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ID1602805300

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/28 Dr. Wolfgang Gerhardt (FDP) . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Ramsauer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Oskar Lafontaine (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Hubertus Heil (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Fritz Kuhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Angela Merkel, Bundeskanzlerin . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle (FDP) . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Struck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Oskar Lafontaine (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Bernd Neumann, Staatsminister BK . . . . . . . Dr. Angelica Schwall-Düren (SPD) . . . . . . . . Monika Knoche (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Jürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Monika Knoche (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Jürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Walter Kolbow (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Markus Löning (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Manfred Grund (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Dr. Norman Paech (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Axel Schäfer (Bochum) (SPD) . . . . . . . . . . . 2203 D 2207 A 2211 A 2216 B 2221 A 2226 C 2235 C 2239 C 2242 C 2244 B 2245 D 2262 C 2264 C 2266 C 2267 C 2268 A 2269 B 2270 C 2271 D 2272 C 2274 A Deutscher B Stenografisch 28. Sitz Berlin, Mittwoch, de I n h a l Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 1 (Fortsetzung): a) Erste Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bun- deshaushaltsplans für das Haushalts- jahr 2006 (Haushaltsgesetz 2006) (Drucksache 16/750) . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2005 bis 2009 (Drucksache 16/751) . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 04 Bundeskanzleramt E A i Z A S D d ( D D E 2203 A 2203 B 2203 B Markus Meckel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Monika Griefahn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 2249 D 2250 A undestag er Bericht ung n 29. März 2006 t : inzelplan 05 uswärtiges Amt n Verbindung mit usatztagesordnungspunkt 1: ntrag der Fraktionen der CDU/CSU, der PD, der FDP und des BÜNDNISSES 90/ IE GRÜNEN: Belarus nach den Präsi- entschaftswahlen Drucksache 16/1077) . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Werner Hoyer (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . ckart von Klaeden (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 2252 D 2253 A 2257 A 2259 B Dr. Diether Dehm (DIE LINKE) . . . . . . . . Harald Leibrecht (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . 2275 A 2275 B II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 28. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 29. März 2006 Thomas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Diether Dehm (DIE LINKE) . . . . . . . . Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . Hartwig Fischer (Göttingen) (CDU/CSU) . . . Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . Erika Steinbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Uta Zapf (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Hörster (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . Elke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Bartels (SPD) . . . . . . . . . . . . . Paul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Gerd Höfer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . Hellmut Königshaus (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Arnold Vaatz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Thilo Hoppe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hüseyin-Kenan Aydin (DIE LINKE) . . . . Dr. Bärbel Kofler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Hellmut Königshaus (FDP) . . . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ 2276 A 2276 D 2278 B 2279 B 2279 B 2279 D 2280 D 2282 A 2283 B 2285 D 2287 B 2289 A 2300 D 2301 A 2302 C 2304 D 2306 C 2308 B 2310 B 2310 C 2312 C 2313 A Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Herrmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Birgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Susanne Jaffke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . D N B A L 2291 B 2293 B 2295 A 2295 D 2296 D 2298 D 2299 A 2299 B 2300 C DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Christian Ruck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Uschi Eid (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . erichtigungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 2313 B 2314 D 2315 B 2316 D 2316 B 2317 A Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 28. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 29. März 2006 2203 (A) ) (B) ) 28. Sitz Berlin, Mittwoch, de Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    ngen Einzelplan 15“ ist „Bun- it“ zu lesen. r 1. Satz ist wie folgt zu der Föderalismusreform, dazu führen sollen, glei- Mobilität in Deutschland s Bereichs der Bildungs- einbart haben. Dazu gehört, die internationale wie auch gsländern gewinnen. Ich undesbürgern deutlich zu einen Akt der Humanität cklungspolitik in unserem sowie bei Abgeord- SPD) betonen, dass es nicht nur ht nur über Geld und die uch darüber, dass wir in (Beifall bei der CDU/CSU BÜNDNIS 90/DIE GRÜN [DIE LINKE]: Ihretwegen Vizepräsidentin Gerda Ha Weitere Wortmeldungen lieg Wir sind damit am Schluss ordnung. Ich berufe die nächste Sitz Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 28. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 29. März 2006 2317 (A) (C) (B) ) Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Bartsch, Dietmar DIE LINKE 29.03.2006 Bernhardt, Otto CDU/CSU 29.03.2006 Dr. Bisky, Lothar DIE LINKE 29.03.2006 Bülow, Marco SPD 29.03.2006 Hintze, Peter CDU/CSU 29.03.2006 Dr. Höll, Barbara DIE LINKE 29.03.2006 Krichbaum, Gunther CDU/CSU 29.03.2006 Kurth (Quedlinburg), BÜNDNIS 90/ 29.03.2006 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich * Dr. Däubler-Gmelin, Herta SPD 29.03.2006 Deittert, Hubert CDU/CSU 29.03.2006* Fischer (Frankfurt), Joseph BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29.03.2006 Fischer (Karlsruhe- Land), Axel E. CDU/CSU 29.03.2006* Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 29.03.2006 Gabriel, Sigmar SPD 29.03.2006 Goldmann, Hans- Michael FDP 29.03.2006 Gradistanac, Renate SPD 29.03.2006 Dr. Gysi, Gregor DIE LINKE 29.03.2006 Heinen, Ursula CDU/CSU 29.03.2006 Hermann, Winfried BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29.03.2006 Hilsberg, Stephan SPD 29.03.2006 L M M P S S D D T W (D für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates Undine DIE GRÜNEN intner, Eduard CDU/CSU 29.03.2006* üller (Gera), Bernward CDU/CSU 29.03.2006 üller (Köln), Kerstin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29.03.2006 flug, Johannes SPD 29.03.2006 cheel, Christine BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29.03.2006 chmidt (Nürnberg), Renate SPD 29.03.2006 r. Schui, Herbert DIE LINKE 29.03.2006 r. Spielmann, Margrit SPD 29.03.2006 auss, Jörg SPD 29.03.2006 issmann, Matthias CDU/CSU 29.03.2006 28. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 29. März 2006 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Walter Kolbow


