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ID1602300200

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    8. Burgbacher,DP-Fraktion.: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/23 Krista Sager (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Struck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bodo Ramelow (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Ramsauer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Andreas Pinkwart, Minister (Nordrhein-Westfalen) . . . . . . . . . . . . . . . . Fritz Rudolf Körper (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Inge Höger-Neuling (DIE LINKE) . . . . . . . . Krista Sager (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Norbert Röttgen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 15: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Stärkung der Rückgewinnungshilfe und der Vermögensabschöpfung bei Straftaten (Drucksache 16/700) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Brigitte Zypries, Bundesministerin BMJ . . . . Jörg van Essen (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Siegfried Kauder (Villingen-Schwenningen) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sevim Dagdelen (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dr. Peter Danckert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 16: 1754 A 1756 A 1758 B 1761 B 1763 D 1765 C 1766 C 1768 C 1769 D 1771 A 1787 B 1787 C 1788 B 1789 A 1790 C 1791 A Deutscher B Stenografisch 23. Sitz Berlin, Freitag, den I n h a l Tagesordnungspunkt 14: a) Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Grundgesetzes (Art. 22, 23, 33, 52, 72, 73, 74, 74 a, 75, 84, 85, 87 c, 91 a, 91 b, 93, 98, 104 a, 104 b, 105, 107, 109, 125 a, 125 b, 125 c, 143 c) (Drucksache 16/813) . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und der SPD eingebrachten Entwurfs eines Föderalismusreform- Begleitgesetzes (Drucksache 16/814) . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Ernst Burgbacher (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . D M A D V D D D A 1749 A 1749 A 1749 D 1752 D Dr. Guido Westerwelle (FDP) . . . . . . . . . . . . Klaus Uwe Benneter (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 1773 A 1774 C undestag er Bericht ung 10. März 2006 t : r. Reinhard Loske (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Uwe Benneter (SPD) . . . . . . . . . . . . ichael Grosse-Brömer (CDU/CSU) . . . . . . xel Schäfer (Bochum) (SPD) . . . . . . . . . . . r. Hans-Peter Friedrich (Hof) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . olker Kröning (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Friedbert Pflüger (CDU/CSU) . . . . . . . . . r. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . r. Friedbert Pflüger (CDU/CSU) . . . . . . . . . ntje Tillmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 1776 B 1777 B 1778 A 1779 C 1781 B 1782 B 1784 A 1785 B 1785 C 1786 A Erste Beratung des von den Abgeordneten Hans-Joachim Otto (Frankfurt), Christoph II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 23. Sitzung. Berlin, Freitag, den 10. März 2006 Waitz, Dr. Claudia Winterstein, weiteren Ab- geordneten und der Fraktion der FDP einge- brachten Entwurfs eines Gesetzes zur Ände- rung des Grundgesetzes (Staatsziel Kultur) (Drucksache 16/387) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rüstungskontrolle und Nichtweiterverbrei- tung heranführen (Drucksache 16/834) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Alexander Ulrich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg 1791 D 1800 A 1800 B Hans-Joachim Otto (Frankfurt) (FDP) . . . . . . Wolfgang Börnsen (Bönstrup) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gitta Connemann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Dr. Lukrezia Jochimsen (DIE LINKE) . . . . . . Siegmund Ehrmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Kai Boris Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dorothee Bär (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Joachim Otto (Frankfurt) (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Monika Griefahn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 17: Antrag der Abgeordneten Dr. Norman Paech, Alexander Ulrich, Paul Schäfer (Köln), weite- rer Abgeordneter und der Fraktion der LINKEN: Abzug der Atomwaffen aus Deutschland (Drucksache 16/448) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 10: Antrag der Abgeordneten Winfried Nachtwei, Jürgen Trittin, Marieluise Beck (Bremen), weiterer Abgeordneter und der Fraktion des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Abrüs- tung der taktischen Atomwaffen vorantrei- ben – US-Atomwaffen aus Deutschland und Europa vollständig abziehen (Drucksache 16/819) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 11: Antrag der Abgeordneten Jürgen Trittin, Winfried Nachtwei, Volker Beck (Köln), wei- terer Abgeordneter und der Fraktion des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Nukle- aren Dammbruch verhindern – Indien an das Regime zur nuklearen Abrüstung, E D J T A J o S F ( K C U R D N A L A Z E R s p J A A 1792 A 1792 C 1793 C 1794 D 1795 C 1796 B 1797 B 1798 A 1798 C 1799 D 1799 D (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Rolf Mützenich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . ürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 18: ntrag der Abgeordneten Krista Sager, Hans- osef Fell, Kai Boris Gehring, weiterer Abge- rdneter und der Fraktion des BÜNDNIS- ES 90/DIE GRÜNEN: Zukunftsfähige orschung in Europa stärken