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ID1602309100

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    10. FDP-Fraktion.\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/23 Krista Sager (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Struck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bodo Ramelow (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Ramsauer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Andreas Pinkwart, Minister (Nordrhein-Westfalen) . . . . . . . . . . . . . . . . Fritz Rudolf Körper (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Inge Höger-Neuling (DIE LINKE) . . . . . . . . Krista Sager (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Norbert Röttgen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 15: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Stärkung der Rückgewinnungshilfe und der Vermögensabschöpfung bei Straftaten (Drucksache 16/700) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Brigitte Zypries, Bundesministerin BMJ . . . . Jörg van Essen (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Siegfried Kauder (Villingen-Schwenningen) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sevim Dagdelen (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dr. Peter Danckert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 16: 1754 A 1756 A 1758 B 1761 B 1763 D 1765 C 1766 C 1768 C 1769 D 1771 A 1787 B 1787 C 1788 B 1789 A 1790 C 1791 A Deutscher B Stenografisch 23. Sitz Berlin, Freitag, den I n h a l Tagesordnungspunkt 14: a) Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Grundgesetzes (Art. 22, 23, 33, 52, 72, 73, 74, 74 a, 75, 84, 85, 87 c, 91 a, 91 b, 93, 98, 104 a, 104 b, 105, 107, 109, 125 a, 125 b, 125 c, 143 c) (Drucksache 16/813) . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und der SPD eingebrachten Entwurfs eines Föderalismusreform- Begleitgesetzes (Drucksache 16/814) . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Ernst Burgbacher (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . D M A D V D D D A 1749 A 1749 A 1749 D 1752 D Dr. Guido Westerwelle (FDP) . . . . . . . . . . . . Klaus Uwe Benneter (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 1773 A 1774 C undestag er Bericht ung 10. März 2006 t : r. Reinhard Loske (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Uwe Benneter (SPD) . . . . . . . . . . . . ichael Grosse-Brömer (CDU/CSU) . . . . . . xel Schäfer (Bochum) (SPD) . . . . . . . . . . . r. Hans-Peter Friedrich (Hof) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . olker Kröning (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Friedbert Pflüger (CDU/CSU) . . . . . . . . . r. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . r. Friedbert Pflüger (CDU/CSU) . . . . . . . . . ntje Tillmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 1776 B 1777 B 1778 A 1779 C 1781 B 1782 B 1784 A 1785 B 1785 C 1786 A Erste Beratung des von den Abgeordneten Hans-Joachim Otto (Frankfurt), Christoph II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 23. Sitzung. Berlin, Freitag, den 10. März 2006 Waitz, Dr. Claudia Winterstein, weiteren Ab- geordneten und der Fraktion der FDP einge- brachten Entwurfs eines Gesetzes zur Ände- rung des Grundgesetzes (Staatsziel Kultur) (Drucksache 16/387) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rüstungskontrolle und Nichtweiterverbrei- tung heranführen (Drucksache 16/834) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Alexander Ulrich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg 1791 D 1800 A 1800 B Hans-Joachim Otto (Frankfurt) (FDP) . . . . . . Wolfgang Börnsen (Bönstrup) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gitta Connemann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Dr. Lukrezia Jochimsen (DIE LINKE) . . . . . . Siegmund Ehrmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Kai Boris Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dorothee Bär (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Joachim Otto (Frankfurt) (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Monika Griefahn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 17: Antrag der Abgeordneten Dr. Norman Paech, Alexander Ulrich, Paul Schäfer (Köln), weite- rer Abgeordneter und der Fraktion der LINKEN: Abzug der Atomwaffen aus Deutschland (Drucksache 16/448) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 10: Antrag der Abgeordneten Winfried Nachtwei, Jürgen Trittin, Marieluise Beck (Bremen), weiterer Abgeordneter und der Fraktion des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Abrüs- tung der taktischen Atomwaffen vorantrei- ben – US-Atomwaffen aus Deutschland und Europa vollständig abziehen (Drucksache 16/819) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 11: Antrag der Abgeordneten Jürgen Trittin, Winfried Nachtwei, Volker Beck (Köln), wei- terer Abgeordneter und der Fraktion des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Nukle- aren Dammbruch verhindern – Indien an das Regime zur nuklearen Abrüstung, E D J T A J o S F ( K C U R D N A L A Z E R s p J A A 1792 A 1792 C 1793 C 1794 D 1795 C 1796 B 1797 B 1798 A 1798 C 1799 D 1799 D (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Rolf Mützenich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . ürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 18: ntrag der Abgeordneten Krista Sager, Hans- osef Fell, Kai Boris Gehring, weiterer Abge- rdneter und der Fraktion des BÜNDNIS- ES 90/DIE GRÜNEN: Zukunftsfähige orschung in Europa stärken Drucksache 