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ID1602301600

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    10. Grünen.: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/23 Krista Sager (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Struck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bodo Ramelow (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Ramsauer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Andreas Pinkwart, Minister (Nordrhein-Westfalen) . . . . . . . . . . . . . . . . Fritz Rudolf Körper (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Inge Höger-Neuling (DIE LINKE) . . . . . . . . Krista Sager (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Norbert Röttgen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 15: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Stärkung der Rückgewinnungshilfe und der Vermögensabschöpfung bei Straftaten (Drucksache 16/700) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Brigitte Zypries, Bundesministerin BMJ . . . . Jörg van Essen (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Siegfried Kauder (Villingen-Schwenningen) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sevim Dagdelen (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dr. Peter Danckert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 16: 1754 A 1756 A 1758 B 1761 B 1763 D 1765 C 1766 C 1768 C 1769 D 1771 A 1787 B 1787 C 1788 B 1789 A 1790 C 1791 A Deutscher B Stenografisch 23. Sitz Berlin, Freitag, den I n h a l Tagesordnungspunkt 14: a) Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Grundgesetzes (Art. 22, 23, 33, 52, 72, 73, 74, 74 a, 75, 84, 85, 87 c, 91 a, 91 b, 93, 98, 104 a, 104 b, 105, 107, 109, 125 a, 125 b, 125 c, 143 c) (Drucksache 16/813) . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und der SPD eingebrachten Entwurfs eines Föderalismusreform- Begleitgesetzes (Drucksache 16/814) . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Ernst Burgbacher (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . D M A D V D D D A 1749 A 1749 A 1749 D 1752 D Dr. Guido Westerwelle (FDP) . . . . . . . . . . . . Klaus Uwe Benneter (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 1773 A 1774 C undestag er Bericht ung 10. März 2006 t : r. Reinhard Loske (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Uwe Benneter (SPD) . . . . . . . . . . . . ichael Grosse-Brömer (CDU/CSU) . . . . . . xel Schäfer (Bochum) (SPD) . . . . . . . . . . . r. Hans-Peter Friedrich (Hof) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . olker Kröning (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Friedbert Pflüger (CDU/CSU) . . . . . . . . . r. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . r. Friedbert Pflüger (CDU/CSU) . . . . . . . . . ntje Tillmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 1776 B 1777 B 1778 A 1779 C 1781 B 1782 B 1784 A 1785 B 1785 C 1786 A Erste Beratung des von den Abgeordneten Hans-Joachim Otto (Frankfurt), Christoph II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 23. Sitzung. Berlin, Freitag, den 10. März 2006 Waitz, Dr. Claudia Winterstein, weiteren Ab- geordneten und der Fraktion der FDP einge- brachten Entwurfs eines Gesetzes zur Ände- rung des Grundgesetzes (Staatsziel Kultur) (Drucksache 16/387) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rüstungskontrolle und Nichtweiterverbrei- tung heranführen (Drucksache 16/834) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Alexander Ulrich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg 1791 D 1800 A 1800 B Hans-Joachim Otto (Frankfurt) (FDP) . . . . . . Wolfgang Börnsen (Bönstrup) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gitta Connemann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Dr. Lukrezia Jochimsen (DIE LINKE) . . . . . . Siegmund Ehrmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Kai Boris Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dorothee Bär (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Joachim Otto (Frankfurt) (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Monika Griefahn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 17: Antrag der Abgeordneten Dr. Norman Paech, Alexander Ulrich, Paul Schäfer (Köln), weite- rer Abgeordneter und der Fraktion der LINKEN: Abzug der Atomwaffen aus Deutschland (Drucksache 16/448) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 10: Antrag der Abgeordneten Winfried Nachtwei, Jürgen Trittin, Marieluise Beck (Bremen), weiterer Abgeordneter und der Fraktion des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Abrüs- tung der taktischen Atomwaffen vorantrei- ben – US-Atomwaffen aus Deutschland und Europa vollständig abziehen (Drucksache 16/819) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 11: Antrag der Abgeordneten Jürgen Trittin, Winfried Nachtwei, Volker Beck (Köln), wei- terer Abgeordneter und der Fraktion des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Nukle- aren Dammbruch verhindern – Indien an das Regime zur nuklearen Abrüstung, E D J T A J o S F ( K C U R D N A L A Z E R s p J A A 1792 A 1792 C 1793 C 1794 D 1795 C 1796 B 1797 B 1798 A 1798 C 1799 D 1799 D (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Rolf Mützenich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . ürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 18: ntrag der Abgeordneten Krista Sager, Hans- osef Fell, Kai Boris Gehring, weiterer Abge- rdneter und der Fraktion des BÜNDNIS- ES 90/DIE GRÜNEN: Zukunftsfähige orschung in Europa stärken Drucksache 