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ID1602303800

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    Vokabeln: 0
    1. tocInhaltsverzeichnis
      Plenarprotokoll 16/23 Krista Sager (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Struck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bodo Ramelow (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Ramsauer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Andreas Pinkwart, Minister (Nordrhein-Westfalen) . . . . . . . . . . . . . . . . Fritz Rudolf Körper (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Inge Höger-Neuling (DIE LINKE) . . . . . . . . Krista Sager (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Norbert Röttgen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 15: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Stärkung der Rückgewinnungshilfe und der Vermögensabschöpfung bei Straftaten (Drucksache 16/700) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Brigitte Zypries, Bundesministerin BMJ . . . . Jörg van Essen (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Siegfried Kauder (Villingen-Schwenningen) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sevim Dagdelen (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dr. Peter Danckert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 16: 1754 A 1756 A 1758 B 1761 B 1763 D 1765 C 1766 C 1768 C 1769 D 1771 A 1787 B 1787 C 1788 B 1789 A 1790 C 1791 A Deutscher B Stenografisch 23. Sitz Berlin, Freitag, den I n h a l Tagesordnungspunkt 14: a) Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Grundgesetzes (Art. 22, 23, 33, 52, 72, 73, 74, 74 a, 75, 84, 85, 87 c, 91 a, 91 b, 93, 98, 104 a, 104 b, 105, 107, 109, 125 a, 125 b, 125 c, 143 c) (Drucksache 16/813) . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und der SPD eingebrachten Entwurfs eines Föderalismusreform- Begleitgesetzes (Drucksache 16/814) . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Ernst Burgbacher (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . D M A D V D D D A 1749 A 1749 A 1749 D 1752 D Dr. Guido Westerwelle (FDP) . . . . . . . . . . . . Klaus Uwe Benneter (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 1773 A 1774 C undestag er Bericht ung 10. März 2006 t : r. Reinhard Loske (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Uwe Benneter (SPD) . . . . . . . . . . . . ichael Grosse-Brömer (CDU/CSU) . . . . . . xel Schäfer (Bochum) (SPD) . . . . . . . . . . . r. Hans-Peter Friedrich (Hof) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . olker Kröning (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Friedbert Pflüger (CDU/CSU) . . . . . . . . . r. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . r. Friedbert Pflüger (CDU/CSU) . . . . . . . . . ntje Tillmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 1776 B 1777 B 1778 A 1779 C 1781 B 1782 B 1784 A 1785 B 1785 C 1786 A Erste Beratung des von den Abgeordneten Hans-Joachim Otto (Frankfurt), Christoph II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 23. Sitzung. Berlin, Freitag, den 10. März 2006 Waitz, Dr. Claudia Winterstein, weiteren Ab- geordneten und der Fraktion der FDP einge- brachten Entwurfs eines Gesetzes zur Ände- rung des Grundgesetzes (Staatsziel Kultur) (Drucksache 16/387) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rüstungskontrolle und Nichtweiterverbrei- tung heranführen (Drucksache 16/834) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Alexander Ulrich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg 1791 D 1800 A 1800 B Hans-Joachim Otto (Frankfurt) (FDP) . . . . . . Wolfgang Börnsen (Bönstrup) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gitta Connemann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Dr. Lukrezia Jochimsen (DIE LINKE) . . . . . . Siegmund Ehrmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Kai Boris Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dorothee Bär (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Joachim Otto (Frankfurt) (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Monika Griefahn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 17: Antrag der Abgeordneten Dr. Norman Paech, Alexander Ulrich, Paul Schäfer (Köln), weite- rer Abgeordneter und der Fraktion der LINKEN: Abzug der Atomwaffen aus Deutschland (Drucksache 16/448) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 10: Antrag der Abgeordneten Winfried Nachtwei, Jürgen Trittin, Marieluise Beck (Bremen), weiterer Abgeordneter und der Fraktion des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Abrüs- tung der taktischen Atomwaffen vorantrei- ben – US-Atomwaffen aus Deutschland und Europa vollständig abziehen (Drucksache 16/819) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 11: Antrag der Abgeordneten Jürgen Trittin, Winfried Nachtwei, Volker Beck (Köln), wei- terer Abgeordneter und der Fraktion des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Nukle- aren Dammbruch verhindern – Indien an das Regime zur nuklearen Abrüstung, E D J T A J o S F ( K C U R D N A L A Z E R s p J A A 1792 A 1792 C 1793 C 1794 D 1795 C 1796 B 1797 B 1798 A 1798 C 1799 D 1799 D (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Rolf Mützenich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . ürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 18: ntrag der Abgeordneten Krista Sager, Hans- osef Fell, Kai Boris Gehring, weiterer Abge- rdneter und der Fraktion des BÜNDNIS- ES 90/DIE GRÜNEN: Zukunftsfähige orschung in Europa stärken Drucksache 