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ID1602701000

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/27 BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ilse Aigner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . .2097 D 2153 A Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Meister (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Steffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Dr. Hermann Otto Solms (FDP) . . . . . . . . . . . Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Uwe Barth (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörg Tauss (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Heinz Riesenhuber (CDU/CSU) . . . . . Anna Lührmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus-Peter Willsch (CDU/CSU) . . . . . . . . . Einzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Natur- schutz und Reaktorsicherheit Sigmar Gabriel, Bundesminister BMU . . . . . 2107 D 2111 C 2115 A 2116 C 2119 D 2120 D 2124 D 2127 C 2129 C 2132 A 2154 C 2155 D 2158 A 2159 A 2160 B 2161 D 2163 A Deutscher B Stenografisch 27. Sitz Berlin, Dienstag, de I n h a l Tagesordnungspunkt 1: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2006 (Haushaltsgesetz 2006) (Drucksache 16/750) . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2005 bis 2009 (Drucksache 16/751) . . . . . . . . . . . . . . . . . c) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Haus- haltsbegleitgesetzes 2006 (Haushaltsbe- gleitgesetz 2006 – HBeglG 2006) (Drucksache 16/752) . . . . . . . . . . . . . . . . . Peer Steinbrück, Bundesminister J J E B F D U K D P 2097 A 2097 B 2097 B Dr. Axel Troost (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Georg Fahrenschon (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 2133 B 2135 D undestag er Bericht ung n 28. März 2006 t : örg-Otto Spiller (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . ochen-Konrad Fromme (CDU/CSU) . . . . . . inzelplan 30 undesministerium für Bildung und orschung r. Annette Schavan, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . laus Hagemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . riska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2137 D 2140 C 2142 D 2145 B 2146 D 2149 B 2151 C Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Katherina Reiche (Potsdam) (CDU/CSU) . . . 2165 D 2167 B II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 27. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 28. März 2006 Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . . Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Petra Hinz (Essen) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bernhard Schulte-Drüggelte (CDU/CSU) . . . Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Josef Göppel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 15 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Ulla Schmidt, Bundesministerin BMG . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . Annette Widmann-Mauz (CDU/CSU) . . . . . . Frank Spieth (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Elke Ferner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ilja Seifert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dr. Konrad Schily (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Norbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Inge Höger-Neuling (DIE LINKE) . . . . . . . . Elisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jella Teuchner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jens Spahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ilja Seifert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 2169 A 2170 B 2171 C 2172 D 2174 A 2175 B 2176 D 2177 A 2178 D 2180 A 2181 D 2183 B 2185 C 2186 D 2188 A 2189 C 2190 B 2191 D 2193 C 2194 C 2195 C 2196 C 2197 A 2198 A 2199 A 2199 D 2201 A Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 27. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 28. März 2006 2097 (A) ) (B) ) 27. Sitz Berlin, Dienstag, de Beginn: 10.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 27. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 28. März 2006 2201 (A) (C) (B) ) Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Andres, Gerd SPD 28.03.2006 Bareiß, Thomas CDU/CSU 28.03.2006 Dr. Bartsch, Dietmar DIE LINKE 28.03.2006 Bernhardt, Otto CDU/CSU 28.03.2006 Dr. Bisky, Lothar DIE LINKE 28.03.2006 Bülow, Marco SPD 28.03.2006 Dr. Däubler-Gmelin, SPD 28.03.2006 Hilsberg, Stephan SPD 28.03.2006 Kipping, Katja DIE LINKE 28.03.2006 Krichbaum, Gunther CDU/CSU 28.03.2006 Kurth (Quedlinburg), Undine BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 28.03.2006 Müller (Gera), Bernward CDU/CSU 28.03.2006 Müller (Köln), Kerstin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 28.03.2006 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich * Herta Deittert, Hubert CDU/CSU 28.03.2006* Fischer (Frankfurt), Joseph BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 28.03.2006 Fischer (Karlsruhe- Land), Axel E. CDU/CSU 28.03.2006* Gradistanac, Renate SPD 28.03.2006 Dr. Gysi, Gregor DIE LINKE 28.03.2006 Heinen, Ursula CDU/CSU 28.03.2006 P S D D S W (D für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates flug, Johannes SPD 28.03.2006 chmidt (Nürnberg), Renate SPD 28.03.2006 r. Schui, Herbert DIE LINKE 28.03.2006 r. Spielmann, Margrit SPD 28.03.2006 tiegler, Ludwig SPD 28.03.2006 egener, Hedi SPD 28.03.2006 27. Sitzung Berlin, Dienstag, den 28. März 2006 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Michael Meister