16/710) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . rista Sager (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . arsten Müller (Braunschweig) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . we Barth (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ené Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 1 iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . nlage 2 u Protokoll gegebene Rede zur Beratung des ntwurfs eines Gesetzes zur Stärkung der ückgewinnungshilfe und der Vermögensab- chöpfung bei Straftaten (Tagesordnungs- unkt 15) erzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 3 mtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1801 A 1803 A 1804 B 1806 A 1807 A 1807 A 1808 A 1810 A 1811 B 1812 B 1813 C 1814 D 1815 A 1816 A 1816 C Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 23. Sitzung. Berlin, Freitag, den 10. März 2006 1749 (A) ) (B) ) 23. Sitz Berlin, Freitag, den Beginn: 9.0
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    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 23. Sitzung. Berlin, Freitag, den 10. März 2006 1815 (A) ) (B) ) sammlung des EuroparatesKrichbaum, Gunther CDU/CSU 10.03.2006 * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- Koschyk, Hartmut CDU/CSU 10.03.2006 Kramer, Rolf SPD 10.03.2006 Heidemarie Anlage 1 Liste der entschuldigt Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Andreae, Kerstin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.03.2006 Albach, Peter CDU/CSU 10.03.2006 Amann, Gregor SPD 10.03.2006 Andres, Gerd SPD 10.03.2006 Bätzing, Sabine SPD 10.03.2006 Binninger, Clemens CDU/CSU 10.03.2006 Bismarck, Carl Eduard von CDU/CSU 10.03.2006 Dr. Botz, Gerhard SPD 10.03.2006 Dr. Dückert, Thea BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.03.2006 Evers-Meyer, Karin SPD 10.03.2006 Fograscher, Gabriele SPD 10.03.2006 Freitag, Dagmar SPD 10.03.2006 Gehrcke, Wolfgang DIE LINKE 10.03.2006 Dr. Geisen, Edmund FDP 10.03.2006 Gleicke, Iris SPD 10.03.2006 Granold, Ute CDU/CSU 10.03.2006 Heinen, Ursula CDU/CSU 10.03.2006 Hilsberg, Stephan SPD 10.03.2006 Homburger, Birgit FDP 10.03.2006 Jung (Konstanz), Andreas CDU/CSU 10.03.2006 Kortmann, Karin SPD 10.03.2006 K L L L L M M M P R R R D S S S S S U W A (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht en Abgeordneten unert, Katrin DIE LINKE 10.03.2006 ange (Backnang), Christian SPD 10.03.2006 aurischk, Sibylle FDP 10.03.2006 eutheusser- Schnarrenberger, Sabine FDP 10.03.2006 ips, Patricia CDU/CSU 10.03.2006 ogg, Ursula SPD 10.03.2006 üller (Köln), Kerstin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.03.2006 üller-Sönksen, Burkhardt FDP 10.03.2006* flug, Johannes SPD 10.03.2006 achel, Thomas CDU/CSU 10.03.2006 omer, Franz CDU/CSU 10.03.2006 oth (Esslingen), Karin SPD 10.03.2006 r. Schwall-Düren, Angelica SPD 10.03.2006 chwarzelühr-Sutter, Rita SPD 10.03.2006 eehofer, Horst CDU/CSU 10.03.2006 inghammer, Johannes CDU/CSU 10.03.2006 teppuhn, Andreas SPD 10.03.2006 tünker, Joachim SPD 10.03.2006 lrich, Alexander DIE LINKE 10.03.2006 ieczorek-Zeul, SPD 10.03.2006 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 1816 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 23. Sitzung. Berlin, Freitag, den 10. März 2006 (A) ) (B) ) Anlage 2 Zu Protokoll gegebene Rede zur Beratung des Entwurfs eines Gesetzes zur Stärkung der Rückgewinnungshilfe und der Vermögensabschöpfung bei Straftaten (Tages- ordnungspunkt 15) Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN): Der heute zu beratende Gesetzentwurf ist zu begrüßen. Mit ihm soll zweierlei erreicht werden: Erstens. Finanziell geschädigte Opfer von Straftaten sollen besser gestellt werden bei der Geltendmachung ihrer Ersatzansprüche. Zweitens. Das durch eine Straftat erlangte Vermögen fällt dem Staat zu, wenn das Opfer eines verurteilten Straftäters seine Ansprüche nicht innerhalb einer Drei- Jahres-Frist verfolgt hat. Dahinter steht die Idee, dass Straftaten sich nicht lohnen dürfen: „Crime does not pay!“ Der Gesetzentwurf regelt also im Wesentlichen die Frage, wie mit kriminellen Gewinnen umgegangen wird und wem sie unter welchen Umständen zustehen. Schon nach dem geltenden Recht der strafrechtlichen Vermögensabschöpfung ist es möglich, den aus einer Straftat erlangten wirtschaftlichen Vorteil – zum Beispiel den aus einem Betrug erlangten Gewinn – beim Beschul- digten sicherzustellen. Der vorliegende Entwurf dient der Verbesserung der bestehenden und in der Praxis oft verwendeten Instrumentarien. Denn bisher konnte nicht ausgeschlossen werden, dass kriminelle Gewinne an die beschuldigte oder gar schon verurteilte Person wieder herausgegeben werden mussten. Zurzeit kann der Staat keinen Zugriff auf das Vermö- gen nehmen, solange den Geschädigten der Straftat Er- satzansprüche zustehen. Sind die Opfer der Straftat je- doch unbekannt oder verfolgen sie ihre Ansprüche gar nicht, sperren sie doch eine Vermögensabschöpfung durch den Staat. Ihr vermeintlicher Schutz wird zum Vorteil für Kriminelle. Das nur vorläufig sichergestellte Vermögen muss dem Täter spätestens drei Monate nach der Verurteilung zurückgegeben werden, obwohl rechts- kräftig feststeht, dass es sich um kriminell erlangtes Ver- mögen handelt. Was soll sich durch den Gesetzentwurf verändern? Der aus einer Straftat resultierende wirtschaftliche Ge- winn darf jetzt länger sichergestellt werden: Zunächst kann das Vermögen wie nach geltendem Recht für sechs Monate sichergestellt werden. Dieser Zeitraum soll künftig nicht mehr um drei, sondern – bei Vorliegen be- stimmter Tatsachen, die