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    Plenarprotokoll 16/18 des Erwerbs von Anteilen an Stadtwerken Dr. Barbara Hendricks, Parl. Staatssekretärin BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jochen-Konrad Fromme (CDU/CSU) . . . . . . Dr. Barbara Hendricks, Parl. Staatssekretärin BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Barbara Hendricks, Parl. Staatssekretärin BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Axel Troost (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Dr. Barbara Hendricks, Parl. Staatssekretärin BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Cornelia Hirsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Bernd Neumann, Staatsminister BK . . . . . . . auf den Wettbewerb im deutschen Gas- markt Antwort Dagmar Wöhrl, Parl. Staatssekretärin BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Hans-Kurt Hill (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 4 Hans-Kurt Hill (DIE LINKE) Vermeidung von nachfrage- und witte- rungsbedingten Engpässen bei der Versor- gung mit Erdgas in Deutschland Antwort Dagmar Wöhrl, Parl. Staatssekretärin 1269 D 1270 B 1270 B 1271 A 1271 B 1272 A 1272 B 1272 C 1272 D 1274 A 1274 B Deutscher B Stenografisc 18. Sit Berlin, Mittwoch, de I n h a Tagesordnungspunkt 1: Befragung der Bundesregierung: Entwurf ei- nes Gesetzes zur Umsetzung der neu gefassten Bankenrichtlinie und der neu gefassten Kapitaladäquanzrichtlinie; Föde- ralismusreform; Luftsicherheitsgesetz Dr. Barbara Hendricks, Parl. Staatssekretärin BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Leo Dautzenberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Dr. Barbara Hendricks, Parl. Staatssekretärin BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Barbara Hendricks, Parl. Staatssekretärin BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Georg Fahrenschon (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 1267 B 1268 C 1268 D 1269 A 1269 B 1269 C Petra Pau (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . Bernd Neumann, Staatsminister BK . . . . . . . Diana Golze (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 1272 D 1273 A 1273 A undestag her Bericht zung n 15. Februar 2006 l t : Bernd Neumann, Staatsminister BK . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bernd Neumann, Staatsminister BK . . . . . . . Tagesordnungspunkt 2: Fragestunde (Drucksache 16/611) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 3 Hans-Kurt Hill (DIE LINKE) Auswirkungen eines Einstiegs des russi- schen Energiekonzerns Gasprom in das Endkundengeschäft in Deutschland und 1273 B 1273 B 1273 C 1273 D BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfrage Hans-Kurt Hill (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 1273 B 1274 D 1275 A II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 18. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 15. Februar 2006 Mündliche Frage 6 Elisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Verhinderung der Schließung von Callcen- ter-Standorten der Telekom Antwort Dagmar Wöhrl, Parl. Staatssekretärin BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfrage Elisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 7 Hans-Michael Goldmann (FDP) Regelungen zur Schaffung von unabhän- gigen und verlässlichen Informationen für Verbraucher in einem Verbraucherinfor- mationsgesetz Antwort Dr. Peter Paziorek, Parl. Staatssekretär BMELV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Hans-Michael Goldmann (FDP) . . . . . . . . . . Mündliche Frage 8 Hans-Michael Goldmann (FDP) Unabhängige und verlässliche Informatio- nen für Verbraucher bei gleichzeitigem Schutz der Betriebs- und Geschäftsgeheim- nisse von Unternehmen durch ein Verbrau- cherinformationsgesetz Antwort Dr. Peter Paziorek, Parl. Staatssekretär BMELV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Hans-Michael Goldmann (FDP) . . . . . . . . . . Ulrike Höfken (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 9 Dr. Edmund Peter Geisen (FDP) Verankerung eines unmittelbaren Aus- kunftsanspruchs von Verbrauchern gegen Unternehmen im geplanten Verbraucher- informationsgesetz Antwort Dr. Peter Paziorek, Parl. Staatssekretär BMELV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Dr. Edmund Peter Geisen (FDP) . . . . . . . . . . 1275 B 1275 C 1275 D 1276 A 1276 D 1277 A 1277 C 1277 D 1278 A Mündliche Frage 10 Dr. Edmund Peter Geisen (FDP) Anhörungs- und Einspruchsrechte der Un- ternehmen im Zusammenhang mit dem ge- planten Verbraucherinformationsgesetz Antwort Dr. Peter Paziorek, Parl. Staatssekretär BMELV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 11 Marina Schuster (FDP) Ausgestaltung eines allgemein verständli- chen Verbraucherinformationsgesetzes Antwort Dr. Peter Paziorek, Parl. Staatssekretär BMELV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Marina Schuster (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Michael Goldmann (FDP) . . . . . . . . . . Ulrike Höfken (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Waltraud Wolff (Wolmirstedt) (SPD) . . . . . . Mündliche Frage 13 Ulrike Höfken (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Erhebung oder Einforderung fehlender toxikologischer Daten zur möglichen Ge- sundheitsgefährdung durch Isopropylthio- xanton Antwort Dr. Peter Paziorek, Parl. Staatssekretär BMELV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfrage Ulrike Höfken (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 14 Ulrike Höfken (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Eventuelle Rückrufaktion bei durch Iso- propylthioxanton belasteten Säften Antwort Dr. Peter Paziorek, Parl. Staatssekretär BMELV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Ulrike Höfken (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1278 B 1278 C 1278 D 1279 A 1279 C 1279 D 1280 B 1281A 1281 B 1281 C 1281 D Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 18. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 15. Februar 2006 III Mündliche Frage 12 Marina Schuster (FDP) Vermeidung von durch Herauslösung aus dem Zusammenhang entstehenden miss- verständlichen Informationen Antwort Dr. Peter Paziorek, Parl. Staatssekretär BMELV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 15 Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) Aktivitäten der Bundesregierung in diesem Jahr anlässlich des Internationalen Frauen- tages Antwort Dr. Hermann Kues, Parl. Staatssekretär BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Mündliche Frage 20 Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Fertigstellung des vierspurigen Ausbaus der Bahnstrecke zwischen Augsburg und München Antwort Karin Roth, Parl. Staatssekretärin BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 21 Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Ausbau der Bahnstrecke zwischen Ulm und Oberstdorf, insbesondere des Teil- stücks von Neu-Ulm nach Memmingen Antwort Karin Roth, Parl. Staatssekretärin BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1282 B 1282 C 1282 C 1283 B 1283 C 1284 A 1284 A Mündliche Frage 28 Cornelia Hirsch (DIE LINKE) Auswirkungen fehlender Zahlungen aus dem so genannten Verbändetitel auf die Arbeit der Seminare politischer Studieren- denorganisationen Antwort Andreas Storm, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Cornelia Hirsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 29 Cornelia Hirsch (DIE LINKE) Orientierung der Zuweisung der Mittel für den Hochschulbau an den abgerufenen Mitteln der Jahre 2000 bis 2003 Antwort Andreas Storm, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Cornelia Hirsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Mündliche Fragen 32 und 33 Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Ausweichreaktionen auf die geplante Ab- gabenerhöhung um 5 Prozent auf Minijobs im gewerblichen Bereich bei Senkung der Lohnsumme um 15 Prozent; dadurch be- wirkte Mehreinnahmen Antwort Gerd Andres, Parl. Staatssekretär BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 34 Petra Pau (DIE LINKE) Vorlage eines Gesetzentwurfs zum Schutz von Arbeitnehmerdaten Antwort Gerd Andres, Parl. Staatssekretär BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Petra Pau (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . 1284 C 1284 D 1285 B 1285 C 1286 A 1286 C 1287 B 1287 B 1287 C IV Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 18. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 15. Februar 2006 Mündliche Frage 35 Dr. Heinrich L. Kolb (FDP) Charakter der am drittletzten Bankarbeits- tag jedes Monats zu erbringenden Bei- tragsschuld als Abschlagszahlung Antwort Gerd Andres, Parl. Staatssekretär BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Dr. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 36 Dr. Heinrich L. Kolb (FDP) Vorgehensweise bei der Berechnung des Beitragssolls der Krankenkassenversiche- rungsbeiträge am drittletzten Bankarbeits- tag jedes Monats für den letzten Entgeltab- rechnungszeitraum Antwort Gerd Andres, Parl. Staatssekretär BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Dr. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 37 Dr. Karl Addicks (FDP) Veranschlagung der deutschen Beiträge an UNICEF im Einzelplan 05 oder im Einzel- plan 23 Antwort Gernot Erler, Staatsminister AA . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Dr. Karl Addicks (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 38 Dr. Karl Addicks (FDP) Eventuell geplante Änderung bei der Ver- anschlagung der deutschen Beiträge an UNICEF im Einzelplan 05 Antwort Gernot Erler, Staatsminister AA . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Dr. Karl Addicks (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 39 Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Bewertung der Arbeit der bisherigen Men- schenrechtsbeauftragten der Bundesregie- 1288 A 1288 A 1288 D 1288 D 1289 C 1289 C 1290 A 1290 A rung im Auswärtigen Amt und Nachfolge- regelung Antwort Gernot Erler, Staatsminister AA . . . . . . . . . . Zusatzfragen Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Petra Pau (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 41 Paul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) Gründe gegen einen UN-geführten Einsatz zur Sicherung der Parlamentswahlen in der Demokratischen Republik Kongo Antwort Gernot Erler, Staatsminister AA . . . . . . . . . . Zusatzfragen Paul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) . . . . . . . . Mündliche Frage 42 Paul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) Gründe für eine Beteiligung der Bundes- wehr an einem Militäreinsatz zur Siche- rung der Parlamentswahlen in der Demo- kratischen Republik Kongo Antwort Gernot Erler, Staatsminister AA . . . . . . . . . . Zusatzfragen Paul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) . . . . . . . . Mündliche Frage 43 Sevim Dagdelen (DIE LINKE) Situation des nach Togo abgeschobenen togoischen Oppositionellen A. M. Antwort Gernot Erler, Staatsminister AA . . . . . . . . . . Zusatzfragen Sevim Dagdelen (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Petra Pau (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 44 Sevim Dagdelen (DIE LINKE) Sicherheitslage abgelehnter Asylbewerber bei einer Abschiebung nach Togo Antwort Gernot Erler, Staatsminister AA . . . . . . . . . . Zusatzfragen Sevim Dagdelen (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 1290 B 1290 C 1290 D 1291 B 1291 C 1292 A 1292 B 1292 D 1293 B 1293 D 1294 A 1294 B Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 18. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 15. Februar 2006 V Mündliche Frage 45 Dr. Dagmar Enkelmann (DIE LINKE) Anhebung der gesunkenen Investitionszu- weisungen seitens des Bundes und der Län- der an die Kommunen Antwort Karl Diller, Parl. Staatssekretär BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Dr. Dagmar Enkelmann (DIE LINKE) . . . . . . Mündliche Frage 46 Dr. Dagmar Enkelmann (DIE LINKE) Anstieg der Ausgaben der Kommunen für soziale Leistungen und eventuelle Entlas- tung von Städten, Gemeinden und anderen Landkreisen Antwort Karl Diller, Parl. Staatssekretär BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Dr. Dagmar Enkelmann (DIE LINKE) . . . . . . Heidrun Bluhm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 49 Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Haushaltsrechtliche Grundlage für 19 neue Stellen im Leistungsbereich des Bundes- ministeriums für Arbeit und Soziales Antwort Karl Diller, Parl. Staatssekretär BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 1 Aktuelle Stunde auf Verlangen der Fraktion der LINKEN: Zu den von der Bundesregie- rung geplanten Kürzungen bei Hartz IV zulasten junger Erwachsener Elke Reinke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Stefan Müller (Erlangen) (CDU/CSU) . . . . . . Dr. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Franz Müntefering, Bundesminister BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gitta Connemann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 1295 A 1295 C 1296 B 1296 C 1297 A 1297 C 1297 D 1298 B 1299 C 1301 A 1302 B 1303 C 1305 A Jörn Wunderlich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Angelika Krüger-Leißner (SPD) . . . . . . . . . . Karl Richard Schiewerling (CDU/CSU) . . . . Gregor Amann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) . . . Wolfgang Grotthaus (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Rolf Stöckel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Mündliche Frage 1 Christoph Waitz (FDP) Zuordnung des Verlagssektors zum Be- reich der audiovisuellen Medien Antwort Bernd Neumann, Staatsminister BK . . . . . . . . Anlage 3 Mündliche Frage 5 Christoph Waitz (FDP) Haltung der Bundesregierung zur Auffas- sung der Kommission zur Ermittlung der Konzentration im Medienbereich hinsicht- lich marktbeherrschender Stellungen im Anzeigenmarkt Antwort Dagmar Wöhrl, Parl. Staatssekretärin BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 4 Mündliche Fragen 18 und 19 Patrick Döring (FDP) Maßnahmen zur Beseitigung von Schwie- rigkeiten bei der Versicherung von Flug- zeugen europäischer Luftfahrtunterneh- men gegen terroristische Angriffe sowie mögliche Schritte gegen Wettbewerbsver- zerrungen infolge kostengünstiger Policen für einheimische Fluglinien Antwort Ulrich Kasparick, Parl. Staatssekretär BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1306 B 1307 C 1309 A 1310 A 1310 C 1311 D 1312 D 1313 D 1315 A 1315 B 1315 D 1316 A VI Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 18. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 15. Februar 2006 Anlage 5 Mündliche Frage 22 Winfried Hermann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Erlass einer Verordnung zur Kennzeich- nung von Fahrzeugen, insbesondere Diesel- fahrzeugen, hinsichtlich ihrer Partikel- emissionen Antwort Michael Müller, Parl. Staatssekretär BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 6 Mündliche Fragen 23 und 24 Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Verabschiedung eines Vorschlags für die Abgasnorm Euro V für PKW und Euro VI für LKW; Unterstützung der Forderung einiger Bundesländer bezüglich einer Absenkung der seit 1. Januar 2005 gelten- den Partikelgrenzwerte auf europäischer Ebene Antwort Michael Müller, Parl. Staatssekretär BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 7 Mündliche Frage 25 Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Auflösung der seit September 2005 ent- standenen Staus bei der Bewilligung von Forschungsförderungsmitteln Antwort Thomas Rachel, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 8 Mündliche Fragen 26 und 27 Priska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Entwicklung des Mittelabflusses in den Forschungsförderprogrammen der Bun- desregierung seit Herbst 2005 und mögli- che Gefährdungen von wichtigen For- schungsvorhaben Antwort Thomas Rachel, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1316 C 1316 C 1316 D 1317 A Anlage 9 Mündliche Frage 30 Krista Sager (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Dokumentation der Zahl von Bewerbern für Studienplätze in Deutschland Antwort Andreas Storm, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 10 Mündliche Frage 31 Krista Sager (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Dokumentation über ohne Studienplatz ge- bliebene Studienbewerber Antwort Andreas Storm, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 11 Mündliche Frage 40 Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) Haushaltstitel zur eventuellen Zahlung von Lösegeldern für entführte deutsche Staats- bürger Antwort Gernot Erler, Staatsminister AA . . . . . . . . . . Anlage 12 Mündliche Frage 47 Winfried Hermann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Vorlage eines Gesetzes zur steuerlichen Förderung der Nachrüstung von Diesel- fahrzeugen mit Partikelfiltern Antwort Karl Diller, Parl. Staatssekretär BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 13 Mündliche Frage 48 Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Zukünftige Verfahren zur Besteuerung von Biokraftstoffen Antwort Karl Diller, Parl. Staatssekretär BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1317 B 1317 C 1317 D 1317 D 1318 A Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 18. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 15. Februar 2006 VII Anlage 14 Mündliche Fragen 50 und 51 Veronika Bellmann (CDU/CSU) Eventuelle Abschwächung des Partner- schaftsprinzips im Rahmen der kommuna- len Strukturfondsverordnungen Antwort Karl Diller, Parl. Staatssekretär BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 15 Mündliche Fragen 52 und 53 Rainder Steenblock (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Ausgleich der Ausfälle bei den EU-Struk- turfondsmitteln ab 2007 über den Solidar- pakt II; Aufstockung der Fondsmittel Antwort Karl Diller, Parl. Staatssekretär BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .1318 B 1318 D Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 18. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 15. Februar 2006 1267 (A) (C) (B) (D) 18. Sit Berlin, Mittwoch, de Beginn: 1
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    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 18. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 15. Februar 2006 1315 (A) (C) (B) (D) Teilt die Bundesregierung die Einschätzung der von der Initiative der EU-Kommission betroffenen Verbände und Un- ternehmen, der Verlagssektor würde in bisher unbekanntem ständig. Sie kann zu dem Auslegungsprozess der KEK daher nicht Stellung nehmen. Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlage 2 Antwort des Staatsministers Bernd Neumann auf die Frage des Abgeordneten Christoph Waitz (FDP) (Druck- sache 16/611, Frage 1): Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Albach, Peter CDU/CSU 15.02.2006 Bätzing, Sabine SPD 15.02.2006 Burgbacher, Ernst FDP 15.02.2006 Granold, Ute CDU/CSU 15.02.2006 Haustein, Heinz-Peter FDP 15.02.2006 Hilsberg, Stephan SPD 15.02.2006 Hintze, Peter CDU/CSU 15.02.2006 Höger-Neuling, Inge DIE LINKE 15.02.2006 Hofbauer, Klaus CDU/CSU 15.02.2006 Hovermann, Eike SPD 15.02.2006 Klug, Astrid SPD 15.02.2006 Kramme, Anette SPD 15.02.2006 Kühn-Mengel, Helga SPD 15.02.2006 Müller (Köln), Kerstin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 15.02.2006 Nitzsche, Henry CDU/CSU 15.02.2006 Roth (Augsburg), Claudia BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 15.02.2006 Schmidt (Nürnberg), Renate SPD 15.02.2006 Dr. Terpe, Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 15.02.2006 Wolff (Rems-Murr), Hartfrid FDP 15.02.2006 Anlagen zum Stenografischen Bericht Ausmaß audiovisuellen Medien zugeordnet werden, weil das Internetangebot der Verlage, welches zur Gewinnung von An- zeigenkunden diene, nunmehr strengeren rundfunkrechtlichen Maßstäben und Bewertungskriterien unterliegen solle, und welche Begründung führt die Bundesregierung für ihre An- sicht an? Die Bundesregierung teilt diese Einschätzung nicht. Die Bundesregierung unterstützt das Ziel der Europäi- schen Kommission, für den audiovisuellen Sektor einen kohärenten europäischen Rechtsrahmen zu schaffen. Die geltende Fernsehrichtlinie basiert auf ordnungspoliti- schen Konzepten der 80er-Jahre. Seitdem haben sich die Rahmenbedingungen für das Fernsehen gravierend ver- ändert. Die digitale Konvergenz der Kommunikations- netze sowie der Medieninhalte und Geräte führt dazu, dass praktisch alle Dienste auf allen Endgeräten genutzt werden können. Der Vorschlag der Europäischen Kom- mission trägt dieser Konvergenz Rechnung, indem er gleiche Arten von audiovisuellen Diensten, unabhängig vom Übertragungsweg, den gleichen Grundregeln unter- werfen will. Für den Verlagssektor entstehen dadurch keine Nach- teile. In dem Vorschlag der Europäischen Kommission zur Revision der Fernsehrichtlinie sind elektronische Ausgaben von Zeitungen und Zeitschriften ausdrücklich vom Anwendungsbereich ausgenommen. Das gleiche gilt für Internetangebote, mit denen die Verlage Anzei- genkunden für ihre Zeitungen gewinnen wollen. Die Richtlinie will nicht das Internet regeln. Sie soll aus- schließlich für audiovisuelle Massenmedien mit beweg- ten Bildern gelten. Es ist nicht erkennbar, dass damit der Verlagssektor betroffen sein könnte. Selbst wenn die Verlage in ihren Anzeigen animierte grafische Elemente oder sogar kleine Werbespots verwenden, sind sie von der Richtlinie nicht erfasst. Anlage 3 Antwort der Parl. Staatssekretärin Dagmar Wöhrl auf die Frage des Abgeordneten Christoph Waitz (FDP) (Druck- sache 16/611, Frage 5): Teilt die Bundesregierung die Auffassung der Kommis- sion zur Ermittlung der Konzentration im Medienbereich (KEK), dass eine marktbeherrschende Stellung im Anzeigen- markt durch Zusammenziehung unterschiedlicher Medien aus dem Print- und audiovisuellen Bereich erreicht werden kann, und welche Begründung liegt der Ansicht der Bundesregie- rung zugrunde? Die Kommission zur Ermittlung der Konzentration im Medienbereich (KEK) ist eine durch Rundfunkstaatsver- trag von den Landesmedienanstalten geschaffene Einrich- tung (§§ 35 ff. RfStV). Aufgabe der KEK ist es zu prüfen, ob Fernsehsender über vorherrschende Meinungsmacht verfügen (§ 26 RfStV). Die Bundesregierung ist für die Sicherung der Meinungsvielfalt im Fernsehen nicht zu- 1316 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 18. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 15. Februar 2006 (A) (C) (B) (D) Anlage 4 Antwort des Parl. Staatssekretärs Ulrich Kasparick auf die Fragen des Abgeordneten Patrick Döring (FDP) (Druck- sache 16/611, Fragen 18 und 19): Welche Schlüsse zieht die Bundesregierung daraus, dass es für europäische Luftfahrtunternehmen zunehmend schwie- riger wird, ihre Flugzeuge gegen terroristische Angriffe zu versichern, und inwieweit sieht die Bundesregierung diesbe- züglich Handlungsbedarf? Trifft es zu, dass in den USA die Luftfahrtbehörden ein- heimischen Fluglinien eigene, kostengünstige Policen zur Absicherung dieses Risikos anbieten, und wie gedenkt die Bundesregierung auf die entsprechenden Wettbewerbsverzer- rungen zu reagieren? Zu Frage 18: Die Entwicklung auf dem Luftfahrt-Versicherungs- markt wird von der Bundesregierung aufmerksam ver- folgt. Bislang können sich die Luftfahrtunternehmen an- gemessen gegen Kriegs- und Terrorrisiken versichern, soweit dies gesetzlich gefordert wird. Soweit Versiche- rungsschutz in Bezug auf Schäden am Luftfahrzeug (Kaskoversicherung) nur noch eingeschränkt erhältlich sein sollte, wird kein Handlungsbedarf gesehen, zumal es sich um eine Versicherungsart handelt, die nicht ge- setzlich vorgeschrieben ist. Dagegen unterliegt die Haf- tung für Passagier- und Drittschäden nach EG-Recht und nationalem Recht in bestimmter Höhe einer Versiche- rungspflicht. Sollte es zu einem Marktversagen im Be- reich der Passagier- und Drittschadenshaftpflichtver- sicherung kommen, wäre das weitere Vorgehen auf EU- Ebene abzustimmen. Ein isoliertes Vorgehen auf natio- naler Ebene kommt aus Gründen des EG-Wettbewerbs- und Beihilferechts nicht in Betracht. Zu Frage 19: In den USA ist das dortige staatliche Versicherungs- programm zunächst bis zum 31. August 2006 verlängert worden. Es bietet Risikoschutz zu kostengünstigen Prä- mien an, die Kriegs- und Terrorrisiken in den Bereichen Kasko, Passagierschäden und Drittschadenshaftpflicht abdecken. Ob allein daraus bereits ein Wettbewerbsun- gleichgewicht zulasten der europäischen Luftfahrtunter- nehmen folgt oder ob bei der Beurteilung der Wettbe- werbsfähigkeit