16/710) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . rista Sager (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . arsten Müller (Braunschweig) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . we Barth (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ené Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 1 iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . nlage 2 u Protokoll gegebene Rede zur Beratung des ntwurfs eines Gesetzes zur Stärkung der ückgewinnungshilfe und der Vermögensab- chöpfung bei Straftaten (Tagesordnungs- unkt 15) erzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 3 mtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1801 A 1803 A 1804 B 1806 A 1807 A 1807 A 1808 A 1810 A 1811 B 1812 B 1813 C 1814 D 1815 A 1816 A 1816 C Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 23. Sitzung. Berlin, Freitag, den 10. März 2006 1749 (A) ) (B) ) 23. Sitz Berlin, Freitag, den Beginn: 9.0
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    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 23. Sitzung. Berlin, Freitag, den 10. März 2006 1815 (A) ) (B) ) sammlung des EuroparatesKrichbaum, Gunther CDU/CSU 10.03.2006 * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- Koschyk, Hartmut CDU/CSU 10.03.2006 Kramer, Rolf SPD 10.03.2006 Heidemarie Anlage 1 Liste der entschuldigt Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Andreae, Kerstin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.03.2006 Albach, Peter CDU/CSU 10.03.2006 Amann, Gregor SPD 10.03.2006 Andres, Gerd SPD 10.03.2006 Bätzing, Sabine SPD 10.03.2006 Binninger, Clemens CDU/CSU 10.03.2006 Bismarck, Carl Eduard von CDU/CSU 10.03.2006 Dr. Botz, Gerhard SPD 10.03.2006 Dr. Dückert, Thea BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.03.2006 Evers-Meyer, Karin SPD 10.03.2006 Fograscher, Gabriele SPD 10.03.2006 Freitag, Dagmar SPD 10.03.2006 Gehrcke, Wolfgang DIE LINKE 10.03.2006 Dr. Geisen, Edmund FDP 10.03.2006 Gleicke, Iris SPD 10.03.2006 Granold, Ute CDU/CSU 10.03.2006 Heinen, Ursula CDU/CSU 10.03.2006 Hilsberg, Stephan SPD 10.03.2006 Homburger, Birgit FDP 10.03.2006 Jung (Konstanz), Andreas CDU/CSU 10.03.2006 Kortmann, Karin SPD 10.03.2006 K L L L L M M M P R R R D S S S S S U W A (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht en Abgeordneten unert, Katrin DIE LINKE 10.03.2006 ange (Backnang), Christian SPD 10.03.2006 aurischk, Sibylle FDP 10.03.2006 eutheusser- Schnarrenberger, Sabine FDP 10.03.2006 ips, Patricia CDU/CSU 10.03.2006 ogg, Ursula SPD 10.03.2006 üller (Köln), Kerstin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.03.2006 üller-Sönksen, Burkhardt FDP 10.03.2006* flug, Johannes SPD 10.03.2006 achel, Thomas CDU/CSU 10.03.2006 omer, Franz CDU/CSU 10.03.2006 oth (Esslingen), Karin SPD 10.03.2006 r. Schwall-Düren, Angelica SPD 10.03.2006 chwarzelühr-Sutter, Rita SPD 10.03.2006 eehofer, Horst CDU/CSU 10.03.2006 inghammer, Johannes CDU/CSU 10.03.2006 teppuhn, Andreas SPD 10.03.2006 tünker, Joachim SPD 10.03.2006 lrich, Alexander DIE LINKE 10.03.2006 ieczorek-Zeul, SPD 10.03.2006 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 1816 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 23. Sitzung. Berlin, Freitag, den 10. März 2006 (A) ) (B) ) Anlage 2 Zu Protokoll gegebene Rede zur Beratung des Entwurfs eines Gesetzes zur Stärkung der Rückgewinnungshilfe und der Vermögensabschöpfung bei Straftaten (Tages- ordnungspunkt 15) Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN): Der heute zu beratende Gesetzentwurf ist zu begrüßen. Mit ihm soll zweierlei erreicht werden: Erstens. Finanziell geschädigte Opfer von Straftaten sollen besser gestellt werden bei der Geltendmachung ihrer Ersatzansprüche. Zweitens. Das durch eine Straftat erlangte Vermögen fällt dem Staat zu, wenn das Opfer eines verurteilten Straftäters seine Ansprüche nicht innerhalb einer Drei- Jahres-Frist verfolgt hat. Dahinter steht die Idee, dass Straftaten sich nicht lohnen dürfen: „Crime does not pay!“ Der Gesetzentwurf regelt also im Wesentlichen die Frage, wie mit kriminellen Gewinnen umgegangen wird und wem sie unter welchen Umständen zustehen. Schon nach dem geltenden Recht der strafrechtlichen Vermögensabschöpfung ist es möglich, den aus einer Straftat erlangten wirtschaftlichen Vorteil – zum Beispiel den aus einem Betrug erlangten Gewinn – beim Beschul- digten sicherzustellen. Der vorliegende Entwurf dient der Verbesserung der bestehenden und in der Praxis oft verwendeten Instrumentarien. Denn bisher konnte nicht ausgeschlossen werden, dass kriminelle Gewinne an die beschuldigte oder gar schon verurteilte Person wieder herausgegeben werden mussten. Zurzeit kann der Staat keinen Zugriff auf das Vermö- gen nehmen, solange den Geschädigten der Straftat Er- satzansprüche zustehen. Sind die Opfer der Straftat je- doch unbekannt oder verfolgen sie ihre Ansprüche gar nicht, sperren sie doch eine Vermögensabschöpfung durch den Staat. Ihr vermeintlicher Schutz wird zum Vorteil für Kriminelle. Das nur vorläufig sichergestellte Vermögen muss dem Täter spätestens drei Monate nach der Verurteilung zurückgegeben werden, obwohl rechts- kräftig feststeht, dass es sich um kriminell erlangtes Ver- mögen handelt. Was soll sich durch den Gesetzentwurf verändern? Der aus einer Straftat resultierende wirtschaftliche Ge- winn darf jetzt länger sichergestellt werden: Zunächst kann das Vermögen wie nach geltendem Recht für sechs Monate sichergestellt werden. Dieser Zeitraum soll künftig nicht mehr um drei, sondern – bei Vorliegen be- stimmter Tatsachen, die