder [CDU/CSU]: Dabei ist Fastenzeit!)


    Sie sollten den Kündigungsschutz nicht Herrn
    üntefering und den Atomausstieg nicht Herrn Gabriel






    (A) )



    (B) )


    Rainer Brüderle
    überlassen. Das ist dieses Kartell von 70 Prozent, das
    nun Grau als Modefarbe und Unbeweglichkeit als Dyna-
    mik deklariert. Das zeigt einen erschreckend schnellen
    Prozess der Sozialdemokratisierung der Union. Herr
    Westerwelle hat die gemeinsame Erklärung von CDU,
    CSU und FDP dargestellt. Alles, was Sie vor der Wahl
    erklärt haben,


    (Kurt J. Rossmanith [CDU/CSU]: Kommen Sie einmal zu den Inhalten!)


    haben Sie vergessen, nur damit Sie jetzt wieder einen
    Dienstwagen haben. Das kann die Lösung nicht sein.


    (Beifall bei der FDP – Hartmut Koschyk [CDU/CSU]: Sie säßen auch gern im Dienstwagen! – Volker Kauder [CDU/CSU]: In der Fastenzeit bitte mehr Ernsthaftigkeit!)


    Die beeindruckenden Exporterfolge muss man sich
    näher betrachten; das sage ich auch dem früheren mittel-
    standspolitischen Sprecher der Union. Der Schwerpunkt
    liegt beim Warenverkehr. Sie müssen aber sehen, dass
    wir bei den Dienstleistungen und der Hochtechnologie
    dramatisch an Stellenwert verlieren. Beim Dienstleis-
    tungsexport ist Deutschland nach den OECD-Zahlen
    Schlusslicht. Das ist kein Weg in die Zukunftsmärkte.
    Deshalb müssen hier andere Rahmenbedingungen ge-
    setzt werden. Sie müssen den Mut haben, die Strukturen
    anzugehen und sie zu ändern. Mit kleinen Trippelschrit-
    ten werden Sie es nicht hinbekommen.

    Sie müssen den Energiesektor angehen. Es ist doch
    ganz klar: Bei monopolistischen Strukturen im Energie-
    sektor bekommen Sie dort auch monopolistische Preise.
    Das ist doch die Kernursache für die hohen Preise.


    (Beifall bei der FDP sowie des Abg. Fritz Kuhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Sie müssten wieder einmal bei Ludwig Erhard und bei
    Walter Eucken nachlesen, was die Grundlagen der sozia-
    len Marktwirtschaft sind. Wo sind denn Ihre Ansätze zur
    Unternehmensteuerreform?

    Bisher hat Herr Glos mit Ludwig Erhard nur gemein,
    dass beide aus Franken kommen. Aber vom Wirtschafts-
    wunder ist noch nichts erkennbar, auch im weitesten
    Sinne nicht. Rühmen Sie sich auch nicht, Sie hätten den
    ersten Gang schon eingelegt. Sie stehen mit beiden
    Füßen auf der Bremse.


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Ganz klar eine Büttenrede!)


    Sie müssen endlich die Strukturen verändern. Unser Pro-
    duktionspotenzial ist zu schwach; das kann man auch
    nicht durch ein bisschen Konjunkturprogramm ändern.


    (Kurt J. Rossmanith [CDU/CSU]: Kommen Sie einmal zu den Inhalten!)


    Sie müssen eine Steuerreform machen, Sie müssen
    die Bürokratie wirklich abbauen, Sie müssen die Pflege-
    versicherung in Ordnung bringen, Sie müssen den Ar-
    beitsmarkt zum Markt machen – damit die, die draußen
    stehen, auch eine Chance haben, hereinzukommen –, Sie
    müssen die Rente in Ordnung bringen. Alles das steht

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    (C (D us. Sie haben in Ihrem Koalitionsvertrag keine entsprehenden Regelungen aufgenommen – nicht, weil Sie eine Zeit hatten, sondern deshalb, weil Sie sich nicht eiig sind. Das ist das Schlimme. Draußen in der Gesellschaft sehen Sie die Allergieeaktion: Verdi mit der Strategie rückwärts, Kampf um rühere Positionen. Statt moderner Tarifpolitik mit Erolgsbeteiligung und Flexibilität gibt es eine Rückwärtsolle, weil die Weichen politisch nicht gestellt werden. enn Sie mir nicht glauben, zitiere ich zum Schluss aus em Konjunkturbericht des Bundesverbands der deutchen Banken von gestern, nach deren Ansicht die Bunesregierung diesen kleinen Aufschwung nur mit klaren eformen ins kommende Jahr retten kann. Fangen Sie ndlich an! Nehmen Sie die Füße von der Bremse. Beegen Sie sich! (Beifall bei der FDP – Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Alaaf! Alaaf!)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Nächster Redner ist der Kollege Ludwig Stiegler für

ie SPD-Fraktion.


