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ID1601212500

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/12 Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ Petra Heß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 13: Erste Beratung des von den Abgeordneten Irmingard Schewe-Gerigk, Volker Beck (Köln) und der Fraktion des BÜNDNIS- SES 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Umsetzung euro- päischer Antidiskriminierungsrichtlinien (Drucksache 16/297) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 6: Antrag der Abgeordneten Dr. Ilja Seifert, DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christine Lambrecht (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 7: Vereinbarte Debatte: Berichte über die Rolle von BND-Mitarbeitern vor und während des Irakkrieges . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle (FDP) . . . . . . . . . . . . Dr. Norbert Röttgen (CDU/CSU) . . . . . . . . . Petra Pau (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . Renate Künast (BÜNDNIS 90/ 834 C 836 A 847 B 847 D 849 A 849 A 851 B 853 A 855 B Deutscher B Stenografisch 12. Sitz Berlin, Freitag, den 2 I n h a l Tagesordnungspunkt 12: Beratung der Unterrichtung durch den Wehrbe- auftragten: Jahresbericht 2004 (46. Bericht) (Drucksache 15/5000) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Reinhold Robbe, Wehrbeauftragter des Deutschen Bundestages . . . . . . . . . . . . Anita Schäfer (Saalstadt) (CDU/CSU) . . . . . . Elke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hedi Wegener (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Paul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) . . . . . . . . . Winfried Nachtwei (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . r d f ( I D M C D K D 825 A 825 B 827 D 829 A 830 C 831 C 832 B 833 B Karin Binder, Sevim Dagdelen, Jörn Wunderlich, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der LINKEN: EU-Antidiskriminie- undestag er Bericht ung 0. Januar 2006 t : ungsrichtlinien durch einheitliches Anti- iskriminierungsgesetz wirksam und um- assend umsetzen Drucksache 16/370) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . rmingard Schewe-Gerigk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Jürgen Gehb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . echthild Dyckmans (FDP) . . . . . . . . . . . . . hristel Humme (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Ilja Seifert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . arin Evers-Meyer, Beauftragte der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen . . . . . . . . . . . . . . . . r. Roger Kusch, Senator (Hamburg) . . . . . . 836 B 836 C 837 C 839 D 841 A 842 C 844 A 845 B DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Max Stadler (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . 857 A 858 C II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Freitag, den 20. Januar 2006 Dr. Guido Westerwelle (FDP) . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . Dr. Diether Dehm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Ulrich Klose (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . Hans-Ulrich Klose (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrich Maurer (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Dr. Norbert Röttgen (CDU/CSU) . . . . . . . Olaf Scholz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bernd Schmidbauer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Max Stadler (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Uhl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle (FDP) . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Uhl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 859 A 859 D 860 B 860 C 860 C 862 A 862 C 862 D 863 A 863 D 864 C 866 B 866 D 867 B 868 D 869 D 871 B 871 C 872 A 873 A 873 D Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Freitag, den 20. Januar 2006 825 (A) ) (B) ) 12. Sitz Berlin, Freitag, den 2 Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Freitag, den 20. Januar 2006 873 (A) ) (B) ) Nitzsche, Henry CDU/CSU 20.01.2006 (Mautsystemgesetz – MautSysG) – Gesetz zur Änderung des Verkehrswegeplanungs- beschleunigungsgesetzes – Gesetz über den Betrieb elektronischer Mautsysteme Müntefering, Franz SPD 20.01.2006 Multhaupt, Gesine SPD 20.01.2006 Anlage 1 Liste der entschuldigt A z z A – – – – – – – Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Andres, Gerd SPD 20.01.2006 Dr. Bauer, Wolf CDU/CSU 20.01.2006 Bernhardt, Otto CDU/CSU 20.01.2006 Binder, Karin DIE LINKE 20.01.2006 Binninger, Clemens CDU/CSU 20.01.2006 Carstensen, Christian SPD 20.01.2006 Ernst, Klaus DIE LINKE 20.01.2006 Evers-Meyer, Karin SPD 20.01.2006 Faße, Annette SPD 20.01.2006 Flach, Ulrike FDP 20.01.2006 Dr. Gerhardt, Wolfgang FDP 20.01.2006 Gerster, Martin SPD 20.01.2006 Golze, Diana DIE LINKE 20.01.2006 Hilsberg, Stephan SPD 20.01.2006 Hintze, Peter CDU/CSU 20.01.2006 Kauch, Michael FDP 20.01.2006 Kleiminger, Christian SPD 20.01.2006 Dr. Krüger, Hans-Ulrich SPD 20.01.2006 Lafontaine, Oskar DIE LINKE 20.01.2006 Lenke, Ina FDP 20.01.2006 Leutheusser- Schnarrenberger, Sabine FDP 20.01.2006 Lips, Patricia CDU/CSU 20.01.2006 Michelbach, Hans