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und

    erren! Ich möchte zum Auftakt der Debatte über den
    aushaltsplan 2006 zunächst einmal dem Bundesfinanz-
    inister im Namen meiner Fraktion Dank sagen, dass er
    it diesem Haushaltsentwurf und dem Haushaltsbegleit-

    esetz die Vorgaben des Koalitionsvertrages zur Haus-
    altskonsolidierung umsetzt und gesetzgeberisch auf den
    eg bringt.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)

    Mir sind bei der Entscheidungsfindung fünf Punkte

    ichtig, auf die ich im Nachfolgenden eingehen möchte.
    Wir erleben heute einen Wendepunkt in der Haus-

    altspolitik des Bundes. Wir begeben uns auf den Weg,
    en Haushalt des Bundes zu sanieren und die Beendi-
    ung der steigenden Staatsverschuldung mit Entschlos-
    enheit anzugehen. Für diesen Beginn ist heute der rich-
    ige Tag.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    ir müssen uns darüber klar sein, dass wir diesen Weg

    icht in einem einzigen Schritt gehen können. Der
    undeshaushalt 2006 ist der erste Schritt in die richtige
    ichtung; es müssen weitere Schritte in Richtung Haus-
    altskonsolidierung folgen. Dies ist nicht nur notwen-
    ig, weil wir hier interessante Debatten miteinander
    ühren, sondern auch, weil dies im Interesse einer nach-
    altigen Finanzpolitik ist. Ich hätte mir gewünscht, dass
    ine Partei – jetzt schaue ich in die Mitte dieses Hau-
    es –, die das Wort „Nachhaltigkeit“ immer als erste auf
    er Zunge führt, diese Nachhaltigkeit in ihrer Politik der
    ergangenen sieben Jahre realisiert hätte.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Wir können nicht weiterhin planlos Lasten in die Zu-

    unft verschieben und damit gegen die Generationenge-
    echtigkeit handeln. Wir müssen dafür sorgen, dass auch
    ie künftigen Generationen Gestaltungsmöglichkeiten in
    iesem Lande haben. Deshalb beginnt die große Koali-
    ion damit, den Bundeshaushalt wieder auf ein sicheres
    undament zu stellen. Wir nehmen uns ausdrücklich
    icht nur den Bundeshaushalt vor, sondern wir kümmern
    ns in unserem Sanierungskonzept auch um den födera-
    en Ansatz. Auch für die Haushalte der Länder und
    ommunen wollen wir einen Beitrag zur Konsolidie-

    ung leisten.

    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Unser Ziel ist: Wir wollen einen ausgeglichenen Bun-
    eshaushalt. Diesen halten wir als Union für richtig. Un-
    er Ziel können wir aber in dieser Wahlperiode nicht
    ehr erreichen. Wir können es deshalb nicht erreichen,
    eil die Ausgangssituation zu weit von diesem Ziel ent-

    ernt ist. Wir können aber beginnen und die Vorausset-
    ungen dafür schaffen, das Ziel eines ausgeglichenen
    aushalts in der nächsten Wahlperiode zu erreichen.






    (A) )



    (B) )


    Dr. Michael Meister

    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Der Konsolidierungsbedarf ist enorm: Über
    50 Milliarden Euro an Ausgaben sind nicht durch regel-
    mäßige Einnahmen gedeckt. Mehr als jeder fünfte Euro,
    den wir ausgeben, ist nicht durch regelmäßige Einnah-
    men gedeckt. Wenn man von diesem gigantischen Fehl-
    betrag, der sowohl außerhalb als auch innerhalb dieses
    Hauses offenkundig nicht wahrgenommen wird, aus-
    geht, müssen wir uns darüber im Klaren sein, dass wir
    sparen müssen. Sparen heißt: Wir können uns nicht mehr
    alles Wünschenswerte leisten. Wir müssen also Prioritä-
    ten setzen und klare Aufgaben und Ziele definieren. Es
    kann nicht nach der altbekannten Methode „Es muss et-
    was geschehen, aber es darf sich nichts ändern“ gehen.
    Vielmehr werden auch die Bürger in unserem Land das
    Sparen und Konsolidieren spüren. Ich glaube aber, ange-
    sichts unserer Verantwortung für die künftigen Genera-
    tionen ist das, was wir tun, nicht unsozial. Vielmehr han-
    deln wir in höchstem Maße sozial.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Ich möchte an dieser Stelle ausdrücklich sagen: Die
    Strukturdebatte, die Herr Bundesfinanzminister
    Steinbrück zur Frage der Familienförderung begonnen
    hat, ist unter dem Aspekt „Wie setzen wir vernünftige
    neue Prioritäten in unserem Land?“ eine richtige De-
    batte.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Wir brauchen solche Strukturdebatten und dürfen sie
    nicht, bevor sie überhaupt begonnen haben, zerschlagen.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Diese Diskussion muss ergebnisoffen geführt werden;
    denn sonst fordert jeder nur weitere Ausgaben und über-
    lässt es den Finanzpolitikern, zu prüfen, wie durch Ein-
    nahmesteigerungen die neuen Ausgaben finanziert wer-
    den können. Das ist der falsche Weg, deshalb brauchen
    wir Strukturdebatten in diesem Land. Wir alle sollten
    uns konstruktiv mit den Argumenten in diesen Debatten
    auseinander setzen.