Drucksache 16/710) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . rista Sager (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . arsten Müller (Braunschweig) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . we Barth (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ené Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 1 iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . nlage 2 u Protokoll gegebene Rede zur Beratung des ntwurfs eines Gesetzes zur Stärkung der ückgewinnungshilfe und der Vermögensab- chöpfung bei Straftaten (Tagesordnungs- unkt 15) erzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 3 mtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1801 A 1803 A 1804 B 1806 A 1807 A 1807 A 1808 A 1810 A 1811 B 1812 B 1813 C 1814 D 1815 A 1816 A 1816 C Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 23. Sitzung. Berlin, Freitag, den 10. März 2006 1749 (A) ) (B) ) 23. Sitz Berlin, Freitag, den Beginn: 9.0
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    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 23. Sitzung. Berlin, Freitag, den 10. März 2006 1815 (A) ) (B) ) sammlung des EuroparatesKrichbaum, Gunther CDU/CSU 10.03.2006 * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- Koschyk, Hartmut CDU/CSU 10.03.2006 Kramer, Rolf SPD 10.03.2006 Heidemarie Anlage 1 Liste der entschuldigt Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Andreae, Kerstin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.03.2006 Albach, Peter CDU/CSU 10.03.2006 Amann, Gregor SPD 10.03.2006 Andres, Gerd SPD 10.03.2006 Bätzing, Sabine SPD 10.03.2006 Binninger, Clemens CDU/CSU 10.03.2006 Bismarck, Carl Eduard von CDU/CSU 10.03.2006 Dr. Botz, Gerhard SPD 10.03.2006 Dr. Dückert, Thea BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.03.2006 Evers-Meyer, Karin SPD 10.03.2006 Fograscher, Gabriele SPD 10.03.2006 Freitag, Dagmar SPD 10.03.2006 Gehrcke, Wolfgang DIE LINKE 10.03.2006 Dr. Geisen, Edmund FDP 10.03.2006 Gleicke, Iris SPD 10.03.2006 Granold, Ute CDU/CSU 10.03.2006 Heinen, Ursula CDU/CSU 10.03.2006 Hilsberg, Stephan SPD 10.03.2006 Homburger, Birgit FDP 10.03.2006 Jung (Konstanz), Andreas CDU/CSU 10.03.2006 Kortmann, Karin SPD 10.03.2006 K L L L L M M M P R R R D S S S S S U W A (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht en Abgeordneten unert, Katrin DIE LINKE 10.03.2006 ange (Backnang), Christian SPD 10.03.2006 aurischk, Sibylle FDP 10.03.2006 eutheusser- Schnarrenberger, Sabine FDP 10.03.2006 ips, Patricia CDU/CSU 10.03.2006 ogg, Ursula SPD 10.03.2006 üller (Köln), Kerstin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.03.2006 üller-Sönksen, Burkhardt FDP 10.03.2006* flug, Johannes SPD 10.03.2006 achel, Thomas CDU/CSU 10.03.2006 omer, Franz CDU/CSU 10.03.2006 oth (Esslingen), Karin SPD 10.03.2006 r. Schwall-Düren, Angelica SPD 10.03.2006 chwarzelühr-Sutter, Rita SPD 10.03.2006 eehofer, Horst CDU/CSU 10.03.2006 inghammer, Johannes CDU/CSU 10.03.2006 teppuhn, Andreas SPD 10.03.2006 tünker, Joachim SPD 10.03.2006 lrich, Alexander DIE LINKE 10.03.2006 ieczorek-Zeul, SPD 10.03.2006 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 1816 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 23. Sitzung. Berlin, Freitag, den 10. März 2006 (A) ) (B) ) Anlage 2 Zu Protokoll gegebene Rede zur Beratung des Entwurfs eines Gesetzes zur Stärkung der Rückgewinnungshilfe und der Vermögensabschöpfung bei Straftaten (Tages- ordnungspunkt 15) Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN): Der heute zu beratende Gesetzentwurf ist zu begrüßen. Mit ihm soll zweierlei erreicht werden: Erstens. Finanziell geschädigte Opfer von Straftaten sollen besser gestellt werden bei der Geltendmachung ihrer Ersatzansprüche. Zweitens. Das durch eine Straftat erlangte Vermögen fällt dem Staat zu, wenn das Opfer eines verurteilten Straftäters seine Ansprüche nicht innerhalb einer Drei- Jahres-Frist verfolgt hat. Dahinter steht die Idee, dass Straftaten sich nicht lohnen dürfen: „Crime does not pay!“ Der Gesetzentwurf regelt also im Wesentlichen die Frage, wie mit kriminellen Gewinnen umgegangen wird und wem sie unter welchen Umständen zustehen. Schon nach dem geltenden Recht der strafrechtlichen Vermögensabschöpfung ist es möglich, den aus einer Straftat erlangten wirtschaftlichen Vorteil – zum Beispiel den aus einem Betrug erlangten Gewinn – beim Beschul- digten sicherzustellen. Der vorliegende Entwurf dient der Verbesserung der bestehenden und in der Praxis oft verwendeten Instrumentarien. Denn bisher konnte nicht ausgeschlossen werden, dass kriminelle Gewinne an die beschuldigte oder gar schon verurteilte Person wieder herausgegeben werden mussten. Zurzeit kann der Staat keinen Zugriff auf das Vermö- gen nehmen, solange den Geschädigten der Straftat Er- satzansprüche zustehen. Sind die Opfer der Straftat je- doch unbekannt oder verfolgen sie ihre Ansprüche gar nicht, sperren sie doch eine Vermögensabschöpfung durch den Staat. Ihr vermeintlicher Schutz wird zum Vorteil für Kriminelle. Das nur vorläufig sichergestellte Vermögen muss dem Täter spätestens drei Monate nach der Verurteilung zurückgegeben werden, obwohl rechts- kräftig feststeht, dass es sich um kriminell erlangtes Ver- mögen handelt. Was soll sich durch den Gesetzentwurf verändern? Der aus einer Straftat resultierende wirtschaftliche Ge- winn darf jetzt länger sichergestellt werden: Zunächst kann das Vermögen wie nach geltendem Recht für sechs Monate sichergestellt werden. Dieser Zeitraum soll künftig nicht mehr um drei, sondern – bei Vorliegen be- stimmter