16/710) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . rista Sager (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . arsten Müller (Braunschweig) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . we Barth (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ené Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 1 iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . nlage 2 u Protokoll gegebene Rede zur Beratung des ntwurfs eines Gesetzes zur Stärkung der ückgewinnungshilfe und der Vermögensab- chöpfung bei Straftaten (Tagesordnungs- unkt 15) erzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 3 mtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1801 A 1803 A 1804 B 1806 A 1807 A 1807 A 1808 A 1810 A 1811 B 1812 B 1813 C 1814 D 1815 A 1816 A 1816 C Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 23. Sitzung. Berlin, Freitag, den 10. März 2006 1749 (A) ) (B) ) 23. Sitz Berlin, Freitag, den Beginn: 9.0
    2. folderAnlagen
      Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 23. Sitzung. Berlin, Freitag, den 10. März 2006 1815 (A) ) (B) ) sammlung des EuroparatesKrichbaum, Gunther CDU/CSU 10.03.2006 * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- Koschyk, Hartmut CDU/CSU 10.03.2006 Kramer, Rolf SPD 10.03.2006 Heidemarie Anlage 1 Liste der entschuldigt Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Andreae, Kerstin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.03.2006 Albach, Peter CDU/CSU 10.03.2006 Amann, Gregor SPD 10.03.2006 Andres, Gerd SPD 10.03.2006 Bätzing, Sabine SPD 10.03.2006 Binninger, Clemens CDU/CSU 10.03.2006 Bismarck, Carl Eduard von CDU/CSU 10.03.2006 Dr. Botz, Gerhard SPD 10.03.2006 Dr. Dückert, Thea BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.03.2006 Evers-Meyer, Karin SPD 10.03.2006 Fograscher, Gabriele SPD 10.03.2006 Freitag, Dagmar SPD 10.03.2006 Gehrcke, Wolfgang DIE LINKE 10.03.2006 Dr. Geisen, Edmund FDP 10.03.2006 Gleicke, Iris SPD 10.03.2006 Granold, Ute CDU/CSU 10.03.2006 Heinen, Ursula CDU/CSU 10.03.2006 Hilsberg, Stephan SPD 10.03.2006 Homburger, Birgit FDP 10.03.2006 Jung (Konstanz), Andreas CDU/CSU 10.03.2006 Kortmann, Karin SPD 10.03.2006 K L L L L M M M P R R R D S S S S S U W A (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht en Abgeordneten unert, Katrin DIE LINKE 10.03.2006 ange (Backnang), Christian SPD 10.03.2006 aurischk, Sibylle FDP 10.03.2006 eutheusser- Schnarrenberger, Sabine FDP 10.03.2006 ips, Patricia CDU/CSU 10.03.2006 ogg, Ursula SPD 10.03.2006 üller (Köln), Kerstin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.03.2006 üller-Sönksen, Burkhardt FDP 10.03.2006* flug, Johannes SPD 10.03.2006 achel, Thomas CDU/CSU 10.03.2006 omer, Franz CDU/CSU 10.03.2006 oth (Esslingen), Karin SPD 10.03.2006 r. Schwall-Düren, Angelica SPD 10.03.2006 chwarzelühr-Sutter, Rita SPD 10.03.2006 eehofer, Horst CDU/CSU 10.03.2006 inghammer, Johannes CDU/CSU 10.03.2006 teppuhn, Andreas SPD 10.03.2006 tünker, Joachim SPD 10.03.2006 lrich, Alexander DIE LINKE 10.03.2006 ieczorek-Zeul, SPD 10.03.2006 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 1816 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 23. Sitzung. Berlin, Freitag, den 10. März 2006 (A) ) (B) ) Anlage 2 Zu Protokoll gegebene Rede zur Beratung des Entwurfs eines Gesetzes zur Stärkung der Rückgewinnungshilfe und der Vermögensabschöpfung bei Straftaten (Tages- ordnungspunkt 15) Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN): Der heute zu beratende Gesetzentwurf ist zu begrüßen. Mit ihm soll zweierlei erreicht werden: Erstens. Finanziell geschädigte Opfer von Straftaten sollen besser gestellt werden bei der Geltendmachung ihrer Ersatzansprüche. Zweitens. Das durch eine Straftat erlangte Vermögen fällt dem Staat zu, wenn das Opfer eines verurteilten Straftäters seine Ansprüche nicht innerhalb einer Drei- Jahres-Frist verfolgt hat. Dahinter steht die Idee, dass Straftaten sich nicht lohnen dürfen: „Crime does not pay!“ Der Gesetzentwurf regelt also im Wesentlichen die Frage, wie mit kriminellen Gewinnen umgegangen wird und wem sie unter welchen Umständen zustehen. Schon nach dem geltenden Recht der strafrechtlichen Vermögensabschöpfung ist es möglich, den aus einer Straftat erlangten wirtschaftlichen Vorteil – zum Beispiel den aus einem Betrug erlangten Gewinn – beim Beschul- digten sicherzustellen. Der vorliegende Entwurf dient der Verbesserung der bestehenden und in der Praxis oft verwendeten Instrumentarien. Denn bisher konnte nicht ausgeschlossen werden, dass kriminelle Gewinne an die beschuldigte oder gar schon verurteilte Person wieder herausgegeben werden mussten. Zurzeit kann der Staat keinen Zugriff auf das Vermö- gen nehmen, solange den Geschädigten der Straftat Er- satzansprüche zustehen. Sind die Opfer der Straftat je- doch unbekannt oder verfolgen sie ihre Ansprüche gar nicht, sperren sie doch eine Vermögensabschöpfung durch den Staat. Ihr vermeintlicher Schutz wird zum Vorteil für Kriminelle. Das nur vorläufig sichergestellte Vermögen muss dem Täter spätestens drei Monate nach der Verurteilung zurückgegeben werden, obwohl rechts- kräftig feststeht, dass es sich um kriminell erlangtes Ver- mögen handelt. Was soll sich durch den Gesetzentwurf verändern? Der aus einer Straftat resultierende wirtschaftliche Ge- winn darf jetzt länger sichergestellt werden: Zunächst kann das Vermögen wie nach geltendem Recht für sechs Monate sichergestellt werden. Dieser Zeitraum soll künftig nicht mehr um drei, sondern – bei Vorliegen be- stimmter Tatsachen, die den Tatverdacht begründen – um sechs Monate verlängert