den Tatverdacht begründen – um sechs Monate verlängert werden können. Und nur wenn dringende Gründe vorliegen, darf die Maßnahme länger als zwölf Monate aufrechterhalten werden. Die Geschädigten haben zur Geltendmachung ihrer Ansprüche und zum Betreiben der Zwangsvollstreckung in das sichergestellte Vermögen drei Jahre Zeit. Diese Frist beginnt ab dem Zeitpunkt der Verurteilung des Tä- ters im Strafverfahren zu laufen. i a l d v D d g s g r e i d R z R t S A g G n m V P t (C (D Damit die Opfer einer Straftat aber auch tatsächlich hre Ansprüche geltend machen können, soll die Staats- nwaltschaft im elektronischen Bundesanzeiger mittei- en, dass Sicherungsmaßnahmen gegen das Vermögen es Beschuldigten ergangen sind. Wenn Geschädigte die Drei-Jahres-Frist ungenutzt erstreichen lassen, fällt das Vermögen nun an den Staat. ieser so genannte Auffangrechtserwerb des Staates ist as Herzstück des Gesetzentwurfs und schließt die im eltenden Recht bestehende Lücke. Die Ergänzung der Vorschriften über die Zwangsvoll- treckung des Verletzten in die vorläufig gesicherten Ge- enstände und die Ausdehnung der Frist für die Auf- echterhaltung der vorläufigen Sicherungsmaßnahmen rleichtern den Opfern von Straftaten die Durchsetzung hrer Ansprüche. Die genannten Änderungen tragen den Bedürfnissen er Praxis und den Bedürfnissen der Verbrechensopfer echnung. Vereinzelt vorgebrachte Einwände gegen ein- elne Bestimmungen des Gesetzes werden wir im echtsausschuss prüfen und gegebenenfalls berücksich- igen. Ich bin zuversichtlich, dass dieses Gesetz zum chluss von allen Fraktionen mitgetragen werden wird. nlage 3 Amtliche Mitteilungen Der Vorsitzende des folgenden Ausschusses hat mit- eteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 der eschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den achstehenden Vorlagen absieht: Finanzausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Unterrichtung durch die Bundesregierung über die ak- tualisierten Stabilitäts- und Konvergenzprogramme 2004 der EU-Mitgliedstaaten – Drucksachen 15/5600, 16/480 Nr. 1.8 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über die Auswirkungen des Alkopopsteuergesetzes auf den Alkoholkonsum von Jugendlichen unter 18 Jahren sowie die Marktentwick- lung von Alkopops und vergleichbaren Getränken – Drucksachen 15/5929, 16/480 Nr. 1.14 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung zu der Unterrichtung über die aktualisierten Stabilitäts- und Konvergenzprogramme 2004 der EU-Mitgliedstaa- ten – Drucksache 15/5600 – Nachtrag und Aktualisierung – Drucksachen 15/5961, 16/612 Nr. 1.1 – Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben itgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden EU- orlagen bzw. Unterrichtungen durch das Europäische arlament zur Kenntnis genommen oder von einer Bera- ung abgesehen hat. Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 23. Sitzung. Berlin, Freitag, den 10. März 2006 1817 (A) (C) (B) ) Innenausschuss Drucksache 16/150 Nr. 1.26 Drucksache 16/150 Nr. 1.27 Drucksache 16/150 Nr. 1.28 Drucksache 16/150 Nr. 1.29 Drucksache 16/150 Nr. 1.31 Drucksache 16/150 Nr. 1.35 Drucksache 16/150 Nr. 1.49 Drucksache 16/150 Nr. 2.10 Drucksache 16/150 Nr. 2.21 Drucksache 16/150 Nr. 2.22 Drucksache 16/150 Nr. 2.23 Drucksache 16/150 Nr. 2.30 Drucksache 16/150 Nr. 2.75 Drucksache 16/150 Nr. 2.79 Drucksache 16/150 Nr. 2.92 Drucksache 16/150 Nr. 2.149 Drucksache 16/150 Nr. 2.154 Drucksache 16/150 Nr. 2.45 Drucksache 16/150 Nr. 2.46 Drucksache 16/150 Nr. 2.50 Drucksache 16/150 Nr. 2.51 Drucksache 16/150 Nr. 2.58 Drucksache 16/150 Nr. 2.59 Drucksache 16/150 Nr. 2.61 Drucksache 16/150 Nr. 2.66 Drucksache 16/150 Nr. 2.70 Drucksache 16/150 Nr. 2.76 Drucksache 16/150 Nr. 2.82 Drucksache 16/150 Nr. 2.117 Drucksache 16/150 Nr. 2.183 Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Drucksache 16/150 Nr. 2.171 Drucksache 16/150 Nr. 2.167 Drucksache 16/150 Nr. 2.235 Drucksache 16/288 Nr. 1.2 Drucksache 16/288 Nr. 2.22 Drucksache 16/288 Nr. 2.38 Rechtsausschuss Drucksache 16/150 Nr. 2.203 Drucksache 16/629 Nr. 2.9 Drucksache 16/629 Nr. 2.10 Finanzausschuss Drucksache 16/419 Nr. 1.5 Drucksache 16/419 Nr. 2.33 Drucksache 16/419 Nr. 2.36 Drucksache 16/419 Nr. 2.39 Drucksache 16/419 Nr. 2.53 Drucksache 16/419 Nr. 2.63 Drucksache 16/419 Nr. 2.66 Drucksache 16/481 Nr. 1.10 Haushaltsausschuss Drucksache 16/150 Nr. 2.17 Drucksache 16/150 Nr. 2.54 Drucksache 16/150 Nr. 2.155 Drucksache 16/150 Nr. 2.173 Drucksache 16/150 Nr. 2.221 Drucksache 16/419 Nr. 2.54 Ausschuss für Wirtschaft und Technologie Drucksache 16/150 Nr. 1.4 Drucksache 16/150 Nr. 1.19 Drucksache 16/150 Nr. 2.14 Drucksache 16/150 Nr. 2.16 Drucksache 16/150 Nr. 2.36 (D Drucksache 16/150 Nr. 2.231 Drucksache 16/150 Nr. 2.262 Drucksache 16/288 Nr. 2.9 Drucksache 16/419 Nr. 2.5 Drucksache 16/419 Nr. 2.31 Drucksache 16/419 Nr. 2.47 Drucksache 16/419 Nr. 2.49 Drucksache 16/481 Nr. 1.7 Ausschuss für Arbeit und Soziales Drucksache 16/150 Nr. 1.5 Drucksache 16/150 Nr. 2.26 Drucksache 16/150 Nr. 2.111 Drucksache 16/150 Nr. 2.250 Ausschuss für Gesundheit Drucksache 16/419 Nr. 2.11 Drucksache 16/419 Nr. 2.12 Drucksache 16/419 Nr. 2.38 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung Drucksache 16/150 Nr. 2.102 Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Drucksache 16/150 Nr. 2.93 Drucksache 16/150 Nr. 2.95 Drucksache 16/150 Nr. 2.180 Ausschuss für Kultur und Medien Drucksache 16/150 Nr. 2.224 23. Sitzung Berlin, Freitag, den 10. März 2006 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Hermann Otto Solms


