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ID1602807400

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    Vokabeln: 1
    1. \n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/28 Dr. Wolfgang Gerhardt (FDP) . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Ramsauer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Oskar Lafontaine (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Hubertus Heil (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Fritz Kuhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Angela Merkel, Bundeskanzlerin . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle (FDP) . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Struck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Oskar Lafontaine (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Bernd Neumann, Staatsminister BK . . . . . . . Dr. Angelica Schwall-Düren (SPD) . . . . . . . . Monika Knoche (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Jürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Monika Knoche (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Jürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Walter Kolbow (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Markus Löning (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Manfred Grund (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Dr. Norman Paech (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Axel Schäfer (Bochum) (SPD) . . . . . . . . . . . 2203 D 2207 A 2211 A 2216 B 2221 A 2226 C 2235 C 2239 C 2242 C 2244 B 2245 D 2262 C 2264 C 2266 C 2267 C 2268 A 2269 B 2270 C 2271 D 2272 C 2274 A Deutscher B Stenografisch 28. Sitz Berlin, Mittwoch, de I n h a l Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 1 (Fortsetzung): a) Erste Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bun- deshaushaltsplans für das Haushalts- jahr 2006 (Haushaltsgesetz 2006) (Drucksache 16/750) . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2005 bis 2009 (Drucksache 16/751) . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 04 Bundeskanzleramt E A i Z A S D d ( D D E 2203 A 2203 B 2203 B Markus Meckel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Monika Griefahn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 2249 D 2250 A undestag er Bericht ung n 29. März 2006 t : inzelplan 05 uswärtiges Amt n Verbindung mit usatztagesordnungspunkt 1: ntrag der Fraktionen der CDU/CSU, der PD, der FDP und des BÜNDNISSES 90/ IE GRÜNEN: Belarus nach den Präsi- entschaftswahlen Drucksache 16/1077) . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Werner Hoyer (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . ckart von Klaeden (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 2252 D 2253 A 2257 A 2259 B Dr. Diether Dehm (DIE LINKE) . . . . . . . . Harald Leibrecht (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . 2275 A 2275 B II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 28. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 29. März 2006 Thomas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Diether Dehm (DIE LINKE) . . . . . . . . Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . Hartwig Fischer (Göttingen) (CDU/CSU) . . . Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . Erika Steinbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Uta Zapf (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Hörster (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . Elke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Bartels (SPD) . . . . . . . . . . . . . Paul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Gerd Höfer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . Hellmut Königshaus (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Arnold Vaatz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Thilo Hoppe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hüseyin-Kenan Aydin (DIE LINKE) . . . . Dr. Bärbel Kofler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Hellmut Königshaus (FDP) . . . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ 2276 A 2276 D 2278 B 2279 B 2279 B 2279 D 2280 D 2282 A 2283 B 2285 D 2287 B 2289 A 2300 D 2301 A 2302 C 2304 D 2306 C 2308 B 2310 B 2310 C 2312 C 2313 A Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Herrmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Birgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Susanne Jaffke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . D N B A L 2291 B 2293 B 2295 A 2295 D 2296 D 2298 D 2299 A 2299 B 2300 C DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Christian Ruck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Uschi Eid (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . erichtigungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 2313 B 2314 D 2315 B 2316 D 2316 B 2317 A Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 28. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 29. März 2006 2203 (A) ) (B) ) 28. Sitz Berlin, Mittwoch, de Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    ngen Einzelplan 15“ ist „Bun- it“ zu lesen. r 1. Satz ist wie folgt zu der Föderalismusreform, dazu führen sollen, glei- Mobilität in Deutschland s Bereichs der Bildungs- einbart haben. Dazu gehört, die internationale wie auch gsländern gewinnen. Ich undesbürgern deutlich zu einen Akt der Humanität cklungspolitik in unserem sowie bei Abgeord- SPD) betonen, dass es nicht nur ht nur über Geld und die uch darüber, dass wir in (Beifall bei der CDU/CSU BÜNDNIS 90/DIE GRÜN [DIE LINKE]: Ihretwegen Vizepräsidentin Gerda Ha Weitere Wortmeldungen lieg Wir sind damit am Schluss ordnung. Ich berufe die nächste Sitz Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 28. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 29. März 2006 2317 (A) (C) (B) ) Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Bartsch, Dietmar DIE LINKE 29.03.2006 Bernhardt, Otto CDU/CSU 29.03.2006 Dr. Bisky, Lothar DIE LINKE 29.03.2006 Bülow, Marco SPD 29.03.2006 Hintze, Peter CDU/CSU 29.03.2006 Dr. Höll, Barbara DIE LINKE 29.03.2006 Krichbaum, Gunther CDU/CSU 29.03.2006 Kurth (Quedlinburg), BÜNDNIS 90/ 29.03.2006 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich * Dr. Däubler-Gmelin, Herta SPD 29.03.2006 Deittert, Hubert CDU/CSU 29.03.2006* Fischer (Frankfurt), Joseph BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29.03.2006 Fischer (Karlsruhe- Land), Axel E. CDU/CSU 29.03.2006* Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 29.03.2006 Gabriel, Sigmar SPD 29.03.2006 Goldmann, Hans- Michael FDP 29.03.2006 Gradistanac, Renate SPD 29.03.2006 Dr. Gysi, Gregor DIE LINKE 29.03.2006 Heinen, Ursula CDU/CSU 29.03.2006 Hermann, Winfried BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29.03.2006 Hilsberg, Stephan SPD 29.03.2006 L M M P S S D D T W (D für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates Undine DIE GRÜNEN intner, Eduard CDU/CSU 29.03.2006* üller (Gera), Bernward CDU/CSU 29.03.2006 üller (Köln), Kerstin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29.03.2006 flug, Johannes SPD 29.03.2006 cheel, Christine BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29.03.2006 chmidt (Nürnberg), Renate SPD 29.03.2006 r. Schui, Herbert DIE LINKE 29.03.2006 r. Spielmann, Margrit SPD 29.03.2006 auss, Jörg SPD 29.03.2006 issmann, Matthias CDU/CSU 29.03.2006 28. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 29. März 2006 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Thomas Silberhorn


