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ID1602303100

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    Vokabeln: 1
    1. \n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/23 Krista Sager (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Struck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bodo Ramelow (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Ramsauer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Andreas Pinkwart, Minister (Nordrhein-Westfalen) . . . . . . . . . . . . . . . . Fritz Rudolf Körper (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Inge Höger-Neuling (DIE LINKE) . . . . . . . . Krista Sager (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Norbert Röttgen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 15: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Stärkung der Rückgewinnungshilfe und der Vermögensabschöpfung bei Straftaten (Drucksache 16/700) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Brigitte Zypries, Bundesministerin BMJ . . . . Jörg van Essen (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Siegfried Kauder (Villingen-Schwenningen) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sevim Dagdelen (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dr. Peter Danckert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 16: 1754 A 1756 A 1758 B 1761 B 1763 D 1765 C 1766 C 1768 C 1769 D 1771 A 1787 B 1787 C 1788 B 1789 A 1790 C 1791 A Deutscher B Stenografisch 23. Sitz Berlin, Freitag, den I n h a l Tagesordnungspunkt 14: a) Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Grundgesetzes (Art. 22, 23, 33, 52, 72, 73, 74, 74 a, 75, 84, 85, 87 c, 91 a, 91 b, 93, 98, 104 a, 104 b, 105, 107, 109, 125 a, 125 b, 125 c, 143 c) (Drucksache 16/813) . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und der SPD eingebrachten Entwurfs eines Föderalismusreform- Begleitgesetzes (Drucksache 16/814) . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Ernst Burgbacher (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . D M A D V D D D A 1749 A 1749 A 1749 D 1752 D Dr. Guido Westerwelle (FDP) . . . . . . . . . . . . Klaus Uwe Benneter (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 1773 A 1774 C undestag er Bericht ung 10. März 2006 t : r. Reinhard Loske (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Uwe Benneter (SPD) . . . . . . . . . . . . ichael Grosse-Brömer (CDU/CSU) . . . . . . xel Schäfer (Bochum) (SPD) . . . . . . . . . . . r. Hans-Peter Friedrich (Hof) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . olker Kröning (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Friedbert Pflüger (CDU/CSU) . . . . . . . . . r. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . r. Friedbert Pflüger (CDU/CSU) . . . . . . . . . ntje Tillmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 1776 B 1777 B 1778 A 1779 C 1781 B 1782 B 1784 A 1785 B 1785 C 1786 A Erste Beratung des von den Abgeordneten Hans-Joachim Otto (Frankfurt), Christoph II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 23. Sitzung. Berlin, Freitag, den 10. März 2006 Waitz, Dr. Claudia Winterstein, weiteren Ab- geordneten und der Fraktion der FDP einge- brachten Entwurfs eines Gesetzes zur Ände- rung des Grundgesetzes (Staatsziel Kultur) (Drucksache 16/387) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rüstungskontrolle und Nichtweiterverbrei- tung heranführen (Drucksache 16/834) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Alexander Ulrich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg 1791 D 1800 A 1800 B Hans-Joachim Otto (Frankfurt) (FDP) . . . . . . Wolfgang Börnsen (Bönstrup) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gitta Connemann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Dr. Lukrezia Jochimsen (DIE LINKE) . . . . . . Siegmund Ehrmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Kai Boris Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dorothee Bär (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Joachim Otto (Frankfurt) (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Monika Griefahn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 17: Antrag der Abgeordneten Dr. Norman Paech, Alexander Ulrich, Paul Schäfer (Köln), weite- rer Abgeordneter und der Fraktion der LINKEN: Abzug der Atomwaffen aus Deutschland (Drucksache 16/448) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 10: Antrag der Abgeordneten Winfried Nachtwei, Jürgen Trittin, Marieluise Beck (Bremen), weiterer Abgeordneter und der Fraktion des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Abrüs- tung der taktischen Atomwaffen vorantrei- ben – US-Atomwaffen aus Deutschland und Europa vollständig abziehen (Drucksache 16/819) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 11: Antrag der Abgeordneten Jürgen Trittin, Winfried Nachtwei, Volker Beck (Köln), wei- terer Abgeordneter und der Fraktion des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Nukle- aren Dammbruch verhindern – Indien an das Regime zur nuklearen Abrüstung, E D J T A J o S F ( K C U R D N A L A Z E R s p J A A 1792 A 1792 C 1793 C 1794 D 1795 C 1796 B 1797 B 1798 A 1798 C 1799 D 1799 D (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Rolf Mützenich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . ürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 18: ntrag der Abgeordneten Krista Sager, Hans- osef Fell, Kai Boris Gehring, weiterer Abge- rdneter und der Fraktion des BÜNDNIS- ES 90/DIE GRÜNEN: Zukunftsfähige orschung in Europa stärken Drucksache 