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ID1602804500

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Metadaten
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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/28 Dr. Wolfgang Gerhardt (FDP) . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Ramsauer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Oskar Lafontaine (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Hubertus Heil (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Fritz Kuhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Angela Merkel, Bundeskanzlerin . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle (FDP) . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Struck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Oskar Lafontaine (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Bernd Neumann, Staatsminister BK . . . . . . . Dr. Angelica Schwall-Düren (SPD) . . . . . . . . Monika Knoche (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Jürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Monika Knoche (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Jürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Walter Kolbow (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Markus Löning (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Manfred Grund (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Dr. Norman Paech (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Axel Schäfer (Bochum) (SPD) . . . . . . . . . . . 2203 D 2207 A 2211 A 2216 B 2221 A 2226 C 2235 C 2239 C 2242 C 2244 B 2245 D 2262 C 2264 C 2266 C 2267 C 2268 A 2269 B 2270 C 2271 D 2272 C 2274 A Deutscher B Stenografisch 28. Sitz Berlin, Mittwoch, de I n h a l Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 1 (Fortsetzung): a) Erste Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bun- deshaushaltsplans für das Haushalts- jahr 2006 (Haushaltsgesetz 2006) (Drucksache 16/750) . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2005 bis 2009 (Drucksache 16/751) . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 04 Bundeskanzleramt E A i Z A S D d ( D D E 2203 A 2203 B 2203 B Markus Meckel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Monika Griefahn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 2249 D 2250 A undestag er Bericht ung n 29. März 2006 t : inzelplan 05 uswärtiges Amt n Verbindung mit usatztagesordnungspunkt 1: ntrag der Fraktionen der CDU/CSU, der PD, der FDP und des BÜNDNISSES 90/ IE GRÜNEN: Belarus nach den Präsi- entschaftswahlen Drucksache 16/1077) . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Werner Hoyer (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . ckart von Klaeden (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 2252 D 2253 A 2257 A 2259 B Dr. Diether Dehm (DIE LINKE) . . . . . . . . Harald Leibrecht (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . 2275 A 2275 B II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 28. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 29. März 2006 Thomas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Diether Dehm (DIE LINKE) . . . . . . . . Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . Hartwig Fischer (Göttingen) (CDU/CSU) . . . Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . Erika Steinbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Uta Zapf (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Hörster (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . Elke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Bartels (SPD) . . . . . . . . . . . . . Paul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Gerd Höfer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . Hellmut Königshaus (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Arnold Vaatz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Thilo Hoppe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hüseyin-Kenan Aydin (DIE LINKE) . . . . Dr. Bärbel Kofler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Hellmut Königshaus (FDP) . . . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ 2276 A 2276 D 2278 B 2279 B 2279 B 2279 D 2280 D 2282 A 2283 B 2285 D 2287 B 2289 A 2300 D 2301 A 2302 C 2304 D 2306 C 2308 B 2310 B 2310 C 2312 C 2313 A Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Herrmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Birgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Susanne Jaffke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . D N B A L 2291 B 2293 B 2295 A 2295 D 2296 D 2298 D 2299 A 2299 B 2300 C DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Christian Ruck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Uschi Eid (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . erichtigungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 2313 B 2314 D 2315 B 2316 D 2316 B 2317 A Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 28. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 29. März 2006 2203 (A) ) (B) ) 28. Sitz Berlin, Mittwoch, de Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    ngen Einzelplan 15“ ist „Bun- it“ zu lesen. r 1. Satz ist wie folgt zu der Föderalismusreform, dazu führen sollen, glei- Mobilität in Deutschland s Bereichs der Bildungs- einbart haben. Dazu gehört, die internationale wie auch gsländern gewinnen. Ich undesbürgern deutlich zu einen Akt der Humanität cklungspolitik in unserem sowie bei Abgeord- SPD) betonen, dass es nicht nur ht nur über Geld und die uch darüber, dass wir in (Beifall bei der CDU/CSU BÜNDNIS 90/DIE GRÜN [DIE LINKE]: Ihretwegen Vizepräsidentin Gerda Ha Weitere Wortmeldungen lieg Wir sind damit am Schluss ordnung. Ich berufe die nächste Sitz Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 28. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 29. März 2006 2317 (A) (C) (B) ) Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Bartsch, Dietmar DIE LINKE 29.03.2006 Bernhardt, Otto CDU/CSU 29.03.2006 Dr. Bisky, Lothar DIE LINKE 29.03.2006 Bülow, Marco SPD 29.03.2006 Hintze, Peter CDU/CSU 29.03.2006 Dr. Höll, Barbara DIE LINKE 29.03.2006 Krichbaum, Gunther CDU/CSU 29.03.2006 Kurth (Quedlinburg), BÜNDNIS 90/ 29.03.2006 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich * Dr. Däubler-Gmelin, Herta SPD 29.03.2006 Deittert, Hubert CDU/CSU 29.03.2006* Fischer (Frankfurt), Joseph BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29.03.2006 Fischer (Karlsruhe- Land), Axel E. CDU/CSU 29.03.2006* Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 29.03.2006 Gabriel, Sigmar SPD 29.03.2006 Goldmann, Hans- Michael FDP 29.03.2006 Gradistanac, Renate SPD 29.03.2006 Dr. Gysi, Gregor DIE LINKE 29.03.2006 Heinen, Ursula CDU/CSU 29.03.2006 Hermann, Winfried BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29.03.2006 Hilsberg, Stephan SPD 29.03.2006 L M M P S S D D T W (D für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates Undine DIE GRÜNEN intner, Eduard CDU/CSU 29.03.2006* üller (Gera), Bernward CDU/CSU 29.03.2006 üller (Köln), Kerstin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29.03.2006 flug, Johannes SPD 29.03.2006 cheel, Christine BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29.03.2006 chmidt (Nürnberg), Renate SPD 29.03.2006 r. Schui, Herbert DIE LINKE 29.03.2006 r. Spielmann, Margrit SPD 29.03.2006 auss, Jörg SPD 29.03.2006 issmann, Matthias CDU/CSU 29.03.2006 28. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 29. März 2006 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Jürgen Trittin


