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ID1602309300

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    10. SPD-Fraktion.: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/23 Krista Sager (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Struck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bodo Ramelow (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Ramsauer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Andreas Pinkwart, Minister (Nordrhein-Westfalen) . . . . . . . . . . . . . . . . Fritz Rudolf Körper (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Inge Höger-Neuling (DIE LINKE) . . . . . . . . Krista Sager (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Norbert Röttgen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 15: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Stärkung der Rückgewinnungshilfe und der Vermögensabschöpfung bei Straftaten (Drucksache 16/700) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Brigitte Zypries, Bundesministerin BMJ . . . . Jörg van Essen (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Siegfried Kauder (Villingen-Schwenningen) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sevim Dagdelen (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dr. Peter Danckert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 16: 1754 A 1756 A 1758 B 1761 B 1763 D 1765 C 1766 C 1768 C 1769 D 1771 A 1787 B 1787 C 1788 B 1789 A 1790 C 1791 A Deutscher B Stenografisch 23. Sitz Berlin, Freitag, den I n h a l Tagesordnungspunkt 14: a) Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Grundgesetzes (Art. 22, 23, 33, 52, 72, 73, 74, 74 a, 75, 84, 85, 87 c, 91 a, 91 b, 93, 98, 104 a, 104 b, 105, 107, 109, 125 a, 125 b, 125 c, 143 c) (Drucksache 16/813) . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und der SPD eingebrachten Entwurfs eines Föderalismusreform- Begleitgesetzes (Drucksache 16/814) . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Ernst Burgbacher (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . D M A D V D D D A 1749 A 1749 A 1749 D 1752 D Dr. Guido Westerwelle (FDP) . . . . . . . . . . . . Klaus Uwe Benneter (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 1773 A 1774 C undestag er Bericht ung 10. März 2006 t : r. Reinhard Loske (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Uwe Benneter (SPD) . . . . . . . . . . . . ichael Grosse-Brömer (CDU/CSU) . . . . . . xel Schäfer (Bochum) (SPD) . . . . . . . . . . . r. Hans-Peter Friedrich (Hof) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . olker Kröning (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Friedbert Pflüger (CDU/CSU) . . . . . . . . . r. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . r. Friedbert Pflüger (CDU/CSU) . . . . . . . . . ntje Tillmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 1776 B 1777 B 1778 A 1779 C 1781 B 1782 B 1784 A 1785 B 1785 C 1786 A Erste Beratung des von den Abgeordneten Hans-Joachim Otto (Frankfurt), Christoph II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 23. Sitzung. Berlin, Freitag, den 10. März 2006 Waitz, Dr. Claudia Winterstein, weiteren Ab- geordneten und der Fraktion der FDP einge- brachten Entwurfs eines Gesetzes zur Ände- rung des Grundgesetzes (Staatsziel Kultur) (Drucksache 16/387) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rüstungskontrolle und Nichtweiterverbrei- tung heranführen (Drucksache 16/834) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Alexander Ulrich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg 1791 D 1800 A 1800 B Hans-Joachim Otto (Frankfurt) (FDP) . . . . . . Wolfgang Börnsen (Bönstrup) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gitta Connemann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Dr. Lukrezia Jochimsen (DIE LINKE) . . . . . . Siegmund Ehrmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Kai Boris Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dorothee Bär (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Joachim Otto (Frankfurt) (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Monika Griefahn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 17: Antrag der Abgeordneten Dr. Norman Paech, Alexander Ulrich, Paul Schäfer (Köln), weite- rer Abgeordneter und der Fraktion der LINKEN: Abzug der Atomwaffen aus Deutschland (Drucksache 16/448) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 10: Antrag der Abgeordneten Winfried Nachtwei, Jürgen Trittin, Marieluise Beck (Bremen), weiterer Abgeordneter und der Fraktion des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Abrüs- tung der taktischen Atomwaffen vorantrei- ben – US-Atomwaffen aus Deutschland und Europa vollständig abziehen (Drucksache 16/819) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 11: Antrag der Abgeordneten Jürgen Trittin, Winfried Nachtwei, Volker Beck (Köln), wei- terer Abgeordneter und der Fraktion des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Nukle- aren Dammbruch verhindern – Indien an das Regime zur nuklearen Abrüstung, E D J T A J o S F ( K C U R D N A L A Z E R s p J A A 1792 A 1792 C 1793 C 1794 D 1795 C 1796 B 1797 B 1798 A 1798 C 1799 D 1799 D (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Rolf Mützenich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . ürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 18: ntrag der Abgeordneten Krista Sager, Hans- osef Fell, Kai Boris Gehring, weiterer Abge- rdneter und der Fraktion des BÜNDNIS- ES 90/DIE GRÜNEN: Zukunftsfähige orschung in Europa stärken Drucksache 