werden können. Und nur wenn dringende Gründe vorliegen, darf die Maßnahme länger als zwölf Monate aufrechterhalten werden. Die Geschädigten haben zur Geltendmachung ihrer Ansprüche und zum Betreiben der Zwangsvollstreckung in das sichergestellte Vermögen drei Jahre Zeit. Diese Frist beginnt ab dem Zeitpunkt der Verurteilung des Tä- ters im Strafverfahren zu laufen. i a l d v D d g s g r e i d R z R t S A g G n m V P t (C (D Damit die Opfer einer Straftat aber auch tatsächlich hre Ansprüche geltend machen können, soll die Staats- nwaltschaft im elektronischen Bundesanzeiger mittei- en, dass Sicherungsmaßnahmen gegen das Vermögen es Beschuldigten ergangen sind. Wenn Geschädigte die Drei-Jahres-Frist ungenutzt erstreichen lassen, fällt das Vermögen nun an den Staat. ieser so genannte Auffangrechtserwerb des Staates ist as Herzstück des Gesetzentwurfs und schließt die im eltenden Recht bestehende Lücke. Die Ergänzung der Vorschriften über die Zwangsvoll- treckung des Verletzten in die vorläufig gesicherten Ge- enstände und die Ausdehnung der Frist für die Auf- echterhaltung der vorläufigen Sicherungsmaßnahmen rleichtern den Opfern von Straftaten die Durchsetzung hrer Ansprüche. Die genannten Änderungen tragen den Bedürfnissen er Praxis und den Bedürfnissen der Verbrechensopfer echnung. Vereinzelt vorgebrachte Einwände gegen ein- elne Bestimmungen des Gesetzes werden wir im echtsausschuss prüfen und gegebenenfalls berücksich- igen. Ich bin zuversichtlich, dass dieses Gesetz zum chluss von allen Fraktionen mitgetragen werden wird. nlage 3 Amtliche Mitteilungen Der Vorsitzende des folgenden Ausschusses hat mit- eteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 der eschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den achstehenden Vorlagen absieht: Finanzausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Unterrichtung durch die Bundesregierung über die ak- tualisierten Stabilitäts- und Konvergenzprogramme 2004 der EU-Mitgliedstaaten – Drucksachen 15/5600, 16/480 Nr. 1.8 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über die Auswirkungen des Alkopopsteuergesetzes auf den Alkoholkonsum von Jugendlichen unter 18 Jahren sowie die Marktentwick- lung von Alkopops und vergleichbaren Getränken – Drucksachen 15/5929, 16/480 Nr. 1.14 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung zu der Unterrichtung über die aktualisierten Stabilitäts- und Konvergenzprogramme 2004 der EU-Mitgliedstaa- ten – Drucksache 15/5600 – Nachtrag und Aktualisierung – Drucksachen 15/5961, 16/612 Nr. 1.1 – Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben itgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden EU- orlagen bzw. Unterrichtungen durch das Europäische arlament zur Kenntnis genommen oder von einer Bera- ung abgesehen hat. Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 23. Sitzung. Berlin, Freitag, den 10. März 2006 1817 (A) (C) (B) ) Innenausschuss Drucksache 16/150 Nr. 1.26 Drucksache 16/150 Nr. 1.27 Drucksache 16/150 Nr. 1.28 Drucksache 16/150 Nr. 1.29 Drucksache 16/150 Nr. 1.31 Drucksache 16/150 Nr. 1.35 Drucksache 16/150 Nr. 1.49 Drucksache 16/150 Nr. 2.10 Drucksache 16/150 Nr. 2.21 Drucksache 16/150 Nr. 2.22 Drucksache 16/150 Nr. 2.23 Drucksache 16/150 Nr. 2.30 Drucksache 16/150 Nr. 2.75 Drucksache 16/150 Nr. 2.79 Drucksache 16/150 Nr. 2.92 Drucksache 16/150 Nr. 2.149 Drucksache 16/150 Nr. 2.154 Drucksache 16/150 Nr. 2.45 Drucksache 16/150 Nr. 2.46 Drucksache 16/150 Nr. 2.50 Drucksache 16/150 Nr. 2.51 Drucksache 16/150 Nr. 2.58 Drucksache 16/150 Nr. 2.59 Drucksache 16/150 Nr. 2.61 Drucksache 16/150 Nr. 2.66 Drucksache 16/150 Nr. 2.70 Drucksache 16/150 Nr. 2.76 Drucksache 16/150 Nr. 2.82 Drucksache 16/150 Nr. 2.117 Drucksache 16/150 Nr. 2.183 Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Drucksache 16/150 Nr. 2.171 Drucksache 16/150 Nr. 2.167 Drucksache 16/150 Nr. 2.235 Drucksache 16/288 Nr. 1.2 Drucksache 16/288 Nr. 2.22 Drucksache 16/288 Nr. 2.38 Rechtsausschuss Drucksache 16/150 Nr. 2.203 Drucksache 16/629 Nr. 2.9 Drucksache 16/629 Nr. 2.10 Finanzausschuss Drucksache 16/419 Nr. 1.5 Drucksache 16/419 Nr. 2.33 Drucksache 16/419 Nr. 2.36 Drucksache 16/419 Nr. 2.39 Drucksache 16/419 Nr. 2.53 Drucksache 16/419 Nr. 2.63 Drucksache 16/419 Nr. 2.66 Drucksache 16/481 Nr. 1.10 Haushaltsausschuss Drucksache 16/150 Nr. 2.17 Drucksache 16/150 Nr. 2.54 Drucksache 16/150 Nr. 2.155 Drucksache 16/150 Nr. 2.173 Drucksache 16/150 Nr. 2.221 Drucksache 16/419 Nr. 2.54 Ausschuss für Wirtschaft und Technologie Drucksache 16/150 Nr. 1.4 Drucksache 16/150 Nr. 1.19 Drucksache 16/150 Nr. 2.14 Drucksache 16/150 Nr. 2.16 Drucksache 16/150 Nr. 2.36 (D Drucksache 16/150 Nr. 2.231 Drucksache 16/150 Nr. 2.262 Drucksache 16/288 Nr. 2.9 Drucksache 16/419 Nr. 2.5 Drucksache 16/419 Nr. 2.31 Drucksache 16/419 Nr. 2.47 Drucksache 16/419 Nr. 2.49 Drucksache 16/481 Nr. 1.7 Ausschuss für Arbeit und Soziales Drucksache 16/150 Nr. 1.5 Drucksache 16/150 Nr. 2.26 Drucksache 16/150 Nr. 2.111 Drucksache 16/150 Nr. 2.250 Ausschuss für Gesundheit Drucksache 16/419 Nr. 2.11 Drucksache 16/419 Nr. 2.12 Drucksache 16/419 Nr. 2.38 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung Drucksache 16/150 Nr. 2.102 Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Drucksache 16/150 Nr. 2.93 Drucksache 16/150 Nr. 2.95 Drucksache 16/150 Nr. 2.180 Ausschuss für Kultur und Medien Drucksache 16/150 Nr. 2.224 23. Sitzung Berlin, Freitag, den 10. März 2006 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3
    • insert_commentVorherige Rede als Kontext
      Rede von Michael Grosse-Brömer


      • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
      • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


      Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und

      Kollegen! Herr Loske, wenn man Ihnen zuhört, be-
      kommt man den Eindruck, in Deutschland existierten zu
      wenige Gesetze im Umweltbereich. Wenn Sie den Ge-
      setzentwurf gerade in diesem Punkt richtig lesen, kön-
      nen Sie feststellen, dass erstmalig die Chance der Kodi-
      fizierung, der Zusammenfassung und damit aus meiner
      Sicht auch der Stärkung des Rechtes im Umweltbereich
      gegeben wird. Ich hätte eigentlich gedacht, dass Sie das
      Gegenteil dessen vorgetragen hätten, was ich jetzt von
      Ihnen gehört habe.


      (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


      Meine Damen und Herren, wir debattieren über unser
      fundamentalstes Recht. Das Grundgesetz, das wir teil-
      weise ändern wollen, ist die Basis unserer Rechtsord-
      nung und bestimmt die Leitlinien unseres Gemeinwe-
      sens. Deshalb schützt es sich im Übrigen in Art. 79 auch
      selbst vor zu leichtfertigen Veränderungen. Es wird zu
      Recht eine breite Zustimmung in Bundestag und Bun-
      desrat verlangt, um das Verfassungsrecht neuen Ent-
      wicklungen und Veränderungen anzupassen.

