Rede:
ID1601202300

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/12 Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ Petra Heß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 13: Erste Beratung des von den Abgeordneten Irmingard Schewe-Gerigk, Volker Beck (Köln) und der Fraktion des BÜNDNIS- SES 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Umsetzung euro- päischer Antidiskriminierungsrichtlinien (Drucksache 16/297) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 6: Antrag der Abgeordneten Dr. Ilja Seifert, DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christine Lambrecht (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 7: Vereinbarte Debatte: Berichte über die Rolle von BND-Mitarbeitern vor und während des Irakkrieges . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle (FDP) . . . . . . . . . . . . Dr. Norbert Röttgen (CDU/CSU) . . . . . . . . . Petra Pau (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . Renate Künast (BÜNDNIS 90/ 834 C 836 A 847 B 847 D 849 A 849 A 851 B 853 A 855 B Deutscher B Stenografisch 12. Sitz Berlin, Freitag, den 2 I n h a l Tagesordnungspunkt 12: Beratung der Unterrichtung durch den Wehrbe- auftragten: Jahresbericht 2004 (46. Bericht) (Drucksache 15/5000) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Reinhold Robbe, Wehrbeauftragter des Deutschen Bundestages . . . . . . . . . . . . Anita Schäfer (Saalstadt) (CDU/CSU) . . . . . . Elke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hedi Wegener (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Paul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) . . . . . . . . . Winfried Nachtwei (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . r d f ( I D M C D K D 825 A 825 B 827 D 829 A 830 C 831 C 832 B 833 B Karin Binder, Sevim Dagdelen, Jörn Wunderlich, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der LINKEN: EU-Antidiskriminie- undestag er Bericht ung 0. Januar 2006 t : ungsrichtlinien durch einheitliches Anti- iskriminierungsgesetz wirksam und um- assend umsetzen Drucksache 16/370) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . rmingard Schewe-Gerigk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Jürgen Gehb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . echthild Dyckmans (FDP) . . . . . . . . . . . . . hristel Humme (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Ilja Seifert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . arin Evers-Meyer, Beauftragte der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen . . . . . . . . . . . . . . . . r. Roger Kusch, Senator (Hamburg) . . . . . . 836 B 836 C 837 C 839 D 841 A 842 C 844 A 845 B DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Max Stadler (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . 857 A 858 C II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Freitag, den 20. Januar 2006 Dr. Guido Westerwelle (FDP) . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . Dr. Diether Dehm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Ulrich Klose (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . Hans-Ulrich Klose (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrich Maurer (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Dr. Norbert Röttgen (CDU/CSU) . . . . . . . Olaf Scholz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bernd Schmidbauer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Max Stadler (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Uhl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle (FDP) . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Uhl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 859 A 859 D 860 B 860 C 860 C 862 A 862 C 862 D 863 A 863 D 864 C 866 B 866 D 867 B 868 D 869 D 871 B 871 C 872 A 873 A 873 D Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Freitag, den 20. Januar 2006 825 (A) ) (B) ) 12. Sitz Berlin, Freitag, den 2 Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Freitag, den 20. Januar 2006 873 (A) ) (B) ) Nitzsche, Henry CDU/CSU 20.01.2006 (Mautsystemgesetz – MautSysG) – Gesetz zur Änderung des Verkehrswegeplanungs- beschleunigungsgesetzes – Gesetz über den Betrieb elektronischer Mautsysteme Müntefering, Franz SPD 20.01.2006 Multhaupt, Gesine SPD 20.01.2006 Anlage 1 Liste der entschuldigt A z z A – – – – – – – Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Andres, Gerd SPD 20.01.2006 Dr. Bauer, Wolf CDU/CSU 20.01.2006 Bernhardt, Otto CDU/CSU 20.01.2006 Binder, Karin DIE LINKE 20.01.2006 Binninger, Clemens CDU/CSU 20.01.2006 Carstensen, Christian SPD 20.01.2006 Ernst, Klaus DIE LINKE 20.01.2006 Evers-Meyer, Karin SPD 20.01.2006 Faße, Annette SPD 20.01.2006 Flach, Ulrike FDP 20.01.2006 Dr. Gerhardt, Wolfgang FDP 20.01.2006 Gerster, Martin SPD 20.01.2006 Golze, Diana DIE LINKE 20.01.2006 Hilsberg, Stephan SPD 20.01.2006 Hintze, Peter CDU/CSU 20.01.2006 Kauch, Michael FDP 20.01.2006 Kleiminger, Christian SPD 20.01.2006 Dr. Krüger, Hans-Ulrich SPD 20.01.2006 Lafontaine, Oskar DIE LINKE 20.01.2006 Lenke, Ina FDP 20.01.2006 Leutheusser- Schnarrenberger, Sabine FDP 20.01.2006 Lips, Patricia CDU/CSU 20.01.2006 Michelbach, Hans CDU/CSU 20.01.2006 Müller (Köln), Kerstin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 20.01.2006 P R D S S S S V W W A (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht en Abgeordneten nlage 2 Amtliche Mitteilungen Der Bundesrat hat in seiner 818. Sitzung am 21. De- ember 2005 beschlossen, den nachstehenden Gesetzen uzustimmen bzw. einen Antrag gemäß Artikel 77 bs. 2 des Grundgesetzes nicht zu stellen: Fünftes Gesetz zur Änderung des Dritten Buches Sozialgesetzbuch und anderer Gesetze Gesetz zum Einstieg in ein steuerliches Sofortpro- gramm Gesetz zur Beschränkung der Verlustverrech- nung im Zusammenhang mit Steuerstundungs- modellen Gesetz zur Abschaffung der Eigenheimzulage Erstes Gesetz zur Änderung des Zollfahndungs- dienstgesetzes Gesetz über den Ausgleich von Arbeitgeberauf- wendungen und zur Änderung weiterer Gesetze Fünftes Gesetz zur Änderung der Bundesnotar- ordnung arr, Detlef FDP 20.01.2006 iemann-Hanewinckel, Christel SPD 20.01.2006 r. Schäuble, Wolfgang CDU/CSU 20.01.2006 chmidt (Nürnberg), Renate SPD 20.01.2006 chultz (Everswinkel), Reinhard SPD 20.01.2006 pieth, Frank DIE LINKE 20.01.2006 teppuhn, Andreas SPD 20.01.2006 eit, Rüdiger SPD 20.01.2006 ächter, Gerhard CDU/CSU 20.01.2006 eißgerber, Gunter SPD 20.01.2006 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 874 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Freitag, den 20. Januar 2006 (A) (C) (B) ) – Gesetz über die Statistik zur Informationsgesell- schaft (Informationsgesellschaftsstatistikgesetz – InfoGesStatG) – Erstes Gesetz zur Änderung des Zweiten Buches Sozialgesetzbuch Der Vorsitzende des folgenden Ausschusses hat mit- geteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absieht: Haushaltsausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushalts- und Wirtschaftsführung 2005 Überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 17 02 Titel 632 01 – Aufwendungen für Gräber der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft – – Drucksachen 16/70, 16/135 Nr. 1.10 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushalts- und Wirtschaftsführung 2005 Überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 10 02 Titel 636 55 – Zuschüsse an die Träger der Krankenversicherung der Landwirte – – Drucksachen 16/90, 16/135 Nr. 1.12 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushalts- und Wirtschaftsführung 2005 Überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 15 09 Titel 671 42 – Versorgung mit Hilfsmitteln (Sachleistungen) – Haushalts- und Wirtschaftsführung 2005 Einwilligung in eine außerplanmäßige Ausgabe bei Ka- pitel 08 04 Titel 688 02 – Vorbehaltszahlungen an die EU-Kommission – – Drucksachen 16/17 (neu), 16/135 Nr. 1.1 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushalts- und Wirtschaftsführung 2005 Einwilligung in eine überplanmäßige Ausgabe bei Kapi- tel 09 12 Titel 681 12 – Arbeitslosengeld II – – Drucksachen 16/25, 16/135 Nr. 1.5 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushalts- und Wirtschaftsführung 2005 Einwilligung in eine überplanmäßige Ausgabe bei Kapi- tel 05 02 Titel 687 30 – Beitrag an die Vereinten Nationen – – Drucksachen 16/55, 16/135 Nr. 1.6 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushalts- und Wirtschaftsführung 2005 Überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 30 05 Titel 685 14 – Gesetzliche Endlageraufwendungen (Endlagervoraus- leistungen und Endlagergebühren) – – Drucksachen 16/68, 16/135 Nr. 1.8 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushalts- und Wirtschaftsführung 2005 Überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 09 12 Titel 632 11 – Beteiligung des Bundes an den Leistungen für Unter- kunft und Heizung – – Drucksachen 16/69, 16/135 Nr. 1.9 – (D – Drucksachen 16/92, 16/135 Nr. 1.13 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushalts- und Wirtschaftsführung 2005 Überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 17 10 Titel 681 01 – Erziehungsgeld – – Drucksachen 16/93, 16/135 Nr. 1.14 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushalts- und Wirtschaftsführung 2005 Überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 17 10 Titel 632 07 – Ausgaben nach § 8 Abs. 2 des Unterhaltsvorschussge- setzes – – Drucksachen 16/94, 16/135 Nr. 1.15 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushalts- und Wirtschaftsführung 2005 Überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 15 09 Titel 681 01 – Versorgungsbezüge für Beschädigte – – Drucksachen 16/95, 16/282 Nr. 1 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushalts- und Wirtschaftsführung 2005 Überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 10 02 Titel 636 51 – Zuschüsse zur Alterssicherung der Landwirte – – Drucksachen 16/96, 16/282 Nr. 2 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushalts- und Wirtschaftsführung 2005 Überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 30 04 Titel 632 12 – Bundesausgaben für Leistungen nach dem Bundes- ausbildungsförderungsgesetz (BAföG) (Zuschüsse an Studierende) – – Drucksachen 16/153, 16/282 Nr. 4 – 91, 1 0, T 12. Sitzung Berlin, Freitag, den 20. Januar 2006 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Christel Humme