den Tatverdacht begründen – um sechs Monate verlängert werden können. Und nur wenn dringende Gründe vorliegen, darf die Maßnahme länger als zwölf Monate aufrechterhalten werden. Die Geschädigten haben zur Geltendmachung ihrer Ansprüche und zum Betreiben der Zwangsvollstreckung in das sichergestellte Vermögen drei Jahre Zeit. Diese Frist beginnt ab dem Zeitpunkt der Verurteilung des Tä- ters im Strafverfahren zu laufen. i a l d v D d g s g r e i d R z R t S A g G n m V P t (C (D Damit die Opfer einer Straftat aber auch tatsächlich hre Ansprüche geltend machen können, soll die Staats- nwaltschaft im elektronischen Bundesanzeiger mittei- en, dass Sicherungsmaßnahmen gegen das Vermögen es Beschuldigten ergangen sind. Wenn Geschädigte die Drei-Jahres-Frist ungenutzt erstreichen lassen, fällt das Vermögen nun an den Staat. ieser so genannte Auffangrechtserwerb des Staates ist as Herzstück des Gesetzentwurfs und schließt die im eltenden Recht bestehende Lücke. Die Ergänzung der Vorschriften über die Zwangsvoll- treckung des Verletzten in die vorläufig gesicherten Ge- enstände und die Ausdehnung der Frist für die Auf- echterhaltung der vorläufigen Sicherungsmaßnahmen rleichtern den Opfern von Straftaten die Durchsetzung hrer Ansprüche. Die genannten Änderungen tragen den Bedürfnissen er Praxis und den Bedürfnissen der Verbrechensopfer echnung. Vereinzelt vorgebrachte Einwände gegen ein- elne Bestimmungen des Gesetzes werden wir im echtsausschuss prüfen und gegebenenfalls berücksich- igen. Ich bin zuversichtlich, dass dieses Gesetz zum chluss von allen Fraktionen mitgetragen werden wird. nlage 3 Amtliche Mitteilungen Der Vorsitzende des folgenden Ausschusses hat mit- eteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 der eschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den achstehenden Vorlagen absieht: Finanzausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Unterrichtung durch die Bundesregierung über die ak- tualisierten Stabilitäts- und Konvergenzprogramme 2004 der EU-Mitgliedstaaten – Drucksachen 15/5600, 16/480 Nr. 1.8 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über die Auswirkungen des Alkopopsteuergesetzes auf den Alkoholkonsum von Jugendlichen unter 18 Jahren sowie die Marktentwick- lung von Alkopops und vergleichbaren Getränken – Drucksachen 15/5929, 16/480 Nr. 1.14 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung zu der Unterrichtung über die aktualisierten Stabilitäts- und Konvergenzprogramme 2004 der EU-Mitgliedstaa- ten – Drucksache 15/5600 – Nachtrag und Aktualisierung – Drucksachen 15/5961, 16/612 Nr. 1.1 – Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben itgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden EU- orlagen bzw. Unterrichtungen durch das Europäische arlament zur Kenntnis genommen oder von einer Bera- ung abgesehen hat. Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 23. Sitzung. Berlin, Freitag, den 10. März 2006 1817 (A) (C) (B) ) Innenausschuss Drucksache 16/150 Nr. 1.26 Drucksache 16/150 Nr. 1.27 Drucksache 16/150 Nr. 1.28 Drucksache 16/150 Nr. 1.29 Drucksache 16/150 Nr. 1.31 Drucksache 16/150 Nr. 1.35 Drucksache 16/150 Nr. 1.49 Drucksache 16/150 Nr. 2.10 Drucksache 16/150 Nr. 2.21 Drucksache 16/150 Nr. 2.22 Drucksache 16/150 Nr. 2.23 Drucksache 16/150 Nr. 2.30 Drucksache 16/150 Nr. 2.75 Drucksache 16/150 Nr. 2.79 Drucksache 16/150 Nr. 2.92 Drucksache 16/150 Nr. 2.149 Drucksache 16/150 Nr. 2.154 Drucksache 16/150 Nr. 2.45 Drucksache 16/150 Nr. 2.46 Drucksache 16/150 Nr. 2.50 Drucksache 16/150 Nr. 2.51 Drucksache 16/150 Nr. 2.58 Drucksache 16/150 Nr. 2.59 Drucksache 16/150 Nr. 2.61 Drucksache 16/150 Nr. 2.66 Drucksache 16/150 Nr. 2.70 Drucksache 16/150 Nr. 2.76 Drucksache 16/150 Nr. 2.82 Drucksache 16/150 Nr. 2.117 Drucksache 16/150 Nr. 2.183 Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Drucksache 16/150 Nr. 2.171 Drucksache 16/150 Nr. 2.167 Drucksache 16/150 Nr. 2.235 Drucksache 16/288 Nr. 1.2 Drucksache 16/288 Nr. 2.22 Drucksache 16/288 Nr. 2.38 Rechtsausschuss Drucksache 16/150 Nr. 2.203 Drucksache 16/629 Nr. 2.9 Drucksache 16/629 Nr. 2.10 Finanzausschuss Drucksache 16/419 Nr. 1.5 Drucksache 16/419 Nr. 2.33 Drucksache 16/419 Nr. 2.36 Drucksache 16/419 Nr. 2.39 Drucksache 16/419 Nr. 2.53 Drucksache 16/419 Nr. 2.63 Drucksache 16/419 Nr. 2.66 Drucksache 16/481 Nr. 1.10 Haushaltsausschuss Drucksache 16/150 Nr. 2.17 Drucksache 16/150 Nr. 2.54 Drucksache 16/150 Nr. 2.155 Drucksache 16/150 Nr. 2.173 Drucksache 16/150 Nr. 2.221 Drucksache 16/419 Nr. 2.54 Ausschuss für Wirtschaft und Technologie Drucksache 16/150 Nr. 1.4 Drucksache 16/150 Nr. 1.19 Drucksache 16/150 Nr. 2.14 Drucksache 16/150 Nr. 2.16 Drucksache 16/150 Nr. 2.36 (D Drucksache 16/150 Nr. 2.231 Drucksache 16/150 Nr. 2.262 Drucksache 16/288 Nr. 2.9 Drucksache 16/419 Nr. 2.5 Drucksache 16/419 Nr. 2.31 Drucksache 16/419 Nr. 2.47 Drucksache 16/419 Nr. 2.49 Drucksache 16/481 Nr. 1.7 Ausschuss für Arbeit und Soziales Drucksache 16/150 Nr. 1.5 Drucksache 16/150 Nr. 2.26 Drucksache 16/150 Nr. 2.111 Drucksache 16/150 Nr. 2.250 Ausschuss für Gesundheit Drucksache 16/419 Nr. 2.11 Drucksache 16/419 Nr. 2.12 Drucksache 16/419 Nr. 2.38 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung Drucksache 16/150 Nr. 2.102 Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Drucksache 16/150 Nr. 2.93 Drucksache 16/150 Nr. 2.95 Drucksache 16/150 Nr. 2.180 Ausschuss für Kultur und Medien Drucksache 16/150 Nr. 2.224 23. Sitzung Berlin, Freitag, den 10. März 2006 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Bodo Ramelow