CDU/CSU 20.01.2006 Müller (Köln), Kerstin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 20.01.2006 P R D S S S S V W W A (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht en Abgeordneten nlage 2 Amtliche Mitteilungen Der Bundesrat hat in seiner 818. Sitzung am 21. De- ember 2005 beschlossen, den nachstehenden Gesetzen uzustimmen bzw. einen Antrag gemäß Artikel 77 bs. 2 des Grundgesetzes nicht zu stellen: Fünftes Gesetz zur Änderung des Dritten Buches Sozialgesetzbuch und anderer Gesetze Gesetz zum Einstieg in ein steuerliches Sofortpro- gramm Gesetz zur Beschränkung der Verlustverrech- nung im Zusammenhang mit Steuerstundungs- modellen Gesetz zur Abschaffung der Eigenheimzulage Erstes Gesetz zur Änderung des Zollfahndungs- dienstgesetzes Gesetz über den Ausgleich von Arbeitgeberauf- wendungen und zur Änderung weiterer Gesetze Fünftes Gesetz zur Änderung der Bundesnotar- ordnung arr, Detlef FDP 20.01.2006 iemann-Hanewinckel, Christel SPD 20.01.2006 r. Schäuble, Wolfgang CDU/CSU 20.01.2006 chmidt (Nürnberg), Renate SPD 20.01.2006 chultz (Everswinkel), Reinhard SPD 20.01.2006 pieth, Frank DIE LINKE 20.01.2006 teppuhn, Andreas SPD 20.01.2006 eit, Rüdiger SPD 20.01.2006 ächter, Gerhard CDU/CSU 20.01.2006 eißgerber, Gunter SPD 20.01.2006 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 874 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Freitag, den 20. Januar 2006 (A) (C) (B) ) – Gesetz über die Statistik zur Informationsgesell- schaft (Informationsgesellschaftsstatistikgesetz – InfoGesStatG) – Erstes Gesetz zur Änderung des Zweiten Buches Sozialgesetzbuch Der Vorsitzende des folgenden Ausschusses hat mit- geteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absieht: Haushaltsausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushalts- und Wirtschaftsführung 2005 Überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 17 02 Titel 632 01 – Aufwendungen für Gräber der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft – – Drucksachen 16/70, 16/135 Nr. 1.10 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushalts- und Wirtschaftsführung 2005 Überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 10 02 Titel 636 55 – Zuschüsse an die Träger der Krankenversicherung der Landwirte – – Drucksachen 16/90, 16/135 Nr. 1.12 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushalts- und Wirtschaftsführung 2005 Überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 15 09 Titel 671 42 – Versorgung mit Hilfsmitteln (Sachleistungen) – Haushalts- und Wirtschaftsführung 2005 Einwilligung in eine außerplanmäßige Ausgabe bei Ka- pitel 08 04 Titel 688 02 – Vorbehaltszahlungen an die EU-Kommission – – Drucksachen 16/17 (neu), 16/135 Nr. 1.1 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushalts- und Wirtschaftsführung 2005 Einwilligung in eine überplanmäßige Ausgabe bei Kapi- tel 09 12 Titel 681 12 – Arbeitslosengeld II – – Drucksachen 16/25, 16/135 Nr. 1.5 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushalts- und Wirtschaftsführung 2005 Einwilligung in eine überplanmäßige Ausgabe bei Kapi- tel 05 02 Titel 687 30 – Beitrag an die Vereinten Nationen – – Drucksachen 16/55, 16/135 Nr. 1.6 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushalts- und Wirtschaftsführung 2005 Überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 30 05 Titel 685 14 – Gesetzliche Endlageraufwendungen (Endlagervoraus- leistungen und Endlagergebühren) – – Drucksachen 16/68, 16/135 Nr. 1.8 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushalts- und Wirtschaftsführung 2005 Überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 09 12 Titel 632 11 – Beteiligung des Bundes an den Leistungen für Unter- kunft und Heizung – – Drucksachen 16/69, 16/135 Nr. 1.9 – (D – Drucksachen 16/92, 16/135 Nr. 1.13 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushalts- und Wirtschaftsführung 2005 Überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 17 10 Titel 681 01 – Erziehungsgeld – – Drucksachen 16/93, 16/135 Nr. 1.14 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushalts- und Wirtschaftsführung 2005 Überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 17 10 Titel 632 07 – Ausgaben nach § 8 Abs. 2 des Unterhaltsvorschussge- setzes – – Drucksachen 16/94, 16/135 Nr. 1.15 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushalts- und Wirtschaftsführung 2005 Überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 15 09 Titel 681 01 – Versorgungsbezüge für Beschädigte – – Drucksachen 16/95, 16/282 Nr. 1 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushalts- und Wirtschaftsführung 2005 Überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 10 02 Titel 636 51 – Zuschüsse zur Alterssicherung der Landwirte – – Drucksachen 16/96, 16/282 Nr. 2 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushalts- und Wirtschaftsführung 2005 Überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 30 04 Titel 632 12 – Bundesausgaben für Leistungen nach dem Bundes- ausbildungsförderungsgesetz (BAföG) (Zuschüsse an Studierende) – – Drucksachen 16/153, 16/282 Nr. 4 – 91, 1 0, T 12. Sitzung Berlin, Freitag, den 20. Januar 2006 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Hans-Peter Uhl