16/710) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . rista Sager (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . arsten Müller (Braunschweig) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . we Barth (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ené Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 1 iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . nlage 2 u Protokoll gegebene Rede zur Beratung des ntwurfs eines Gesetzes zur Stärkung der ückgewinnungshilfe und der Vermögensab- chöpfung bei Straftaten (Tagesordnungs- unkt 15) erzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 3 mtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1801 A 1803 A 1804 B 1806 A 1807 A 1807 A 1808 A 1810 A 1811 B 1812 B 1813 C 1814 D 1815 A 1816 A 1816 C Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 23. Sitzung. Berlin, Freitag, den 10. März 2006 1749 (A) ) (B) ) 23. Sitz Berlin, Freitag, den Beginn: 9.0
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    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 23. Sitzung. Berlin, Freitag, den 10. März 2006 1815 (A) ) (B) ) sammlung des EuroparatesKrichbaum, Gunther CDU/CSU 10.03.2006 * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- Koschyk, Hartmut CDU/CSU 10.03.2006 Kramer, Rolf SPD 10.03.2006 Heidemarie Anlage 1 Liste der entschuldigt Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Andreae, Kerstin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.03.2006 Albach, Peter CDU/CSU 10.03.2006 Amann, Gregor SPD 10.03.2006 Andres, Gerd SPD 10.03.2006 Bätzing, Sabine SPD 10.03.2006 Binninger, Clemens CDU/CSU 10.03.2006 Bismarck, Carl Eduard von CDU/CSU 10.03.2006 Dr. Botz, Gerhard SPD 10.03.2006 Dr. Dückert, Thea BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.03.2006 Evers-Meyer, Karin SPD 10.03.2006 Fograscher, Gabriele SPD 10.03.2006 Freitag, Dagmar SPD 10.03.2006 Gehrcke, Wolfgang DIE LINKE 10.03.2006 Dr. Geisen, Edmund FDP 10.03.2006 Gleicke, Iris SPD 10.03.2006 Granold, Ute CDU/CSU 10.03.2006 Heinen, Ursula CDU/CSU 10.03.2006 Hilsberg, Stephan SPD 10.03.2006 Homburger, Birgit FDP 10.03.2006 Jung (Konstanz), Andreas CDU/CSU 10.03.2006 Kortmann, Karin SPD 10.03.2006 K L L L L M M M P R R R D S S S S S U W A (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht en Abgeordneten unert, Katrin DIE LINKE 10.03.2006 ange (Backnang), Christian SPD 10.03.2006 aurischk, Sibylle FDP 10.03.2006 eutheusser- Schnarrenberger, Sabine FDP 10.03.2006 ips, Patricia CDU/CSU 10.03.2006 ogg, Ursula SPD 10.03.2006 üller (Köln), Kerstin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.03.2006 üller-Sönksen, Burkhardt FDP 10.03.2006* flug, Johannes SPD 10.03.2006 achel, Thomas CDU/CSU 10.03.2006 omer, Franz CDU/CSU 10.03.2006 oth (Esslingen), Karin SPD 10.03.2006 r. Schwall-Düren, Angelica SPD 10.03.2006 chwarzelühr-Sutter, Rita SPD 10.03.2006 eehofer, Horst CDU/CSU 10.03.2006 inghammer, Johannes CDU/CSU 10.03.2006 teppuhn, Andreas SPD 10.03.2006 tünker, Joachim SPD 10.03.2006 lrich, Alexander DIE LINKE 10.03.2006 ieczorek-Zeul, SPD 10.03.2006 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 1816 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 23. Sitzung. Berlin, Freitag, den 10. März 2006 (A) ) (B) ) Anlage 2 Zu Protokoll gegebene Rede zur Beratung des Entwurfs eines Gesetzes zur Stärkung der Rückgewinnungshilfe und der Vermögensabschöpfung bei Straftaten (Tages- ordnungspunkt 15) Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN): Der heute zu beratende Gesetzentwurf ist zu begrüßen. Mit ihm soll zweierlei erreicht werden: Erstens. Finanziell geschädigte Opfer von Straftaten sollen besser gestellt werden bei der Geltendmachung ihrer Ersatzansprüche. Zweitens. Das durch eine Straftat erlangte Vermögen fällt dem Staat zu, wenn das Opfer eines verurteilten Straftäters seine Ansprüche nicht innerhalb einer Drei- Jahres-Frist verfolgt hat. Dahinter steht die Idee, dass Straftaten sich nicht lohnen dürfen: „Crime does not pay!“ Der Gesetzentwurf regelt also im Wesentlichen die Frage, wie mit kriminellen Gewinnen umgegangen wird und wem sie unter welchen Umständen zustehen. Schon nach dem geltenden Recht der strafrechtlichen Vermögensabschöpfung ist es möglich, den aus einer Straftat erlangten wirtschaftlichen Vorteil – zum Beispiel den aus einem Betrug erlangten Gewinn – beim Beschul- digten sicherzustellen. Der vorliegende Entwurf dient der Verbesserung der bestehenden und in der Praxis oft verwendeten Instrumentarien. Denn bisher konnte nicht ausgeschlossen werden, dass kriminelle Gewinne an die beschuldigte oder gar schon verurteilte Person wieder herausgegeben werden mussten. Zurzeit kann der Staat keinen Zugriff auf das Vermö- gen nehmen, solange den Geschädigten der Straftat Er- satzansprüche zustehen. Sind die Opfer der Straftat je- doch unbekannt oder verfolgen sie ihre Ansprüche gar nicht, sperren sie doch eine Vermögensabschöpfung durch den Staat. Ihr vermeintlicher Schutz wird zum Vorteil für Kriminelle. Das nur vorläufig sichergestellte Vermögen muss dem Täter spätestens drei Monate nach der Verurteilung zurückgegeben werden, obwohl rechts- kräftig feststeht, dass es sich um kriminell erlangtes Ver- mögen handelt. Was soll sich durch den Gesetzentwurf verändern? Der aus einer Straftat resultierende wirtschaftliche Ge- winn darf jetzt länger sichergestellt werden: Zunächst kann das Vermögen wie nach geltendem Recht für sechs Monate sichergestellt werden. Dieser Zeitraum soll künftig nicht mehr um drei, sondern – bei Vorliegen be- stimmter