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Herr Kollege Dehm, Sie haben schon vorhin an den

    heißen Atem appelliert, den Sie dem Grundgesetz ent-
    nehmen wollen. Ich meine, dass anstatt des heißen
    Atems ein kühler Kopf angebracht wäre, damit Sie sich
    in den politischen Aussagen, die Sie zum europäischen
    Verfassungsvertrag treffen, nicht in einer Linie mit Par-
    teien am rechten Rand wiederfinden.


    (Markus Löning [FDP]: Das machen die doch in Deutschland ohne Probleme!)


    Ich möchte darauf hinweisen, dass die Kollegen aus
    der Assemblée Nationale in Paris den Verfassungsver-
    trag keineswegs für tot erklärt, uns aber die Problematik
    geschildert haben, dass sie ihrer Bevölkerung nach dem
    Scheitern des Referendums nicht ein zweites Mal einen
    identischen Vertragstext zur Abstimmung vorlegen kön-
    nen, weil sich die Abgeordneten aus der Assemblée Na-
    tionale natürlich verpflichtet fühlen – das muss man an-
    erkennen –, vor dem Votum ihrer Wähler Respekt zu
    bezeugen.


    (Zuruf von der FDP: Das ist ja auch richtig so!)


    Die Wähler könnten es möglicherweise als einen Affront
    empfinden, wenn man den Eindruck erweckt, als müsse
    man die Dinge nur richtig erklären und dann würden die
    Menschen beim zweiten Mal schon richtig abstimmen.

    Das war also keine Absage an den Verfassungsver-
    trag. Sie wissen sehr gut, dass es in Frankreich konkrete
    Vorstellungen gibt, wie man in Bezug auf diesen Vertrag
    weiter vorgehen könnte. Deswegen wird dieser Vertrag
    auch von französischer Seite nicht beerdigt. Aber es
    wird nach Möglichkeiten gesucht, wie man weiter vor-
    gehen kann.