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Herr Präsident! Werte Kolleginnen und Kollegen!

    Man möchte Herrn Fraktionsvorsitzenden Struck direkt
    Recht geben und sagen: Wenn dem so wäre, dass wir das
    alles diskutieren würden, und wenn der Prozess so offen
    wäre, wie Sie ihn eben als notwendig beschrieben haben,
    dann würden auch wir uns eingeladen fühlen, auf diesem
    Weg mit Ihnen gemeinsam zu gehen, um dann am
    Schluss mehr zu erhalten als das, was im Moment von
    Herrn Stoiber als die „Mutter aller Reformen“ bezeich-
    net wird.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Herr Struck, ich hatte aber eher den Eindruck, dass
    Sie Ihre Fraktion, die ja ein Teil der großen Koalition ist,
    befrieden wollten und dass Sie nicht für die notwendige

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    (C (D ffenheit sorgen, die wir brauchen, wenn wir tatsächich eine Reform bekommen wollen, die diesen Namen erdient. Zurzeit erleben wir nur, dass die Reform in eier Art und Weise auf den Weg gebracht wird, bei der anze Bereiche ausgegrenzt werden. Ich darf daran erinern: Ich gehörte als Fraktionsvorsitzender aus dem hüringer Landtag dem Lübecker Konvent an. Die Tinte nter dem Papier, das die Basis für die Föderalismusdeatte abgeben sollte – sie ist ja dringend notwendig und ch sage ausdrücklich: Niemand bezweifelt, dass sie geührt und erfolgreich zu Ende gebracht werden muss –, ar noch nicht trocken, da wurden alle Fraktionsvorsit enden und alle Fraktionen der PDS aus den Landtagen infach aus dem Prozess ausgegrenzt. Man hat uns gar icht mehr eingeladen; man hat uns nicht einmal mehr it einem Vertreter in der Kommission mitarbeiten las en. Das war der erste Punkt. Zweiter Punkt. Herr Struck hat das, was auf den Weg ebracht worden ist, als offenen Prozess dargestellt. ber gleichzeitig sorgt die SPD im Bundesrat dafür, dass er Prozess nicht mehr offen ist. Herr Beck lässt heute ls Wahlkämpfer verlautbaren, die ostdeutschen Bundesänder hätten wohl ein gestörtes Verhältnis zum Zentraltaat oder litten an einer zentralstaatlichen Nostalgie. eswegen bringt er wohl die gleichen Gesetzentwürfe, ie hier als Diskussionsgrundlage eingebracht werden, leichzeitig in den Bundesrat ein, sodass das Vermittungsverfahren wesentlich komplizierter wird. Ich habe en Eindruck, dass es angebrachter ist, die Föderalisusreform, die Herr Stoiber als die „Mutter aller Reforen“ bezeichnet, mit dem Wortpaar „Edelstahl und iebstahl“ zu qualifizieren. Beides hat nichts miteinaner zu tun. Von einer Mutter aller Reformen kann ich jeenfalls nicht sonderlich viel erkennen. Ich sehe nur, ass wir eine Rolle rückwärts in die feudale Kleinstaateei machen, in der Herrn Koch und anderen gedient wird. Ich appelliere an alle Vertreterinnen und Vertreter der euen Bundesländer, über Folgendes einmal parteiüberreifend und kritisch nachzudenken: Sowohl die A-Läner als auch die B-Länder, die im Bundesrat federfühend am Verfahren beteiligt sind, sind ausschließlich estländer. Das heißt, der gesamte Osten Deutschlands ird in dem Verfahren, über das wir hier zurzeit disku ieren, völlig abgemeldet. In einem Punkt gebe ich der DP ausdrücklich nicht Recht. Wettbewerbsföderalisus ist nicht unser Ziel. ir wollen zwar eine Neuordnung des Föderalismus. ber Wettbewerbsföderalismus auf dem Rücken der trukturschwächeren Regionen bedeutet, ganze Regioen in Deutschland komplett abzuhängen. In diesem Zuammenhang möchte ich auf die Steuerdeckungsquote er Bundesländer hinweisen. Ihre Bandbreite reicht reliter von 37 bis 73 Prozent. Das heißt, die starken Bunesländer können sich die geplante Föderalismusreform rlauben. Aber die schwachen Bundesländer werden abehängt. Letztendlich werden wir erleben, dass der Wettewerbsföderalismus zum Abbau von Standards führt. as kann aber nicht unser Ziel sein. Bodo Ramelow (Beifall bei der LINKEN sowie der Abg. Sylvia Kotting-Uhl [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    (Beifall bei der LINKEN)


    (Beifall bei der LINKEN)





    (A) )


    (B) )


    Ich möchte der FDP allerdings ausdrücklich Recht
    geben, dass alle Fragen betreffend die Finanzbeziehun-
    gen in die Reform einbezogen werden müssen. Sie au-
    ßen vor zu lassen ist schon einmal ein zentraler Fehler.
    Herr Struck, ich begrüße Ihre Ausführungen über die
    Kultur. Aber ich wünsche mir, dass wir, wenn wir schon
    das Grundgesetz mit Zweidrittelmehrheit ändern, Subsi-
    diarität und Konnexität als Prinzipien festschreiben und
    so die Kommunalparlamente und die Landesparlamente
    ermutigen. Denn dann wäre endlich klargestellt: Wer die
    Musik bestellt, bezahlt sie auch. Das bedeutete auch
    mehr Freiraum für die Kommunen. Diese Prinzipien
    müssen also im Grundgesetz verankert werden. Dabei
    dürfen aber die Finanzbeziehungen nicht vergessen wer-
    den.

    Es gibt allerdings einen Unterschied zwischen der
    FDP und der Linken.


    (Dr. Guido Westerwelle [FDP]: Viele! Ganz viele!)


    – Herr Westerwelle, das stimmt. Damit haben Sie Recht.
    Deswegen bin ich nicht auf Ihrer Seite.

    Wir unterscheiden uns eindeutig, wenn es um die
    Steuereinnahmenseite geht. Wir sagen: Damit sich Bund,
    Länder und Kommunen finanzieren und entschulden
    können, brauchen wir ein klares Bekenntnis zur Wieder-
    einführung der Vermögensteuer, der Börsenumsatzsteuer
    und anderer Steuerarten.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Wir lehnen Wettbewerbsföderalismus in der Bundesre-
    publik Deutschland ganz klar ab. Wir wollen vielmehr
    einen kooperativen Föderalismus, der die Aufgaben neu
    verteilt.

    In der gestrigen Sitzung des Vermittlungsausschusses
    ist ein verehrter Kollege nach vielen Jahren und
    60 Sitzungen verabschiedet worden. Der Vorsitzende des
    Vermittlungsausschusses hat sich bei ihm für die geleis-
    tete Arbeit bedankt. Der Kollege hat darauf geantwortet,
    man habe im Vermittlungsausschuss hervorragend zu-
    sammengearbeitet und oft die Probleme lösen müssen,
    die die Parteivorderen ihnen eingebrockt hätten. Ich
    glaube, so nehmen das auch die Menschen in diesem
    Land wahr. Über die Relation zwischen Bundestag und
    Bundesrat wird nicht im Vermittlungsausschuss ent-
    schieden, sondern in erster Linie in den strategischen
    Abteilungen der Parteizentralen. So hat man seit Jahren
    und Jahrzehnten Bundestag und Bundesrat in parteipoli-
    tische Frontstellung zueinander gebracht.

    Nun sitzen die Strategen gemeinsam in der großen
    Koalition und wollen eine große Föderalismusreform auf
    den Weg bringen. Wir können nur feststellen: Diese Art
    der Herangehensweise ist mutlos, kraftlos und sogar
    ziellos.


    (Beifall bei der LINKEN)


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    (C (D Ich will es Ihnen an einem Beispiel deutlich machen, em Thema Umwelt. Jetzt soll das Umweltgesetzbuch ingeführt werden. Es soll aber gleich wieder von den ändern außer Kraft gesetzt werden können bzw. die tandards sollen gesenkt werden können. Was ist denn as für ein Unsinn? (Dr. Norbert Röttgen [CDU/CSU]: Das ist schlicht und ergreifend falsch!)


    ch denke auch an den Hochwasserschutz. Erinnern Sie
    ich doch einmal an das Elbe- bzw. Oderhochwasser! Er-
    nnern Sie sich an die Hamburger Sturmflut! Wollen wir
    irklich zulassen, dass es 16 verschiedene Standards bei

    olchen Katastrophen gibt? Glauben Sie, die Flutwelle
    äre in einem Fluss unterschiedlich, nur weil er ver-

    chiedene Bundesländer durchfließt? Was soll denn an
    er Grenze zwischen zwei Bundesländern geschehen,
    ie der Fluss durchquert? Soll es da unterschiedliche
    tandards und unterschiedliche Deiche geben? Das, was
    ie in Sachen Umwelt beabsichtigen, ist ein Schritt in
    ie Kleinstaaterei.