der europäischen Luftfahrtunternehmen noch weitere Gesichtspunkte – zum Beispiel die Markt- struktur, das Nachfrage- und Konkurrenzverhalten und die gesamten regulatorischen Rahmenbedingungen – he- ranzuziehen sind und welche Konsequenzen aus tatsäch- lichen Wettbewerbsverzerrungen zu ziehen wären, kann nur EU-einheitlich beantwortet werden. Aus Sicht der Bundesregierung kommt allerdings keine Lösung in Be- tracht, die Förderungen in diesem Bereich dauerhaft international zementiert und keine Anreize für eine aus- schließliche Absicherung auf dem privaten Versiche- rungsmarkt bietet. Anlage 5 Antwort des Parl. Staatssekretärs Michael Müller auf die Frage des Abgeordneten Winfried Hermann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) (Drucksache 16/611, Frage 22): Wann wird die Bundesregierung eine Verordnung zur Kennzeichnung von Fahrzeugen, insbesondere Dieselfahrzeu- gen, hinsichtlich ihrer Partikelemissionen erlassen, zur Durch- setzung von Fahrverboten bei Überschreitung von Grenzwer- ten, und wie sieht diese Regelung aus? Die Bundesregierung wird in Kürze den Entwurf ei- ner Kennzeichungsverordnung vorlegen. Anlage 6 Antwort des Parl. Staatssekretärs Michael Müller auf die Fragen der Abgeordneten Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) (Drucksache 16/611, Fragen 23 und 24): Wird die Bundesregierung sich auf der europäischen Ebene dafür einsetzen, dass baldmöglichst ein vollständiger Vorschlag für die Abgasnorm Euro V für PKW und Euro VI für LKW verabschiedet wird? Unterstützt die Bundesregierung die Forderung einiger Bundesländer nach einer Absenkung der seit 1. Januar 2005 geltenden Partikelgrenzwerte auf europäischer Ebene? Zu Frage 23: Die Bundesregierung setzt sich seit mehreren Jahren intensiv dafür ein, dass die Abgasvorschriften Euro V (PKW) und Euro VI (LKW) schnellstmöglich auf euro- päischer Ebene verabschiedet werden. Sie hatte deshalb die Kommission mehrfach schriftlich aufgefordert, end- lich die Vorschläge zu den künftigen Abgasstufen vorzu- legen. Die Kommission ist der Aufforderung bezüglich der PKW-Grenzwerte am 21. Dezember 2005 gefolgt. Zu Frage 24: Der Bundesregierung sind Forderungen nach einer Absenkung des Anforderungsniveaus nicht bekannt. Sie nimmt die Gesundheitsgefahren durch Feinstaub sehr ernst. Sie hat deshalb die im Vorschlag der EU-Kommis- sion vom 21. September 2005 über eine „Richtlinie des Europäischen Parlaments und des Rates zur Luftreinhal- tung und für saubere Luft in Europa“ enthaltene unver- änderte Fortschreibung der geltenden Partikelgrenzwerte begrüßt. Diese anspruchsvollen Werte haben in ganz Eu- ropa zur Intensivierung der Anstrengungen zur Minde- rung der Feinstaubemissionen beigetragen. Anlage 7 Antwort des Parl. Staatssekretärs Thomas Rachel auf die Frage des Abgeordneten Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 16/611, Frage 25): Bis wann wird die Bundesregierung den seit September 2005 entstandenen Stau in der Bewilligung von Forschungs- förderungsmitteln, der unter anderem aus der vorläufigen Haushaltsführung sowie den noch zu klärenden Zuständigkei- Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 18. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 15. Februar 2006 1317 (A) (C) (B) (D) ten zwischen dem Bundesministerium für Bildung und For- schung und dem Bundesministerium für Wirtschaft und Tech- nologie resultiert und der Auswirkungen auf die Umsetzung beabsichtigter Forschungsvorhaben von Universitäten sowie von kleinen und mittleren Unternehmen hat, auflösen? Unabhängig von organisatorischen Detailfragen bei dem Übergang der Zuständigkeiten besteht Einverneh- men zwischen dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und dem Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi), dass bis zur end- gültigen Umsetzung der vorgesehenen Titel/Titelanteile die administrative Betreuung bzw. die Mittelbewirt- schaftung in der Hand des BMBF verbleibt. Insofern gab und gibt es keine negativen Auswirkungen auf die Be- willigungspraxis von Forschungsförderungsmitteln. Im Jahr 2006 wird das Haushaltsgesetz erst nach Beginn des Haushaltsjahres verkündet. Bis zu diesem Zeitpunkt richtet sich die vorläufige Haushaltsführung – zur Wah- rung der Budgethoheit des Parlaments – nach Art. 111 Grundgesetz. Die technische Umsetzung wird durch ein BMF-Rundschreiben konkretisiert. Das BMBF beachtet in dieser Zeit die geltenden verfassungsmäßigen Vorga- ben. Da das Haushaltsgesetz 2006 voraussichtlich erst im Laufe des Monats Juli verkündet wird, wird das BMBF bemüht sein, Bewilligungsrückstände zu vermeiden. Anlage 8 Antwort des Parl. Staatssekretärs Thomas Rachel auf die Fragen der Abgeordneten Priska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) (Drucksache 16/611, Fragen 26 und 27): Wie hat sich seit Herbst 2005 der Mittelabfluss in den For- schungsförderprogrammen der Bundesregierung entwickelt, die durch den Wechsel vom Bundesministerium für Bildung und Forschung zum Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie betroffen waren? Kann die Bundesregierung anhand dieser Zahlen aus- schließen, dass wichtige Forschungsvorhaben von Hochschulen und von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) substan- ziell gefährdet sind? Unabhängig von organisatorischen Detailfragen bei dem Übergang der Zuständigkeiten besteht Einverneh- men zwischen dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und dem Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi), dass bis zur end- gültigen Umsetzung der vorgesehenen Titel/Titelanteile die administrative Betreuung bzw. die Mittelbewirtschaf- tung in der Hand des BMBF verbleibt. Insofern gab und gibt es keine negativen Auswirkungen auf den Mittelab- fluss der betreffenden Bereiche. Anlage 9 Antwort des Parl. Staatssekretärs Andreas Storm auf die Frage der Abgeordneten Krista Sager (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN) (Drucksache 16/611, Frage 30): Wie und durch wen wird in Zukunft festgehalten und do- kumentiert, wie viele Studienbewerberinnen und -bewerber es für Studienplätze in Deutschland gibt? Eine solche bundesweite bzw. länderübergreifende Statistik wird derzeit nicht erstellt. Pläne der Bundeslän- der, eine solche in Zukunft zu erstellen, sind der Bundes- regierung nicht bekannt. Soweit der Bereich der bundesweit zulassungsbe- schränkten Studiengänge betroffen ist, stellt die Zentral- stelle für die Vergabe von Studienplätzen (ZVS) fest, wie viele Studienbewerberinnen und -bewerber sich um Stu- dienplätze in den bundesweit zulassungsbeschränkten Studiengängen beworben haben. Die Erhebung von Da- ten zur Vergabe von Studienplätzen in nicht bundesweit zulassungsbeschränkten und zulassungsfreien Studien- gängen obliegt in erster Linie den Hochschulen. Eine hochschulübergreifende statistische Erhebung der Zahl der Studienbewerberinnen und -bewerber erfolgt bisher nicht. Anlage 10 Antwort des Parl. Staatssekretärs Andreas Storm auf die Frage der Abgeordneten Krista Sager (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 16/611, Frage 31): Wie und durch wen wird in Zukunft festgehalten und do- kumentiert, wie viele Studienbewerberinnen und -bewerber letztendlich ohne Studienplatz in Deutschland bleiben? Eine solche bundesweite bzw. länderübergreifende Statistik wird derzeit nicht erstellt. Pläne der Länder, eine solche in Zukunft zu erstellen, sind der Bundes- regierung bekannt. Im Übrigen gilt entsprechend das zur Frage 30 Ausgeführte. Anlage 11 Antwort des Staatsministers Gernot Erler auf die Frage der Abge- ordneten Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) (Druck- sache 16/611, Frage 40): Aus welchen Einzelplänen und Haushaltstiteln des Bun- deshaushalts werden gegebenenfalls Lösegelder für entführte deutsche Staatsbürger gezahlt? Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel und Bundes- außenminister Dr. Frank-Walter Steinmeier haben sich klar geäußert: Die Bundesregierung lässt sich nicht er- pressen. Anlage 12 Antwort des Parl. Staatssekretärs Karl Diller auf die Frage des Abgeordneten Winfried Hermann (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 16/611, Frage 47): Wann wird die Bundesregierung das im Koalitionsvertrag angekündigte Gesetz zur steuerlichen Förderung der Nachrüs- tung von Dieselfahrzeugen mit Partikelfiltern vorlegen, und wie soll diese Förderung die Feinstaubemissionen vermin- dern? 1318 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 18. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 15. Februar 2006 (A) (C) (B) (D) Die einer steuerlichen Förderung zugrunde liegenden verkehrsrechtlichen Vorschriften über die technischen Anforderungen an nachgerüstete Partikelminderungs- technik sind am 1. Februar 2006 im Bundesgesetzblatt verkündet worden. Auf dieser Basis wird in nächster Zeit ein Entwurf zur Änderung des Kraftfahrzeugsteuer- gesetzes vorbereitet, der nach Abstimmung innerhalb der Bundesregierung und mit den Ländern, denen das Kraftfahrzeugsteueraufkommen allein zusteht, in das Gesetzgebungsverfahren eingebracht wird. Da Diesel- PKW in hoch belasteten Innenstadtstraßen wesentlich zur Feinstaubbelastung beitragen, kann durch die Nach- rüstung mit Partikelminderungssystemen zur Lösung der Feinstaubproblematik beigetragen werden. Anlage 13 Antwort des Parl. Staatssekretärs Karl Diller auf die Frage des Abgeordneten Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 16/611, Frage 48): Trifft es zu, dass die Bundesregierung Biokraftstoffe zu- künftig so besteuern will, dass ein Landwirt, der seinen Raps an eine Ölmühle verkauft und von dieser Ölmühle das aus sei- nem Raps ausgepresste Rapsöl bezieht, für dieses Pflanzenöl Mineralsteuer zahlen muss? Der Vorschlag, Pflanzenöl bei einer Verwendung als Kraftstoff künftig zu besteuern, ist Bestandteil des Ent- wurfs eines Gesetzes zur Neuregelung der Besteuerung von Energieerzeugnissen und zur Änderung des Strom- steuergesetzes. Der Entwurf hat derzeit noch den Status eines Referentenentwurfs des Bundesministeriums der Finanzen. Das Abstimmungsverfahren innerhalb der Bundesregierung zu diesem Gesetzentwurf ist noch nicht abgeschlossen. Erst danach wird der Entwurf der Geset- zesvorlage der Bundesregierung zur Beschlussfassung vorgelegt werden. Anlage 14 Antwort des Parl. Staatssekretärs Karl Diller auf die Fragen der Abgeordneten Veronika Bellmann (CDU/CSU) (Druck- sache 16/611, Fragen 50 und 51): Ist der Bundesregierung bekannt, ob es Bestrebungen von- seiten der EU-Mitgliedstaaten gibt, das Partnerschaftsprinzip im Rahmen der kommunalen Strukturfondsverordnungen (EU-Kommissionsentwurf der Allgemeinen Verordnung – KOM (2004) 492) abzuschwächen, und, wenn ja, welche Position nimmt die Bundesregierung zu diesem Vorhaben ein? Existieren innerhalb der Bundesregierung Alternativüber- legungen, die die weitere Beteiligung der lokalen Ebene in Deutschland gewährleisten, falls das Partnerschaftsprinzip im Rahmen der kommunalen Strukturfondsverordnungen abge- schwächt wird, und, wenn ja, welcher Art? Zu Frage 50: Die Bedeutung des Partnerschaftsprinzips wird von allen EU-Mitgliedstaaten anerkannt. In den Ratsgremien wird über die genaue Ausgestaltung dieses Prinzips be- raten. Eine Entscheidung wurde noch nicht getroffen. Die Europäische Kommission strebt gegenüber der lau- fenden Förderperiode eine weitere Verstärkung des Part- nerschaftsprinzips an. Eine große Mehrheit der Mitglied- staaten ist dagegen für die Beibehaltung der bisherigen Regelungen, die eine breite Beteiligung der verschiede- nen Partner – wie zum Beispiel der Wirtschafts- und So- zialpartner, Umweltverbände, Frauenbeauftragten sowie Vertreter der kommunalen Ebene vorsehen. Die Bundes- regierung sowie die Bundesländer unterstützen diese Position. Ein zentraler Punkt ist aus Sicht der Bundes- regierung, dass die Beteiligung der Partner im Einklang mit den institutionellen Regelungen des jeweiligen Mit- gliedstaates erfolgen muss. So wäre es zum Beispiel nicht akzeptabel, wenn die Partner Parlamentsentschei- dungen blockieren könnten. Zu Frage 51: Es besteht nicht die Gefahr, dass das Partnerschafts- prinzip abgeschwächt wird. Die Bundesregierung wird auch in der nächsten Förderperiode die Partner, zu denen auch der Deutsche Städtetag und der Landkreistag gehö- ren, intensiv beteiligen. So werden die Partner bei der Erstellung des so genannten Nationalen Strategischen Rahmenplans konsultiert, der die Entwicklungsstrategie sowie die Förderbereiche festlegt. Hierzu ist für März 2006 auf Bundesebene eine große Konferenz geplant, auf der die Partner ihre Ideen hinsichtlich strategischer Entwicklungsziele, Förderschwerpunkte sowie Um- setzung der Förderung in die Planungen einbringen kön- nen. Bei der Vorbereitung der neuen Strukturfondspro- gramme für die Periode 2007 bis 2013 messen die Län- der, die in Deutschland den überwiegenden Teil der Strukturfondsmittel verwalten, der Einbeziehung der kommunalen Ebene einen hohen Stellenwert bei. In Ver- anstaltungen, Konferenzen und Workshops werden zur- zeit die Konturen und Hauptrichtungen der künftigen Förderung mit den kommunalen Akteuren sowie den Wirtschafts- und Sozialpartnern auf kommunaler und re- gionaler Ebene beraten. Darüber hinaus werden die Part- ner auch bei der Durchführung, Begleitung und Bewer- tung der Programme beteiligt. Von einer Abschwächung des Partnerschaftsprinzips in Deutschland kann also keine Rede sein. Anlage 15 Antwort des Parl. Staatssekretärs Karl Diller auf die Fragen des Abgeordneten Rainder Steenblock (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 16/611, Fragen 52 und 53): Teilt die Bundesregierung die Auffassung, dass die Aus- fälle bei den EU-Strukturfondsmitteln ab 2007 über den Soli- darpakt II auszugleichen sind („Handelsblatt“, 7. Februar 2006), und, wenn ja, welche politischen Handlungen leitete sie daraus ab? Teilt die Bundesregierung die Auffassung, wonach die Mittel für die Strukturfonds insgesamt aufgestockt werden sollten („Handelsblatt“, 7. Februar 2006), und, wenn ja, mit welcher Ausgestaltung (Höhe, Zielgebiete)? Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 18. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 15. Februar 2006 1319 (A) (C) (B) (D) Zu Frage 52: Mit dem Solidarpakt II hat die Bundesregierung den Aufbau Ost auf eine langfristige und verlässliche finan- zielle Grundlage gestellt. In diesem Rahmen erhalten die ostdeutschen Länder vom Bund im Zeitraum 2005 bis 2019 insgesamt 105 Milliarden Euro in Form von unge- bundenen Sonderbedarfs-Bundesergänzungszuweisun- gen zum Abbau des infrastrukturellen Nachholbedarfs und zum Ausgleich der unterproportionalen kommuna- len Finanzkraft. Die Mittel knüpfen im Jahr 2006 mit 10,5 Milliarden Euro nahtlos an das bisherige Leistungs- niveau an und werden bis zum Jahr 2019 degressiv abge- schmolzen (so genannter Korb I). Zusätzlich hat sich der Bund bereit erklärt, über die Laufzeit des Solidarpakts II als Zielgröße weitere 51 Milliarden Euro als „überpro- portionale Leistungen für die ostdeutschen Länder“ ein- zusetzen (so genannter Korb II). Die Strukturfondsmittel sind Bestandteil des Korbes II. Die Bundesregierung steht zu ihren Finanzzusagen. Dies zeigt auch die – zu- gunsten der neuen Länder – vereinbarte Verlängerung der Investitionszulage. Die Beschlüsse des Europäischen Rates über die Fi- nanzielle Vorausschau ändern nicht den Inhalt der Zusa- gen der Bundesregierung im Rahmen des Korbs II. Im Übrigen ist in der Koalitionsvereinbarung niedergelegt, dass sich Bund und neue Länder über die für den Korb II relevanten Politikfelder abstimmen werden und dabei dem Interesse der Länder an Planungssicherheit entspro- chen wird. Sie können davon ausgehen, dass dies ge- nauso umgesetzt wird. Zu Frage 53: Die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union haben sich auf dem Europäischen Rat im De- zember 2005 auf die Höhe der Strukturfondsmittel für die Periode 2007 bis 2013 verständigt. Für die EU- Strukturpolitik werden damit für die Gesamtperiode rund 307 Milliarden Euro zur Verfügung stehen. Im Vergleich zur laufenden Förderperiode (2000 bis 2006) bedeutet dies eine Erhöhung um rund 30 Pro- zent. 18. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 15. Februar 2006 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3 Anlage 4 Anlage 5 Anlage 6 Anlage 7 Anlage 8 Anlage 9 Anlage 10 Anlage 11 Anlage 12 Anlage 13 Anlage 14 Anlage 15
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Gerda Hasselfeldt


