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ID1602808400

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    8. CDU/CSU-Fraktion.\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/28 Dr. Wolfgang Gerhardt (FDP) . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Ramsauer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Oskar Lafontaine (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Hubertus Heil (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Fritz Kuhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Angela Merkel, Bundeskanzlerin . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle (FDP) . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Struck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Oskar Lafontaine (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Bernd Neumann, Staatsminister BK . . . . . . . Dr. Angelica Schwall-Düren (SPD) . . . . . . . . Monika Knoche (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Jürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Monika Knoche (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Jürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Walter Kolbow (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Markus Löning (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Manfred Grund (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Dr. Norman Paech (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Axel Schäfer (Bochum) (SPD) . . . . . . . . . . . 2203 D 2207 A 2211 A 2216 B 2221 A 2226 C 2235 C 2239 C 2242 C 2244 B 2245 D 2262 C 2264 C 2266 C 2267 C 2268 A 2269 B 2270 C 2271 D 2272 C 2274 A Deutscher B Stenografisch 28. Sitz Berlin, Mittwoch, de I n h a l Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 1 (Fortsetzung): a) Erste Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bun- deshaushaltsplans für das Haushalts- jahr 2006 (Haushaltsgesetz 2006) (Drucksache 16/750) . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2005 bis 2009 (Drucksache 16/751) . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 04 Bundeskanzleramt E A i Z A S D d ( D D E 2203 A 2203 B 2203 B Markus Meckel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Monika Griefahn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 2249 D 2250 A undestag er Bericht ung n 29. März 2006 t : inzelplan 05 uswärtiges Amt n Verbindung mit usatztagesordnungspunkt 1: ntrag der Fraktionen der CDU/CSU, der PD, der FDP und des BÜNDNISSES 90/ IE GRÜNEN: Belarus nach den Präsi- entschaftswahlen Drucksache 16/1077) . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Werner Hoyer (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . ckart von Klaeden (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 2252 D 2253 A 2257 A 2259 B Dr. Diether Dehm (DIE LINKE) . . . . . . . . Harald Leibrecht (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . 2275 A 2275 B II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 28. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 29. März 2006 Thomas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Diether Dehm (DIE LINKE) . . . . . . . . Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . Hartwig Fischer (Göttingen) (CDU/CSU) . . . Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . Erika Steinbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Uta Zapf (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Hörster (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . Elke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Bartels (SPD) . . . . . . . . . . . . . Paul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Gerd Höfer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . Hellmut Königshaus (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Arnold Vaatz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Thilo Hoppe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hüseyin-Kenan Aydin (DIE LINKE) . . . . Dr. Bärbel Kofler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Hellmut Königshaus (FDP) . . . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ 2276 A 2276 D 2278 B 2279 B 2279 B 2279 D 2280 D 2282 A 2283 B 2285 D 2287 B 2289 A 2300 D 2301 A 2302 C 2304 D 2306 C 2308 B 2310 B 2310 C 2312 C 2313 A Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Herrmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Birgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Susanne Jaffke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . D N B A L 2291 B 2293 B 2295 A 2295 D 2296 D 2298 D 2299 A 2299 B 2300 C DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Christian Ruck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Uschi Eid (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . erichtigungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 2313 B 2314 D 2315 B 2316 D 2316 B 2317 A Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 28. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 29. März 2006 2203 (A) ) (B) ) 28. Sitz Berlin, Mittwoch, de Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    ngen Einzelplan 15“ ist „Bun- it“ zu lesen. r 1. Satz ist wie folgt zu der Föderalismusreform, dazu führen sollen, glei- Mobilität in Deutschland s Bereichs der Bildungs- einbart haben. Dazu gehört, die internationale wie auch gsländern gewinnen. Ich undesbürgern deutlich zu einen Akt der Humanität cklungspolitik in unserem sowie bei Abgeord- SPD) betonen, dass es nicht nur ht nur über Geld und die uch darüber, dass wir in (Beifall bei der CDU/CSU BÜNDNIS 90/DIE GRÜN [DIE LINKE]: Ihretwegen Vizepräsidentin Gerda Ha Weitere Wortmeldungen lieg Wir sind damit am Schluss ordnung. Ich berufe die nächste Sitz Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 28. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 29. März 2006 2317 (A) (C) (B) ) Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Bartsch, Dietmar DIE LINKE 29.03.2006 Bernhardt, Otto CDU/CSU 29.03.2006 Dr. Bisky, Lothar DIE LINKE 29.03.2006 Bülow, Marco SPD 29.03.2006 Hintze, Peter CDU/CSU 29.03.2006 Dr. Höll, Barbara DIE LINKE 29.03.2006 Krichbaum, Gunther CDU/CSU 29.03.2006 Kurth (Quedlinburg), BÜNDNIS 90/ 29.03.2006 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich * Dr. Däubler-Gmelin, Herta SPD 29.03.2006 Deittert, Hubert CDU/CSU 29.03.2006* Fischer (Frankfurt), Joseph BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29.03.2006 Fischer (Karlsruhe- Land), Axel E. CDU/CSU 29.03.2006* Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 29.03.2006 Gabriel, Sigmar SPD 29.03.2006 Goldmann, Hans- Michael FDP 29.03.2006 Gradistanac, Renate SPD 29.03.2006 Dr. Gysi, Gregor DIE LINKE 29.03.2006 Heinen, Ursula CDU/CSU 29.03.2006 Hermann, Winfried BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29.03.2006 Hilsberg, Stephan SPD 29.03.2006 L M M P S S D D T W (D für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates Undine DIE GRÜNEN intner, Eduard CDU/CSU 29.03.2006* üller (Gera), Bernward CDU/CSU 29.03.2006 üller (Köln), Kerstin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29.03.2006 flug, Johannes SPD 29.03.2006 cheel, Christine BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29.03.2006 chmidt (Nürnberg), Renate SPD 29.03.2006 r. Schui, Herbert DIE LINKE 29.03.2006 r. Spielmann, Margrit SPD 29.03.2006 auss, Jörg SPD 29.03.2006 issmann, Matthias CDU/CSU 29.03.2006 28. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 29. März 2006 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Uta Zapf