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Herr Präsident! Meine verehrten Kolleginnen und

    ollegen! Ich darf auf das Thema unserer Tagesordnung
    urückkommen. Es begann damit, dass der damalige
    undeskanzler Schröder gesagt hat, Deutschland betei-

    ige sich nicht an dem Irakkrieg, halte aber die Bündnis-
    erpflichtungen ein. Danach folgte – insbesondere in
    üngster Zeit – eine Reihe von Pressemeldungen, Ge-
    üchten, Unterstellungen und Halbwahrheiten, denen es
    elbstverständlich nachzugehen gilt.

    Ich halte auch die journalistische Neugier für richtig,
    en aufgeworfenen Fragen nachzugehen. Was ist daran
    ichtig? Wurde ein Doppelspiel gespielt? Hat die rot-
    rüne Regierung unter Schröder die Grenzen des Rechts-
    taates überschritten? Hat sie sich gegenüber Washing-
    on in rechtsstaatlicher Hinsicht der Leisetreterei schul-
    ig gemacht? Nicht nur die Journalisten müssen diesen
    ragen nachgehen, sondern auch wir im Parlament. Das
    aben wir getan.

    Den Hauptpunkt, der die beiden Agenten des Bun-
    esnachrichtendienstes betrifft, haben wir schon be-
    prochen. Ich möchte das nicht wiederholen.

    Es sind aber – wenn auch nur bei wenigen – Zweifel
    urückgeblieben, obwohl nicht nur dahergeredet, son-
    ern glaubhaft und in militärtechnischer Hinsicht logisch
    egründet wurde, warum diese beiden Agenten keinen
    nmittelbaren Beitrag zu Kampfhandlungen im Irak leis-
    en durften, sollten, wollten und konnten. Das ist glaub-
    aft versichert worden.






