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ID1601204700

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    9. CDU/CSU-Fraktion.: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/12 Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ Petra Heß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 13: Erste Beratung des von den Abgeordneten Irmingard Schewe-Gerigk, Volker Beck (Köln) und der Fraktion des BÜNDNIS- SES 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Umsetzung euro- päischer Antidiskriminierungsrichtlinien (Drucksache 16/297) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 6: Antrag der Abgeordneten Dr. Ilja Seifert, DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christine Lambrecht (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 7: Vereinbarte Debatte: Berichte über die Rolle von BND-Mitarbeitern vor und während des Irakkrieges . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle (FDP) . . . . . . . . . . . . Dr. Norbert Röttgen (CDU/CSU) . . . . . . . . . Petra Pau (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . Renate Künast (BÜNDNIS 90/ 834 C 836 A 847 B 847 D 849 A 849 A 851 B 853 A 855 B Deutscher B Stenografisch 12. Sitz Berlin, Freitag, den 2 I n h a l Tagesordnungspunkt 12: Beratung der Unterrichtung durch den Wehrbe- auftragten: Jahresbericht 2004 (46. Bericht) (Drucksache 15/5000) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Reinhold Robbe, Wehrbeauftragter des Deutschen Bundestages . . . . . . . . . . . . Anita Schäfer (Saalstadt) (CDU/CSU) . . . . . . Elke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hedi Wegener (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Paul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) . . . . . . . . . Winfried Nachtwei (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . r d f ( I D M C D K D 825 A 825 B 827 D 829 A 830 C 831 C 832 B 833 B Karin Binder, Sevim Dagdelen, Jörn Wunderlich, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der LINKEN: EU-Antidiskriminie- undestag er Bericht ung 0. Januar 2006 t : ungsrichtlinien durch einheitliches Anti- iskriminierungsgesetz wirksam und um- assend umsetzen Drucksache 16/370) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . rmingard Schewe-Gerigk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Jürgen Gehb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . echthild Dyckmans (FDP) . . . . . . . . . . . . . hristel Humme (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Ilja Seifert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . arin Evers-Meyer, Beauftragte der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen . . . . . . . . . . . . . . . . r. Roger Kusch, Senator (Hamburg) . . . . . . 836 B 836 C 837 C 839 D 841 A 842 C 844 A 845 B DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Max Stadler (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . 857 A 858 C II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Freitag, den 20. Januar 2006 Dr. Guido Westerwelle (FDP) . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . Dr. Diether Dehm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Ulrich Klose (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . Hans-Ulrich Klose (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrich Maurer (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Dr. Norbert Röttgen (CDU/CSU) . . . . . . . Olaf Scholz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bernd Schmidbauer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Max Stadler (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Uhl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle (FDP) . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Uhl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 859 A 859 D 860 B 860 C 860 C 862 A 862 C 862 D 863 A 863 D 864 C 866 B 866 D 867 B 868 D 869 D 871 B 871 C 872 A 873 A 873 D Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Freitag, den 20. Januar 2006 825 (A) ) (B) ) 12. Sitz Berlin, Freitag, den 2 Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Freitag, den 20. Januar 2006 873 (A) ) (B) ) Nitzsche, Henry CDU/CSU 20.01.2006 (Mautsystemgesetz – MautSysG) – Gesetz zur Änderung des Verkehrswegeplanungs- beschleunigungsgesetzes – Gesetz über den Betrieb elektronischer Mautsysteme Müntefering, Franz SPD 20.01.2006 Multhaupt, Gesine SPD 20.01.2006 Anlage 1 Liste der entschuldigt A z z A – – – – – – – Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Andres, Gerd SPD 20.01.2006 Dr. Bauer, Wolf CDU/CSU 20.01.2006 Bernhardt, Otto CDU/CSU 20.01.2006 Binder, Karin DIE LINKE 20.01.2006 Binninger, Clemens CDU/CSU 20.01.2006 Carstensen, Christian SPD 20.01.2006 Ernst, Klaus DIE LINKE 20.01.2006 Evers-Meyer, Karin SPD 20.01.2006 Faße, Annette SPD 20.01.2006 Flach, Ulrike FDP 20.01.2006 Dr. Gerhardt, Wolfgang FDP 20.01.2006 Gerster, Martin SPD 20.01.2006 Golze, Diana DIE LINKE 20.01.2006 Hilsberg, Stephan SPD 20.01.2006 Hintze, Peter CDU/CSU 20.01.2006 Kauch, Michael FDP 20.01.2006 Kleiminger, Christian SPD 20.01.2006 Dr. Krüger, Hans-Ulrich SPD 20.01.2006 Lafontaine, Oskar DIE LINKE 20.01.2006 Lenke, Ina FDP 20.01.2006 Leutheusser- Schnarrenberger, Sabine FDP 20.01.2006 Lips, Patricia