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    Plenarprotokoll 16/29 b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2005 bis 2009 (Drucksache 16/751) . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 11 Bundesministerium für Arbeit und Soziales Franz Müntefering, Bundesminister BMAS . . . . . . . . . . . . . . . Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dr. Ilja Seifert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . Ilse Falk (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kornelia Möller (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Horst Seehofer, Bundesminister BMELV . . . . . . . . . . . . . . Ernst Hinsken (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Hans-Michael Goldmann (FDP) . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Waltraud Wolff (Wolmirstedt) (SPD) . . . . . . Dr. Christel Happach-Kasan (FDP) . . . . . . Dr. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . Ulrike Höfken (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2320 A 2320 B 2322 D 2323 D 2324 C 2326 A 2328 D 2347 C 2347 D 2351 B 2352 A 2353 B 2354 D 2356 B 2356 D 2358 C Deutscher B Stenografisc 29. Sit Berlin, Donnerstag, I n h a Glückwünsche zum Geburtstag des Abgeord- neten Hubert Deittert . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wahl des Abgeordneten Christian Kleiminger in den Stiftungsrat der Stiftung „Humanitäre Hilfe für durch Blutprodukte HIV-infizierte Personen“ . . . . . . . . . . . . . . . Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 1 (Fortsetzung): a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2006 (Haushaltsgesetz 2006) (Drucksache 16/750) . . . . . . . . . . . . . . . . . 2319 A 2319 B 2319 B 2320 A Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Brandner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2329 D 2331 C undestag her Bericht zung den 30. März 2006 l t : Dr. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Dirk Niebel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ralf Brauksiepe (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Katja Kipping (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Irmingard Schewe-Gerigk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . Max Straubinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Waltraud Lehn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Joachim Fuchtel (CDU/CSU) . . . . . . . . Einzelplan 10 2334 B 2335 B 2336 B 2338 C 2340 A 2341 A 2342 B 2343 C 2344 D 2346 A Peter Bleser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Ernst Bahr (Neuruppin) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 2360 B 2362 A 2363 C II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 29. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 30. März 2006 Cornelia Behm (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Michael Goldmann (FDP) . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 2: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über elektronische Handelsregister und Genossenschaftsregister sowie das Unternehmensregister (EHUG) (Drucksache 16/960) . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zu dem Übereinkommen Nr. 146 der Internationalen Arbeitsorganisation vom 29. Oktober 1976 über den bezahl- ten Jahresurlaub der Seeleute (Drucksache 16/1001) . . . . . . . . . . . . . . . . c) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zu dem Übereinkommen Nr. 166 der Internationalen Arbeitsorganisation vom 9. Oktober 1987 über die Heim- schaffung der Seeleute (Neufassung) (Drucksache 16/1002) . . . . . . . . . . . . . . . . d) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Umsetzung des Rahmenbe- schlusses über den Europäischen Haftbefehl und die Übergabeverfahren zwischen den Mitgliedstaaten der Euro- päischen Union (Europäisches Haftbe- fehlsgesetz – EuHbG) (Drucksache 16/1024) . . . . . . . . . . . . . . . . e) Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteiligung deutscher Streitkräfte an der Friedensmission der Vereinten Nationen im Sudan (UNMIS) auf Grundlage der Resolution 1663 (2006) des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen vom 24. März 2006 (Drucksache 16/1052) . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 3: a) Erste Beschlussempfehlung des Wahlprü- fungsausschusses zu 51 gegen die Gültig- keit der Wahl zum 16. Deutschen Bun- destag eingegangenen Wahleinsprüchen (Drucksache 16/900) . . . . . . . . . . . . . . . . . b)–d) Beschlussempfehlungen des Petitionsaus- schusses: Sammelübersichten 25, 26 und 27 zu Petitionen (Drucksachen 16/942, 16/943, 16/944) . . 2364 C 2365 C 2366 D 2367 C 2369 D 2369 D 2370 A 2370 A 2370 A 2370 B 2370 C Einzelplan 12 Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung Wolfgang Tiefensee, Bundesminister BMVBS . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ilja Seifert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Sabine Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Friedrich (Hof) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Günther (Plauen) (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Winfried Hermann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Uwe Beckmeyer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Horst Friedrich (Bayreuth) (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Anna Lührmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Hettlich (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Petra Weis (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Günther (Plauen) (FDP) . . . . . . . . . . Norbert Königshofen (CDU/CSU) . . . . . . . . Manfred Grund (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 17 Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . Ina Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nicolette Kressl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ina Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörn Wunderlich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Singhammer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . Helga Lopez (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2371 A 2372 D 2374 C 2375 B 2377 A 2378 C 2380 B 2383 A 2385 B 2387 D 2388 D 2389 D 2390 C 2391 D 2393 D 2394 C 2395 D 2397 B 2398 D 2400 A 2401 A 2402 B 2403 C 2406 A 2408 A 2409 B 2409 C Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 29. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 30. März 2006 III Diana Golze (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ole Schröder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Wolfgang Spanier (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Christel Humme (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Ina Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz in Verbindung mit Einzelplan 19 Bundesverfassungsgericht Brigitte Zypries, Bundesministerin BMJ . . . . . . . . . . . . . . . Mechthild Dyckmans (FDP) . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern in Verbindung mit Einzelplan 33 Versorgung Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . Gisela Piltz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Fritz Rudolf Körper (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Silke Stokar von Neuforn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Uhl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Detlef Parr (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sebastian Edathy (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Sevim Dagdelen (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 2410 D 2412 B 2413 C 2414 D 2415 C 2416 D 2419 A 2430 D 2433 C 2435 C 2437 C 2439 A 2441 A 2442 D 2443 B 2445 C Dr. Jürgen Gehb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Steffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . Dr. Hakki Keskin (DIE LINKE) . . . . . . . . Wolfgang Nešković (DIE LINKE) . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Stünker (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Daniela Raab (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 2419 D 2420 A 2422 A 2423 A 2425 A 2426 C 2428 B 2429 C Dr. Michael Luther (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Michael Hartmann (Wackernheim) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Max Stadler (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 2446 C 2448 A 2448 A 2449 D 2451 A Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 29. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 30. März 2006 2319 (A) (C) (B) (D) 29. Sit Berlin, Donnerstag, Beginn: 9
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 29. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 30. März 2006 2451 (A) (C) (B) (D) Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Bartsch, Dietmar DIE LINKE 30.03.2006 Bernhardt, Otto CDU/CSU 30.03.2006 Mark, Lothar SPD 30.03.2006 Merz, Friedrich CDU/CSU 30.03.2006 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bülow, Marco SPD 30.03.2006 Dr. Däubler-Gmelin, Herta SPD 30.03.2006 Fischer (Karlsruhe- Land), Axel E. CDU/CSU 30.03.2006* Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 30.03.2006 Gabriel, Sigmar SPD 30.03.2006 Gradistanac, Renate SPD 30.03.2006 Dr. Gysi, Gregor DIE LINKE 30.03.2006 Heinen, Ursula CDU/CSU 30.03.2006 Hilsberg, Stephan SPD 30.03.2006 Hintze, Peter CDU/CSU 30.03.2006 Dr. Hofreiter, Anton BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 30.03.2006 Krichbaum, Gunther CDU/CSU 30.03.2006 Kurth (Quedlinburg), Undine BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 30.03.2006 Lintner, Eduard CDU/CSU 30.03.2006* * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates Müller (Köln), Kerstin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 30.03.2006 Neumann (Bremen), Bernd CDU/CSU 30.03.2006 Pflug, Johannes SPD 30.03.2006 Pofalla, Ronald CDU/CSU 30.03.2006 Dr. Priesmeier, Wilhelm SPD 30.03.2006 Rupprecht (Tuchenbach), Marlene SPD 30.03.2006* Schmidt (Nürnberg), Renate SPD 30.03.2006 Dr. Schui, Herbert DIE LINKE 30.03.2006 Dr. Spielmann, Margrit SPD 30.03.2006 Stübgen, Michael CDU/CSU 30.03.2006 Vaatz, Arnold CDU/CSU 30.03.2006 Wissmann, Matthias CDU/CSU 30.03.2006 Dr. Bisky, Lothar DIE LINKE 30.03.2006 Müller (Gera), Bernward CDU/CSU 30.03.2006 29. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 30. März 2006 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Christel Humme