    Ich möchte etwas zur Zeitschiene sagen. Es wird
    nicht möglich sein, eine Lücke in der Größenordnung
    von 50 Milliarden Euro innerhalb kürzester Zeit zu
    schließen. Wir werden daran in dieser und auch in der
    nächsten Wahlperiode arbeiten müssen. Jeder, der be-
    hauptet, man könne die Lücke in kürzerer Zeit schließen,
    ist kein Realist, sondern Populist. Herr Steinbrück hat
    vorhin zu Recht vorgetragen, dass 85 Prozent der Ausga-
    ben des Bundeshaushaltes durch Verbindlichkeiten wie
    Zinsausgaben und Ähnliches fixiert sind. Wer meint, er
    könnte kurzfristig daran etwas verändern, ist nicht von
    dieser Welt.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Wir haben uns deshalb vorgenommen, kassenwirk-
    sam für das Jahr 2007 30 Milliarden Euro zu bewegen.
    Ich möchte klar und deutlich sagen: Das ist eine An-
    strengung, wie es sie in der Geschichte dieser Republik

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    (C (D och nicht gegeben hat. Wir wollen innerhalb von 4 Monaten 30 Milliarden Euro im Bundeshaushalt beegen. Manche schlagen vor, die Eigenheimzulage zu treichen, weil man damit sechs bis sieben Milliarden uro bewegen könne. Ich möchte darauf hinweisen, dass ie Streichung der Eigenheimzulage im ersten Jahr geade einmal 100 Millionen Euro einbringt. (Dr. Guido Westerwelle [FDP]: Dorthin schauen!)


    ch bitte darum, an dieser Stelle eine realistische Debatte
    u führen.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Herr Westerwelle, ich bedanke mich für Ihre Inter-
    ention, aber ich möchte auf Folgendes hinweisen: Ich
    abe mit Blick auf die notwendigen Steuererhöhungen,
    ie wir beschließen müssen, weil wir das Problem nicht
    llein auf der Ausgabenseite lösen können, was uns na-
    ürlich am liebsten wäre, im November, als wir über die
    egierungserklärung der Bundeskanzlerin debattierten,

    hre Fraktion gebeten, uns eine Alternative zu benennen,
    ie wir das Finanzvolumen, das über die Mehrwert- und
    ersicherungsteuer finanziert werden soll, kompensieren
    ollen. Ich darf Ihnen berichten, dass ich auf diesen Al-
    ernativvorschlag immer noch warte.

    Wir sollten etwas seriöser werden: Wenn man das
    iel der Haushaltskonsolidierung verfolgt, darf man
    icht nur sagen, was man nicht will, sondern muss auch
    onkrete und konstruktive Vorschläge machen und sa-
    en, welche Alternative man vorschlägt. Darum habe ich
    m November gebeten. Es wäre schön, wenn meiner
    itte im Rahmen dieser Haushaltsdebatte nachgekom-
    en würde.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Im Rahmen der Debatte über den Entwurf dieses
    aushaltsgesetzes werden wir nicht nur über Ausga-
    ensenkung, Korrektur vorhandener Steuergesetze und
    ehrwertsteuererhöhung diskutieren, sondern auch über

    ie Senkung der Lohnnebenkosten.


    (Fritz Kuhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Und bei der Rentenund Krankenversicherung? Die steigen!)


    ir schlagen vor, den Beitrag zur Arbeitslosenversiche-
    ung zum 1. Januar 2007 um 2 Prozentpunkte zu senken.
    in Teil davon wird über die Mehrwertsteuererhöhung

    inanziert werden. Wir senken die Lohnnebenkosten
    das sage ich ausdrücklich –, um für bessere Beschäfti-

    ungschancen in Deutschland zu sorgen. Wir dürfen
    ber nicht bei einer reinen Umfinanzierung stehen blei-
    en, sondern müssen auch in den Sozialsystemen Struk-
    urreformen durchführen. Das gilt für den Arbeits-
    arkt. Wir haben die Bundesagentur für Arbeit
    außerhalb der Beratungen über dieses Haushaltsgesetz –
    ebeten, dafür zu sorgen, dass dort Strukturreformen
    urchgeführt werden. Ich glaube, dass durch die Umstel-
    ung von Zuschuss auf Darlehen der für die Durchfüh-
    ung von Reformen notwendige Druck erzeugt wird. Ich
    laube, es ist notwendig, nicht nur umzufinanzieren,






    (A) )



    (B) )


    Dr. Michael Meister
    sondern die Senkung von Lohnnebenkosten mit Struk-
    turveränderungen zu verbinden, damit das Ganze nach-
    haltig ist.

    Wenn wir die strukturelle Lücke des Bundeshaushal-
    tes bis zum Ende dieser Wahlperiode halbieren – das ha-
    ben wir vorgeschlagen –, dann wird das auch Einfluss
    auf die Staatsquote haben. Wir werden die Staatsquote
    in dieser Wahlperiode auf ein Niveau von etwa
    43,5 Prozent zurückführen. Auf diesem Niveau befand
    sie sich vor der deutschen Einheit. Das heißt, wir landen
    auf einem Niveau, auf dem sich die Staatsquote vor der
    Wiedervereinigung befand. Das Gleiche haben wir in
    den 80er-Jahren schon einmal getan. Damals ging damit
    ein Aufwuchs an Beschäftigung einher: Es wurden
    2 Millionen neue Beschäftigungsverhältnisse geschaf-
    fen. Ich glaube, dass diese Politik in die richtige Rich-
    tung führt. Wir sollten zu der Finanzpolitik zurückkeh-
    ren, die wir vor der deutschen Einheit gemacht haben.
    Diesen Weg müssen wir gehen, weil wir dort wieder hin-
    wollen.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Heute Morgen wurden behauptet, wir hätten im Bun-
    deshaushalt nur ein Einnahmeproblem. Einige Geister,
    die offenbar nur kurzfristig denken, glauben, man müsse
    nur die Belastung des Einzelnen erhöhen, um dieses Pro-
    blem zu beheben. Ich glaube, wir müssen auch über die
    Zahlerbasis, über diejenigen, die überhaupt Beiträge in
    die Steuer- und Sozialkassen zahlen, nachdenken. Des-
    wegen sage ich: Wir haben sehr wohl ein Einnahmepro-
    blem; wir müssen das Einnahmeproblem aber lösen, in-
    dem wir für mehr Wachstum und Beschäftigung und
    damit für mehr Steuer- und Beitragszahler sorgen.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Haushaltskonsolidierung und Förderung von
    Wachstum und Beschäftigung – das sage ich ausdrück-
    lich – schließen sich nicht aus, sondern sind zwei Seiten
    derselben Medaille. Deshalb leisten wir einen wesentli-
    chen Beitrag zur Förderung des Wirtschaftswachstums,
    wenn wir dafür sorgen, dass die Haushaltskonsolidie-
    rung vorankommt. Jedem Investor ist doch klar, dass er
    als Bürger dieses Landes neue Staatsschulden durch in
    der Zukunft höhere Abgaben oder Steuern bedienen
    muss.


    (Fritz Kuhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie machen mehr Schulden!)


    Wir tun etwas für das Konsumklima, wenn wir die Men-
    schen nicht im Ungewissen darüber lassen, wann und
    wie sie diese Staatsschulden bedienen müssen, sondern
    ihnen konkret einen Weg aufzeigen, wie wir diese
    Staatsschulden begleichen können.


    (Fritz Kuhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie machen 7 Milliarden mehr Staatsschulden als letztes Jahr! Dummes Zeug, was Sie da reden!)


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    (C (D amit beenden wir die Verunsicherung. Damit schaffen ir Vertrauen. Damit sorgen wir dafür, dass in unserem and wieder konsumiert und investiert wird. Ich möchte an dieser Stelle darauf hinweisen, dass wir ine offene Volkswirtschaft in einer globalisierten Welt ind. Es gibt in dieser Welt keine offene Volkswirtschaft, ie sich durch eine steigende Staatsverschuldung saniert ätte. Das Gegenteil ist richtig: Überall dort, wo Hausalte saniert wurden, sind die Beschäftigung und das achstum gestiegen. In offenen Volkswirtschaften fließt eder Impuls seitens der öffentlichen Kassen in der Regel ber die Grenze ab. Dann steigt im Inland die Staatsverchuldung, aber Sie haben nicht von den Wachstumsnd Beschäftigungseffekten profitiert. Deshalb kann an davon nur dringend abraten. Ich will etwas zu unserem Impulsprogramm sagen. s wird oft so getan, als sei es ein rein keynesianisch gerägtes Programm. (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Das würden wir nie machen!)