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Nein, bin ich nicht.

    Sehr geehrter Herr Präsident! Meine Damen und Her-
    ren! Herr Gehb, nach dem juristischen Seminar sollten
    wir uns jetzt den politischen Argumenten zuwenden. Ich
    sage Ihnen an dieser Stelle ganz deutlich: Ich bin sehr
    stolz darauf, dass es uns in der letzten Legislaturperiode
    gelungen ist, ein einheitliches Antidiskriminierungsge-
    setz im Bundestag zu verabschieden.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Ich weiß, dass es nicht in Kraft getreten ist. Der Bundes-
    rat hat Einspruch erhoben; jeder weiß das. Heute liegt es
    wieder als Gesetzentwurf der Grünen vor.

    Um es gleich vorwegzunehmen: Ich stehe zu diesem
    Gesetz, genauso wie die SPD-Fraktion. Das ist ein gutes
    Gesetz; es ist ein guter Kompromiss, den wir auf den
    Weg gebracht haben. Wir wissen uns mit diesem Gesetz
    an der Seite der Betroffenen sowie an der Seite der Ge-
    werkschaften, der Verbände und der Organisationen, die
    uns geholfen haben, dieses Gesetz zu gestalten. Ich
    nenne stellvertretend zwei Verbände: die Caritas und die
    Lebenshilfe. Dank der konstruktiven Kritik dieser Ver-
    bände ist es erst möglich gewesen, dass wir nach der An-
    hörung diesen wunderbaren Kompromiss auf dem Tisch
    des Hauses haben.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Der Erwartungsdruck hinsichtlich der Umsetzung
    der europäischen Richtlinie ist sehr hoch. Wir werden
    jetzt in der neuen Koalition aus CDU/CSU und SPD


    (Dr. Jürgen Gehb [CDU/CSU]: Mit mir?)


