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ID1602301400

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/23 Krista Sager (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Struck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bodo Ramelow (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Ramsauer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Andreas Pinkwart, Minister (Nordrhein-Westfalen) . . . . . . . . . . . . . . . . Fritz Rudolf Körper (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Inge Höger-Neuling (DIE LINKE) . . . . . . . . Krista Sager (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Norbert Röttgen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 15: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Stärkung der Rückgewinnungshilfe und der Vermögensabschöpfung bei Straftaten (Drucksache 16/700) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Brigitte Zypries, Bundesministerin BMJ . . . . Jörg van Essen (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Siegfried Kauder (Villingen-Schwenningen) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sevim Dagdelen (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dr. Peter Danckert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 16: 1754 A 1756 A 1758 B 1761 B 1763 D 1765 C 1766 C 1768 C 1769 D 1771 A 1787 B 1787 C 1788 B 1789 A 1790 C 1791 A Deutscher B Stenografisch 23. Sitz Berlin, Freitag, den I n h a l Tagesordnungspunkt 14: a) Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Grundgesetzes (Art. 22, 23, 33, 52, 72, 73, 74, 74 a, 75, 84, 85, 87 c, 91 a, 91 b, 93, 98, 104 a, 104 b, 105, 107, 109, 125 a, 125 b, 125 c, 143 c) (Drucksache 16/813) . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und der SPD eingebrachten Entwurfs eines Föderalismusreform- Begleitgesetzes (Drucksache 16/814) . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Ernst Burgbacher (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . D M A D V D D D A 1749 A 1749 A 1749 D 1752 D Dr. Guido Westerwelle (FDP) . . . . . . . . . . . . Klaus Uwe Benneter (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 1773 A 1774 C undestag er Bericht ung 10. März 2006 t : r. Reinhard Loske (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Uwe Benneter (SPD) . . . . . . . . . . . . ichael Grosse-Brömer (CDU/CSU) . . . . . . xel Schäfer (Bochum) (SPD) . . . . . . . . . . . r. Hans-Peter Friedrich (Hof) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . olker Kröning (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Friedbert Pflüger (CDU/CSU) . . . . . . . . . r. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . r. Friedbert Pflüger (CDU/CSU) . . . . . . . . . ntje Tillmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 1776 B 1777 B 1778 A 1779 C 1781 B 1782 B 1784 A 1785 B 1785 C 1786 A Erste Beratung des von den Abgeordneten Hans-Joachim Otto (Frankfurt), Christoph II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 23. Sitzung. Berlin, Freitag, den 10. März 2006 Waitz, Dr. Claudia Winterstein, weiteren Ab- geordneten und der Fraktion der FDP einge- brachten Entwurfs eines Gesetzes zur Ände- rung des Grundgesetzes (Staatsziel Kultur) (Drucksache 16/387) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rüstungskontrolle und Nichtweiterverbrei- tung heranführen (Drucksache 16/834) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Alexander Ulrich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg 1791 D 1800 A 1800 B Hans-Joachim Otto (Frankfurt) (FDP) . . . . . . Wolfgang Börnsen (Bönstrup) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gitta Connemann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Dr. Lukrezia Jochimsen (DIE LINKE) . . . . . . Siegmund Ehrmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Kai Boris Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dorothee Bär (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Joachim Otto (Frankfurt) (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Monika Griefahn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 17: Antrag der Abgeordneten Dr. Norman Paech, Alexander Ulrich, Paul Schäfer (Köln), weite- rer Abgeordneter und der Fraktion der LINKEN: Abzug der Atomwaffen aus Deutschland (Drucksache 16/448) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 10: Antrag der Abgeordneten Winfried Nachtwei, Jürgen Trittin, Marieluise Beck (Bremen), weiterer Abgeordneter und der Fraktion des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Abrüs- tung der taktischen Atomwaffen vorantrei- ben – US-Atomwaffen aus Deutschland und Europa vollständig abziehen (Drucksache 16/819) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 11: Antrag der Abgeordneten Jürgen Trittin, Winfried Nachtwei, Volker Beck (Köln), wei- terer Abgeordneter und der Fraktion des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Nukle- aren Dammbruch verhindern – Indien an das Regime zur nuklearen Abrüstung, E D J T A J o S F ( K C U R D N A L A Z E R s p J A A 1792 A 1792 C 1793 C 1794 D 1795 C 1796 B 1797 B 1798 A 1798 C 1799 D 1799 D (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Rolf Mützenich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . ürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 18: ntrag der Abgeordneten Krista Sager, Hans- osef Fell, Kai Boris Gehring, weiterer Abge- rdneter und der Fraktion des BÜNDNIS- ES 90/DIE GRÜNEN: Zukunftsfähige orschung in Europa stärken Drucksache 16/710) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . rista