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    ch will einmal alle Kollegen hier fragen, die das Pro-
    ramm unter diesem Blickwinkel kritisch sehen: Sind
    ie denn der Meinung, dass mit Blick auf das 3-Prozent-
    iel von Lissabon eine Erhöhung der Ausgaben für For-
    chung und Entwicklung der falsche Weg ist? Wer
    laubt denn, dass uns das schadet? Ich persönlich bin da-
    on überzeugt, dass dies unser Wachstumspotenzial als
    olkswirtschaft massiv verbessert,


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Sehr wahr!)


    eil wir dann in vielen Bereichen wieder auf einem ho-
    en Niveau wettbewerbsfähig werden. Deshalb müssen
    ir dafür Geld in die Hand nehmen und uns an dieser
    telle stark machen.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Wer von Ihnen will denn behaupten, dass wir über
    essere Mobilitätsmöglichkeiten in unserem Land dafür
    orgen, dass unsere Wirtschaft weniger wächst? Das Ge-
    enteil ist doch der Fall: Mehr Mobilität bedeutet bes-
    ere Wachstumsbedingungen. Deshalb ist es richtig, dass
    ir mehr tun, um die Mobilitätsbedingungen zu verbes-

    ern, und für Verkehrsinfrastrukturinvestitionen im
    nland mehr Geld bereitstellen. Das hat nichts mit Kon-
    unktur zu tun. Das sind Strukturveränderungen.

    Das nächste Beispiel, das ich anführen möchte, ist der
    rivathaushalt als Arbeitgeber. Wir überlegen, wo in
    nserer Volkswirtschaft neue und mehr legale Arbeits-
    lätze entstehen können. Dies ist ein Beitrag, um mehr
    achstum und Beschäftigung in diesem Land zu för-

    ern. Ich glaube, deshalb muss man dieses Programm
    us einem etwas anderen Blickwinkel sehen und darf
    icht einfach sagen: Hier werden ein paar Milliarden
    uro auf den Markt geworfen.

    Ich möchte die Behauptung aufgreifen, hier würde
    eute ein verfassungswidriger Haushalt vorgelegt. Ich






    (A) )



    (B) )


    Dr. Michael Meister
    möchte ausdrücklich sagen: Ich halte diesen Haushalt
    nicht für verfassungswidrig.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)


    Aus unserer Sicht wird Art. 115 Grundgesetz beachtet.
    Was wir nicht beachten, ist die Regelgrenze, dass die In-
    vestitionssumme höher sein muss als die Nettoneuver-
    schuldung.


    (Dr. Gesine Lötzsch [DIE LINKE]: Das ist doch das Kriterium!)


    – Ja, das ist Teil des Kriteriums. Aber in Art. 115 steht
    ein bisschen mehr.

    Jetzt kommen wir zur Frage, was die Alternativen
    hierzu wären. Die Alternative eins wäre gewesen, dass
    wir im Bundeshaushalt Einsparungen in Höhe von mehr
    als 30 Milliarden Euro vornehmen. Jetzt überlegen Sie
    einmal: Wenn Sie 30 Milliarden Euro von Novem-
    ber 2005 bis Januar 2006 kassenwirksam bewegen wür-
    den, dann würden Sie in der Volkswirtschaft eine
    Schockwelle auslösen, die zu Nullwachstum und Be-
    schäftigungsrückgang führen würde.


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Sehr wahr!)


    Deshalb wäre es ein Irrweg, dies zu tun.

    Die zweite Alternative wäre, in diesem Volumen Bun-
    desvermögen kurzfristig zu veräußern. Dann wäre es
    aber nicht werthaltig und führte dazu, dass wir die Zu-
    kunft der Bundesrepublik Deutschland aus kurzfristigen
    Erwägungen auf den Markt werfen.

    Wir sind der Meinung: Beide Wege sind falsch. Das
    Vermögen brauchen wir noch für die Zukunft und eine
    Schockwelle können wir uns in der Lage, in der wir uns
    befinden, nicht leisten. Deshalb ist es sehr wohl begrün-
    det, zu sagen, dass die Ausnahmeregel des Art. 115 an
    dieser Stelle greift. Wir sagen aber klar und deutlich:
    2006 machen wir zum letzten Mal von der Ausnahmere-
    gel Gebrauch. Ab 2007 werden wir die Regelgrenze des
    Art. 115 – Neuverschuldung niedriger als Investitions-
    summe – einhalten. Ich bitte darum, etwas ehrlicher zu
    sein. Auch hier geht es ein Stück weit um Vertrauen,
    Glaubwürdigkeit und nachhaltige Finanzpolitik.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Wir werden nicht nur mit dem Sparen im Haushalt
    bzw. seiner Konsolidierung und dem Impulsprogramm,
    das für mehr Wachstum und Beschäftigung sorgt, voran-
    kommen, sondern wir müssen auch einen dritten Schritt
    gehen. Wir brauchen eine durchgreifende Veränderung
    unseres Staates, um die eigentlichen Strukturprobleme
    – auch das ist heute Morgen schon angesprochen worden –
    anzugehen. Es geht nicht um reine Konjunkturfragen.
    Der überwiegende Teil unserer Probleme ist strukturell
    bedingt. Deshalb hoffe ich, dass die Debatte über die
    Modernisierung unserer bundesstaatlichen Ordnung, die
    wir vor wenigen Wochen begonnen haben, zu einem er-
    folgreichen Ergebnis geführt wird, weil dies zeigen wird,
    dass Politik in Deutschland in der Lage ist, notwendige
    Strukturveränderungen durchzuführen.