Tatsachen, die den Tatverdacht begründen – um sechs Monate verlängert werden können. Und nur wenn dringende Gründe vorliegen, darf die Maßnahme länger als zwölf Monate aufrechterhalten werden. Die Geschädigten haben zur Geltendmachung ihrer Ansprüche und zum Betreiben der Zwangsvollstreckung in das sichergestellte Vermögen drei Jahre Zeit. Diese Frist beginnt ab dem Zeitpunkt der Verurteilung des Tä- ters im Strafverfahren zu laufen. i a l d v D d g s g r e i d R z R t S A g G n m V P t (C (D Damit die Opfer einer Straftat aber auch tatsächlich hre Ansprüche geltend machen können, soll die Staats- nwaltschaft im elektronischen Bundesanzeiger mittei- en, dass Sicherungsmaßnahmen gegen das Vermögen es Beschuldigten ergangen sind. Wenn Geschädigte die Drei-Jahres-Frist ungenutzt erstreichen lassen, fällt das Vermögen nun an den Staat. ieser so genannte Auffangrechtserwerb des Staates ist as Herzstück des Gesetzentwurfs und schließt die im eltenden Recht bestehende Lücke. Die Ergänzung der Vorschriften über die Zwangsvoll- treckung des Verletzten in die vorläufig gesicherten Ge- enstände und die Ausdehnung der Frist für die Auf- echterhaltung der vorläufigen Sicherungsmaßnahmen rleichtern den Opfern von Straftaten die Durchsetzung hrer Ansprüche. Die genannten Änderungen tragen den Bedürfnissen er Praxis und den Bedürfnissen der Verbrechensopfer echnung. Vereinzelt vorgebrachte Einwände gegen ein- elne Bestimmungen des Gesetzes werden wir im echtsausschuss prüfen und gegebenenfalls berücksich- igen. Ich bin zuversichtlich, dass dieses Gesetz zum chluss von allen Fraktionen mitgetragen werden wird. nlage 3 Amtliche Mitteilungen Der Vorsitzende des folgenden Ausschusses hat mit- eteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 der eschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den achstehenden Vorlagen absieht: Finanzausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Unterrichtung durch die Bundesregierung über die ak- tualisierten Stabilitäts- und Konvergenzprogramme 2004 der EU-Mitgliedstaaten – Drucksachen 15/5600, 16/480 Nr. 1.8 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über die Auswirkungen des Alkopopsteuergesetzes auf den Alkoholkonsum von Jugendlichen unter 18 Jahren sowie die Marktentwick- lung von Alkopops und vergleichbaren Getränken – Drucksachen 15/5929, 16/480 Nr. 1.14 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung zu der Unterrichtung über die aktualisierten Stabilitäts- und Konvergenzprogramme 2004 der EU-Mitgliedstaa- ten – Drucksache 15/5600 – Nachtrag und Aktualisierung – Drucksachen 15/5961, 16/612 Nr. 1.1 – Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben itgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden EU- orlagen bzw. Unterrichtungen durch das Europäische arlament zur Kenntnis genommen oder von einer Bera- ung abgesehen hat. Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 23. Sitzung. Berlin, Freitag, den 10. März 2006 1817 (A) (C) (B) ) Innenausschuss Drucksache 16/150 Nr. 1.26 Drucksache 16/150 Nr. 1.27 Drucksache 16/150 Nr. 1.28 Drucksache 16/150 Nr. 1.29 Drucksache 16/150 Nr. 1.31 Drucksache 16/150 Nr. 1.35 Drucksache 16/150 Nr. 1.49 Drucksache 16/150 Nr. 2.10 Drucksache 16/150 Nr. 2.21 Drucksache 16/150 Nr. 2.22 Drucksache 16/150 Nr. 2.23 Drucksache 16/150 Nr. 2.30 Drucksache 16/150 Nr. 2.75 Drucksache 16/150 Nr. 2.79 Drucksache 16/150 Nr. 2.92 Drucksache 16/150 Nr. 2.149 Drucksache 16/150 Nr. 2.154 Drucksache 16/150 Nr. 2.45 Drucksache 16/150 Nr. 2.46 Drucksache 16/150 Nr. 2.50 Drucksache 16/150 Nr. 2.51 Drucksache 16/150 Nr. 2.58 Drucksache 16/150 Nr. 2.59 Drucksache 16/150 Nr. 2.61 Drucksache 16/150 Nr. 2.66 Drucksache 16/150 Nr. 2.70 Drucksache 16/150 Nr. 2.76 Drucksache 16/150 Nr. 2.82 Drucksache 16/150 Nr. 2.117 Drucksache 16/150 Nr. 2.183 Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Drucksache 16/150 Nr. 2.171 Drucksache 16/150 Nr. 2.167 Drucksache 16/150 Nr. 2.235 Drucksache 16/288 Nr. 1.2 Drucksache 16/288 Nr. 2.22 Drucksache 16/288 Nr. 2.38 Rechtsausschuss Drucksache 16/150 Nr. 2.203 Drucksache 16/629 Nr. 2.9 Drucksache 16/629 Nr. 2.10 Finanzausschuss Drucksache 16/419 Nr. 1.5 Drucksache 16/419 Nr. 2.33 Drucksache 16/419 Nr. 2.36 Drucksache 16/419 Nr. 2.39 Drucksache 16/419 Nr. 2.53 Drucksache 16/419 Nr. 2.63 Drucksache 16/419 Nr. 2.66 Drucksache 16/481 Nr. 1.10 Haushaltsausschuss Drucksache 16/150 Nr. 2.17 Drucksache 16/150 Nr. 2.54 Drucksache 16/150 Nr. 2.155 Drucksache 16/150 Nr. 2.173 Drucksache 16/150 Nr. 2.221 Drucksache 16/419 Nr. 2.54 Ausschuss für Wirtschaft und Technologie Drucksache 16/150 Nr. 1.4 Drucksache 16/150 Nr. 1.19 Drucksache 16/150 Nr. 2.14 Drucksache 16/150 Nr. 2.16 Drucksache 16/150 Nr. 2.36 (D Drucksache 16/150 Nr. 2.231 Drucksache 16/150 Nr. 2.262 Drucksache 16/288 Nr. 2.9 Drucksache 16/419 Nr. 2.5 Drucksache 16/419 Nr. 2.31 Drucksache 16/419 Nr. 2.47 Drucksache 16/419 Nr. 2.49 Drucksache 16/481 Nr. 1.7 Ausschuss für Arbeit und Soziales Drucksache 16/150 Nr. 1.5 Drucksache 16/150 Nr. 2.26 Drucksache 16/150 Nr. 2.111 Drucksache 16/150 Nr. 2.250 Ausschuss für Gesundheit Drucksache 16/419 Nr. 2.11 Drucksache 16/419 Nr. 2.12 Drucksache 16/419 Nr. 2.38 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung Drucksache 16/150 Nr. 2.102 Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Drucksache 16/150 Nr. 2.93 Drucksache 16/150 Nr. 2.95 Drucksache 16/150 Nr. 2.180 Ausschuss für Kultur und Medien Drucksache 16/150 Nr. 2.224 23. Sitzung Berlin, Freitag, den 10. März 2006 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Volker Kauder


