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ID1601204500

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/12 Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ Petra Heß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 13: Erste Beratung des von den Abgeordneten Irmingard Schewe-Gerigk, Volker Beck (Köln) und der Fraktion des BÜNDNIS- SES 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Umsetzung euro- päischer Antidiskriminierungsrichtlinien (Drucksache 16/297) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 6: Antrag der Abgeordneten Dr. Ilja Seifert, DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christine Lambrecht (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 7: Vereinbarte Debatte: Berichte über die Rolle von BND-Mitarbeitern vor und während des Irakkrieges . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle (FDP) . . . . . . . . . . . . Dr. Norbert Röttgen (CDU/CSU) . . . . . . . . . Petra Pau (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . Renate Künast (BÜNDNIS 90/ 834 C 836 A 847 B 847 D 849 A 849 A 851 B 853 A 855 B Deutscher B Stenografisch 12. Sitz Berlin, Freitag, den 2 I n h a l Tagesordnungspunkt 12: Beratung der Unterrichtung durch den Wehrbe- auftragten: Jahresbericht 2004 (46. Bericht) (Drucksache 15/5000) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Reinhold Robbe, Wehrbeauftragter des Deutschen Bundestages . . . . . . . . . . . . Anita Schäfer (Saalstadt) (CDU/CSU) . . . . . . Elke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hedi Wegener (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Paul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) . . . . . . . . . Winfried Nachtwei (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . r d f ( I D M C D K D 825 A 825 B 827 D 829 A 830 C 831 C 832 B 833 B Karin Binder, Sevim Dagdelen, Jörn Wunderlich, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der LINKEN: EU-Antidiskriminie- undestag er Bericht ung 0. Januar 2006 t : ungsrichtlinien durch einheitliches Anti- iskriminierungsgesetz wirksam und um- assend umsetzen Drucksache 16/370) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . rmingard Schewe-Gerigk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Jürgen Gehb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . echthild Dyckmans (FDP) . . . . . . . . . . . . . hristel Humme (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Ilja Seifert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . arin Evers-Meyer, Beauftragte der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen . . . . . . . . . . . . . . . . r. Roger Kusch, Senator (Hamburg) . . . . . . 836 B 836 C 837 C 839 D 841 A 842 C 844 A 845 B DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Max Stadler (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . 857 A 858 C II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Freitag, den 20. Januar 2006 Dr. Guido Westerwelle (FDP) . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . Dr. Diether Dehm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Ulrich Klose (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . Hans-Ulrich Klose (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrich Maurer (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Dr. Norbert Röttgen (CDU/CSU) . . . . . . . Olaf Scholz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bernd Schmidbauer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Max Stadler (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Uhl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle (FDP) . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Uhl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 859 A 859 D 860 B 860 C 860 C 862 A 862 C 862 D 863 A 863 D 864 C 866 B 866 D 867 B 868 D 869 D 871 B 871 C 872 A 873 A 873 D Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Freitag, den 20. Januar 2006 825 (A) ) (B) ) 12. Sitz Berlin, Freitag, den 2 Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Freitag, den 20. Januar 2006 873 (A) ) (B) ) Nitzsche, Henry CDU/CSU 20.01.2006 (Mautsystemgesetz – MautSysG) – Gesetz zur Änderung des Verkehrswegeplanungs- beschleunigungsgesetzes – Gesetz über den Betrieb elektronischer Mautsysteme Müntefering, Franz SPD 20.01.2006 Multhaupt, Gesine SPD 20.01.2006 Anlage 1 Liste der entschuldigt A z z A – – – – – – – Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Andres, Gerd SPD 20.01.2006 Dr. Bauer, Wolf CDU/CSU 20.01.2006 Bernhardt, Otto CDU/CSU 20.01.2006 Binder, Karin DIE LINKE 20.01.2006 Binninger, Clemens CDU/CSU 20.01.2006 Carstensen, Christian SPD 20.01.2006 Ernst, Klaus DIE LINKE 20.01.2006 Evers-Meyer, Karin SPD 20.01.2006 Faße, Annette SPD 20.01.2006 Flach, Ulrike FDP 20.01.2006 Dr. Gerhardt, Wolfgang FDP 20.01.2006 Gerster, Martin SPD 20.01.2006 Golze, Diana DIE LINKE 20.01.2006 Hilsberg, Stephan SPD 20.01.2006 Hintze, Peter CDU/CSU 20.01.2006 Kauch, Michael FDP 20.01.2006 Kleiminger, Christian SPD 20.01.2006 Dr. Krüger, Hans-Ulrich SPD 20.01.2006 Lafontaine, Oskar DIE LINKE 20.01.2006 Lenke, Ina FDP 20.01.2006 Leutheusser- Schnarrenberger, Sabine FDP 20.01.2006 Lips, Patricia CDU/CSU 20.01.2006 Michelbach, Hans CDU/CSU 