    Ich rate dazu, dass wir uns die Denkpause, die die Eu-
    ropäische Kommission vorgeschlagen hat, auch wirklich
    zu Herzen nehmen und sie möglicherweise bis Mitte
    2007, bis zu dem Zeitpunkt, zu dem die französischen
    Wahlen stattgefunden haben, verlängern. Wir sollten
    diese Zeit nutzen, von den hehren Zielen des Wün-
    schenswerten hin zu dem zu kommen, was in der Situa-
    tion, in der wir uns jetzt befinden, tatsächlich machbar
    ist.

    Wir werden – davon bin ich fest überzeugt – Hand-
    lungsdruck bekommen, die institutionelle Reform, die
    mit diesem europäischen Verfassungsvertrag angegan-
    gen werden sollte, tatsächlich zu erledigen, denn wir se-
    hen, dass wir nach dem Beitritt Bulgariens und Rumäni-
    ens mit dem Vertrag von Nizza nicht weiterkommen.
    Jeder weitere Beitritt setzt zwingend voraus, dass wir die
    institutionelle Reform regeln, das heißt, die Europäische
    Union tatsächlich handlungsfähig machen. Meine Emp-
    fehlung dazu wäre, dass wir spätestens den Beitritt, der
    nach dem von Bulgarien und Rumänien folgt, als politi-
    schen Hebel nutzen, um Druck zu erzeugen, damit wir
    mit der institutionellen Reform – ich füge hinzu: mit all
    dem, was ansonsten im Verfassungsvertrag steht – tat-
    sächlich vorankommen.

