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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/29 b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2005 bis 2009 (Drucksache 16/751) . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 11 Bundesministerium für Arbeit und Soziales Franz Müntefering, Bundesminister BMAS . . . . . . . . . . . . . . . Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dr. Ilja Seifert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . Ilse Falk (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kornelia Möller (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Horst Seehofer, Bundesminister BMELV . . . . . . . . . . . . . . Ernst Hinsken (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Hans-Michael Goldmann (FDP) . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Waltraud Wolff (Wolmirstedt) (SPD) . . . . . . Dr. Christel Happach-Kasan (FDP) . . . . . . Dr. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . Ulrike Höfken (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2320 A 2320 B 2322 D 2323 D 2324 C 2326 A 2328 D 2347 C 2347 D 2351 B 2352 A 2353 B 2354 D 2356 B 2356 D 2358 C Deutscher B Stenografisc 29. Sit Berlin, Donnerstag, I n h a Glückwünsche zum Geburtstag des Abgeord- neten Hubert Deittert . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wahl des Abgeordneten Christian Kleiminger in den Stiftungsrat der Stiftung „Humanitäre Hilfe für durch Blutprodukte HIV-infizierte Personen“ . . . . . . . . . . . . . . . Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 1 (Fortsetzung): a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2006 (Haushaltsgesetz 2006) (Drucksache 16/750) . . . . . . . . . . . . . . . . . 2319 A 2319 B 2319 B 2320 A Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Brandner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2329 D 2331 C undestag her Bericht zung den 30. März 2006 l t : Dr. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Dirk Niebel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ralf Brauksiepe (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Katja Kipping (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Irmingard Schewe-Gerigk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . Max Straubinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Waltraud Lehn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Joachim Fuchtel (CDU/CSU) . . . . . . . . Einzelplan 10 2334 B 2335 B 2336 B 2338 C 2340 A 2341 A 2342 B 2343 C 2344 D 2346 A Peter Bleser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Ernst Bahr (Neuruppin) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 2360 B 2362 A 2363 C II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 29. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 30. März 2006 Cornelia Behm (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Michael Goldmann (FDP) . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 2: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über elektronische Handelsregister und Genossenschaftsregister sowie das Unternehmensregister (EHUG) (Drucksache 16/960) . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zu dem Übereinkommen Nr. 146 der Internationalen Arbeitsorganisation vom 29. Oktober 1976 über den bezahl- ten Jahresurlaub der Seeleute (Drucksache 16/1001) . . . . . . . . . . . . . . . . c) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zu dem Übereinkommen Nr. 166 der Internationalen Arbeitsorganisation vom 9. Oktober 1987 über die Heim- schaffung der Seeleute (Neufassung) (Drucksache 16/1002) . . . . . . . . . . . . . . . . d) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Umsetzung des Rahmenbe- schlusses über den Europäischen Haftbefehl und die Übergabeverfahren zwischen den Mitgliedstaaten der Euro- päischen Union (Europäisches Haftbe- fehlsgesetz – EuHbG) (Drucksache 16/1024) . . . . . . . . . . . . . . . . e) Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteiligung deutscher Streitkräfte an der Friedensmission der Vereinten Nationen im Sudan (UNMIS) auf Grundlage der Resolution 1663 (2006) des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen vom 24. März 2006 (Drucksache 16/1052) . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 3: a) Erste Beschlussempfehlung des Wahlprü- fungsausschusses zu 51 gegen die Gültig- keit der Wahl zum 16. Deutschen Bun- destag eingegangenen Wahleinsprüchen (Drucksache 16/900) . . . . . . . . . . . . . . . . . b)–d) Beschlussempfehlungen des Petitionsaus- schusses: Sammelübersichten 25, 26 und 27 zu Petitionen (Drucksachen 16/942, 16/943, 16/944) . . 2364 C 2365 C 2366 D 2367 C 2369 D 2369 D 2370 A 2370 A 2370 A 2370 B 2370 C Einzelplan 12 Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung Wolfgang Tiefensee, Bundesminister BMVBS . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ilja Seifert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Sabine Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Friedrich (Hof) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Günther (Plauen) (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Winfried Hermann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Uwe Beckmeyer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Horst Friedrich (Bayreuth) (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Anna Lührmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Hettlich (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Petra Weis (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Günther (Plauen) (FDP) . . . . . . . . . . Norbert Königshofen (CDU/CSU) . . . . . . . . Manfred Grund (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 17 Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . Ina Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nicolette Kressl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ina Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörn Wunderlich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Singhammer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . Helga Lopez (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2371 A 2372 D 2374 C 2375 B 2377 A 2378 C 2380 B 2383 A 2385 B 2387 D 2388 D 2389 D 2390 C 2391 D 2393 D 2394 C 2395 D 2397 B 2398 D 2400 A 2401 A 2402 B 2403 C 2406 A 2408 A 2409 B 2409 C Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 29. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 30. März 2006 III Diana Golze (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ole Schröder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Wolfgang Spanier (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Christel Humme (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Ina Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz in Verbindung mit Einzelplan 19 Bundesverfassungsgericht Brigitte Zypries, Bundesministerin BMJ . . . . . . . . . . . . . . . Mechthild Dyckmans (FDP) . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern in Verbindung mit Einzelplan 33 Versorgung Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . Gisela Piltz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Fritz Rudolf Körper (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Silke Stokar von Neuforn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Uhl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Detlef Parr (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sebastian Edathy (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Sevim Dagdelen (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 2410 D 2412 B 2413 C 2414 D 2415 C 2416 D 2419 A 2430 D 2433 C 2435 C 2437 C 2439 A 2441 A 2442 D 2443 B 2445 C Dr. Jürgen Gehb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Steffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . Dr. Hakki Keskin (DIE LINKE) . . . . . . . . Wolfgang Nešković (DIE LINKE) . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Stünker (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Daniela Raab (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 2419 D 2420 A 2422 A 2423 A 2425 A 2426 C 2428 B 2429 C Dr. Michael Luther (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Michael Hartmann (Wackernheim) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Max Stadler (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 2446 C 2448 A 2448 A 2449 D 2451 A Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 29. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 30. März 2006 2319 (A) (C) (B) (D) 29. Sit Berlin, Donnerstag, Beginn: 9
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 29. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 30. März 2006 2451 (A) (C) (B) (D) Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Bartsch, Dietmar DIE LINKE 30.03.2006 Bernhardt, Otto CDU/CSU 30.03.2006 Mark, Lothar SPD 30.03.2006 Merz, Friedrich CDU/CSU 30.03.2006 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bülow, Marco SPD 30.03.2006 Dr. Däubler-Gmelin, Herta SPD 30.03.2006 Fischer (Karlsruhe- Land), Axel E. CDU/CSU 30.03.2006* Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 30.03.2006 Gabriel, Sigmar SPD 30.03.2006 Gradistanac, Renate SPD 30.03.2006 Dr. Gysi, Gregor DIE LINKE 30.03.2006 Heinen, Ursula CDU/CSU 30.03.2006 Hilsberg, Stephan SPD 30.03.2006 Hintze, Peter CDU/CSU 30.03.2006 Dr. Hofreiter, Anton BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 30.03.2006 Krichbaum, Gunther CDU/CSU 30.03.2006 Kurth (Quedlinburg), Undine BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 30.03.2006 Lintner, Eduard CDU/CSU 30.03.2006* * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates Müller (Köln), Kerstin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 30.03.2006 Neumann (Bremen), Bernd CDU/CSU 30.03.2006 Pflug, Johannes SPD 30.03.2006 Pofalla, Ronald CDU/CSU 30.03.2006 Dr. Priesmeier, Wilhelm SPD 30.03.2006 Rupprecht (Tuchenbach), Marlene SPD 30.03.2006* Schmidt (Nürnberg), Renate SPD 30.03.2006 Dr. Schui, Herbert DIE LINKE 30.03.2006 Dr. Spielmann, Margrit SPD 30.03.2006 Stübgen, Michael CDU/CSU 30.03.2006 Vaatz, Arnold CDU/CSU 30.03.2006 Wissmann, Matthias CDU/CSU 30.03.2006 Dr. Bisky, Lothar DIE LINKE 30.03.2006 Müller (Gera), Bernward CDU/CSU 30.03.2006 29. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 30. März 2006 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Ilja Seifert