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Für die Bundesregierung hat nun der Herr Bundesmi-

    nister Franz Müntefering das Wort.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Franz Müntefering, Bundesminister für Arbeit und
    Soziales:

    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!
    Wenn man ein großes Gesetzgebungswerk wie die
    Schaffung der Grundsicherung in Bewegung setzt, dann
    ist ganz klar, dass man beobachtet, was daraus wird, und
    dass man dann auch Konsequenzen daraus zieht und
    Veränderungen vornimmt, wenn sich dies als nötig er-
    weist.

    Das tun wir. Ich gehe davon aus, dass wir am Freitag
    dieser Woche das SGB-II-Änderungsgesetz im Deut-
    schen Bundestag beschließen werden. Es gibt einige
    Punkte darin, die ich ansprechen möchte.

    Punkt 1 des Gesetzes ist eine Mehrausgabe. Es geht
    dort um die Anhebung der im Osten zu zahlenden ALG-
    II-Beträge auf das Westniveau. Das steht darin. Das tritt
    zum 1. Juli dieses Jahres in Kraft. Dadurch entstehen in
    diesem Jahr Kosten in Höhe von 220 Millionen Euro. Im
    nächsten Jahr gilt das dann voll.

    Nun bin ich ganz gespannt, was Sie am Freitag tun
    werden, ob Sie dem Gesetz zustimmen oder nicht; denn
    ich kann mir nicht vorstellen, dass Sie diese Anhebung
    des Betrages vom Ostniveau auf das Westniveau nicht
    wollen. Ehe man sich hier also derart zu Wort meldet,
    sollte man sich überlegen, welcher Zusammenhang da
    eigentlich besteht. Wir warten also gespannt darauf, was
    am Freitag passiert und wie Sie sich dabei verhalten.

    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Es gibt aber auch andere Punkte, bei denen wir versu-
    chen müssen, einzusparen. Die Erfahrung des
    Jahres 2005 war, dass die Bestimmungen des Gesetzes
    gedehnt worden sind. Ich gebrauche ausdrücklich nicht
    das Wort „missbraucht“; denn das, was da passiert ist,
    war nach dem Gesetz möglich. Wir als Gesetzgeber
    müssen sagen, dass wir uns da korrigieren und darauf
    achten müssen, dass die entstehenden Kosten nicht über
    Gebühr über das Ziel hinausschießen.