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    – Ich gehe davon aus, dass sich die Grünen noch daran
    erinnern, dass sie an den Beratungen zu diesem Reform-
    werk mit beteiligt waren.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD – Krista Sager [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: An den richtigen Stellen!)


    Wir beginnen mit den Beratungen dieses Reform-
    werks gleichzeitig in Bundestag und Bundesrat. Denn
    Bund und Länder haben dieses Reformwerk gemeinsam
    erarbeitet und auf den Weg gebracht. In der Vergangen-
    heit gab es viele Anläufe zu dieser notwendigen Reform.

    alle gescheitert.

    egen wir ein Ergebnis vor, ein Ergebnis,
    Ordnung unseres Landes zukunftsfähig
    Sie sind bisher

    Heute aber l
    das die föderale






    (A) )



    (B) )


    Volker Kauder
    macht. Unser Land braucht diese Reform. Wir werden
    den globalen Wettbewerb nicht bestehen, wenn wir uns
    weiterhin langwierige und komplizierte Gesetzgebungs-
    verfahren leisten.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Das Hin und Her zwischen Bundestag und Bundesrat hat
    uns in der Vergangenheit oft genug blockiert. Es hat uns
    langsamer und schwerfälliger gemacht.


    (Beifall bei Abgeordneten der FDP)


    Mit der Föderalismusreform befreien wir uns von die-
    ser Selbstblockade. Wir gewinnen an gesetzgeberischer
    Handlungsfähigkeit; wir gewinnen an Gestaltungskraft.
    Dies brauchen wir in dieser Zeit.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Nur mit dieser Reform können wir das Veränderungs-
    tempo der Globalisierung mitgehen. Nur mit dieser Re-
    form werden wir von Getriebenen zu Antreibern.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Bei vielen Entscheidungen, die zwischen Bundestag
    und Bundesrat mühsam ausgehandelt wurden – ich weiß,
    wovon ich rede; denn ich war drei Jahre Mitglied des
    Vermittlungsausschusses –, war nachher oft nicht mehr
    klar, wer wofür die Verantwortung trägt.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Wir selbst im Deutschen Bundestag haben uns oft darü-
    ber gewundert, wie ein Gesetz ausgesehen hat, das wir
    im Bundestag verabschiedet haben, nachdem es aus dem
    Vermittlungsausschuss erneut in den Bundestag ge-
    kommen ist. Das wird so nicht mehr stattfinden.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Die Föderalismusreform schafft wieder mehr Klar-
    heit. Sie weist Kompetenzen eindeutig zu und macht
    deutlich, wo die Länder und wo der Bund Verantwortung
    tragen. Deshalb stärkt eine Reform des föderalen Sys-
    tems, wie sie heute vorgelegt wird, unsere Demokratie.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Natürlich nehmen damit die Gesetzgebungskompe-
    tenzen der Länder zu. Aber ganz entgegen manchen Be-
    fürchtungen, die geäußert werden, schwächen wir damit
    nicht den Bund; wir stärken ihn vielmehr. Viele Ent-
    scheidungen können wir nun hier im Deutschen Bundes-
    tag endgültig ohne Zustimmung der Länder treffen. Das,
    was in der Öffentlichkeit und in manchen Kommentaren
    in den Medien immer wieder als Kuhhandel bezeichnet
    wird, wird zukünftig nicht mehr stattfinden. Durch die
    Föderalismusreform entflechten wir unser politisches
    System und davon profitieren beide: Bund und Länder.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