Sager (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . arsten Müller (Braunschweig) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . we Barth (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ené Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 1 iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . nlage 2 u Protokoll gegebene Rede zur Beratung des ntwurfs eines Gesetzes zur Stärkung der ückgewinnungshilfe und der Vermögensab- chöpfung bei Straftaten (Tagesordnungs- unkt 15) erzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 3 mtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1801 A 1803 A 1804 B 1806 A 1807 A 1807 A 1808 A 1810 A 1811 B 1812 B 1813 C 1814 D 1815 A 1816 A 1816 C Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 23. Sitzung. Berlin, Freitag, den 10. März 2006 1749 (A) ) (B) ) 23. Sitz Berlin, Freitag, den Beginn: 9.0
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    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 23. Sitzung. Berlin, Freitag, den 10. März 2006 1815 (A) ) (B) ) sammlung des EuroparatesKrichbaum, Gunther CDU/CSU 10.03.2006 * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- Koschyk, Hartmut CDU/CSU 10.03.2006 Kramer, Rolf SPD 10.03.2006 Heidemarie Anlage 1 Liste der entschuldigt Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Andreae, Kerstin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.03.2006 Albach, Peter CDU/CSU 10.03.2006 Amann, Gregor SPD 10.03.2006 Andres, Gerd SPD 10.03.2006 Bätzing, Sabine SPD 10.03.2006 Binninger, Clemens CDU/CSU 10.03.2006 Bismarck, Carl Eduard von CDU/CSU 10.03.2006 Dr. Botz, Gerhard SPD 10.03.2006 Dr. Dückert, Thea BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.03.2006 Evers-Meyer, Karin SPD 10.03.2006 Fograscher, Gabriele SPD 10.03.2006 Freitag, Dagmar SPD 10.03.2006 Gehrcke, Wolfgang DIE LINKE 10.03.2006 Dr. Geisen, Edmund FDP 10.03.2006 Gleicke, Iris SPD 10.03.2006 Granold, Ute CDU/CSU 10.03.2006 Heinen, Ursula CDU/CSU 10.03.2006 Hilsberg, Stephan SPD 10.03.2006 Homburger, Birgit FDP 10.03.2006 Jung (Konstanz), Andreas CDU/CSU 10.03.2006 Kortmann, Karin SPD 10.03.2006 K L L L L M M M P R R R D S S S S S U W A (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht en Abgeordneten unert, Katrin DIE LINKE 10.03.2006 ange (Backnang), Christian SPD 10.03.2006 aurischk, Sibylle FDP 10.03.2006 eutheusser- Schnarrenberger, Sabine FDP 10.03.2006 ips, Patricia CDU/CSU 10.03.2006 ogg, Ursula SPD 10.03.2006 üller (Köln), Kerstin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.03.2006 üller-Sönksen, Burkhardt FDP 10.03.2006* flug, Johannes SPD 10.03.2006 achel, Thomas CDU/CSU 10.03.2006 omer, Franz CDU/CSU 10.03.2006 oth (Esslingen), Karin SPD 10.03.2006 r. Schwall-Düren, Angelica SPD 10.03.2006 chwarzelühr-Sutter, Rita SPD 10.03.2006 eehofer, Horst CDU/CSU 10.03.2006 inghammer, Johannes CDU/CSU 10.03.2006 teppuhn, Andreas SPD 10.03.2006 tünker, Joachim SPD 10.03.2006 lrich, Alexander DIE LINKE 10.03.2006 ieczorek-Zeul, SPD 10.03.2006 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 1816 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 23. Sitzung. Berlin, Freitag, den 10. März 2006 (A) ) (B) ) Anlage 2 Zu Protokoll gegebene Rede zur Beratung des Entwurfs eines Gesetzes zur Stärkung der Rückgewinnungshilfe und der Vermögensabschöpfung bei Straftaten (Tages- ordnungspunkt 15) Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN): Der heute zu beratende Gesetzentwurf ist zu begrüßen. Mit ihm soll zweierlei erreicht werden: Erstens. Finanziell geschädigte Opfer von Straftaten sollen besser gestellt werden bei der Geltendmachung ihrer Ersatzansprüche. Zweitens. Das durch eine Straftat erlangte Vermögen fällt dem Staat zu, wenn das Opfer eines verurteilten Straftäters seine Ansprüche nicht innerhalb einer Drei- Jahres-Frist verfolgt hat. Dahinter steht die Idee, dass Straftaten sich nicht lohnen dürfen: „Crime does not pay!“ Der Gesetzentwurf regelt also im Wesentlichen die Frage, wie mit kriminellen Gewinnen umgegangen wird und wem sie unter welchen Umständen zustehen. Schon nach dem geltenden Recht der strafrechtlichen Vermögensabschöpfung ist es möglich, den aus einer Straftat erlangten wirtschaftlichen Vorteil – zum Beispiel den aus einem Betrug erlangten Gewinn – beim Beschul- digten sicherzustellen. Der vorliegende Entwurf dient der Verbesserung der bestehenden und in der Praxis oft verwendeten Instrumentarien. Denn bisher konnte nicht ausgeschlossen werden, dass kriminelle Gewinne an die beschuldigte oder gar schon verurteilte Person wieder herausgegeben werden mussten. Zurzeit kann der Staat keinen Zugriff auf das Vermö- gen nehmen, solange den Geschädigten der Straftat Er- satzansprüche zustehen. Sind die Opfer der Straftat je- doch unbekannt oder verfolgen sie ihre Ansprüche gar nicht, sperren sie doch eine Vermögensabschöpfung durch den Staat. Ihr vermeintlicher Schutz wird zum Vorteil für Kriminelle. Das nur vorläufig sichergestellte Vermögen muss dem Täter spätestens drei Monate nach der Verurteilung zurückgegeben werden, obwohl rechts- kräftig feststeht, dass es sich um kriminell erlangtes Ver- mögen handelt. Was soll sich durch den Gesetzentwurf verändern? Der aus einer Straftat resultierende wirtschaftliche Ge- winn darf jetzt länger sichergestellt werden: Zunächst kann das Vermögen wie nach geltendem Recht für sechs Monate sichergestellt werden. Dieser Zeitraum soll künftig nicht mehr um drei, sondern – bei Vorliegen be- stimmter Tatsachen, die den Tatverdacht