Rede:
ID1602802200

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    12. SPD-Fraktion.: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/28 Dr. Wolfgang Gerhardt (FDP) . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Ramsauer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Oskar Lafontaine (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Hubertus Heil (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Fritz Kuhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Angela Merkel, Bundeskanzlerin . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle (FDP) . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Struck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Oskar Lafontaine (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Bernd Neumann, Staatsminister BK . . . . . . . Dr. Angelica Schwall-Düren (SPD) . . . . . . . . Monika Knoche (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Jürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Monika Knoche (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Jürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Walter Kolbow (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Markus Löning (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Manfred Grund (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Dr. Norman Paech (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Axel Schäfer (Bochum) (SPD) . . . . . . . . . . . 2203 D 2207 A 2211 A 2216 B 2221 A 2226 C 2235 C 2239 C 2242 C 2244 B 2245 D 2262 C 2264 C 2266 C 2267 C 2268 A 2269 B 2270 C 2271 D 2272 C 2274 A Deutscher B Stenografisch 28. Sitz Berlin, Mittwoch, de I n h a l Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 1 (Fortsetzung): a) Erste Beratung des von der Bundes- regierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bun- deshaushaltsplans für das Haushalts- jahr 2006 (Haushaltsgesetz 2006) (Drucksache 16/750) . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2005 bis 2009 (Drucksache 16/751) . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 04 Bundeskanzleramt E A i Z A S D d ( D D E 2203 A 2203 B 2203 B Markus Meckel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Monika Griefahn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 2249 D 2250 A undestag er Bericht ung n 29. März 2006 t : inzelplan 05 uswärtiges Amt n Verbindung mit usatztagesordnungspunkt 1: ntrag der Fraktionen der CDU/CSU, der PD, der FDP und des BÜNDNISSES 90/ IE GRÜNEN: Belarus nach den Präsi- entschaftswahlen Drucksache 16/1077) . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Werner Hoyer (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . ckart von Klaeden (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 2252 D 2253 A 2257 A 2259 B Dr. Diether Dehm (DIE LINKE) . . . . . . . . Harald Leibrecht (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . 2275 A 2275 B II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 28. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 29. März 2006 Thomas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Diether Dehm (DIE LINKE) . . . . . . . . Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . Hartwig Fischer (Göttingen) (CDU/CSU) . . . Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . Erika Steinbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Uta Zapf (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Hörster (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . Elke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Bartels (SPD) . . . . . . . . . . . . . Paul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Gerd Höfer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . Hellmut Königshaus (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Arnold Vaatz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Thilo Hoppe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hüseyin-Kenan Aydin (DIE LINKE) . . . . Dr. Bärbel Kofler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Hellmut Königshaus (FDP) . . . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ 2276 A 2276 D 2278 B 2279 B 2279 B 2279 D 2280 D 2282 A 2283 B 2285 D 2287 B 2289 A 2300 D 2301 A 2302 C 2304 D 2306 C 2308 B 2310 B 2310 C 2312 C 2313 A Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Herrmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Birgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Susanne Jaffke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . D N B A L 2291 B 2293 B 2295 A 2295 D 2296 D 2298 D 2299 A 2299 B 2300 C DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Christian Ruck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Uschi Eid (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . erichtigungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 2313 B 2314 D 2315 B 2316 D 2316 B 2317 A Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 28. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 29. März 2006 2203 (A) ) (B) ) 28. Sitz Berlin, Mittwoch, de Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    ngen Einzelplan 15“ ist „Bun- it“ zu lesen. r 1. Satz ist wie folgt zu der Föderalismusreform, dazu führen sollen, glei- Mobilität in Deutschland s Bereichs der Bildungs- einbart haben. Dazu gehört, die internationale wie auch gsländern gewinnen. Ich undesbürgern deutlich zu einen Akt der Humanität cklungspolitik in unserem sowie bei Abgeord- SPD) betonen, dass es nicht nur ht nur über Geld und die uch darüber, dass wir in (Beifall bei der CDU/CSU BÜNDNIS 90/DIE GRÜN [DIE LINKE]: Ihretwegen Vizepräsidentin Gerda Ha Weitere Wortmeldungen lieg Wir sind damit am Schluss ordnung. Ich berufe die nächste Sitz Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 28. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 29. März 2006 2317 (A) (C) (B) ) Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Bartsch, Dietmar DIE LINKE 29.03.2006 Bernhardt, Otto CDU/CSU 29.03.2006 Dr. Bisky, Lothar DIE LINKE 29.03.2006 Bülow, Marco SPD 29.03.2006 Hintze, Peter CDU/CSU 29.03.2006 Dr. Höll, Barbara DIE LINKE 29.03.2006 Krichbaum, Gunther CDU/CSU 29.03.2006 Kurth (Quedlinburg), BÜNDNIS 90/ 29.03.2006 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich * Dr. Däubler-Gmelin, Herta SPD 29.03.2006 Deittert, Hubert CDU/CSU 29.03.2006* Fischer (Frankfurt), Joseph BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29.03.2006 Fischer (Karlsruhe- Land), Axel E. CDU/CSU 29.03.2006* Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 29.03.2006 Gabriel, Sigmar SPD 29.03.2006 Goldmann, Hans- Michael FDP 29.03.2006 Gradistanac, Renate SPD 29.03.2006 Dr. Gysi, Gregor DIE LINKE 29.03.2006 Heinen, Ursula CDU/CSU 29.03.2006 Hermann, Winfried BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29.03.2006 Hilsberg, Stephan SPD 29.03.2006 L M M P S S D D T W (D für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates Undine DIE GRÜNEN intner, Eduard CDU/CSU 29.03.2006* üller (Gera), Bernward CDU/CSU 29.03.2006 üller (Köln), Kerstin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29.03.2006 flug, Johannes SPD 29.03.2006 cheel, Christine BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 29.03.2006 chmidt (Nürnberg), Renate SPD 29.03.2006 r. Schui, Herbert DIE LINKE 29.03.2006 r. Spielmann, Margrit SPD 29.03.2006 auss, Jörg SPD 29.03.2006 issmann, Matthias CDU/CSU 29.03.2006 28. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 29. März 2006 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Bernd Neumann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)