    Gestatten Sie mir in diesem Zusammenhang eine
    weite Anmerkung. Sie verlagern alle Kompetenzen auf
    ie Länder, nur die Atompolitik soll Sache des Bundes
    leiben. Alles, was uns umgibt, ist aus Atomen zusam-
    engesetzt, selbst die Luft, die wir atmen. Bleibt also

    ber diesen Umweg alles in der Hoheit des Bundes?
    der wie soll ich diesen Unsinn verstehen, den Sie auf
    en Weg bringen wollen?


    (Beifall bei der LINKEN)


    Kommen wir zum Thema Justiz. Ich bin erstaunt,
    ass Sie, Herr Struck, sagen, die Kompetenzverlagerung
    abe niemand vor. Ich frage mich dann allerdings, wa-
    um alle Fachleute, die sich bisher mit dem Teil der Fö-
    eralismusreform, der die Justiz betrifft, beschäftigt ha-
    en, kategorisch ablehnen, dass diese Kompetenzen
    ünftig unter die Länderhoheit fallen sollen. Es muss,
    as den Justizvollzug betrifft, nationale Standards ge-
    en. Es ist ein Skandal, diesen Bereich den Ländern zu
    berlassen. Ich habe eben auf die Steuerdeckungsquote
    ingewiesen. Arme Länder können dann darüber nach-
    enken, ob sie die Knäste privatisieren und es den priva-
    en Betreibern überlassen, die Standards zu setzen. Das
    alten wir für katastrophal und für den falschen Weg.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Ich glaube, dass der Kollege Beck beim Thema
    ildung vor lauter Wahlkampf in Rheinland-Pfalz die
    esentlichen Dinge aus den Augen verloren hat. Er be-

    ichtigt die ostdeutschen Länder, sie hätten ein merk-
    ürdiges Verhältnis zum Zentralstaat. Das mag sich so
    arstellen, wenn man aus dem Blickwinkel der südlichen
    einstraße oder von Trier aus Mainz betrachtet. Tat-

    ächlich aber ist die Erfahrung der neuen Bundesländer,
    ass man mit längerem gemeinsamen Lernen und natio-
    alen Bildungsstandards mehr erreicht als durch Klein-
    taaterei, die Sie gerade auf den Weg bringen.


    (Beifall bei der LINKEN)


    eswegen wäre es auch hilfreich, in Sachen nationale
    ildungsstandards nicht nur nach Finnland, sondern






    (A) )



    (B) )


    Bodo Ramelow
    auch einmal in die ehemalige DDR zu schauen. Man
    könnte dann ein wenig davon finden, was in Finnland er-
    folgreich umgesetzt worden ist.


    (Zuruf des Abg. Klaus Uwe Benneter [SPD])


    – Sie können einfach nach Finnland schauen, wenn Ih-
    nen das leichter fällt. Es fällt Ihnen ideologisch schwer,
    die Struktur der DDR-Schule an bestimmten Stellen
    – ich rede nicht von Margot Honecker und der Ideologie,
    sondern von den Bildungsstandards – einfach anzuer-
    kennen.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Die Industrie- und Handelskammer Südthüringen – sie
    ist nicht verdächtig, uns nahe zu stehen – hat festgestellt,
    dass polytechnischer Unterricht in den Schulen heute
    fehlt. Interessant ist doch, dass ausgerechnet Wirt-
    schaftsvertreter diesen Teil der Föderalismusreform für
    falsch halten. Deswegen ermuntere ich Sie: Schauen Sie
    sich doch einfach einmal das Bildungssystem genauer
    an!


    (Beifall bei der LINKEN)


    Das Gleiche gilt auch für die Hochschulen. Wenn man
    Exzellenzstandorte haben will, dann müssen die Hoch-
    schulen auch mit den entsprechenden finanziellen Mit-
    teln ausgestattet sein. Darüber hinaus sagen wir katego-
    risch Nein zu Studiengebühren.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Eine weitere Bemerkung zum Beamtenrecht. Ich
    finde es hocherstaunlich, dass der verehrte Ministerpräsi-
    dent Dieter Althaus am letzten Wochenende die 42-Stun-
    den-Woche gefordert hat, und das trotz des Streiks im öf-
    fentlichen Dienst. Er sagte, die 42-Stunden-Woche sei
    die Lösung für alle Beschäftigten im öffentlichen Dienst.
    Er fordert sie für West- und Ostdeutschland. Es war die
    CDU in Thüringen, die die 42-Stunden-Woche für Be-
    amte durchgepeitscht hat, und jetzt empfiehlt sie, dass
    den Angestellten im öffentlichen Dienst dasselbe zuge-
    mutet wird. Das tut sie auch noch, obwohl zurzeit ge-
    streikt wird. Diese Form der Solidarität verbitten wir
    uns. Wenn Sie Mut hätten – deshalb habe ich vorhin von
    Mutlosigkeit geredet –, dann würden Sie ein einheitli-
    ches Dienstrecht für Deutschland schaffen. Keine Tren-
    nung mehr zwischen Arbeitern, Angestellten und Beam-
    ten. Das wäre ein mutiger Schritt nach vorne, ein
    einheitliches Arbeitsgesetzbuch.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Was aber machen Sie? 16 Beamtenrechte auf Länder-
    ebene plus ein Bundesbeamtenrecht heißt 17 verschie-
    dene Rechtssituationen. Die kommen zu dem atomisier-
    ten Arbeitsrecht hinzu, das wir in Deutschland ohnehin
    haben. Das ist rückwärtsgewandt. Deswegen wäre es
    gut, in Analogie zur Überleitung des Bundes-Angestell-
    tentarifvertrages in den TVöD das Dienstrecht in
    Deutschland insgesamt zu öffnen und damit einen
    Schritt nach vorne zu kommen. Ich glaube, dass Sie den
    Beamtenbund auf Ihre Seite ziehen können, wenn sich
    herausstellt, dass es nicht um formale oder um angebli-

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    (C (D he Privilegien geht. Es geht vielmehr um die Trennung nd Atomisierung von Menschen im öffentlichen ienst. Es wäre gut, ein einheitliches Dienstrecht zu haen. Die Menschen im Lande haben eh das Gefühl, dass undestag und Bundesrat immer nur versuchen, sich geenseitig auszubremsen. Wir sind sehr gespannt darauf, u sehen, wie lange die große Koalition das Verhältnis u den Bundesländern austarieren kann. Ob der Vermittungsausschuss in dieser Legislatur Arbeit bekommt, issen wir nicht. Eines darf ich Ihnen sagen: Eine Föderalismusreform, ie diesen Namen verdienen möchte, muss die Menchen mitnehmen, muss sie überhaupt erreichen. Wenn ir das Grundgesetz ändern – wir wollen es; Sie haben eschlossen, entsprechende Gesetzesinitiativen auf den eg zu bringen –, dann lassen Sie uns folgende Punkte m Grundgesetz verankern: Erstens: Kulturförderung, Konnexitätsprinzip und das rinzip „mehr direkte Demokratie“. Das Verhältnis der ürger zu ihrem Staat wäre damit ein Stück weit ge tärkt. Wir fordern deswegen, mehr direkte Demokratie m Grundgesetz zu verankern. as wäre ein Element der Neuordnung der Strukturen in eutschland. Zweitens: das Subsidiaritätsprinzip. Drittens: nationale Standards für Bildung. Gemeint ind sämtliche Bildungsstandards, also auch nationale tandards für Hochschulen. Viertens: nationale Umweltstandards. Ziel sollte ein mweltgesetzbuch sein, das diesen Namen verdient hat nd nicht anschließend infrage gestellt wird. Fünftens: ein einheitliches Dienstrecht für ganz eutschland. Ich empfehle Ihnen einen Blick auf das Areitsgesetzbuch der DDR. Sie müssen es nicht übernehen. (Widerspruch bei Abgeordneten der CDU/ CSU – Dr. Carl-Christian Dressel [SPD]: Die Stasi auch?)


    (Beifall bei der LINKEN)


    Sie können weiter aus ideologischen Gründen auf-
    chreien. Aber es würde sich lohnen, hinzuschauen. –
    ergleichen Sie das Arbeitsgesetzbuch der DDR einmal
    it dem deutschen Arbeitsrecht! Wer entbürokratisieren
    ill, der sollte 30 Formen von Arbeitsrecht beseitigen
    nd durch ein einheitliches Dienstrecht ersetzen.


    (Beifall bei der LINKEN – Volkmar Uwe Vogel [CDU/CSU]: Soll die Führung durch die PDS auch ins Grundgesetz?)


    Wenn Sie möchten: Bitte, gerne. Im Gegensatz zu Ih-
    en übernehmen wir die Verantwortung, auch wenn Sie
    as immer leugnen.

    Sechstens: Hände weg von Justiz und Strafvollzug!

    Siebtens: eine bundeseinheitliche Verwaltungs-
    eform, die diesen Namen verdient hat. Das heißt, es






    (A) )



    (B) )


    Bodo Ramelow
    muss zu einer Aufgabentrennung und zu einer Aufga-
    benzuordnung kommen. Einfließen sollten dabei die Er-
    gebnisse der Diskussion der Bundesländer. Ob die Auf-
    stellung der Bundesländer noch zeitgemäß ist, auch
    darüber muss diskutiert werden, allerdings von unten.
    Deswegen wäre es gut, den Weg dafür über eine entspre-
    chende Änderung im Grundgesetz zu ebnen.

    Achtens: die Stärkung der Staatsfinanzen. Das heißt
    nicht nur, dass die Finanzbeziehungen neu geordnet wer-
    den müssen, sondern auch, dass die Einnahmenseite zu
    stärken ist.

    Wenn Sie diese acht Punkte mit auf den Weg bringen,
    dann können wir gemeinsam eine Föderalismusreform
    verabschieden. Nach meiner Überzeugung brächte diese
    Reform den Menschen mehr Gewinn als Verlust. Das,
    was Sie im Moment machen, ist wieder Gezänk in den
    parteipolitischen Hinterzimmern.


    (Volker Kauder [CDU/CSU]: Von Gezänk müssen Sie gerade reden!)


    Das führt leider nur zur Befriedigung von Herrn Koch
    und anderen, aber nicht dazu, dass wir Deutschland
    wirklich zum Wohle der Menschen neu ordnen. Bitte,
    machen Sie sich in eine andere Richtung auf und verlas-
    sen Sie Ihre parteipolitischen Hinterzimmer.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der LINKEN – Volker Kauder [CDU/CSU]: Sie können ja nicht einmal Ihre Gruppe in Berlin zusammenhalten!)




Rede von Dr. h.c. Wolfgang Thierse
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Ich erteile das Wort Kollegin Renate Künast, Fraktion

Bündnis 90/Die Grünen.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Renate Künast


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Wir brau-

    chen eine Föderalismusreform. Dabei brauchen wir ei-
    nes: mehr Transparenz, damit die Bevölkerung und wir
    alle wirklich verstehen, wer eigentlich für welche Berei-
    che zuständig ist. Wir brauchen mehr politische Hand-
    lungsfähigkeit, damit die immer wieder qualvollen Ver-
    handlungen, die sich über ein oder zwei Jahre hinziehen,
    und die permanenten Blockaden durch den Bundesrat
    endlich hinter uns liegen. Das ist unser Maßstab. Das
    war übrigens auch der Maßstab der Föderalismuskom-
    mission. Ich muss leider feststellen: Was uns heute hier
    vorliegt, wird diesem Maßstab nicht gerecht. Dies ist
    keine große Reform.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Zuruf von der FDP: Das stimmt!)


    Wir wollten entflechten. Das leistet diese Reform
    nicht. Wir wollten handlungsfähiger werden in Europa.
    Das leistet diese Reform nicht. Wir wollten Lösungen
    der großen Zukunftsaufgaben anbieten. Auch das leistet
    diese Reform nicht. Diese große Koalition hat behauptet:
    Nach den ersten 100 Tagen dieser Regierung kommt das
    Meisterstück. Eines ist ganz klar: Wir haben das in den
    vergangenen Wochen kritisiert. Nach der Rede des SPD-
    Fraktionsvorsitzenden gibt es überhaupt kein Beweis-

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    (C (D roblem mehr: Dies ist nicht das Meisterstück der groen Koalition, sondern das ist ein Stümperwerk, in das och viel Arbeit gesteckt werden muss, wenn es eutschland dienen soll. Herr Kauder, Sie haben hier über Wettbewerbsföderaismus geredet. Ich sage Ihnen einmal ganz klar: Wir ollen an der Stelle keinen Wettbewerbsföderalismus, ondern wir wollen einen Föderalismus, der auch noch ie gleichwertigen Lebensverhältnisse in dieser Repulik im Blick hat. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    ir müssen den Ausgleich der Waage, die Balance hin-
    ekommen, sodass wir Föderalismus mit einem Stück
    ettbewerb, aber auch mit Solidarität haben. Die Bun-

    esrepublik macht es nämlich aus, dass nicht an dem ei-
    en Ende des Landes arme Kinder oder Migrantenkinder
    eine Chancen auf gute Bildung haben und darauf, sich
    u entwickeln, Teil der Gesellschaft zu sein, sich beruf-
    ich zu verwirklichen und in der Gesellschaft ihren Teil
    u leisten, während die reichen Kinder am anderen Ende
    er Republik so richtig durchziehen, sodass nur sie am
    nde die Vorstände in den DAX-Unternehmen stellen.
    inen solchen Föderalismus wollen wir nicht, Herr
    auder. Wir wollen auch Solidarität.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Volker Kauder [CDU/CSU]: Sie wollen keinen Föderalismus, weil Sie nirgends mehr beteiligt sind!)