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    (C (D Wir als Union haben uns schon immer für das Prinzip er Subsidiarität stark gemacht. Das ist keine abstrakte heorie, sondern ein Grundsatz, der besagt, dass Entcheidungen auf der Ebene gefällt werden sollen, auf der ie Sachverhalte am besten beurteilt werden können. as, was Länder oder Kommunen besser regeln können, oll auch von den Ländern und Kommunen geregelt weren. In der Praxis sind wir diesem Grundsatz nicht mehr usreichend gerecht geworden. Mit der Föderalismusreorm stärken wir den Gedanken der Subsidiarität. Entscheidend ist, sich vom rein theoretischen Ansatz u verabschieden. Mit der Föderalismusreform und der msetzung des Subsidiaritätsprinzips bringen wir die olitik wieder näher an die Menschen heran. Entscheiungen werden zukünftig dort gefällt, wo die Menschen itreden können. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Von der Föderalismusreform, die wir heute einleiten,
    eht eine Botschaft an Europa, an Brüssel aus. Auch dort
    uss das Prinzip der Subsidiarität wieder stärker beach-

    et werden. In Brüssel soll nur das geregelt werden, was
    ir in den Nationalstaaten nicht selber regeln können.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Mit der Föderalismusreform fördern wir den Wett-
    ewerb zwischen den Ländern und das ist gut so. Nur
    ür die Zaghaften und Mutlosen ist Wettbewerb etwas
    egatives. Nur diejenigen, die sich nichts zutrauen, ver-

    uchen, den Wettbewerb zu verhindern. Wir trauen uns
    ber etwas zu, liebe Kolleginnen und Kollegen.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Wettbewerb zwischen den Ländern heißt: Künftig
    etzt der Beste den Maßstab. Nur so kommt unser Land
    oran. Wir dürfen unser Heil nicht im Mittelmaß suchen.
    nser Land braucht Exzellenz. Wettbewerb ist ein Ent-
    eckungsverfahren für Exzellenz. Eine Stärkung des
    ettbewerbs zwischen den Ländern wird mehr zum
    ürokratieabbau und zur Vereinfachung von Verwal-

    ungsverfahren beitragen als jede theoretische Ankündi-
    ung zu diesem Thema.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD – Beifall bei der FDP)


    PISA ist kein Schock, sondern ein Weckruf, es den er-
    olgreichen Ländern gleich zu tun, und zwar im Wettbe-
    erb der Länder innerhalb Deutschlands, aber auch in
    uropa. Im Korsett des einheitlichen Mittelmaßes hätte
    ich kein Land erfolgreich profilieren können.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Für die Freiheit, in bestimmten Fragen eigene Wege
    u gehen und eigene Lösungen zu entwickeln, sind die
    änder bereit, auf Einfluss im Bund zu verzichten. Die
    eform macht daher etwas wahr, was viele nicht mehr

    ür möglich gehalten haben. „Deutschland lässt sich
    och reformieren“, titelte die „Neue Zürcher Zeitung“
    or einigen Tagen zur Föderalismusreform. Manchmal
    üssen wir uns vom Ausland daran erinnern lassen, dass






    (A) )



    (B) )


    Volker Kauder
    wir nur mit Zuversicht, nicht aber mit Bedenken weiter-
    kommen. Für uns sollte zu Beginn der Debatte im Deut-
    schen Bundestag und in seinen Ausschüssen das Wort
    von Tucholsky nicht gelten, der einmal gesagt hat: Wenn
    der Deutsche nichts mehr hat, Bedenken hat er immer
    noch.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD – Dr. Guido Westerwelle [FDP]: Meinen Sie Herrn Platzeck?)


    – Ich glaube, Herr Kollege Westerwelle, dass diesen
    Hinweis jeder verstanden hat, der ihn verstehen soll.


    (Heiterkeit und Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD und der FDP)


    Tatsächlich sind wir mit der Reformgesetzgebung ei-
    ner großen Herausforderung gerecht geworden. Denn es
    ging nicht darum, eine Position des Bundes zu formulie-
    ren; es ging vielmehr darum, gemeinsam mit den Län-
    dern eine von beiden Seiten getragene Lösung zu finden.
    Auch die Länder waren sich nicht von vornherein in je-
    der Frage einig.

    Natürlich handelt es sich bei dem, was wir heute vor-
    legen, um einen Kompromiss. Was ich immer wieder
    höre und lese, nämlich dass der Bund einseitig seine
    Vorstellungen hätte durchsetzen können, zeugt nicht von
    Realismus. Wenn wir zwischen Bundestag und Bundes-
    rat eine gemeinsame Lösung erarbeiten wollen, sollen
    und in diesem Fall auch müssen, dann wird sich nicht ei-
    ner auf Kosten des anderen zu 100 Prozent durchsetzen
    können. Das hat mit Realität nichts zu tun.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Bei jeder einzelnen Frage haben wir deshalb das Für
    und Wider abgewogen. Wir sind zu Ergebnissen gekom-
    men, die sich sehen lassen können und von Bund und
    Ländern gemeinsam getragen werden.