      Die große Koalition will mit dem heute vorliegenden,
      gut vorbereiteten Gesetzentwurf diese Herausforderung
      annehmen. Die Föderalismuskommission hat mehr als
      ein Jahr in zwei Arbeits- und sieben Projektgruppen un-
      ter Einbeziehung des Sachverstandes von Bundesregie-
      rung, Landesregierungen, Landtagen, kommunalen Spit-
      zenverbänden und Wissenschaft intensiv gearbeitet. Das
      Ergebnis war ein detaillierter Kompromissvorschlag, der
      jetzt nach Überarbeitung und nach Billigung durch fast
      alle Ministerpräsidenten diesem Hohen Hause zur Bera-
      tung vorgelegt wurde.

      Im Kern geht es um die Frage, ob wir die Dynamik in
      unserem Land verbessern, ob wir die Gesetzgebung ef-
      fektiver und für den Bürger durchschaubarer gestalten
      und dadurch Politik- und Staatsverdrossenheit abbauen
      sowie Zukunfts- und Wettbewerbsfähigkeit steigern kön-
      nen. Ich finde, diese Ziele sind es wert, dass man sich
      ernsthaft Gedanken darüber macht, ob man diesen Ge-
      setzentwurf für parlamentarische Machtspiele benutzt
      oder bei der Debatte darüber vorrangig das gesamtstaat-
      liche Interesse ins Auge fasst.

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      (C (D (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


      as gilt erst recht deshalb, weil weite Teile der Opposi-
      ion an diesem Gesetzentwurf mittelbar als Mitglieder
      er Föderalismuskommission mitgearbeitet und mitge-
      taltet haben. Die FDP erinnert sich wohl an diese Tatsa-
      he; aber bei den Grünen habe ich das Gefühl, dass ein
      artieller Gedächtnisverlust eingetreten ist, weil man
      etzt nicht mehr Regierung, sondern Opposition ist.


      (Volker Kauder [CDU/CSU]: Sehr richtig!)


      amit werden Sie der Bedeutung dieses Gesetzentwur-
      es nicht gerecht, meine Damen und Herren von der grü-
      en Fraktion. Diesen Schuh darf sich übrigens auch die
      inke Fraktion anziehen.

      Sie vergessen in diesem Zusammenhang, dass wir alle
      ls Parlamentarier ebenfalls ein fundamentales Interesse
      n dieser Reform der bundesstaatlichen Ordnung haben.
      s geht nämlich im konkreten Fall auch um unsere urei-
      enen Interessen. Durch dieses Gesetz wird die Anzahl
      er zustimmungspflichtigen Gesetze verringert. Da-
      urch nimmt zwangsläufig die Zahl der Sitzungen des
      ermittlungsausschusses ab. Damit wird es weniger par-

      amentarische Entscheidungen unter Ausschluss der Öf-
      entlichkeit in einem kleinen Vermittlungskreis geben.
      olglich steigt die Bedeutung der Abgeordneten, weil sie
      icht nachträglich einen Kompromiss des Vermittlungs-
      usschusses absegnen müssen, sondern im Parlament di-
      ekter und intensiver an bedeutenden Gesetzesvorhaben
      eteiligt werden; denn unwichtige Entscheidungen hat
      er Vermittlungsausschuss meiner Erinnerung nach nicht
      esonders häufig auf der Agenda gehabt. Diese grundle-
      enden, strukturell positiven Wirkungen der Föderalis-
      usreform sollten wir bei allen weitergehenden Bera-

      ungswünschen als Parlamentarier nicht vergessen.

      Was die weiteren Beratungen betrifft, so bin ich der
      einung, dass der Rechtsausschuss völlig zu Recht fe-

      erführend mit diesem Thema betraut wurde. Es ist ori-
      inäre Aufgabe des Rechtsausschusses, sich dem Verfas-
      ungsrecht zuzuwenden. Darum geht es nun einmal bei
      em vorliegenden Gesetzentwurf. Ich bin davon über-
      eugt, liebe Kolleginnen und Kollegen der Opposition,
      ass wir in einem sehr geordneten und strukturierten
      erfahren die parlamentarischen Rechte aller Mitglieder
      ieses Hauses bei den Beratungen berücksichtigen wer-
      en. Jedenfalls war das nach meiner Kenntnis in der Ver-
      angenheit so. Es wird auch in Zukunft so bleiben, wenn
      er Rechtsausschuss tätig wird.