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Das Wort hat der Kollege Karl-Theodor Freiherr zu

    Guttenberg von der CDU/CSU-Fraktion.


    (CDU/ CSU)


    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und
    Herren! Herr Kollege Ulrich, was eine derart unreflek-
    tierte und einseitige Haltung mit effektiver Friedenspoli-
    tik zu tun haben soll, das müssen Sie uns einmal erklä-
    ren.


    (Beifall der Abg. Dr. Martina Krogmann [CDU/CSU])


    Sie haben die Antwort der Bundesregierung auf Ihre
    Kleine Anfrage angesprochen. Dennoch hätten Sie nicht
    unbedingt verschweigen müssen, dass es auch innerhalb
    des Bündnisses Geheimhaltungsregelungen gibt, die
    man nicht so leicht vom Tisch wischen kann, wie Sie es
    gerade getan haben.

    Wir diskutieren heute zwei Themenkreise, die ohne
    Frage in einem gewissen Zusammenhang stehen. Der
    eine ist der Abzug möglicher auf deutschem Boden stati-
    onierter Atomwaffen. Der andere, nach einem Antrag
    der Fraktion der Grünen, betrifft die Folgen des indisch-
    amerikanischen Abkommens. Hier bestehen gewisse Zu-
    sammenhänge und diese sollen in der Debatte auch nicht
    zu kurz kommen.