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich

    laube, über die Frage, wer den Wettbewerb in Sachen
    enschenrechte gewinnt, sollten wir uns vielleicht ein

    nderes Mal unterhalten, wenn wir etwas mehr Zeit da-
    ür haben.






    (A) )



    (B) )


    Uta Zapf

    (Beifall bei Abgeordneten der SPD sowie des Abg. Wolfgang Gehrcke [DIE LINKE])


    Wir haben heute schon, weil fast alle Redner Belarus
    erwähnt haben, sehr viel über Menschenrechte gespro-
    chen. Die letzten freien und fairen Wahlen in Belarus ha-
    ben 1994 stattgefunden. Damals wurde Lukaschenko
    zum Präsidenten gewählt; übrigens war er Herausforde-
    rer eines amtierenden Präsidenten. Seitdem hat es keine
    freien und fairen Wahlen mehr gegeben. Ich habe dies-
    mal mit fünf Kollegen und Kolleginnen dieses Hauses
    die Wahlen beobachtet. Wir sind alle zum selben Ergeb-
    nis gekommen.

    Dies war bereits die dritte Wahl, die ich in Belarus be-
    obachtet habe. Sie wissen ja, dass ich mich seit über
    zehn Jahren sehr intensiv mit diesem Land beschäftige.
    Man kann nicht sagen, dass eine dieser Wahlen frei und
    fair gewesen ist. Allerdings kann man sagen, dass es bei
    all diesen Wahlen überhaupt nicht notwendig gewesen
    wäre, Manipulationen vorzunehmen und Repressionen
    auszuüben, weil Lukaschenko – das ist Ironie und Tragik
    zugleich – vermutlich bei allen drei Wahlen zwar nicht
    das prozentuale Ergebnis erreicht hätte, das er erreicht
    zu haben vorgibt, dass er aber doch eine Mehrheit des
    Volkes hinter sich gehabt hätte. Auch Herr Grund hat
    darauf schon hingewiesen.

    Nach den Präsidentschaftswahlen im Jahre 2001 hat
    die OSZE in ihrem Wahlbeobachtungsbericht festge-
    stellt, dass es in diesem Land eine sehr lebendige, sehr
    gute und sehr intensive zivile Gesellschaft gibt. Es gibt
    sie immer noch. Aber seit 2001 beobachten wir, dass die
    Repressionen gegen diese zivile Gesellschaft von Jahr zu
    Jahr zunehmen. Es wird versucht, die freie Presse und
    die politische Opposition mundtot zu machen, und die
    Einhaltung der Menschenrechte gestaltet sich immer
    problematischer.