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Ich bin der festen Überzeugung, dass deutsche Au-
    enpolitik Friedenspolitik bleiben muss. Das heißt, sie
    uss in die Politik der Vereinten Nationen eingebunden

    ein. Sie muss im Rahmen einer gemeinsamen europäi-
    chen Außen- und Sicherheitspolitik gestaltet werden.
    eswegen ist es notwendig, dass die Herausbildung ei-
    er gemeinsamen europäischen Sicherheitspolitik – ge-
    ade um diesen Teil des Verfassungsvertrages geht es –
    atsächlich Wirklichkeit wird. Wir müssen von den na-
    ionalen Alleingängen wegkommen.

    Wenn man das aber sagt und wenn man das Mandat
    er Vereinten Nationen am Anfang einer Rede hochhält,
    ann muss man auch bereit sein, einen Beitrag zu leisten,
    enn es darauf ankommt. Wir können uns keine Debatte
    ber die Frage leisten, wie es zum Beispiel der Bundes-
    ehrverband getan haben soll, ob es wohl möglich ist,

    us einer 250 000 Personen starken Armee 450 Soldaten
    ür vier Monate zur Absicherung eines Wahlprozesses zu
    chicken. Das würde, wenn das wahr wäre, in der Tat
    on einer falschen Prioritätensetzung zeugen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)







    (A) )



    (B) )


    Jürgen Trittin
    Wir sollten auch nicht so tun, als wenn die Debatte
    über den Kongo – darin stimme ich dem Bundesaußen-
    minister ausdrücklich zu – erst jetzt begonnen hätte. Sie
    ist sehr viel älter. Ich will an dieser Stelle all denen, die
    von Neokolonialismus und ähnlichem Zeug schwätzen,


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    ganz deutlich sagen: Ich möchte mich bei den
    17 000 MONUC-Soldaten aus Bangladesch, aus Indien,
    aus Guinea-Bissau und aus Pakistan bedanken, die dort
    seit Jahren im Einsatz sind.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, bei der CDU/CSU, der SPD und der FDP)


    Ich möchte mich bei ihnen bedanken, weil sie dazu bei-
    getragen haben, dass über 80 Prozent der Kongolesen
    gesagt haben: „Ja, wir wollen wählen.“ Sie haben dazu
    beigetragen, dass über 16 000 Kindersoldaten jetzt nicht
    mehr rauben, plündern und vergewaltigen, sondern de-
    mobilisiert worden sind.

    Vor diesem Hintergrund muss man die Bitte der Ver-
    einten Nationen sehen. Sie wollen, dass die Europäer für
    einen befristeten Zeitraum von wenigen Monaten zur
    Absicherung des Wahlprozesses in der Hauptstadt sind.
    Die Europäer sollen diese mutigen Soldaten unterstüt-
    zen. 60 MONUC-Soldaten haben ihr Leben für die Mis-
    sion hergegeben. Diese mutigen Menschen wollen wir
    nicht nur bezahlen. Wir wollen sichtbar Flagge zeigen,
    damit diese Wahlen ordentlich zu Ende gehen.