begründen – um sechs Monate verlängert werden können. Und nur wenn dringende Gründe vorliegen, darf die Maßnahme länger als zwölf Monate aufrechterhalten werden. Die Geschädigten haben zur Geltendmachung ihrer Ansprüche und zum Betreiben der Zwangsvollstreckung in das sichergestellte Vermögen drei Jahre Zeit. Diese Frist beginnt ab dem Zeitpunkt der Verurteilung des Tä- ters im Strafverfahren zu laufen. i a l d v D d g s g r e i d R z R t S A g G n m V P t (C (D Damit die Opfer einer Straftat aber auch tatsächlich hre Ansprüche geltend machen können, soll die Staats- nwaltschaft im elektronischen Bundesanzeiger mittei- en, dass Sicherungsmaßnahmen gegen das Vermögen es Beschuldigten ergangen sind. Wenn Geschädigte die Drei-Jahres-Frist ungenutzt erstreichen lassen, fällt das Vermögen nun an den Staat. ieser so genannte Auffangrechtserwerb des Staates ist as Herzstück des Gesetzentwurfs und schließt die im eltenden Recht bestehende Lücke. Die Ergänzung der Vorschriften über die Zwangsvoll- treckung des Verletzten in die vorläufig gesicherten Ge- enstände und die Ausdehnung der Frist für die Auf- echterhaltung der vorläufigen Sicherungsmaßnahmen rleichtern den Opfern von Straftaten die Durchsetzung hrer Ansprüche. Die genannten Änderungen tragen den Bedürfnissen er Praxis und den Bedürfnissen der Verbrechensopfer echnung. Vereinzelt vorgebrachte Einwände gegen ein- elne Bestimmungen des Gesetzes werden wir im echtsausschuss prüfen und gegebenenfalls berücksich- igen. Ich bin zuversichtlich, dass dieses Gesetz zum chluss von allen Fraktionen mitgetragen werden wird. nlage 3 Amtliche Mitteilungen Der Vorsitzende des folgenden Ausschusses hat mit- eteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 der eschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den achstehenden Vorlagen absieht: Finanzausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Unterrichtung durch die Bundesregierung über die ak- tualisierten Stabilitäts- und Konvergenzprogramme 2004 der EU-Mitgliedstaaten – Drucksachen 15/5600, 16/480 Nr. 1.8 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über die Auswirkungen des Alkopopsteuergesetzes auf den Alkoholkonsum von Jugendlichen unter 18 Jahren sowie die Marktentwick- lung von Alkopops und vergleichbaren Getränken – Drucksachen 15/5929, 16/480 Nr. 1.14 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung zu der Unterrichtung über die aktualisierten Stabilitäts- und Konvergenzprogramme 2004 der EU-Mitgliedstaa- ten – Drucksache 15/5600 – Nachtrag und Aktualisierung – Drucksachen 15/5961, 16/612 Nr. 1.1 – Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben itgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden EU- orlagen bzw. Unterrichtungen durch das Europäische arlament zur Kenntnis genommen oder von einer Bera- ung abgesehen hat. Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 23. Sitzung. Berlin, Freitag, den 10. März 2006 1817 (A) (C) (B) ) Innenausschuss Drucksache 16/150 Nr. 1.26 Drucksache 16/150 Nr. 1.27 Drucksache 16/150 Nr. 1.28 Drucksache 16/150 Nr. 1.29 Drucksache 16/150 Nr. 1.31 Drucksache 16/150 Nr. 1.35 Drucksache 16/150 Nr. 1.49 Drucksache 16/150 Nr. 2.10 Drucksache 16/150 Nr. 2.21 Drucksache 16/150 Nr. 2.22 Drucksache 16/150 Nr. 2.23 Drucksache 16/150 Nr. 2.30 Drucksache 16/150 Nr. 2.75 Drucksache 16/150 Nr. 2.79 Drucksache 16/150 Nr. 2.92 Drucksache 16/150 Nr. 2.149 Drucksache 16/150 Nr. 2.154 Drucksache 16/150 Nr. 2.45 Drucksache 16/150 Nr. 2.46 Drucksache 16/150 Nr. 2.50 Drucksache 16/150 Nr. 2.51 Drucksache 16/150 Nr. 2.58 Drucksache 16/150 Nr. 2.59 Drucksache 16/150 Nr. 2.61 Drucksache 16/150 Nr. 2.66 Drucksache 16/150 Nr. 2.70 Drucksache 16/150 Nr. 2.76 Drucksache 16/150 Nr. 2.82 Drucksache 16/150 Nr. 2.117 Drucksache 16/150 Nr. 2.183 Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Drucksache 16/150 Nr. 2.171 Drucksache 16/150 Nr. 2.167 Drucksache 16/150 Nr. 2.235 Drucksache 16/288 Nr. 1.2 Drucksache 16/288 Nr. 2.22 Drucksache 16/288 Nr. 2.38 Rechtsausschuss Drucksache 16/150 Nr. 2.203 Drucksache 16/629 Nr. 2.9 Drucksache 16/629 Nr. 2.10 Finanzausschuss Drucksache 16/419 Nr. 1.5 Drucksache 16/419 Nr. 2.33 Drucksache 16/419 Nr. 2.36 Drucksache 16/419 Nr. 2.39 Drucksache 16/419 Nr. 2.53 Drucksache 16/419 Nr. 2.63 Drucksache 16/419 Nr. 2.66 Drucksache 16/481 Nr. 1.10 Haushaltsausschuss Drucksache 16/150 Nr. 2.17 Drucksache 16/150 Nr. 2.54 Drucksache 16/150 Nr. 2.155 Drucksache 16/150 Nr. 2.173 Drucksache 16/150 Nr. 2.221 Drucksache 16/419 Nr. 2.54 Ausschuss für Wirtschaft und Technologie Drucksache 16/150 Nr. 1.4 Drucksache 16/150 Nr. 1.19 Drucksache 16/150 Nr. 2.14 Drucksache 16/150 Nr. 2.16 Drucksache 16/150 Nr. 2.36 (D Drucksache 16/150 Nr. 2.231 Drucksache 16/150 Nr. 2.262 Drucksache 16/288 Nr. 2.9 Drucksache 16/419 Nr. 2.5 Drucksache 16/419 Nr. 2.31 Drucksache 16/419 Nr. 2.47 Drucksache 16/419 Nr. 2.49 Drucksache 16/481 Nr. 1.7 Ausschuss für Arbeit und Soziales Drucksache 16/150 Nr. 1.5 Drucksache 16/150 Nr. 2.26 Drucksache 16/150 Nr. 2.111 Drucksache 16/150 Nr. 2.250 Ausschuss für Gesundheit Drucksache 16/419 Nr. 2.11 Drucksache 16/419 Nr. 2.12 Drucksache 16/419 Nr. 2.38 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung Drucksache 16/150 Nr. 2.102 Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Drucksache 16/150 Nr. 2.93 Drucksache 16/150 Nr. 2.95 Drucksache 16/150 Nr. 2.180 Ausschuss für Kultur und Medien Drucksache 16/150 Nr. 2.224 23. Sitzung Berlin, Freitag, den 10. März 2006 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Peter Struck