    Je stärker die Opposition wurde – sie hat sich zusam-
    mengefunden und sich geeinigt; sie hat ihren Wahlkampf
    auf demokratische Weise geführt –, je stärker sich die
    Zivilgesellschaft zu Wort gemeldet hat, desto brutaler ist
    die Repression geworden, mit dem Ziel, den Menschen
    Angst zu machen. Wir alle, die wir diese Wahl beobach-
    tet haben, waren am letzten Sonntag auf dem Platz, auf
    dem die Demonstrationen stattgefunden haben. Dort ha-
    ben wir die Menschen gesehen und in ihre Gesichter ge-
    schaut. So wir ihrer Sprache mächtig waren – ich hatte
    das Glück, einen Dolmetscher dabei zu haben –, haben
    wir auch mit ihnen reden können.

    Man konnte gegenüber früheren Wahlen deutlich spü-
    ren, dass sie sich nun getraut haben, in Mengen auf die
    Straße zu gehen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU, der FDP und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Sie haben ihre Angst verloren, weil der Druck so stark
    ist, dass sie ihn nicht mehr ertragen können. Anschlie-
    ßend sahen sie sich natürlich enormen Repressionen
    durch die Polizei ausgesetzt.

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    (C (D Ich danke Außenminister Steinmeier von Herzen, ass er so schnell eine sehr deutliche Stellungnahme zu en Vorgängen auf dem Oktoberplatz und zu den Wahlen bgegeben hat. (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    ch bin besonders dankbar, dass Herr Steinmeier den
    ontakt zu seinem russischen Kollegen Lawrow aufge-
    ommen und mit ihm über die Situation in Belarus ge-
    prochen hat. Danach haben beide erklärt, auch weiter-
    in die dortigen Vorgänge zu beobachten. Diesen Ansatz
    üssen wir wählen. Wie bereits mehrfach erwähnt
    urde, führt der Weg über Russland.

    Lukaschenko hat, wie ich gestern der Presse entnom-
    en habe, die „tollen“ Polizisten gelobt, die dort abge-

    äumt haben. Er hat sie „tolle Kerle“ genannt, die ein-
    elne Zwischenfälle schnell und genau geregelt und alles
    ieder in Ordnung gebracht hätten. „In Ordnung ge-
    racht“ heißt, dass im Moment Hunderte friedlicher De-
    onstranten – manche sprechen von bis zu 1 000 – im
    efängnis sitzen. Dort werden sie unter Umständen
    isshandelt; davon haben wir schon gehört. Ich weiß,

    ass auch Freunde von mir darunter sind. Zum jetzigen
    eitpunkt wissen wir nicht, wo sie sich befinden.

    Rund 200 Personen sind bereits verurteilt worden, je-
    eils zu zehn bis 15 Tagen Gefängnis; das ist dort das
    bliche Strafmaß. 42 Journalisten sitzen im Knast, zwölf
    on ihnen sind aus dem Ausland. Von vielen fehlt ein
    ebenszeichen. Kosulin ist wegen Hooliganismus ver-
    aftet worden. Das ist eine „schöne Sache“; aber nun
    roht ihm unter Umständen eine Anklage wegen Terro-
    ismus. Milinkewitsch ist zwar noch in Freiheit; aber
    ir wissen nicht, was noch geschieht.

    Ich bin froh, dass er nach Wien, nach Oslo und im
    pril zum Außenministertreffen nach Luxemburg einge-

    aden worden ist;


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU, der FDP und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    enn das wird dazu beitragen, dass man in Belarus
    erkt, dass wir ein Auge auf die dortigen Geschehnisse

    aben. Wir wollen ihn schützen. Wir wollen
    ukaschenko nicht stürzen. Wir wollen Milinkewitsch
    icht als Präsidenten etablieren. Aber wir wollen zeigen,
    ass wir die Einhaltung der demokratischen Werte, zu
    enen sich auch Lukaschenko bekannt hat, einfordern:
    er Redefreiheit, der Versammlungsfreiheit, der Medien-
    reiheit, der Rechtsstaatlichkeit, der Menschenrechte und
    es Rechts auf Opposition, also des Rechts, anderer Mei-
    ung als Lukaschenko zu sein. Dafür ist Milinkewitsch
    in Symbol. Deshalb ist er als Person so wichtig.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


    Es ist vieles über Dialog und über Sanktionen gesagt
    orden. Bei allem Ärger und bei aller Wut, die uns ange-

    ichts dessen, was dort passiert ist, erfüllen, müssen wir
    ennoch den Dialog weiterführen.