20.01.2006 Müller (Köln), Kerstin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 20.01.2006 P R D S S S S V W W A (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht en Abgeordneten nlage 2 Amtliche Mitteilungen Der Bundesrat hat in seiner 818. Sitzung am 21. De- ember 2005 beschlossen, den nachstehenden Gesetzen uzustimmen bzw. einen Antrag gemäß Artikel 77 bs. 2 des Grundgesetzes nicht zu stellen: Fünftes Gesetz zur Änderung des Dritten Buches Sozialgesetzbuch und anderer Gesetze Gesetz zum Einstieg in ein steuerliches Sofortpro- gramm Gesetz zur Beschränkung der Verlustverrech- nung im Zusammenhang mit Steuerstundungs- modellen Gesetz zur Abschaffung der Eigenheimzulage Erstes Gesetz zur Änderung des Zollfahndungs- dienstgesetzes Gesetz über den Ausgleich von Arbeitgeberauf- wendungen und zur Änderung weiterer Gesetze Fünftes Gesetz zur Änderung der Bundesnotar- ordnung arr, Detlef FDP 20.01.2006 iemann-Hanewinckel, Christel SPD 20.01.2006 r. Schäuble, Wolfgang CDU/CSU 20.01.2006 chmidt (Nürnberg), Renate SPD 20.01.2006 chultz (Everswinkel), Reinhard SPD 20.01.2006 pieth, Frank DIE LINKE 20.01.2006 teppuhn, Andreas SPD 20.01.2006 eit, Rüdiger SPD 20.01.2006 ächter, Gerhard CDU/CSU 20.01.2006 eißgerber, Gunter SPD 20.01.2006 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 874 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Freitag, den 20. Januar 2006 (A) (C) (B) ) – Gesetz über die Statistik zur Informationsgesell- schaft (Informationsgesellschaftsstatistikgesetz – InfoGesStatG) – Erstes Gesetz zur Änderung des Zweiten Buches Sozialgesetzbuch Der Vorsitzende des folgenden Ausschusses hat mit- geteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absieht: Haushaltsausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushalts- und Wirtschaftsführung 2005 Überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 17 02 Titel 632 01 – Aufwendungen für Gräber der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft – – Drucksachen 16/70, 16/135 Nr. 1.10 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushalts- und Wirtschaftsführung 2005 Überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 10 02 Titel 636 55 – Zuschüsse an die Träger der Krankenversicherung der Landwirte – – Drucksachen 16/90, 16/135 Nr. 1.12 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushalts- und Wirtschaftsführung 2005 Überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 15 09 Titel 671 42 – Versorgung mit Hilfsmitteln (Sachleistungen) – Haushalts- und Wirtschaftsführung 2005 Einwilligung in eine außerplanmäßige Ausgabe bei Ka- pitel 08 04 Titel 688 02 – Vorbehaltszahlungen an die EU-Kommission – – Drucksachen 16/17 (neu), 16/135 Nr. 1.1 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushalts- und Wirtschaftsführung 2005 Einwilligung in eine überplanmäßige Ausgabe bei Kapi- tel 09 12 Titel 681 12 – Arbeitslosengeld II – – Drucksachen 16/25, 16/135 Nr. 1.5 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushalts- und Wirtschaftsführung 2005 Einwilligung in eine überplanmäßige Ausgabe bei Kapi- tel 05 02 Titel 687 30 – Beitrag an die Vereinten Nationen – – Drucksachen 16/55, 16/135 Nr. 1.6 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushalts- und Wirtschaftsführung 2005 Überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 30 05 Titel 685 14 – Gesetzliche Endlageraufwendungen (Endlagervoraus- leistungen und Endlagergebühren) – – Drucksachen 16/68, 16/135 Nr. 1.8 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushalts- und Wirtschaftsführung 2005 Überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 09 12 Titel 632 11 – Beteiligung des Bundes an den Leistungen für Unter- kunft und Heizung – – Drucksachen 16/69, 16/135 Nr. 1.9 – (D – Drucksachen 16/92, 16/135 Nr. 1.13 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushalts- und Wirtschaftsführung 2005 Überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 17 10 Titel 681 01 – Erziehungsgeld – – Drucksachen 16/93, 16/135 Nr. 1.14 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushalts- und Wirtschaftsführung 2005 Überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 17 10 Titel 632 07 – Ausgaben nach § 8 Abs. 2 des Unterhaltsvorschussge- setzes – – Drucksachen 16/94, 16/135 Nr. 1.15 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushalts- und Wirtschaftsführung 2005 Überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 15 09 Titel 681 01 – Versorgungsbezüge für Beschädigte – – Drucksachen 16/95, 16/282 Nr. 1 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushalts- und Wirtschaftsführung 2005 Überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 10 02 Titel 636 51 – Zuschüsse zur Alterssicherung der Landwirte – – Drucksachen 16/96, 16/282 Nr. 2 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushalts- und Wirtschaftsführung 2005 Überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 30 04 Titel 632 12 – Bundesausgaben für Leistungen nach dem Bundes- ausbildungsförderungsgesetz (BAföG) (Zuschüsse an Studierende) – – Drucksachen 16/153, 16/282 Nr. 4 – 91, 1 0, T 12. Sitzung Berlin, Freitag, den 20. Januar 2006 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Katrin Dagmar Göring-Eckardt