    Wir alle wissen, dass am Ende einer Wahl immer auch
    einer feststeht, der die Wahl verloren hat. Wir haben uns
    zwar angewöhnt, bei uns im Fernsehen so zu tun, als
    würde das nicht stimmen. In Wirklichkeit verliert aber
    jemand.


    (Heiterkeit bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN, der CDU/CSU und der SPD)


    Dazu beizutragen, diese demokratische Normalität zu er-
    fahren und das durchzustehen, das ist die Anforderung
    an uns. Ich finde, die Bundesregierung muss hier fol-
    gende Fragen deutlich beantworten: Sind die Kräfte vor
    Ort hinreichend? Sind sie hinreichend multinational?
    Wie ist der zeitliche Rahmen abzusichern? Das ist die
    Aufgabe der Bundesregierung.

    Aber man kann sich hier nicht so schlank aus der Ver-
    antwortung stehlen, wie Sie von der Linkspartei das ge-
    macht haben.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)


    Lieber Herr Hoyer, ich glaube, von der heutigen Um-
    armung werden Sie sich so schnell nicht erholen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)


    Die Partei Hans-Dietrich Genschers steht heute in dieser
    Frage Seite an Seite mit Oskar Lafontaine. Sie sollten in

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    (C (D ieser Situation noch einmal darüber nachdenken, ob das irklich zu den großen Traditionen Ihrer Partei gehört. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD – Dr. Werner Hoyer [FDP]: Ausgerechnet!)


    Wenn wir uns einig sind, dass das die Herausforde-
    ungen sind, dann werden wir gerade mit Blick auf den
    ahen Osten unsere Bemühungen, zu einem Dialog
    eizutragen, der tatsächlich auf Verständigung zielt, fort-
    etzen. Ich habe die erste Reaktion von Herrn Olmert auf
    einen Wahlsieg mit großem Interesse zur Kenntnis ge-
    ommen, nämlich die Ansage: Wir wollen auf der Basis
    er Zweistaatlichkeit zu einer Lösung kommen. Wenn
    ls Ergebnis freier Wahlen in den palästinensischen Ge-
    ieten aber eine Bewegung gewonnen hat, deren Ziele
    ir in Europa nicht teilen, sondern sogar als terroristisch

    ingestuft haben, dann muss es in dieser Situation einen
    rozess des Aufeinanderzubewegens geben. Es muss
    lar sein, dass das Existenzrecht Israels nicht infrage ge-
    tellt werden darf.


    (Beifall bei Abgeordneten der LINKEN)


    s muss klar sein, dass es einen Gewaltverzicht gibt.
    nd es muss klar sein, dass die Zweistaatlichkeit wirk-

    ich anerkannt wird. Das ist eine unabdingbare Forde-
    ung an jede palästinensische Regierung.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU, der SPD und der LINKEN)


    as ist – ich füge das an dieser Stelle hinzu – aber natür-
    ich auch eine Anforderung an die israelische Regierung.
    s gehört sich bei Zweistaatlichkeit nicht, dass man Ge-

    ängnisse im anderen Staat besetzt, um das einmal
    reundlich auszudrücken.

    Schließlich komme ich zu den Themen Iran und
    eltweite Abrüstung. Wir wollen, dass dieser Konflikt

    ivil gelöst wird. Ich sage Ihnen deutlich: Solch eine Lö-
    ung wird es nur geben, wenn sie gemeinsam mit
    uropa, mit Russland, mit China und, ich füge hinzu:
    it den USA gefunden wird.


    (Uta Zapf [SPD]: Richtig!)


    enn der Iran wird zu Recht darauf beharren, dass er Si-
    herheitsgarantien bekommt. Sie wird er nicht akzeptie-
    en, wenn er sie nicht auch von den USA bekommt. Das
    st aber genau der Hintergrund, vor dem, lieber Frank
    teinmeier, der Deal zwischen Indien und den USA so
    ontraproduktiv gewesen ist. Wie sieht denn die Situa-
    ion weltweit aus? Es ist doch frappierend, dass sehr
    nergiereiche Länder – nicht nur der Iran, sondern auch
    rasilien – Atomkraftwerke möchten. Sie wollen sie
    och nicht, weil sie sie für die Energieversorgung nötig
    aben, sondern weil ihnen klar ist, dass mit der Uranan-
    eicherung ein wunderbares Instrument besteht, um Uran
    ls Rückversicherung für nicht friedliche Mittel zur Ver-
    ügung zu haben.


    (Lothar Mark [SPD]: Da hat er Recht!)


    as ist der Kern des Ganzen.