    Über die grundsätzliche Zielsetzung, die weltweite
    Abschaffung aller Massenvernichtungswaffen, wer-
    den wir uns in diesem Hause einig sein.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU, der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


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    (C (D azu hat sich Deutschland völkerrechtlich verbindlich erpflichtet – das ist völlig richtig – und dies liegt in unerem wohlverstandenen, fundamentalen Interesse. ieran hält offensichtlich auch die Bundesregierung fest, err Staatsminister, wie aus der Antwort auf die entspre hende Anfrage deutlich wird. Der Nichtverbreitungsvertrag, den wir heute in sehr nterschiedlichem Kontext debattieren, hat bekanntlich ie Abschaffung sämtlicher Kernwaffen zum Ziel. Dieem Ziel sind auch wir als Bundesrepublik Deutschland erpflichtet; das ist richtig. Man wird dieses Ziel allerings nur mit einem schrittweisen Ansatz verwirklichen önnen, wenn man nicht in Träumereien verfallen will nd sich nicht Illusionen hingegeben will. Auch wenn ie Ihre Forderungen jetzt in einem brachialen Stil, wie r in Ihrem Antrag durchscheint, erheben, müssen Sie ich am real Machbaren messen lassen. Auch das gehört u einem abgewogenen Vorgehen. Ohne Frage gibt es noch viele Stellen, an denen es akt. Es gibt in den letzten Jahren aber auch Fortschritte u konstatieren. Neben allem, was noch wünschenswert st, darf auch einmal positiv angemerkt werden, dass seit en Spitzenzeiten des Kalten Krieges die Anzahl der nulearen Arsenale der NATO in Europa bereits um mehr ls 95 Prozent reduziert wurde, und das auf der Grundage der geltenden Strategie des Bündnisses. Das reicht war nicht und diese Dinge müssen wir weiterhin voranreiben, doch einige Punkte sind im Kontext zu sehen: ie notwendige Reduzierung nuklearer Arsenale ist nur n engster Abstimmung mit unseren Bündnispartnern um Erfolg zu führen und nicht, indem wir gezielt und iederkehrend einseitig – gelegentlich geschieht dies uch wechselseitig – unsere Bündnispartner brüskieren. as ist ein völlig falscher Ansatz, um unser Ziel zu errei hen. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    (Beifall im ganzen Hause)


    on daher werden Sie dieses Ziel auf die Art und Weise,
    ie Sie vorgehen, mit Sicherheit nicht erreichen, Herr
    lrich.

    Des Weiteren sind die in Deutschland stationierten
    uklearwaffen der NATO unterstellt. Demzufolge ist die
    rage, ob und wann diese abgezogen werden, eine
    rage, die die NATO zu beantworten hat. Sie machen es
    ich zu leicht, wenn Sie, nur um Ihre Tradition antiame-
    ikanischer Reflexe aufrechtzuerhalten


    (Widerspruch bei der LINKEN)


    so ist es doch! Es ist immer wieder dasselbe; lesen Sie
    och einmal Ihren Antrag! –,


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    soliert die USA auffordern, ihre Waffen abzuziehen. Sie
    cheinen die Zusammenhänge noch nicht ganz erkannt
    u haben. Andernfalls hätten Sie in Ihrem Antrag einen
    eitrag dazu geleistet, wie eine strategische Neuausrich-

    ung der NATO aussehen könnte. Doch darüber liest
    an nichts bei Ihnen. Besonders bemerkenswert ist, dass






    (A) )



    (B) )


    Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg
    Sie sich auf Verteidigungsminister Rumsfeld beziehen.
    Das hat schon eine besondere Note. Nur sollte dann auch
    der entsprechende Kontext genannt werden.

    In die Erwägungen sollte die abgewogene Beurtei-
    lung einiger Punkte zumindest einbezogen werden: Mit
    der Verringerung der Zahl der Atomwaffen auf ein, wie
    es so schön heißt, allianzpolitisches Minimum ist weiter-
    hin die nukleare Teilhabe der europäischen Bündnispart-
    ner verbunden; das haben Sie richtig angemerkt. Solange
    wir eine nukleare Planung und ein gewisses Maß an Nu-
    klearwaffen innerhalb des Bündnisses haben, ist damit
    natürlich auch der Einfluss auf diese Planungen gewähr-
    leistet. Übrigens ist diese Strategie der NATO, wenn ich
    das richtig in Erinnerung habe, erst im Jahre 1999 noch
    einmal fortentwickelt und bestätigt worden und die Frak-
    tion der Grünen hat ihr zumindest nicht widersprochen;
    auch das ist anzumerken.