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Vielen Dank, Herr Präsident. Vielen Dank auch Ih-

    nen, Herr Minister, dafür, dass Sie das gestatten.

    Erlauben Sie mir bitte eine Frage zu einem Punkt, den
    Sie bisher nicht angesprochen haben. Da Sie sagten, dass
    Sie zum Schluss Ihrer Rede kommen, möchte ich, weil
    das in Ihrem Haushalt bis jetzt nirgends zu finden ist,
    gern Folgendes fragen:

    Nächstes Jahr ist das Jahr der Chancengleichheit. In
    Ihrem Ressort muss dafür ja etwas gemacht werden.
    Was, bitte, haben Sie vorgesehen, damit dieses Jahr, in
    das auch die EU-Ratspräsidentschaft Deutschlands fällt,
    für Menschen, die auf Chancengleichheit angewiesen
    sind und für die das Jahr wichtig ist, einen Impuls gibt,
    der auch über dieses Jahr hinausreicht? Ihr Staatssekretär
    konnte mir auf diese Frage vor einem Monat leider noch
    keine vernünftige Antwort geben, weil Ihr Haus damals
    noch nicht so weit war. Sind Sie da inzwischen etwas
    weiter? Was planen Sie in diesem Jahr an Mitteln in den
    Haushalt einzustellen, damit das Jahr der Chancen-
    gleichheit vorbereitet werden kann, und was planen Sie
    für nächstes Jahr, damit wirklich vernünftige Impulse
    gegeben werden können?






    (A) (C)



    (B) (D)

    Franz Müntefering, Bundesminister für Arbeit und
    Soziales:

    Vielen Dank, Herr Kollege. Das ist ein richtiger Hin-
    weis. Das nächste Jahr wird das Jahr der Chancengleich-
    heit sein. Wir werden in der Europäischen Union die
    Ratspräsidentschaft haben. Das Thema wird natürlich
    von der Bundesregierung und der Koalition aufgenom-
    men werden. Jetzt ist, glaube ich, nicht der richtige Zeit-
    punkt, darüber in aller Breite Ausführungen zu machen.
    Ich bin aber gern bereit, das im zuständigen Ausschuss
    in absehbarer Zeit ausführlich zu tun. Wir wollen dafür
    sorgen, dass im nächsten Jahr unter dem Gesichtspunkt
    der Chancengleichheit insbesondere Diskriminierung
    verhindert wird, dass die Interessenlage der Menschen
    mit Behinderungen in besonderer Weise Berücksichti-
    gung findet. Sie können sicher sein, dass wir diese Auf-
    gabe nicht vergessen, auch wenn heute Morgen nicht die
    Zeit ist, über alles im Einzelnen zu sprechen. Aber ich
    glaube, dass das, was wir für Menschen mit Behinderun-
    gen in den vergangenen Jahren getan haben, gut und
    überzeugend war. Diese Arbeit wollen wir auch fortset-
    zen. Sie ist nötig und wichtig. Ich bin gern bereit, bei an-
    derer Gelegenheit ausführlicher über diese Zusammen-
    hänge zu sprechen. Das Thema ist bei uns jedenfalls
    gesetzt. Wir sind uns bewusst, dass das im nächsten Jahr
    eine große Rolle spielen wird.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU – Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Sagen Sie noch was zum Kündigungsschutz?)


    – Ich habe zur Opposition noch nichts gesagt. Was soll
    man dazu auch sagen?