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    (C (D Ich darf dann einige Anmerkungen zum Thema innenmarkt machen. Ich glaube, dass es sinnvoll ist, ich in der Zeit, in der wir mit der institutionellen Reorm nicht wirklich weiterkommen, denjenigen Herausorderungen zuzuwenden, die wir im Binnenmarkt haen. Mir scheint, dass auf dem Gipfel letzte Woche inige Ansätze dazu entwickelt wurden. Es ist dringend otwendig, dass wir die Dienstleistungsrichtlinie verbschieden und damit das deutliche Signal setzen, dass ir den Binnenmarkt vollenden wollen. Es ist auch das ignal erforderlich, dass die Überregulierung, die wir uf der europäischen Ebene immer wieder spüren, abgeaut wird; denn auch das ist ein Wachstumshemmnis. Es st erfreulich und zu begrüßen, dass wir in der Energieolitik nun ein europäisches Konzept erarbeiten wollen nd im ersten Halbjahr 2007 im Rahmen der deutschen atspräsidentschaft die Gelegenheit haben werden, da über zu beraten. Ich meine, wir sind gut beraten, wenn wir mit diesen aßnahmen den Wettbewerb aufnehmen und dafür sor en, dass wir uns in Europa so aufstellen, dass wir auch m Verhältnis zu anderen Regionen dieser Welt, zu den SA, zu Japan und zum asiatischen Raum insgesamt, atsächlich wettbewerbsfähig werden. Deswegen ist es otwendig, dass wir in der Binnenmarktpolitik den Blick icht nur auf die Europäische Union richten, sondern uch darauf achten, dass wir nach außen hin wettbeerbsfähig werden. enn das gelingt, wenn wir eine neue wirtschaftliche ynamik und Wettbewerbsfähigkeit im Innern haben, ann ist es auch möglich, das Vertrauen der Bürger in die uropäische Union ein Stück weit zurückzugewinnen. Lassen Sie mich zum Thema Erweiterung nur einige enige Sätze sagen. Ich glaube, wir müssen sehr vor ichtig sein, wenn ausgerechnet die Europaskeptiker den indruck erwecken, als ginge es ihnen gar nicht schnell enug, möglichst viele Staaten in die Europäische Union ufzunehmen. Das sollte uns unsererseits skeptisch mahen. Wir sollten die Erwartungen an Beitrittskandidaten nd mögliche künftige Beitrittskandidaten aber nicht so och setzen, dass die Ziele nicht erreichbar sind. Wir üssen eine Strategie entwickeln, die berechenbar und n sich schlüssig ist. Dazu gehört, dass wir die Beitrittsriterien ernst nehmen und keine politischen Rabatte ewähren. Es ist eine Frage unserer eigenen Glaubwürigkeit, die Einhaltung der Kriterien, die wir selbst aufestellt haben, einzufordern. Die Kriterien müssen erüllt werden, bevor es zu einem Beitritt kommt. Zur Politik der europäischen Erweiterung gehört ein eiteres: Egal wie weit sich die Europäische Union och ausdehnen wird, es wird immer Staaten geben, die enseits der Außengrenze der Europäischen Union lieen. Deswegen ist es erforderlich, die Erweiterungsstraegie mit einer Nachbarschaftspolitik zu verbinden, die ber etwas differenzierter ausfallen muss, als sie es heute st. Dazu gehört, dass wir Modelle entwickeln, die eine nge Kooperation mit der Europäischen Union unterhalb er Schwelle einer Mitgliedschaft ermöglichen. Dieses Alles oder nichts“ muss durch differenzierte Modelle Thomas Silberhorn der Kooperation gedämpft werden. Dabei müssen wir jedoch nach Staaten und Regionen differenzieren. Denn es muss deutlich werden, dass wir nicht denselben Instrumentenkasten für jeden Nachbarstaat anwenden können. Lassen Sie mich zum Schluss einige Bemerkungen über die Rolle des Bundestages in der Europapolitik machen; das wird uns in den nächsten Wochen noch intensiv beschäftigen. Ich glaube, es ist an der Zeit, dass wir im Rahmen der Vereinbarung, die wir mit der Bundesregierung schließen wollen, deutlich machen, dass es eine wirksamere Kontrolle der Bundesregierung durch den Deutschen Bundestag geben muss, und zwar mit dem Ziel, die demokratische Legitimation dessen, was die Bundesregierung an Rechtsetzung im Rat leistet, zu stärken. Zudem brauchen wir eine höhere Aufmerksamkeit der deutschen Öffentlichkeit für das, was wir auf europäischer Ebene tun. Das Forum für diese öffentliche Aufmerksamkeit ist der Deutsche Bundestag. Deswegen glaube ich, dass wir Abgeordnete einen ganz spezifischen Beitrag dazu leisten können, mehr Transparenz und mehr demokratische Legitimation der europäischen Rechtsetzung zu erreichen und damit auch eine höhere Akzeptanz der Europapolitik in unserer Öffentlichkeit. Das setzt voraus, dass wir als Bundestag mitgestalten und damit Mitverantwortung übernehmen für das, was Deutschland im Rahmen der Europapolitik in Brüssel mitberät und mitentscheidet. Vielen Dank. Nun hat Kollege Wolfgang Gehrcke, Fraktion Die Linke, das Wort. Herr Präsident! Werte Kolleginnen und Kollegen! Ich glaube, es lohnt sich, am Ende einer außenpolitischen Debatte Bilanz zu ziehen, Herr Außenminister. Meine erste rein sachliche Feststellung ist – ich glaube, da können alle zustimmen –, dass es in diesem Hause zwei verschiedene Grundlinien gibt – Meinungsverschiedenheiten en detail einmal ausgeblendet –: eine Grundlinie, wie sie von CDU/CSU, SPD, FDP und Grünen als Konsens in der Außenpolitik betrachtet wird, und eine entgegengesetzte meiner Fraktion Die Linke. Das ist mir wichtig festzustellen. Wenn man das akzeptiert, muss man sich die Frage stellen, wo die Grunddifferenzen liegen. Es sind nicht die, die der Kollege Trittin beschrieben hat. Ich verstehe, warum er das getan hat; darüber brauchen wir nicht weiter zu reden. Die Hauptdifferenz ist jedoch eine andere. (Zuruf vom BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: So einfach ist es nicht!)