    Einen weiteren Aspekt, der damit im Zusammenhang
    steht, will ich eher in Frageform bringen: Kommt es auf-
    grund einer überhasteten Abkopplung – wenn wir also
    eine Abkopplung von dieser Strategie betreiben
    würden – möglicherweise zu einer Desolidarisierung in-
    nerhalb des Bündnisses? Dazu liest man in Ihrem Antrag
    nur ein wenig, während die Grünen auf Griechenland
    und Kanada verweisen. Das ist aber natürlich ein biss-
    chen dürr. Die Frage ist, wie man dem kreativ begegnen
    kann. Ich glaube, das Letzte, was wir wollen – mit einer
    Ausnahme wahrscheinlich –, ist eine Destabilisierung
    und Desolidarisierung innerhalb des Bündnisses. Hier ist
    schon etwas mehr als nur das zu leisten, was in den An-
    trägen zu lesen ist.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Solange wir uns in einem schrittweisen Vorgehen be-
    finden, ist es doch auch in unserem Interesse, sich noch
    ein gewisses Mitspracherecht für diese genannten Fälle
    zu bewahren. Ja, meine Damen und Herren, man darf
    durchaus auch kritisch hinterfragen, ob die Stationierung
    von Waffen, die erst einmal an einen Ort verbracht wer-
    den müssten, an dem sie zum Einsatz kommen könnten,
    aufgrund der Erweiterung der NATO und der Europäi-
    schen Union sowie aufgrund der veränderten Sicher-
    heitslage noch zeitgemäß ist. Diese Frage darf gestellt
    werden. Wenn man diese Frage aber stellt, dann sollte
    man sie auch mit aktuellen Entwicklungen auf dieser
    Erde koppeln und nicht isoliert behandeln. Man sollte sie
    dann auch in den Kontext stellen, wie sich die gesamte
    Sicherheitslage darstellt. Stichwort „Iran“: Man muss
    sich dabei auch fragen, wo neue nukleare Potenziale ent-
    stehen. Sie werden Ihrer Verantwortung nicht gerecht,
    wenn Sie hier so isoliert vorgehen.

    Um einmal einen einseitigen Zungenschlag von Ihrer
    Seite herauszuarbeiten: Herr Ulrich, wo benennen Sie
    – die Grünen tun das; man sollte sie auch einmal loben –


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    beispielsweise die angekündigten Reduzierungen russi-
    scher substrategischer Nuklearwaffen? Davon liest man
    bei Ihnen überhaupt nichts. Es ist auch erwartungsge-
    mäß, dass das nicht der Fall ist. Bezüglich der Amerika-
    ner machen Sie wieder mal Tabula rasa. Bei Ihnen steht

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    (C (D ichts davon. Das ist bei weitem zu wenig. Es wäre Ihen vielleicht einmal zu empfehlen, hier den Gesamtontext herzustellen (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD – Alexander Ulrich [DIE LINKE]: Es geht um die Atomwaffen in Deutschland! – Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie werden halt nicht in Rheinland-Pfalz gelagert!)


    Herr Kollege Trittin, ein Schelm, der hier irgendwel-
    he wahltaktischen Erwägungen vermutet, wenn man
    uch an Rheinland-Pfalz denkt.

    Zur indisch-amerikanischen Vereinbarung, deren
    harakter mit Sicherheit ambivalent ist.


    (Dr. Werner Hoyer [FDP]: Jetzt wird es heikel!)


    iese Ambivalenz sollten wir auch herausstellen. Kol-
    ege Trittin, zu den jeweiligen Punkten in Ihrem Antrag,
    ie Sie im Hinblick auf diese Vereinbarung genannt ha-
    en, kann man nur sagen: Sie sind schwer von der Hand
    u weisen. Ich glaube, trotzdem bleibt es für uns eine
    rnsthafte und gewichtige Wertungsfrage, ob man, wie
    ie, darin im Wesentlichen eine Erschütterung des
    ichtverbreitungsvertrages sehen will oder ob man das
    bkommen trotz aller negativen Implikationen zumin-
    est auch als partielle Heranführung Indiens an den
    ichtverbreitungsvertrag erachten kann. Das sollten wir
    icht vergessen, wenn wir diese Bewertung vornehmen.

    Das eigentliche Problem ist doch weniger, dass der
    ichtverbreitungsvertrag durch das Abkommen als sol-

    hes geschwächt würde; denn Indien hat ihn nie unter-
    eichnet. Durch die Vereinbarung werden vielmehr die
    ekannten Schwächen wieder offensichtlich, Schwä-
    hen, für die viele Verantwortung tragen – auch die Ver-
    inigten Staaten. Das wollen wir hier nicht ausklam-
    ern. Viele tragen hierfür Verantwortung. Diese
    chwächen liegen aber insbesondere auch in der man-
    elnden Universalität. Das ist eine der Grundschwächen
    n diesem Zusammenhang.