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Kolleginnen

    und Kollegen! Der Stand der Debatte lässt mich anders
    beginnen als geplant. Es ist festzuhalten – das werden
    auch der Kollege Grund, die Kollegin Zapf und der Kol-
    lege Bodewig, die Beobachter bei den Wahlen in Belarus
    waren, noch zum Ausdruck bringen –, dass Ihre Position
    gegenüber diesen unfairen Wahlen unhaltbar und diesem
    Parlament unwürdig ist. Sie ist nicht hinzunehmen.


    (Beifall bei der SPD, der CDU/CSU, der FDP und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Das ist ein Schlag ins Gesicht von Alexander Konsulin
    und der anderen Verhafteten sowie der Demokratiebewe-
    gung und der Zivilgesellschaft. Das können Sie von der
    Linkspartei am besten dadurch wieder gutmachen, dass
    Sie unserem Antrag zustimmen. Das wäre die richtige
    Position.


    (Beifall bei der SPD, der CDU/CSU und der FDP sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Ich bin dem Kollegin Trittin sehr dankbar, dass er
    noch einmal nicht nur auf die Notwendigkeit, sondern
    auch auf die Selbstverständlichkeit des Parlamentsvor-
    behalts bei der Entscheidung darüber hingewiesen hat,
    ob man sich auf Anfrage der UN an einer EU-Mission
    im Kongo beteiligt. Das ist das Nonplusultra. Hier und
    nirgendwo anders wird entschieden.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Lothar Mark [SPD]: Das wird auch so bleiben! Jawohl!)


