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ID1602710200

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    8. Claudiainterstein,: 1
    9. FDP-Fraktion.\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/27 BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ilse Aigner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . .2097 D 2153 A Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Meister (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Steffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Dr. Hermann Otto Solms (FDP) . . . . . . . . . . . Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Uwe Barth (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörg Tauss (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Heinz Riesenhuber (CDU/CSU) . . . . . Anna Lührmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus-Peter Willsch (CDU/CSU) . . . . . . . . . Einzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Natur- schutz und Reaktorsicherheit Sigmar Gabriel, Bundesminister BMU . . . . . 2107 D 2111 C 2115 A 2116 C 2119 D 2120 D 2124 D 2127 C 2129 C 2132 A 2154 C 2155 D 2158 A 2159 A 2160 B 2161 D 2163 A Deutscher B Stenografisch 27. Sitz Berlin, Dienstag, de I n h a l Tagesordnungspunkt 1: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2006 (Haushaltsgesetz 2006) (Drucksache 16/750) . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2005 bis 2009 (Drucksache 16/751) . . . . . . . . . . . . . . . . . c) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Haus- haltsbegleitgesetzes 2006 (Haushaltsbe- gleitgesetz 2006 – HBeglG 2006) (Drucksache 16/752) . . . . . . . . . . . . . . . . . Peer Steinbrück, Bundesminister J J E B F D U K D P 2097 A 2097 B 2097 B Dr. Axel Troost (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Georg Fahrenschon (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 2133 B 2135 D undestag er Bericht ung n 28. März 2006 t : örg-Otto Spiller (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . ochen-Konrad Fromme (CDU/CSU) . . . . . . inzelplan 30 undesministerium für Bildung und orschung r. Annette Schavan, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . laus Hagemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . riska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2137 D 2140 C 2142 D 2145 B 2146 D 2149 B 2151 C Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Katherina Reiche (Potsdam) (CDU/CSU) . . . 2165 D 2167 B II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 27. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 28. März 2006 Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . . Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Petra Hinz (Essen) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bernhard Schulte-Drüggelte (CDU/CSU) . . . Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Josef Göppel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 15 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Ulla Schmidt, Bundesministerin BMG . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . Annette Widmann-Mauz (CDU/CSU) . . . . . . Frank Spieth (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Elke Ferner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ilja Seifert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dr. Konrad Schily (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Norbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Inge Höger-Neuling (DIE LINKE) . . . . . . . . Elisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jella Teuchner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jens Spahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ilja Seifert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 2169 A 2170 B 2171 C 2172 D 2174 A 2175 B 2176 D 2177 A 2178 D 2180 A 2181 D 2183 B 2185 C 2186 D 2188 A 2189 C 2190 B 2191 D 2193 C 2194 C 2195 C 2196 C 2197 A 2198 A 2199 A 2199 D 2201 A Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 27. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 28. März 2006 2097 (A) ) (B) ) 27. Sitz Berlin, Dienstag, de Beginn: 10.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 27. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 28. März 2006 2201 (A) (C) (B) ) Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Andres, Gerd SPD 28.03.2006 Bareiß, Thomas CDU/CSU 28.03.2006 Dr. Bartsch, Dietmar DIE LINKE 28.03.2006 Bernhardt, Otto CDU/CSU 28.03.2006 Dr. Bisky, Lothar DIE LINKE 28.03.2006 Bülow, Marco SPD 28.03.2006 Dr. Däubler-Gmelin, SPD 28.03.2006 Hilsberg, Stephan SPD 28.03.2006 Kipping, Katja DIE LINKE 28.03.2006 Krichbaum, Gunther CDU/CSU 28.03.2006 Kurth (Quedlinburg), Undine BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 28.03.2006 Müller (Gera), Bernward CDU/CSU 28.03.2006 Müller (Köln), Kerstin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 28.03.2006 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich * Herta Deittert, Hubert CDU/CSU 28.03.2006* Fischer (Frankfurt), Joseph BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 28.03.2006 Fischer (Karlsruhe- Land), Axel E. CDU/CSU 28.03.2006* Gradistanac, Renate SPD 28.03.2006 Dr. Gysi, Gregor DIE LINKE 28.03.2006 Heinen, Ursula CDU/CSU 28.03.2006 P S D D S W (D für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates flug, Johannes SPD 28.03.2006 chmidt (Nürnberg), Renate SPD 28.03.2006 r. Schui, Herbert DIE LINKE 28.03.2006 r. Spielmann, Margrit SPD 28.03.2006 tiegler, Ludwig SPD 28.03.2006 egener, Hedi SPD 28.03.2006 27. Sitzung Berlin, Dienstag, den 28. März 2006 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Ulla Schmidt