    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Die Bun-
    deskanzlerin hat in ihrer Regierungserklärung am
    30. November 2005 gesagt – ich zitiere –:

    Deshalb ist Kulturförderung für diese Bundesregie-
    rung keine Subvention. ... Sie ist eine Investition,
    und zwar eine Investition in ein lebenswertes
    Deutschland.

    Ich wiederhole das gern. Die Bundesregierung bekennt
    sich zu ihrer kulturpolitischen Verantwortung. Kunst
    und Kultur stärken das geistige Fundament und den Zu-
    sammenhalt unserer Gesellschaft. Eine lebenswerte, eine
    kreative und eine offene Gesellschaft ist ohne Impulse,
    die die Künste geben, nicht denkbar.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Mit diesem Haushalt unterstreicht die Bundesregie-
    rung, dass sie ihrer kulturpolitischen Verantwortung ge-
    recht wird. Ich konnte mich mit meiner Zielsetzung
    durchsetzen, den Kulturhaushalt vor Kürzungen zu be-

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    (C (D ahren, obwohl im früheren Entwurf eine erneute gloale Minderausgabe vorgesehen war. Mehr noch: Es ist elungen, den Ansatz für die Kulturförderung im vorlieenden Gesetzentwurf zu erhöhen. (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD – Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Wir sind keine Kulturbanausen!)


    Es steigt der verfügbare Gesamtbetrag für 2006 ge-
    enüber dem Haushaltsjahr 2005 um 2,1 Prozent. Die
    on uns geförderten Einrichtungen werden von Kürzun-
    en also verschont. Sie haben im BKM einen verlässli-
    hen Partner.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)


    In Zeiten knapper Kassen und dramatischer Spar-
    wänge ist dies für die Kultur in Deutschland ein wichti-
    es positives Signal, auch in Richtung Länder und Kom-
    unen.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    ie Kultur darf eben nicht zum Steinbruch bei der Sanie-
    ung der Staatsfinanzen werden.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


    ie ist die geistige Basis, die Klammer, die unsere Ge-
    ellschaft bei zunehmender Globalisierung und Orientie-
    ungslosigkeit zusammenhält. Sie gibt uns Halt, Heimat
    nd Identität zugleich.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Im Zeitraum von 2001 bis 2004 verzeichnen wir auf
    er Länderseite einen Rückgang der Kulturausgaben um
    50 Millionen Euro und bei den Gemeinden einen Rück-
    ang um 230 Millionen Euro.


    (Hans-Joachim Otto [Frankfurt] [FDP]: Das ist wirklich ein Skandal!)


    Herr Otto, das war die Antwort auf die von Ihnen ge-
    tellte Frage. Das ist ein Minus von 6,8 Prozent bzw.
    ,2 Prozent.