CDU/CSU 20.01.2006 Michelbach, Hans CDU/CSU 20.01.2006 Müller (Köln), Kerstin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 20.01.2006 P R D S S S S V W W A (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht en Abgeordneten nlage 2 Amtliche Mitteilungen Der Bundesrat hat in seiner 818. Sitzung am 21. De- ember 2005 beschlossen, den nachstehenden Gesetzen uzustimmen bzw. einen Antrag gemäß Artikel 77 bs. 2 des Grundgesetzes nicht zu stellen: Fünftes Gesetz zur Änderung des Dritten Buches Sozialgesetzbuch und anderer Gesetze Gesetz zum Einstieg in ein steuerliches Sofortpro- gramm Gesetz zur Beschränkung der Verlustverrech- nung im Zusammenhang mit Steuerstundungs- modellen Gesetz zur Abschaffung der Eigenheimzulage Erstes Gesetz zur Änderung des Zollfahndungs- dienstgesetzes Gesetz über den Ausgleich von Arbeitgeberauf- wendungen und zur Änderung weiterer Gesetze Fünftes Gesetz zur Änderung der Bundesnotar- ordnung arr, Detlef FDP 20.01.2006 iemann-Hanewinckel, Christel SPD 20.01.2006 r. Schäuble, Wolfgang CDU/CSU 20.01.2006 chmidt (Nürnberg), Renate SPD 20.01.2006 chultz (Everswinkel), Reinhard SPD 20.01.2006 pieth, Frank DIE LINKE 20.01.2006 teppuhn, Andreas SPD 20.01.2006 eit, Rüdiger SPD 20.01.2006 ächter, Gerhard CDU/CSU 20.01.2006 eißgerber, Gunter SPD 20.01.2006 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 874 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Freitag, den 20. Januar 2006 (A) (C) (B) ) – Gesetz über die Statistik zur Informationsgesell- schaft (Informationsgesellschaftsstatistikgesetz – InfoGesStatG) – Erstes Gesetz zur Änderung des Zweiten Buches Sozialgesetzbuch Der Vorsitzende des folgenden Ausschusses hat mit- geteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absieht: Haushaltsausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushalts- und Wirtschaftsführung 2005 Überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 17 02 Titel 632 01 – Aufwendungen für Gräber der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft – – Drucksachen 16/70, 16/135 Nr. 1.10 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushalts- und Wirtschaftsführung 2005 Überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 10 02 Titel 636 55 – Zuschüsse an die Träger der Krankenversicherung der Landwirte – – Drucksachen 16/90, 16/135 Nr. 1.12 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushalts- und Wirtschaftsführung 2005 Überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 15 09 Titel 671 42 – Versorgung mit Hilfsmitteln (Sachleistungen) – Haushalts- und Wirtschaftsführung 2005 Einwilligung in eine außerplanmäßige Ausgabe bei Ka- pitel 08 04 Titel 688 02 – Vorbehaltszahlungen an die EU-Kommission – – Drucksachen 16/17 (neu), 16/135 Nr. 1.1 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushalts- und Wirtschaftsführung 2005 Einwilligung in eine überplanmäßige Ausgabe bei Kapi- tel 09 12 Titel 681 12 – Arbeitslosengeld II – – Drucksachen 16/25, 16/135 Nr. 1.5 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushalts- und Wirtschaftsführung 2005 Einwilligung in eine überplanmäßige Ausgabe bei Kapi- tel 05 02 Titel 687 30 – Beitrag an die Vereinten Nationen – – Drucksachen 16/55, 16/135 Nr. 1.6 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushalts- und Wirtschaftsführung 2005 Überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 30 05 Titel 685 14 – Gesetzliche Endlageraufwendungen (Endlagervoraus- leistungen und Endlagergebühren) – – Drucksachen 16/68, 16/135 Nr. 1.8 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushalts- und Wirtschaftsführung 2005 Überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 09 12 Titel 632 11 – Beteiligung des Bundes an den Leistungen für Unter- kunft und Heizung – – Drucksachen 16/69, 16/135 Nr. 1.9 – (D – Drucksachen 16/92, 16/135 Nr. 1.13 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushalts- und Wirtschaftsführung 2005 Überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 17 10 Titel 681 01 – Erziehungsgeld – – Drucksachen 16/93, 16/135 Nr. 1.14 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushalts- und Wirtschaftsführung 2005 Überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 17 10 Titel 632 07 – Ausgaben nach § 8 Abs. 2 des Unterhaltsvorschussge- setzes – – Drucksachen 16/94, 16/135 Nr. 1.15 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushalts- und Wirtschaftsführung 2005 Überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 15 09 Titel 681 01 – Versorgungsbezüge für Beschädigte – – Drucksachen 16/95, 16/282 Nr. 1 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushalts- und Wirtschaftsführung 2005 Überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 10 02 Titel 636 51 – Zuschüsse zur Alterssicherung der Landwirte – – Drucksachen 16/96, 16/282 Nr. 2 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushalts- und Wirtschaftsführung 2005 Überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 30 04 Titel 632 12 – Bundesausgaben für Leistungen nach dem Bundes- ausbildungsförderungsgesetz (BAföG) (Zuschüsse an Studierende) – – Drucksachen 16/153, 16/282 Nr. 4 – 91, 1 0, T 12. Sitzung Berlin, Freitag, den 20. Januar 2006 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Guido Westerwelle