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Danke schön, Herr Präsident. – Trotzdem ist es gelun-

    gen, einen Haushalt vorzulegen, der auch den vielfälti-
    gen Aufgaben des Ministeriums gerecht wird.

    Wenn man aber einen Blick in die Zukunft wirft, sieht
    man eine klare Aufforderung zum Handeln; denn der
    größte Ausgabenblock des Ministeriums ist quasi ein
    durchlaufender Posten. 4,2 Milliarden Euro sind festge-
    legt als Bundeszuschuss für die so genannten versiche-
    rungsfremden Leistungen in der gesetzlichen Kranken-
    versicherung. Für dieses Jahr schafft uns das ein
    bisschen Luft in Bezug auf die Beitragssatzstabilität in
    der gesetzlichen Krankenversicherung. Auch das Arz-
    neimittelspargesetz wirkt sich entsprechend aus. Sie alle
    wissen aber, dass in der Koalition beschlossen wurde,
    den Bundeszuschuss im nächsten Jahr von 4,2 Milliar-
    den Euro auf 1,5 Milliarden Euro zurückzuführen, bevor
    er dann 2008 ganz wegfällt. Außerdem wird die Mehr-
    wertsteuererhöhung im kommenden Jahr zu Mehrausga-
    ben von rund 800 Millionen Euro in der GKV führen.

    Beide Faktoren machen deutlich, dass wir in diesem
    Jahr eine grundlegende Reform der gesetzlichen Kran-
    kenversicherung auf den Weg bringen müssen, und
    zwar nicht nur eine Reform der Finanzierungsseite, son-
    dern, wenn wir eine nachhaltige, dauerhafte Finanzie-
    rung sicherstellen wollen, auch eine Reform der Struktu-
    ren in Richtung mehr Wettbewerb, mehr Transparenz
    und Vertragsfreiheit.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


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    (C (D In den kommenden Tagen und Wochen werden wir ie Einzelheiten dieser Reform erörtern, hier im Parlaent, aber auch in den Koalitionsfraktionen und in der ffentlichkeit. Alle wissen, dass wir zwischen den rundkonzepten, die von den beiden Koalitionspartnern avorisiert werden, nämlich der Bürgerversicherung nd der Gesundheitsprämie, einen Kompromiss finden üssen, der die Finanzierungsgrundlagen der Kranken assen so erweitert, dass endlich die Abhängigkeit von ozialversicherungspflichtiger Beschäftigung reduziert ird. Wir brauchen – da sind wir uns einig – eine Re orm, die sicherstellt, dass alle Bürgerinnen und Bürger ber einen Versicherungsschutz verfügen, und die geährleistet, dass alle Bürgerinnen und Bürger Zugang zu llen medizinisch notwendigen Leistungen auf der Höhe es medizinischen Fortschritts erhalten, und zwar unabängig von ihrem persönlichen Einkommen und der öhe des Beitrags, den der oder die Einzelne zahlt. Wir sind uns in der Koalition einig, dass wir eine Reorm brauchen, bei der die starken Schultern mehr tragen ls die schwachen Schultern, weil wir eine gerechte Reorm wollen. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Darüber hinaus planen wir eine Reihe von Maßnah-
    en, die ich unter der Überschrift „Mehr Wettbewerb

    nd Flexibilität“ zusammenfassen will. Wir wollen, dass
    s in Zukunft beispielsweise möglich ist, dass auch kas-
    enartenübergreifende Fusionen erfolgen können. Wir
    ollen, dass Kassen und Leistungserbringer stärker als

    n der Vergangenheit über Preise und Qualität verhan-
    eln können. Wir wollen die integrierte Versorgung stär-
    en und wir wollen das Vertragsarztrecht liberalisieren.