    Nein. Von uns gibt es ein klares Bekenntnis zum Föde-
    alismus, Herr Kauder. Aber man muss auch im Detail
    issen, was man wie regelt. Ich will, dass die Länder
    ehr entscheiden können, aber nicht nur die Minister-

    räsidentenbank, nicht nur der Bundesrat, sondern wirk-
    ich auch die Landtage.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Wir haben die Debatte um die Frage, wie hier mit
    em Parlament und mit seinen Anhörungsrechten umge-
    angen wird, schon geführt. Was Sie da gestern und vor-
    estern hingelegt haben, war, finde ich, demokratietech-
    isch nun nicht gerade ein Meisterwerk.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der FDP – Volker Kauder [CDU/CSU]: Was Sie in Ihrer Regierungszeit mit dem Parlament gemacht haben, spottet jeder Beschreibung!)


    Herr Kauder, Ihnen fehlt noch etwas ganz anderes.
    ie haben hier gesagt, jetzt werde es eine wunderbare
    emeinsame mehrtägige Anhörung geben.


    (Zurufe von der CDU/CSU und der SPD)


    Geht es? Können Sie nicht einmal einen Koalitions-
    usschuss einberufen? Dann könnten Sie alles bespre-
    hen. Wir haben bei diesem so genannten Meisterstück
    erade gemerkt, dass die Koalition hoch zerstritten ist.






    (A) )



    (B) )


    Renate Künast
    Insofern verstehe ich sozusagen Ihre Debatte jetzt über
    die grünen Bänke hinweg.

    Die einen sagen, es sei ein Meisterstück. Herr Struck
    sagt, man müsse eigentlich in wesentlichen Bereichen
    noch ändern. Sie sagen, Sie hätten jetzt eine Anhörungs-
    idee mit Bundestag und Bundesrat zusammen. Aber,
    Herr Kauder, Herr Struck, Sie haben schon wieder die
    Landtage vergessen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Wenn es eine ehrliche Beratung gibt, dann wollen wir,
    dass auch die Landtage und nicht nur die Ministerpräsi-
    denten und die Mehrheit an dieser Beratung beteiligt
    werden.

    Ich würde übrigens auch gern wissen, was eigentlich
    die Position der FDP ist. Herr Burgbacher, mir ist sie
    mit Ihren Ausführungen nicht klar geworden. Wenn ich
    mir das Ganze noch einmal vor Augen führe, dann erin-
    nere ich mich daran, dass Herr Westerwelle im Dezem-
    ber 2004 gesagt hat, das sei deutlich zu wenig und
    enttäuschend. Mittlerweile hören wir von Herrn
    Westerwelle, Sie würden dieser Reform sowieso zustim-
    men, weil man danach über die Finanzfragen redet. Herr
    Burgbacher erklärt hier aber, es müsse noch viel geregelt
    werden. Herr Burgbacher, dann widerrufen Sie doch Ih-
    ren Parteivorsitzenden, Herrn Westerwelle; der ist an
    dieser Stelle längst umgefallen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Dr. Wolfgang Gerhardt [FDP]: Nur weil Sie es nicht verstanden haben, müssen wir hier nichts widerrufen! Sie müssen es verstehen! Sie reden sich das Durcheinander selbst ein!)


    – Ich weiß, was Sie wollen, Herr Gerhardt. Wegen des
    26. März wollten Sie sich, weil Sie in Rheinland-Pfalz
    gern mit den einen und in Baden-Württemberg gern mit
    den anderen wollen, keinen Ärger mit den beiden ein-
    handeln. Deshalb haben Sie sich hier eigentlich schon
    zum Steigbügelhalter dieser schlechten Reformvorlage
    gemacht.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Dirk Niebel [FDP]: Wir regieren in den Ländern, im Gegensatz zu Ihnen!)


    Ich kann nicht akzeptieren, wenn hier angesagt wird,
    sogar aus dem Kanzleramt, dass dieses Paket so ge-
    schnürt ist und so durchgeht. Ich kann auch nicht akzep-
    tieren, wenn uns Ministerpräsidenten das sagen; denn es
    geht an dieser Stelle nicht allein darum, ein Paket durch-
    zuwinken. Wir haben vielmehr die Aufgabe, uns zu
    überlegen: Was sind die Probleme der Republik, der
    Kinder dieser Republik, der Wirtschaft dieser Republik?
    Was sind die Probleme von heute, von morgen und von
    übermorgen? Diese Reform muss eine Lösung für diese
    Probleme anbieten und das tut sie bisher definitiv nicht;
    im Gegenteil.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Ich gehe einmal zwei oder drei Punkte durch, um zu
    klären, ob diese Reform uns eigentlich genügt. In der
    Generaleinschätzung wird behauptet, hier finde eine aus-