    Was waren die Probleme? Es haben sich neue Be-
    darfsgemeinschaften gebildet, und zwar in erheblichem
    Maße durch die ganz jungen Menschen, die 18-, 19- und
    20-Jährigen, die aus ihrem elterlichen Verbund ausgezo-
    gen und in eine eigene Wohnung gezogen sind. Damit
    waren sie eine eigene Bedarfsgemeinschaft und erhielten
    100 Prozent ALG II. Auch die Einrichtung für ihre Woh-
    nung wurde in hohem Maße bezuschusst und dazu wer-
    den natürlich auch die Wohnkosten finanziert.

    Es hat sich herausgestellt, dass dies eine große
    Gruppe ist und dass an dieser Stelle eine Menge Kosten
    entstanden sind, die wir nicht gewollt haben. So war das
    nicht gemeint. Das kann auch nicht im Sinne des Erfin-
    ders sein; denn die Kosten, die dort entstehen, müssen
    natürlich von den Steuerzahlern insgesamt getragen wer-
    den. Diese Situation nehmen wir auf, um sie zu korrigie-
    ren.

    Wir haben im Verlauf des Jahres auch festgestellt: Die
    Tatsache, dass jungen Menschen zwischen 18 und 24 Jah-
    ren, die zu Hause wohnen bleiben, 100 Prozent statt
    80 Prozent des Regelsatzes gezahlt wird, ist mit deren
    Situation nicht vereinbar; denn in einer Familie gibt es
    keine doppelten Haushaltskosten. Deshalb können an
    dieser Stelle Korrekturen stattfinden.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Wenn man das so macht, wird man im Jahr der vollen
    Wirksamkeit 500 bis 600 Millionen Euro sparen.


    (Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Wann kann es denn losgehen?)


    Es wird dann so sein, dass die Bedarfsgemeinschaften,
    die sich durch Umzug bilden, nur noch möglich sind,
    wenn es dafür gute Gründe gibt. Das kann die Notwen-
    digkeit sein, in eine andere Stadt umzuziehen. Das kön-
    nen aber auch schwerwiegende soziale Gründe sein,
    etwa Verwerfungen in der Familie, die zwangsläufig
    dazu führen, dass der junge Mensch auszieht. Das hat es
    im Bereich der Sozialhilfe schon gegeben. Diese Ent-
    scheidungen muss man vor Ort individuell treffen. Sol-
    che Ausnahmesituationen gibt es. Aber es darf eben
    nicht mehr die Regel sein, dass 18- oder 19-Jährige von
    zu Hause ausziehen, sich eine eigene Wohnung nehmen
    und die Kosten dafür von der Gemeinschaft aller getra-
    gen werden, wie wir das im Jahre 2005 erlebt haben.

    Es gibt also diese Regel und es gibt Ausnahmen von
    dieser Regel. Es wird auch in Zukunft so sein, dass die-
    jenigen, die im elterlichen Verbund wohnen bleiben,
    nicht 100 Prozent, sondern 80 Prozent des ALG II be-
    kommen.






    (A) (C)



    (B) (D)


    Bundesminister Franz Müntefering
    Die Frage ist: Wann wird das umgesetzt? Aufgrund
    von technischen Problemen hat die BA mitgeteilt, dass
    dies vernünftigerweise erst zum 1. Januar des nächsten
    Jahres umgesetzt werden könne. Dies hat sich auch in
    den Zeitungsmeldungen vom heutigen Tag niederge-
    schlagen. Aber darüber kann man ganz offen sprechen.

    Wir in der Koalition haben heute im Ausschuss ent-
    schieden: Wir wollen diese Regelung ab dem 1. Juli um-
    setzen. Mit der Zustimmung des Deutschen Bundestages
    am Freitag wollen wir der Agentur signalisieren, Druck
    zu machen und sich zu beeilen, da die Umsetzung dieser
    Regelung nicht unnötig lange dauern soll. Ich glaube,
    dass diese Entscheidung vertretbar und richtig ist. Nun
    muss man versuchen, diese Regelung ab dem 1. Juli um-
    zusetzen. Dies kann auch dadurch geschehen, dass man
    sich überlegt, mit welcher anderen Methode als nur mit
    der vorhandenen Technik diese Dinge umgesetzt werden
    können. Wir wollen, dass dies so schnell wie möglich
    realisiert wird.

    Wichtig ist – da stehe ich im Widerspruch zu dem,
    was Herr Kolb von der FDP gesagt hat –: Diejenigen, die
    auf legale Weise eine Bedarfsgemeinschaft gegründet
    haben und in eine eigene Wohnung gezogen sind, wer-
    den wir dort lassen. Es macht überhaupt keinen Sinn, so
    zu tun, als ob diese Menschen diese Regelung miss-
    braucht hätten. Das Gesetz bot diese Möglichkeiten.
    Dies wird korrigiert. Aber die jungen Menschen, die be-
    reits eine eigene Wohnung haben, werden in ihrer Be-
    darfsgemeinschaft bleiben können.

    Man kann sich hier viele Tausend Einzelfälle vorstel-
    len. Darüber haben wir in den letzten Tagen in allen
    Fraktionen hinreichend diskutiert. Einen Teil dieser Ein-
    zelfälle wird man vor Ort zu klären haben. Die große
    Menge derer, die bereits in einer eigenen Bedarfsge-
    meinschaft leben, wird da bleiben. Aber in der Zukunft
    wird das anders gehandhabt werden. Ich glaube, es ist
    vernünftig, hier etwas zu ändern.

    Ich will abschließend sagen: Mindestens so wichtig
    wie das Thema, das wir hier jetzt behandeln, ist, dass wir
    die Mittel, die uns zur Verfügung stehen, noch konzen-
    trierter und energischer dafür einsetzen, den jungen
    Menschen eine Chance zu geben, in Ausbildung, Quali-
    fizierung oder Beschäftigung zu kommen.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Wir in der Koalition haben uns vorgenommen, zu er-
    reichen, dass junge Menschen maximal drei Monate ar-
    beitslos sind und dass sie in den Argen oder in den optie-
    renden Gemeinden so intensiv betreut werden, dass sie
    innerhalb dieser drei Monate Ausbildung, Qualifizierung
    oder Beschäftigung finden. Wenn man das erreicht, be-
    antwortet das übrigens auch einen Großteil der Frage:
    Was passiert mit denen, die arbeitslos sind, und wie wird
    deren Lebensweg aussehen? Es ist nicht gut, wenn wir
    als Staat jungen Menschen Arbeitslosengeld-II-Karrie-
    ren finanzieren, sondern es ist besser, wenn wir das Geld
    dafür einsetzen, diesen Menschen eine Chance zu geben,
    in den Arbeitsmarkt zu kommen.

    Die Dauer der Arbeitslosigkeit junger Menschen be-
    trägt zurzeit in Deutschland im Schnitt 4,4 Monate – da-
    mit sich auch da das eine oder andere Gerücht ein biss-
    chen relativiert. Im europäischen Vergleich stehen wir so
    schlecht nicht da. Deutsche Jugendliche in der Alters-
    klasse zwischen 18 und 25 Jahren sind im Schnitt
    4,4 Monate arbeitslos. Das muss an vielen Stellen besser
    werden – das wissen wir –, aber ich sage Ihnen: Das
    Geld, das wir einsparen wollen, geht den Jugendlichen
    nicht verloren. Wir werden es dafür einsetzen, diesen Ju-
    gendlichen noch stärker als bisher zu helfen, um in ver-
    nünftiger Weise Qualifizierung, Ausbildung und letztlich
    eine Arbeit zu bekommen. Insofern bin ich ganz sicher:
    Das, was wir machen, ist ein vernünftiger Weg in die
    richtige Richtung.