    Wird der Beitritt Indiens zum Nichtverbreitungsver-
    rag damit unwahrscheinlicher? Für mich ist zunächst
    inmal nicht erkennbar, dass der Beitritt vorher wahr-
    cheinlicher gewesen ist. Noch einmal: Lassen Sie uns
    ositiv hervorheben, dass im Kontext dieses Abkom-
    ens zukünftig zumindest in einem begrenzten Bereich

    nspektionen der IAEO stattfinden. Das ist ein Zwi-
    chenschritt hin zu einem zu fordernden Gesamtschritt,
    en wir politisch dann auch zu flankieren und zu unter-
    tützen haben.

    Herr Präsident, ich schließe mit den Fragen – das dür-
    en wir auch einmal selbstkritisch anmerken –: Wo wa-
    en in dem Gesamtkontext des letzten Punktes – Ame-
    ika, Indien – eigentlich wir, die Europäer? Wo war die
    uropäische Union? Wo findet hier eine europäische
    ußenpolitik im Kontext sich verändernder strategischer
    euausrichtungen und Umstände in der Welt statt?

    Ich glaube, das ist bei weitem wichtiger, als dass wir,
    ie auf der linken Seite dieses Hauses, nur auf Bündnis-






    (A) )



    (B) )


    Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg
    partner einprügeln. Wir müssen uns über unsere Rolle
    als solche wieder klar werden und wir müssen uns wie-
    der bewusst werden, dass wir in diesem Zusammenhang
    eine weitergehende Aufgabe haben.

    Herzlichen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD sowie bei Abgeordneten der FDP)




Rede von Dr. Hermann Otto Solms
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

Das Wort hat die Kollegin Elke Hoff von der FDP-

Fraktion.


(Beifall bei der FDP)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Elke Hoff


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Verehrte Kolleginnen

    und Kollegen! Drei eng miteinander verknüpfte Themen
    stehen im Zentrum der heutigen Debatte: die nuklearen
    Ambitionen des Iran, das jüngste Nuklearabkommen
    zwischen Indien und den USA sowie der Abzug der tak-
    tischen Nuklearwaffen aus Deutschland.

    Die Verhandlungen mit dem Iran über dessen mögli-
    che Ambitionen, Nuklearwaffen herzustellen, stecken
    nach dem Scheitern der russischen Kompromisslösung
    in der diplomatischen Sackgasse. Die internationale
    Staatengemeinschaft ist sich ausnahmslos bewusst, dass
    hier eine sicherheitspolitische Zeitbombe mit gefährli-
    chen Auswirkungen auf die Stabilität im Nahen und
    Mittleren Osten und auch darüber hinaus tickt. Wir wis-
    sen, dass die Chancen der internationalen Gemeinschaft,
    den Iran von seinem Vorhaben abzubringen, überhaupt
    nur dann vorhanden sind, wenn ein breiter Konsens zwi-
    schen den Staaten erkennbar ist. Vor allem die Geschlos-
    senheit der P 5 ist hier entscheidend, wenn der Iran eine
    Angelegenheit des UN-Sicherheitsrates wird.


    (Dr. Werner Hoyer [FDP]: Sehr wahr!)


    In dieser Situation ist es mehr als unglücklich, dass
    die Regierung Bush gerade jetzt mit Indien ein Abkom-
    men über zivile Nuklearkooperation abschließen will.
    Indien gehört neben Pakistan und Israel zu den Atom-
    mächten, die sich seit langem weigern, dem nuklearen
    Nichtverbreitungsvertrag beizutreten und die darin fest-
    gelegten Verpflichtungen zu erfüllen. Wenn dieser bekla-
    genswerte Zustand jetzt in Form einer nuklearen Partner-
    schaft sozusagen ein internationales Gütesiegel erhält,
    untergräbt und schwächt dies das nukleare Nichtverbrei-
    tungsregime nachhaltig. Der Eindruck, der Besitz von ei-
    genen Nuklearwaffen auch außerhalb des Vertragswer-
    kes erhöhe das internationale Profil und sichere Macht,
    Einfluss und Anerkennung eines Staates, wäre für so
    manche potenzielle Nuklearmacht ein geradezu unwi-
    derstehlicher Anreiz.


    (Dr. Werner Hoyer [FDP]: Das ist leider wahr!)


    Natürlich ist Indien die größte Demokratie weltweit,
    aber das ist nach den Prinzipien des nuklearen Nichtver-
    breitungsregimes nicht das ausschlaggebende Kriterium.
    Seine substanzielle Glaubwürdigkeit wird durch die An-
    wendung von zweierlei Maßstäben – auf der einen Seite