16/710) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . rista Sager (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . arsten Müller (Braunschweig) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . we Barth (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ené Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 1 iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . nlage 2 u Protokoll gegebene Rede zur Beratung des ntwurfs eines Gesetzes zur Stärkung der ückgewinnungshilfe und der Vermögensab- chöpfung bei Straftaten (Tagesordnungs- unkt 15) erzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 3 mtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1801 A 1803 A 1804 B 1806 A 1807 A 1807 A 1808 A 1810 A 1811 B 1812 B 1813 C 1814 D 1815 A 1816 A 1816 C Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 23. Sitzung. Berlin, Freitag, den 10. März 2006 1749 (A) ) (B) ) 23. Sitz Berlin, Freitag, den Beginn: 9.0
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    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 23. Sitzung. Berlin, Freitag, den 10. März 2006 1815 (A) ) (B) ) sammlung des EuroparatesKrichbaum, Gunther CDU/CSU 10.03.2006 * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- Koschyk, Hartmut CDU/CSU 10.03.2006 Kramer, Rolf SPD 10.03.2006 Heidemarie Anlage 1 Liste der entschuldigt Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Andreae, Kerstin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.03.2006 Albach, Peter CDU/CSU 10.03.2006 Amann, Gregor SPD 10.03.2006 Andres, Gerd SPD 10.03.2006 Bätzing, Sabine SPD 10.03.2006 Binninger, Clemens CDU/CSU 10.03.2006 Bismarck, Carl Eduard von CDU/CSU 10.03.2006 Dr. Botz, Gerhard SPD 10.03.2006 Dr. Dückert, Thea BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.03.2006 Evers-Meyer, Karin SPD 10.03.2006 Fograscher, Gabriele SPD 10.03.2006 Freitag, Dagmar SPD 10.03.2006 Gehrcke, Wolfgang DIE LINKE 10.03.2006 Dr. Geisen, Edmund FDP 10.03.2006 Gleicke, Iris SPD 10.03.2006 Granold, Ute CDU/CSU 10.03.2006 Heinen, Ursula CDU/CSU 10.03.2006 Hilsberg, Stephan SPD 10.03.2006 Homburger, Birgit FDP 10.03.2006 Jung (Konstanz), Andreas CDU/CSU 10.03.2006 Kortmann, Karin SPD 10.03.2006 K L L L L M M M P R R R D S S S S S U W A (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht en Abgeordneten unert, Katrin DIE LINKE 10.03.2006 ange (Backnang), Christian SPD 10.03.2006 aurischk, Sibylle FDP 10.03.2006 eutheusser- Schnarrenberger, Sabine FDP 10.03.2006 ips, Patricia CDU/CSU 10.03.2006 ogg, Ursula SPD 10.03.2006 üller (Köln), Kerstin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.03.2006 üller-Sönksen, Burkhardt FDP 10.03.2006* flug, Johannes SPD 10.03.2006 achel, Thomas CDU/CSU 10.03.2006 omer, Franz CDU/CSU 10.03.2006 oth (Esslingen), Karin SPD 10.03.2006 r. Schwall-Düren, Angelica SPD 10.03.2006 chwarzelühr-Sutter, Rita SPD 10.03.2006 eehofer, Horst CDU/CSU 10.03.2006 inghammer, Johannes CDU/CSU 10.03.2006 teppuhn, Andreas SPD 10.03.2006 tünker, Joachim SPD 10.03.2006 lrich, Alexander DIE LINKE 10.03.2006 ieczorek-Zeul, SPD 10.03.2006 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 1816 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 23. Sitzung. Berlin, Freitag, den 10. März 2006 (A) ) (B) ) Anlage 2 Zu Protokoll gegebene Rede zur Beratung des Entwurfs eines Gesetzes zur Stärkung der Rückgewinnungshilfe und der Vermögensabschöpfung bei Straftaten (Tages- ordnungspunkt 15) Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN): Der heute zu beratende Gesetzentwurf ist zu begrüßen. Mit ihm soll zweierlei erreicht werden: Erstens. Finanziell geschädigte Opfer von Straftaten sollen besser gestellt werden bei der Geltendmachung ihrer Ersatzansprüche. Zweitens. Das durch eine Straftat erlangte Vermögen fällt dem Staat zu, wenn das Opfer eines verurteilten Straftäters seine Ansprüche nicht innerhalb einer Drei- Jahres-Frist verfolgt hat. Dahinter steht die Idee, dass Straftaten sich nicht lohnen dürfen: „Crime does not pay!“ Der Gesetzentwurf regelt also im Wesentlichen die Frage, wie mit kriminellen Gewinnen umgegangen wird und wem sie unter welchen Umständen zustehen. Schon nach dem geltenden Recht der strafrechtlichen Vermögensabschöpfung ist es möglich, den aus einer Straftat erlangten wirtschaftlichen Vorteil – zum Beispiel den aus einem Betrug erlangten Gewinn – beim Beschul- digten sicherzustellen. Der vorliegende Entwurf dient der Verbesserung der bestehenden und in der Praxis oft verwendeten Instrumentarien. Denn bisher konnte nicht ausgeschlossen werden, dass kriminelle Gewinne an die beschuldigte oder gar schon verurteilte Person wieder herausgegeben werden mussten. Zurzeit kann der Staat keinen Zugriff auf das Vermö- gen nehmen, solange den Geschädigten der Straftat Er- satzansprüche zustehen. Sind die Opfer der Straftat je- doch unbekannt oder verfolgen sie ihre Ansprüche gar nicht, sperren sie doch eine Vermögensabschöpfung durch den Staat. Ihr vermeintlicher Schutz wird zum Vorteil für Kriminelle. Das nur vorläufig sichergestellte Vermögen muss dem Täter spätestens drei Monate nach der Verurteilung zurückgegeben werden, obwohl rechts- kräftig feststeht, dass es sich um kriminell erlangtes Ver- mögen handelt. Was soll sich durch den Gesetzentwurf verändern? Der aus einer Straftat resultierende wirtschaftliche Ge- winn darf jetzt länger sichergestellt werden: Zunächst kann das Vermögen wie nach geltendem Recht für sechs Monate sichergestellt werden. Dieser Zeitraum soll künftig nicht mehr um drei, sondern – bei Vorliegen be- stimmter Tatsachen, die