    (A) )



    (B) )


    Uta Zapf

    (Beifall des Abg. Manfred Grund [CDU/CSU] sowie des Abg. Wolfgang Gehrcke [DIE LINKE])


    Wir haben früher eine Politik der Sticks and Carrots be-
    trieben. Aber sie essen die Karotten nicht und wir haben
    auch nicht so viele Stöcke. Deshalb müssen wir über
    eine ausgewogene Politik nachdenken; denn ohne Dia-
    log wird es uns von außen nicht gelingen, diejenigen in
    der Administration, die Demokratie wollen, auf den Weg
    in eine bessere Zukunft für Belarus mitzunehmen. Auf
    diesem Weg wollen wir Belarus begleiten und wollen
    unsere Freunde, die heute schon so mutig sind, schützen.


    (Beifall bei der SPD, der CDU/CSU, der FDP und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)




Rede von Dr. h.c. Wolfgang Thierse
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Ich erteile das Wort Kollegen Joachim Hörster, CDU/

CSU-Fraktion.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Joachim Hörster


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Ich bin

    der 17. und letzte Redner in dieser Debatte.


    (Ute Kumpf [SPD]: Haben Sie richtig gezählt? – Walter Kolbow [SPD]: Und willkommen!)


    Ich habe mir also die Frage gestellt, welche Punkte ich
    noch vortragen kann, die noch nicht erörtert worden
    sind. Es gibt tatsächlich einige. Deshalb will ich die
    Möglichkeit nutzen und sie im Folgenden konkretisie-
    ren.

    Wir haben im Zusammenhang mit der Entwicklung in
    Weißrussland eine sehr intensive Debatte über Men-
    schenrechte geführt. Damit beschäftigt sich auch die
    Parlamentarische Versammlung des Europarates, die
    keine unbedeutende Einrichtung ist, die aber in diesem
    Hohen Hause weitestgehend unbeachtet bleibt. Ihre
    Chancen werden nach meinem Dafürhalten nur sehr un-
    zureichend genutzt.

    In der Parlamentarischen Versammlung des Europa-
    rates sind Parlamentarier aus 46 Ländern versammelt;
    25 Länder von ihnen gehören der Europäischen Union
    an. Die meisten der anderen Länder haben aller Voraus-
    sicht nach nie eine Chance, Mitglied der Europäischen
    Union zu werden. Das wäre im Übrigen weder für diese
    Länder noch für die Europäische Union gut. Gleichwohl
    könnte der Europarat helfen, dass sich diese Länder, die
    Nachbarstaaten der Europäischen Union sind, an die
    Standards annähern, die wir zum Beispiel auf dem Ge-
    biet der Menschenrechte oder durch die Europäische So-
    zialcharta haben. Deswegen wäre es sinnvoll, den Euro-
    parat in der deutschen Außenpolitik stärker und
    intensiver wahrzunehmen und für diese Möglichkeiten
    zu nutzen.

    In diesem Zusammenhang halte ich es für ziemlich
    kontraproduktiv, dass die Europäische Union darüber
    nachdenkt, in Wien eine Menschenrechtsagentur ein-
    zurichten,

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    (C (D bwohl wir den Europäischen Menschenrechtsgerichtsof haben, der seinesgleichen in der Welt sucht und der ine unglaubliche Wirkung entfaltet. Leider ist der Kolege Bindig nicht mehr in diesem Hause. Er hat ausreihend in Monitoringverfahren und in sonstigen Verfahen bei Menschenrechtsinstitutionen mitgewirkt. Wir rauchen keine Duplizität. Ich weiß nicht, was eine euroäische Menschenrechtsagentur wem gegenüber vermiteln soll. Denn alle Mitglieder der Europäischen Union ahren nach meiner Beobachtung die Menschenrechte, onst wären sie auch nicht aufgenommen worden. Im Europarat sitzen zum Beispiel die Länder Russand – darüber ist eben schon gesprochen worden –, serbaidschan und Georgien. Diese Länder befinden ich in Bezug auf diese Fragen noch in der Entwicklung, iner Entwicklung, die von den anderen Mitgliedstaaten es Europarates befördert werden kann. Das tut den enschen in diesen Ländern gut, aber auch uns; denn je emokratischer die Länder in unserem Umfeld sind, mso sicherer können wir uns fühlen. (Beifall bei der CDU/CSU sowie des Abg. Gert Weisskirchen [Wiesloch] [SPD])