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und

    Herren! Das parlamentarische Verfahren zur Föderalis-
    musreform beginnt heute. Es ist nicht am Ende; das will
    ich deutlich sagen. Das heißt auch, das Ergebnis ist of-
    fen.


    (Beifall bei der SPD)


    Zu dem Verfahren gehören – Kollege Kauder hat das
    ausgeführt – ausführliche Anhörungen, Diskussionen
    und, wenn es sich als notwendig erweist, Änderungen
    am Gesetzestext.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Erst wenn der Bundestag und der Bundesrat diese Re-
    form jeweils mit einer Zweidrittelmehrheit beschlossen
    haben, ist sie in Kraft getreten, aber erst dann.


    (Beifall des Abg. Klaus Uwe Benneter [SPD])


    Ich halte auch nichts von Äußerungen, dass die Reform
    dann, wenn man dieses oder jenes ändern würde, nicht
    mehr in Kraft treten könne. Auch halte ich nichts von
    Äußerungen aus meiner Fraktion, die ihre Zustimmung
    von Bedingungen abhängig machen. Das betrifft auch
    hier im Saal Anwesende.


    (Heiterkeit bei Abgeordneten der SPD und der FDP)


    Vielmehr müssen wir ausführlich beraten. Wofür ist
    denn sonst das parlamentarische Verfahren da?


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Ich will vorweg nicht nur einer Pflicht, sondern auch
    einem Wunsch nachkommen. Wir müssen uns bei denje-

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    (C (D igen bedanken, die die Föderalismusreformkommission ber eine lange Zeit wirklich erfolgreich geführt haben. as sind Franz Müntefering und Edmund Stoiber. Beien gebührt unser Dank für die Vorarbeit für das, was ir heute beraten. Dass wir unser Grundgesetz ändern müssen, steht auer Frage; Volker Kauder hat das überzeugend dargelegt. uch zu Herrn Kollegen Burgbacher von der FDP-Frak ion muss ich sagen: Sie haben überhaupt keine Zweifel aran geäußert, dass Änderungsbedarf besteht. Jetzt reden wir über die Frage, wie das gehen soll. Wir eden auch über die Frage, inwieweit wir das zusammen it den Ländern machen können. Ich will zunächst einal darauf hinweisen, dass es ein Fehler wäre, zu glau en, dass der Bund im Gegensatz zu den Ländern eine inheitliche Position vertritt. Natürlich gibt es innerhalb nserer Fraktion und zwischen den Fraktionen im Parlaent unterschiedliche Auffassungen. Das haben wir im ermittlungsausschuss oft genug erlebt. Dass wir Rege ungen finden müssen, um die Zahl der zustimmungsflichtigen Gesetze zu reduzieren, steht außer Frage. Die Frage ist natürlich: Wie groß ist tatsächlich der mfang der Gesetze, die dann nicht mehr zustimmungsflichtig wären? Wir haben die Bundestagsverwaltung arum gebeten, uns anhand der letzten Gesetzgebungsorhaben darzulegen, wie das Verhältnis aussehen ürde, wenn die Föderalismusreform schon in Kraft geesen wäre. Wir werden sehen, dass diese Reform schon twas bringen wird; daran habe ich gar keinen Zweifel. Wenn man hier im Bundestag über die Länder redet, at man bei den Debatten den Eindruck, als gehe es nur m die „bösen“ Ministerpräsidenten, betrachtet von der eweils anderen politischen Seite. Aber wenn wir über ie Länder reden, Herr Burgbacher, dann reden wir auch ber Landtage. Wir reden dann auch über neue Zustänigkeiten für die Landtage, nicht nur für die Ministerpräidenten. (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    (Beifall des Abg. Christian Carstensen [SPD])


    ch traue den Landtagen einiges zu. Wenn man ihnen
    ine Zuständigkeit gibt, heißt das für mich nicht automa-
    isch, dass sie dann etwas Verrücktes beschließen. Das
    st ganz sicher nicht der Fall. Sie werden vielmehr ge-
    auso sorgfältig abwägen, um zum Wohle des Landes zu
    ntscheiden, wie wir das im Bundestag tun.

    Trotzdem müssen wir über einige Punkte ausführlich
    prechen. Ich beginne mit der Bildungspolitik. In dem
    euen Art. 104 b Grundgesetz wird vorgeschlagen, dass
    er Bund in den Bereichen keine Finanzhilfe mehr leis-
    en darf, in denen die ausschließliche Gesetzgebungs-
    ompetenz bei den Ländern liegt. Nicht nur in meiner
    raktion gibt es dagegen ernst zu nehmende Bedenken.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU, der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)







    (A) )



    (B) )


    Dr. Peter Struck
    Diese Regelung würde nämlich konkret bedeuten,
    dass der Bund generell in der Bildungspolitik keine Ak-
    zente mehr setzen darf. Ist das wirklich gewollt? Wird
    das von allen Ländern gleichermaßen beurteilt? Oder hat
    man sich in dieser Frage von den Bedenken lediglich ei-
    nes Landes leiten lassen? Ich kann mir schwer vorstel-
    len, dass Länder erklären, sie wollten kein Geld vom
    Bund haben. Das war in den vergangenen 15 Jahren im-
    mer anders.


    (Heiterkeit und Beifall bei der SPD – Beifall bei Abgeordneten der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Dr. Wolfgang Gerhardt [FDP]: Richtig!)


    Gerade in diesem Bereich hat das Ganztagsschulpro-
    gramm gezeigt, dass der Bund mit seinen Finanzzuwei-
    sungen richtige und zukunftsweisende Weichen stellen
    und vor allem auch Diskussionen auslösen kann.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Deshalb bin ich sehr dafür, dass im Laufe der Beratun-
    gen im Bundestag und Bundesrat die Frage ernsthaft ge-
    prüft wird, ob das Kooperationsverbot in der vorgesehe-
    nen Fassung sinnvoll ist oder nicht. Ich neige eher zu
    Letzterem, um das deutlich zu sagen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Ich bin den Ländern auch dankbar, dass Bundestag
    und Bundesrat, wie heute Morgen mitgeteilt wurde, ein
    gemeinsames Anhörungsverfahren durchführen werden.
    Ich glaube, damit wird den Bedenken der Opposition ei-
    nigermaßen Rechnung getragen.