      (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


      Wir haben es heute schon häufiger gehört: Unser
      taatsaufbau muss dringend verändert werden. Das sagt

      eder Experte, der sich mit dieser Frage in Deutschland
      eschäftigt hat. Wir sollten uns deshalb die notwendige
      elassenheit bewahren und nicht schon bei Verfahrens-

      ragen von „Murks“ reden, wie dies der Kollege Beck
      estern in der Geschäftsordnungsdebatte getan hat. Man
      ann nicht jahrelang von der blockierten Republik reden
      nd dann bei intensiv vorbereiteten Verbesserungsvor-
      chlägen reflexartig mit der gesamten Fraktion in Ab-






      (A) )



      (B) )


      Michael Grosse-Brömer
      wehrstellung gehen. Ich glaube nicht, dass das ein kon-
      struktiver Weg ist, diesen Gesetzentwurf zu behandeln.

      Meine Damen und Herren, wir wollen mit dem vorlie-
      genden Entwurf die alte Tante Föderalismus wieder mit
      frischem Schwung versehen. Der dominierende Trend
      der letzten Jahrzehnte nach In-Kraft-Treten des Grund-
      gesetzes war eine Vermischung und Verwischung der
      politischen Verantwortung bei gleichzeitiger Blockade
      der Gesetzgebung.

      Wir wollen zurück zu den Stärken des Föderalis-
      mus: zur klaren Teilung der Staatlichkeit mit dem damit
      verbundenen Schutz vor Machtmissbrauch; zur Stärkung
      von demokratischer Teilhabe; zu der Grundidee im Übri-
      gen, dass Wettbewerb in und mit den Ländern dem Ge-
      samtstaat fördernd zugute kommt. Die Subsidiarität ist
      hier schon angesprochen worden; die Kommunen wer-
      den hier besonders bedacht in Art. 84 neu.

      Ein aus meiner Sicht weiterer, sehr bedeutsamer
      Punkt ist die Aufhebung von Effizienzschwächen beim
      staatlichen Handeln. In der Zeit der Globalisierung und
      der extensiven europäischen Rechtsetzung ist es unsere
      Pflicht, Defizite in unserer eigenen staatlichen Ordnung
      als Erstes zu beheben, bevor wir mit dem Finger auf an-
      dere zeigen.

      Vor dem beschriebenen Hintergrund wird auch der
      Faktor Zeit immer bedeutsamer. Wollen wir in der Welt,
      insbesondere in Europa, wirkungsvoller auftreten, so
      müssen wir da schneller und besser werden, wo wir er-
      kennbar zu behäbig geworden sind und der Verfassungs-
      motor ins Stottern gekommen ist.

      Meine Damen und Herren, wir werden diesen Ent-
      wurf intensiv beraten. Dazu werden wir auch Gelegen-
      heit haben. In Deutschland ist es üblich, dass bei Verän-
      derungen 10 Prozent Unzufriedene lauter klagen, als
      90 Prozent Zufriedene sich freuen. Ich würde mich
      freuen, wenn das in diesem konkreten Fall anders wäre.
      Ganz schlimm wäre aber ein vorgeschobener Ände-
      rungsbedarf in Bezug auf diese Reform mit dem Ziel,
      der großen Koalition keinen Erfolg zu gönnen. Wer das
      vorhat, muss wissen, dass er nationale Interessen zu-
      gunsten kurzfristiger Parteiinteressen aufs Spiel setzt.

      Uns bringt, denke ich – so viel zum Abschluss –, bei
      der vor uns liegenden Aufgabe nur eine Gesamtabwä-
      gung weiter. Lassen Sie uns hinterfragen, ob Deutsch-
      land durch diese Reform insgesamt schneller, dynami-
      scher, demokratischer und bürgernäher wird. Wenn wir
      hier zu einem positiven Ergebnis kommen, dann müssen
      wir bereit sein, angesichts der Größe und Bedeutung die-
      ses Vorhabens die bisher gezeigte Kompromissbereit-
      schaft aller Beteiligten auch im Bundestag zu honorie-
      ren.

      In diesem Sinne freue ich mich auf die anstehenden
      Beratungen und danke für Ihre Aufmerksamkeit.


      (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


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      (C (D Das Wort hat der Kollege Axel Schäfer, SPD-Frak ion. Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! in wichtiges Ziel der Föderalismusreform, die Entlechtung der Kompetenzen zwischen dem Bund und en Ländern, geht einher mit der zunehmenden Verlechtung innerhalb der Europäischen Union. Deshalb ist ie Verbesserung der Europafähigkeit Deutschlands in bedeutendes Element, welches in dieser Debatte biser leider sehr vernachlässigt wurde. (Fritz Rudolf Körper [SPD]: Deshalb haben wir dich engagiert!)


    Rede von Dr. h.c. Susanne Kastner
    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
    • insert_commentNächste Rede als Kontext
      Rede von Axel Schäfer


      • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
      • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


      enn wir über den vor uns liegenden Weg der großen
      oalition zur Grundgesetzreform reden, so müssen wir

      ugleich an den zurückgelegten Weg in Europa erinnern.