    (Hans-Joachim Otto [Frankfurt] [FDP]: Das ist ein Hammer!)


    ie Kulturausgaben des Bundes bleiben dagegen im
    rinzip stabil. Wir haben im letzten Jahr, 2005, mit
    ,038 Milliarden Euro etwa die gleiche Ausgabenhöhe
    ie 2001.

    Es verwundert daher nicht, dass in diesen Tagen die
    tädte Wittenberg, Wolfenbüttel und Weimar ihre The-
    en zur kulturpolitischen Situation in Deutschland vor-
    estellt haben. Das hat seinen Grund. Die Autoren stel-
    en fest, man könne nicht die kulturpolitischen
    ompetenzen auf Bundesebene beschneiden wollen bei

    leichzeitiger Absenkung der Kulturfinanzierung auf
    änder- und Kommunalebene; das schade dem An-
    pruch Deutschlands als Kulturstaat.






    (A) )



    (B) )


    Staatsminister Bernd Neumann

    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Ihre Schlussfolgerung angesichts der sinkenden Aus-
    gaben der Länder ist ein Appell an den Bund, hier stär-
    ker tätig zu werden. Das ist gut gemeint, aber der Bund
    kann nicht finanziell das ausgleichen, was die Länder
    einsparen,


    (Hans-Joachim Otto [Frankfurt] [FDP]: Das stimmt!)


    zumal sich seine Verantwortung auf Bereiche von natio-
    naler und gesamtstaatlicher Bedeutung beschränkt.
    Diese nimmt er sehr engagiert wahr.

    Ich habe in der vergangenen Woche Weimar – inter-
    national Inbegriff deutscher Kultur – besucht. Hier
    kommt der Bund seiner gesamtstaatlichen Verantwor-
    tung nach. Wir unterstützen die Klassik Stiftung Weimar
    mit 11 Millionen Euro im Jahr und wir verlängern die
    Traditionslinien Weimars zur zeitgenössischen Kunst
    auch in diesem Jahr, indem wir, anders als geplant, das
    Kunstfest Weimar erneut fördern. Hier wird das Be-
    kenntnis zur Kulturnation mit Taten unterlegt.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD sowie des Abg. Hans-Joachim Otto [Frankfurt] [FDP])


    Nicht alles ist finanzierbar. Deutschland ist kein Staa-
    tenbund, sondern ein Bundesstaat. Deutschland ist eine
    europäische Kulturnation. Daraus ergibt sich für mich
    geradezu eine Verpflichtung zu föderaler Kooperation
    zwischen Bund und Ländern. Dieser Verpflichtung
    kommt die Bundesregierung nicht nur durch einen stabi-
    len Haushalt, sondern auch durch Verbesserung der Rah-
    menbedingungen für die Kultur nach. Wir haben im letz-
    ten Vierteljahr die Beibehaltung des ermäßigten
    Mehrwertsteuersatzes für Kulturgüter beschlossen.


    (Wolfgang Börnsen [Bönstrup] [CDU/CSU]: Wichtiger Schritt!)


    Wir haben mit dem Folgerecht im Kunsthandel für
    Künstler EU-weit vergleichbare Bedingungen geschaf-
    fen.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD und des Abg. Hans-Joachim Otto [Frankfurt] [FDP])


    Wir haben mit der UNESCO-Konvention zum Verbot
    der rechtswidrigen Übereignung von Kulturgut auch
    dem Kunsthandel weltweit eine sichere Grundlage gege-
    ben. Wir haben mit der im Kabinett beschlossenen No-
    velle des Urheberrechts mit dem Wegfall der Bagatell-
    klausel, die an sich vorgesehen gewesen ist, ein
    wichtiges Signal für den Schutz des geistigen Eigentums
    von Künstlern und Autoren gesetzt.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Sehr wichtig war das!)


    Die kulturpolitische Rolle des Bundes liegt ganz kon-
    kret in der Förderung dessen, was von nationaler ge-
    samtstaatlicher Bedeutung ist. Das gilt nicht nur, aber
    auch für die Hauptstadt.