    (Heiterkeit bei der SPD und der CDU/CSU)


    Aber das kommt mir gerade recht. Denn dann will ich
    folgendermaßen abschließen, wenn ich so weit überzie-
    hen darf. Gestern hat der Herr Westerwelle ja hier ge-
    standen und sich darüber mokiert, dass ich früher etwas
    anderes gesagt hätte als heute, dass ich meine Meinung
    geändert hätte. Er hat dazu aus den vergangenen Jahren
    zitiert. Ich will Ihnen ausdrücklich sagen: Das ist wahr.
    Ich empfehle Herrn Westerwelle, noch einmal die Ge-
    schichten von Herrn Keuner nachzulesen. Dort heißt es:
    Als Herr Keuner nach vielen Jahren einen alten Bekann-
    ten wieder traf, begrüßte dieser ihn und sagte: „Sie ha-
    ben sich gar nicht verändert.“ Dazu heißt es bei Brecht:
    „Und K. erbleichte.“


    (Heiterkeit und Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Ganz im Ernst: Wer nicht den Mut hat, in veränderten
    politischen Situationen neu nachzudenken, an den Zielen
    festzuhalten, aber die Instrumente so zu wählen, dass
    man damit Gescheites machen kann, der ist für die Poli-
    tik nicht geeignet. Schönen Gruß an Herrn Westerwelle:
    Westerwelle bleibt Westerwelle. Er hat sich nicht verän-
    dert.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)



Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Ich will, Herr Minister, der Vollständigkeit halber hin-

zufügen, dass der von Ihnen zitierte Autor Bert Brecht
weder Mitglied der FDP-Fraktion noch Mitglied der
SPD-Fraktion war.


(Zuruf von der SPD: Auch nicht Mitglied der CDU/CSU-Fraktion!)


Jedenfalls setzen wir nun die Debatte fort. Das Wort
erhält die Kollegin Frau Dr. Winterstein für die FDP-
Fraktion.


(Beifall bei der FDP)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Claudia Winterstein


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Sehr ver-

    ehrter Herr Minister! Bei der Betrachtung des neuen
    Ministeriums für Arbeit und Soziales muss man leider
    eines in aller Deutlichkeit sagen: Der Arbeitsminister
    hat, was den Beitrag zur Haushaltskonsolidierung an-
    geht, völlig versagt. Nach Ihren schönen Worten, Herr
    Minister, kommen wir jetzt einmal zu den weniger schö-
    nen Tatsachen.

    3 Milliarden Euro sollten, so die Koalitionsvereinba-
    rung, durch Optimierungen bei Hartz IV im Jahr 2006
    gespart werden. Davon ist kaum etwas übrig geblieben.
    Durch die Senkung der Rentenversicherungsbeiträge für
    Arbeitslosengeld-II-Empfänger sollten 2 Milliarden
    Euro gespart werden. Das findet in 2006 nicht statt.
    600 Millionen Euro sollten durch Senkung der Ansprü-
    che der unter 25-jährigen Arbeitslosengeld-II-Empfän-
    ger eingespart werden. Davon sind für 2006 nur noch
    160 Millionen Euro an Einsparungen übrig geblieben.
    Auch dieser Beitrag steht nur auf dem Papier; denn die
    Bundesagentur ist nicht in der Lage, dies zeitgerecht um-
    zusetzen.


    (Beifall bei der FDP)


    Stattdessen wurden Entscheidungen getroffen, die
    den Haushalt 2006 zusätzlich belasten, wie die Erhö-
    hung des Arbeitslosengeldes II Ost – das sind 220 Mil-
    lionen Euro –, die Weiterzahlung des Bundesanteils an
    den Unterkunftskosten – das sind 3,6 Milliarden Euro –
    oder die Verlängerung der Förderungsdauer der Ich-
    AGs, die die Bundesagentur 270 Millionen Euro kosten
    wird.

    Auch aus der Absicht, den Bundeszuschuss zur
    Rente zu stabilisieren, wird nichts. Der Zuschuss steigt
    weiter, jedes Jahr um 1 Prozent. Das ist keinesfalls ein
    Einfrieren, wie sich die Koalition das vorgenommen
    hatte. 77,5 Milliarden Euro überweist der Bund in die-
    sem Jahr an die Rentenkasse. Das ist der größte Posten
    des gesamten Haushalts.