      1986 hat der Bundesrat im Ratifikationsprozess zur
      inheitlichen Europäischen Akte sein Zustimmungs-

      echt genutzt, um die innerstaatlichen Mitwirkungsmög-
      ichkeiten deutlich auszuweiten. Mit der Entscheidung
      ber die gemeinsame Währung 1992 erhielten die Betei-
      igungsrechte der Länder erstmals Verfassungsrang. Im
      eu gefassten Art. 23 des Grundgesetzes wurde bei der
      illensbildung des Bundes der Bundesrat in außerge-
      öhnlicher Weise mit einbezogen, und zwar durch die
      aßgebliche Berücksichtigung seiner Auffassung, so-

      ern Gesetzgebungsbefugnisse der Länder betroffen
      ind, und bei der ausschließlichen Gesetzgebung durch
      inen der Plätze am Ratstisch in Brüssel.

      Die Informationsbüros der Länder wuchsen in zwei
      ahrzehnten so gewaltig, dass sie heute zum Teil größer
      ind als die Botschaften einzelner Mitgliedstaaten. In
      eun Fällen erhielten diese Einrichtungen gar den Na-
      en „Ländervertretung bei der Europäischen Union“.
      inzu kommt noch ein Büro des Bundesrates.


      (Klaus Uwe Benneter [SPD]: Hört! Hört!)


      Während sich in der EU in diesen 20 Jahren die Mit-
      liederzahl von zwölf auf 25 etwa verdoppelte, ist die
      ahl der deutschen Repräsentanten um das Sechsfache
      estiegen. Allein 400 Landesbeamte und -beamtinnen
      ind mittlerweile in den 300 EU-Verhandlungsgremien
      eteiligt. Weiterhin wurde vor über zehn Jahren unter
      aßgeblicher Beteiligung des Bundesrates der Aus-

      chuss der Regionen gegründet, worin heute von insge-
      amt 24 unserer Vertreterinnen und Vertreter 21 aus den
      ändern kommen. So viel zum bereits bestehenden Ein-

      luss auf föderaler Ebene.

      Jetzt ist es an der Zeit, neben den politischen und re-
      räsentativen Fragen auch die notwendigen Haushalts-
      ragen zu beantworten. Der Anspruch der Länder, auch
      m Rahmen der EU die Politik mitgestalten zu können,

      uss durch finanzielle Verantwortung ergänzt werden.


      (Beifall des Abg. Klaus Uwe Benneter [SPD])







      (A) )



      (B) )


      Axel Schäfer (Bochum)

      Diese Mitverantwortung kommt am deutlichsten durch
      die Mithaftung zum Ausdruck, wie sie jetzt – man
      müsste sagen: endlich – im Grundgesetz verankert wird.


      (Beifall bei der SPD sowie des Abg. Andreas Schmidt [Mülheim] [CDU/CSU])


      Konkret bedeutet dies: Bei legislativem, exekutivem
      oder judikativem Fehlverhalten gegenüber der EU wird
      klargestellt, dass die Verursacher die Lasten zu tragen
      haben. Das heißt, bei übergreifenden Finanzkorrekturen,
      wie es so schön in Juristendeutsch heißt, beteiligt sich
      die Ländergesamtheit mit 35 Prozent. 50 Prozent wird
      von denjenigen getragen, die die Kosten verursacht ha-
      ben. Der Bund – auch das sei erwähnt – leistet einen so-
      lidarischen Beitrag von 15 Prozent. Das ist Inhalt des
      neu gefassten Art. 104 a.

      Im neuen Art. 109 Abs. 5 des Grundgesetzes wird zur
      Einhaltung des nationalen Solidarpaktes erstmals eine
      Beteiligung der Länder eingeführt, falls die EU zu Sank-
      tionen greifen sollte. Das entsprechende Sprichwort
      kennen wir alle: Haushaltsdisziplin. Der 35-prozentige
      Anteil der Länder entspricht zwar nicht dem durch-
      schnittlichen Anteil der Länder, inklusive Gemeinden,
      am gesamtstaatlichen Defizit der letzten Jahre. Aber im-
      merhin wurde die Mitverantwortung der Partner im
      zweigliedrigen Staatsaufbau grundsätzlich wie grundge-
      setzlich festgeschrieben.


      (Beifall bei Abgeordneten der SPD sowie des Abg. Dr. Hans-Peter Friedrich [Hof] [CDU/ CSU])


      Das heißt: Es gibt einen Paradigmenwechsel in der
      deutschen Europapolitik. Dieser Wechsel ist richtig und
      wichtig. Es ist gut, dass wir jetzt diesen Weg gehen.


      (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


      Ich sehe Franz Müntefering hier sitzen. Er weiß sehr
      genau: Die Fachleute in der von ihm und Herrn Stoiber
      geleiteten Kommission waren sich darin einig, dass die
      Ausgestaltung der Länderbeteiligung in unserem
      Grundgesetz eher einer Geschäftsordnung denn einer
      Verfassung entspricht. Die Frage, ob die deutschen Län-
      der in der EU Motor oder Bremser bei der Durchsetzung
      von Interessen sind, war deutlich aufgeworfen worden.