    Wir müssen auch über das Umweltrecht reden.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Das ist ein weiterer Punkt, der ausführlich diskutiert
    werden muss. Wird mit der beabsichtigten Regelung tat-
    sächlich eine klare Rechtssicherheit gewährleistet oder
    trägt die vorgesehene Lösung nicht vielmehr zur Zer-
    splitterung des Umweltrechts, zur möglichen Absenkung
    der Umweltstandards und zu einem für die Unternehmen
    nicht mehr tragbaren bürokratischen Aufwand bei? Auch
    diese Fragen müssen geprüft werden.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD, der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Auch das Heimrecht ist ein sehr diskussionswürdiger
    Punkt. Wir haben das Heimrecht erst vor wenigen Jahren
    novelliert. Die Kompetenz dafür soll auf die Länder
    übergehen. Das kann – es muss aber nicht – in den Bun-
    desländern zu unterschiedlichen Qualitätsstandards bei
    der Pflege führen. Es gab bereits eine Bundesratsinitia-
    tive, in den Ländern unterschiedliche Regelungen für die
    Personalausstattung festzulegen, um künftig Personal
    einzusparen. Die Pflege von Menschen ist aber ein

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    (C (D öchst sensibler Punkt, der nicht nur unter finanziellen spekten betrachtet werden darf, (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    ach dem Motto „In reichen Ländern steht mehr Geld für
    flegebedürftige Menschen zur Verfügung, in armen
    ändern weniger“.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Diskussionswürdig ist des Weiteren – das hat der Kol-
    ege van Essen bereits gestern in der Geschäftsordnungs-
    ebatte nicht ganz zu Unrecht angesprochen – das
    hema Strafvollzug. Nach meiner Kenntnis war nie be-
    bsichtigt, den Strafvollzug in die alleinige Kompetenz
    er Länder zu übertragen.


    (Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Was? Das habt ihr doch unterschrieben!)


    enn Sie heute jemanden fragen, wem das eingefallen
    st, dann will es keiner gewesen sein.


    (Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ich weiß aber, wer es war! – Gegenruf des Abg. Volker Kauder [CDU/CSU]: Sie wissen doch alles, Frau Künast! – Gegenruf der Abg. Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Nein! Das steht im Stoiber/ Müntefering-Papier!)


    Nein, es ging um die Frage, wie es dazu gekommen ist,
    ie Zuständigkeit übertragen zu wollen.


    (Bodo Ramelow [DIE LINKE]: Sie leiden unter Gedächtnisverlust!)


    Eigentlich passt das auch nicht zu der im Koalitions-
    ertrag getroffenen Vereinbarung, erstmals ein Untersu-
    hungshaftvollzugsgesetz und ein Jugendstrafvollzugs-
    esetz zu schaffen. Bei der Übertragung der Kompetenz
    uf die Länder ist zu befürchten, dass diese Bereiche
    icht in allen Ländern geregelt werden. Ich frage Sie: Ist
    in Wettbewerb um die härtesten und strengsten Knäste
    n Deutschland sinnvoll? Wollen wir das wirklich?


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Das sind Punkte, die wir in den Ausschüssen diskutie-
    en müssen. Ich kann sehr gut verstehen, dass unsere Ab-
    eordneten, ich persönlich auch, darauf fundierte Ant-
    orten haben wollen. Nur weil etwas eingebracht
    orden ist, muss es nicht so beschlossen werden. Dieser

    lte Grundsatz gilt nach wie vor.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der FDP, der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Ich will in diesem Zusammenhang einen weiteren
    spekt nennen. In allen Verfassungen der Bundesländer

    ind Kultur und Sport als Staatszielbestimmungen
    efiniert. Auch die europäische Verfassung, die wir
    chon ratifiziert haben, die die Europäische Union in






    (A) )



    (B) )


    Dr. Peter Struck
    besonderer Weise zur Förderung und zum Schutz von
    Kultur und Sport verpflichtet, sieht ähnliche Regelungen
    vor. Wir sollten zumindest ergebnisoffen prüfen, ob eine
    solche Bestimmung, die Staatszielbestimmung „Förde-
    rung der Kultur und des Sports“, nicht auch in das
    Grundgesetz Eingang finden sollte.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und des Abg. Dirk Niebel [FDP])


    Ich komme zum Schluss. Es besteht überhaupt kein
    Zweifel daran, auch für mich und meine Fraktion nicht,
    dass die Föderalismusreform beschlossen werden muss.
    Ich wollte mit meinem Beitrag nur deutlich machen,
    dass in der Tat für mich das, was eingebracht worden ist,
    noch nicht das letzte Wort ist. Das kann auch nicht sein.
    Jeder Abgeordnete würde seine Rechte sozusagen an der
    Garderobe abgeben, wenn er sagte: Ich muss das alles
    abnicken. – Das machen wir ja auch nicht.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der FDP, der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Es gibt eine Reihe von Punkten, die wir diskutieren
    müssen. Das Parlament wird sich dazu die nötige Zeit
    nehmen; daran besteht überhaupt kein Zweifel. Wir wer-
    den alle Sachverständigen, die von den Oppositionsfrak-
    tionen und den Koalitionsfraktionen vorgeschlagen wer-
    den, bitten, uns Auskunft zu geben. Am Ende werden
    wir eine Föderalismusreform beschließen, die unser
    Land zukunftsfähiger macht, die die Entscheidungen
    hier im Parlament transparenter macht, die von den Bür-
    gern akzeptiert werden wird und die auch von den Abge-
    ordneten des Deutschen Bundestages getragen wird.

    Vielen Dank.


    (Anhaltender Beifall bei der SPD – Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)




Rede von Dr. h.c. Wolfgang Thierse
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Ich erteile das Wort dem Kollegen Bodo Ramelow,

Fraktion Die Linke.


(Beifall bei der LINKEN)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Bodo Ramelow


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Herr Präsident! Werte Kolleginnen und Kollegen!