    – mit Ihnen auch, mal sehen – beraten müssen. Ich ap-
    pelliere ganz bewusst an Sie: Stellen wir den Schutz vor
    Diskriminierung in den Mittelpunkt der Beratungen und
    machen wir das zu unserer gemeinsamen Aufgabe! Ich
    möchte Sie daran erinnern, dass sich die Regierung Kohl
    bereits 1997 mit der Ratifizierung des Amsterdamer Ver-

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    (C (D rages in Art. 13 verpflichtet hat, Diskriminierung aufrund des Geschlechts, der ethnischen Herkunft, der Reigion oder der Weltanschauung, einer Behinderung, des lters oder der sexuellen Orientierung zu bekämpfen. erade weil diese Ratifizierung 1997 in Ihrer Regie ungszeit vorgenommen worden ist, ist das Gesetz, das etzt auf dem Tisch des Hauses liegt, eine hervorragende rundlage für die weiteren Beratungen. (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Ich nehme natürlich die Presse wahr, keine Frage. Da
    ehme ich mit Erstaunen zur Kenntnis, dass gerade die
    orsitzende der Gruppe der Frauen der CDU/CSU-Bun-
    estagsfraktion, Frau Heinen, das vorliegende Gesetz
    ategorisch ablehnt. So zu lesen am 12. Januar dieses
    ahres.


    (Zuruf von der CDU/CSU: Recht hat sie!)


    ie lehnt es unter anderem ab, weil es ihrer Meinung
    ach zu weit über die Vorgaben der europäischen Anti-
    iskriminierungsrichtlinien hinausgeht. Ich sage Ihnen:
    ir haben dies in der letzten Legislaturperiode ganz be-
    usst getan.


    (Daniela Raab [CDU/CSU]: Das haben wir befürchtet, dass das bewusst war!)


    Hören Sie zu! – Wären wir nämlich nicht so vorgegan-
    en, wäre im Zivilrecht beispielsweise das Merkmal
    Behinderung“ nicht vorgesehen. Das hätte zur Folge,
    ass ein Mensch mit Behinderung und dunkler Haut-
    arbe vor Diskriminierung geschützt wird, ein Mensch
    it Behinderung und weißer Hautfarbe aber nicht. Eine

    olche Ungleichbehandlung wollen wir nicht.


    (Daniela Raab [CDU/CSU]: Das ist eine grobe Unterstellung!)


    in Antidiskriminierungsgesetz, das schon so angelegt
    st, dass es Merkmale diskriminiert, ist unlogisch aufge-
    aut und macht keinen Sinn.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Daniela Raab [CDU/CSU]: Das ist doch Unsinn!)


    Wie wir in den Reden gerade gehört haben, auch in
    hrer, Frau Dyckmans, wird gebetsmühlenartig behaup-
    et, dieses Gesetz sei zu bürokratisch.


    (Mechthild Dyckmans [FDP]: Ist es auch!)


    as ist ein Argument, das oft auch von den Wirtschafts-
    erbänden vorgetragen wird. Offensichtlich sind sie sich
    a einig. Ich habe ab und zu den Verdacht, dass das pau-
    chale Argument des zu hohen bürokratischen Auf-
    andes genau dann angeführt wird, wenn es darum
    eht, gesellschaftliche Fortschritte gerade für die Frauen
    u verhindern.