Tatsachen, die den Tatverdacht begründen – um sechs Monate verlängert werden können. Und nur wenn dringende Gründe vorliegen, darf die Maßnahme länger als zwölf Monate aufrechterhalten werden. Die Geschädigten haben zur Geltendmachung ihrer Ansprüche und zum Betreiben der Zwangsvollstreckung in das sichergestellte Vermögen drei Jahre Zeit. Diese Frist beginnt ab dem Zeitpunkt der Verurteilung des Tä- ters im Strafverfahren zu laufen. i a l d v D d g s g r e i d R z R t S A g G n m V P t (C (D Damit die Opfer einer Straftat aber auch tatsächlich hre Ansprüche geltend machen können, soll die Staats- nwaltschaft im elektronischen Bundesanzeiger mittei- en, dass Sicherungsmaßnahmen gegen das Vermögen es Beschuldigten ergangen sind. Wenn Geschädigte die Drei-Jahres-Frist ungenutzt erstreichen lassen, fällt das Vermögen nun an den Staat. ieser so genannte Auffangrechtserwerb des Staates ist as Herzstück des Gesetzentwurfs und schließt die im eltenden Recht bestehende Lücke. Die Ergänzung der Vorschriften über die Zwangsvoll- treckung des Verletzten in die vorläufig gesicherten Ge- enstände und die Ausdehnung der Frist für die Auf- echterhaltung der vorläufigen Sicherungsmaßnahmen rleichtern den Opfern von Straftaten die Durchsetzung hrer Ansprüche. Die genannten Änderungen tragen den Bedürfnissen er Praxis und den Bedürfnissen der Verbrechensopfer echnung. Vereinzelt vorgebrachte Einwände gegen ein- elne Bestimmungen des Gesetzes werden wir im echtsausschuss prüfen und gegebenenfalls berücksich- igen. Ich bin zuversichtlich, dass dieses Gesetz zum chluss von allen Fraktionen mitgetragen werden wird. nlage 3 Amtliche Mitteilungen Der Vorsitzende des folgenden Ausschusses hat mit- eteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 der eschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den achstehenden Vorlagen absieht: Finanzausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Unterrichtung durch die Bundesregierung über die ak- tualisierten Stabilitäts- und Konvergenzprogramme 2004 der EU-Mitgliedstaaten – Drucksachen 15/5600, 16/480 Nr. 1.8 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über die Auswirkungen des Alkopopsteuergesetzes auf den Alkoholkonsum von Jugendlichen unter 18 Jahren sowie die Marktentwick- lung von Alkopops und vergleichbaren Getränken – Drucksachen 15/5929, 16/480 Nr. 1.14 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung zu der Unterrichtung über die aktualisierten Stabilitäts- und Konvergenzprogramme 2004 der EU-Mitgliedstaa- ten – Drucksache 15/5600 – Nachtrag und Aktualisierung – Drucksachen 15/5961, 16/612 Nr. 1.1 – Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben itgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden EU- orlagen bzw. Unterrichtungen durch das Europäische arlament zur Kenntnis genommen oder von einer Bera- ung abgesehen hat. Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 23. Sitzung. Berlin, Freitag, den 10. März 2006 1817 (A) (C) (B) ) Innenausschuss Drucksache 16/150 Nr. 1.26 Drucksache 16/150 Nr. 1.27 Drucksache 16/150 Nr. 1.28 Drucksache 16/150 Nr. 1.29 Drucksache 16/150 Nr. 1.31 Drucksache 16/150 Nr. 1.35 Drucksache 16/150 Nr. 1.49 Drucksache 16/150 Nr. 2.10 Drucksache 16/150 Nr. 2.21 Drucksache 16/150 Nr. 2.22 Drucksache 16/150 Nr. 2.23 Drucksache 16/150 Nr. 2.30 Drucksache 16/150 Nr. 2.75 Drucksache 16/150 Nr. 2.79 Drucksache 16/150 Nr. 2.92 Drucksache 16/150 Nr. 2.149 Drucksache 16/150 Nr. 2.154 Drucksache 16/150 Nr. 2.45 Drucksache 16/150 Nr. 2.46 Drucksache 16/150 Nr. 2.50 Drucksache 16/150 Nr. 2.51 Drucksache 16/150 Nr. 2.58 Drucksache 16/150 Nr. 2.59 Drucksache 16/150 Nr. 2.61 Drucksache 16/150 Nr. 2.66 Drucksache 16/150 Nr. 2.70 Drucksache 16/150 Nr. 2.76 Drucksache 16/150 Nr. 2.82 Drucksache 16/150 Nr. 2.117 Drucksache 16/150 Nr. 2.183 Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Drucksache 16/150 Nr. 2.171 Drucksache 16/150 Nr. 2.167 Drucksache 16/150 Nr. 2.235 Drucksache 16/288 Nr. 1.2 Drucksache 16/288 Nr. 2.22 Drucksache 16/288 Nr. 2.38 Rechtsausschuss Drucksache 16/150 Nr. 2.203 Drucksache 16/629 Nr. 2.9 Drucksache 16/629 Nr. 2.10 Finanzausschuss Drucksache 16/419 Nr. 1.5 Drucksache 16/419 Nr. 2.33 Drucksache 16/419 Nr. 2.36 Drucksache 16/419 Nr. 2.39 Drucksache 16/419 Nr. 2.53 Drucksache 16/419 Nr. 2.63 Drucksache 16/419 Nr. 2.66 Drucksache 16/481 Nr. 1.10 Haushaltsausschuss Drucksache 16/150 Nr. 2.17 Drucksache 16/150 Nr. 2.54 Drucksache 16/150 Nr. 2.155 Drucksache 16/150 Nr. 2.173 Drucksache 16/150 Nr. 2.221 Drucksache 16/419 Nr. 2.54 Ausschuss für Wirtschaft und Technologie Drucksache 16/150 Nr. 1.4 Drucksache 16/150 Nr. 1.19 Drucksache 16/150 Nr. 2.14 Drucksache 16/150 Nr. 2.16 Drucksache 16/150 Nr. 2.36 (D Drucksache 16/150 Nr. 2.231 Drucksache 16/150 Nr. 2.262 Drucksache 16/288 Nr. 2.9 Drucksache 16/419 Nr. 2.5 Drucksache 16/419 Nr. 2.31 Drucksache 16/419 Nr. 2.47 Drucksache 16/419 Nr. 2.49 Drucksache 16/481 Nr. 1.7 Ausschuss für Arbeit und Soziales Drucksache 16/150 Nr. 1.5 Drucksache 16/150 Nr. 2.26 Drucksache 16/150 Nr. 2.111 Drucksache 16/150 Nr. 2.250 Ausschuss für Gesundheit Drucksache 16/419 Nr. 2.11 Drucksache 16/419 Nr. 2.12 Drucksache 16/419 Nr. 2.38 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung Drucksache 16/150 Nr. 2.102 Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Drucksache 16/150 Nr. 2.93 Drucksache 16/150 Nr. 2.95 Drucksache 16/150 Nr. 2.180 Ausschuss für Kultur und Medien Drucksache 16/150 Nr. 2.224 23. Sitzung Berlin, Freitag, den 10. März 2006 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Elke Hoff