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    (C (D eichende Entflechtung statt. Es mag sein, dass hier eine leine Entflechtung vorgenommen wurde, aber für die ehauptung, die Zahl der zustimmungspflichtigen Ge etze würde von 60 auf circa 40 Prozent reduziert, also elbst für diesen kleinen Sprung, findet sich bei keinem issenschaftler ein Beleg. Wir alle hier wissen, dass es ich hierbei schlicht und einfach um eine Schätzung Pi al Daumen handelt. Es liegt keinerlei Beleg dafür vor, ass es zu einer solchen Reduzierung kommen wird. Ich laube sogar, dass das Gegenteil der Fall ist. In Ihre Änderungsvorschläge bezüglich des Verfahensrechtes in Art. 84 und 104 a Grundgesetz bezüglich er geldwerten Sachleistungen haben Sie wieder Regeungen hereingefummelt, die am Ende mindestens in leichem Umfang dem Bundesrat ein Zustimmungsrecht inräumen, wie es derzeit der Fall ist. uch Sie wissen genau, dass es Papiere von Sachvertändigen gibt, in denen das so gesagt wird. Am Ende leibt alles beim Alten: Sie wollen zwar entflechten, ber mit den von Ihnen vorgesehenen Änderungen beüglich geldwerter Sachleistungen haben Sie eigentlich ieder einen Nasenring eingeführt, an dem die Landes ürsten, also die Ministerpräsidenten, den Bundestag urch die Republik ziehen können. Ich bin mir sicher, uch in diesem Punkt wird es uns gehen wie nach der chnell durchgezogenen und nicht durchdachten Reform 994: Wir werden uns in Karlsruhe wiedertreffen. Unere Vorstellung war eigentlich, eine Reform auf die eine zu stellen, bei der das nicht der Fall ist. Schauen wir uns einmal an, wie Sie die Probleme eim Thema Bildung lösen. Bildungspolitik ist die Soialpolitik der Zukunft und damit Politik für den Standrt Deutschland. Aber Sie geben jede Möglichkeit für ine gemeinsame strategische Bildungsplanung auf. Ich espektiere die Zuständigkeit der Länder für die Bildung nd die Erziehung von Kindern im föderalen System, ber zugleich müssen wir uns bewusst machen, dass es inen knallharten internationalen Wettbewerb gibt. Inien bildet jedes Jahr 300 000 Ingenieure aus. Wir könen es uns nicht leisten, hier in Vielstaaterei zu verfallen. ir müssen wenigstens die Möglichkeit zu einer geeinsamen strategischen Bildungsplanung von Bund nd Ländern offen lassen. Davon würden nämlich unere Kinder profitieren, weil unsere Wirtschaft Fachleute raucht. Das ist damit in doppeltem Sinne die Zukunftsrage Deutschlands. Deshalb darf es nicht zu solchen Reelungen kommen, wie sie geplant sind. Schauen Sie sich einmal an, Herr Kauder, was pasierte, wenn Ihre Vorschläge durchkämen: Ganztagschulprogramme wären nicht mehr möglich. So etwas ie das Sinusprogramm, mit dem Edelgard Bulmahn azu beigetragen hat, dass dieses Land bei den matheatischen Fähigkeiten weiter nach vorne kommt, dürf Renate Künast ten wir nicht mehr machen. Von Mitteln für den Hochschulbau und von Ihrer Förderung von technischen Großgeräten profitierten am Ende nur die großen Länder; ein Land wie Schleswig-Holstein würde leer ausgehen. So kann doch die Zukunft dieses Landes nicht gestaltet werden. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Volker Kauder [CDU/CSU]: Frau Künast, Sie bleiben unter Ihren intellektuellen Möglichkeiten!)


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)





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    (Volker Kauder [CDU/CSU]: Ach Quatsch!)


    – Das war wahrscheinlich, Herr Kauder, Ihr Wort zum
    Frauentag. Es kam zwar ein bisschen spät, aber passte
    vom Niveau her.


    (Volker Kauder [CDU/CSU]: Überhaupt nicht! Wenn Sie ein Mann wären, hätte ich es genauso gesagt!)


    Herr Kauder, Sie haben gesagt, durch die Föderalis-
    musreform würde der Bund für Bürokratieabbau bei den
    Ländern sorgen. Ich sage Ihnen, die Bürokratie, unter
    der im Augenblick die Schulen leiden, liegt nicht in der
    Verantwortung des Bundes, sondern wurde von den
    Bundesländern verschuldet, weil sie den Schulen keine
    Autonomie geben wollen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD und der LINKEN)


    Schauen wir uns das Thema Umwelt an: Mit dem in
    Ihrer Vorlage enthaltenen Vorschlag für ein Umweltge-
    setzbuch bauen Sie nichts anderes auf als ein potemkin-
    sches Dorf: vorne eine elegante Fassade, dahinter aber
    nicht einmal ein fester Kern, der Abweichungen in den
    verschiedenen Bereichen verhindert, wie es ein UGB tat-
    sächlich ermöglichen könnte.


    (Dr. Norbert Röttgen [CDU/CSU]: Stimmt nicht! Sie müssen erst lesen und dann reden!)


    – Ja, Herr Röttgen, nur ein Hauch Naturschutz: Ihre Po-
    sition kenne ich aus der Kommission.


    (Volker Kauder [CDU/CSU]: Damit wären wir wieder beim Thema Frauentag!)


    Ihre hier vorgesehene Abweichungsgesetzgebung ist ein
    Fehler. Sie wird am Ende nicht die Probleme lösen, die
    bisher im Zusammenhang mit der Erforderlichkeitsklau-
    sel auftraten.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Wir wollen ein Umweltgesetzbuch, das im Kern gut
    für die Umwelt und gut für die mittelständische Wirt-
    schaft in dieser Republik ist. Das wäre zum Beispiel der
    Fall, wenn ein Mittelständler mit einem Antrag ein Ge-
    nehmigungsverfahren bewältigen könnte. Er hat nämlich
    nicht die Möglichkeit, drei Juristen einzustellen, um die
    Gesetzessammlungen von 16 Bundesländern durch-
    schauen zu lassen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


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    (C (D Herr Struck, ich habe mit einer gewissen Genugtuung ahrgenommen, dass Sie auch auf die Themen Heim echt und Strafvollzug eingegangen sind. Wir werden it Ihnen und der SPD-Fraktion da eine intensive Dis ussion führen. Ich will Ihnen sagen, warum: Ich meine, ass das Heimrecht nicht nur mit Blick auf die Kinder, ondern gerade mit Blick auf die älteren Menschen – wir lle kennen das Thema des demografischen Wandels – iner der Kernpunkte ist, um die wir uns kümmern müsen. Wir müssen dafür Sorge tragen, dass man in dieser epublik in Würde altern und ein entsprechendes Leben ühren kann. Deshalb dürfen wir nicht dazu beitragen, ass ältere Menschen in Heimen nur noch gewaschen nd gefüttert werden. Wir dürfen nicht dazu beitragen, ass es im wahrsten Sinne des Wortes einen Personalumpingschlüssel gibt. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD und der LINKEN)


    Ich freue mich darüber, dass auch die SPD-Fraktion
    n dieser Stelle einen Blick auf den Strafvollzug wirft.
    ch weiß, warum dieses Thema aufgenommen worden
    st. Ich sage Ihnen aber: Im Interesse unser aller Sicher-
    eit in der Bevölkerung ist es wichtig, dass im Strafvoll-
    ug nicht gespart wird, sondern dass Resozialisierung
    tattfindet.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    In diesem Sinne haben wir noch grundsätzliche Bera-
    ungen vor uns, damit dies eine Reform wird, die ver-
    ient, dass man über sie sagen kann: Das ist ein Meister-
    tück, das die Probleme des Landes löst.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)