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Damit beende ich die Aussprache zu diesem Punkt.

    Interfraktionell wird Überweisung der Vorlagen auf
    en Drucksachen 16/297 und 16/370 an die in der Tages-
    rdnung aufgeführten Ausschüsse vorgeschlagen. – Ich
    ehe, dass Sie damit einverstanden sind. Damit sind die
    berweisungen so beschlossen.






    (A) )



    (B) )


    Vizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt
    Ich rufe Zusatzpunkt 7 auf:

    Vereinbarte Debatte

    Berichte über die Rolle von BND-Mitarbeitern
    vor und während des Irakkrieges

    Interfraktionell ist dazu verabredet, eineinhalb Stun-
    den zu debattieren. – Auch dazu höre ich keinen Wider-
    spruch. Dann ist so beschlossen.

    Ich eröffne hiermit die Aussprache und gebe das Wort
    für die Bundesregierung Herrn Minister Frank-Walter
    Steinmeier.

    Dr. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister des
    Auswärtigen:

    Meine Damen und Herren! Ich befürchte, die zurück-
    liegenden zwei Wochen werden nicht als Höhepunkt der
    politischen Streitkultur in diesem Lande in die deut-
    sche Geschichte eingehen, haben wir doch teilweise mit-
    einander, teilweise gegeneinander, insgesamt, finde ich,
    jedenfalls zu wenig selbstbewusst eine Tagesordnung
    abgearbeitet, die von anonymen Zeugen aufgestellt und
    dann fast täglich erneuert worden ist.

    Ich weiß nicht, wie Sie es empfinden. Ich meine je-
    denfalls, als politische Klasse insgesamt haben wir uns
    keinen Gefallen getan, indem wir uns mit zu viel Demut
    vor der Inszenierung des politischen Skandals verneigt
    haben und so möglicherweise dabei sind, bewährte
    Instrumente und Voraussetzungen der deutschen
    Außen- und Sicherheitspolitik in Zweifel ziehen zu
    lassen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Das dürfen wir nicht zulassen. Dies muss ein gemeinsa-
    mes Interesse hier im Deutschen Bundestag sein.

    Ich sage auch, damit ich nicht missverstanden werde:
    Ich bin für Offenheit, ich bin für Transparenz, ich bin für
    parlamentarische Kontrolle – auch der Nachrichten-
    dienste. Ich habe mich persönlich an keiner Stelle der
    notwendigen Sachaufklärung und der politischen De-
    batte dazu entzogen.

    Vorwürfe müssen aufgeklärt werden. Fehlverhalten
    – bisher ist kein solches belegt worden – muss klar be-
    nannt werden. Das ist auch meine Meinung. Aber es geht
    mir darum, dass wir dabei die Rationalität, das Selbstbe-
    wusstsein und das Verantwortungsgefühl aufbringen
    müssen, die eines Landes wie Deutschland würdig sind.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Wir haben in den letzten Wochen in immer neuen An-
    läufen und mit immer neuen Meldungen über angebliche
    Skandale einen durchsichtigen Versuch erlebt, der nur
    dazu diente, ein einziges Ziel zu erreichen: das klare
    Nein der Bundesregierung zum Irakkrieg nachträg-
    lich ins Zwielicht zu rücken.