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Verehrte Kolleginnen

    und Kollegen! Drei eng miteinander verknüpfte Themen
    stehen im Zentrum der heutigen Debatte: die nuklearen
    Ambitionen des Iran, das jüngste Nuklearabkommen
    zwischen Indien und den USA sowie der Abzug der tak-
    tischen Nuklearwaffen aus Deutschland.

    Die Verhandlungen mit dem Iran über dessen mögli-
    che Ambitionen, Nuklearwaffen herzustellen, stecken
    nach dem Scheitern der russischen Kompromisslösung
    in der diplomatischen Sackgasse. Die internationale
    Staatengemeinschaft ist sich ausnahmslos bewusst, dass
    hier eine sicherheitspolitische Zeitbombe mit gefährli-
    chen Auswirkungen auf die Stabilität im Nahen und
    Mittleren Osten und auch darüber hinaus tickt. Wir wis-
    sen, dass die Chancen der internationalen Gemeinschaft,
    den Iran von seinem Vorhaben abzubringen, überhaupt
    nur dann vorhanden sind, wenn ein breiter Konsens zwi-
    schen den Staaten erkennbar ist. Vor allem die Geschlos-
    senheit der P 5 ist hier entscheidend, wenn der Iran eine
    Angelegenheit des UN-Sicherheitsrates wird.