    (A) )



    (B) )


    Dr. Hans-Peter Uhl
    Nun sagt Kollege Ströbele: Die Botschaft höre ich
    wohl, allein mir fehlt der Glaube.


    (Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: So ist es!)


    Für diesen Fall – das haben wir schon festgestellt – be-
    steht noch die Möglichkeit der Akteneinsicht. Ich werde
    davon keinen Gebrauch machen, Herr Kollege Ströbele.
    Sie aber sollten davon Gebrauch machen,


    (Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Da können Sie sicher sein!)


    damit der letzte Zweifel ausgeräumt wird. Ich bin in der
    Sitzung überzeugt worden. Aber wenn Sie noch Rest-
    zweifel haben, dann ist das Ihre Sache.

    Damit haben wir diesen Fall eigentlich abgeschlos-
    sen. Das gilt für mich und nach Akteneinsicht hoffent-
    lich auch für Sie.

    Dennoch wird – insbesondere in den anderen Fra-
    gen – die Einrichtung eines Untersuchungsausschusses
    gefordert, Herr Kollege Westerwelle. Über die el-Masri-
    Verschleppung wurde im Innenausschuss stundenlang
    debattiert,


    (Fritz Rudolf Körper [SPD]: Ja!)


    und zwar mit einer Offenheit, die mir bei diesem Thema
    zu weit ging. Innenminister Schäuble hat im Ausschuss
    vorgetragen, was ihm von der Vorgängerregierung be-
    kannt war.

    Auch für mich stellt sich der Fall völlig klar dar: Die
    Bundesregierung hat, nachdem sie von dem Umstand
    der Verschleppung erfahren hatte, alles getan, was sie
    tun konnte.


    (Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Nur das PKGr nicht unterrichtet!)


    Das entspricht klassischem Verwaltungshandeln und ist
    auf allen Ebenen nachvollziehbar. Auch hierbei emp-
    fehle ich, sich die Akten anzuschauen. Sie werden sehen,
    dass sich am Ende der Beratungen des Untersuchungs-
    ausschusses kein vorwerfbares Verschulden gegenüber
    der Vorgängerregierung ergeben wird.

    Nehmen wir die CIA-Flüge. Auch hierüber wurde
    diese Woche im Innenausschuss lange mit dem zuständi-
    gen Staatssekretär debattiert. Welche neuen Erkenntnisse
    soll hier ein Untersuchungsausschuss noch liefern? Mir
    fällt dazu nicht viel ein.

    Schließlich bleibt die Vernehmung von Zammar.
    Auch hierüber gab es im Innenausschuss eine lange De-
    batte.

    Dies werden wir im PKGr noch ausführlich behan-
    deln. Ich meine, dass das der Ort ist, an dem wir solche
    Dinge besprechen sollten, nicht ein Untersuchungsaus-
    schuss.

    Nun hat Herr Röttgen Recht, wenn er sagt, es sei nicht
    Sache des Außenministers, der Opposition Ratschläge
    zu geben, ob sie einen Untersuchungsausschuss einset-
    zen soll oder nicht. Das geht die Regierung nichts an.
    Aber vielleicht nehmen Sie von mir einen Hinweis an.