      Jawohl, die Länder bleiben in der Verantwortung.
      Künftig wird einer ihrer Vertreter sprechen, falls es um
      schulische Bildung, Kultur oder Rundfunkfragen geht.
      Aus der bisherigen Sollregelung wird also, wenn es nach
      unseren Vorstellungen geht, eine Mussregelung, die je-
      doch – das gehört dazu – auf diese drei Bereiche be-
      schränkt wurde. Das ist auch dringend notwendig. Denn
      es kann nicht sein, dass die Länder nach der Föderalis-
      musreform in noch mehr Ratsformationen das Vertre-
      tungsrecht beanspruchen.


      (Beifall bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU)


      Modernisierung der bundesstaatlichen Ordnung be-
      deutet ein Weiteres: Wir, der Deutsche Bundestag, wer-
      den in diesem Jahr mit der Bundesregierung eine Verein-

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      (C (D arung treffen, um die Beteiligung von uns Abgeordneten n Angelegenheiten der Europäischen Union zu verbesern. Deshalb kann ich jenseits aller taktischen Überleungen erklären: Im Bereich des tatsächlichen politichen Einflusses muss der Bundestag mit dem Bundesrat uf gleiche Augenhöhe auf der europäischen Ebene komen. Da wollen wir hin. (Beifall bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU)


      Liebe Kolleginnen und Kollegen von der Bundesrats-
      ank, es gibt allerdings einen Unterschied: Wir wollen
      icht das 17. Land in Brüssel werden.


      (Dr. Wolfgang Gerhardt [FDP]: Ja, richtig!)


      ir errichten nur ein Verbindungsbüro, um ungefiltert
      nd vollständig aktuelle Informationen, die auf die Be-
      ürfnisse unseres Parlamentes ausgerichtet sind, zu er-
      alten.


      (Dr. Wolfgang Gerhardt [FDP]: Wir geben auch keine Empfänge!)


      er Ort der Mitwirkung des Bundestages ist und bleibt
      erlin. Das ist der Geist und der Buchstabe des Art. 23
      es Grundgesetzes.


      (Beifall bei Abgeordneten der SPD, der CDU/ CSU und der FDP)


      Ich sage es hier ganz offen: Ob vor, während oder
      ach der Föderalismusreform, alle Landesregierungen
      ollten sich zukünftig überlegen, ob sie tatsächlich den
      nspruch haben sollten, zuweilen wie Regierungen von
      U-Mitgliedern zu agieren. Der immer wieder ge-
      rauchte Hinweis, viele Länder in Deutschland seien
      rößer als eine Reihe von Staaten in der EU, ist zahlen-
      äßig sicherlich korrekt, politisch jedoch Unsinn.


      (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


      eder mein geliebtes Nordrhein-Westfalen noch das
      chöne Bayern oder das herrliche Land Rheinland-Pfalz
      ind quasi eigenständige EU-Mitglieder.


      (Krista Sager [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wären sie aber gern!)


      ie sind und bleiben Teil der Bundesrepublik Deutsch-
      and.


      (Beifall bei der SPD sowie der Abg. Krista Sager [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


      s ist völlig falsch, zu glauben, dass man die Zahl der
      eutschen Akteure in Brüssel nur erhöhen muss, um
      ehr gemeinsamen Einfluss auszuüben. Bei zahlreichen
      eobachtern der EU-Institutionen entsteht der Eindruck:

      e vielstimmiger unser Chor in Brüssel, desto unklarer
      er Text, der gesungen wird.


      (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN)


      Hier schließt sich der Kreis: Die Entflechtung von
      ompetenzen zwischen dem Bund und den Ländern bei
      leichzeitiger Verflechtung der Politik in der Europäi-






      (A) )



      (B) )


      Axel Schäfer (Bochum)

      schen Union wird nur dann die Europafähigkeit
      Deutschlands verbessern, wenn auch unsere Länder die
      neuen Herausforderungen in einem größer geworde-
      nen Europa solidarisch wahr- und aufnehmen. Die deut-
      sche Position im Rat muss klar sein. Das heißt, wir müs-
      sen Ja oder auch Nein sagen können und dürfen nicht auf
      das Mittel der Enthaltung ausweichen. Enthaltung be-
      deutet immer den Verzicht auf die Möglichkeit, in Ver-
      handlungen etwas zu erreichen.


      (Beifall bei der SPD)


      Bei der von uns allen gewünschten Demokratisierung
      und Parlamentarisierung Europas, die in der Regel zu
      Mehrheitsentscheidungen im Rat führen, ist die Ände-
      rung des Grundgesetzes, die wir gemeinsam anstreben,
      die eine Seite. Die andere Seite ist: Wir brauchen vor
      dem Hintergrund der Globalisierung ein neues Verständ-
      nis von und ein neues Verhältnis zu europäischer Politik.
      Wir Deutsche wollen auch künftig in Europa nicht Ge-
      triebene sein, sondern Gestalter bleiben.

      Vielen Dank.


      (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)