    Das Honorarsystem soll so gestaltet werden, dass der
    inzelne Arzt und die einzelne Ärztin wissen, was sie für
    hre medizinischen Leistungen bekommen. Wir wollen
    in Honorarsystem, das transparent ist und bei dem die
    ertragspartner über Preise, Qualität und Mengenkom-
    onenten verhandeln können. So wird mehr Gerechtig-
    eit im Gesundheitssystem geschaffen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Wie im Koalitionsvertrag vereinbart, werden wir auch
    n der Pflege die notwendigen Reformen angehen, damit
    ie Pflegeversicherung dauerhaft finanziell gesichert
    st. Wir werden gewährleisten, dass die aufgrund der auf
    ns zukommenden demografischen Auswirkungen ent-
    tehenden Belastungen gerecht zwischen den Generatio-
    en aufgeteilt werden. Wir wollen zugleich dafür sorgen,
    ass es eine sozial gerechte Lastenverteilung gibt.

    Wir werden die Pflegeversicherung inhaltlich fortent-
    ickeln, zum Beispiel durch die Anerkennung des Be-

    reuungsbedarfs von Menschen mit eingeschränkter All-
    agskompetenz. Dabei geht es um den Betreuungsbedarf
    on demenzkranken Menschen, von psychisch kranken
    enschen und von geistig behinderten Menschen. Wir
    ollen Leistungen dynamisieren und häusliche Versor-
    ungsstrukturen stärken.






    (A) )



    (B) )


    Bundesministerin Ulla Schmidt
    Generell gilt: Besser als die Behandlung von Krank-
    heiten ist es, Krankheiten erst gar nicht entstehen zu las-
    sen. Deshalb werden wir die Prävention – das Gesetz
    hatten wir schon in der letzten Legislaturperiode auf den
    Weg gebracht – in dieser Legislaturperiode zu einer ei-
    genständigen Säule im Gesundheitswesen entwickeln.
    Wir haben im Koalitionsvertrag vereinbart, dass diese
    wichtige gesamtgesellschaftliche Aufgabe angepackt
    wird. Aber auch unabhängig von diesem Gesetz werden
    wir weiterhin in Gesundheitsförderung und Prävention
    investieren und diesen Bereichen in unserer Politik einen
    hohen Stellenwert einräumen.


    (Beifall bei der SPD)


    Die Prävention muss ein fester und selbstverständli-
    cher Teil unseres Lebens werden. Denn jede vermiedene
    Krankheit bedeutet nicht nur ein Stück mehr Lebensqua-
    lität für den Betroffenen, sie ist auch in Bezug auf die
    Finanzierbarkeit unseres Gesundheitswesens wichtig.
    Niemand sollte die Tatsache unterschätzen, dass es in ei-
    ner Gesellschaft, in der die Menschen immer länger le-
    ben und in der immer weniger junge Menschen nach-
    kommen, wichtig ist, dass jeder Einzelne so lange so fit
    bleibt, wie es eben geht. Denn wir stehen im Wettbewerb
    mit Ländern, deren Gesellschaften mehr jüngere Men-
    schen haben.