den Tatverdacht begründen – um sechs Monate verlängert werden können. Und nur wenn dringende Gründe vorliegen, darf die Maßnahme länger als zwölf Monate aufrechterhalten werden. Die Geschädigten haben zur Geltendmachung ihrer Ansprüche und zum Betreiben der Zwangsvollstreckung in das sichergestellte Vermögen drei Jahre Zeit. Diese Frist beginnt ab dem Zeitpunkt der Verurteilung des Tä- ters im Strafverfahren zu laufen. i a l d v D d g s g r e i d R z R t S A g G n m V P t (C (D Damit die Opfer einer Straftat aber auch tatsächlich hre Ansprüche geltend machen können, soll die Staats- nwaltschaft im elektronischen Bundesanzeiger mittei- en, dass Sicherungsmaßnahmen gegen das Vermögen es Beschuldigten ergangen sind. Wenn Geschädigte die Drei-Jahres-Frist ungenutzt erstreichen lassen, fällt das Vermögen nun an den Staat. ieser so genannte Auffangrechtserwerb des Staates ist as Herzstück des Gesetzentwurfs und schließt die im eltenden Recht bestehende Lücke. Die Ergänzung der Vorschriften über die Zwangsvoll- treckung des Verletzten in die vorläufig gesicherten Ge- enstände und die Ausdehnung der Frist für die Auf- echterhaltung der vorläufigen Sicherungsmaßnahmen rleichtern den Opfern von Straftaten die Durchsetzung hrer Ansprüche. Die genannten Änderungen tragen den Bedürfnissen er Praxis und den Bedürfnissen der Verbrechensopfer echnung. Vereinzelt vorgebrachte Einwände gegen ein- elne Bestimmungen des Gesetzes werden wir im echtsausschuss prüfen und gegebenenfalls berücksich- igen. Ich bin zuversichtlich, dass dieses Gesetz zum chluss von allen Fraktionen mitgetragen werden wird. nlage 3 Amtliche Mitteilungen Der Vorsitzende des folgenden Ausschusses hat mit- eteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 der eschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den achstehenden Vorlagen absieht: Finanzausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Unterrichtung durch die Bundesregierung über die ak- tualisierten Stabilitäts- und Konvergenzprogramme 2004 der EU-Mitgliedstaaten – Drucksachen 15/5600, 16/480 Nr. 1.8 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über die Auswirkungen des Alkopopsteuergesetzes auf den Alkoholkonsum von Jugendlichen unter 18 Jahren sowie die Marktentwick- lung von Alkopops und vergleichbaren Getränken – Drucksachen 15/5929, 16/480 Nr. 1.14 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung zu der Unterrichtung über die aktualisierten Stabilitäts- und Konvergenzprogramme 2004 der EU-Mitgliedstaa- ten – Drucksache 15/5600 – Nachtrag und Aktualisierung – Drucksachen 15/5961, 16/612 Nr. 1.1 – Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben itgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden EU- orlagen bzw. Unterrichtungen durch das Europäische arlament zur Kenntnis genommen oder von einer Bera- ung abgesehen hat. Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 23. Sitzung. Berlin, Freitag, den 10. März 2006 1817 (A) (C) (B) ) Innenausschuss Drucksache 16/150 Nr. 1.26 Drucksache 16/150 Nr. 1.27 Drucksache 16/150 Nr. 1.28 Drucksache 16/150 Nr. 1.29 Drucksache 16/150 Nr. 1.31 Drucksache 16/150 Nr. 1.35 Drucksache 16/150 Nr. 1.49 Drucksache 16/150 Nr. 2.10 Drucksache 16/150 Nr. 2.21 Drucksache 16/150 Nr. 2.22 Drucksache 16/150 Nr. 2.23 Drucksache 16/150 Nr. 2.30 Drucksache 16/150 Nr. 2.75 Drucksache 16/150 Nr. 2.79 Drucksache 16/150 Nr. 2.92 Drucksache 16/150 Nr. 2.149 Drucksache 16/150 Nr. 2.154 Drucksache 16/150 Nr. 2.45 Drucksache 16/150 Nr. 2.46 Drucksache 16/150 Nr. 2.50 Drucksache 16/150 Nr. 2.51 Drucksache 16/150 Nr. 2.58 Drucksache 16/150 Nr. 2.59 Drucksache 16/150 Nr. 2.61 Drucksache 16/150 Nr. 2.66 Drucksache 16/150 Nr. 2.70 Drucksache 16/150 Nr. 2.76 Drucksache 16/150 Nr. 2.82 Drucksache 16/150 Nr. 2.117 Drucksache 16/150 Nr. 2.183 Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Drucksache 16/150 Nr. 2.171 Drucksache 16/150 Nr. 2.167 Drucksache 16/150 Nr. 2.235 Drucksache 16/288 Nr. 1.2 Drucksache 16/288 Nr. 2.22 Drucksache 16/288 Nr. 2.38 Rechtsausschuss Drucksache 16/150 Nr. 2.203 Drucksache 16/629 Nr. 2.9 Drucksache 16/629 Nr. 2.10 Finanzausschuss Drucksache 16/419 Nr. 1.5 Drucksache 16/419 Nr. 2.33 Drucksache 16/419 Nr. 2.36 Drucksache 16/419 Nr. 2.39 Drucksache 16/419 Nr. 2.53 Drucksache 16/419 Nr. 2.63 Drucksache 16/419 Nr. 2.66 Drucksache 16/481 Nr. 1.10 Haushaltsausschuss Drucksache 16/150 Nr. 2.17 Drucksache 16/150 Nr. 2.54 Drucksache 16/150 Nr. 2.155 Drucksache 16/150 Nr. 2.173 Drucksache 16/150 Nr. 2.221 Drucksache 16/419 Nr. 2.54 Ausschuss für Wirtschaft und Technologie Drucksache 16/150 Nr. 1.4 Drucksache 16/150 Nr. 1.19 Drucksache 16/150 Nr. 2.14 Drucksache 16/150 Nr. 2.16 Drucksache 16/150 Nr. 2.36 (D Drucksache 16/150 Nr. 2.231 Drucksache 16/150 Nr. 2.262 Drucksache 16/288 Nr. 2.9 Drucksache 16/419 Nr. 2.5 Drucksache 16/419 Nr. 2.31 Drucksache 16/419 Nr. 2.47 Drucksache 16/419 Nr. 2.49 Drucksache 16/481 Nr. 1.7 Ausschuss für Arbeit und Soziales Drucksache 16/150 Nr. 1.5 Drucksache 16/150 Nr. 2.26 Drucksache 16/150 Nr. 2.111 Drucksache 16/150 Nr. 2.250 Ausschuss für Gesundheit Drucksache 16/419 Nr. 2.11 Drucksache 16/419 Nr. 2.12 Drucksache 16/419 Nr. 2.38 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung Drucksache 16/150 Nr. 2.102 Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Drucksache 16/150 Nr. 2.93 Drucksache 16/150 Nr. 2.95 Drucksache 16/150 Nr. 2.180 Ausschuss für Kultur und Medien Drucksache 16/150 Nr. 2.224 23. Sitzung Berlin, Freitag, den 10. März 2006 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Guido Westerwelle