    Man möchte Herrn Fraktionsvorsitzenden Struck direkt
    Recht geben und sagen: Wenn dem so wäre, dass wir das
    alles diskutieren würden, und wenn der Prozess so offen
    wäre, wie Sie ihn eben als notwendig beschrieben haben,
    dann würden auch wir uns eingeladen fühlen, auf diesem
    Weg mit Ihnen gemeinsam zu gehen, um dann am
    Schluss mehr zu erhalten als das, was im Moment von
    Herrn Stoiber als die „Mutter aller Reformen“ bezeich-
    net wird.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Herr Struck, ich hatte aber eher den Eindruck, dass
    Sie Ihre Fraktion, die ja ein Teil der großen Koalition ist,
    befrieden wollten und dass Sie nicht für die notwendige

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    (C (D ffenheit sorgen, die wir brauchen, wenn wir tatsächich eine Reform bekommen wollen, die diesen Namen erdient. Zurzeit erleben wir nur, dass die Reform in eier Art und Weise auf den Weg gebracht wird, bei der anze Bereiche ausgegrenzt werden. Ich darf daran erinern: Ich gehörte als Fraktionsvorsitzender aus dem hüringer Landtag dem Lübecker Konvent an. Die Tinte nter dem Papier, das die Basis für die Föderalismusdeatte abgeben sollte – sie ist ja dringend notwendig und ch sage ausdrücklich: Niemand bezweifelt, dass sie geührt und erfolgreich zu Ende gebracht werden muss –, ar noch nicht trocken, da wurden alle Fraktionsvorsit enden und alle Fraktionen der PDS aus den Landtagen infach aus dem Prozess ausgegrenzt. Man hat uns gar icht mehr eingeladen; man hat uns nicht einmal mehr it einem Vertreter in der Kommission mitarbeiten las en. Das war der erste Punkt. Zweiter Punkt. Herr Struck hat das, was auf den Weg ebracht worden ist, als offenen Prozess dargestellt. ber gleichzeitig sorgt die SPD im Bundesrat dafür, dass er Prozess nicht mehr offen ist. Herr Beck lässt heute ls Wahlkämpfer verlautbaren, die ostdeutschen Bundesänder hätten wohl ein gestörtes Verhältnis zum Zentraltaat oder litten an einer zentralstaatlichen Nostalgie. eswegen bringt er wohl die gleichen Gesetzentwürfe, ie hier als Diskussionsgrundlage eingebracht werden, leichzeitig in den Bundesrat ein, sodass das Vermittungsverfahren wesentlich komplizierter wird. Ich habe en Eindruck, dass es angebrachter ist, die Föderalisusreform, die Herr Stoiber als die „Mutter aller Reforen“ bezeichnet, mit dem Wortpaar „Edelstahl und iebstahl“ zu qualifizieren. Beides hat nichts miteinaner zu tun. Von einer Mutter aller Reformen kann ich jeenfalls nicht sonderlich viel erkennen. Ich sehe nur, ass wir eine Rolle rückwärts in die feudale Kleinstaateei machen, in der Herrn Koch und anderen gedient wird. Ich appelliere an alle Vertreterinnen und Vertreter der euen Bundesländer, über Folgendes einmal parteiüberreifend und kritisch nachzudenken: Sowohl die A-Läner als auch die B-Länder, die im Bundesrat federfühend am Verfahren beteiligt sind, sind ausschließlich estländer. Das heißt, der gesamte Osten Deutschlands ird in dem Verfahren, über das wir hier zurzeit disku ieren, völlig abgemeldet. In einem Punkt gebe ich der DP ausdrücklich nicht Recht. Wettbewerbsföderalisus ist nicht unser Ziel. ir wollen zwar eine Neuordnung des Föderalismus. ber Wettbewerbsföderalismus auf dem Rücken der trukturschwächeren Regionen bedeutet, ganze Regioen in Deutschland komplett abzuhängen. In diesem Zuammenhang möchte ich auf die Steuerdeckungsquote er Bundesländer hinweisen. Ihre Bandbreite reicht reliter von 37 bis 73 Prozent. Das heißt, die starken Bunesländer können sich die geplante Föderalismusreform rlauben. Aber die schwachen Bundesländer werden abehängt. Letztendlich werden wir erleben, dass der Wettewerbsföderalismus zum Abbau von Standards führt. as kann aber nicht unser Ziel sein. Bodo Ramelow (Beifall bei der LINKEN sowie der Abg. Sylvia Kotting-Uhl [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    (Beifall bei der LINKEN)


    (Beifall bei der LINKEN)





    (A) )


    (B) )


    Ich möchte der FDP allerdings ausdrücklich Recht
    geben, dass alle Fragen betreffend die Finanzbeziehun-
    gen in die Reform einbezogen werden müssen. Sie au-
    ßen vor zu lassen ist schon einmal ein zentraler Fehler.
    Herr Struck, ich begrüße Ihre Ausführungen über die
    Kultur. Aber ich wünsche mir, dass wir, wenn wir schon
    das Grundgesetz mit Zweidrittelmehrheit ändern, Subsi-
    diarität und Konnexität als Prinzipien festschreiben und
    so die Kommunalparlamente und die Landesparlamente
    ermutigen. Denn dann wäre endlich klargestellt: Wer die
    Musik bestellt, bezahlt sie auch. Das bedeutete auch
    mehr Freiraum für die Kommunen. Diese Prinzipien
    müssen also im Grundgesetz verankert werden. Dabei
    dürfen aber die Finanzbeziehungen nicht vergessen wer-
    den.

    Es gibt allerdings einen Unterschied zwischen der
    FDP und der Linken.


    (Dr. Guido Westerwelle [FDP]: Viele! Ganz viele!)


    – Herr Westerwelle, das stimmt. Damit haben Sie Recht.
    Deswegen bin ich nicht auf Ihrer Seite.

    Wir unterscheiden uns eindeutig, wenn es um die
    Steuereinnahmenseite geht. Wir sagen: Damit sich Bund,
    Länder und Kommunen finanzieren und entschulden
    können, brauchen wir ein klares Bekenntnis zur Wieder-
    einführung der Vermögensteuer, der Börsenumsatzsteuer
    und anderer Steuerarten.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Wir lehnen Wettbewerbsföderalismus in der Bundesre-
    publik Deutschland ganz klar ab. Wir wollen vielmehr
    einen kooperativen Föderalismus, der die Aufgaben neu
    verteilt.

    In der gestrigen Sitzung des Vermittlungsausschusses
    ist ein verehrter Kollege nach vielen Jahren und
    60 Sitzungen verabschiedet worden. Der Vorsitzende des
    Vermittlungsausschusses hat sich bei ihm für die geleis-
    tete Arbeit bedankt. Der Kollege hat darauf geantwortet,
    man habe im Vermittlungsausschuss hervorragend zu-
    sammengearbeitet und oft die Probleme lösen müssen,
    die die Parteivorderen ihnen eingebrockt hätten. Ich
    glaube, so nehmen das auch die Menschen in diesem
    Land wahr. Über die Relation zwischen Bundestag und
    Bundesrat wird nicht im Vermittlungsausschuss ent-
    schieden, sondern in erster Linie in den strategischen
    Abteilungen der Parteizentralen. So hat man seit Jahren
    und Jahrzehnten Bundestag und Bundesrat in parteipoli-
    tische Frontstellung zueinander gebracht.