    Wir sind auf jeden einzelnen Mann und auf jede ein-
    zelne Frau in diesem Land angewiesen. Daher sind In-
    vestitionen in Prävention und Gesundheitsförderung
    wichtige Zukunftsinvestitionen. Darüber muss sich jeder
    im Klaren sein.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Wie unverzichtbar Aufklärungsarbeit ist, sehen wir
    aktuell an der Entwicklung von HIV/Aids. Mir macht
    der Anstieg der Zahl der Neuinfektionen Sorgen. Über
    Jahre hinweg lag die Zahl der Neuinfektionen bei unge-
    fähr 2 000. Im Jahr 2005 gab es aber 2 600 Neuinfektio-
    nen. Fast alle Menschen in Deutschland wissen über die
    Infektionswege Bescheid und fühlen sich gut informiert.
    Trotzdem lässt die Bereitschaft, sich vorsichtig zu ver-
    halten, nach, weil vor allem jüngere Menschen glauben:
    Einmal ist keinmal. Deswegen müssen wir in diesem Be-
    reich weiter in Prävention investieren. Denn es gibt
    keine Heilung dieser Krankheit. Es gibt zwar Behand-
    lungsformen, aber letztendlich sind die meisten Krank-
    heitsverläufe tödlich. Prävention ist das einzige Mittel,
    das wirklich hilft. Wir werden deshalb weiterhin auch
    unter angespannten finanzpolitischen Bedingungen mehr
    als 10 Millionen Euro unseres Haushaltes für die Aids-
    bekämpfung und -prävention ausgeben. Wir machen da-
    mit deutlich, dass wir dieses Problem ernst nehmen.

    Gleiches gilt für den Drogen- und Suchtbereich. Wir
    wollen die erfolgreiche Drogen- und Suchtpolitik der
    letzten Jahre fortsetzen. Wir wollen, dass die Schäden,
    die heute durch den Missbrauch von Tabak, durch über-
    mäßigen Alkoholkonsum und durch illegale Drogen ent-
    stehen, weiter reduziert werden. Deshalb werden wir zur
    Bekämpfung des Drogen- und Suchtmittelmissbrauchs
    weiterhin 12 Millionen Euro einsetzen. Davon entfällt

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    (C (D in großer Teil auf die erfolgreichen Aufklärungsmaßahmen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufkläung, die sich vor allen Dingen den jungen Menschen idmen, um hier eine Verhaltensänderung zu erreichen. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Auch wenn wir hoffen, dass das Vogelgrippevirus
    in Tiervirus bleibt, müssen wir alles dafür tun, dass wir
    ür den Ernstfall, also für den Fall des Falles, dass es
    ich verändern sollte und tatsächlich von Mensch zu
    ensch übertragen werden könnte, gewappnet sind. Aus

    en aktuellen Entwicklungen hat sich neuer Forschungs-
    edarf ergeben. Ich bin sehr froh, dass die Bundesregie-
    ung in sehr kurzer Zeit in Zusammenarbeit mit der Bun-
    esministerin Frau Schavan und dem Bundesminister
    errn Seehofer eine Forschungsvereinbarung abge-

    chlossen hat. Das gemeinsame Forschungssofortpro-
    ramm zur Influenza soll sich vor allem mit praxisrele-
    anten Fragen beschäftigen und Antworten auf die
    ragen geben, die uns die Menschen im Hinblick auf den
    efürchteten Ernstfall stellen.

    Für den Finanzierungsanteil von 8,4 Millionen Euro,
    er das Bundesministerium für Gesundheit betrifft, stellt
    as BMBF bereits in diesem Jahr 3 Millionen Euro di-
    ekt dem Robert-Koch-Institut und dem Paul-Ehrlich-
    nstitut zur Verfügung. Ich möchte mich an dieser Stelle
    ür diese zügige Unterstützung durch die Kollegin
    chavan bzw. das Forschungsministerium bedanken;
    enn das ist nicht selbstverständlich.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Wir als Bundesministerium für Gesundheit werden
    ie Entwicklung pandemischer Impfstoffe mit
    0 Millionen Euro fördern. Davon werden in diesem
    ahr 9 Millionen Euro haushaltswirksam. Wir setzen da-
    it das Signal, dass wir als Bundesministerium auch un-

    er schwierigen finanziellen Bedingungen unserer Ver-
    ntwortung gerecht werden. Denn es geht uns bei all
    iesen Einzelfragen, die wir hier regeln müssen, um den
    chutz vor Krankheiten, um eine optimale Versorgung
    ei Krankheit und Pflegebedürftigkeit und vor allen Din-
    en darum, dass sich die Menschen in diesem Land si-
    her fühlen.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Das Wort hat die Kollegin Frau Dr. Claudia
interstein, FDP-Fraktion.