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und

    Herren! Kolleginnen und Kollegen! Herr Außenminister,
    ich will vorab drei Richtigstellungen vornehmen: Weder
    bei der heutigen Debatte noch bei der Diskussion über
    die Notwendigkeit eines Untersuchungsausschusses geht
    es um die Frage, ob es richtig oder falsch war, dass sich
    Deutschland am Irakkrieg nicht beteiligt hat. Die Freien
    Demokraten haben hier im Hause immer erklärt, dass
    wir den militärischen Alleingang für falsch gehalten
    haben; das hat Wolfgang Gerhardt hier klar zum Aus-
    druck gebracht.


    (Volker Beck [Köln] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wie bitte?!)


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    (C (D ir wollen, auch was uns angeht, keine Geschichtskliterung. Man muss Freie Demokraten auch nicht über die Notendigkeit von Geheimdiensten belehren, Herr Minis er. Wir wissen, dass man Geheimdienste braucht. Wir ind selber in Landesregierungen vertreten – übrigens enauso stark wie Ihre Partei – und, mit Verlaub, wir haen drei Jahrzehnte in der Außenpolitik gewirkt. Wir issen also, dass man Geheimdienste braucht, und dies ann in keiner Weise in Zweifel gezogen werden. Dann haben Sie, Herr Minister, davon gesprochen, ir würden hier dem Antiamerikanismus ein fruchtba es Feld bereiten. Das ist – bei aller Zurückhaltung – irklich ein starkes Stück! m Gegenteil: Wenn es im Rahmen der gesamten Deatte eine Partei und eine Fraktion gegeben hat, die sich on manchem antiamerikanischen Reflex, der in Wahlämpfen so fruchtbar eingesetzt worden ist, istanziert hat, dann waren das die Freien Demokraten. as muss an dieser Stelle ganz deutlich gesagt werden. Das gilt im Übrigen auch für die Kolleginnen und ollegen von der Union. Sie dagegen haben einen Wahlampf damit bestritten, in einem weiteren Wahlkampf aben Sie das versucht; nicht Sie persönlich, aber Sie issen, dass Sie nicht alleine gearbeitet haben. Es geht, mit Verlaub gesagt, auch nicht allein um die rage des Einsatzes des BND. Es gab eine ganze Verettung von Vorfällen. Dadurch drängt sich der Einruck auf, als hätten wir uns in Deutschland Grauzonen eleistet, als sei die Gefahr, dass rote Linien übertreten orden sind, doch zu groß. (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    (Beifall bei der FDP)


    (Beifall bei der FDP)


    (Beifall bei der FDP)


    (Beifall bei der FDP)


    (Beifall bei der FDP)


    as, meine Damen und Herren, ist der eigentliche Punkt,
    m den es heute geht.