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    (C (D nser größtes Projekt in Berlin ist die Fertigstellung der useumsinsel. Das ist ein nationales Projekt mit inter ationaler Ausstrahlung. Schon jetzt ist dieses Welterbensemble einer der bedeutendsten Orte der Kunst in der elt. Unser Haushalt macht es möglich, ohne Zeitver ug an der weiteren Umsetzung des so genannten Maserplans zur Sanierung der Museumsinsel in Berlin-Mitte u arbeiten. Es ist unser größtes Bauvorhaben und es eigt eindrucksvoll, was es heißt, in Kultur zu investieen. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Es bedarf einer gemeinsamen Anstrengung, der Be-
    eutung der Kultur und ihrer Förderung auch mit Blick
    uf den Haushalt Nachdruck zu verleihen.


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Sehr wahr!)


    iese Anstrengung muss sich jährlich wiederholen, auch
    ür den Haushalt 2007, Herr Kollege Kampeter.


    (Beifall der Abg. Monika Griefahn [SPD] – Wolfgang Börnsen [Bönstrup] [CDU/CSU]: Der ist ein guter Förderer der Kultur!)


    Ich bin der Überzeugung: Der vorgelegte
    aushaltsentwurf 2006 ist eine Basis, die fraktionsüber-
    reifend tragfähig ist und die an sich von allen Parteien
    nterstützt werden könnte.

    Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD sowie bei Abgeordneten der FDP – Wolfgang Börnsen [Bönstrup] [CDU/CSU]: Gute Arbeit!)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Ich erteile das Wort nun der Kollegin Dr. Angelica

chwall-Düren für die SPD-Fraktion.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Angelica Schwall-Düren


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    estern war die positive Nachricht zu vernehmen, dass
    er Geschäftsklimaindex erneut, zum vierten Mal in
    olge, angestiegen und auf ein Niveau geklettert ist wie
    eit 1991 nicht mehr. Wahrlich eine erfreuliche Bot-
    chaft; aber die FDP, insbesondere Herr Gerhardt und
    err Westerwelle, setzt das Schlechtreden Deutschlands

    ort


    (Hans-Joachim Otto [Frankfurt] [FDP]: Ach du lieber Gott!)


    nd trägt damit weiterhin zu einem Klima bei, das den
    nvestitionen nicht gerade zuträglich ist.


    (Beifall bei der SPD – Hans-Joachim Otto [Frankfurt] [FDP]: Wir sind doch nicht Ihre Jubeltruppe; wir sind die Opposition!)


    Deutschland ist auf einem guten Weg. Das ist auch
    ichtig; denn Deutschland wird als Motor in Europa






    (A) )



    (B) )


    Dr. Angelica Schwall-Düren
    gebraucht. Gleichzeitig profitiert unser Land aber auch
    von der Europäischen Gemeinschaft


    (Otto Fricke [FDP]: Die gibt es gar nicht mehr! Das ist die Europäische Union!)


    und ihren Initiativen. Deshalb ist es richtig und wichtig,
    dass sich die Regierung der großen Koalition zusammen
    mit den Regierungen der anderen EU-Mitgliedstaaten
    für eine koordinierte Wachstumspolitik mit sozialem Ge-
    sicht einsetzt. Damit steht sie in der Tradition der sozial-
    demokratisch geführten Vorgängerregierungen, die sich
    mit den Reformen der Agenda 2010 den Herausforde-
    rungen der Zeit gestellt hatten.

    Zugegeben: Die unter mehrheitlich sozialdemokrati-
    schen Regierungschefs im Jahr 2000 aus der Taufe geho-
    bene Lissabonstrategie war in den vergangenen Jahren
    nur mäßig erfolgreich. Vielleicht fehlte hier der starke
    Impuls aus Deutschland; denn Reformen waren ja nicht
    leicht umzusetzen. Nicht umsonst – so weit mein dezen-
    ter Hinweis – wollen wir einen Teil der Blockademög-
    lichkeiten durch eine Föderalismusreform aufheben.

    Dies ist aber kein Grund, an den Zielen der Lissa-
    bonstrategie zu zweifeln. Die EU hat einen neuen Anlauf
    genommen. Die Mitgliedstaaten haben sich verpflichtet,
    nationale Reformprogramme zu erstellen. Die wesentli-
    chen Elemente des deutschen nationalen Reform-
    programms sind in die Koalitionsvereinbarung einge-
    gangen. Unser Programm setzt die begonnenen
    Strukturreformen der Vorgängerregierungen fort.


    (Hans-Joachim Otto [Frankfurt] [FDP]: Toll!)