    Nun sitzen die Strategen gemeinsam in der großen
    Koalition und wollen eine große Föderalismusreform auf
    den Weg bringen. Wir können nur feststellen: Diese Art
    der Herangehensweise ist mutlos, kraftlos und sogar
    ziellos.


    (Beifall bei der LINKEN)


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    (C (D Ich will es Ihnen an einem Beispiel deutlich machen, em Thema Umwelt. Jetzt soll das Umweltgesetzbuch ingeführt werden. Es soll aber gleich wieder von den ändern außer Kraft gesetzt werden können bzw. die tandards sollen gesenkt werden können. Was ist denn as für ein Unsinn? (Dr. Norbert Röttgen [CDU/CSU]: Das ist schlicht und ergreifend falsch!)


    ch denke auch an den Hochwasserschutz. Erinnern Sie
    ich doch einmal an das Elbe- bzw. Oderhochwasser! Er-
    nnern Sie sich an die Hamburger Sturmflut! Wollen wir
    irklich zulassen, dass es 16 verschiedene Standards bei

    olchen Katastrophen gibt? Glauben Sie, die Flutwelle
    äre in einem Fluss unterschiedlich, nur weil er ver-

    chiedene Bundesländer durchfließt? Was soll denn an
    er Grenze zwischen zwei Bundesländern geschehen,
    ie der Fluss durchquert? Soll es da unterschiedliche
    tandards und unterschiedliche Deiche geben? Das, was
    ie in Sachen Umwelt beabsichtigen, ist ein Schritt in
    ie Kleinstaaterei.

    Gestatten Sie mir in diesem Zusammenhang eine
    weite Anmerkung. Sie verlagern alle Kompetenzen auf
    ie Länder, nur die Atompolitik soll Sache des Bundes
    leiben. Alles, was uns umgibt, ist aus Atomen zusam-
    engesetzt, selbst die Luft, die wir atmen. Bleibt also

    ber diesen Umweg alles in der Hoheit des Bundes?
    der wie soll ich diesen Unsinn verstehen, den Sie auf
    en Weg bringen wollen?


    (Beifall bei der LINKEN)


    Kommen wir zum Thema Justiz. Ich bin erstaunt,
    ass Sie, Herr Struck, sagen, die Kompetenzverlagerung
    abe niemand vor. Ich frage mich dann allerdings, wa-
    um alle Fachleute, die sich bisher mit dem Teil der Fö-
    eralismusreform, der die Justiz betrifft, beschäftigt ha-
    en, kategorisch ablehnen, dass diese Kompetenzen
    ünftig unter die Länderhoheit fallen sollen. Es muss,
    as den Justizvollzug betrifft, nationale Standards ge-
    en. Es ist ein Skandal, diesen Bereich den Ländern zu
    berlassen. Ich habe eben auf die Steuerdeckungsquote
    ingewiesen. Arme Länder können dann darüber nach-
    enken, ob sie die Knäste privatisieren und es den priva-
    en Betreibern überlassen, die Standards zu setzen. Das
    alten wir für katastrophal und für den falschen Weg.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Ich glaube, dass der Kollege Beck beim Thema
    ildung vor lauter Wahlkampf in Rheinland-Pfalz die
    esentlichen Dinge aus den Augen verloren hat. Er be-

    ichtigt die ostdeutschen Länder, sie hätten ein merk-
    ürdiges Verhältnis zum Zentralstaat. Das mag sich so
    arstellen, wenn man aus dem Blickwinkel der südlichen
    einstraße oder von Trier aus Mainz betrachtet. Tat-

    ächlich aber ist die Erfahrung der neuen Bundesländer,
    ass man mit längerem gemeinsamen Lernen und natio-
    alen Bildungsstandards mehr erreicht als durch Klein-
    taaterei, die Sie gerade auf den Weg bringen.


    (Beifall bei der LINKEN)


    eswegen wäre es auch hilfreich, in Sachen nationale
    ildungsstandards nicht nur nach Finnland, sondern






    (A) )



    (B) )


    Bodo Ramelow
    auch einmal in die ehemalige DDR zu schauen. Man
    könnte dann ein wenig davon finden, was in Finnland er-
    folgreich umgesetzt worden ist.


    (Zuruf des Abg. Klaus Uwe Benneter [SPD])


    – Sie können einfach nach Finnland schauen, wenn Ih-
    nen das leichter fällt. Es fällt Ihnen ideologisch schwer,
    die Struktur der DDR-Schule an bestimmten Stellen
    – ich rede nicht von Margot Honecker und der Ideologie,
    sondern von den Bildungsstandards – einfach anzuer-
    kennen.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Die Industrie- und Handelskammer Südthüringen – sie
    ist nicht verdächtig, uns nahe zu stehen – hat festgestellt,
    dass polytechnischer Unterricht in den Schulen heute
    fehlt. Interessant ist doch, dass ausgerechnet Wirt-
    schaftsvertreter diesen Teil der Föderalismusreform für
    falsch halten. Deswegen ermuntere ich Sie: Schauen Sie
    sich doch einfach einmal das Bildungssystem genauer
    an!