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Genau darum geht es, Frau Lenke. Das, was dort ge-

    sagt wurde, ist im letzten Jahr realisiert worden, als zu-
    gesichert wurde, dass den Kommunen 2,5 Milliar-
    den Euro zur Verfügung gestellt werden durch die Ent-
    lastung durch Hartz IV.


    (Ina Lenke [FDP]: Das ist ein Ding; das stimmt nicht!)


    Das ist Fakt. Das können Sie anzweifeln, soviel Sie wol-
    len. Aber Sie müssen auch einmal Realitäten zur Kennt-
    nis nehmen und dürfen nicht immer nur Ihre Gedanken
    zum Leitbild der Welt machen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Ina Lenke [FDP]: Das stimmt nicht!)


    Liebe Kollegen, liebe Kolleginnen, neben den Rah-
    menbedingungen – wir haben in verschiedenen Reden
    gehört, wie wichtig sie sind – bleibt es natürlich auch da-
    bei, dass Familien finanzielle Unterstützung brauchen.
    Es ist bekannt, dass wir seit der Steuerreform 2001
    38 Prozent mehr Kindergeld als zuvor zahlen, Geld, das
    vor allem – das war uns seinerzeit wichtig – Eltern mit
    geringem und mittlerem Einkommen zur Verfügung
    steht. Ich sage in die linke Richtung: Wir wollen keine
    Kürzung des Kindergeldes, Frau Golze. Das ist sicher-
    lich eine Fehlinterpretation.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Aber die aktuelle Debatte über weniger Kindergeld
    für Gebührenfreiheit der Kinderbetreuung trägt leider
    zur Verwirrung bei. Das gebe ich zu. Aber richtig daran
    ist: Frühkindliche Bildung muss gebührenfrei sein. Das
    ist unser langfristiges Ziel; daran geht kein Weg vorbei.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Richtig ist auch: Wir gehören im internationalen Ver-
    gleich zu den Spitzenreitern bei der Zahlung von Fami-
    lienleistungen. Wir müssen genauer hinschauen, ob das






    (A) (C)



    (B) (D)


    Christel Humme
    viele Geld gut angelegt ist. Darum geht es letztlich. Wir
    müssen uns fragen, ob dieses Geld so angelegt ist, dass
    wir damit tatsächlich die Chancengleichheit in der Bil-
    dung verbessern, und ob dieses Geld Männern und
    Frauen wirksam hilft, Familie und Beruf besser verein-
    baren zu können.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Das zu hinterfragen, ist nicht nur legitim, sondern unbe-
    dingt notwendig, und zwar über die heutige Haushalts-
    debatte hinaus. Wir wollen nämlich den Standard unse-
    rer europäischen Nachbarn erreichen. Das heißt, wir
    wollen alle Kinder von Anfang an optimal fördern. Das
    ist – Herr Wunderlich, Sie haben das Stichwort ge-
    nannt – wahre Armutsbekämpfung. Wir wollen eine
    hohe Erwerbsbeteiligung bei den Frauen und mehr Kin-
    der.

    Gerade bei diesem Thema hilft es, einen Blick über
    unseren eigenen Tellerrand zu werfen. So erkennt man,
    dass die demographische Entwicklung kein rein deut-
    sches Problem ist und dass andere Länder den demogra-
    phischen Wandel besser bewältigen. Sie schaffen es bes-
    ser, weil sie den Familien bessere Rahmenbedingungen
    bieten. Unsere europäischen Nachbarn – da beißt die
    Maus keinen Faden ab – sind uns nach wie vor 30 Jahre
    voraus.

    Wir müssen – daran geht kein Weg vorbei – bei der
    Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf
    für Männer und Frauen Tempo machen. Herr Fricke, das
    Elterngeld ist ein weiterer Baustein, der dazu beiträgt,
    dieses Ziel zu erreichen.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Diese Lohnersatzleistung wird das Familieneinkommen
    sichern.

    Mit der Regelung zu den zwei Partnermonaten beim
    Elterngeld fordern wir die Väter heraus. Wir stellen sie
    nicht in eine Ecke und behaupten, sie seien nicht fähig,
    zu erziehen. Im Gegenteil: Wir fordern sie heraus, ihren
    Wunsch, Familienarbeit zu leisten, im Betrieb zu artiku-
    lieren. Auch darum sollte es gehen. Herr Fricke, seien
    Sie demnächst mutig. Sagen Sie, dass Sie die Elternzeit
    in Anspruch nehmen wollen, oder ermutigen Sie die
    Männerwelt dazu. So bewegen wir etwas in der Männer-
    welt, aber auch hinsichtlich gleicher Chancen in Bewer-
    bungsgesprächen.