    Im Februar 2006 lag die Arbeitslosenzahl in Deutsch-
    land wieder bei 5 Millionen, jetzt knapp darunter. Wenn
    wir hier endlich zu Verbesserungen kommen wollen,
    müssen wir Verkrustungen auf dem Arbeitsmarkt besei-
    tigen. Aber auch hier leistet der Arbeitsminister nicht
    das, was notwendig ist. Notwendig aus Sicht der FDP
    sind gesetzliche Öffnungsklauseln im Tarifrecht, die Ab-
    schaffung der Allgemeinverbindlichkeitserklärung von






    (A) (C)



    (B) (D)


    Dr. Claudia Winterstein
    Tarifverträgen, eine Änderung des Günstigkeitsprinzips
    und Reformen beim Kündigungsschutz. Alldem verwei-
    gert sich die Koalition.


    (Beifall bei der FDP)


    Im Wahlprogramm der Union klang das übrigens alles
    noch ganz anders. Wo sind denn jetzt Ihre Reforman-
    sätze, meine Damen und Herren von der Union? Verges-
    sen, versenkt oder ins Gegenteil verkehrt.


    (Beifall bei der FDP)


    Herr Müntefering hat jetzt sogar die Umsetzung des Ko-
    alitionsvertrags in Bezug auf den Kündigungsschutz
    gestoppt. Das Wenige, was sich die Koalition dort vorge-
    nommen hat, ist der SPD schon zu viel.

    Am 1. März schrieb die „Frankfurter Allgemeine Zei-
    tung“:

    Wer Lohnzusatzkosten senken will, darf die Abga-
    benlast der Minijobs nicht von 25 auf 30 Prozent
    erhöhen.


    (Beifall bei der FDP)


    Wer Beschäftigung schaffen und Schwarzarbeit
    verhindern will, darf nicht Mindestlöhne einfüh-
    ren …


    (Beifall bei der FDP)


    Wer die Steuerzahler beim Arbeitslosengeld II ent-
    lasten will, darf nicht ohne zwingenden Grund neue
    Leistungen wie die höheren Regelsätze im Osten
    einführen.


    (Beifall bei Abgeordneten der FDP)


    Wer die Nürnberger Bundesagentur entlasten will,
    darf ihr nicht mit dem geplanten Kombilohn neue
    Aufgaben aufbürden.


    (Beifall bei Abgeordneten der FDP)


    So ist es, meine Damen und Herren. Besser kann man es
    nicht sagen.

    Ich will den Blick noch auf einige Elemente des vor-
    liegenden Haushaltsplanentwurfes lenken. Der Entwurf
    nutzt die Umstrukturierung zwischen Arbeits-, Wirt-
    schafts- und Gesundheitsministerium dazu, ein nur
    eingeschränkt aussagefähiges Zahlenwerk zu präsentie-
    ren. Klar zu erkennen sind in dem Hauptkapitel „Minis-
    terium“ lediglich die Sollzahlen für 2006, nicht aber die
    Istzahlen für 2005, sodass ein Vergleich mit dem Vorjahr
    überhaupt nicht möglich ist.

    Ich habe den Eindruck, dass das Arbeitsministerium
    diese Unübersichtlichkeit für sich nutzt. Es gibt etliche
    Titel, bei denen die alten Häuser wenig abgeben, das
    neue Haus sich aber mehr nimmt. Das betrifft zum Bei-
    spiel die Öffentlichkeitsarbeit. 2005 gaben Wirtschafts-
    und Gesundheitsministerium – allein im engsten Minis-
    teriumsbereich – zusammen 14 Millionen Euro aus. Mit
    dem neuen Arbeitsministerium sollen es jetzt zusammen
    17 Millionen Euro werden. Das sind im Gesamthaushalt
    keine großen Summen. Aber sie sind symptomatisch.
    Aus dem alten Ansatz „Forschung, Untersuchungen
    und Ähnliches“ des Gesundheitsministeriums in Höhe
    von 10 Millionen Euro nimmt das Arbeitsministerium
    6,3 Millionen Euro mit. Das Gesundheitsministerium
    setzt aber auch 6 Millionen Euro an, also unter dem
    Strich 2,3 Millionen Euro zusätzlich. So funktioniert das
    also.

    Es liegt auch die Vermutung nahe, dass der Arbeitsmi-
    nister, der ja auch Vizekanzler ist, diese Unübersichtlich-
    keit dazu nutzt, um Personalaufwüchse zu verstecken.
    Aufgrund der Trennung sollen dem Gesundheitsministe-
    rium schon 18 neue Stellen zugebilligt werden. Zusätz-
    lich reklamiert aber auch das Arbeitsministerium
    19 neue Stellen allein für den Leitungsbereich, die jähr-
    lich etwa 1,3 Millionen Euro kosten werden.


    (Dirk Niebel [FDP]: Das nennen die Bürokratieabbau!)


    Man muss schon genau und kritisch hinsehen, wo
    diese neuen Stellen für erforderlich gehalten werden.
    Hier wird deutlich, dass die schiere Existenz des Ar-
    beitsministeriums als neu gestaltetes Haus für den Steu-
    erzahler ein teures Unterfangen ist.


    (Dirk Niebel [FDP]: Ein Nebenkanzleramt!)


    Ein Minister mehr, damit ist es nicht getan, wie man
    sieht.

    Im Haushalt 2006 werden die Kosten für die Arbeits-
    marktpolitik wieder einen sehr großen Posten ausma-
    chen. Insgesamt 38,3 Milliarden Euro sind im Entwurf
    für die Grundsicherung der Arbeitsuchenden vorgese-
    hen. Darin stecken neben den eigentlichen Zahlungen
    für das Arbeitslosengeld II unter anderem die
    3,6 Milliarden Euro, die der Bund sich als Beteiligung
    an den Kosten für Unterkunft und Heizung hat abhan-
    deln lassen, 6,5 Milliarden Euro für Eingliederungsleis-
    tungen plus 3,5 Milliarden Euro für Verwaltungskosten.

    Bei den Eingliederungsleistungen bitte ich genau
    hinzusehen. Denn bei den Instrumenten, die hier zum
    Einsatz kommen, handelt es sich auch um solche, die in
    der Untersuchung der Effekte von Hartz I bis III beson-
    ders schlecht bewertet wurden. Maßnahmen, die im bes-
    ten Fall unwirksam, im schlechtesten sogar kontrapro-
    duktiv sind, müssen so schnell wie möglich abgeschafft
    werden.


    (Beifall bei der FDP)


    Allerdings sieht es nun so aus, als wolle der Arbeitsmi-
    nister – er hat es eben angesprochen – besonderen Ehr-
    geiz darauf verwenden, genau diese Instrumente noch
    breiter anzuwenden. Seine Initiative „50 plus“ deutet je-
    denfalls in diese Richtung.

    Herr Minister, nicht einmal die Bundesagentur will
    diese Instrumente noch. Sie plädiert dringend für ein
    Durchforsten des Förderdschungels und für eine Kon-
    zentration auf weniger Maßnahmen.


    (Beifall bei der FDP)







    (A) (C)



    (B) (D)


    Dr. Claudia Winterstein
    Es ist deswegen ein Fehler, wenn die Regierung die Effi-
    zienzprüfung dieser Maßnahmen verzögert, statt sich ihr
    zu stellen.

    Meine Damen und Herren, ich komme zum Schluss.
    Der Arbeitsminister ist mit seinem Sparbeitrag weit hin-
    ter den Vorgaben der Koalitionsvereinbarung zurückge-
    blieben. Die Regierung ist zu den notwendigen Refor-
    men am Arbeitsmarkt nicht bereit. Bei den Ausgaben für
    das Arbeitslosengeld II drohen auch in diesem Jahr
    Haushaltslöcher. Der Bundeszuschuss zur Rente steigt
    nach wie vor.

    Ihr Haushaltsentwurf, Herr Minister, enthält also er-
    hebliche Risiken. Das ist alles andere als solide Arbeit.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der FDP)