    Erstens. Wie wir erfahren mussten, ist ein deutscher
    taatsbürger vom amerikanischen Geheimdienst ent-
    ührt worden. Das ist ein skandalöser Vorgang. Wir wol-
    en wissen, was die Regierung, als sie davon erfahren
    at, dagegen getan hat – auch im Rahmen von Gesprä-
    hen – und was die Schlussfolgerungen daraus sind. Das
    uss aufgeklärt werden.


    (Beifall bei der FDP und der LINKEN)


    ch denke, in diesem Punkt sind wir uns alle einig.

    Man stelle sich einmal vor, der deutsche Geheim-
    ienst hätte einen amerikanischen Staatsbürger aus den
    SA verschleppt, misshandelt, in ein fremdes Land ge-
    racht und dort fünf Monate lang festgehalten, und ein
    bgeordneter oder ein Minister würde sagen, darüber






    (A) )



    (B) )


    Dr. Guido Westerwelle
    wolle man öffentlich nicht sprechen, das könnte die
    Europäer ärgern, er wäre doch mit Schimpf und Schande
    nach Hause geschickt worden. So viel Selbstbewusstsein
    erwarte ich auch vom Deutschen Bundestag.


    (Beifall bei der FDP und der LINKEN)


    Das ist eine Frage des Rechtsstaates und unserer eige-
    nen nationalen Souveränität. Dabei bin ich weiß Gott
    unverdächtig – ich bin Vorstandsmitglied der Atlantik-
    Brücke –, dass ich hier irgendwelche antiamerikanischen
    Reflexe ausleben wollte.

    Der zweite wesentliche Vorgang: Die Bundeskanzle-
    rin hat kurz vor ihrer Reise nach Washington und wäh-
    rend ihres Besuches dort gesagt, Guantanamo müsse
    geschlossen werden, ein solches Lager passe nicht zu ei-
    nem Rechtsstaat. Wir als Opposition haben ausdrücklich
    gesagt, dass das eine kluge und wohltuende Haltung war,
    die die Frau Bundeskanzlerin dort eingenommen hat.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD und der LINKEN)


    Aber wenn man die Auffassung vertritt – offensichtlich
    sind wir alle dieser Meinung –, dass es solche rechts-
    freien Räume nicht geben darf, dass Guantanamo Un-
    recht ist, dann ist es unakzeptabel, dass deutsche Beamte
    nach Guantanamo fliegen, um sich dort an Verhören zu
    beteiligen. Das wollen wir aufgeklärt wissen.


    (Beifall bei der FDP und der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Uns wurde von der jetzigen Regierung mitgeteilt,
    dass der Generalbundesanwalt, der bei den Ermittlungen
    federführend ist, nicht einmal darüber informiert wurde,
    dass Beamte nach Guantanamo und übrigens auch nach
    Syrien gereist sind und dort in einem syrischen Folterge-
    fängnis Vernehmungen vorgenommen haben. Das ist
    doch eine Frage, die uns in einem Rechtsstaat betrifft. Es
    geht deshalb nicht um eine Auseinandersetzung zwi-
    schen Opposition und Regierung, es geht um das Selbst-
    verteidigungsrecht des Rechtsstaates durch den Deut-
    schen Bundestag.


    (Beifall bei der FDP und der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Ein dritter wichtiger Punkt: Alle Mitglieder des Par-
    lamentarischen Kontrollgremiums haben erklärt, dass
    sich die Beamten, die dort vorgestern angehört worden
    sind, glaubwürdig geäußert haben. Das ist dann aber
    auch alles, was in der Erklärung steht. Mehr hineinzuin-
    terpretieren ist in meinen Augen auch nicht zulässig.


    (Beifall bei Abgeordneten der FDP sowie des Abg. Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN])


    – Es klatschen auch Mitglieder, die in dem Parlamentari-
    schen Kontrollgremium gesessen haben. – Ich sage das
    deswegen, weil man sonst nicht mehr damit rechnen
    kann, dass man, wenn anschließend eine solche Öffent-
    lichkeitsarbeit betrieben wird, auf vernünftige Art und
    Weise miteinander umgeht.