    Bis zur Entscheidung werden alle Fragen zu stellen und
    auch zu beantworten sein. Manchmal ist es auch so, dass
    man sich diese Mandate erarbeiten und Informations-
    lücken und Emotionen, die man durch Sozialisation
    möglicherweise gewonnen hat, schließen bzw. überwin-
    den muss, um zu richtigen Entscheidungen zu kommen.

    Dies scheint doch eine zu gelingende Mission zu sein.
    Sie wird gelungen sein, wenn wir die Wahlen erfolgreich
    abgesichert haben, wenn zum Verfassungsprozess auch
    noch der Demokratisierungsprozess – durch Wahlvor-
    gänge zum Präsidentenamt und zum Parlament – hinzu-
    gekommen ist und wenn wir – auch das ist gesagt wor-
    den – 15 000 Kindersoldaten entwaffnen, demobilisieren
    und wieder mit ihren Familien zusammenführen konn-
    ten. Wir wollen und müssen die gute Arbeit der NGOs

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    (C (D nd der vielen, die als Zivilisten dort sind, militärisch eränzen. Herr Hoppe, weil auch Kabila, Bemba, der Voritzende der Wahlkommission, der hier im Ausschuss für irtschaftliche Zusammenarbeit war und vorgetragen at, und der Verteidigungsausschuss das befürworten nd weil die Entsandten aus den Fraktionen – wenn ich as so sagen darf –, die dort waren, zurückgekommen ind und gesagt haben, dass vieles dafür spricht, sich an ieser Mission zu beteiligen, ist es sicherlich richtig, die orbereitungszeit zu nutzen und dann zu einer Entscheiung zu kommen, die den Menschen im Kongo und unerem strategisch wichtigen Nachbarkontinent Afrika erecht wird. (Beifall bei der SPD, der CDU/CSU und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Der Herr Außenminister hat hier selbstverständlich
    ie strategischen und operativen Schwerpunkte der
    eutschen Außenpolitik vorgetragen. Ja, die Globali-
    ierung muss positiv gestaltet werden. Ja, die deutschen
    eiträge zur Bekämpfung des internationalen Terroris-
    us sind zu leisten. Die EU muss vertieft und verträg-

    ich erweitert werden. Die transatlantischen Beziehun-
    en sind zu intensivieren und die Reform der Vereinten
    ationen ist weiter zu betreiben. Dabei gilt es – auch das

    st in den Debattenbeiträgen angeklungen –, die Felder
    nergieversorgung und internationale Sicherheit, Demo-
    rafie und internationale Sicherheit sowie Migration und
    nternationale Sicherheit aktiv zu begleiten.

    Ich denke, wir sind uns in diesem Haus einig, dass
    uch für die neue Regierung das gilt, was bisher für alle
    undesregierungen nach dem Krieg gegolten hat: Die
    eutsche Außen-, Sicherheits-, Entwicklungshilfe- und
    enschenrechtspolitik dient dem Frieden. Das ist die
    rundkonstante unserer Politik, die Demokratie und so-

    iale Gerechtigkeit auch außerhalb unseres Vaterlandes
    ördert.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Ich denke, dass wir hier – das hat die Kanzlerin heute
    orgen zu Recht gesagt – unsere Werte mit unseren In-

    eressen in Einklang bringen werden. Dabei wünschen
    ir dem Außenminister, der einen guten Start hatte, viel
    rfolg. Herr Hoyer, Sie haben sich mit Ihren Anmerkun-
    en fahrlässig oder sogar vorsätzlich an der Erschwe-
    ung dieses Starts beteiligt.


    (Markus Löning [FDP]: Na, na, na! – Dr. Werner Hoyer [FDP]: Das war jetzt wohl daneben!)


    ir als sozialdemokratische Bundestagsfraktion sind auf
    iesem Weg an der Seite der Bundeskanzlerin. Wir wün-
    chen Ihnen viel Glück und Erfolg bei diesen verantwor-
    ungsvollen Aufgaben.