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    ch richte also die Bitte an die Bundesregierung, im Rah-
    en ihrer Möglichkeiten zu prüfen, ob die Schaffung ei-

    er Menschenrechtsagentur wirklich zu den Prioritäten
    er Europäischen Union gehören sollte.

    Weil der Herr Bundesaußenminister so freundlich
    ar, am Schluss seiner Rede ein Plädoyer für die aus-
    ärtige Kultur- und Bildungspolitik zu halten – ich

    timme völlig mit ihm überein – und die auswärtige
    ultur- und Bildungspolitik als kulturelle Grunddi-
    ension der deutschen Außenpolitik zu bezeichnen, will

    ch anmerken, dass wir versuchen müssen, die auswär-
    ige Kultur- und Bildungspolitik in der praktischen Poli-
    ik – je mehr, umso besser – tatsächlich auch zu instru-

    entalisieren und entsprechend einzusetzen; denn es
    ird ja immer davon gesprochen, dass die auswärtige
    ultur- und Bildungspolitik die dritte Säule der deut-

    chen Außenpolitik sei.

    Ich glaube, wenn das so ist, dann können wir es auf
    auer nicht dabei bewenden lassen, dass die Mittler-
    rganisationen – das Goethe-Institut, der Deutsche Aka-
    emische Austauschdienst, das ifa, die deutschen
    uslandsschulen usw. – diese Aufgaben wahrnehmen,

    ondern dann müssen wir sie bündeln und in den Regio-
    en der Welt zielgerichtet einsetzen, in denen es für uns
    on größtem Interesse ist. Das betrifft auch den Wissen-
    chaftsaustausch und den Bildungsaustausch.

    Ich will ein praktisches Beispiel nennen. Ich habe
    eute Morgen in einer Sitzung des Unterausschusses
    uswärtige Kulturpolitik des Auswärtigen Ausschusses
    ehört, dass in Syrien eine deutsche Schule errichtet
    ird. Die syrischen Absolventen deutscher Universitä-

    en machen ungefähr 24 Prozent der dortigen Hoch-
    chullehrer aus. Das hängt noch mit unserer Vergangen-
    eit aus der Zeit der Teilung zusammen. Das sind Leute,
    ie unserem Kulturkreis gegenüber aufgeschlossen sind.
    s macht keinen Sinn, dass wir dort eine entsprechende






    (A) )



    (B) )


    Joachim Hörster
    Vereinigung haben, während wir gleichzeitig beim
    Goethe-Institut Stellen abbauen.

    In der arabischen Region gibt es ein Defizit in der Bil-
    dung und beim Zugang zu Informationen und die
    Analphabetenrate ist besonders bei Frauen hoch. Des-
    halb bin ich der Auffassung, dass wir, wenn wir die deut-
    sche auswärtige Kulturpolitik zielgerichteter einsetzen,
    mithelfen können, diese Zustände dort abzubauen; denn
    Bildung, Wissen und Kenntnisse sind die besten Mittel
    gegen Fundamentalismus und gegen Risiken, die uns
    von dort drohen.

    In diesem Sinne wäre ich dankbar, wenn der auswärti-
    gen Kulturpolitik die entsprechende Aufmerksamkeit
    gewidmet würde und die Bereitschaft bestünde, im Rah-
    men der bestehenden Strukturen – vielleicht mit kleinen
    Änderungen – die Voraussetzungen dafür zu schaffen,
    dass die auswärtige Kultur- und Bildungspolitik operativ
    begleitend neben den anderen außenpolitischen Maßnah-
    men eingesetzt werden kann.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


    Herr Präsident, ich schenke den Kollegen, die hier an-
    wesend sind, 30 Sekunden und bedanke mich für die
    Aufmerksamkeit.


    (Beifall bei der CDU/CSU, der SPD und der FDP)