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    (C (D Ich will in diesem Zusammenhang mit großem Nachruck fragen: Warum erfahren wir eigentlich erst aus der eitung, dass BND-Beamte in Bagdad gewesen sind? ieso haben Sie das nicht vorher dem Parlamentari chen Kontrollgremium berichtet, das dafür zuständig ewesen wäre? err Außenminister, ich war seinerzeit bei Ihnen im anzleramt. Im Namen des damaligen deutschen Buneskanzlers Gerhard Schröder haben Sie die Einladung usgesprochen. Wir wurden als Parteiund Fraktionsorsitzende informiert. Sie haben uns stets informiert – uch über vieles Heikle und manches, was mehr als heiel gewesen ist. Niemals ist irgendetwas davon an die ffentlichkeit gekommen. Über diesen Vorgang haben ie weder uns noch das Parlamentarische Kontrollgreium informiert. Es muss doch die Frage erlaubt sein, arum nicht. Was spricht denn dagegen, dass das aufgelärt wird? Ich finde übrigens: Wenn eine Regierung agt, dass das nicht aufgeklärt werden soll und dass der ntersuchungsausschuss nicht eingesetzt werden darf, ann ist das – mit Verlaub – ein Anlass, darüber nachzuenken, ob er gerade deshalb nicht doch notwendig ist. ch appelliere deswegen auch an die anderen Kolleginen und Kollegen, die ja genauso wie wir das Gefühl haen, dass sich am Schluss möglicherweise herausstellt, ass alles fabelhaft gewesen ist. Das mag so sein. Es ist a der Sinn eines Untersuchungsausschusses, festzustelen, dass das Ergebnis entweder so oder so ist, und dass ielleicht auch andere Dinge besprochen werden könen. Ich sage das ganz klar. Entschuldigen Sie bitte, wenn ich mal an die Debatte rinnere, die wir hier über den Visa-Untersuchungsauschuss geführt haben. Soll ich Ihnen mal zitieren, was ie Kolleginnen und Kollegen der Regierungskoalition us SPD und Grünen gesagt haben, warum dieser Visantersuchungsausschuss völlig schädlich und absolut icht notwendig sei, da alles in Ordnung gewesen sei? ittlerweile weiß jeder, wie notwendig es war, dass der eutsche Bundestag aufgeklärt hat. (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    (Zuruf von der LINKEN: Sehr richtig!)


    (Beifall bei der FDP und der LINKEN)


    (Beifall bei der FDP und der LINKEN)


    (Beifall des Abg. Olaf Scholz [SPD])


    Also: Wir Freien Demokraten wissen um die staats-
    olitische Verantwortung. Wir wissen aber auch, dass
    ier Grauzonen sichtbar geworden sind, die erhellt wer-
    en müssen. Das dient dem Rechtsstaat und das ist auch
    ine Frage des Selbstbewusstseins der parlamentarischen
    ontrolle. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Oppo-

    ition – oder auch ein Teil der Opposition – darauf ver-
    ichtet, dass hier aufgeklärt wird, was im Interesse unse-
    es Rechtsstaates dringend aufgeklärt werden muss.

    Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.


    (Beifall bei der FDP und der LINKEN)







    (A) )



    (B) )



Rede von Katrin Dagmar Göring-Eckardt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Das Wort hat der Kollege Dr. Norbert Röttgen, CDU/

CSU-Fraktion.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Norbert Röttgen


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Es ist circa eine Woche her, dass in der Öffentlichkeit
    Behauptungen und auch Vorwürfe über die Rolle des
    Bundesnachrichtendienstes vor und während des Irak-
    krieges geäußert worden sind.

    Ich möchte unterstreichen, dass dies auch das Thema
    der heutigen Debatte ist. Es ist völlig in Ordnung und
    richtig, dass wir diese Debatte führen. Herr Westerwelle,
    dies ist das Thema und nicht der Irakkrieg als solcher
    und auch nicht Guantanamo oder Verhöre in Gefängnis-
    sen. Das sind andere Themen. Ich bin sehr dafür, dass
    wir uns in dieser Debatte auf dieses Thema konzentrie-
    ren, ohne die anderen Themen auszuschließen. Sie wer-
    den im Kontrollgremium und im Bundestag natürlich
    auch weiter eine Rolle spielen. Konzentrieren wir uns
    aber auf dieses Thema; denn es geht ja um einen erhebli-
    chen Vorwurf, der aufgestellt worden ist, nämlich um
    den Vorwurf der zumindest punktuellen aktiven Beteili-
    gung an Kriegshandlungen und an der Kriegsführung der
    Amerikaner.