    (Beifall bei Abgeordneten der FDP)





    (A) )


    (B) )


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


Rede von Dr. h.c. Wolfgang Thierse
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

(Beifall bei der LINKEN)

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Wolfgang Gehrcke


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


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    (C (D ür die Mehrheit im Hause ist Krieg wieder zu einem ittel der Politik geworden; für die Minderheit in die em Hause darf Krieg kein Mittel der Politik sein. as ist die Grunddifferenz. Zwischen diesen Positionen ann man keine Brücke bauen. Deswegen verstehe ich lle, die immer sagen, dass die Außenpolitik der Linken s verhindere, regierungsfähig zu werden. Wenn der reis für eine Regierungsbeteiligung ist, Ja zu Militärinsätzen, Ja zu Krieg zu sagen, dann – das würde ich mmer sagen – wollen wir nicht regieren, dann bleiben ir Opposition. Wenn man das akzeptiert – Sie können sich noch verndern! –, muss man sich im Weiteren die Frage stellen, o die strategischen Differenzen liegen. Ich möchte hier in paar Dinge aussprechen, die in diesem Hause normaerweise nicht so ausgesprochen werden. Die Mehrheit ier im Hause – vier Fraktionen – wollen das Verhältnis u den USA enger bzw. wieder enger gestalten. Ich öchte – das soll hier ausgesprochen werden –, dass ich Deutschland und Europa von der imperialen Politik er USA abkoppeln. as muss man aktiv betreiben. Das ist Gegenstand einer elbstständigen, einer souveränen und dann auch gegen rieg gerichteten Politik. (Markus Löning [FDP]: Sollen wir uns bei Lukaschenko ankoppeln?)


    (Beifall bei der LINKEN)


    (Beifall bei der LINKEN)


    (Beifall bei der LINKEN)


    Hören Sie auf mit dem Unsinn! Es ist doch ein Pro-
    lem, dass man bald die Haushaltsberatungen zur Au-
    en- und zur Verteidigungspolitik zusammen abhalten
    önnte, weil die deutsche Außenpolitik in so starkem
    aße zu Verteidigungs- und Militärpolitik geworden ist,
    eil man die Bundeswehr immer stärker als ein Instru-
    ent der deutschen Außenpolitik betrachtet und ein-

    esetzt hat.


    (Beifall bei der LINKEN – Zuruf von der SPD: Das stimmt aber nicht! – Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Als Instrument der Innenpolitik wollen wir sie doch beide nicht!)


    eswegen ist eine Abkoppelung von den USA angesagt.
    ie Hauptgefahren für den Zustand der Welt gehen
    eute von den USA aus. Das kann man auch politisch
    achweisen; es ist die Wahrheit.


    (Beifall bei der LINKEN)


    aran kommen auch Sie – gerade die Grünen – nicht
    orbei.

    Wir wollen eine Agenda der Abrüstung. Das wäre
    inmal etwas Neues. Wir wollen, dass mit den Militär-
    insätzen Schluss gemacht wird, dass der Sozialstaat
    auch auf europäischer Ebene – endlich wieder eine
    olle spielt. Wir wollen soziale Balance statt Marktradi-
    alität. Ich möchte Ihnen zum Schluss noch einen guten
    at mit auf den Weg geben – man redet manchmal in






    (A) )



    (B) )


    Wolfgang Gehrcke
    den Wind, aber immerhin! –: Schauen Sie sorgfältig
    nach Frankreich! Nehmen Sie zur Kenntnis, dass das,
    was momentan in Frankreich abläuft, eine Frühwarnung
    davor ist, was passiert, wenn man bei der jetzigen Politik
    bleibt.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Die Zustände waren auch der Grund für das Nein der
    Franzosen zum Verfassungsvertrag. Das könnte die Re-
    gierung berücksichtigen.

    Ich sage meiner Fraktion – man kann auch der eige-
    nen Fraktion Ratschläge geben –:


    (Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Die hören nicht auf dich, Wolfgang!)


    Wir müssen lernen, mit unserer Regierung, mit unseren
    Unternehmern „französisch“ zu reden; denn die Sprache,
    die in Frankreich gesprochen wird, versteht selbst eine
    konservative Regierung. Auch die große Koalition
    würde sie auf jeden Fall verstehen.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Das ist ein Weg, Politik zu gestalten.

    Schönen Dank.


    (Beifall bei der LINKEN)