    (Dr. Werner Hoyer [FDP]: Sehr wahr!)


    In dieser Situation ist es mehr als unglücklich, dass
    die Regierung Bush gerade jetzt mit Indien ein Abkom-
    men über zivile Nuklearkooperation abschließen will.
    Indien gehört neben Pakistan und Israel zu den Atom-
    mächten, die sich seit langem weigern, dem nuklearen
    Nichtverbreitungsvertrag beizutreten und die darin fest-
    gelegten Verpflichtungen zu erfüllen. Wenn dieser bekla-
    genswerte Zustand jetzt in Form einer nuklearen Partner-
    schaft sozusagen ein internationales Gütesiegel erhält,
    untergräbt und schwächt dies das nukleare Nichtverbrei-
    tungsregime nachhaltig. Der Eindruck, der Besitz von ei-
    genen Nuklearwaffen auch außerhalb des Vertragswer-
    kes erhöhe das internationale Profil und sichere Macht,
    Einfluss und Anerkennung eines Staates, wäre für so
    manche potenzielle Nuklearmacht ein geradezu unwi-
    derstehlicher Anreiz.


    (Dr. Werner Hoyer [FDP]: Das ist leider wahr!)


    Natürlich ist Indien die größte Demokratie weltweit,
    aber das ist nach den Prinzipien des nuklearen Nichtver-
    breitungsregimes nicht das ausschlaggebende Kriterium.
    Seine substanzielle Glaubwürdigkeit wird durch die An-
    wendung von zweierlei Maßstäben – auf der einen Seite

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    (C (D ie Forderung an den Iran nach Verzicht und auf der aneren Seite die Privilegien für Indien ohne gravierende uflagen – ohne Not aufs Spiel gesetzt. Vor allem aber schwächt dieser Nukleardeal die Verandlungsposition gegenüber dem Iran, hintertreibt die iplomatischen Bemühungen der EU 3 und gefährdet en weltweiten Konsens gegenüber Teheran, und zwar icht nur, weil die Iraner selbst neue Argumente auf dem ilbernen Tablett serviert bekommen. Wir alle wissen, ass die Mitwirkung und Zustimmung Chinas in der ranfrage kritisch ist. Peking hat einerseits wegen seines normen Energiebedarfs ein zwingendes Interesse an guen Wirtschaftsbeziehungen zum Iran. Andererseits wisen die Chinesen aber auch, dass sie als größter regionaer Rivale einer der Adressaten des indischen uklearwaffenprogramms sind. Ich bezweifle, dass das merikanisch-indische Nuklearabkommen die konstrukive Mitwirkung Pekings in der Iranfrage befördern ird. Noch ist dieses Abkommen nicht endgültig ratifiziert. er amerikanische Kongress wird sich dazu äußern müs en. Über die Nuclear Suppliers Group hat Deutschland emeinsam mit den EU-Partnern Mitverantwortung und inwirkungsmöglichkeiten. Ich bin mir durchaus beusst, dass dies, folgte man dabei alten Reflexen, eine rneute Belastung der transatlantischen Beziehungen arstellen könnte. Die Bundesregierung muss aber an ieser Stelle ebenso wie es alle anderen Beteiligten auch un, das nationale Interesse in den Mittelpunkt ihres andelns stellen und mit einer klaren sicherheitspoliti chen Position, die mir bisher allerdings noch nicht aufefallen ist, in dieser Frage aufwarten. Das amerikanisch-indische Abkommen ist ein schweer Schlag für den nuklearen Nichtverbreitungsvertrag, er sich seit dem Scheitern der Überprüfungskonferenz m vergangenen Jahr ohnehin in einer Glaubwürdigkeitsrise befindet. Wir werden die Glaubwürdigkeit des ichtverbreitungsregimes nur dann stärken können, enn wir weltweit endlich wieder zu einer stringenten uklearen Abrüstungspolitik zurückfinden. (Beifall bei der FDP und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)


    Verehrter Kollege Ulrich, es bedarf nicht des Erschei-
    ens der Fraktion der Linken im Deutschen Bundestag;
    enn die FDP hat bereits vor knapp einem Jahr hier im
    undestag einen abrüstungspolitischen Antrag einge-
    racht, in dem als wichtiges Abrüstungssignal unter an-
    erem ein Abzug der amerikanischen taktischen Nu-
    learwaffen aus Deutschland gefordert wurde.


    (Alexander Ulrich [DIE LINKE]: Was macht die Landesregierung Rheinland-Pfalz?)


    ie FDP hat damit eine Diskussion angestoßen, die seit
    angem überfällig war und mit den jetzt vorliegenden
    nträgen wieder aufgegriffen wird.