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    (C (D Nun gibt es in der Geschichte der deutschen Außenolitik der letzten 200 Jahre wahrlich viele Entscheidunen, die zu Selbstkritik oder mindestens zu Nachdenklicheit Anlass geben. Darunter waren Fehleinschätzungen; rrtümer – manchmal aus blinder Gefolgschaft, manchal aus Selbstüberschätzung – finden sich reichlich. Ich in von einem fest überzeugt: Das Nein zum Irakkrieg ird in den deutschen Geschichtsbüchern darunter nicht erzeichnet werden. (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Ganz im Gegenteil: Nie war ich so überzeugt davon
    ie heute, dass wir für diese Entscheidung gute Gründe
    atten. Aus meiner Sicht stimmt bis heute, dass die di-
    lomatischen Möglichkeiten nicht ausgeschöpft waren,
    ass Belege für die Existenz von Massenvernichtungs-
    itteln und entsprechenden Produktionsanlagen nicht in

    usreichendem Maße und überzeugend vorgelegt wor-
    en waren und dass vor allen Dingen das Risiko eines
    euen unkontrollierten Brandherdes im Mittleren Osten
    mso höher war.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Ich möchte an dieser Stelle noch einmal die Haltung
    er früheren Bundesregierung erläutern, wie sie Ihr Vor-
    änger, Frau Bundeskanzlerin, am 3. April 2003 von
    iesem Pult aus dargestellt hat: Deutsche Soldaten betei-
    igen sich nicht an den Kampfhandlungen. Das war der
    entrale Satz zu Beginn. Weiter sagte er:

    Deutschland steht unabhängig von dieser klaren
    Entscheidung zu seinen Bündnisverpflichtungen.
    Wir dürfen nicht vergessen – das darf auch in unse-
    rem Land nicht vergessen werden –, dass es sich bei
    jenen Staaten, die jetzt Krieg gegen den Irak führen,
    um Bündnispartner und um befreundete Nationen
    handelt. Deshalb werden wir die ihnen gegebenen
    Zusagen jenseits unserer klaren Nichtbeteiligung
    auch einhalten.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Wir haben in der Folge dieser Entscheidung den USA
    nd der Koalition Überflugrechte sowie Start- und Lan-
    erechte gewährt. Wir haben den Schutz von Militär-
    bjekten in Deutschland übernommen. Wir haben die
    ogistischen Basen weiterhin bereitgestellt. Selbstver-
    tändlich haben wir auch die Zusammenarbeit unserer
    ienste nicht suspendiert. Das war unsere Haltung. Sie
    ar nicht zweideutig und nicht geprägt von Doppelmo-

    al. Sie war aus meiner Sicht richtig, differenziert und
    erantwortungsvoll.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Sie war richtig, weil die USA trotz aller Differenzen
    n der Zeit Partner und Verbündete blieben. Sie war rich-
    ig, weil unser gemeinsamer Gegner der internationale
    errorismus war und ist. Deutsche Soldaten – das dür-
    en wir in dieser Debatte nicht vergessen – standen






    (A) )



    (B) )


    Bundesminister Dr. Frank-Walter Steinmeier
    damals gemeinsam mit Amerikanern, Franzosen, Briten
    und anderen in Afghanistan. Deutsche Marineeinheiten
    patrouillierten am Horn von Afrika und in Kuwait waren
    ABC-Schutzpanzer der Bundeswehr stationiert.

    Ich habe wegen der heutigen Debatte, wie Sie wissen,
    meine Nahostreise verkürzt. Ich habe gestern und
    vorgestern sehr lange und ausführliche Gespräche in
    Ägypten geführt, und zwar mit dem ägyptischen Staats-
    präsidenten, mit dem Außenminister und mit dem Gene-
    ralsekretär der Arabischen Liga.

    Drei Themen standen dabei im Vordergrund: das ira-
    nische Nukleardossier, Fragen der Proliferation und die
    Gefahren des islamistischen Terrorismus. Ich glaube,
    dass ich hier in diesem Hause nicht begründen muss, wa-
    rum ich angesichts dieser internationalen Bedrohungen
    der Meinung bin, dass wir einen funktionsfähigen
    Nachrichtendienst brauchen.