(Beifall bei der SPD)



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    Rede von Ludwig Stiegler


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Lieber

    err Brüderle, das war kein leises Servus für Ihren Ab-
    chied von der Macht in Mainz. Ich mache mir große
    orgen um Sie. Sie verrennen sich, Sie versinken immer

    iefer. Es nützt nichts, die Kassandra zu spielen. Das
    asst nicht zu Ihnen. Wer einmal Weinköniginnen ge-
    üsst hat, der kann nicht so depressiv werden, wie Sie
    ier geredet haben.


    (Heiterkeit und Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Herr Brüderle, ich würde mir einfach den Ifo-Kon-
    unkturindex hinlegen und das Zimmer damit tapezieren
    assen; dann wird jeder Morgen schon ein Aufschwung-
    orgen.


    (Beifall des Abg. Klaus Uwe Benneter [SPD])


    der wenn Sie es literarisch mögen: Ich würde mir den
    manuel Geibel besorgen – der passt gerade in diesen
    onaten –:

    Und dräut der Winter noch so sehr
    Mit trotzigen Gebärden,
    Und streut er Eis und Schnee umher,
    Es muss doch Frühling werden.


    (Heiterkeit und Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    ir fahren jetzt einen Zug Optimismus. Eines der besten
    inge: Der Wirtschaftsminister spart bei der internatio-
    alen Werbung für unseren Standort unglaublich viel
    eld, weil jetzt nicht mehr erst die eine Gruppe kommt
    nd das Land schlecht macht und dann die andere
    ruppe kommen muss, um das Image des Landes wieder

    ufzubauen. Gegen 80 Prozent Wohlmeinende haben Sie
    it Pessimismus keine Chance.






    (A) )



    (B) )


    Ludwig Stiegler

    (Heiterkeit und Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Meine Damen und Herren, wir haben eine ganze
    Menge positive Dinge.

    Wenn man sich die Arbeitsmarktzahlen anschaut,
    dann kann man sagen: Wir sind noch nicht zufrieden.
    Das sind wir auch nicht. Der Horizont ist aber sichtbar.
    Die Arbeitsgemeinschaften und die kommunalen Träger
    sind handlungsfähig, die Arbeitsmarktpolitik ist da, das
    Programm für Handel und Handwerk funktioniert. Herr
    Brüderle, seit langer Zeit wirbt das deutsche Handwerk
    für ein Programm seiner Regierung und sagt, Leute, das
    ist eine Chance für uns. Also machen wir das doch nicht
    schlecht, sondern freuen wir uns, dass wir mit Handwerk
    und Mittelstand an die Lösung der Probleme gehen kön-
    nen!


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Das heißt nicht, dass wir uns nicht auch mit den
    Managern auseinander setzen müssen. Peter Struck hat
    gestern einen gewissen Patriotismus der Manager ein-
    gefordert. Darüber haben sich manche aufgeregt. Ich
    sage es einmal juristischer: Dieser Patriotismus ist im
    Grunde der Gehorsam gegenüber dem Grundgesetz. Wer
    immer in Deutschland ein wirtschaftliches Eigentum er-
    wirbt, erwirbt es mit der Hypothek der sozialen Ver-
    pflichtung des Eigentums, das auch dem Gemeinwohl
    zugute kommen soll.


    (Beifall bei der SPD)


    Das muss man den Managern sagen. Reiner Shareholder-
    value steht nicht auf dem Boden des Grundgesetzes.
    Auch das muss man deutlich sagen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Der Mittelstand weiß das längst; er hat schon immer
    nach dem Motto „Leben und leben lassen“ und im Inte-
    resse der Mitarbeiter und der jeweiligen Region gehan-
    delt. Wir müssen das auch denen sagen, die meinen, sie
    könnten als Finanzinvestoren aus der deutschen Wirt-
    schaft einen Esel-streck-Dich machen. Das kann und
    wird so nicht sein.

    Herr Brüderle, da stehen uns große Aufgaben bevor.
    Ich nenne das Stichwort „50 plus“. Das, was Michael
    Glos zu den Älteren gesagt hat, also die Älteren als
    Chance zu begreifen, ist ein ganz wichtiger neuer An-
    satz. Es ist doch verrückt: Seit Hunderten von Jahren
    kämpft die Menschheit dafür, dass sie älter wird; kaum
    wird sie älter, sagt sie, das ist ein Problem. Wir sollten
    jubeln und uns freuen, dass wir endlich erreicht haben,
    dass wir in den Himmel kommen, aber nicht so bald, wie
    ein bayerischer Landpfarrer immer gebetet hat.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Deswegen lasst uns hier bitte diese Chance nutzen
    und unsere Arbeits- und Geschäftsprozesse so neu struk-
    turieren, dass wir bei einem längeren Leben auch länger
    mitwirken können. Ich bin ein Einödhofkind. Da war es
    immer klar, dass die Menschen in allen Lebensphasen

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    (C (D it dem, was sie konnten, ins Arbeitsleben integriert waen. Ich denke, so etwas kann diese Gesellschaft auch achen. Das gibt ja auch Sinnerfüllung. Es gibt viele, ie fallen in ein tiefes Loch, wenn man sie aus dem Ererbsleben entlässt. Der Ruhestand ist nicht für alle das eich der Freiheit, wie viele denken. Es ist auch ein tück Reichtum, eingegliedert zu sein. Lasst uns das anehen und nicht jammern! „50 plus“ ist eine riesige Aufabe, mit der Franz Müntefering begonnen hat. Lasst uns auch das Thema Jugendliche unter 5 Jahren angehen! Ich bin inzwischen dafür, dass wir en Kultusministern der Länder einen Eingliederungszuchuss abverlangen für jeden jungen Menschen, den sie ns ohne Hauptschulabschluss vor die Tür stellen. s kann doch nicht sein, dass 10 Prozent eines Jahrganes vor die Tür der Wirtschaft gestellt werden, ohne auseichend lesen und schreiben zu können, nur weil die änder mit ihren Aufgaben nicht fertig werden. Die Re orm der Bildungskette ist hier das Entscheidende. Lassen Sie uns auch gemeinsam die Diskussion um ie Arbeitsund Beteiligungsgesellschaft angehen! Ich ese insbesondere in Veröffentlichungen aus kirchlichen ereichen, dass die Menschen sagen: Lasst uns resignie en, die Vollbeschäftigung ist nicht mehr möglich; der ebenssinn ist auch woanders. Ich denke, das wäre der erkehrte Ansatz. Wenn wir in einer älter werdenden Geellschaft unseren Wohlstand halten wollen, müssen wir ns mit allen Kräften, die wir haben, auf eine Arbeitsnd Beteiligungsgesellschaft einrichten, damit dieses and der Welt von Morgen mit dem Weltwirtschaftsmit elpunkt Asien das Notwendige gibt und wir unseren ohlstand gemeinsam erhalten können. Das ist die Auf abe für die nächsten Jahre. Dazu gehört auch die Kultur der Selbstständigkeit. s ist eine der wichtigen Entscheidungen der großen oalition, dass wir die Selbstständigkeit fördern wollen nd dass der Haushalt des Wirtschaftsministers auf die örderung der Selbstständigkeit ausgerichtet ist. Wir rauchen mehr Menschen, die für sich und andere, die as nicht können oder wollen, einen Arbeitsplatz schafen. Also müssen wir die Finanzierungsvoraussetzungen chaffen, damit aus guten Ideen am Ende gute Werke nd Arbeitsplätze werden können. (Beifall bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU)


    (Beifall bei der SPD)


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Das neue Bundeswirtschaftsministerium steht im
    entrum dieser Bemühungen. Das, was heute in völlig
    euer Gestalt vor uns steht, ist schon eine interessante
    eranstaltung: Es handelt sich nicht mehr um ein Ar-
    eitsministerium mit angeschlossener Grundsatzabtei-
    ung, sondern um ein neues Ministerium.

    Lieber Peter Ramsauer, das ist keine Voliere für den
    rmen Michael Glos, in der seine Flügel gestutzt werden.
    ch gebe zu: Für einen Mondialpolitiker, der in einer
    taatskanzlei groß geworden ist, wäre dieses Gehäuse






    (A) )



    (B) )


    Ludwig Stiegler
    vielleicht etwas eng gewesen. Aber ein fränkischer Re-
    chen kommt damit zurecht.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Ich rate diesem Franken auch: Hör auf, dir immer
    wieder ein zusätzliches Gehäuse für die Kernenergie
    bauen zu wollen! Es gibt so viel Freilandgehege für die
    erneuerbaren Energien. Da kann man scharren und die
    Zukunft vorbereiten. Man muss nicht an die verbotenen
    Gitter herangehen; denn dabei holt man sich nur einen
    Schlag.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Lachen bei Abgeordneten der FDP)


    Dieses Ministerium hat einen spannenden Zuschnitt.
    Der Wirtschaftsminister ist von der Aufgabe der passi-
    ven Arbeitsmarktpolitik – der arme Franz Müntefering
    muss sie schultern – befreit. Er kümmert sich um die In-
    novation und kann dazu beitragen, Müntefering das Ge-
    schäft leichter zu machen.