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und

    Herren! Ich will zunächst einmal eines klarstellen und
    dabei an das anknüpfen, was Kollege Röttgen gesagt hat:
    Es ist kein Anliegen einer Partei; es ist auch kein Anlie-
    gen einer großen Koalition oder einer rot-schwarzen Re-
    gierung, vielmehr muss es das Anliegen der gesamten
    deutschen Politik sein, dass die Effizienz unseres
    Staatswesens wieder besser wird.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


    Es handelt sich hier nicht um eine Auseinanderset-
    zung zwischen Opposition und Regierung, sondern die
    Auseinandersetzung geht quer durch alle Fraktionen und
    dreht sich um die Frage: Wie kann unser Staatswesen
    schneller werden? Wie kann es entflochten werden? Wie
    wird es weniger bürokratisch? Wie kann die Qualität un-
    serer Entscheidungen besser werden? Wie kann der Staat
    besser werden? Das – und kein parteipolitisches Hin und
    Her – muss der Maßstab bei diesen Beratungen sein.
    Denn diejenigen, die im Bundestag gegeneinander auf-
    gestellt sind, auf der einen Seite die Regierungsbank und
    auf der anderen Seite wir als Teil der Opposition, treffen
    sich ja spätestens im Bundesrat wieder. Sie wissen, dass
    Sie eine Föderalismusreform nicht durchsetzen können,
    ohne dass die von der FDP mit regierten Bundesländer
    zustimmen, weil ansonsten keine verfassungsändernde
    Mehrheit möglich ist.