    (Beifall bei der SPD, der CDU/CSU, der FDP und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Meine Damen und Herren, unabhängig vom Ausgang
    der heutigen Debatte wird es so sein: Um überhaupt poli-
    tische Entscheidungen sachgerecht fällen, Spielräume
    erkennen und Optionen in der Außen- und Sicherheits-
    politik gegeneinander abwägen zu können, werden wir
    auch künftig auf erstklassige Informationen, und zwar
    möglichst aus eigenen Quellen, angewiesen sein. Und:
    Wir brauchen die Zusammenarbeit der Dienste, ohne die
    es nicht gelungen wäre – das haben Sie doch alle in Erin-
    nerung –, Anschläge in Europa, deren Planung mögli-
    cherweise sogar von Deutschland aus betrieben wurde,
    zu vereiteln.


    (Dr. Peter Struck [SPD]: Sehr wahr!)


    Letztlich hat sich die alte Bundesregierung damals
    aufgrund dieser Überzeugung, dass wir eine eigene Er-
    kenntnisgrundlage brauchen, entschlossen, zwei Mit-
    arbeiter des Bundesnachrichtendienstes auch in der
    Kriegsphase in Bagdad zu belassen. Das war keine ein-
    fache Entscheidung. Natürlich wussten wir, dass wir
    diese Mitarbeiter wenige Tage vor Ausbruch des Krieges
    – nicht genau wissend, wann er beginnt – Gefahren für
    Leib und Leben aussetzen würden.

    Die Bundesregierung hat dem Parlamentarischen
    Kontrollgremium über all diese Vorgänge vorgestern,
    am Mittwoch, ausführlich berichtet, auch über den Auf-
    trag und die Tätigkeit dieser Mitarbeiter in Bagdad. Sie
    wissen, dass über die Ergebnisse der Beratungen des
    Parlamentarischen Kontrollgremiums eine einstimmige
    Erklärung ergangen ist, die in der Sache, wie ich finde,
    sehr deutlich ist und die ich hier deshalb nicht im Einzel-
    nen wiedergeben muss.

    Ich weiß, dass sich die Fraktionsvorsitzenden am
    kommenden Montag persönlich über die politischen
    Vorgaben, die Arbeitsweise und die Erkenntnisse des
    Bundesnachrichtendienstes sowie über die Formen der
    Zusammenarbeit unterrichten lassen werden.

    Von all dem möchte ich nur eines hervorheben: Für
    mich ist klar, dass sich der Dienst und jeder einzelne

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    (C (D itarbeiter selbstverständlich an die politischen Vorgaen der Bundesregierung zu halten hat. (Beifall bei der SPD, der CDU/CSU und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    ie wir dargestellt haben, bestand für den Dienst die
    lare und eindeutige Auftrags- und Weisungslage, keine
    nterstützung der operativen Kampfhandlungen zu

    eisten. Die Führung des Dienstes – das kommt noch
    inzu – hat dargelegt, dass man sich im tatsächlichen
    ollzug an diese Auftrags- und Weisungslage gehalten
    at.

    Nach alledem bleiben für mich im Rückblick zwei
    esichtspunkte entscheidend:

    Erstens. Unser Land ist auch nach dem 11. September
    001 – Gott sei Dank! – von keinem Anschlag heimge-
    ucht worden. Das hat mit Glück und hat auch mit Poli-
    ik zu tun. Aber es ist ganz sicher auch das Ergebnis der
    rbeit unserer Sicherheitsbehörden, die in einigen Fäl-

    en – einen habe ich genannt – im Frühstadium von An-
    chlagsplanungen eingreifen konnten und vor allen Din-
    en in den letzten drei bis vier Jahren zur Aufklärung der
    slamistischen Strukturen in Deutschland und ihrer euro-
    aweiten Vernetzung beigetragen haben.

    Zweitens. Im Irakkrieg, den wir abgelehnt haben, sind
    eine deutschen Soldaten gestorben.

    Meine Damen und Herren, an diesen Wahrheiten
    ürde auch die Einsetzung eines Untersuchungsaus-

    chusses, wie sie von der Opposition angestrebt wird,
    ichts ändern. Ganz im Gegenteil: Über Monate, wenn
    icht über Jahre hinweg würde der Versuch unternom-
    en, eine Politik zu diskreditieren, die das erst möglich

    emacht hat. Das würde zwar ganz bestimmt publizisti-
    che Aufmerksamkeit sichern. Aber vom Ende her be-
    rachtet muss man sich fragen, ob die politischen Kosten
    ie sicherlich erreichbaren kurzfristigen Geländege-
    inne nicht wesentlich übertreffen würden.

