Rede von: Unbekanntinfo_outline
Da ich Sie sowieso ansprechen wollte, bitte ich Sie,
auf Ihre Zwischenfrage zu verzichten.
Mir ist aufgefallen, Frau Schewe-Gerigk: Die Sicht
eines Regierungsabgeordneten scheint eine ganz andere
zu sein als die eines Oppositionsabgeordneten.
Wir hatten nämlich schon vor einem Jahr zusammen mit
Herrn Röttgen und Herrn Scholz das Vergnügen, über
dieses Thema zu diskutieren. Es ist Ihnen gelungen,
mich mit einem Beispiel zu verblüffen, das ich ganz
originell fand. Sie sagten mit relativ kämpferischem Ge-
sichtsausdruck: Ich will nicht, dass jemand an einer Dis-
kothek vom Türsteher abgewiesen wird, nur weil er
Türke ist.
– Das haben Sie gesagt.
– Doch, ich erinnere mich sehr gut, dass Sie von „Disko-
thek“ gesprochen haben.
Ich bin nämlich auf dieses Beispiel eingegangen und
habe Ihnen schon damals gesagt, dass ich den Umstand,
dass wir in Großstädten wie Berlin, Hamburg, München
und Frankfurt Diskotheken unterschiedlichen Zuschnitts
haben und die einen 3 Euro für das Bier verlangen und
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Frau Schewe-Gerigk, nun haben Sie Ihr Beispiel ge-
ndert. Das Jahr, das seitdem vergangen ist, scheint Sie
on den Realitäten unserer deutschen Gesellschaft noch
eiter entfernt zu haben, als Sie es ohnehin schon waren.
enn heute haben Sie ein Beispiel gebracht, das an Ab-
urdität überhaupt nicht zu überbieten ist. Ich habe nicht
in einziges Mal in Deutschland die Situation erlebt,
ass jemand wegen seiner Hautfarbe aus einem Restau-
ant geschmissen wurde.
Es kann sein, dass ich nicht alles kenne, was in
eutschland passiert. Aber wenn Ihnen die Diskriminie-
ungsbekämpfung wirklich am Herzen läge, dann wür-
en Sie sich für ganz andere Sachverhalte interessieren.
ann würden Sie sich zum Beispiel für den Sachverhalt
nteressieren, dass es Strafverfahren wegen sehr schreck-
icher Verbrechen gibt, denen eine Diskriminierung zu-
runde liegt,
um Beispiel dann, wenn eine Bande türkischer Jugend-
icher eine zahlenmäßig etwas geringere Bande von
eutschrussen zusammenschlägt.
as ist Diskriminierung und schrecklich. Dafür gibt es
ber Gott sei Dank schon Strafgesetze.
Meine Damen und Herren, ich kann es mir nicht ver-
neifen, noch einen kurzen Gedanken an den Ergän-
ungsvorschlag der Linken zu verschwenden.