(Beifall bei der FDP)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Claudia Winterstein


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Sehr ver-

    hrte Frau Ministerin, leider haben Sie es sich mit Ihrer
    iagnose zum Gesundheitssystem zu leicht gemacht. Sie
    leibt unvollständig und die richtigen Rezepte fehlen.
    ie 100-Tage-Bilanz der großen Koalition ist im Ge-

    undheitssektor eine eindeutige Negativbilanz. Das






    (A) )



    (B) )


    Dr. Claudia Winterstein
    Herumdoktern an den Symptomen war bisher erfolglos.
    Keines der anstehenden Probleme ist ernsthaft in Angriff
    genommen worden. Die Regierung hat lediglich die
    Strategie fortgesetzt, sich von einem Kostendämpfungs-
    element zum anderen zu hangeln.

    Inzwischen ist so viel Druck im System, dass die
    Ärzte auf die Straße gehen. Das Arzneimittelversor-
    gungswirtschaftlichkeitsgesetz – man beachte dieses
    Wort – hat letztlich das Fass zum Überlaufen gebracht.
    Es ist ein Bürokratiemonster, genährt von Verordnungs-
    korridoren, Tagestherapiekosten sowie Bonus- und Ma-
    lusregelungen mit Einschränkungen der Therapiefreiheit
    und ethisch problematischen Folgen.


    (Beifall bei der FDP – Elke Ferner [SPD]: Das stimmt doch überhaupt nicht, Frau Kollegin! – Annette Widmann-Mauz [CDU/CSU]: Falsch!)


    Frau Ministerin, wir hatten Sie aufgefordert, dieses Ge-
    setz zurückzuziehen. Der Bundesrat hat jetzt den Ver-
    mittlungsausschuss angerufen. Es wäre verheerend,
    wenn Sie das einfach ignorieren würden.


    (Beifall bei der FDP)


    Wir führen diese Haushaltsdebatte in Unkenntnis der
    kommenden Gesundheitsreform. Die große Koalition
    und ihre Gesundheitsministerin haben bisher mit ihren
    Vorschlägen hinter dem Berg gehalten. Sie hatten wohl
    Sorge, sich bei den Landtagswahlen am letzten Sonntag
    eventuell zu schaden. Auch in unserem Berichterstatter-
    gespräch haben Sie, Frau Ministerin, sich darauf be-
    schränkt, mit Inbrunst zu dementieren, dass irgendetwas
    von dem, was in der Presse steht, stimmt. Bisher wissen
    wir also nicht, was Sie wollen. Wir wissen aber auch
    nicht, ob es irgendeine Bedeutung hat, was Sie wollen.


    (Beifall bei der FDP)


    Morgen treffen sich nämlich die Spitzen der Koalition –
    ohne Sie. Allerdings werden wir danach auch nicht viel
    schlauer sein. Bei diesem Treffen geht es offenbar da-
    rum, einen so genannten Fahrplan zu erstellen, ohne die
    Richtung oder gar das Fahrziel festzulegen.


    (Zuruf von der SPD: Was Sie alles wissen!)


    Die Unklarheit hat Methode; denn der Grundkonflikt
    in der rot-schwarzen Koalition ist bis heute nicht gelöst.
    Die Union hatte im Wahlkampf ihr Konzept der
    Gesundheitsprämie; das hat sie aber in den Koalitions-
    verhandlungen schnell aufgegeben. Demgegenüber ver-
    folgt die SPD ihr noch viel untauglicheres Modell der
    Bürgerversicherung unbeirrt weiter. Die Bürgerver-
    sicherung wäre aber das glatte Gegenteil einer zukunfts-
    gerichteten Reform.


    (Beifall bei der FDP – Zuruf von der SPD: Sie haben gar kein Modell!)


    Die Diagnose ist doch klar gestellt: Das jetzige Sys-
    tem ist marode. Weil das so ist, wäre es das falsche Re-
    zept, noch mehr Bürger in dieses System zu zwingen.


    (Anja Hajduk [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Nein, nein, nein!)