    Die deutsche Außen- und Sicherheitspolitik sowie die
    ntwicklungs- und Menschenrechtspolitik werden auf-
    rund ihrer Professionalität und Verlässlichkeit aner-
    annt und brauchen den weltweiten Vergleich nicht zu
    cheuen. Die Markenzeichen der deutschen Politik sind






    (A) )



    (B) )


    Walter Kolbow
    und bleiben Kontinuität und Verantwortungsbewusst-
    sein. Die Anmerkung sei mir gestattet: Wer Überlegun-
    gen zu Veränderungen anstellt oder gar versehentlich das
    Wort Revision in den Mund nimmt, der sollte diesen Teil
    seiner Ausdrucksweise im Dialog privatissime et gratis
    überdenken.


    (Beifall bei der SPD)


    An dieser Stelle sollte unser Glückwunsch nicht nur
    an Herrn Olmert, sondern auch an unseren Freund Peretz
    von der Arbeiterpartei gehen. Diese beiden Politiker tra-
    gen eine große Verantwortung. Die neue israelische Re-
    gierung braucht alle Kräfte, um zu einer friedlichen Ent-
    wicklung zu kommen. Ich glaube, wir sind uns darüber
    einig, dass nach den Wahlen die Hamas und die neue is-
    raelische Regierung endlich aufeinander zugehen kön-
    nen. Wir in Deutschland unterstützen die politische For-
    derung des Nahostquartetts nach einer schnellen
    Wiederaufnahme der Roadmap.


    (Vorsitz: Vizepräsident Wolfgang Thierse)


    Ich komme gerade von einer Balkanreise zurück. Ich
    habe in Belgrad, aber auch in Priština gesehen, wie bei
    den Wiener Verhandlungen um ein Ergebnis gerungen
    wird. Wir müssen dafür Sorge tragen, Präsident Tadić in
    Serbien in seinem Bemühen zu unterstützen, die demo-
    kratischen Kräfte gegen die radikalen Nationalisten und
    gegen die Milošević-Sozialisten zu stärken, damit von
    dort Friedens- und Verhandlungsbereitschaft erkennbar
    ist,


    (Beifall bei der SPD)


    die die Kosovaren signalisieren, die – darin sind sie sich
    einig – zur Kooperation mit den Serben bereit sind. Um-
    gekehrt scheint mir dies im Augenblick nicht der Fall zu
    sein.

    Herr Außenminister, Sie werden in der internationa-
    len Gemeinschaft akzeptable, nicht besserwisserische,
    aber engagierte deutsche Beiträge einbringen. Die so-
    zialdemokratische Bundestagsfraktion ist an Ihrer Seite.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)




Rede von Dr. h.c. Wolfgang Thierse
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Ich erteile das Wort Kollegen Markus Löning, FDP-

Fraktion.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Markus Löning


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Herr

    Steinmeier, Sie sagten vorhin, dass die EU mehr als nur
    Binnenmarkt und Verfassung ist. Ich will Ihnen in die-
    sem Punkt ausdrücklich zustimmen.

    Als Vorbemerkung will ich deutlich machen, wie
    wichtig es ist, dass wir unsere Werte in Osteuropa hoch-
    halten und dort die Bemühungen um Demokratie unter-
    stützen.

    Die EU ist aber eben auch Binnenmarkt und Verfas-
    sung. Die Frage, die wir uns angesichts der Krise und
    der fehlenden Glaubwürdigkeit der EU stellen müssen,
    ist: Wie begegnen wir der Europamüdigkeit und Euro-
    paskepsis unserer Bevölkerung und wie überzeugen wir