    Deswegen will ich vorab ausdrücklich würdigen: Es
    hat zu allen Zeiten, vor allen Dingen in der Zeit der Re-
    gierungsbildung, immer wieder Abstimmungsgespräche
    gegeben und die Bundesregierung hat sich immer wieder
    bemüht, jedenfalls die FDP als liberale Oppositionspar-
    tei in die Gespräche und die Beratungen mit einzubezie-
    hen.


    (Beifall des Abg. Olaf Scholz [SPD])


    Nachdem ich das gesagt habe, will ich aber auch das
    Folgende anführen: Es ist natürlich notwendig, dass wir,
    nachdem wir hier miteinander demokratisch gut und fair
    umgegangen sind, das auch in Zukunft tun. Das, was Sie
    gestern veranstaltet haben, nämlich die normalen parla-
    mentarischen Beratungen faktisch zu beenden, steht in
    großem Widerspruch zu dem, was heute Vormittag hier
    von Herrn Kauder und von Herrn Struck gesagt worden
    ist. Das muss man an dieser Stelle ganz klar betonen.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der LINKEN – Fritz Rudolf Körper [SPD]: Das ist falsch!)


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    (C (D Das Problem dabei ist: Für die Sache, um die es geht, eisten Sie einen Bärendienst, wenn Sie eine gute, demoratisch faire Beratung in diesem Haus unterdrücken. ie wollen eine Massenanhörung durchführen und die achausschüsse ausschalten. amit bewirken Sie in Wahrheit nur eines: ie wiegeln diejenigen, die eigentlich gutwillig sind, auf, agegen zu sein. Wir sind konstruktiv; wir wollen mitirken. Wir kennen unsere Verantwortung: Es geht um eutschland als Ganzes, aber es geht auch darum, dass uch Abgeordnete der Opposition ihre Anliegen vortraen können und nicht nur dann, wenn aus Ihren eigenen eihen entsprechende Anregungen kommen. Nun sagt Herr Kollege Stoiber, das sei die „Mutter aler Reformen“; Frau Bundeskanzlerin Merkel sagt, so etas könne nur eine große Koalition zustande bringen. arten wir einmal ab, was daraus wird! Wir haben die eden heute ja gehört. Herr Kollege Struck hat bei pielsweise wörtlich gesagt: Das Ergebnis ist offen. – as ist ja bemerkenswert. Wenn das Ergebnis so offen st, dann verstehe ich nicht, warum Sie uns die ganze eit mit der Bemerkung unter Druck setzen wollen, das aket sei geschnürt, daran dürfe jetzt auch nicht mehr erüttelt werden. (Jörg Tauss [SPD]: Das haben Sie doch gesagt!)


    (Fritz Rudolf Körper [SPD]: Nein!)


    (Fritz Rudolf Körper [SPD]: Falsch!)


    (Beifall bei der FDP)


    ntweder ist das Paket geschnürt, Herr Kollege Kauder,
    der, Herr Kollege Struck, das Ergebnis ist offen.


    (Zuruf Volker Kauder [CDU/CSU]: Reingucken können wir ja mal!)


    ir werden schon miteinander darüber reden müssen.

    Jetzt will ich zur Sache selbst kommen. Es ist auch
    otwendig, dass man dazu einige Bemerkungen macht.
    ewinner einer Föderalismusreform ist doch nicht der
    undestag, ist doch nicht die Bundesregierung, ist doch
    icht eine Landesregierung und ist auch nicht ein Land-
    ag; Gewinner einer Föderalismusreform sind die Bür-
    erinnen und Bürger.


    (Dr. Norbert Röttgen [CDU/CSU]: So ist es!)


    as ist der einzige Maßstab, den wir in dieser Debatte
    nlegen sollten.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    s geht nicht darum, ob wir oder andere mehr Rechte ha-
    en werden; es geht darum, ob die Deutschen etwas von
    ieser Reform haben.

    Der Zustand unserer Verfassung heute ergibt sich teil-
    eise aus dem, was von der großen Koalition Mitte der
    0er-Jahre fehlerhaft gemacht wurde; das wollen wir da-
    ei kurz festhalten.


    (Beifall bei Abgeordneten der FDP)







    (A) )



    (B) )


    Dr. Guido Westerwelle
    Es ist richtig, dass die heutige große Koalition das wie-
    der in Ordnung bringt, was die andere große Koalition
    damals „versaubeutelt“ hat. Das kann man hier auch of-
    fen ansprechen.


    (Beifall bei der FDP – Dr. Norbert Röttgen [CDU/CSU]: Das ist ein Existenzgrund der jetzigen großen Koalition!)


    – Da ist wohl was dran. Sie stimmen dem ja zu; Sie wis-
    sen das als Jurist ja auch.

    Das Entscheidende ist aber: Derzeit haben wir eine
    völlig verquere Verantwortungslage der Politik. Nur
    wenn die Bürger sehen können, dass ihnen diese oder
    jene Maßnahme von einer Landesregierung oder von der
    Bundesregierung eingebrockt worden ist, können sie die
    Regierenden wirklich zur Verantwortung ziehen. Deswe-
    gen liegt die Trennung der verschiedenen Ebenen zual-
    lererst im Interesse der Bürger.