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    (C (D Ich hoffe, dass wir beim Bürokratieabbau, bei der Bechleunigung von Planungsund Genehmigungsverfahen – dafür müssen wir kein Geld in die Hand nehmen, ondern Strukturen verändern, damit mehr Wachstum nd Beschäftigung entstehen –, vorankommen und besere Rahmenbedingungen schaffen. Ich hoffe, dass wir hinsichtlich der Lohnnebenkosen nicht bei der Absenkung des Beitrages zur Arbeitsloenversicherung um 2 Prozentpunkte stehen bleiben, ondern dass wir es tatsächlich schaffen, in diesen Tagen ine Debatte über unser Gesundheitswesen zu beginen, die dazu führt, dass wir zu einer Entkopplung der usgabenseite des Gesundheitswesens von den Lohnneenkosten kommen, damit wir auf der einen Seite die ositiven Effekte der gestiegenen Nachfrage nach Geundheit für mehr Wachstum und Beschäftigung nutzen nd auf der anderen Seite den Negativeffekt steigender ohnnebenkosten eingrenzen können. Das ist die zen rale Herausforderung, vor der wir stehen und der sich uch die Unionsfraktion stellen will. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Ich möchte an dieser Stelle ausdrücklich den Baustein
    er Unternehmensteuer betonen. Wir müssen unsere Zu-
    age einhalten, dass in Deutschland am 1. Januar 2008
    ine umfassende, große Unternehmensteuerreform in
    raft treten wird. Das betrifft eine ganze Reihe von Fra-
    en: Wird es uns gelingen, ein modernes, zukunftsfähi-
    es Steuerbilanzrecht für Unternehmen zu schaffen und
    hnen international wettbewerbsfähige Steuersätze zu
    ieten? Behandeln wir Familienunternehmen, Personen-
    esellschaften und Kapitalgesellschaften zusammen, da-
    it es ein Entwurf aus einem Guss wird? Schaffen wir

    s, das Vertrauen der kommunalen Mandatsträger zu ge-
    innen, um auch mit Blick auf eine Reform der kommu-
    alen Finanzen einen Schritt nach vorne zu machen,
    owohl im Interesse der Zukunftssicherung der Einnah-
    eseite der Kommunen als auch im Interesse der Wett-

    ewerbsfähigkeit unseres Standortes, also neuer Investi-
    ionen und Unternehmensansiedlungen?


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Ich glaube, wir sind mit dem Dreiklang, den wir ver-
    olgen, auf einem richtigen Weg: Wir wollen den Bun-
    eshaushalt konsolidieren, um wieder Vertrauen und
    erlässlichkeit zu schaffen. Wir wollen Impulse setzen,
    m unserer Volkswirtschaft zu mehr Wachstum zu ver-
    elfen. Und wir wollen strukturelle Korrekturen vorneh-
    en, damit unsere Volkswirtschaft auch langfristig auf

    inen höheren Wachstumspfad einschwenkt. Unser Ziel
    st dabei nicht, den Menschen in unserem Land wehzu-
    un oder ihnen etwas wegzunehmen, sondern dafür zu
    orgen, dass es ihnen wieder besser geht. Wir wollen,
    ass unser Wohlstand langfristig gesichert und in
    eutschland wieder ein höheres Wirtschaftswachstum

    u verzeichnen ist. Dazu wird es notwendig sein, die Ar-
    eitslosenzahl signifikant zu senken und so einen Bei-
    rag dazu zu leisten, dass unsere Sozialsysteme auch
    angfristig auf einer sicheren, tragfähigen Basis stehen.