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    (C (D ie davon, dass wir alle gemeinsam von der EU profitieen? Ich glaube, wir sind uns in diesem Hause weitgeend einig, dass wir eine starke Identifikation der Bevölerung hinsichtlich der weiteren Integration in Europa ollen. Es ist für Europa entscheidend, Erfolge zu erzielen. ch glaube nicht, dass es wichtig ist, viele neue Politikebiete zu besetzen, sondern es ist wichtig, in den Poliikgebieten, für die die EU zuständig ist und in denen sie andlungsfähig ist, Erfolge zu erzielen und sich darauf u konzentrieren, diese Erfolge nach außen deutlich zu achen. Ein gutes Beispiel dafür ist das, was die Kommissarin eding zurzeit macht. Sie hat die Handy-Verträge und amit die Mobilfunkunternehmen kritisiert. Im Sinne der erbraucher muss für Handys ein Binnenmarkt entsteen; denn es kann nicht sein, dass beim transnationalen elefonieren abkassiert wird. Hier ist die EU gefragt und ie kann an dieser Stelle deutlich machen, was für einen ehrwert sie uns Bürgern bietet. Das ist ein gutes Beipiel dafür, was nach außen vermittelt werden muss. Es eigt im Übrigen, wo der Binnenmarkt funktionieren uss. Das muss auch vonseiten der Europäischen Union urchgesetzt werden. (Beifall bei der FDP – Dr. Werner Hoyer [FDP]: Sehr gutes Beispiel!)


    (Beifall des Abg. Harald Leibrecht [FDP])


    Lassen Sie mich zwei kurze Anmerkungen zur Ener-
    iepolitik der Europäischen Union machen. Ich glaube,
    ass es auch in der Energiepolitik wichtig ist – darin wi-
    erspreche ich Ihnen ausdrücklich, Herr Trittin –, dass
    ie EU zunächst ihre ureigene Aufgabe wahrnimmt,
    ämlich einen funktionierenden Binnenmarkt im Sinne
    er Verbraucher sicherzustellen. Wir brauchen Wettbe-
    erb auf dem Energiemarkt. Günter Rexrodt hat seiner-

    eit im Deutschen Bundestag damit begonnen, in
    eutschland auf diesen Wettbewerb hinzuarbeiten, und

    hre Regierung, Herr Trittin, hat dann dafür gesorgt, dass
    s kein Erfolg geworden ist.

    Wir müssen für Wettbewerb auf dem Energiemarkt
    orgen, damit unsere Verbraucher davon profitieren kön-
    en. Das ist die eine Seite.


    (Beifall bei der FDP – Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wo liegt die Differenz?)


    Die andere Seite ist, dass wir unsere Energieinteressen
    egenüber Dritten gemeinsam vertreten müssen. Dass
    ie Energiepolitik ein Teil der Gemeinsamen Außen-
    nd Sicherheitspolitik wird, ist ein guter und wichtiger
    chritt. Gemeinsam sind wir stärker. Wir haben gemein-
    ame Interessen, die wir endlich einmal definieren müs-
    en. Das Durcheinander am Schwarzen Meer, im kauka-
    ischen Raum und anderswo, wo jeder der europäischen
    artner seine eigene Politik verfolgt, ist unerträglich und
    ontraproduktiv. Es geht zu unseren Lasten. Andere ma-
    hen deutlicher, was sie wollen, und sie profitieren da-
    on.






    (A) )



    (B) )


    Markus Löning
    Was wir in der Energiepolitik nicht brauchen – inso-
    weit ist die Entscheidung des Gipfels zu begrüßen –,
    sind weitere gemeinsame Institutionen und eine Erweite-
    rung der Zuständigkeiten der EU. Die EU sollte zunächst
    einmal das erfolgreich machen, wofür sie schon zustän-
    dig ist.

    Ich möchte noch einige Bemerkungen zum Lissabon-
    prozess machen. Das Abschlussdokument enthält eine
    endlose Aufreihung von Punkten, die im Wesentlichen
    richtig sind. Aber ich warne ausdrücklich davor, Ziele
    wie die Schaffung von jährlich 2 Millionen neuer Ar-
    beitsplätze innerhalb der EU festzuschreiben. Andere
    Länder sind damit erfolgreich; wir sind es nicht. Damit
    werden Erwartungen an die EU geweckt, die sie nicht er-
    füllen kann.