    Was würde geschehen in dieser Zeit? Ich sage durch-
    us ein bisschen mit Blick auf die FDP, Herr
    esterwelle: Man müsste in dieser Zeit wahrscheinlich

    ieles opfern, für das Klaus Kinkel, Hans-Dietrich
    enscher, Walter Scheel in der deutschen Außen- und
    icherheitspolitik der Nachkriegszeit gestanden haben,
    nd damit meine ich weiß Gott nicht nur die Fähigkeit
    er Dienste zur Zusammenarbeit – wobei diese Preis-
    abe von Souveränität und Sicherheit schlimm genug
    äre –; nein, was ich befürchte, ist, dass wir ein Jahr

    ang, vielleicht sogar noch länger, dazu beitragen wür-
    en, dass Antiamerikanismus und NATO-Ablehnung in
    iesem Lande auch noch hoffähig gemacht würden. Das
    ürfen wir nicht zulassen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Zuruf von der LINKEN: Sehr sachbezogen!)


    Ich bitte auch die Grünen, es zu überdenken – nicht
    ur ob es ihnen gut tut, sondern auch ob es anständig ist,
    ich aus einer Politik zu verabschieden, für die wir ge-
    einsam Verantwortung getragen haben in der früheren
    egierung,






    (A) )



    (B) )


    Bundesminister Dr. Frank-Walter Steinmeier

    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    einer Politik, die wir ja damals gegen erhebliche Wider-
    stände durchzusetzen hatten.


    (Fritz Kuhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ist doch lächerlich!)


    – Um hier nichts zu verschütten, Herr Kuhn, sage ich Ih-
    nen auch: Wenn es nicht um Klamauk geht, sondern um
    konkrete Vorschläge zur Gestaltung des – allerdings per
    se schwierigen – Spannungsverhältnisses zwischen
    dem Informationsanspruch des Parlaments und der
    Effektivität der Arbeit von Diensten und Sicherheits-
    behörden, dann kann ich mir nicht vorstellen, dass sich
    die Bundesregierung einem solchen Gespräch verschlie-
    ßen wird.


    (Dr. Peter Struck [SPD]: Richtig! – Fritz Kuhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Fakten!)


    Wenn ich die Zeitungsschau von heute Morgen zu-
    sammennehme, ist die FDP noch nicht gänzlich ent-
    schieden, einen Untersuchungsausschuss einzusetzen.
    Ich bin jedenfalls davon überzeugt, Sie würden unter-
    wegs viel über Bord werfen, was Tradition und Reputa-
    tion Ihrer Partei in der Außenpolitik ausmacht, und ich
    habe beim Lesen der Zeitungen den Eindruck gewonnen,
    viele in Ihrer Partei wissen das.


    (Dr. Ilja Seifert [DIE LINKE]: Sie haben wohl Angst vor dem Ausschuss?)


    Sie können mit einem Untersuchungsausschuss den
    Zug aufs Gleis setzen, aber ich prophezeie Ihnen: Der
    Bahnhof, auf dem Sie ankommen werden, wird ein ande-
    rer sein als der, an den Sie denken.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)




Rede von Katrin Dagmar Göring-Eckardt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Das Wort hat der Kollege Dr. Guido Westerwelle,

FDP-Fraktion.


(Beifall bei der FDP)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Guido Westerwelle


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und

    Herren! Kolleginnen und Kollegen! Herr Außenminister,
    ich will vorab drei Richtigstellungen vornehmen: Weder
    bei der heutigen Debatte noch bei der Diskussion über
    die Notwendigkeit eines Untersuchungsausschusses geht
    es um die Frage, ob es richtig oder falsch war, dass sich
    Deutschland am Irakkrieg nicht beteiligt hat. Die Freien
    Demokraten haben hier im Hause immer erklärt, dass
    wir den militärischen Alleingang für falsch gehalten
    haben; das hat Wolfgang Gerhardt hier klar zum Aus-
    druck gebracht.


    (Volker Beck [Köln] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wie bitte?!)