    (A) )



    (B) )


    Dr. Michael Meister
    Ich weiß, dass die Sanierung des Bundeshaushalts in
    diesem Zusammenhang ein wichtiger Eckpfeiler ist. Ich
    wünsche mir, dass sich alle konstruktiv in die jetzt anste-
    hende Debatte einbringen. Neinsager und Bedenkenträ-
    ger gibt es in unserem Land genug. Jetzt brauchen wir
    Menschen, die neue Vorschläge und neue Ideen ent-
    wickeln.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Nächste Rednerin ist die Kollegin Dr. Gesine

Lötzsch, Fraktion Die Linke.


(Beifall bei der LINKEN)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Gesine Lötzsch


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Vielen Dank, Herr Präsident! – Meine sehr geehrten

    Damen und Herren! Jedes Jahr wird das Unwort des Jah-
    res gekürt. Heute sollten wir die Lüge des Jahres küren.
    Sie lautet: Es gibt nichts mehr zu verteilen. Es gilt noch
    immer der Satz: Die Lüge muss nur groß genug sein, da-
    mit sie geglaubt wird. Die ehemalige rot-grüne Regie-
    rung hat zusammen mit CDU und CSU die größte Um-
    verteilungsaktion in der Geschichte der Bundesrepublik
    eingeleitet. Mit der Mehrwertsteuererhöhung im Jahre
    2007 ist der nächste Umverteilungscoup in Planung.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Die große Steuerreform entlastet die Unternehmen
    und vor allem die Besserverdienenden um jährlich
    52 Milliarden Euro. Jährlich werden 52 Milliarden Euro
    von unten nach oben verteilt. Das sind 52 Milliarden
    Euro, die nicht zur Verfügung stehen für neue Kinder-
    gärten, für modernere Schulen, für bessere Universitäten
    und neue Arbeitsplätze. Damit können wir uns nicht ab-
    finden.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Exfinanzminister Eichel sprach gern von einem Drei-
    klang von Strukturreformen, Haushaltskonsolidierung
    und Wachstumsimpulsen. Wie wir sehen, gibt es diesen
    Dreiklang nicht. Im Augenblick klingelt es nur in den
    Kassen von Herrn Ackermann und in den Kassen der
    Vorstände der DAX-Unternehmen. Das ist wirklich un-
    anständig.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Die Arbeitsmarktreformen von Herrn Hartz haben
    keine Arbeitsplätze geschaffen, die Verantwortlichen
    wurden von den Wählern abgewählt. Die Gesundheitsre-
    form von Frau Schmidt führt nicht zu einer besseren Ge-
    sundheitsversorgung der Bürgerinnen und Bürger, son-
    dern treibt die Ärzte auf die Straße und sogar außer
    Landes.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Durch die Rentenkürzungen kommt es nicht zu mehr Si-
    cherheit, sondern zur Enteignung der Aufbaugeneration
    und der Menschen, die heute noch fleißig in die Renten-

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    (C (D asse einzahlen. So viel zu den Strukturreformen. Sie ehen alle zulasten der Menschen in unserem Lande. Auch von einer Haushaltskonsolidierung sind wir eilenweit entfernt. Im Gegenteil – es ist schon ange prochen worden –, der Haushalt ist verfassungswidrig, eil die Regierung zu wenig investiert und den Staat urch die gewaltigen Steuergeschenke immer weiter in ie Verschuldung treibt. Die alte und die neue Regierung aben bewiesen, dass sie mit dem Geld der Steuerzahler icht ordentlich umgehen können und wollen. (Beifall bei der LINKEN – Hartmut Koschyk [CDU/CSU]: Aber Sie können das!)


    (Beifall bei der LINKEN)


    Selbstverständlich. – Zum Dreiklang sollten auch
    achstumsimpulse gehören. Bei dieser niedrigen Inves-

    itionsrate ist von Wachstumsimpulsen aber nichts zu
    püren.

    Meine Damen und Herren, sehr geehrte Gäste,


    (Eduard Oswald [CDU/CSU]: Wir alle sind Parlamentarier und keine Gäste!)


    ir als Linke sagen ehrlich, dass auch wir für Umvertei-
    ung sind. Der Unterschied zu allen anderen Parteien be-
    teht nur darin, dass wir die Richtung der Umverteilung
    m 180 Grad ändern wollen. Das ist nötig in diesem
    and.


    (Beifall bei der LINKEN)


    as nehmen uns die Politiker der anderen Parteien und
    hre bestellten Professoren und Gutachter natürlich übel.

    ir als Linke wollen ein Zukunftsinvestitionsprogramm,
    as diesen Namen wirklich verdient und durch das schon
    eute Arbeitsplätze geschaffen werden.

    Damit wirklich markante Wachstumsimpulse gesetzt
    erden können, wollen wir die Investitionsausgaben
    erdoppeln. Die Bundesregierung will lediglich 25 Mil-
    iarden Euro investieren. Das ist viel zu wenig.