    Frauen werden dadurch in Zukunft nicht mehr zu-
    rückgesetzt. Vielmehr ist dann die Elternzeit für Männer
    und Frauen ein Thema. Ich glaube – ich finde das voll-
    kommen richtig –, dadurch wird eine neue Entwicklung
    bei Bewerbungsgesprächen in den Betrieben ausgelöst.
    Gleichzeitig findet die Debatte über mehr Zeit für die
    Familie Eingang in die Arbeitswelt. Es ist höchste Zeit,
    dass es dazu kommt. Es wäre wünschenswert, wenn wir
    uns dabei einig wären und die FDP mitziehen würde.


    (Beifall bei der SPD)


    Die Einführung einer neuen Teilzeitregelung in der
    vorletzten Legislaturperiode war eine wichtige Weichen-
    stellung. Wir brauchen ein Recht auf Teilzeit und eine
    flexible Elternzeit. Beides hat dazu geführt, dass sich der
    Anteil der Väter, die die Elternzeit in Anspruch nehmen,
    verdreifacht hat. Dass der Anteil der Männer nur
    5 Prozent beträgt, ist jedoch bei weitem nicht zufrieden-
    stellend. Das Elterngeld wird sicherlich zu Veränderun-
    gen führen. Zusätzlich brauchen wir aber – davon bin ich
    fest überzeugt – ein verändertes Rollendenken sowohl in
    der Gesellschaft als auch in der Wirtschaft.

    Bischof Huber brachte es vorgestern in seiner Rede
    auf den Punkt. Er sprach von mehr Verantwortung für
    Väter, mehr Freiheit für Mütter. Die Freiheit für die Müt-
    ter bedeutet jedoch nichts, wenn damit nicht gleichzeitig
    die Gleichstellung von Männern und Frauen am Arbeits-
    platz verbunden ist.

    Es ist zu begrüßen, dass wir im Haushalt Mittel für
    eine Antidiskriminierungsstelle bzw. Gleichstellungs-
    stelle vorgesehen haben. Auch die große Koalition muss
    das Ziel haben, sich auf ein Antidiskriminierungsgesetz
    – ein Gesetz, das vor allem von den Frauen erwartet
    wird – zu einigen. Es darf nicht daran scheitern, dass ei-
    nige meinen, bestimmte Gruppen seien mehr, andere we-
    niger schützenswert. Ich bleibe dabei: Ein Antidiskrimi-
    nierungsgesetz, das diskriminiert, darf es nicht geben.

    Danke schön.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)




Rede von Dr. h.c. Susanne Kastner
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Weitere Wortmeldungen liegen nicht vor.

Wir kommen jetzt zum Geschäftsbereich des Bundes-
ministeriums der Justiz, Einzelplan 07, einschließlich
des Bundesverfassungsgerichts, Einzelplan 19.

Ich bitte die Kolleginnen und Kollegen, ihre Gesprä-
che außerhalb des Saals fortzusetzen bzw. ihren Platz
einzunehmen.

Das Wort hat die Bundesministerin für Justiz, Brigitte
Zypries.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Brigitte Zypries


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und

    Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Wie jedes
    Jahr bei der Einbringung des Haushalts des Bundesmi-
    nisteriums der Justiz nutze ich auch dieses Mal gern die
    Gelegenheit, um zu verdeutlichen, wie wichtig die Rolle
    der Justiz für unseren Rechtsstaat ist. Freiheit, Sicherheit
    und gesellschaftlicher Wohlstand brauchen nun einmal
    verlässliche Regeln und Institutionen, die für die Einhal-
    tung dieser Regeln sorgen.

    Dass die Leistungsfähigkeit unseres Rechtssystems
    sehr hoch ist, ist inzwischen allgemein anerkannt. Ich
    habe Ihnen letztes Jahr von dieser Stelle aus gesagt, dass
    ich mich gefreut habe, dass die Industrie- und Handels-
    kammer, die IHK, als Jahresthema das Thema „Stand-
    ortvorteil Recht“ gewählt hat. Wir haben diese Chance
    genutzt und im letzten Jahr auf zahlreichen Veranstaltun-
    gen deutlich gemacht, welche Bedeutung das Recht als
    Standortvorteil hat.