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    (C (D ch habe schließlich fast ein Jahr für die Einsetzung des isa-Untersuchungsausschusses gekämpft. Im Nachinein sagen fast alle außer dem vorhin auf der vorletzen Bank sitzenden Exaußenminister Joschka Fischer er hat übrigens während der Rede von Frau Künast urchtbar gequält gelächelt –: Die Einsetzung eines ntersuchungsausschusses zum Visamissbrauch war ichtig und wichtig; er wird Konsequenzen haben. Hier aber, Herr Westerwelle, geht es um etwas andees. Die in Rede stehenden Fälle sind bzw. werden aufeklärt. Es sieht schon jetzt so aus, dass man keinen Vorurf erheben kann. Das allein reicht zwar nicht aus, um inen Untersuchungsausschuss abzulehnen. Man könnte hn trotzdem einsetzen. Wer weiß, ob nicht doch etwas erauskommt. Aber hier liegt der Fall anders. Ein Untersuchungsusschuss soll von seinem Wesen her das Parlament und ie Öffentlichkeit unterrichten. Die Erkenntnisse, die in inem solchen Ausschuss gewonnen werden, werden auf ie Marktplätze hinausgetragen. Das darf aber hier nicht eschehen. Das Parlament hat entschieden – hier errscht bei den Kollegen von der Linken ein nicht zu eseitigender Kenntnismangel –, dass es nicht erfahren ill, was die Geheimdienste machen. enn dafür sind neun Kollegen ausgewählt worden und llein diesen ist die ganze Verantwortung übertragen orden. Diese Kollegen haben das Recht, zu prüfen, und enießen unser Vertrauen. Wir glauben, dass sie ihre Areit richtig machen. Das ist der Gedanke, um den es hier eht. Ein Untersuchungsausschuss, der die Geheimhalungsgrenzen durchbricht, richtet Schaden an unseren achrichtendiensten und – das ist noch schlimmer – an er Zusammenarbeit zwischen den deutschen und den usländischen Nachrichtendiensten an. Das wiederum chadet der Sicherheit der Bundesrepublik Deutschland. abei haben wir erst gestern wieder erfahren, dass sama Bin Laden mit neuen Terroranschlägen droht. Bitte bedenken Sie all diese Aspekte. Es geht nicht arum, vielleicht noch etwas zu erfahren, was wir noch icht wussten, sondern darum, dass man durch die Einetzung eines Untersuchungsausschusses Schaden anichten kann. Deswegen bin ich dagegen. Ich bin in meiem Innersten noch nicht so weit im Regierungslager ngekommen, als dass ich das reflexhafte Verhalten von ppositionspolitikern nicht verstehen könnte. Es liegt och förmlich auf der Hand, dass man einer rot-grünen undesregierung, die mit der Attitüde angetreten ist, ich nicht an dem Irakkrieg zu beteiligen, nachweisen öchte, dass sie etwas ganz anderes gemacht hat als das, as damals auf dem Marktplatz von Goslar hinausosaunt wurde. Das verstehe ich durchaus. Aber bedenen Sie, dass Sie Schaden anrichten können! Ich will Ihen keine Vorwürfe machen, sondern Sie lediglich rmuntern, nachzudenken. Es handelt sich ja um eine merkwürdige Allianz bei er Opposition: von einem liberalen Gelb über ein etwas ngegilbtes Grün bis zu einem tiefen Rot. Dr. Hans-Peter Uhl (Heiterkeit bei der CDU/CSU – Volker Beck [Köln] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Mal eine Runde Beleidigungen?)


    (Zuruf von der LINKEN: Wir schon!)





    (A) )


    (B) )


    Diese unheilige Allianz passt nicht zusammen. Sie ha-
    ben ja an dem heutigen Rencontre gesehen, wie es wei-
    tergehen wird. Jeder von Ihnen will doch eine ganz an-
    dere Aufklärung betreiben. Es handelt sich ja um ein
    dreifaches Aufklärungsbegehren, das nicht zusammen-
    passt.

    Ich will mich nicht an den Spekulationen beteiligen,
    ob die Grünen die rot-grüne Außenpolitik aufarbeiten
    wollen. Man muss sich nur das Gesicht von Exaußen-
    minister Fischer anschauen, wenn Frau Künast spricht.
    Für mich ist entscheidend, dass die Aufarbeitung der rot-
    grünen Politik bereits durch den Wähler geschehen ist.
    Was braucht man mehr?


    (Sebastian Edathy [SPD]: Na ja, Herr Uhl!)


    Ich meine, wir sollten die Angelegenheit im PKGr ab-
    schließend behandeln.

    Zum Schluss noch ein Punkt: Ich teile den Vorwurf
    des Kollegen Ströbele, dass das Kanzleramt das PKGr in
    der Vergangenheit nicht immer so informiert hat, wie
    man es hätte tun sollen.


    (Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Falsch informiert wurde!)