    (Beifall bei der LINKEN)


    ir wollen im gleichen Zeitraum ein Zukunftspro-
    ramm Jugend und Innovation in Höhe von 50 Milliar-
    en Euro auflegen. Das ist immer noch weniger als die
    ährliche Steuerentlastung von Unternehmen und Bes-
    erverdienenden. Ziehen Sie diesen Vergleich bitte
    elbst.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Für die Zukunft unseres Landes wollen wir – das ist
    ötig – mehr Mittel für die Bildung, nämlich
    Milliarden Euro, wir wollen Mittel für unentgeltliche
    indergärten und wir brauchen eine kommunale Investi-

    ionspauschale in Höhe von 1,5 Milliarden Euro, damit
    ie Kommunen wieder handlungsfähig werden. Das sind
    nsere drei großen Ausgabeposten.


    (Fritz Kuhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Jetzt gehen wir zu den Einnahmen!)


    iese Investitionen werden in Zukunft mehr Rendite für
    ie Menschen in diesem Land abwerfen als jede DAX-






    (A) )



    (B) )


    Dr. Gesine Lötzsch
    Aktie. Darauf können Sie heute schon Wetten abschlie-
    ßen.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Die Linke will Hartz IV überwinden. Dazu haben wir
    Anträge eingebracht und Finanzierungsvorschläge auf
    den Tisch gelegt. Hartz IV ist eine Fehlkonstruktion.
    Dieses Gesetz führt zu Enteignung, Demotivation und
    zur Drangsalierung von Arbeitslosen, ohne dass neue
    Arbeitsplätze geschaffen werden. Dem stellen wir uns
    entgegen.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Den Haushaltsentwurf, der von Herrn Steinbrück vor-
    gelegt und von dem abgewählten Herrn Eichel erarbeitet
    wurde, lehnen wir ab:


    (Carsten Schneider [Erfurt] [SPD]: Überraschung!)


    Erstens. Durch diesen Haushalt werden keine ausrei-
    chenden Wachstumsimpulse gesetzt und es wird zu we-
    nig Geld in die Zukunft investiert. Die Linke will die In-
    vestitionen verdoppeln.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Zweitens. Die so genannten Arbeitsmarktreformen
    verschlingen sehr viel Geld, ohne dass durch sie neue
    Arbeitsplätze geschaffen werden. Die Linke will
    Hartz IV überwinden und nicht durch schlechte Refor-
    men verschlimmbessern.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Drittens. Der Rüstungshaushalt ist der drittgrößte
    Ausgabeposten dieser Regierung. Das verkennt die Be-
    drohungslage. Arbeitsplätze in der Bundesrepublik
    Deutschland werden nicht durch die Taliban in Afgha-
    nistan, sondern durch eine falsche Wirtschafts- und
    Finanzpolitik gefährdet. Sie gehört geändert.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Meine Damen und Herren, die finanzpolitischen
    Handlungsspielräume der Regierung sind unter anderem
    deshalb so eng, weil die alte wie die neue Regierung die
    Sozialsysteme mit ihren Reformen zerstört haben bzw.
    zerstören. Jetzt wundern sie sich, dass sie gigantische
    Beträge aus dem Bundeshaushalt in diese Systeme pum-
    pen müssen.

    Ein wirkliches Desaster in diesem Zusammenhang ist
    die systematische Zerlegung von versicherungspflichti-
    gen Arbeitsplätzen in Minijobs.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Herr Steinbrück, Sie haben völlig zu Recht davon ge-
    sprochen, dass wir versicherungspflichtige Arbeitsplätze
    brauchen, aber Sie haben den Unternehmen das Tran-
    chierbesteck doch selbst in die Hand gegeben, um hoch-
    wertige Arbeitsplätze in Mc-Jobs zu zerlegen. Das ist
    der wesentliche Grund für die riesigen Löcher in der
    Rentenkasse.


    (Beifall bei der LINKEN)


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    (C (D ie große Koalition ist die Fortsetzung der rot-grünen mverteilungspolitik mit den gleichen Mitteln und den leichen Resultaten. (Fritz Kuhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Jetzt aber! Dummes Zeug!)


    Abschließen möchte ich mit einem Zitat von Frau
    erkel aus ihrer Haushaltsrede im Jahr 2005:

    Die Menschen in diesem Land sind auch ärmer ge-
    worden: ärmer an Hoffnung in eine Politik aus ei-
    nem Guss durch diese Bundesregierung und – das
    ist vielleicht das Bedrückendste – ärmer an Ver-
    trauen in die Gestaltungskraft der Politik insgesamt.

    rau Merkel, seit Sie Kanzlerin sind, ist dieser Satz
    ktueller denn je.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der LINKEN)