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    (C (D ir wollen, auch was uns angeht, keine Geschichtskliterung. Man muss Freie Demokraten auch nicht über die Notendigkeit von Geheimdiensten belehren, Herr Minis er. Wir wissen, dass man Geheimdienste braucht. Wir ind selber in Landesregierungen vertreten – übrigens enauso stark wie Ihre Partei – und, mit Verlaub, wir haen drei Jahrzehnte in der Außenpolitik gewirkt. Wir issen also, dass man Geheimdienste braucht, und dies ann in keiner Weise in Zweifel gezogen werden. Dann haben Sie, Herr Minister, davon gesprochen, ir würden hier dem Antiamerikanismus ein fruchtba es Feld bereiten. Das ist – bei aller Zurückhaltung – irklich ein starkes Stück! m Gegenteil: Wenn es im Rahmen der gesamten Deatte eine Partei und eine Fraktion gegeben hat, die sich on manchem antiamerikanischen Reflex, der in Wahlämpfen so fruchtbar eingesetzt worden ist, istanziert hat, dann waren das die Freien Demokraten. as muss an dieser Stelle ganz deutlich gesagt werden. Das gilt im Übrigen auch für die Kolleginnen und ollegen von der Union. Sie dagegen haben einen Wahlampf damit bestritten, in einem weiteren Wahlkampf aben Sie das versucht; nicht Sie persönlich, aber Sie issen, dass Sie nicht alleine gearbeitet haben. Es geht, mit Verlaub gesagt, auch nicht allein um die rage des Einsatzes des BND. Es gab eine ganze Verettung von Vorfällen. Dadurch drängt sich der Einruck auf, als hätten wir uns in Deutschland Grauzonen eleistet, als sei die Gefahr, dass rote Linien übertreten orden sind, doch zu groß. (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    (Beifall bei der FDP)


    (Beifall bei der FDP)


    (Beifall bei der FDP)


    (Beifall bei der FDP)


    (Beifall bei der FDP)


    as, meine Damen und Herren, ist der eigentliche Punkt,
    m den es heute geht.

    Erstens. Wie wir erfahren mussten, ist ein deutscher
    taatsbürger vom amerikanischen Geheimdienst ent-
    ührt worden. Das ist ein skandalöser Vorgang. Wir wol-
    en wissen, was die Regierung, als sie davon erfahren
    at, dagegen getan hat – auch im Rahmen von Gesprä-
    hen – und was die Schlussfolgerungen daraus sind. Das
    uss aufgeklärt werden.


    (Beifall bei der FDP und der LINKEN)


    ch denke, in diesem Punkt sind wir uns alle einig.

    Man stelle sich einmal vor, der deutsche Geheim-
    ienst hätte einen amerikanischen Staatsbürger aus den
    SA verschleppt, misshandelt, in ein fremdes Land ge-
    racht und dort fünf Monate lang festgehalten, und ein
    bgeordneter oder ein Minister würde sagen, darüber






    (A) )



    (B) )


    Dr. Guido Westerwelle
    wolle man öffentlich nicht sprechen, das könnte die
    Europäer ärgern, er wäre doch mit Schimpf und Schande
    nach Hause geschickt worden. So viel Selbstbewusstsein
    erwarte ich auch vom Deutschen Bundestag.


    (Beifall bei der FDP und der LINKEN)


    Das ist eine Frage des Rechtsstaates und unserer eige-
    nen nationalen Souveränität. Dabei bin ich weiß Gott
    unverdächtig – ich bin Vorstandsmitglied der Atlantik-
    Brücke –, dass ich hier irgendwelche antiamerikanischen
    Reflexe ausleben wollte.

    Der zweite wesentliche Vorgang: Die Bundeskanzle-
    rin hat kurz vor ihrer Reise nach Washington und wäh-
    rend ihres Besuches dort gesagt, Guantanamo müsse
    geschlossen werden, ein solches Lager passe nicht zu ei-
    nem Rechtsstaat. Wir als Opposition haben ausdrücklich
    gesagt, dass das eine kluge und wohltuende Haltung war,
    die die Frau Bundeskanzlerin dort eingenommen hat.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD und der LINKEN)


    Aber wenn man die Auffassung vertritt – offensichtlich
    sind wir alle dieser Meinung –, dass es solche rechts-
    freien Räume nicht geben darf, dass Guantanamo Un-
    recht ist, dann ist es unakzeptabel, dass deutsche Beamte
    nach Guantanamo fliegen, um sich dort an Verhören zu
    beteiligen. Das wollen wir aufgeklärt wissen.