    Einen Tag nach Bekanntwerden dieser Behauptungen
    ist das Parlamentarische Kontrollgremium zu einer
    Sondersitzung zusammengekommen. Wir haben am
    Mittwoch dieser Woche sechs Stunden getagt. Insgesamt
    haben wir jetzt rund zehn Stunden dazu getagt. Ich be-
    tone das nicht, um unseren Fleiß zu unterstreichen, son-
    dern ich betone das, weil dieses Verfahren, die zügige
    Aufklärung im zuständigen Gremium, das ausdrückt,
    was ich allen Fraktionen zugestehe und was alle Fraktio-
    nen für sich in Anspruch nehmen, nämlich den Wunsch,
    die Behauptungen, die in der Öffentlichkeit eine Rolle
    gespielt haben, lückenlos aufzuklären. Das ist unsere
    Aufgabe.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Es verbindet uns, dass wir dies aufklären und der Öffent-
    lichkeit auch transparent machen wollen, soweit es ver-
    tretbar ist.

    Darum möchte ich den einstimmigen Beschluss, den
    wir am Mittwoch gefasst haben, einmal in Auszügen
    vorlesen, um ihn auch hier im Parlament noch einmal
    zur Kenntnis zu bringen. Es sind Auszüge aus dem ein-
    stimmigen Beschluss. Ich zitiere: Die Mitarbeiter des
    BND, die vor Ort waren, haben glaubhaft bekundet, in
    keiner Weise, weder bei Vorbereitung noch bei Planung
    oder Durchführung, an der Bombardierung des Restau-
    rants im Stadtteil Mansur am 7. April 2003 mitgewirkt
    zu haben. – Das war der schwerste und konkreteste Vor-
    wurf, der gemacht worden ist. Diese Bekundung haben
    alle Mitglieder als glaubhaft angesehen. Diese Beteili-
    gung hat es definitiv nicht gegeben. Das hat die Führung
    des Bundesnachrichtendienstes so mitgeteilt und die ak-
    tiv im Einsatz befindlichen Beamten haben das bestätigt.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)


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    (C (D Es ist wichtig, dass in diesem wichtigen Punkt Klareit herrscht. Die Mitarbeiter des BND haben bekundet, ass es eine klare und eindeutige Auftragsund Weiungslage gab, keine Unterstützung für operative ampfhandlungen zu leisten. Die Bundesregierung hat argelegt, dass diese Auftragsund Weisungslage im atsächlichen Vollzug eingehalten worden ist. Das Konrollgremium wird diese Darlegungen der Bundesregieung unter anderem durch Akteneinsicht und erforderlihenfalls durch Beauftragung eines militärischen achverständigen überprüfen. Die Beschlusslage des Gremiums liegt vor. Wir haben s für wichtig gehalten, dass diese Informationen an die ffentlichkeit gehen. Die Untersuchung ist noch nicht eendet, sondern wir wollen das, was mündlich durch ie Bundesregierung vorgetragen worden ist, noch durch kteneinsicht überprüfen. Aber ich möchte die Bewer ung vornehmen, dass bis auf das letzte Beweismittel der kteneinsicht, das noch aussteht, im Kontrollgremium ine sehr weitgehende Klärung erfolgt ist. Das ergibt ich aus dem dort festgestellten Sachverhalt. Gleichwohl begrüße ich für unsere Fraktion diese ffentliche Debatte ausdrücklich, die wir heute im Parament dazu führen, obwohl wir in der Aufklärung diees Falles sehr weit sind. Sie macht Sinn. ie ist nicht überflüssig. Es gibt auch ganz unterschiedlihe Gesichtspunkte, die wir heute und in Zukunft weiter ebattieren müssen. Ich möchte die drei wichtigsten Geichtspunkte betonen, die aus meiner Sicht von großer olitischer Bedeutung sind. Erstens. Das, was wir auch kontrovers diskutieren ollen, können und dürfen, ist die Frage: Was halten wir on der Entscheidung, Mitarbeiter des BND vor und ährend des Krieges dort zu platzieren, um eine eigene achrichtendienstliche Erkenntnisgrundlage zu haen? Das ist eine politische Bewertung des Sachverhalts, m den es geht. Ich bin dafür, dass wir uns darauf konentrieren. Ich möchte betonen, dass sich nach meiner berzeugung die Bundesregierung diese Entscheidung icht leicht gemacht hat, sondern es als eine sehr schwieige Abwägung nicht zuletzt auch im Hinblick auf die efährdung der beiden Mitarbeiter angesehen hat. Zweitens. Es ist meine Überzeugung, dass diese Entcheidung in der Sache richtig war. s war richtig, im nationalen Sicherheitsinteresse eine igene nachrichtendienstliche Erkenntnisgrundlage zu aben. Ich möchte bei dieser Gelegenheit – mein Einruck ist, dass ich da nicht für mich alleine spreche, sonern dass dies auch für andere Mitglieder des Gremiums ilt – hier im Parlament den beiden Mitarbeitern meinen espekt ausdrücken, die wir im Gremium kennen ge ernt haben, die um die Gefahren für ihr Leben wussten nd in diesem Bewusstsein einen Dienst für unser Land nd für die Sicherheit unserer Bürger geleistet haben. (Beifall bei der CDU/CSU, der SPD, der FDP und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    (Dr. Guido Westerwelle [FDP]: Ja!)