    Die bis heute in Deutschland stationierten taktischen
    uklearwaffen sind ein Relikt des Kalten Krieges und
    aben angesichts der sicherheitspolitischen Herausforde-
    ungen des 21. Jahrhunderts keine strategische Funktion
    ehr.






    (A) )



    (B) )


    Elke Hoff

    (Beifall des Abg. Winfried Nachtwei [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Potenzielle Adressaten nuklearer Abschreckung in Staa-
    ten, die den atomaren Einsatz zu einem legitimen politi-
    schen Mittel erklären, wären mit diesen Waffen theore-
    tisch nicht zu erreichen.

    Der russische Außenminister hat im Sommer 2005
    verkündet, Moskau sei zu neuen Abrüstungsverhandlun-
    gen bereit. Der amerikanische Verteidigungsminister
    Rumsfeld hat erklärt, dass er bereit sei, Deutschland und
    der NATO die Entscheidung zu überlassen. Wir wollen,
    dass beide hier beim Wort genommen werden.

    Zum Schluss darf ich feststellen: Die alte Bundesre-
    gierung hat zwar als Reaktion auf unseren Antrag im
    vergangenen Jahr zugesagt, das Thema in der NATO zur
    Sprache zu bringen. In den zuständigen NATO-Gremien
    ist dieser Punkt aber bisher noch nicht auf der Tagesord-
    nung erschienen.

    Ich frage die neue Bundesregierung: Macht die Statio-
    nierung von taktischen Nuklearwaffen in Deutschland
    noch Sinn und ist die nukleare Teilhabe nach dem Ende
    des Kalten Krieges in dieser Form noch begründet? Das
    Forum, in dem über diese Frage nüchtern und sachlich
    diskutiert werden muss, sind – das hat mein Vorredner
    richtigerweise gesagt – die Gremien der NATO.

    Wir hoffen sehr, dass in absehbarer Zeit ein klares Si-
    gnal zur Abrüstung, das den Prozess weiter befördern
    kann, zu erwarten ist. Wir als FDP stehen nach wie vor
    zu dem Antrag, den wir im letzten Jahr eingebracht ha-
    ben.

    Vielen Dank für die Aufmerksamkeit.


    (Beifall bei der FDP und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)




Rede von Dr. Hermann Otto Solms
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

Das Wort hat jetzt der Kollege Dr. Rolf Mützenich

von der SPD-Fraktion.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Rolf Mützenich


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! In

    den vergangenen Wochen haben wir häufig über die
    Rolle der Atomwaffen, die Krise der nuklearen Rüs-
    tungskontrolle und die Folgen für die internationale Poli-
    tik gesprochen. Dies war richtig; denn es gab leider ge-
    nügend Anlässe dafür.

    Kollege Ulrich, die Lagerung von Atomwaffen in
    Deutschland ist ein weiterer Aspekt in diesem Zusam-
    menhang. Ich finde aber, dass Sie mit Ihrem Antrag zu
    kurz gesprungen sind. Der Kollege Guttenberg hat be-
    reits einige Zusammenhänge dargestellt. Ich möchte dem
    noch einiges hinzufügen.

    Lassen Sie mich begründen, warum Sie mit dem An-
    trag zu kurz gesprungen und damit den Herausforderun-
    gen, die Deutschland im Zusammenhang mit Atomwaf-
    fen hat, nicht gerecht geworden sind: Sie agieren

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    (C (D ewusst einseitig und innenpolitisch motiviert und verürzen die Zusammenhänge. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU, der FDP und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    nders kann ich mir diesen Antrag nicht erklären.

    Wenn Sie sich ernsthaft mit den Problemen beschäf-
    igt hätten, dann hätten Sie einige Punkte besser gewich-
    en müssen. Ich habe mich gefragt, warum Sie nicht die
    tomwaffen in anderen europäischen Staaten wie Bel-
    ien oder Großbritannien thematisieren. Sind sie besser?
    enn wir als deutsches Parlament im europäischen Kon-

    ext agieren wollen, dann muss man das doch benennen.
    arum soll das nicht in den Antrag mit hineingehören?

    Sie haben die Forderung des Kollegen Guttenberg be-
    ächelt, auch die russischen taktischen Nuklearwaffen zu
    enennen. Natürlich stehen sie im Zusammenhang mit
    em Thema. Das hätten Sie in Ihrem Antrag mit aufneh-
    en können.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der FDP und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Deswegen wiederhole ich: Ihr Antrag ist nur innen-
    olitisch motiviert. Er wird den internationalen Heraus-
    orderungen nicht gerecht.