    Ich bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)




Rede von Gerda Hasselfeldt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

Ich erteile das Wort der Kollegin Brigitte Pothmer,

Fraktion des Bündnisses 90/Die Grünen.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Brigitte Pothmer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Herr

    Müntefering, dass jetzt auch ein sozialdemokratischer
    Arbeitsminister junge ALG-II-Empfänger zumindest als
    potenzielle Schmarotzer ansieht


    (Andrea Nahles [SPD]: Das hat er doch nicht gesagt! – Dr. Uwe Küster [SPD]: Popanzpolitische Sprecherin! Was soll denn das? – Stefan Müller [Erlangen] [CDU/CSU]: Dummes Zeug!)


    und damit relativ umstandslos an die Töne des nord-
    rhein-westfälischen Sozialministers Karl-Josef Laumann
    anknüpft, finde ich enttäuschend.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Letzterer hat schon im Herbst vergangenen Jahres
    festgestellt – das sage ich an die CDU/CSU gewandt –,
    es gehe nicht an, dass ganze Schulklassen eigene Woh-
    nungen anmelden, um Anspruch auf ALG II zu bekom-
    men.


    (Dr. Ralf Brauksiepe [CDU/CSU]: Genau so ist es! Gucken Sie sich doch mal um, was im Land los ist!)


    – Das ist Ihre Auffassung; so betrachten Sie diese jungen
    Leute. – In der Grobfassung dieser Rede wird dann von
    Missbrauch geredet. Für die Feinnervigen – dazu gehö-
    ren sicherlich Sie, Herr Müntefering – wird dann davon
    gesprochen, dass die große Koalition die Familie als
    Verantwortungsgemeinschaft stärken will.

    Ich weise in diesem Zusammenhang darauf hin, dass
    sich die vorgesehenen Änderungen nicht auf Kinder be-
    ziehen. Es geht dabei um junge Staatsbürger, von denen
    wir auch ziemlich viel verlangen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Sie sind volljährig. Sie müssen die Wehrpflicht ableis-
    ten. Sie sind voll geschäftsfähig. Sie sind straffähig und
    – auch daran will ich Sie erinnern – sie haben Gott sei






    (A) (C)



    (B) (D)


    Brigitte Pothmer
    Dank das Wahlrecht. Diese jungen Leute sollen sich jetzt
    wieder in die Haushalte ihrer Eltern einfügen.


    (Zuruf von der CDU/CSU: Das stimmt doch gar nicht!)


    Ich will gar nicht leugnen, dass auch wir einen gewis-
    sen Handlungsbedarf sehen.


    (Peter Weiß [Emmendingen] [CDU/CSU]: Also doch! – Dr. Uwe Küster [SPD]: So viel dummes Zeug auf einem Haufen! Aus einem Mund!)


    Wenn junge Leute im Haushalt ihrer Eltern leben, bin
    ich ebenfalls der Auffassung, dass die Generalkosten
    nicht mehrfach anfallen und anders aufgeteilt werden
    können wie bei anderen Erwachsenen auch.


    (Zurufe von der CDU/CSU: Aha!)


    Aber dann frage ich Sie: Warum bekommen diese
    jungen Leute unter 25 nicht wie andere Erwachsene auch
    90 Prozent der Regelleistung? Es gibt schließlich nicht
    mehr den Haushaltsvorstand, der 100 Prozent bekommt,
    während alle anderen 80 Prozent bekommen. Das
    SGB II sieht eine gleichberechtigte Behandlung vor. Das
    bedeutet dann eben auch 90 Prozent der Regelsätze für
    beide Partner. Das sollte dann auch für unter 25-Jährige
    gelten.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Herr Laumann, den ich bereits zitiert habe, hat von ei-
    ner Auszugslawine gesprochen, die angeblich unter den
    18- bis 25-Jährigen stattgefunden hat. Das ist gefühltes
    Wissen. Das möchte ich ausdrücklich festhalten. Belast-
    bare Daten gibt es dafür nicht.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Zuruf von der FDP: Die Landratsämter sagen etwas anderes!)


    Im Gegenteil: Es gibt deutliche Indizien für eine Ent-
    wicklung in die umgekehrte Richtung.


    (Wolfgang Meckelburg [CDU/CSU]: Sprechen Sie mal mit einer Arbeitsagentur vor Ort!)


    In Nordrhein-Westfalen ist die Zahl der Bedarfsgemein-
    schaften, in denen nur eine Person lebt, vom Februar bis
    zum September 2005 um 0,2 Prozent zurückgegangen.


    (Andrea Nahles [SPD]: Sie ist aber bei den Jugendlichen gestiegen!)


    Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen:
    Es ist nicht das politische Ziel der Grünen, 18-Jährigen
    aus Steuermitteln ihre erste eigene Bude zu finanzieren,
    wenn dazu keine Notwendigkeit besteht. Das ist auch
    nicht unser Ziel.

    Aber die von Ihnen in dem Gesetzentwurf vorgesehe-
    nen Korrekturen widersprechen jeder Vernunft. Denn
    nach Ihren Vorstellungen müssen junge Menschen nicht
    nur ihren Erstauszug genehmigen lassen; vielmehr müs-
    sen sie in der Folge jeden Umzug genehmigen lassen.

    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Widerspruch bei der SPD)


    Stellen Sie sich einmal vor, ein junger Mensch aus
    den neuen Bundesländern zieht nach Stuttgart, weil er
    dort einen Arbeitsplatz gefunden hat. Wenn er diesen
    wieder verliert und sich deshalb eine billigere Wohnung
    suchen will, dann braucht er dafür wieder eine Genehmi-
    gung. Dann hat der kommunale Träger erneut das Recht,
    ihm die eigene Bedarfsgemeinschaft zu verweigern. Das
    bedeutet eine Rückabwicklung zum Einchecken in das
    Hotel Mama. Vielleicht hat das Hotel Mama aber in der
    Zwischenzeit längst dichtgemacht, weil sich die Eltern
    bereits auf die neue Situation eingestellt haben und eine
    kleinere Wohnung genommen haben.


    (Dr. Uwe Küster [SPD]: Reden Sie doch noch ein bisschen lauter!)


    Das, was Sie hier machen, stärkt in keiner Weise die
    Verantwortungsgemeinschaft. Sie überfordern die Fami-
    lie als Solidargemeinschaft.


    (Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN)


    Das vertreibt die jungen Leute eher aus den Haushalten
    der Eltern, also genau von dort, wo Sie sie halten wollen.
    Das, was Sie hier anzetteln wollen, nenne ich eine Stu-
    benhockerkampagne. Sie wollen eine Renaissance der
    Heimschläfer einleiten.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Lachen bei der CDU/CSU)


    Um Ihr Vorhaben sollte man ein großes Schild hängen,
    auf dem steht: Ins Leben eintreten verboten; Eltern haf-
    ten für ihre Kinder!


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Dr. Uwe Küster [SPD]: Heute ist doch noch nicht Rosenmontag! Die Rede hätten Sie besser woanders üben sollen! – Weiterer Zuruf von der SPD: So ein Unsinn!)