    (Zuruf von der CDU/CSU: So ist es!)


    Das zählt für die Freien Demokraten.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)


    Da meine Redezeit in Kürze zu Ende ist, möchte ich
    noch Folgendes sagen: Wir legen Wert darauf, dass das
    eingehalten wird, was in dem Gespräch, das in Ihrem
    Haus stattgefunden hat, Frau Bundeskanzlerin, zwischen
    Ihnen und Herrn Müntefering vereinbart worden ist.
    Darauf hat auch Herr Professor Pinkwart als stellvertre-
    tender Ministerpräsident hingewiesen. Das, worüber
    heute hier diskutiert wird, ist ein kleiner Schritt. Es ist
    ein Schritt in die richtige Richtung, soweit es um die
    Entflechtung der Staatsverantwortungen geht. Es muss
    aber wie vereinbart auch der zweite Schritt gemacht wer-
    den. Sie haben zugesagt, dass auch die Finanzbeziehun-
    gen zwischen Bund und Ländern neu geordnet wer-
    den. Wir verlangen, dass Sie Ihr Wort halten. Nur dann
    können Sie erwarten, dass auch wir, die Opposition, kon-
    struktiv mitwirken. Das muss an dieser Stelle klar gesagt
    werden.


    (Beifall bei der FDP sowie des Abg. Klaus Uwe Benneter [SPD])


    Die Qualität hängt – auch in der Bildungspolitik –
    weniger davon ab, welche staatliche Ebene zuständig ist.


    (Dr. Wolfgang Gerhardt [FDP]: Sehr richtig!)


    Sie hängt vielmehr in erster Linie davon ab, welche Poli-
    tik tatsächlich gemacht wird. Deswegen richtet sich un-
    ser Maßstab nicht nach der Frage, welche politische
    Ebene zuständig ist, sondern danach, dass die Bildungs-
    einrichtungen wieder mehr Autonomie haben. Die Zu-
    ständigkeit des Bundes garantiert noch lange nicht, dass
    die Qualität zunimmt, ebenso wenig die KMK, die sich
    bislang nicht als Qualitätsgarant erwiesen hat. Entschei-
    dend ist, dass wir Wettbewerb bekommen. Wer den
    Wettbewerb fürchtet, der fürchtet in Wahrheit die Quali-
    tät. Das ist in meinen Augen falsch.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


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    (C (D Das Wort hat der Kollege Klaus Uwe Benneter, SPD raktion. Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Kolle innen und Kollegen! Herr Westerwelle hat Recht: Es ommt in erster Linie darauf an, welche Politik gemacht ird, nicht darauf, wer in welchen Verästelungen dafür uständig ist. Aber wir müssen feststellen, dass es dem ürger heute nicht mehr ohne weiteres möglich ist, zu rkennen, wer Verantwortung für welchen Bereich und ür welche Ergebnisse trägt. Der Kollege Röttgen hat erade sehr eingehend dargestellt, wie in Geheimdiploatie und eigentlich entgegen allen Grundsätzen einer arlamentarischen Demokratie Ergebnisse im Vermittungsausschuss erzielt werden, die von uns allen hinzuehmen sind, ob wir wollen oder nicht. Das ist die geenwärtige Situation. Insofern sind wir uns alle darüber inig: Deutschland braucht neue Verfassungsbestimmunen. In allen Diskussionen, die – seit Ende 2003 konzenriert – über das Thema Föderalismusreform in Deutschand geführt wurden, habe ich niemanden gehört, der ies infrage stellt. Jeder betont zwar, dass das Grundgeetz die beste Verfassung ist, die wir jemals in der deutchen Geschichte hatten. Jeder sagt aber auch, dass nach ald 60 Jahren eine Reform des Zusammenspiels zwichen Bund und Ländern dringend notwendig geworden t. Nun haben die Koalitionsfraktionen einen detaillieren Gesetzentwurf eingebracht, den auch die Ministerräsidenten im Bundesrat auf den weiteren parlamentarichen Weg gebracht haben. Aber nach Ansicht vieler ritiker bringt dieser Gesetzentwurf weder das, was eutschland bräuchte, noch das, was die Deutschen ollten. Diesen Kritikern kann ich nur entgegenhalten: ir haben bei diesem Reformwerk kein leeres Blatt vor ns. Wir stehen nicht auf der grünen Wiese, auf der wir on neuem anfangen könnten. Wir haben eng beschriebene Seiten, was die bundestaatliche Ordnung angeht, und können diese nicht, elbst wenn wir das wollten, mit einem Federstrich wegischen. Wenn die PDS postuliert, man könne dies ein ach wegwischen und neu anfangen, dann habe ich dafür och halbwegs Verständnis; aber wenn Sie, Frau Sager, nd die Grünen sich auf diesen Standpunkt stellen, dann ehlt mir dafür das Verständnis. Hans Eichel, als ehemaliger hessischer Ministerpräsient und ehemaliger Bundesminister ein ganz profunder enner der Materie, um die es hier geht, hat als angebli hen Geburtsfehler dieser Reform ausgemacht, dass am nfang nicht die Frage stand, was Deutschland und die enschen im 21. Jahrhundert brauchen, sondern die rage: Was gibst du mir, wenn ich dir etwas abgebe? – as war, wenn man so will, die Frage am Anfang. Ich eile die Einschätzung von Hans Eichel, aber ich muss iese Erkenntnis als blutleer und blass bezeichnen; denn er Deutschlands Verfassung heute handhabbarer und amit zukunftsfähiger machen will, der muss von dem Klaus Uwe Benneter ausgehen, was sich mit Billigung des Bundesverfassungsgerichts im Zusammenspiel von Bund und Ländern entwickelt hat. Es reicht nicht, immer nur Erwartungen zu benennen und Befürchtungen zu äußern. Das wird uns nicht zu Lösungen bringen. Wer gestalten will, darf sich keine Scheuklappen anlegen und darf sich nicht nur an dem Wünschbaren orientieren. Wer gestalten will, muss alle mitwirkenden und einwirkenden Kräfte einbeziehen, auch wenn sie sich heute hier nicht sehen lassen. Wer gestalten will, der muss auch berücksichtigen, was denn wäre, wenn alles beim Alten bliebe. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Dr. Hans-Peter Friedrich [Hof] [CDU/CSU]: Das ist eine gute Frage!)