    (Irmingard Schewe-Gerigk [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: So ist die CDU!)


    as sagen Sie als Kritiker denn den Frauen? Wie sollen
    ie Ihrer Meinung nach ihre Forderungen nach gleich-






    (A) )



    (B) )


    Christel Humme
    wertigem Lohn für gleichwertige Arbeit einfordern?
    Was sagen Sie den Frauen, die es trotz besserer Qualifi-
    kation beim Aufstieg in die Führungsetagen noch immer
    bedeutend schwerer haben als ihre männlichen Mitbe-
    werber? Das populistische Argument „zu viel Bürokra-
    tie“ hilft den Frauen nicht, Gleichstellung zu erreichen.
    Mit dem vorliegenden Antidiskriminierungsgesetz aber
    haben sie ein Instrument, das ihnen hilft, mit Unterstüt-
    zung der Verbände ihre berechtigten Interessen im
    Kampf gegen Benachteiligung durchzusetzen.

    Es wird oft behauptet – auch Sie, Herr Gehb, haben
    das gemacht; Sie haben Ihre ganze Rede darauf aufge-
    baut –, das ADG stehe der Vertragsfreiheit entgegen.


    (Dr. Jürgen Gehb [CDU/CSU]: Fundamental!)


    Da frage ich mich natürlich: Welche Vertragsfreiheit
    meinen Sie eigentlich?


    (Dr. Jürgen Gehb [CDU/CSU]: Die, die wir seit mehreren hundert Jahren kennen!)


    Meinen Sie die Vertragsfreiheit immer nur für den stär-
    keren Partner, zum Beispiel für die Arbeitgeber,


    (Dr. Jürgen Gehb [CDU/CSU]: Nein, das habe ich ja gerade ausgeführt!)


    und nicht für den schwächeren Partner, zum Beispiel für
    die Behinderten?


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Sie sind Jurist. Sie wissen ganz genau, dass wir Ein-
    schränkungen der so genannten Vertragsfreiheit, wie sie
    immer wieder beschworen wird, schon jetzt haben,


    (Dr. Jürgen Gehb [CDU/CSU]: Eben!)


    zum Beispiel im Verbraucherschutzgesetz.


    (Dr. Jürgen Gehb [CDU/CSU]: Eben!)


    Das hat mit Antidiskriminierung also erst einmal nichts
    zu tun.


    (Dr. Jürgen Gehb [CDU/CSU]: Hunderte von Schutznormen haben wir in Deutschland!)


    Wir müssen Vertragsfreiheit zunächst für die Gruppe
    der Benachteiligten erreichen. Das ist mir wichtig. Auch
    das ist ein Ziel des Antidiskriminierungsgesetzes und ein
    Gebot der Verfassung.



Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Frau Kollegin Humme, ich muss Sie zwischendurch

auf Ihre Redezeit aufmerksam machen.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Christel Humme


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Ich sage noch zwei Sätze. Dann bin ich fertig.

    Ich gebe Frau Dyckmans Recht: Wir führen die Dis-
    kussion um das Antidiskriminierungsgesetz in Deutsch-
    land meiner Ansicht nach viel zu verengt und viel zu
    polemisch. Ich bin überzeugt: Wirksamer Diskriminie-
    rungsschutz ist nicht wirtschaftsfeindlich und kein Wi-
    derspruch zu wirtschaftlichen Interessen. Ich wünsche
    mir für die nachfolgenden Monate, dass wir weniger auf-

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    (C (D eregt diskutieren und dass wir genau hinschauen und uristische Spitzfindigkeiten nicht über die Interessen der enachteiligten setzen. (Dr. Jürgen Gehb [CDU/CSU]: Man kann die Juristerei aber nicht ausblenden!)


    enn wir das tun, dann bin ich davon überzeugt, Herr
    ehb, dass wir es gemeinsam schaffen, auch im Inte-

    esse der Betroffenen, im Interesse der Menschen, für
    ie wir gute Politik machen sollen, ein gutes Gesetz auf
    en Weg zu bringen.

    Herzlichen Dank.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN)