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ID1602906100

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/29 b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2005 bis 2009 (Drucksache 16/751) . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 11 Bundesministerium für Arbeit und Soziales Franz Müntefering, Bundesminister BMAS . . . . . . . . . . . . . . . Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dr. Ilja Seifert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . Ilse Falk (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kornelia Möller (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Horst Seehofer, Bundesminister BMELV . . . . . . . . . . . . . . Ernst Hinsken (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Hans-Michael Goldmann (FDP) . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Waltraud Wolff (Wolmirstedt) (SPD) . . . . . . Dr. Christel Happach-Kasan (FDP) . . . . . . Dr. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . Ulrike Höfken (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2320 A 2320 B 2322 D 2323 D 2324 C 2326 A 2328 D 2347 C 2347 D 2351 B 2352 A 2353 B 2354 D 2356 B 2356 D 2358 C Deutscher B Stenografisc 29. Sit Berlin, Donnerstag, I n h a Glückwünsche zum Geburtstag des Abgeord- neten Hubert Deittert . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wahl des Abgeordneten Christian Kleiminger in den Stiftungsrat der Stiftung „Humanitäre Hilfe für durch Blutprodukte HIV-infizierte Personen“ . . . . . . . . . . . . . . . Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 1 (Fortsetzung): a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2006 (Haushaltsgesetz 2006) (Drucksache 16/750) . . . . . . . . . . . . . . . . . 2319 A 2319 B 2319 B 2320 A Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Brandner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2329 D 2331 C undestag her Bericht zung den 30. März 2006 l t : Dr. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Dirk Niebel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ralf Brauksiepe (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Katja Kipping (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Irmingard Schewe-Gerigk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . Max Straubinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Waltraud Lehn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Joachim Fuchtel (CDU/CSU) . . . . . . . . Einzelplan 10 2334 B 2335 B 2336 B 2338 C 2340 A 2341 A 2342 B 2343 C 2344 D 2346 A Peter Bleser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Ernst Bahr (Neuruppin) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 2360 B 2362 A 2363 C II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 29. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 30. März 2006 Cornelia Behm (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Michael Goldmann (FDP) . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 2: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über elektronische Handelsregister und Genossenschaftsregister sowie das Unternehmensregister (EHUG) (Drucksache 16/960) . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zu dem Übereinkommen Nr. 146 der Internationalen Arbeitsorganisation vom 29. Oktober 1976 über den bezahl- ten Jahresurlaub der Seeleute (Drucksache 16/1001) . . . . . . . . . . . . . . . . c) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zu dem Übereinkommen Nr. 166 der Internationalen Arbeitsorganisation vom 9. Oktober 1987 über die Heim- schaffung der Seeleute (Neufassung) (Drucksache 16/1002) . . . . . . . . . . . . . . . . d) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Umsetzung des Rahmenbe- schlusses über den Europäischen Haftbefehl und die Übergabeverfahren zwischen den Mitgliedstaaten der Euro- päischen Union (Europäisches Haftbe- fehlsgesetz – EuHbG) (Drucksache 16/1024) . . . . . . . . . . . . . . . . e) Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteiligung deutscher Streitkräfte an der Friedensmission der Vereinten Nationen im Sudan (UNMIS) auf Grundlage der Resolution 1663 (2006) des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen vom 24. März 2006 (Drucksache 16/1052) . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 3: a) Erste Beschlussempfehlung des Wahlprü- fungsausschusses zu 51 gegen die Gültig- keit der Wahl zum 16. Deutschen Bun- destag eingegangenen Wahleinsprüchen (Drucksache 16/900) . . . . . . . . . . . . . . . . . b)–d) Beschlussempfehlungen des Petitionsaus- schusses: Sammelübersichten 25, 26 und 27 zu Petitionen (Drucksachen 16/942, 16/943, 16/944) . . 2364 C 2365 C 2366 D 2367 C 2369 D 2369 D 2370 A 2370 A 2370 A 2370 B 2370 C Einzelplan 12 Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung Wolfgang Tiefensee, Bundesminister BMVBS . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ilja Seifert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Sabine Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Friedrich (Hof) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Günther (Plauen) (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Winfried Hermann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Uwe Beckmeyer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Horst Friedrich (Bayreuth) (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Anna Lührmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Hettlich (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Petra Weis (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Günther (Plauen) (FDP) . . . . . . . . . . Norbert Königshofen (CDU/CSU) . . . . . . . . Manfred Grund (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 17 Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . Ina Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nicolette Kressl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ina Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörn Wunderlich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Singhammer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . Helga Lopez (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2371 A 2372 D 2374 C 2375 B 2377 A 2378 C 2380 B 2383 A 2385 B 2387 D 2388 D 2389 D 2390 C 2391 D 2393 D 2394 C 2395 D 2397 B 2398 D 2400 A 2401 A 2402 B 2403 C 2406 A 2408 A 2409 B 2409 C Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 29. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 30. März 2006 III Diana Golze (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ole Schröder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Wolfgang Spanier (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Christel Humme (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Ina Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz in Verbindung mit Einzelplan 19 Bundesverfassungsgericht Brigitte Zypries, Bundesministerin BMJ . . . . . . . . . . . . . . . Mechthild Dyckmans (FDP) . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern in Verbindung mit Einzelplan 33 Versorgung Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . Gisela Piltz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Fritz Rudolf Körper (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Silke Stokar von Neuforn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Uhl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Detlef Parr (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sebastian Edathy (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Sevim Dagdelen (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 2410 D 2412 B 2413 C 2414 D 2415 C 2416 D 2419 A 2430 D 2433 C 2435 C 2437 C 2439 A 2441 A 2442 D 2443 B 2445 C Dr. Jürgen Gehb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Steffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . Dr. Hakki Keskin (DIE LINKE) . . . . . . . . Wolfgang Nešković (DIE LINKE) . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Stünker (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Daniela Raab (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 2419 D 2420 A 2422 A 2423 A 2425 A 2426 C 2428 B 2429 C Dr. Michael Luther (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Michael Hartmann (Wackernheim) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Max Stadler (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 2446 C 2448 A 2448 A 2449 D 2451 A Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 29. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 30. März 2006 2319 (A) (C) (B) (D) 29. Sit Berlin, Donnerstag, Beginn: 9
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 29. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 30. März 2006 2451 (A) (C) (B) (D) Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Bartsch, Dietmar DIE LINKE 30.03.2006 Bernhardt, Otto CDU/CSU 30.03.2006 Mark, Lothar SPD 30.03.2006 Merz, Friedrich CDU/CSU 30.03.2006 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bülow, Marco SPD 30.03.2006 Dr. Däubler-Gmelin, Herta SPD 30.03.2006 Fischer (Karlsruhe- Land), Axel E. CDU/CSU 30.03.2006* Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 30.03.2006 Gabriel, Sigmar SPD 30.03.2006 Gradistanac, Renate SPD 30.03.2006 Dr. Gysi, Gregor DIE LINKE 30.03.2006 Heinen, Ursula CDU/CSU 30.03.2006 Hilsberg, Stephan SPD 30.03.2006 Hintze, Peter CDU/CSU 30.03.2006 Dr. Hofreiter, Anton BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 30.03.2006 Krichbaum, Gunther CDU/CSU 30.03.2006 Kurth (Quedlinburg), Undine BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 30.03.2006 Lintner, Eduard CDU/CSU 30.03.2006* * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates Müller (Köln), Kerstin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 30.03.2006 Neumann (Bremen), Bernd CDU/CSU 30.03.2006 Pflug, Johannes SPD 30.03.2006 Pofalla, Ronald CDU/CSU 30.03.2006 Dr. Priesmeier, Wilhelm SPD 30.03.2006 Rupprecht (Tuchenbach), Marlene SPD 30.03.2006* Schmidt (Nürnberg), Renate SPD 30.03.2006 Dr. Schui, Herbert DIE LINKE 30.03.2006 Dr. Spielmann, Margrit SPD 30.03.2006 Stübgen, Michael CDU/CSU 30.03.2006 Vaatz, Arnold CDU/CSU 30.03.2006 Wissmann, Matthias CDU/CSU 30.03.2006 Dr. Bisky, Lothar DIE LINKE 30.03.2006 Müller (Gera), Bernward CDU/CSU 30.03.2006 29. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 30. März 2006 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Kirsten Tackmann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Selbstverständlich.



Rede von Georg Schirmbeck
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Frau Kollegin, um Ihnen die Chance zu geben, uns

aufzuzeigen, was man im Einzelnen tun könnte, hätte ich
folgenden Hinweis für Sie: Die Kollegen Holzenkamp
und Kues und ich kommen aus einer Region mit intensiv
betriebener Landwirtschaft. Schauen Sie sich einmal die
Schweine- und die Hühnerhaltung in diesen Regionen
an, auch die Ernährungswirtschaft und die dort ausge-
wiesenen FFH-Gebiete und vergleichen Sie dies mit dem
Bundesdurchschnitt! Dann werden Sie zur Kenntnis neh-
men müssen, dass die Tagelöhner, von denen Sie gespro-
chen haben, immerhin dazu geführt haben, dass die Ar-
beitslosenquote bei uns um 6 Prozent beträgt. Zeigen Sie






(A) (C)



(B) (D)


Georg Schirmbeck
mir einmal andere Räume in Deutschland, wo die Ent-
wicklung so positiv verläuft, und sagen Sie mir einmal,
was Sie in diesen Räumen umgestalten wollen, wenn
man die Politik umsetzen würde, die zu skizzieren Sie
uns eigentlich schuldig bleiben. Sagen Sie uns einmal,
was wir dann zu erwarten haben!


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Kirsten Tackmann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Mir ging es um die Tagelöhner, denen für die Arbeit

    2,50 Euro pro Stunde gezahlt werden und die auch nur
    zeitweise arbeiten können. Ich glaube, es ist unser ge-
    meinsames Anliegen, die saisonale und diskontinuierlich
    anfallende Arbeit in der Landwirtschaft in eine ganzjäh-
    rige Beschäftigung zu überführen.


    (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Hans-Michael Goldmann [FDP])


    Sie haben selber einen entsprechenden Gesetzentwurf
    eingebracht. Das muss unser Ansatz sein. Diskontinuier-
    liche und saisonale Arbeit kann nicht unsere Zukunft
    sein. – Aber recht schönen Dank für Ihre Nachfrage.

    Ich fahre fort und zähle jetzt einige Punkte auf, die
    auch Antworten auf Ihre Frage sind.

    Zweitens. Als traditioneller Kern der ländlichen Wirt-
    schaft muss flächendeckende Land- und Forstbewirt-
    schaftung mit vielfältigen Betriebsstrukturen und Eigen-
    tumsformen gesichert werden.

    Drittens. Regionale Wirtschaftskreisläufe können ein
    stabilisierender Faktor für die regionalen Arbeitsmärkte
    sein.

    Viertens. Wir wollen eine multifunktionale Landwirt-
    schaft, die sich neue Erwerbsfelder erschließt, ob rege-
    nerative Energien, nachwachsende Rohstoffe oder Tou-
    rismus.

    Fünftens. Die Agrarwirtschaft muss umweltgerecht
    und verbraucherorientiert sein. Das spricht zum Beispiel
    gegen eine Anwendung der Grünen Gentechnik, aber für
    eine tierschutzgerechte Nutztierhaltung.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Sechstens. Die Pflege und ökologisch sinnvolle Ge-
    staltung der Kulturlandschaft durch die Landwirte muss
    als gesellschaftlich gewollte Arbeitsleistung entlohnt
    werden.


    (Katja Kipping [DIE LINKE]: Ganz wichtig!)


    Messen wir also den vorliegenden Agrarhaushalt an
    diesen Herausforderungen. Ich fange einmal mit dem
    Positiven an. Die Bundeszuschüsse für das agrar-
    soziale System sollen nicht gekürzt werden. Das ist ein
    richtiger und mutiger Schritt; denn immerhin – das ist
    bereits gesagt worden – macht dieser Etat 75 Prozent des
    Gesamthaushalts aus. Da sind Begehrlichkeiten vorpro-
    grammiert. Es ist dringend erforderlich, diese Begehr-
    lichkeiten angesichts der meist geringen Verdienste in
    der Landwirtschaft abzuwehren. Weitere Beitragserhö-
    hungen wären von vielen nicht mehr zu verkraften. Der
    letzte Agrarbericht gab selbst für das Spitzenjahr 2004/05
    einen Durchschnittsgewinn plus Personalaufwand von
    nur rund 23 000 Euro je Arbeitskraft an. Als Landwirt
    wird man im Laufe des Lebens vermutlich reich, aber
    nur an Erfahrung.


    (Beifall bei Abgeordneten der LINKEN)


    Die bloße Fortschreibung der Bundeszuschüsse ist
    kein zukunftsfähiges Konzept. Die dafür notwendigen
    Überlegungen müssen unter Einbeziehung der Betroffe-
    nen angestellt werden und die Lösungen solidarisch und
    sozial gerecht sein.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Ich fahre mit einem weiteren positiven Aspekt – viel
    mehr gibt es nicht – fort. Das Budget für Verbraucher-
    politik im Bundeshaushalt lässt erkennen, dass die Le-
    bensmittelskandale der vergangenen Monate nicht ganz
    spurlos geblieben sind. Die tatsächliche Lage in diesem
    Bereich wird aber leider nicht stabilisiert; denn auf Län-
    derebene wurden die finanziellen Mittel für die Verbrau-
    cherzentralen zum Teil drastisch gekürzt. Das gilt vor al-
    len Dingen für die ärmeren Bundesländer. Dort leben
    aber meistens auch die ärmeren Menschen. Für sie sind
    die immer weiteren Wege zu den Beratungsstellen kaum
    mehr überbrückbar – und das in einer Situation, in der
    die Herausforderungen an die mündige Verbraucher-
    schaft immer größer werden. Das heißt, Arme werden
    noch rechtloser und damit noch ärmer.

    Schauen wir uns als nächstes den Etat für die
    Gemeinschaftsaufgabe an. Der Situationsbericht 2006
    des Deutschen Bauernverbandes stand unter dem Motto
    „2005 nur noch 685 Millionen Euro“. Jetzt verhandeln
    wir über gerade einmal 615 Millionen Euro. Das sind
    70 Millionen bzw. circa 10 Prozent weniger.

    Das ist nicht alles. Auch die EU-Mittel für den ländli-
    chen Raum, die so genannte zweite Säule, werden dras-
    tisch, nämlich um durchschnittlich 40 Prozent, gekürzt,
    obwohl sie schon ungekürzt alles andere als ausreichend
    waren.

    Um die Liste des Raubbaus an finanziellen Mitteln
    für die ländliche Strukturpolitik zu vervollständigen: Der
    Bund kofinanziert mit Mitteln aus der Gemeinschafts-
    aufgabe Landesmittel. Also gehen auch diese verloren.
    Hinzu kommt, infolge der ebenfalls bundespolitisch ver-
    ursachten Haushaltsnotstände, der zunehmende Ausfall
    der öffentlichen Hand bei Investitionen in den ländlichen
    Gemeinden.

    Fazit: Die ländlichen Räume sind die großen Verlierer
    der aktuellen Politik, und zwar in Ost und in West.


    (Georg Schirmbeck [CDU/CSU]: Fazit: Steuern rauf, Wirtschaft kaputt – oder was?)


    Diese Misere wird durch die neuen Ideen zur Besteue-
    rung der biogenen Kraftstoffe – sie wurden schon ge-
    nannt – verstärkt. Dadurch droht eine Vernichtung der
    umfangreichen Investitionen, gerade der dezentralen Öl-
    mühlen. Eine neu erschlossene Wertschöpfungsquelle im
    ländlichen Raum wird damit versiegelt. Das kommt da-
    bei heraus, wenn man die Agrarstrukturpolitik vom Fi-
    nanzminister machen lässt. Das ist zumindest politisch
    unklug.


    (Beifall bei der LINKEN)







    (A) (C)



    (B) (D)


    Dr. Kirsten Tackmann
    Zum Schluss will ich ein Thema ansprechen, weil auf
    diesem Gebiet seit Jahren Handlungsbedarf vorhanden
    ist, der zwar offensichtlich, aber unbeachtet geblieben
    ist. Tierseuchen und Zoonosen sind seit Jahren im zu-
    nehmenden Maße medial gefühlte oder tatsächliche Be-
    drohungen für Menschen und Nutztiere. Leider muss
    aber oft erst der Ernstfall eintreten, bevor die Politik sie
    als Risiko wirklich wahrnimmt. Die Ereignisse um die
    Vogelgrippe in den vergangenen Wochen haben eines
    bewiesen: Der Bundesrepublik fehlen Ressourcen in der
    veterinärepidemiologischen Forschung.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Auf diesem Gebiet sind wir bestenfalls ein Entwick-
    lungsland.

    Einige Nachbarländer haben spätestens nach den
    brennenden Kadaverbergen des MKS-Seuchenzugs in
    Großbritannien reagiert und die Veterinärepidemiologie
    gestärkt.


    (Georg Schirmbeck [CDU/CSU]: Das ist doch Quatsch! Mein Gott, wo kommen Sie her?)


    In der Bundesrepublik wurden als Schlussfolgerung aus
    der BSE-Krise zwar zwei große neue Bundesinstitute ge-
    schaffen, an der Veterinärepidemiologie ging dieses
    Füllhorn aber vorbei.

    Gestern teilte mir Minister Seehofer per Antwortbrief
    mit, dass er an den Umzugsplänen für das Institut für
    Epidemiologie des Friedrich-Loeffler-Instituts in Wus-
    terhausen festhalten will. Seine Begründung: Synergie-
    effekte. Das ist die Begründung seiner Vorgängerin. Der
    Umzug an einen wenig geeigneten Standort ist aber nach
    BSE, MKS, Schweine- und Geflügelpest falscher als
    1996.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Damit würde mittel- und erst recht langfristig die Ar-
    beitsfähigkeit der einzigen ausschließlich veterinärepi-
    demiologisch arbeitenden Einrichtung in der Bundes-
    republik gefährdet und damit die wissenschaftliche
    Beratung des Bundesministeriums bei diesen Themen.
    Eine vernünftige Ausgabenpolitik sieht, denke ich, an-
    ders aus.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Die richtige Schlussfolgerung aus den Ereignissen der
    vergangenen Wochen wäre die Aufarbeitung der offen-
    sichtlichen Defizite, statt die Fehler der Vorgänger fort-
    zusetzen. Nicht das Festhalten am Umzug, sondern die
    Stärkung dieses Instituts wäre das Gebot der Stunde, üb-
    rigens auch unter strukturpolitischen Gesichtspunkten.
    Es geht hier um die letzten Arbeitsplätze in der Wissen-
    schaft in einer Region mit 20 Prozent Arbeitslosigkeit
    und um einen der größten lokalen Arbeitgeber.

    Es geht aber nicht nur um den Standort. Die Diskre-
    panz zwischen den notwendigen und den personell tat-
    sächlich verfügbaren Ressourcen wird in diesem Res-
    sortforschungsbereich immer größer.

    Das Gleiche gilt in der Bundesforschung für die For-
    schung zu wildbiologischen Fragen. Diese Defizite sind
    zwar bei der aviären Influenza offensichtlich geworden,
    sie sind aber für andere Wildtierinfektionen wie Tollwut,
    Wildschweinepest und Kleiner Fuchsbandwurm ebenso
    gültig. Angesichts dieser Situation klingen die gestrigen
    vollmundigen Bekenntnisse der Koalition zur Forschung
    nur bedingt glaubwürdig.

    Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.


    (Beifall bei der LINKEN)