    (Beifall bei der LINKEN)


    Das Gleiche gilt auch für die Hochschulen. Wenn man
    Exzellenzstandorte haben will, dann müssen die Hoch-
    schulen auch mit den entsprechenden finanziellen Mit-
    teln ausgestattet sein. Darüber hinaus sagen wir katego-
    risch Nein zu Studiengebühren.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Eine weitere Bemerkung zum Beamtenrecht. Ich
    finde es hocherstaunlich, dass der verehrte Ministerpräsi-
    dent Dieter Althaus am letzten Wochenende die 42-Stun-
    den-Woche gefordert hat, und das trotz des Streiks im öf-
    fentlichen Dienst. Er sagte, die 42-Stunden-Woche sei
    die Lösung für alle Beschäftigten im öffentlichen Dienst.
    Er fordert sie für West- und Ostdeutschland. Es war die
    CDU in Thüringen, die die 42-Stunden-Woche für Be-
    amte durchgepeitscht hat, und jetzt empfiehlt sie, dass
    den Angestellten im öffentlichen Dienst dasselbe zuge-
    mutet wird. Das tut sie auch noch, obwohl zurzeit ge-
    streikt wird. Diese Form der Solidarität verbitten wir
    uns. Wenn Sie Mut hätten – deshalb habe ich vorhin von
    Mutlosigkeit geredet –, dann würden Sie ein einheitli-
    ches Dienstrecht für Deutschland schaffen. Keine Tren-
    nung mehr zwischen Arbeitern, Angestellten und Beam-
    ten. Das wäre ein mutiger Schritt nach vorne, ein
    einheitliches Arbeitsgesetzbuch.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Was aber machen Sie? 16 Beamtenrechte auf Länder-
    ebene plus ein Bundesbeamtenrecht heißt 17 verschie-
    dene Rechtssituationen. Die kommen zu dem atomisier-
    ten Arbeitsrecht hinzu, das wir in Deutschland ohnehin
    haben. Das ist rückwärtsgewandt. Deswegen wäre es
    gut, in Analogie zur Überleitung des Bundes-Angestell-
    tentarifvertrages in den TVöD das Dienstrecht in
    Deutschland insgesamt zu öffnen und damit einen
    Schritt nach vorne zu kommen. Ich glaube, dass Sie den
    Beamtenbund auf Ihre Seite ziehen können, wenn sich
    herausstellt, dass es nicht um formale oder um angebli-

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    (C (D he Privilegien geht. Es geht vielmehr um die Trennung nd Atomisierung von Menschen im öffentlichen ienst. Es wäre gut, ein einheitliches Dienstrecht zu haen. Die Menschen im Lande haben eh das Gefühl, dass undestag und Bundesrat immer nur versuchen, sich geenseitig auszubremsen. Wir sind sehr gespannt darauf, u sehen, wie lange die große Koalition das Verhältnis u den Bundesländern austarieren kann. Ob der Vermittungsausschuss in dieser Legislatur Arbeit bekommt, issen wir nicht. Eines darf ich Ihnen sagen: Eine Föderalismusreform, ie diesen Namen verdienen möchte, muss die Menchen mitnehmen, muss sie überhaupt erreichen. Wenn ir das Grundgesetz ändern – wir wollen es; Sie haben eschlossen, entsprechende Gesetzesinitiativen auf den eg zu bringen –, dann lassen Sie uns folgende Punkte m Grundgesetz verankern: Erstens: Kulturförderung, Konnexitätsprinzip und das rinzip „mehr direkte Demokratie“. Das Verhältnis der ürger zu ihrem Staat wäre damit ein Stück weit ge tärkt. Wir fordern deswegen, mehr direkte Demokratie m Grundgesetz zu verankern. as wäre ein Element der Neuordnung der Strukturen in eutschland. Zweitens: das Subsidiaritätsprinzip. Drittens: nationale Standards für Bildung. Gemeint ind sämtliche Bildungsstandards, also auch nationale tandards für Hochschulen. Viertens: nationale Umweltstandards. Ziel sollte ein mweltgesetzbuch sein, das diesen Namen verdient hat nd nicht anschließend infrage gestellt wird. Fünftens: ein einheitliches Dienstrecht für ganz eutschland. Ich empfehle Ihnen einen Blick auf das Areitsgesetzbuch der DDR. Sie müssen es nicht übernehen. (Widerspruch bei Abgeordneten der CDU/ CSU – Dr. Carl-Christian Dressel [SPD]: Die Stasi auch?)


    (Beifall bei der LINKEN)


    Sie können weiter aus ideologischen Gründen auf-
    chreien. Aber es würde sich lohnen, hinzuschauen. –
    ergleichen Sie das Arbeitsgesetzbuch der DDR einmal
    it dem deutschen Arbeitsrecht! Wer entbürokratisieren
    ill, der sollte 30 Formen von Arbeitsrecht beseitigen
    nd durch ein einheitliches Dienstrecht ersetzen.


    (Beifall bei der LINKEN – Volkmar Uwe Vogel [CDU/CSU]: Soll die Führung durch die PDS auch ins Grundgesetz?)


    Wenn Sie möchten: Bitte, gerne. Im Gegensatz zu Ih-
    en übernehmen wir die Verantwortung, auch wenn Sie
    as immer leugnen.

    Sechstens: Hände weg von Justiz und Strafvollzug!

    Siebtens: eine bundeseinheitliche Verwaltungs-
    eform, die diesen Namen verdient hat. Das heißt, es






    (A) )



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    Bodo Ramelow
    muss zu einer Aufgabentrennung und zu einer Aufga-
    benzuordnung kommen. Einfließen sollten dabei die Er-
    gebnisse der Diskussion der Bundesländer. Ob die Auf-
    stellung der Bundesländer noch zeitgemäß ist, auch
    darüber muss diskutiert werden, allerdings von unten.
    Deswegen wäre es gut, den Weg dafür über eine entspre-
    chende Änderung im Grundgesetz zu ebnen.

    Achtens: die Stärkung der Staatsfinanzen. Das heißt
    nicht nur, dass die Finanzbeziehungen neu geordnet wer-
    den müssen, sondern auch, dass die Einnahmenseite zu
    stärken ist.

    Wenn Sie diese acht Punkte mit auf den Weg bringen,
    dann können wir gemeinsam eine Föderalismusreform
    verabschieden. Nach meiner Überzeugung brächte diese
    Reform den Menschen mehr Gewinn als Verlust. Das,
    was Sie im Moment machen, ist wieder Gezänk in den
    parteipolitischen Hinterzimmern.


    (Volker Kauder [CDU/CSU]: Von Gezänk müssen Sie gerade reden!)


    Das führt leider nur zur Befriedigung von Herrn Koch
    und anderen, aber nicht dazu, dass wir Deutschland
    wirklich zum Wohle der Menschen neu ordnen. Bitte,
    machen Sie sich in eine andere Richtung auf und verlas-
    sen Sie Ihre parteipolitischen Hinterzimmer.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der LINKEN – Volker Kauder [CDU/CSU]: Sie können ja nicht einmal Ihre Gruppe in Berlin zusammenhalten!)