    Lassen Sie mich ein paar Hinweise zu dem geben,
    was die Föderalismusreform ausmacht. Wir reduzieren
    die Vetorechte der Länder. Gleichzeitig stärken wir
    ihre Gesetzgebungskompetenz. Den Kommunen dürfen
    in Bundesgesetzen künftig keine Aufgaben mehr über-
    tragen werden. Damit stärken wir das Prinzip der Kon-
    nexität; ganz einfach gesagt: Wer bestellt, bezahlt in Zu-
    kunft auch.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Die Organisations- und die Personalhoheit der Länder
    werden gestärkt. Ich halte es für einen ganz zentralen
    Punkt, dass der Bund eine neue Gesetzgebungskompe-
    tenz zur Abwehr von Gefahren des internationalen Ter-
    rorismus erhält.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Ein Blick in das Gesetz erleichtert die Rechtsfindung
    und auch die Tatsachenerkenntnis. Deswegen möchte
    ich hier sagen: Wer in die Gesetze hineinschaut, wird er-
    kennen, dass das, was wir uns vorgenommen haben,
    möglich wird. Durch die Föderalismusreform wird näm-

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    (C (D ich ein Umweltgesetzbuch des Bundes möglich. Das erden wir schaffen. (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD – Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ha, ha!)


    Frau Künast,


    (Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Guten Morgen!)


    ie Wortkaskade „Ha, ha!“ habe ich wohl vernommen.
    ber soweit ich mich erinnern kann, ist dieses Umwelt-
    esetzbuch in Ihrer Regierungszeit nicht in Kraft getre-
    en.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD – Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Und wer hat es im Bundesrat abgelehnt?)


    Frau Künast, Sie sollten einmal zuhören, manchmal
    ann man etwas lernen.

    Ein besonderer Stellenwert kommt dem Bereich der
    ildung zu.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU – Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Oh!)


    m Bereich Bildung und Hochschulen können die Län-
    er ihre schon bestehenden Kompetenzen – manchmal
    ekommt man den Eindruck, als ob die Verantwortung
    ür die Bildungspolitik bisher ausschließlich beim Bund
    elegen hätte und jetzt auf einmal auf die Länder über-
    ragen werden soll; wir waren noch nie für die Grund-
    chulen in Deutschland zuständig – abrunden.

    Dass wir hier zu klaren Entscheidungen kommen, ist
    wingend notwendig. In keinem Land in Europa gibt es
    o viel staatliche Einflussnahme auf das Bildungssystem
    ie in Deutschland. Daran krankt unser System.


    (Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ha, ha!)


    ir können uns einen lähmenden Streit zwischen Bund
    nd Ländern in diesen Fragen nicht länger leisten. Sie
    issen aus Ihrer Regierungszeit: Immer wieder mussten
    ir Streit vor dem Bundesverfassungsgericht klären. Das
    ollen wir in Zukunft nicht mehr.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Jetzt geht es um mehr Wettbewerb und weniger Zen-
    ralismus. Die Föderalismusreform muss Wettbewerb

    öglich machen und dazu führen, dass unsere Universi-
    äten mehr Freiheit erhalten. Bei diesem Wettbewerb
    eht es nicht nur um einen Vergleich der Länder unterei-
    ander; es geht um den Wettbewerb zwischen den ein-
    elnen Universitäten. Bildung und Wissenschaft – das
    issen wir – kennen keine Grenzen. Der Wettbewerb,
    en ich mir vorstelle, besteht zwischen München und
    arvard, zwischen Heidelberg und Cambridge, zwi-

    chen Aachen und der ETH in Zürich. In diesem Wettbe-






    (A) )



    (B) )


    Volker Kauder
    werb werden unsere Universitäten aber nur bestehen
    können, wenn wir ihnen die Freiheit dazu geben.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD und der FDP)


    Der Kompetenzstreit zwischen Bund und Ländern in
    den vergangenen Jahren hat uns nicht weitergeholfen.
    Deshalb führt die Föderalismusreform zu einer notwen-
    digen Entflechtung. Die Gemeinschaftsaufgabe Hoch-
    schulbau wird beendet. Der Bund lässt die Länder aber
    nicht allein. Das hat die Bundesbildungsministerin Frau
    Schavan klar und deutlich gesagt. Die gemeinsame För-
    derung von Forschungsbauten an Hochschulen ein-
    schließlich Großgeräten wird in der Gemeinschaftsauf-
    gabe Forschungsförderung fortgeführt.

    Wenn wir etwas dringend brauchen, um Arbeitsplätze
    schaffen und die Zukunft unseres Landes sichern zu kön-
    nen, dann ist es Forschungsförderung in großem Um-
    fang. Daran wird der Bund beteiligt werden.


    (Beifall bei der CDU/CSU, der SPD und der FDP)


    Deswegen ist diese Föderalismusreform auch eine Kon-
    zentration auf Aufgaben. Eine solche Konzentration auf
    Aufgaben tut in dieser Zeit mehr Not, als mancher
    glaubt. Das wurde in den Diskussionen über die Frage,
    ob wir die Gemeinschaftsaufgabe Forschungsförderung
    von Bund und Ländern weiterhin betreiben, auch nie be-
    stritten.