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    (C (D ie Forderung an den Iran nach Verzicht und auf der aneren Seite die Privilegien für Indien ohne gravierende uflagen – ohne Not aufs Spiel gesetzt. Vor allem aber schwächt dieser Nukleardeal die Verandlungsposition gegenüber dem Iran, hintertreibt die iplomatischen Bemühungen der EU 3 und gefährdet en weltweiten Konsens gegenüber Teheran, und zwar icht nur, weil die Iraner selbst neue Argumente auf dem ilbernen Tablett serviert bekommen. Wir alle wissen, ass die Mitwirkung und Zustimmung Chinas in der ranfrage kritisch ist. Peking hat einerseits wegen seines normen Energiebedarfs ein zwingendes Interesse an guen Wirtschaftsbeziehungen zum Iran. Andererseits wisen die Chinesen aber auch, dass sie als größter regionaer Rivale einer der Adressaten des indischen uklearwaffenprogramms sind. Ich bezweifle, dass das merikanisch-indische Nuklearabkommen die konstrukive Mitwirkung Pekings in der Iranfrage befördern ird. Noch ist dieses Abkommen nicht endgültig ratifiziert. er amerikanische Kongress wird sich dazu äußern müs en. Über die Nuclear Suppliers Group hat Deutschland emeinsam mit den EU-Partnern Mitverantwortung und inwirkungsmöglichkeiten. Ich bin mir durchaus beusst, dass dies, folgte man dabei alten Reflexen, eine rneute Belastung der transatlantischen Beziehungen arstellen könnte. Die Bundesregierung muss aber an ieser Stelle ebenso wie es alle anderen Beteiligten auch un, das nationale Interesse in den Mittelpunkt ihres andelns stellen und mit einer klaren sicherheitspoliti chen Position, die mir bisher allerdings noch nicht aufefallen ist, in dieser Frage aufwarten. Das amerikanisch-indische Abkommen ist ein schweer Schlag für den nuklearen Nichtverbreitungsvertrag, er sich seit dem Scheitern der Überprüfungskonferenz m vergangenen Jahr ohnehin in einer Glaubwürdigkeitsrise befindet. Wir werden die Glaubwürdigkeit des ichtverbreitungsregimes nur dann stärken können, enn wir weltweit endlich wieder zu einer stringenten uklearen Abrüstungspolitik zurückfinden. (Beifall bei der FDP und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)


    Verehrter Kollege Ulrich, es bedarf nicht des Erschei-
    ens der Fraktion der Linken im Deutschen Bundestag;
    enn die FDP hat bereits vor knapp einem Jahr hier im
    undestag einen abrüstungspolitischen Antrag einge-
    racht, in dem als wichtiges Abrüstungssignal unter an-
    erem ein Abzug der amerikanischen taktischen Nu-
    learwaffen aus Deutschland gefordert wurde.


    (Alexander Ulrich [DIE LINKE]: Was macht die Landesregierung Rheinland-Pfalz?)


    ie FDP hat damit eine Diskussion angestoßen, die seit
    angem überfällig war und mit den jetzt vorliegenden
    nträgen wieder aufgegriffen wird.

    Die bis heute in Deutschland stationierten taktischen
    uklearwaffen sind ein Relikt des Kalten Krieges und
    aben angesichts der sicherheitspolitischen Herausforde-
    ungen des 21. Jahrhunderts keine strategische Funktion
    ehr.






    (A) )



    (B) )


    Elke Hoff

    (Beifall des Abg. Winfried Nachtwei [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Potenzielle Adressaten nuklearer Abschreckung in Staa-
    ten, die den atomaren Einsatz zu einem legitimen politi-
    schen Mittel erklären, wären mit diesen Waffen theore-
    tisch nicht zu erreichen.

    Der russische Außenminister hat im Sommer 2005
    verkündet, Moskau sei zu neuen Abrüstungsverhandlun-
    gen bereit. Der amerikanische Verteidigungsminister
    Rumsfeld hat erklärt, dass er bereit sei, Deutschland und
    der NATO die Entscheidung zu überlassen. Wir wollen,
    dass beide hier beim Wort genommen werden.

    Zum Schluss darf ich feststellen: Die alte Bundesre-
    gierung hat zwar als Reaktion auf unseren Antrag im
    vergangenen Jahr zugesagt, das Thema in der NATO zur
    Sprache zu bringen. In den zuständigen NATO-Gremien
    ist dieser Punkt aber bisher noch nicht auf der Tagesord-
    nung erschienen.

    Ich frage die neue Bundesregierung: Macht die Statio-
    nierung von taktischen Nuklearwaffen in Deutschland
    noch Sinn und ist die nukleare Teilhabe nach dem Ende
    des Kalten Krieges in dieser Form noch begründet? Das
    Forum, in dem über diese Frage nüchtern und sachlich
    diskutiert werden muss, sind – das hat mein Vorredner
    richtigerweise gesagt – die Gremien der NATO.

    Wir hoffen sehr, dass in absehbarer Zeit ein klares Si-
    gnal zur Abrüstung, das den Prozess weiter befördern
    kann, zu erwarten ist. Wir als FDP stehen nach wie vor
    zu dem Antrag, den wir im letzten Jahr eingebracht ha-
    ben.

    Vielen Dank für die Aufmerksamkeit.


    (Beifall bei der FDP und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)