    Wir müssen unsere Hausaufgaben in der Ordnungs-
    politik machen, zum Beispiel bei der Anreizregulierung
    der Energie. Herr Brüderle, wir sind uns einig im Hin-
    blick auf die Befassung der Energieagentur mit der An-
    reizregulierung, damit die Durchleitungsgebühren sin-
    ken und damit die Wettbewerbsfähigkeit gefördert wird.

    Wir müssen auch darauf dringen, dass die Manager
    der Energiewirtschaft aufhören, pausenlos Versprechun-
    gen zu machen. Was haben sie uns während der Beratun-
    gen alles versprochen: 20 Milliarden Euro! Jetzt lassen
    Sie sich schon feiern, wenn sie 10 Milliarden Euro ver-
    sprechen. Diese Manager erinnern mich an etwas, was
    früher in Bayern stattfand: Arme Leute haben den Kin-
    dern in der Weihnachtszeit das alte Spielzeug wegge-
    nommen, es neu angestrichen und auf den Gabentisch
    gelegt. So darf es die Energiewirtschaft nicht machen.
    Wir werden uns das Verhalten dieser Manager nicht ge-
    fallen lassen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Wir müssen dabei helfen, dass neue Ideen in neue
    Produkte umgesetzt werden. Michael Glos muss seine
    Hebammendienste leisten, damit aus Ideen dank For-
    schung und Entwicklung wirklich gesunde Unternehmen
    geboren werden.

    Das neue Ministerium ist auch für Europa zuständig.
    Aufgrund des Drängens der SPD-Fraktion ist bei der
    Dienstleistungsrichtlinie manches bewegt worden. Es
    war schon eindrucksvoll, als der Staatssekretär des Wirt-
    schaftsministeriums für seinen Vortrag mehr Beifall als
    ein früherer Wirtschaftsminister bekommen hat. Da zeigt
    sich, dass Sie vom Irrtum zur Wahrheit gereist sind.
    Menschen, die das tun, sind bekanntlich die Weisen.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Lassen Sie uns also diese Arbeit machen! Die KMU-
    Förderung steht im Mittelpunkt: Dabei geht es – das ist
    ganz neu – um die Finanzierung der kleineren und mitt-

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    (C (D eren Unternehmen durch Kredite und Kapitalbeteiligunen. Es kann nicht so bleiben, dass amerikanische Penionsfonds die Einzigen sind, die Bereitschaft zum isiko zeigen, und dass wir uns hinterher beklagen, dass ie Gewinne der Unternehmen woanders investiert weren und nicht den Wohlstand unseres Landes mehren. ir müssen miteinander die Risikobereitschaft in unse em eigenen Land fördern. (Beifall bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU)


    Der Hightech-Gründerfonds ist dabei eine wichtige
    ache. Mir ist aufgefallen, dass einer der Hightech-
    ründerfonds nach luxemburgischem Recht gegründet
    orden ist. Wenn die deutsche Bundesregierung zur För-
    erung von Hightech-Gründerfonds in Deutschland auf
    usländisches Recht zurückgreifen muss, dann ist das
    ein Kompliment für unser gegenwärtiges Recht. Lassen
    ie es uns also miteinander überarbeiten, damit wir in-

    ernational wettbewerbsfähig werden!


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU)


    Der Haushalt 2006 ist ein Haushalt zur Förderung von
    achstum und Beschäftigung. Herr Brüderle, ich habe

    iel Kraft darauf verwendet – auch während der Koaliti-
    nsverhandlungen –, zu erreichen, dass mit dem diesjäh-
    igen Haushalt Gas gegeben wird, damit im nächsten
    ahr Belastungen getragen werden können. Es ist einfach
    nredlich, zu sagen, das sei verfassungswidrig. Lesen
    ie den Art. 115 oder auch den Art. 109 Grundgesetz!


    (Abg. Rainer Brüderle [FDP] meldet sich zu einer Zwischenfrage)


    Herr Präsident, wenn Herr Brüderle eine Zwischen-
    rage stellen will, dann gestatte ich das; das verlängert
    ie Redezeit. Das ist aber nicht verabredet.