    In den vergangenen Tagen ist hier, unter den Kolle-
    ginnen und Kollegen, in den Fraktionen, in der Öffent-
    lichkeit und in den Medien viel darüber gesprochen
    worden, ob das Paket Föderalismusreform noch aufge-
    schnürt und verändert werden kann. Das Verfahren, in
    das wir heute mit der ersten Lesung eintreten, ist ein Ge-
    setzgebungsverfahren wie jedes andere auch.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU, der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    – Ich bin einigermaßen überrascht, dass das solche Be-
    geisterung auslöst.


    (Heiterkeit bei Abgeordneten der CDU/CSU, der SPD, der FDP und des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN)


    Natürlich sind Änderungen an dem vorliegenden Ent-
    wurf denkbar.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und der LINKEN)


    Selbstverständlich werden wir eine ordentliche Exper-
    tenanhörung zu diesem großen Reformwerk durchfüh-
    ren.


    (Fritz Kuhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das hatten wir gestern schon!)


    – Augenblick, Sie sollten immer erst zuhören. – Das
    wird keine Schaufensterveranstaltung sein.


    (Dr. Wolfgang Gerhardt [FDP]: Das Problem ist, hier ist jeder Experte!)



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    (C (D Herr Gerhardt, davon können Sie von der FDP wahraftig ein Lied singen. (Heiterkeit und Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU, der SPD und der FDP)


    hre Fraktion hat vor lauter Experten manchmal Pro-
    leme zusammenzufinden. Das wollen wir aber jetzt
    icht weiter diskutieren.

    Klar muss sein: Entscheidungen des Bundestages al-
    ein reichen nicht aus. Jede Regelung muss von Bundes-
    ag und Bundesrat gemeinsam getragen werden, und
    war mit verfassungsändernder Zweidrittelmehrheit.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    er das vergisst, der hat übersehen, dass wir es hierbei
    it einem besonderen Verfahren zu tun haben. Zu glau-

    en, es reiche aus, zu sagen, man habe einen Wunsch
    nd dieser könne umgesetzt werden, das hat mit der Rea-
    ität dieses Verfahrens zwischen Bundestag und Bundes-
    at überhaupt nichts zu tun. Darin liegt unsere besondere
    erantwortung.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Dr. Guido Westerwelle [FDP]: Ein bisschen mehr Beifall, Genossen! – Gegenruf des Abg. Olaf Scholz [SPD]: Kommt noch!)


    Herr Kollege Westerwelle, ich stelle das, was ich vor-
    in gesagt habe, ganz bewusst noch in einen anderen Zu-
    ammenhang. Wer um die vielen gescheiterten Anläufe
    u einer Föderalismusreform weiß – das sage ich auch
    em einen oder anderen Kollegen in den Koalitionsfrak-
    ionen –, wird das vorliegende Ergebnis umso höher ein-
    chätzen und sich darüber bewusst sein, welche Verant-
    ortung in dieser Frage im Gesetzgebungsverfahren auf
    ns zukommt.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Die Föderalismusreform ist kein Stückwerk. Sie ist
    in Meilenstein in der Gesetzgebung. Sie stärkt unsere
    undesstaatliche Ordnung und macht sie zukunftsfähig.
    ie ist die richtige Antwort auf die Herausforderungen
    nserer Zeit.

    Unser Land braucht die Föderalismusreform. Deshalb
    itte ich Sie: Helfen Sie alle mit, dass es diesmal gelingt!


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD sowie bei Abgeordneten der FDP)




Rede von Dr. h.c. Wolfgang Thierse
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Ich erteile das Wort dem Kollegen Ernst Burgbacher,

DP-Fraktion.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Ernst Burgbacher


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    ieber Kollege Kauder, Sie haben gerade gesagt: Wir
    üssen das Veränderungstempo der Globalisierung mit-

    ehen. Das ist richtig. Dann haben Sie vom größten
    eutschen Reformvorhaben geredet. Auch das ist richtig.
    in Vorhaben war das. Was aber jetzt auf dem Tisch liegt
    nd was dabei herausgekommen ist, ist eigentlich eine






    (A) )



    (B) )


    Ernst Burgbacher
    mutlose Reform, die weit hinter den Erwartungen der
    Fachleute und der staunenden Öffentlichkeit zurück-
    bleibt.


    (Beifall bei der FDP – Dr. Peter Struck [SPD]: Ach! Nein, nein!)


    Wir als FDP haben schon zu Beginn des Verfahrens
    immer kritisiert, dass bei der Konstruktion der Födera-
    lismuskommission Fehler gemacht wurden. Damals ha-
    ben wir gesagt: Eine solche Reform aus den eigenen Rei-
    hen schultern zu wollen, wird schwierig. Das hat sich
    bestätigt. Wir haben uns damals für den Konvent ausge-
    sprochen. Denn es ist nun einmal schwierig, die Frösche
    damit zu beauftragen, den Sumpf trocken zu legen. Ich
    glaube, das Ergebnis, das jetzt auf dem Tisch liegt, be-
    stätigt diese Einschätzung.


    (Beifall bei der FDP – Volker Kauder [CDU/ CSU]: Aber auch Frösche haben ein Lebensrecht!)