    Ich komme zu einem weiteren Punkt, den Sie in Ih-
    em Antrag angesprochen haben. Ich war damals dabei,
    ls die von Ihnen zitierte Studie vorgestellt wurde. Es
    ing darum, dass bei einer weiteren Krise im Nahen und
    ittleren Osten möglicherweise europäische Atomwaf-

    en eingesetzt werden könnten. Das ist meiner Meinung
    ach in keiner Weise herzuleiten; ich halte es auch nicht
    ür belegbar. Wenn es dazu kommen sollte, dann werden
    eine Atomwaffen von hier aus eingesetzt; es wäre viel-
    ehr eine Situation, der wir gemeinsam begegnen müss-

    en, und zwar nicht mit Alarmismus und solchen Anträ-
    en, sondern durch eine kluge Politik, mit der Sie die
    undesregierung unterstützen könnten.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Es gibt einen weiteren Grund, weshalb Sie mit Ihrem
    ntrag viel zu kurz gesprungen sind. Sie beziehen sich
    arin auf die Überprüfungskonferenz zum Atomwaffen-
    perrvertrag. Dabei benennen Sie nur die USA, als ob
    as der einzige Akteur wäre, durch den die Konferenz
    escheitert ist. Bei der Überprüfungskonferenz im
    ai 2005 in New York haben auch der Iran, Frankreich

    nd Ägypten eine Rolle gespielt. Das war nicht so ein-
    eitig, wie Sie es darstellen.

    Es bringt allerdings nichts, nur über verkürzte Zusam-
    enhänge in Anträgen zu sprechen. Erlauben Sie mir

    eshalb einen Hinweis. Ich habe nichts dagegen, wenn
    erteidigungsminister Jung in den zuständigen Gremien
    uf das Thema eingehen wird, aber in dem Fall sollten
    uch die Zusammenhänge berücksichtigt werden, wie es
    er frühere Verteidigungsminister Struck getan hat. Ich
    laube, es lohnt sich, an dieser Stelle die Zusammen-
    änge zu benennen.






    (A) )



    (B) )


    Dr. Rolf Mützenich

    (Beifall bei der SPD)


    Ich möchte auch auf den Antrag der Grünen eingehen.
    Sie haben zu Recht auf den Antrag unserer damaligen
    rot-grünen Koalition hingewiesen, weil darin die Ge-
    samtzusammenhänge beschrieben worden sind. Ich
    glaube, es lohnt sich, über beide Anträge eine intensive
    Debatte im Auswärtigen Ausschuss, aber auch im Unter-
    ausschuss für Abrüstung und Rüstungskontrolle zu füh-
    ren.

    Der eigentliche Kern, über den wir diskutieren müs-
    sen, wenn es um Atomwaffen geht, besteht auch in Fol-
    gendem: Ich selbst habe nach dem Ende des Ost-West-
    Konflikts gedacht, es gebe eine Chance für Abrüstung,
    es gebe eine Chance für die Friedensdividende. Leider
    ist das nicht eingetreten. Wir erleben seit Mitte der 90er-
    Jahre in diesen Dingen einen Rückfall. Bisher sind es
    nur die europäischen Länder gewesen, die versucht ha-
    ben, Regelwerke in die Diskussion einzubringen, die
    dem Thema der nuklearen Rüstungskontrolle gerecht
    werden.

    Wir haben diese Krise der nuklearen Rüstungskon-
    trolle, weil Initiativen scheitern. Der umfassende Test-
    stoppvertrag ist nicht unterzeichnet worden; das festzu-
    stellen, ist im Zusammenhang mit Indien und den USA
    ganz interessant. Ferner gab es in jüngster Zeit Krisen in
    Bezug auf Nordkorea und den Iran. Wir haben es aber
    auch mit Ländern zu tun, die sich in diesen Fragen
    sozusagen ein besonderes Recht herausnehmen, wie bei-
    spielsweise Brasilien im Zusammenhang mit der Uran-
    anreicherung. Die Rolle, die Kernwaffen und militäri-
    sche Gewalt spielen können, wird in vielen Ländern neu
    definiert, nicht nur in den USA, sondern auch in Russ-
    land und der Volksrepublik China. Wenn Sie das Thema
    wirklich ernst nehmen würden, hätten Sie diese Ent-
    wicklungen in Ihrem Antrag aufgreifen müssen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Ich möchte jetzt zu dem Themenkomplex Indien
    kommen. Ich glaube, dass die jüngsten Entwicklungen
    – wir haben am Mittwoch im Ausschuss darüber disku-
    tiert – leider einen weiteren Schritt darstellen, der in den
    nächsten zehn oder 20 Jahren die internationale Nuklear-
    ordnung verändern wird. Ich gebe zu: Gut ist, dass es der
    Internationalen Atomenergiebehörde in Zukunft mögli-
    cherweise erlaubt werden soll, 50 oder 60 Prozent der
    dortigen Anlagen zu inspizieren. Ein abschließendes Ur-
    teil kann man sich heute noch nicht bilden, weil uns, so-
    wohl der Öffentlichkeit als auch – wenn ich das richtig
    verstanden habe – der Bundesregierung, der Text des
    Abkommens nicht vorliegt. Wir sollten darüber diskutie-
    ren, wenn wir den Text kennen.