    Heute ist schon viel zu den einzelnen Schwerpunkten in
    den Bereichen Arbeitsmarkt, Altersversorgung und Fa-
    milienpolitik gesagt worden. Ich will hier nur betonen,
    dass die EU-Kommission uns in ihrem Bericht zu den
    nationalen Reformprogrammen ausdrücklich bescheinigt
    hat, dass wir auf einem guten Wege sind.

    Das nationale Reformprogramm zeigt: Wir werden in
    unserem Land mehr investieren und private Investi-
    tionen unterstützen. Im Bereich Forschung und Ent-
    wicklung werden bis 2009 mehrere Milliarden zusätzlich
    zur Verfügung gestellt, sodass wir realistischerweise bis
    2010 das Ziel der Investitionen in Höhe von 3 Prozent
    des Bruttoinlandsproduktes erreichen können.

    Wir investieren in die Verkehrsinfrastruktur bis 2009
    zusätzlich insgesamt 4,3 Milliarden Euro.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Wir geben Bürgern, Unternehmen und Kommunen Un-
    terstützung für ihre Investitionen. Dazu haben wir unter
    anderem ein ehrgeiziges CO2-Minderungsprogramm
    aufgelegt. Wir schaffen die Möglichkeit, bis zu 600 Euro
    an Handwerksleistungen von der Steuerschuld abzuzie-
    hen. Damit ermöglichen wir nicht nur Einsparungen von
    Kosten und Energieverbrauch; wir sorgen auch für güns-
    tige Voraussetzungen für die Schaffung und Erhaltung
    von Arbeitsplätzen.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU)


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    (C (D Deutschland und Europa können im weltweiten Wettewerb nur dann ihre starke Position behalten, wenn den nnovationen freie Bahn geschaffen wird. Im Gegensatz u dem, was Sie, Herr Kuhn, ausgeführt haben, untertützen wir den Technologietransfer und den Marktzuang von innovativen Produktionsmethoden und Proukten. Die nachhaltige Energiepolitik – wir stehen da in iner guten gemeinsamen Tradition – mit dem Ausbau egenerativer Energiequellen sowie der Weiterentwickung von Effizienzund Einspartechnologien ist deshalb in gutes und wichtiges Beispiel für diese Strategie. Die afür notwendige Kreativität und Flexibilität finden sich or allem bei den kleinen und mittleren Unternehmen. eshalb setzt die Bundesregierung im Einklang mit der U hier einen Förderschwerpunkt. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Wie schon in der Vergangenheit wird auch in dieser
    egislaturperiode daran gearbeitet, die Unternehmen in
    eutschland und in der Europäischen Union von unnöti-
    em bürokratischem Ballast zu befreien. Die Kanzlerin
    at bereits darauf hingewiesen. Bürokratieabbau darf
    ber nicht Deregulierung um ihrer selbst willen bedeuten
    ach dem neoliberalen Motto der FDP „Der Markt wird
    chon alles regeln“.


    (Hans-Joachim Otto [Frankfurt] [FDP]: Gähn! Warum reden Sie so langweilig und immer dasselbe?)


    Ich sage das deswegen, weil es richtig ist. – Der Markt
    ann gerade nicht die menschlichen Beziehungen regeln.
    nzwischen weiß es fast jeder, vielleicht mit Ausnahme
    er FDP: Der soziale Zusammenhalt, den wir in
    eutschland und in Europa gewöhnt sind, ist ein ganz
    ichtiger Produktionsfaktor, dem wir unsere hohe Pro-
    uktivität entscheidend zu verdanken haben.


    (Beifall bei der SPD)


    Darum ist es unabdingbar, dass wir in Deutschland
    nd in Europa die soziale Dimension stärken. Ich bin
    eshalb der Bundeskanzlerin sehr dankbar, dass sie ver-
    angene Woche auf dem Frühjahrsgipfel für den Kom-
    romiss bei der Dienstleistungsrichtlinie eingetreten
    st, den das Europäische Parlament erarbeitet hat. Wir
    önnen Europa nur gemeinsam mit der Bevölkerung
    auen, wenn wir den Menschen nicht jegliche Sicherheit
    ehmen. Deshalb sage ich: Dynamisierung des Dienst-
    eistungsmarktes durch freien Marktzugang für alle EU-
    ürger: ja, aber unter Einhaltung der jeweiligen Sozial-,
    ualitäts- und Verbraucherschutzstandards am Ort der
    rbringung der Dienstleistungen.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD – Iris Gleicke [SPD]: Genau so!)