    (A) (C)



    (B) (D)


    Bundesministerin Brigitte Zypries
    Wir haben die Situation im Rechtsbereich insgesamt
    verbessert. Wir haben es in Deutschland geschafft, mit
    weniger Geld besser zu arbeiten. Im internationalen Ver-
    gleich steht Deutschland ohnehin sehr gut da.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Unser Rechtsstaat ist also nicht nur ein Garant der Bür-
    gerrechte und ein Stück Lebensqualität, sondern auch
    ein echter Wettbewerbsvorteil für unser Land. Denken
    Sie nur an die Unterschiede, die im Zivilrecht zwischen
    Deutschland und Amerika bestehen. Um diesen Stand-
    ortvorteil zu sichern, müssen wir uns auch in Zukunft
    anstrengen.

    Die Bedeutung und die Leistungsfähigkeit der Justiz
    stehen in einem umgekehrt proportionalen Verhältnis zu
    ihren Kosten.


    (Beifall des Abg. Otto Fricke [FDP])


    – Vielen Dank, Herr Vorsitzender des Haushaltsaus-
    schusses. – Denn unsere Justiz ist nicht nur wichtig und
    gut, sondern auch preisgünstig. Der Justizetat macht nur
    0,13 Prozent des gesamten Bundeshaushaltes aus. – Herr
    Gehb, auch Sie können jetzt noch etwas lernen. –


    (Heiterkeit und Beifall bei der SPD und der FDP – Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Jawohl, Frau Oberlehrerin!)


    Selbst bei den Ländern, die die Hauptlast im Justizbe-
    reich tragen, macht der Anteil an den Länderhaushalten
    im Durchschnitt noch nicht einmal 4 Prozent aus. Nun
    wissen wir alle nicht nur aus dem Tierreich, sondern
    auch von der Börse, dass derjenige, der klein ist, manch-
    mal Gefahr läuft, von den Großen geschluckt zu werden.
    Das gilt auch bei der Haushaltsaufstellung; hier ist ein
    kleiner Haushalt ein Problem. Gegen einen solchen
    Etatdarwinismus helfen nur engagierte Rechtspolitike-
    rinnen und Rechtspolitiker


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    und verständnisvolle Berichterstatter im Haushaltsaus-
    schuss. Deshalb auch an dieser Stelle mein ganz herzli-
    cher Dank an die Berichterstatter für die Unterstützung
    bei der Einbringung des Haushaltes!

    Der Justizetat trägt einen gerechten Anteil an der
    Konsolidierung des Bundeshaushaltes, aber er taugt
    nicht für Sparexzesse; das ist von Ihnen allen dankens-
    werterweise anerkannt worden.


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Es gibt überhaupt keine Sparexzesse! Es gibt nur notwendige Einsparungen!)


    Wir werden bei einem Gesamtvolumen von 339 Millio-
    nen Euro Einsparungen in Höhe von 13 Millionen Euro
    erbringen, was, betrachtet man die Ausgangssumme, im
    Grunde viel ist. Wir werden sehen, dass wir diese Ein-
    sparungen so erbringen, dass die Qualität der Leistungen
    nicht leidet.

    Der Schwerpunkt unserer Aufgaben liegt auch weiter-
    hin beim Deutschen Patent- und Markenamt. Dort ist
    es uns gelungen, die Befristung der Personalstellen zu
    verlängern und zusätzliche Mittel für die Informa-
    tionstechnik einzuwerben. Das wird uns garantieren,
    dass Deutschland auch in Zukunft bei den Patentanmel-
    dungen an der Weltspitze bleibt.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Nun brauchen wir eine ordentliche Finanzausstattung
    für die Justiz nicht nur beim Bund. Wir müssen auch se-
    hen, dass die Länder das Ihre dazu tun; denn die Länder
    tragen bereits jetzt eine große Verantwortung für die
    Aufrechterhaltung der Justiz und sie schicken sich im
    Zuge der Föderalismusreform an, weitere Verantwor-
    tung und Zuständigkeiten zu übernehmen.


    (Jerzy Montag [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Leider ja!)


    Viele Ansätze zur Modernisierung der Justiz, die der
    Deutsche Bundestag beschlossen hat, hängen davon ab,
    wie die Länder sie umsetzen. Der Bund kann zwar die
    gesetzlichen Voraussetzungen dafür schaffen – er hat
    dies auch getan –, dass die Justiz online geht. Aber für
    die technische Ausstattung der Gerichte und der Staats-
    anwaltschaften müssen die Länder sorgen.

    Klar muss auch sein: Wer sich in der Föderalismus-
    kommission dafür einsetzt, die Kompetenz für den
    Strafvollzug zu bekommen, muss sich auch auf einen
    Wettbewerb um einen guten Strafvollzug einlassen und
    darf sich nicht schon jetzt in vorauseilendem Gehorsam
    gegenüber einem imaginären oder auch realen Finanz-
    minister vor der Standardreduzierung ducken und es auf
    diese Art und Weise versäumen, einen ordentlichen
    Strafvollzug zu garantieren.


    (Beifall bei der SPD)


    Die Länder müssen sich bei der Zunahme ihrer Kompe-
    tenzen darüber im Klaren sein, dass sie etwas Positives
    tun müssen. Die Sorge, die wir haben, dass die Länder
    nur den Standard nach unten senken werden, ist hoffent-
    lich nicht berechtigt. Wir müssen die Länder auffordern,
    sich in einen positiven Wettbewerb zu begeben und ei-
    nen Strafvollzug zu ermöglichen, der den Menschen ein
    Leben jenseits von Kriminalität ermöglicht.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD – Wolfgang Wieland [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Die Länder haben doch schon das Gegenteil angekündigt!)


    – Es geht ja gerade darum, Herr Kollege Wieland, den
    Ländern zu sagen: Das ist es, was ihr nicht tun dürft,
    weil ihr dann die Verantwortung, die euch übertragen
    wird, nicht sachgerecht wahrnehmt.


    (Beifall bei der SPD – Jerzy Montag [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist die Reform der Reform!)


    Meine Damen und Herren, Rechtspolitik ist immer
    auch Gesellschaftspolitik. Sie muss deshalb auf verän-
    derte Lebenswirklichkeiten reagieren. Ein Thema, das in
    der Diskussion über den Haushalt der Kollegin von der
    Leyen behandelt wurde, ist die Frage: Wie reagiert diese






    (A) (C)



    (B) (D)


    Bundesministerin Brigitte Zypries
    Gesellschaft auf den demografischen Wandel, also auf
    eine immer älter werdende Gesellschaft, und die Tatsa-
    che, dass es mehr Kinder geben muss? Wir müssen auch
    darauf reagieren, dass immer mehr Ehen geschieden
    werden und dass immer öfter Zweitfamilien gegründet
    werden. Unsere Aufgabe ist es, die Sorge für die Kinder
    und die Förderung des Kindeswohls durch die Setzung
    rechtlicher Rahmenbedingungen zu ermutigen.

    Ich habe die verschiedenen Projekte, die wir derzeit
    seitens unseres Ministeriums verfolgen, um das Kindes-
    wohl zu fördern, einmal zusammengeschrieben; denn
    ich glaube, dass es sinnvoll ist, deutlich zu machen, dass
    die Justiz durch die Setzung dieser Rahmenbedingungen
    ganz erheblich dazu beiträgt, sich der Veränderung in der
    Gesellschaft anzupassen.

    Der erste Punkt – darüber haben wir hier neulich dis-
    kutiert – ist die Reform des Unterhaltsrechts. Kinder sol-
    len künftig den ersten Rang erhalten; das Kindeswohl
    hat Priorität.

    Der zweite Punkt ist die Veränderung der gemeinsa-
    men Sorge nicht miteinander verheirateter Eltern. Sie
    wissen, das Bundesverfassungsgericht hat uns aufgetra-
    gen, uns mit diesem Thema zu beschäftigen. Wir mei-
    nen: Kinder brauchen sowohl Vater als auch Mutter.
    Deshalb wollen wir eine Veränderung vorschlagen,
    durch die den Vätern mehr Rechte gegeben werden.

    Der dritte Punkt ist eine Regelung zur Vermeidung
    heimlicher Vaterschaftstests. Wir meinen, dass wir die
    Rechte der Kinder in ihrem Anspruch auf genetische Da-
    ten stärken müssen.

    Der vierte Punkt ist die Anfechtung missbräuchlicher
    Vaterschaftsanerkennung. Eine gezielte Missbrauchsbe-
    kämpfung – die Betonung liegt auf „gezielte“ – wirkt der
    Diskreditierung der von uns geförderten sozialen Vater-
    schaft entgegen und wird, so meine ich, im konkreten
    Fall dem Kindeswohl dienen.

    Wir haben eine Arbeitsgruppe zu § 1666 BGB einge-
    setzt. Wir wollen gerne erreichen, dass bei Gefährdun-
    gen des Kindeswohls möglichst frühzeitig eingegriffen
    wird


    (Beifall bei der SPD)


    und dass die Sorge – die wir aufgrund ganz konkreter
    Fälle in letzter Zeit leider viel zu oft haben mussten –,
    dass es doch erhebliche Probleme in der Erziehungsfä-
    higkeit einiger Eltern gibt, durch frühes staatliches Ein-
    greifen aufgegriffen werden kann.

    Zur Veränderung der Lebenswirklichkeiten gehört
    auch, dass immer mehr Kinder in gleichgeschlechtlichen
    Beziehungen groß werden. Deshalb werden wir ein For-
    schungsvorhaben in Auftrag geben, das die Situation
    von Kindern in gleichgeschlechtlichen Beziehungen be-
    leuchtet. Wir möchten wissenschaftlich fundiertes Mate-
    rial, das eine Antwort darauf gibt, ob es tatsächlich so
    ist, wie einige behaupten, dass solche Kinder einer grö-
    ßeren sozialen Stigmatisierung ausgesetzt sind, oder ob
    wir davon ausgehen können, dass das nicht der Fall ist.

    (Wolfgang Wieland [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wenn es der Beruhigung des Koalitionspartners dient!)


    – Das dient übrigens nicht der Beruhigung des Koali-
    tionspartners, sondern geht auf einen ausdrücklichen
    Wunsch des Bundesverbandes der Lesben und Schwulen
    in Deutschland zurück. Insofern brauchen Sie keine
    Sorge zu haben, dass hier irgendjemand befriedet wer-
    den muss. Es geht schlicht und ergreifend um Daten-
    material.

    Ich möchte noch etwas dazu sagen, wie wir die recht-
    lichen Rahmenbedingungen ändern, um auf die verän-
    derte Gesellschaft zu reagieren. Dabei geht es um die
    Stärkung der Solidarität innerhalb der klassischen Fami-
    lie, auch bei ihrer Trennung, und anderer Verantwor-
    tungsgemeinschaften.

    Erstens: Versorgungsausgleich. Durch das Prinzip
    der möglichst weit gehenden Realteilung wollen wir zu
    mehr Gerechtigkeit kommen und vor allen Dingen das
    Vermögen erhalten. Nach der jetzigen Bargeldverord-
    nung verschwindet nämlich ziemlich viel Geld und wird
    nicht zugunsten des ausgleichsberechtigten Ehegatten
    ausgegeben.

    Zweitens: Unterhaltsreform. Wir wollen lang andau-
    ernde Ehen, verabredete Verantwortungsgemeinschaf-
    ten, die über viele Jahre bestanden haben, schützen.

    Drittens: Ergänzung des Lebenspartnerschafts-
    gesetzes. Wir meinen, dass in allen Beziehungen, in de-
    nen Verantwortung füreinander übernommen wird, in
    denen Pflichten übernommen werden, in denen man fi-
    nanziell füreinander einsteht, auch dieselben Rechte vor-
    handen sein müssen.

    Viertens: Reform des Pflichtteilrechts. Wir werden
    darüber diskutieren, ob eine veränderte gesellschaftliche
    Wirklichkeit nicht auch hier zu einer Veränderung füh-
    ren muss.

    Fünftens: Reform des Zugewinnausgleichs. Sie wis-
    sen, dass es einige Defizite gibt, die vonseiten der Praxis
    schon lange beklagt werden. Diese wollen wir jetzt end-
    lich in Angriff nehmen. Ich nenne als Stichwort das ne-
    gative Anfangsvermögen.


    (Otto Fricke [FDP]: Das ging alles nicht mit den Grünen!)


    Für die Justiz gibt es eine Menge zu tun. Es geht zum
    einen darum, die veränderte gesellschaftliche Wirklich-
    keit nachzuvollziehen, und zum anderen darum,
    zukunftsweisend zu handeln, indem wir andere Lebens-
    wirklichkeiten anerkennen und unterstützen. Wir mei-
    nen, dadurch der Gleichbehandlung zu dienen.


    (Vorsitz: Vizepräsident Wolfgang Thierse)


    Am Ende meiner Rede darf ich mich für die Bereit-
    schaft der Rechtspolitikerinnen und Rechtspolitiker so-
    wie der zuständigen Berichterstatter dafür bedanken, den
    Haushalt mit den erforderlichen Mitteln ausgestattet zu
    haben und dazu beigetragen zu haben, dass diese Politik
    gelingen kann.






    (A) (C)



    (B) (D)


    Bundesministerin Brigitte Zypries

    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)