    Deswegen sollten wir tiefer gehende Kontrollmöglich-
    keiten schaffen, wahrscheinlich durch eine Änderung
    des PKGr-Gesetzes, aber nicht durch die Einsetzung ei-
    nes Untersuchungsausschusses.

    Ich bedanke mich für die Aufmerksamkeit.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Zu einer Kurzintervention erteile ich dem Kollegen

Westerwelle das Wort.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Guido Westerwelle


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Herr Kollege Uhl, ich habe zunächst einmal anzumer-

    ken, dass Ihre Einschätzung, dass die drei unterschiedli-
    chen Oppositionsparteien nicht zusammenpassen, nicht
    völlig von der Hand zu weisen ist.


    (Heiterkeit und Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Auch die Behauptung, dass SPD und Union zusammen-
    passten, darf bestritten werden.


    (Heiterkeit und Beifall bei der FDP und der LINKEN – Eckart von Klaeden [CDU/CSU]: Aber dafür brauchen wir keinen Untersuchungsausschuss!)


    – Für diese Erkenntnis brauche ich keinen Untersu-
    chungsausschuss, Herr Kollege.

    Jetzt komme ich zu dem ernsten Grund, warum ich
    mich gemeldet habe. Ich bitte Sie, einen Zungenschlag
    nicht zu verwenden, den ich offen gestanden für unsere

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    (C (D usammenarbeit für außerordentlich gefährlich hielte. ir wollen den Untersuchungsausschuss, weil wir die orge haben, dass rote Linien überschritten worden sind, nd weil wir der Überzeugung sind, nicht aufzuklären ist chlechter, als aufzuklären. Wenn es Missstände gab, ann müssen diese aufgeklärt werden, und wir unterhalen uns dann allenfalls darüber, welche Instrumente des arlaments die sinnvolleren sind. Wenn es Missstände ab, dann müssen sie aufgeklärt werden, und es dürfen icht diejenigen, die aufklären, dass es Missstände gab, it dem Hinweis in die Ecke gestellt werden, sie ver chlechterten die Sicherheitslage Deutschlands. Das tun ielmehr diejenigen, die diese Missstände zu verantworen haben. So viel sollte immer noch klar sein. Zur Erwiderung Herr Kollege Uhl. Herr Kollege Westerwelle, Sie werden gehört haben, ass ich Ihnen nicht unterstellen wollte, dass Sie sich beusst an den Konsequenzen eines solchen Untersu hungsausschusses, der das Ganze transparent macht, chuldig machen. Trotzdem ist das vom Bundesnachichtendienst vorgetragene Argument nicht von der and zu weisen, dass wir Schaden anrichten und Men chen gefährden können, wenn die Zusammenarbeit wischen dem deutschen Nachrichtendienst und anderen achrichtendiensten in der arabischen Welt publik wird. as will ich aber hier nicht vertiefen. Die Zusammenänge sind nicht ohne Logik und haben mich überzeugt. Sie sagen, wir müssten Missstände aufklären, wenn ie vorgekommen seien. Selbstverständlich. Jetzt kommt er entscheidende Unterschied: Was hindert uns daran, ie Missstände im Parlamentarischen Kontrollgremium ufzuklären und dann über das Kanzleramt und die zutändigen Minister Konsequenzen zu ziehen? Das kann on der Ahndung von fehlerhaftem Verhalten von Beamen über Versetzungen bis hin zu anderen personellen onsequenzen reichen. Alles ist als Ergebnis des geheien Wirkens im Parlamentarischen Kontrollgremium öglich. Mir geht es darum: Kontrolle muss sein, auch ei den Nachrichtendiensten, Rechtsstaat muss sein, uch bei den Nachrichtendiensten. Aber bei den Nachichtendiensten muss alles im geheimen Bereich bleiben. uch Konsequenzen, die gezogen werden müssen, könen geheim und wirksam umgesetzt werden. Das ist der edanke, um den es mir geht. Lassen Sie uns in der phäre der Geheimhaltung bleiben, lassen Sie uns aber rotzdem kritisch bleiben, kontrollieren und Konsequenen ziehen. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    (Beifall bei der FDP und der LINKEN)