    (A) )



    (B) )


    Jürgen Trittin
    Wenn wir wollen, dass der Iran seine Urananreiche-
    rung aussetzt, wenn wir auf die Strategie setzen, im
    Rahmen der Nichtverbreitung zu sagen, dass Urananrei-
    cherung und, ich füge hinzu: Wiederaufbereitung konse-
    quent internationalisiert werden sollen, dann ist es vor
    diesem Hintergrund kein Fortschritt, dass Inspektoren in
    Indien künftig alle Bereiche ansehen dürfen, aber genau
    diesen Schlüsselbereich nicht. Ich habe Verständnis,
    wenn Mohammed al-Baradei sagt: Ich finde es schön,
    dass ich da überhaupt einmal reinkomme. – Aber wir als
    Staatengemeinschaft, die wir an dem Regime der Nicht-
    verbreitung interessiert sein müssen, dürfen uns dieses
    Interesse nicht zu Eigen machen. Dieser Deal war kon-
    traproduktiv und falsch. Ich finde, dass dieser falsche
    Schritt, der den Iran in seiner Verhandlungsposition ge-
    stärkt hat, nicht auch noch nachträglich damit belohnt
    werden darf, dass hier nun nuklear verwendbares Mate-
    rial geliefert wird. Sie stehen nun in der Verantwortung,
    bei Ihrem Einsatz für die Errichtung eines globalen
    Nichtverbreitungsregimes tatsächlich Standhaftigkeit zu
    zeigen und diesem Deal nicht hinterherzulaufen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und der LINKEN)


    Ich glaube, dass wir uns zurzeit in einer Phase befin-
    den – das wird auch an der Debatte über die Energie-
    politik deutlich –, in der Europa, das bei Klimaverhand-
    lungen, bei Fragen des Welthandels und der Gestaltung
    der Globalisierung bisher eigentlich eine treibende und
    produktive Kraft war, seltsam ziellos daherkommt.
    Diese Ziellosigkeit hat auch etwas mit der Haltung und
    dem Verhalten der Mitgliedstaaten zu tun.

    Ich habe heute bereits einige erstaunliche Aussagen
    gehört. Herr von Klaeden zum Beispiel befürwortet
    plötzlich die Visumfreiheit für die Ukraine.


    (Claudia Roth [Augsburg] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ach was, wirklich? Das liegt wohl am Ausschuss! – Eckart von Klaeden [CDU/ CSU]: Na ja! Ohren waschen!)


    – Das ist doch Ihre neue Position. – Aber mit noch grö-
    ßerem Erstaunen habe ich zur Kenntnis genommen, dass
    ausgerechnet die Linkspartei erklärt hat, die Position der
    polnischen Regierung, die den europäischen Verfas-
    sungsprozess für tot erklärt, sei richtig.


    (Claudia Roth [Augsburg] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Und die wollen auch noch links sein!)


    Das, was dazu in der Verfassung steht, ist das komplette
    Gegenteil von neoliberal.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD – Dr. Andreas Schockenhoff [CDU/CSU]: Nein! Das ist post-neoliberal!)


    Die polnische Regierung möchte nichts anderes als die
    Schaffung eines gigantischen Binnenmarktes, um ihre
    korporativen Vorteile nutzen zu können. Sie will aber
    keine politische Vertiefung, also keine Demokratisierung
    der Europäischen Union.

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    (C (D (Claudia Roth [Augsburg] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ja, genau!)


    Mit Blick auf die EU-Präsidentschaft der Bundesre-
    ublik im nächsten Jahr sage ich: Es ist gerade kein Zei-
    hen einer ambitionierten europäischen Orientierung,
    enn sich Deutschland in einer Situation, in der die
    ommission zu Recht sagt, dass wir eine europäische
    nergiepolitik brauchen, mit den Staaten an die Spitze
    etzt, die der Meinung sind, dass das Letztentschei-
    ungsrecht in der Energiepolitik auch weiterhin bei den
    ationalen Großunternehmen – in Deutschland also bei
    WE, Eon, EnBW und anderen – bleiben soll. Das ist
    ein Schritt in Richtung mehr Versorgungssicherheit, ge-
    auso wenig wie eine erneute Subventionierung der
    tomkraft. Das ist das Ziel.

    Wir werden Europa nur dann für die Bürger überzeu-
    ender gestalten können, wenn wir mehr Europa wagen.
    aher müssen wir Schluss damit machen, uns immer,
    enn es – wie in diesem Fall in der Energiepolitik – hart

    uf hart kommt, auf den nationalen Vorbehalt zurückzu-
    iehen. Wir brauchen in dieser Frage eine Europäisie-
    ung.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)




Rede von Dr. h.c. Susanne Kastner
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Zu einer Kurzintervention gebe ich das Wort der Kol-

egin Knoche.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Monika Knoche


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Herr Trittin, Sie waren sehr bemüht, Allianzen zwi-

    chen der FDP und der Linken und womöglich auch zwi-
    chen der polnischen rechtskonservativen Regierung und
    er Linken herzustellen.