    (Beifall bei der FDP und der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Uns wurde von der jetzigen Regierung mitgeteilt,
    dass der Generalbundesanwalt, der bei den Ermittlungen
    federführend ist, nicht einmal darüber informiert wurde,
    dass Beamte nach Guantanamo und übrigens auch nach
    Syrien gereist sind und dort in einem syrischen Folterge-
    fängnis Vernehmungen vorgenommen haben. Das ist
    doch eine Frage, die uns in einem Rechtsstaat betrifft. Es
    geht deshalb nicht um eine Auseinandersetzung zwi-
    schen Opposition und Regierung, es geht um das Selbst-
    verteidigungsrecht des Rechtsstaates durch den Deut-
    schen Bundestag.


    (Beifall bei der FDP und der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Ein dritter wichtiger Punkt: Alle Mitglieder des Par-
    lamentarischen Kontrollgremiums haben erklärt, dass
    sich die Beamten, die dort vorgestern angehört worden
    sind, glaubwürdig geäußert haben. Das ist dann aber
    auch alles, was in der Erklärung steht. Mehr hineinzuin-
    terpretieren ist in meinen Augen auch nicht zulässig.


    (Beifall bei Abgeordneten der FDP sowie des Abg. Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN])


    – Es klatschen auch Mitglieder, die in dem Parlamentari-
    schen Kontrollgremium gesessen haben. – Ich sage das
    deswegen, weil man sonst nicht mehr damit rechnen
    kann, dass man, wenn anschließend eine solche Öffent-
    lichkeitsarbeit betrieben wird, auf vernünftige Art und
    Weise miteinander umgeht.

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    (C (D Ich will in diesem Zusammenhang mit großem Nachruck fragen: Warum erfahren wir eigentlich erst aus der eitung, dass BND-Beamte in Bagdad gewesen sind? ieso haben Sie das nicht vorher dem Parlamentari chen Kontrollgremium berichtet, das dafür zuständig ewesen wäre? err Außenminister, ich war seinerzeit bei Ihnen im anzleramt. Im Namen des damaligen deutschen Buneskanzlers Gerhard Schröder haben Sie die Einladung usgesprochen. Wir wurden als Parteiund Fraktionsorsitzende informiert. Sie haben uns stets informiert – uch über vieles Heikle und manches, was mehr als heiel gewesen ist. Niemals ist irgendetwas davon an die ffentlichkeit gekommen. Über diesen Vorgang haben ie weder uns noch das Parlamentarische Kontrollgreium informiert. Es muss doch die Frage erlaubt sein, arum nicht. Was spricht denn dagegen, dass das aufgelärt wird? Ich finde übrigens: Wenn eine Regierung agt, dass das nicht aufgeklärt werden soll und dass der ntersuchungsausschuss nicht eingesetzt werden darf, ann ist das – mit Verlaub – ein Anlass, darüber nachzuenken, ob er gerade deshalb nicht doch notwendig ist. ch appelliere deswegen auch an die anderen Kolleginen und Kollegen, die ja genauso wie wir das Gefühl haen, dass sich am Schluss möglicherweise herausstellt, ass alles fabelhaft gewesen ist. Das mag so sein. Es ist a der Sinn eines Untersuchungsausschusses, festzustelen, dass das Ergebnis entweder so oder so ist, und dass ielleicht auch andere Dinge besprochen werden könen. Ich sage das ganz klar. Entschuldigen Sie bitte, wenn ich mal an die Debatte rinnere, die wir hier über den Visa-Untersuchungsauschuss geführt haben. Soll ich Ihnen mal zitieren, was ie Kolleginnen und Kollegen der Regierungskoalition us SPD und Grünen gesagt haben, warum dieser Visantersuchungsausschuss völlig schädlich und absolut icht notwendig sei, da alles in Ordnung gewesen sei? ittlerweile weiß jeder, wie notwendig es war, dass der eutsche Bundestag aufgeklärt hat. (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    (Zuruf von der LINKEN: Sehr richtig!)


    (Beifall bei der FDP und der LINKEN)


    (Beifall bei der FDP und der LINKEN)


    (Beifall des Abg. Olaf Scholz [SPD])


    Also: Wir Freien Demokraten wissen um die staats-
    olitische Verantwortung. Wir wissen aber auch, dass
    ier Grauzonen sichtbar geworden sind, die erhellt wer-
    en müssen. Das dient dem Rechtsstaat und das ist auch
    ine Frage des Selbstbewusstseins der parlamentarischen
    ontrolle. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Oppo-

    ition – oder auch ein Teil der Opposition – darauf ver-
    ichtet, dass hier aufgeklärt wird, was im Interesse unse-
    es Rechtsstaates dringend aufgeklärt werden muss.

    Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.


    (Beifall bei der FDP und der LINKEN)







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