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)







    (A) )



    (B) )


    Dr. Norbert Röttgen
    Ich meine weiterhin, Herr Westerwelle, dass diese
    Debatte ein guter Anlass ist, über die Rolle der Geheim-
    dienste zu reden. Darum möchte ich für unsere Fraktion
    deutlich machen – ich freue mich über den Konsens, das
    wird offensichtlich von allen so gesehen, aber es ist
    durchaus sinnvoll, das zu unterstreichen und zu betonen –,
    dass die Nachrichtendienste und die nachrichtendienstli-
    che Informationsbeschaffung für unseren demokrati-
    schen Staat und die Kernaufgabe des Staates, alles für
    die Sicherheit der Bürger zu tun, unverzichtbar sind. Wir
    als demokratischer Staat brauchen Nachrichtendienste.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Ich glaube des Weiteren, dass die Bedeutung der
    Nachrichtendienste angesichts der Gefahren des interna-
    tionalen Terrorismus gewachsen ist. Es ist wichtig, dass
    wir das im Parlament auf einer möglichst breiten Grund-
    lage darstellen. Wenn das der Fall ist, dann haben wir
    alle ein Interesse an der Gewährleistung der Funk-
    tionsfähigkeit der Nachrichtendienste. Auch das ist
    meines Erachtens Bestandteil eines begrüßenswerten
    Konsenses.

    Ich möchte betonen, dass ich nicht nur keinen Gegen-
    satz zwischen der Funktionsfähigkeit und einer effekti-
    ven Kontrolle der Nachrichtendienste sehe, sondern
    auch der Auffassung bin, dass die Funktionsfähigkeit der
    Nachrichtendienste von zwei Voraussetzungen abhängig
    ist. Wenn wir ihre Funktionsfähigkeit aufrechterhalten
    wollen, dann müssen wir sicherstellen, dass beide Vo-
    raussetzungen erfüllt sind. Zum einen müssen wir die in-
    ternationale Kooperationsfähigkeit unserer Geheim-
    dienste gewährleisten. Geheimdienste verlieren die
    internationale Kooperationsfähigkeit, wenn sie nicht
    mehr geheim operieren können.


    (Dr. Peter Struck [SPD]: Sehr richtig!)


    Deshalb müssen wir im Sinne ihrer Funktionsfähigkeit
    und ihrer Kooperationsfähigkeit die Geheimhaltung der
    Geheimdienste gewährleisten.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD – Eckart von Klaeden [CDU/ CSU]: Deshalb heißen sie ja so!)


    Zum anderen müssen wir aber auch die innerstaat-
    liche Akzeptanz der Nachrichtendienste sicherstellen.


    (Zuruf von der LINKEN: Ja, eben!)


    Wenn ihnen die innerstaatliche und parlamentarische
    Akzeptanz fehlt, sind sie ebenfalls nicht funktionsfähig.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Um innerstaatliche Akzeptanz herzustellen, ist die effek-
    tive Kontrolle der Nachrichtendienste unerlässlich.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Diese kann nur auf einer Basis wechselseitigen Vertrau-
    ens stattfinden. Ich glaube, ich kann für das Parlament
    unterstreichen, dass wir den Anspruch und die Erwar-
    tung haben, dass wir – insbesondere das zuständige Gre-

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    (C (D ium – offen, vertrauensvoll und frühzeitig informiert erden. Wir könnten es als Parlament nicht akzeptieren, enn die Information erst dann erfolgen würde, wenn ereits in den Medien über entsprechende Vorfälle beichtet wurde. (Beifall bei der CDU/CSU – Dr. Guido Westerwelle [FDP]: Aber so war es! – Jürgen Koppelin [FDP]: So ist es gelaufen!)


    n diesem Fall würde die Information zu spät erfolgen.
    ch möchte aber genauso betonen, dass die Nachrichten-
    ienste auf dieser Basis das Vertrauen des Parlaments
    erdienen. Darum kann es auch nicht richtig sein, dass
    chon ein Zeitungsbericht oder eine Fernsehsendung
    usreicht, um das Vertrauen zu zerstören. Die Vertrau-
    nsgrundlagen müssen schon wechselseitig geschaffen
    erden.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Zur Akzeptanz gehört weiter – ich greife Ihren Hin-
    eis auf –, dass wir eine Debatte führen und eine Ent-

    cheidung über die Grenzen des Einsatzes von Nachrich-
    endiensten treffen müssen. Wir haben nach meiner
    uffassung in dieser Debatte noch nicht die notwendige
    larheit erzielt. Dass wir die Nachrichtendienste wollen,

    teht außer Frage. Aber wo sind die Grenzen ihres Ein-
    atzes zu ziehen?

    Nachrichtendienstliche Tätigkeit findet in unserem
    and wie jede staatliche Tätigkeit im Rahmen und unter
    er Bedingung von Rechtsstaatlichkeit statt.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    avon ist kein Bereich ausgenommen. Nachrichten-
    ienste kooperieren aber auch mit Nachrichtendiensten
    us Staaten, die keine rechtsstaatliche Ordnung haben.
    o in dem Spannungsverhältnis von eigenen rechts-

    taatlichen Vorstellungen und der Informationsbeschaf-
    ung, die für die Sicherheitslage unseres Landes mögli-
    herweise relevant ist – dabei geht es um die Frage der
    erhöre –, Grenzen zu ziehen sind, ist zu justieren. Wir
    üssen diese Debatte führen und in dieser Frage eine
    ntscheidung treffen.

    Drittens müssen wir uns über den parlamentari-
    chen Umgang mit diesem Vorfall im Zusammenhang
    it den Nachrichtendiensten klar werden. Ich bin sehr

    uversichtlich, dass wir einen angemessenen Umgang in
    em Spannungsverhältnis, in dem sich die Nachrichten-
    ienste bewegen, finden. Notwendig sind effektive Kon-
    rollen. Die Bevölkerung hat einen legitimen Anspruch
    uf Information. Eine weitere Notwendigkeit besteht da-
    in, die Funktionsfähigkeit der Nachrichtendienste si-
    herzustellen. Mit diesen Notwendigkeiten wird das Par-
    ament verantwortungsvoll umgehen.

    Ich komme zum Schluss. Als Parlamentarier möchte
    ch mir diese Bemerkung nicht verkneifen, Herr Außen-
    inister. Das Recht, Untersuchungsausschüsse einzu-

    ichten, ist ein Minderheitenrecht des Parlaments. Ich
    erteidige dieses Recht ohne Einschränkung. Letztlich






    (A) )



    (B) )


    Dr. Norbert Röttgen
    muss die Minderheit darüber befinden, ob sie von die-
    sem Recht Gebrauch machen möchte.


    (Beifall bei Abgeordneten der FDP)


    Ich bin der Auffassung, dass sich das Parlament selber
    zu organisieren und darüber zu entscheiden hat. Ich habe
    keinen Zweifel an seinem verantwortlichen Umgang in
    diesem Spannungsverhältnis und seiner Entscheidung,
    mit welchen Instrumenten es an solche Fragen heran-
    geht. Ich halte Ratschläge der Regierung, wie sich das
    Parlament sinnvollerweise zu organisieren habe, für un-
    angemessen. Das ist Sache des Parlaments. Wir, die Par-
    lamentarier, sollten darüber entscheiden.


    (Beifall bei der CDU/CSU, der SPD, der FDP und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)