Rede von Dr. h.c. Susanne Kastner
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

(Beifall bei Abgeordneten der SPD)

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Klaus Uwe Benneter


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)





    (A) )


    (B) )


    Was würde denn passieren, wenn man nichts ändern
    würde? Sie haben von falschen Weichenstellungen ge-
    sprochen. Am Beispiel des Hochschulrahmenrechts
    hat das Bundesverfassungsgericht klar entschieden, dass
    der Bundestag überhaupt nur noch dann ein Gesetz be-
    schließen darf, wenn durch unterschiedliches Recht in
    den Ländern eine Gefahrenlage entsteht und sich die
    Lebensverhältnisse zwischen den Ländern in einer un-
    erträglichen Weise auseinander entwickeln. Das ist die
    Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts dazu.
    Die Beweislast, ob es zu einer unerträglichen Auseinan-
    derentwicklung kommt und Gefahrenlagen geschaffen
    werden, trägt der Bundestag. Das betrifft den gesamten
    Katalog der konkurrierenden Gesetzgebung in Art. 74
    des Grundgesetzes und alles, was zur Rahmengesetzge-
    bung in Art. 75 steht. Das betrifft den Kündigungsschutz
    genauso wie den Naturschutz. Das ist der gesamte Kata-
    log. – Herr Ramelow, Sie unterhalten sich gerade.


    (Bodo Ramelow [DIE LINKE]: Ich höre Ihnen aufmerksam zu!)


    Sie befürchten die Atomisierung des Arbeitsrechts. Die
    müssen Sie dann befürchten, wenn Sie alles so weiter
    laufen lassen wie bisher. Das, was ich gerade gesagt
    habe, betrifft nämlich auch das ganze Arbeitsrecht in der
    Bundesrepublik.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU – Bodo Ramelow [DIE LINKE]: Da haben Sie keine Ahnung vom Arbeitsrecht!)


    Nicht nur alle neuen Gesetze, auch alle Gesetze dieser
    Materien, die der Deutsche Bundestag seit 1994, näm-
    lich dem Zeitpunkt der Verfassungsänderung zu
    Art. 72 Abs. 2, verabschiedet hat, könnten die Länder
    nach geltender Lage vor dem Bundesverfassungsgericht
    kippen. Das betrifft auch andere einheitliche Vorausset-
    zungen, zum Beispiel den Schutz von wild lebenden Tie-
    ren und Pflanzen in Naturschutzgebieten. Das alles kann
    angefochten werden. Das ist bisher nicht erfolgt. Bisher
    wissen wir nur, dass die Länder erfolgreich gegen das
    Hochschulrahmengesetz des Bundes vorgegangen sind.
    Das betraf die Studiengebühren und die Juniorprofessu-
    ren. Das ist aber auch bei der Abfallbeseitigung, bei der
    Luftreinhaltung, beim Lärmschutz, beim Naturschutz
    und bei den Bundeswassergesetzen möglich. Dann
    würde von einem bundesweit geltenden Umweltschutz
    überhaupt nichts mehr übrig bleiben. Auch das müssen

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    (C (D ie den Menschen draußen einmal erklären. Das ist die eutige Rechtsund Verfassungslage! (Beifall bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU)


    Richtig ist, dass in Art. 31 des Grundgesetzes steht:

    Bundesrecht bricht Landesrecht.

    ber dort, wo es kein Bundesrecht gibt – auch das muss
    ich jeder bewusst machen –, kann kein Landesrecht von
    undesrecht gebrochen werden. Das war ein Grund da-

    ür, warum wir uns hier etwas Neues einfallen lassen
    ussten. Ein Ergebnis ist, dass der Bundestag bis zum

    ahre 2009 endlich das lang ersehnte komplette Umwelt-
    esetzbuch einschließlich einer integrierten Vorhabens-
    enehmigung für alle Umweltmedien bundesweit vorge-
    en kann. Dieser große Erfolg wurde gerade im
    mweltbereich erzielt. Ich bitte darum, das einfach ein-
    al zur Kenntnis zu nehmen. Wenn ein Landesparla-
    ent davon abweichen will, dann kann es das zwar

    rundsätzlich tun, muss es aber landespolitisch verant-
    orten und umsetzen.