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    (C (D enau das aber ist es, worauf die Gesundheitsministerin inarbeitet. (Elke Ferner [SPD]: Dann erzählen Sie doch mal, was Sie machen wollen!)


    ngesichts der demografischen Entwicklung werden die
    esundheitsausgaben in Zukunft eher steigen. Auch an-
    esichts der Situation auf dem Arbeitsmarkt ist das
    mlagefinanzierte System der gesetzlichen Kranken-
    ersicherung, das an den Löhnen und Gehältern ansetzt,
    en Anforderungen der Zukunft nicht gewachsen.


    (Beifall bei der FDP)


    Weil das so ist, müssen wir zumindest dafür sorgen,
    ass die Gesundheitskosten von den Arbeitskosten ab-
    ekoppelt werden und dass die Menschen Einfluss neh-
    en können auf Art und Höhe ihres Versicherungsschut-

    es.


    (Elke Ferner [SPD]: Durch risikoabhängige Prämien, oder wie?)


    ie müssen Gestaltungsmöglichkeiten haben. Genau das
    chlagen wir mit unserem Modell vor: freie Wahl des
    ersicherungsschutzes mit der Pflicht, das medizinisch
    otwendige abzusichern, bei einem selbst gewählten
    rankenversicherungsanbieter, der über die Bildung von
    ltersrückstellungen dafür sorgt, dass die Beiträge im
    lter nicht zu stark steigen. Das, Frau Ministerin, ist das
    essere Rezept.


    (Beifall bei der FDP – Widerspruch bei der SPD)


    Meine Damen und Herren, ich will nun noch auf zwei
    esonderheiten des Haushalts der Gesundheitsministerin
    ingehen. Der größte Posten in diesem Haushalt ist der
    illiardenschwere Zuschuss an die gesetzliche Kran-
    enversicherung. Entgegen der Koalitionsvereinba-
    ung, die ein Abschmelzen schon für dieses Jahr vorge-
    ehen hatte, fließt dieser Zuschuss im Jahr 2006 in voller
    öhe; das sind 4,2 Milliarden Euro. Mit dem Haushalts-
    egleitgesetz setzt sich die Regierung hier allerdings un-
    er Reformdruck. Wenn im Jahr 2007 der Zuschuss sinkt
    nd die Mehrwertsteuer steigt, sind in diesem System,
    enn man sich nicht bewegt, Beitragserhöhungen un-

    usweichlich.

    Daneben ist dieser Haushalt von der Abtrennung des
    ufgabenbereichs Soziales vom bisherigen Ministerium
    eprägt; Sie haben das erwähnt. Dadurch fallen natürlich
    uch hier entsprechende Kosten an: für ein neues Ge-
    äude, für neue Ausstattung, für 18 neue Stellen. Die fi-
    anziellen Auswirkungen dieser Neugliederung, die zu
    iner Aufblähung des Regierungsapparates führt, sind
    ehr als ärgerlich.

    Die Halbierung des Ministeriums zieht eine Halbie-
    ung diverser Haushaltsansätze nach sich, aber leider
    icht überall. Bei der Öffentlichkeitsarbeit beispiels-
    eise wünscht sich die Gesundheitsministerin eine Auf-

    tockung der Mittel um 1,2 Millionen Euro.


    (Daniel Bahr [Münster] [FDP]: Erklärungskosten!)







    (A) )



    (B) )


    Dr. Claudia Winterstein
    Da möchte man doch gerne wissen, wofür. Das steht
    auch im Entwurf: für die Information über die Gesund-
    heitsstrukturreform.


    (Daniel Bahr [Münster] [FDP]: Erklärungsbedürftig!)


    Sehr verehrte Frau Ministerin, ich glaube, das hat noch
    etwas Zeit. Für eine Gesundheitsreform, deren Inhalte
    noch völlig ungeklärt sind und deren gesetzliche Umset-
    zung noch gänzlich im Nebel liegt, machen Sie bitte
    keine Öffentlichkeitsarbeit.


    (Beifall bei der FDP sowie der Abg. Anja Hajduk [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])