    Wir setzen darauf, dass die Bundesregierung im wei-
    eren Beratungsverlauf zur Erarbeitung eines gemeinsa-
    en Standpunktes des Rates die noch offenen Fragen

    orgfältig klärt und in Abstimmung mit dem Bundestag
    ie Präzisierung der Dienstleistungsrichtlinie voran-
    ringt.






    (A) )



    (B) )


    Dr. Angelica Schwall-Düren
    Freier Marktzugang für Dienstleister und Arbeitneh-
    merfreizügigkeit nach Ablauf der Übergangsfrist verlan-
    gen auch nach einer Regelung heimischer Mindeststan-
    dards. Ich bin deshalb sehr froh, dass Arbeitsminister
    Franz Müntefering bis zum Herbst ein Paket vorlegen
    will, mit dem der Niedriglohnbereich geregelt werden
    soll. Ob hier Kombilöhne eine stärkere Rolle als in der
    Vergangenheit spielen können, halte ich für sehr frag-
    lich. Sicher müssen wir Lösungen für das Entsendege-
    setz und für die Mindestlöhne finden. Denn wer hart ar-
    beitet, braucht eine anständige und existenzsichernde
    Entlohnung.

    Eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung kann
    nur gelingen, wenn die ökonomischen Zusammenhänge
    beachtet werden. Dabei sind tragfähige öffentliche Fi-
    nanzen ein zentrales Element. Das gilt für Deutschland
    und für Europa. Beim Europäischen Rat im Dezember
    2005 haben die Staats- und Regierungschefs eine Eini-
    gung über die künftige Finanzierung der EU erzielt.
    Die Bundesregierung konnte maßgeblich zum Zustande-
    kommen dieses Kompromisses beitragen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Mit dieser Einigung wurde die finanzielle Grundlage
    für die künftige europäische Politik geschaffen. Gleich-
    zeitig überfordert der gefundene Kompromiss die Leis-
    tungsfähigkeit der Mitgliedstaaten nicht, sondern er
    unterstützt die notwendigen Konsolidierungsanstrengun-
    gen. Es ist nun wichtig, dass dieser Kompromiss zusam-
    men mit dem Europäischen Parlament und der Kommis-
    sion umgesetzt wird. Ich bin jedoch zuversichtlich, dass
    rechtzeitig eine Einigung gelingt, damit die europäi-
    schen Politiken kontinuierlich fortgesetzt werden kön-
    nen.


    (Vorsitz: Vizepräsidentin Dr. h. c. Susanne Kastner)


    Im Hinblick auf die nationalen öffentlichen Finanzen
    wurde mit der Reform des europäischen Stabilitäts-
    und Wachstumspaktes – das sage ich auch in Richtung
    Herrn Lafontaine – die Voraussetzung für eine ökono-
    misch sinnvolle Anwendung des Paktes geschaffen. Un-
    ser Finanzminister Peer Steinbrück hat gestern klar ge-
    macht, dass wir einerseits den Pakt künftig wieder
    einhalten werden, dass aber andererseits eine nachhal-
    tige Konsolidierung nicht allein durch Einsparungen er-
    reicht werden kann.


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Aber auch durch Einsparungen!)


    Wir müssen die Konjunktur stärken und entsprechende
    Anreize schaffen.


    (Otto Fricke [FDP]: Aber sparen müssen wir schon!)


    – Das tun wir auch. Wir sparen jede Menge.


    (Hans-Joachim Otto [Frankfurt] [FDP]: Wo denn? Wo sparen Sie denn?)


    Das in Genshagen beschlossene Investitionspro-
    gramm trägt dazu bei, die Wachstumsschwäche in

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    (C (D eutschland zu überwinden, und schafft damit die Voaussetzung für eine nachhaltige Haushaltskonsolidieung. Der Ansatz, die konjunkturelle Belebung im lauenden Jahr zu stützen und dann die Maastrichtkriterien n 2007 wieder einzuhalten, (Otto Fricke [FDP]: Hoffentlich auch die Verfassung!)


    st ökonomisch geboten und macht den Stabilitäts- und
    achstumspakt bei den übrigen Mitgliedstaaten glaub-
    ürdiger.


    (Otto Fricke [FDP]: Das ist ein Vertrag, den wir einhalten müssen!)