    Auch wir haben über ein Jahr lang konstruktiv an den
    Beratungen der Föderalismuskommission teilgenommen
    und versucht, etwas zu bewegen.


    (Dr. Norbert Röttgen [CDU/CSU]: Ja, genau! Sie waren auch dabei! Das wollte ich gerade sagen!)


    Dort, verehrter Herr Kollege Röttgen, haben wir aller-
    dings auch miterlebt, zu welcher Erbsenzählerei es in
    den Projektgruppen manchmal kam: Die Beteiligten sa-
    ßen teilweise mit einem Taschenrechner da und haben
    gerechnet: „Was kostet es mich und was bringt es mir?“,
    ohne dabei auch zu fragen: „Was müssen wir eigentlich
    tun, um den großen Wurf zu erreichen?“ Diesen großen
    Wurf vermissen wir auch in den Gesetzentwürfen, die
    heute auf dem Tisch liegen.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Ich denke, heute kann und muss man feststellen: Es
    war ein Fehler, wichtige Bereiche auszugrenzen und zu
    tabuisieren. Hier denke ich zum Beispiel an die Reform
    der Finanzbeziehungen und an das Thema Länderneu-
    gliederung. Es war falsch, diese Bereiche völlig außen
    vor zu lassen. Wie Sie sich sicherlich erinnern, haben
    wir in den Beratungen der Kommission den Vorschlag
    eingebracht, wenigstens den Art. 29 des Grundgesetzes
    so zu ändern, dass eine Länderneugliederung, wenn sie
    denn von unten gewollt ist, erleichtert wird. Aber selbst
    das haben Sie unter Berufung darauf, das gehöre nicht
    zum Arbeitsauftrag der Kommission, abgelehnt. Das war
    ein Fehler. Wir hätten diese Themen offensiver angehen
    müssen. Dann würde heute auch ein anderes Ergebnis
    vorliegen.


    (Beifall bei der FDP – Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das hätten Sie doch machen können! Also bitte!)


    – Verehrte Frau Künast, das haben wir in der Kommis-
    sion zweimal beantragt; aber es wurde von ihrer Mehr-

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    (C (D eit unter Berufung auf ihren Einsetzungsauftrag abgeehnt. (Dr. Wolfgang Gerhardt [FDP]: Ja, genau! So war das!)


    o sind nun einmal die Tatsachen.

    Da ich gerade von der Kommission spreche, gestatten
    ie mir bitte, mich bei denjenigen zu bedanken, die uns
    esentlich unterstützt haben: bei den hervorragenden
    xperten, die die Arbeit der Kommission mit viel Ein-

    atz begleitet und auch gehofft haben, dass als Ergebnis
    er Beratungen etwas mehr herauskommt. Diesen Ex-
    erten möchte ich von dieser Stelle aus für ihre Arbeit
    anz herzlich danken.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und der Abg. Krista Sager [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Die FDP hat sich von dieser „Mutter aller Reformen“,
    ie sie der bayerische Ministerpräsident Stoiber genannt
    at, wesentlich mehr erwartet – mich wundert übrigens,
    ass er heute nicht hier ist –


    (Dr. Peter Ramsauer [CDU/CSU]: Er ist doch heute im Bundesrat! Das müssten Sie aber wissen! Vielleicht denken Sie mal ein bisschen nach!)


    Entschuldigung, Herr Ramsauer; das war kein
    ngriff –, nämlich eine deutliche Stärkung der Parla-
    ente sowie eine deutlichere Entflechtung der Zustän-

    igkeiten mit einer sinnvollen Neuordnung der Kompe-
    enzen und vor allem einer stärkeren Einbeziehung des
    ubsidiaritätsprinzips. Das ist nur ansatzweise, aber viel
    u wenig gelungen. Das Grundproblem besteht unserer
    einung nach darin, dass das Ziel, in Deutschland wie-

    er mehr Wettbewerbsföderalismus zu schaffen, wirk-
    ich nur ansatzweise erreicht wurde.

    Dieser Wettbewerb wurde von manchen in einer
    eise dargestellt, die mich nur wundern kann. Ich erin-

    ere mich, dass Frau Kollegin Sager immer vom „entfes-
    elten Wettbewerb“ geredet und ihn sehr negativ darge-
    tellt hat. Welche Auffassung von Wettbewerb wurde bei
    hnen eigentlich da deutlich? Gerade durch Wettbewerb
    st die Bundesrepublik Deutschland wieder hochgekom-
    en. Durch Wettbewerb sind wir wieder zu Wohlstand

    ekommen. Unser heutiges Problem ist nicht, dass wir
    u viel Wettbewerb hätten, unser Problem ist: Wir haben
    u wenig Wettbewerb. Das müssen wir korrigieren.


    (Beifall bei der FDP)


    Viele haben ein völlig falsches Verständnis von
    ettbewerb. Die heute ärmeren Länder zum Beispiel
    einen, sie würden unter Wettbewerb prinzipiell leiden.
    as ist doch nicht der Fall. Wir wollen einen Wettbe-
    erb, um die besten Möglichkeiten zu finden. Wir wol-

    en Wettbewerb, weil Föderalismus für uns nicht Gleich-
    acherei, sondern Vielfalt bedeutet, und aus dieser
    ielfalt heraus können wir die besten Ergebnisse für un-

    er Land erzielen. Das muss die Richtung sein.


    (Beifall bei der FDP)







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