    Es ist unredlich, wenn wir vom Europäischen Rat et-
    was beschließen lassen, das wir in Deutschland nicht
    umsetzen. Das führt zu Verdrossenheit, weil dann, wenn
    es nicht klappt, mit dem Finger auf die EU gezeigt und
    der Vorwurf erhoben wird, dass nur große Sprüche ge-
    macht werden, aber nichts umgesetzt wird. Dabei liegt
    die Schuld dafür bei den nationalen Regierungen. Dort
    müssen die Hausaufgaben gemacht werden, statt zu ver-
    suchen, die Schuld auf Brüssel zu schieben.


    (Beifall bei der FDP)


    Auf dem EU-Gipfel wurde die Umsetzung der
    Dienstleistungsrichtlinie begrüßt. Es ist zwar schön,
    dass etwas passiert, aber es handelt sich in diesem Fall
    um einen völlig mutlosen Schritt. Es fehlt der politische
    Mut. Ich glaube, das müssen wir alle deutlicher nach au-
    ßen vertreten. Der Erfolg der Europäischen Union be-
    steht gerade darin, dass wir alle unsere Märkte geöffnet
    und den politischen Mut gehabt haben, darauf zu bauen,
    dass wir letztendlich alle gewinnen, wenn wir unsere
    Märkte auch für unsere Nachbarn öffnen. Das war das
    Erfolgsrezept der Europäischen Union. In diesem Sinne
    ist der Kompromiss der Dienstleistungsrichtlinie außer-
    ordentlich enttäuschend.

    An dieser Stelle lässt sich auch noch die Position der
    Bundesregierung zur Freizügigkeit anführen, die eben-
    falls von großer Mutlosigkeit geprägt ist. Es ist sehr
    schade. Sie verschenken eine große Chance, zu zeigen,
    welchen Mehrwert Europa bringen kann.


    (Beifall bei der FDP)


    Lassen Sie mich zur Verfassungsdebatte nur so viel
    feststellen: Sie haben sich im Koalitionsvertrag sehr viel
    vorgenommen. Inzwischen haben Sie erkannt, dass das,
    was Sie angepeilt haben – nämlich schnell neue Impulse
    zu geben –, nicht realistisch ist, und jetzt rudern Sie zu-
    rück. Die Kanzlerin rudert zurück, auch öffentlich.

    Ich glaube, dass es neben der Denkpause, die wir hin-
    sichtlich der Verfassung einlegen müssen, wichtig ist, in
    der Zeit bis zur Ratifikation der Verfassung Erfolge vor-
    zuweisen. Es wird nicht genügen, den Text etwas zu än-
    dern. Für die Stimmung in den Mitgliedsländern wird
    vielmehr wichtig sein, klar zu machen, dass Europa ein

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    (C (D rfolg und für die Bürger von Vorteil ist. Daran müssen ir in den nächsten Monaten und Jahren arbeiten. Vielen Dank. Ich erteile das Wort Kollegen Manfred Grund, Frak ion der CDU/CSU. Herr Präsident! Meine lieben Kolleginnen und Kolle en! Sehr verehrte Damen und Herren! Es muss schon twas Besonderes passiert sein, wenn sich der Deutsche undestag innerhalb von drei Wochen zweimal mit eiem Thema, mit einem Land wie Belarus beschäftigt, nd dies sogar – abweichend von der Tagesordnung – in er Haushaltswoche. Was ist passiert? Warum weichen ir von der Tagesordnung ab? Es ist uns nicht egal, enn in einem europäischen Land, anderthalb Flugstunen von hier entfernt, Tausende Menschen mit Polieiknüppeln durch die Straßen getrieben werden, nur eil sie von ihrem Menschenrecht auf Demonstrationsnd Versammlungsfreiheit Gebrauch machen. (Beifall bei der CDU/CSU, der SPD, der FDP und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    (Beifall bei der FDP)