    Viele Menschen sind durch die Auswirkungen des
    nternationalen Wettbewerbs verunsichert. Sie haben
    ie EU im Verdacht, für den Verlust von Arbeitsplätzen
    erantwortlich zu sein. In der Summe ist das Gegenteil
    er Fall. Die Erweiterung der Europäischen Union hat
    konomisch positive Auswirkungen insbesondere auf
    eutschland. Die Zahl der deutschen Exporte in die Bei-

    rittsländer ist enorm gestiegen. Deutschland und Öster-
    eich haben bislang von der erweiterten europäischen
    rbeitsteilung am meisten profitiert. Die Gewinner sind

    llerdings vor allem technologisch fortgeschrittene, ka-
    italintensive Wirtschaftszweige wie der Maschinen-
    nd Anlagenbau, die Chemie- und Kraftfahrzeugindus-
    rie und die Umwelttechnologien.

    Wir wissen aber auch, dass Direktinvestitionen west-
    uropäischer Unternehmen in die neuen Mitgliedstaaten
    icht nur durch das Interesse der Markterschließung,
    ondern ganz wesentlich auch durch teilweise niedrigere
    teuern und Lohnkosten bestimmt werden. Standort-
    erlagerungen dienen dazu, Teile der Wertschöpfungs-
    ette in Niedriglohnländer zu verlagern und damit die
    orleistungen für die Produktion im Stammland zu ver-
    illigen. Damit lässt sich zwar die Position der Unter-
    ehmen im globalen Wettbewerb stärken. Doch fallen
    ie sozialen Kosten insbesondere für Arbeitsplätze, für
    ie eine geringe Qualifizierung nötig ist, im Stammland
    n. Importwettbewerb und die Verlegung von Produk-
    ionsstandorten erzeugen in den betroffenen Branchen
    inen enormen Druck auf die Löhne, vor allem auf dieje-
    igen niedrig qualifizierter Beschäftigter.

    Um Europapolitik für die betroffenen Menschen posi-
    iv erfahrbar zu machen, müssen neben Standards im
    erbraucherschutz, bei der Produktionssicherheit und im
    mweltschutz dringend notwendige Regelungen getrof-

    en werden, zum Beispiel die Festlegung von Mindest-
    öhnen, die ich schon erwähnt habe. Es gilt, lange Ver-
    äumtes unverzüglich nachzuholen.


    (Beifall bei der SPD – Hans-Joachim Otto [Frankfurt] [FDP]: Lange versäumt? Ihr seid doch sieben Jahre an der Regierung gewesen! Warum ist das versäumt worden?)


    Das war unter anderem deswegen nicht möglich, weil
    ie Debatte in den Gewerkschaften noch nicht weit ge-
    ug vorangekommen ist.


    (Otto Fricke [FDP]: Ah, die Gewerkschaften sind schuld!)







    (A) )



    (B) )


    Dr. Angelica Schwall-Düren
    Aber wir kommen in dieser Frage voran und werden
    dazu noch in diesem Herbst eine Entscheidung treffen.

    Mit uns wird Deutschland ein Land mit hohen Löh-
    nen und hoher sozialer Sicherheit bleiben.


    (Beifall bei der SPD)


    Angesichts der angespannten Situation am deutschen
    Arbeitsmarkt kann gegenwärtig die generelle Öffnung
    für Arbeitnehmer aus den Mitgliedstaaten nicht ernsthaft
    erwogen werden. Ein Zuzug besonders von gering quali-
    fizierten Arbeitnehmern würde zu weiteren Verwerfun-
    gen führen und von unseren Bürgern und Bürgerinnen
    nicht verstanden. Der Beschluss der Bundesregierung
    beweist, dass die Sorgen und Nöte der Menschen in un-
    serem Land ernst genommen werden und sie die kon-
    krete Politik beeinflussen. Das schafft Akzeptanz für
    deutsche Politik und für die europäische Integration.