    (Markus Löning [FDP]: Genau! Dementieren Sie das jetzt mal!)


    ch möchte Ihnen sagen: Das war ein sehr kurzes Ver-
    nügen für Sie; denn nichts davon trifft zu.


    (Beifall bei Abgeordneten der FDP – Heiterkeit)


    Ja, in dieser Einschätzung besteht zwischen der FDP
    nd der Linken keine Differenz.


    (Beifall bei Abgeordneten der LINKEN)


    Was ich aber bedenklich finde, ist, dass Sie die Argu-
    ente gegen den Einsatz der Parlamentsarmee im Falle

    ines EU-Mandats für den Kongo, die ich vorgetragen
    abe, einfach von sich gewiesen haben. Das wundert
    ich sehr. Vielleicht sind Ihnen die Institutionen und die
    ntscheidungswege nicht sehr vertraut. Aber wenn diese
    ntscheidung auf EU-Ebene angesiedelt und das Mandat
    rst einmal erteilt ist, werden interne Vereinbarungen
    nd Übereinstimmungen getroffen, was eine Krise ist
    nd was im Falle einer Krise zu tun ist. Dann wird das
    eutsche Parlament nicht mehr gefragt sein.

    Nun sagen Sie, die Parteien, die sich hier im Hause
    ür ein verfassungskonformes Vorgehen ausgesprochen
    aben, gingen schräge Allianzen ein. Ich denke, die Ar-






    (A) )



    (B) )


    Monika Knoche
    gumentation von Frau Homburger ist nicht ganz tref-
    fend. Aber zumindest einen wichtigen Punkt hat sie an-
    gesprochen: dass ab dem Moment, ab dem die
    europäische Armee unter europäischem Mandat steht,
    kein nationales Parlament mehr seine Pflichten erfüllen
    kann. Das kann niemanden kalt lassen, der sich Demo-
    krat nennt und die Demokratie in anderen Teilen Euro-
    pas verteidigen will.


    (Beifall bei der LINKEN – Zuruf von der CDU/CSU: Was ist denn mit all den Toten? Das lässt Sie doch auch absolut kalt!)


    Als wir über das Thema Belarus schon einmal disku-
    tiert haben, habe ich unzweideutig zum Ausdruck ge-
    bracht, wie sehr wir das dortige diktatorische System
    verurteilen.


    (Widerspruch bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Markus Löning [FDP]: Gilt das auch für Castro?)


    In dieser Debatte habe ich vorgeschlagen, diese Frage
    einmal kompakt zu behandeln und dabei auch einzube-
    ziehen, welche Wege der Demokratisierung – auch wel-
    che nicht importierbaren oder exportierbaren Wege der
    Demokratisierung – es beim Prozess der Transformation
    postsowjetischer Staaten gibt. Man muss eine ernsthafte
    Politik betreiben und darf sich nicht in ideologische
    Schlagwörter verlieben, die man hier im Bundestag ver-
    breitet. Man darf andere Positionen nicht diskreditieren.


    (Markus Meckel [SPD]: Und das aus Ihrer Ecke!)


    Wir werden Ihren Antrag nicht ablehnen, wir werden
    ihm nur nicht zustimmen. Sie wissen auch, warum. Sie
    haben uns bewusst nicht an diesem Prozess beteiligt. Sie
    wollen uns außen vor haben. Wir karten nicht nach. Wir
    verlangen, dass eine solche Debatte als eine eigenstän-
    dige Debatte in diesem Haus geführt wird.

    Zu Ihrer Bemerkung, wir würden darüber hinwegse-
    hen, dass Demonstranten abgeführt wurden, möchte ich
    sagen: Zwei Abgeordnete der Linksfraktion werden
    demnächst als Prozessbeobachter nach Genua reisen.


    (Hartwig Fischer [Göttingen] [CDU/CSU]: Sie hätten lieber in den Kongo fahren sollen und sich die Situation dort anschauen sollen!)


    Dort hat es schwerste Verletzungen – wenn Sie so wol-
    len: Menschenrechtsverletzungen – gegeben; schließlich
    kam jemand zu Tode. Es ging gegen das Demonstra-
    tionsrecht, das die Menschen beim G-8-Gipfel wahrge-
    nommen haben.