    Die EU-Umweltrichtlinien verhindern im Übrigen
    kodumping. Hinzu kommt, dass in den wichtigsten Be-

    eichen des wirtschaftsrelevanten Umweltrechts – dort
    st die Gefahr eines Ökodumpings besonders groß –
    icht abgewichen werden darf. Auch das sollten Sie end-
    ich einmal zur Kenntnis nehmen. Wer jetzt gegen die
    bweichungsmöglichkeiten der Länder wettert, der
    uss wissen: Wenn alles beim Alten bliebe, könnte der
    undestag in der Zukunft fast im gesamten Umweltbe-

    eich gar nichts mehr regeln.

    Was Herrn Westerwelle und seinen Hinweis auf die
    inanzverfassung angeht: Das ist der FDP zugesagt.
    ie Kanzlerin hat vorhin heftig genickt. Die nächste
    tufe, die Beratung der Finanzbeziehungen von Bund
    nd Ländern, wird zügig in Angriff genommen. Das ge-
    chieht aber nicht, um in der Bundesrepublik Deutsch-
    and einen Wettbewerbsföderalismus durchzusetzen,
    ondern um gleichwertige Lebensverhältnisse in ganz
    eutschland zu gewährleisten. Wir möchten diesem
    iel, auch was die Finanzbeziehungen angeht, näher
    ommen.


    (Sylvia Kotting-Uhl [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Werden Sie sich erst mal einig!)


    m weiteren Verfahren werden wir für mehr Klärung sor-
    en.

    Wir werden auch klären, was der neue, im Hinblick
    uf kostenbelastende Gesetze eingeführte Zustim-
    ungstatbestand bringt. Nach dem Urteil von Verfas-

    ungsexperten ist das zumindest unklar, sodass man
    och einmal ganz genau prüfen muss, ob die angestrebte
    eduzierung der Anzahl der zustimmungspflichtigen
    esetze tatsächlich gelingt.

    Der Kollege Röttgen hat natürlich vollkommen
    echt: Eines der wichtigsten Ziele dieser Reform ist es,

    ür klar getrennte Zuständigkeiten und für klar getrennte
    ufgabenbereiche zu sorgen, sodass wir hier im Bundes-

    ag wirklich bundespolitische Entscheidungen treffen






    (A) )



    (B) )


    Klaus Uwe Benneter
    können. Wenn die Reduzierung der Zustimmungstatbe-
    stände nicht gelänge, dann verlöre diese Reform mit Si-
    cherheit einen wesentlichen Teil ihrer ursprünglichen
    Zielstellung. Herr Röttgen, in der Tat: Der Staat muss
    besser werden.

    Wir müssen sicher auch über das Kooperationsver-
    bot von Bund und Ländern im Bereich der ausschließli-
    chen Landesgesetzgebung nachdenken. Das ist hier
    schon mehrfach angesprochen worden. Wie ist der
    Strafvollzug auf die Liste gekommen? Das liegt zum ei-
    nen daran, dass der Bund keine Gefängnisse hat und
    auch in der Zukunft keine braucht. Das hoffe ich jeden-
    falls. Jetzt geht es aber darum, dass wir beim Strafvoll-
    zug keine völlig neuen Orientierungen – weg von der
    Resozialisierung – in der Bundesrepublik Deutschland
    zulassen. Wir sind das unseren früheren Justizministern
    Gustav Heinemann, Hans-Jochen Vogel und wie sie alle
    heißen, aber auch der Menschenwürde in Deutschland
    schuldig.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU)


    Strafvollzug hat etwas mit Menschenwürde zu tun. Dies
    darf also kein Auftakt für einen weiteren Versuch sein,
    beim Strafvollzug nicht mehr die Resozialisierung in
    den Mittelpunkt zu stellen, sondern den Rachegedanken.

    Für uns gilt: Hier gibt es kein Niederbügeln. Frau
    Künast, wir schlucken nicht einfach, was uns vorgesetzt
    wird, sondern wir schmecken gut ab und achten dabei
    auch darauf, dass wir uns nicht die Zunge verbrennen.
    Aber wir nehmen unsere Gestaltungsverantwortung
    wahr und wir nehmen diese Verantwortung auch als eine
    Gestaltungschance ernst.Dies setzt voraus, dass wir eben
    nicht nur an das Wünschbare, sondern auch an die erfor-
    derlichen Mehrheiten denken.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)