    Aber eines ist bereits jetzt klar – das hat die Kollegin
    vorhin sehr deutlich gemacht –: Es wird ein Prinzip des
    Nichtverbreitungsvertrages infrage gestellt, ein Prinzip,
    das darin besteht: Wir belohnen die Staaten, die auf
    Atomwaffen verzichten, in Form von Unterstützung. Ob
    wir das nun aus innenpolitischer Sicht für gut halten oder
    nicht: Dieses Prinzip war wichtig und richtig, um Staa-
    ten an den Atomwaffensperrvertrag heranzuführen. Jetzt

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    (C (D st es das erste Mal, dass dieses Prinzip einseitig – so uss man schon sagen – hintertrieben wurde. Besonders hinterfragen möchte ich die Einseitigkeit ieser Handlungen. Wenn ich es richtig verstanden habe, aben die USA niemanden, insbesondere niemanden aus er Nuclear Suppliers Group, an dieser Diskussion beteiigt. Ferner glaube ich, dass der Zeitpunkt, zu dem diese ereinbarung unterzeichnet wurde, schlecht gewesen ist, eil wir, besonders mit Blick auf den Iran, niemandem rklären können, warum dieser Vertrag die nukleare üstungskontrolle stärken soll. Darüber hinaus ist die hance vertan worden, Indien zu verpflichten, dem Prolem der Rüstungskontrolle in Südasien seine Aufmerkamkeit zu widmen. Es gibt in Südasien bisher keine ereinbarung, die der Frage der nuklearen Rüstungskon rolle dort gerecht würde, im Gegenteil: Diese Vereinbaung zwischen den USA und Indien ist zum Anlass geommen worden, neue Waffenverkäufe anzubieten. Wir un dieser Region mit Sicherheit keinen Gefallen, wenn ir sie in einen neuen Rüstungswettlauf stürzen. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU, der FDP und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Auch Folgendes möchte ich noch anführen: Ich hätte
    s verstanden, wenn wir über eine Alternative zum
    ichtverbreitungsvertrag, zum Atomwaffensperrver-

    rag verfügen würden. Aber die haben wir überhaupt
    icht. Keiner bietet aktuell eine Alternative dazu an, we-
    er die ständigen Mitglieder des Weltsicherheitsrates
    och andere Staaten. Deswegen ist es ja so wichtig, dass
    ir an dem Atomwaffensperrvertrag weiterarbeiten.
    eswegen war es gut, dass die 25 Staaten der Europäi-

    chen Union im Mai auf der Überprüfungskonferenz ge-
    einsam agiert haben. Man muss auch sehen, dass der
    tomwaffensperrvertrag in den letzten zehn, 20 Jahren
    orteile gebracht hat. Denn Südafrika, Brasilien und Ar-
    entinien haben sich zu diesem Vertrag bekannt, ebenso
    ie einige Nachfolgestaaten der Sowjetunion. Deswe-
    en lohnt es sich, diesen Vertrag zu stärken.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU, der FDP und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Dazu rufe ich die Bundesregierung von dieser Stelle
    us auf. Ich glaube, dass es notwendig ist, im Rahmen
    er Europäischen Union neue Initiativen mit auf den
    eg zu bringen, mit denen der Atomwaffensperrvertrag,

    ber auch die Rüstungskontrolle insgesamt gestärkt wer-
    en. Wir sollten in diesem Zusammenhang darüber
    achdenken, ob möglicherweise die Ansätze betreffend
    brüstung und Rüstungskontrolle, die die USA in letzter
    eit verfolgen – sie sind zwar sehr einseitig, aber immer-
    in gibt es welche, wie die PSI-Initiative –, in ein Regel-
    ystem überführt und institutionalisiert werden sollten.

    ir brauchen auf jeden Fall ein Regelsystem, das ver-
    indert, dass Mittelstreckenraketen in die Hände von
    taaten gelangen, die sie möglicherweise missbrauchen.
    azu sind die Ansätze geeignet. Aber es muss einen völ-
    errechtlichen Vertrag geben. Ich glaube jedenfalls, dass
    s in den USA relevante Ansätze gibt. Ich finde, es ist






    (A) )



    (B) )


    Dr. Rolf Mützenich
    hochinteressant, dass Senator Lugar in der „Süddeut-
    schen Zeitung“ darauf hingewiesen hat, er könne sich
    vorstellen, dass die USA direkt mit dem Iran verhandeln.
    Das Parlament und die Bundesregierung sollten das auf-
    nehmen.

    Die Rüstungskontrolle hat mitgeholfen, den Ost-
    West-Konflikt zu überwinden. Dieses Instrument könnte
    auch bei anderen Rüstungskonflikten und Regionalkon-
    flikten helfen.

    Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.


    (Beifall bei der SPD, der CDU/CSU, der FDP und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)