    Dies wirft aber auch die Frage nach den nächsten Er-
    weiterungsschritten auf. Der Vertrag über den Beitritt
    Bulgariens und Rumäniens zur EU wurde am
    25. April 2005 in Luxemburg unterzeichnet und muss
    von allen Mitgliedstaaten ratifiziert werden. Die deut-
    sche Bundesregierung steht zu unterzeichneten Verträ-
    gen. In der Koalitionsvereinbarung haben wir verabre-
    det, im Lichte der für Mai angekündigten Berichte und
    der Empfehlung der EU-Kommission über die Ratifizie-
    rung zu entscheiden. Der Deutsche Bundestag wird aus-
    führlich darüber beraten. Wir wissen, dass die Länder
    derzeit noch Defizite bei der Implementierung des Ge-
    meinschaftsrechts aufweisen. Wenn wir die Bürger in al-
    len Mitgliedstaaten von der Richtigkeit der europäischen
    Politik überzeugen wollen, müssen die Beitrittskandida-
    ten die vereinbarten Kriterien für die Aufnahme in die
    EU einhalten. Rumänien und Bulgarien stehen also vor
    einer großen Aufgabe, die in sehr kurzer Zeit gelöst wer-
    den muss. Aber beide Länder wissen Deutschland an ih-
    rer Seite. Wir werden, soweit möglich, Unterstützung
    leisten.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    An der Entscheidung über die Beitrittsverhandlungen
    mit Kroatien und der Türkei mit dem Ziel, ihnen die
    Vollmitgliedschaft zu eröffnen, halten wir ebenso fest.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Die Verhandlungen werden ergebnisoffen geführt und
    wir wissen, dass sie noch viele Jahre dauern werden.
    Deutschland wird weiter daran arbeiten, mit einer um-
    sichtigen Erweiterungspolitik, die die Aufnahmefähig-
    keit der EU nicht überfordert, einen wichtigen Beitrag zu
    Frieden und Stabilität auf unserem Kontinent zu leisten.

    Wir werden auch zukünftig in Europa keine religiösen
    Grenzen ziehen. Die EU ist eine Werte-, aber keine Reli-
    gionsgemeinschaft. Das muss auch für Ministerpräsiden-
    ten deutscher Bundesländer gelten.


    (Beifall bei der SPD)


    Gleichwohl sind wir in der Pflicht, das Spannungsver-
    hältnis zwischen der außen- und sicherheitspolitisch ge-
    botenen und erwarteten Fortführung des Erweiterungs-

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    (C (D rozesses und den europapolitischen Notwendigkeiten iner Konsolidierung der Grundlagen der EU aufzulöen. Die EU muss ihre Glaubwürdigkeit nach außen und ach innen erhalten und gleichzeitig ihre Handlungspielräume erweitern. Ich bin deswegen überzeugt, dass ie Ausgestaltung der europäischen Nachbarschaftspoliik von enormer Bedeutung sein wird. Die Attraktivität ieses Instruments muss im Sinne der EU und der betrofenen Länder gesteigert werden. Liebe Kolleginnen und Kollegen, das größere Europa raucht veränderte Regeln. Die Ursachen, die zur blehnung des Vertrags über eine europäische Ver assung in Frankreich und den Niederlanden geführt aben, müssen wir in einer gemeinsamen Kraftanstrenung bekämpfen. Wir wollen und müssen den Menschen eutlicher machen, wie nützlich gemeinsame Politik in uropa für alle ist. Dem Unbehagen gegenüber den soialen und wirtschaftlichen Folgen der Globalisierung owie der mangelnden Transparenz von europäischen ntscheidungen muss eine deutlich soziale und demoratische Politik entgegengesetzt werden. Lange Jahre war die EU für die Bürger Garant für rieden und Sicherheit in Europa. Sie wurde nicht inrage gestellt, aber auch wenig beachtet. Heute bezweieln die Menschen, ob die EU angesichts der rasanten lobalisierung und des verschärften internationalen ettbewerbs den Lebensstandard ihrer Bürger sichern ann. Wir befinden uns also nicht in einer Verfassungsrise, sondern in einer Vertrauenskrise und wir müssen us der Ratifizierungskrise herauskommen. Die vereinarte Reflexionsphase sollten alle nationalen Parlaente, das Europäische Parlament, die Regierungen, die ozialpartner, die zivilgesellschaftlichen Gruppen und ie politischen Parteien nutzen, um eine öffentliche Deatte zu führen. Wir unterstützen ausdrücklich die Vereinbarungen der abinettsklausur in Genshagen vom Januar 2006. Ich itiere: Wir wollen in Europa ein günstiges politisches Klima schaffen, das es ermöglicht, unter deutscher EU-Präsidentschaft neue Anstöße für einen erfolgreichen Abschluss des Verfassungsprozesses zu geben. Es steht außer Frage, dass dabei der sozialen Dimenion der EU eine herausragende Rolle zukommt. Es gibt roßen Diskussionsbedarf, um Ideen und Vorschläge zu ormulieren, die von den Staatsund Regierungschefs ufgegriffen werden können. Auch wir als Deutscher undestag sind hier in der Pflicht. Die SPD-Bundestags raktion wird sich aktiv und engagiert in die Debatte einringen. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)