Plenarprotokoll 16/10
Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN)
Dr. Barbara Hendricks, Parl. Staatssekretärin
BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Sibylle Laurischk (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . .
Dr. Barbara Hendricks, Parl. Staatssekretärin
BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin
BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin
BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Nicolette Kressl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Leo Dautzenberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . .
Dr. Barbara Hendricks, Parl. Staatssekretärin
BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Jörg-Otto Spiller (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . .
Dr. Barbara Hendricks, Parl. Staatssekretärin
BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Christine Scheel (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Dr. Barbara Hendricks, Parl. Staatssekretärin
BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Tagesordnungspunkt 2:
653 C
653 D
653 D
654 A
654 B
654 C
654 C
654 D
657 B
657 B
657 D
657 D
658 A
658 C
Deutscher B
Stenografisch
10. Sitz
Berlin, Mittwoch, den
I n h a l
Tagesordnungspunkt 1:
Befragung der Bundesregierung: Entwurf ei-
nes Gesetzes zur steuerlichen Förderung
von Wachstum und Beschäftigung . . . . . . .
Dr. Barbara Hendricks, Parl. Staatssekretärin
BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Ina Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Dr. Barbara Hendricks, Parl. Staatssekretärin
BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin
BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . .
Dr. Barbara Hendricks, Parl. Staatssekretärin
BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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Dr. Barbara Hendricks, Parl. Staatssekretärin
BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 655 A
undestag
er Bericht
ung
18. Januar 2006
t :
r. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . . .
r. Barbara Hendricks, Parl. Staatssekretärin
BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
arl-Ludwig Thiele (FDP) . . . . . . . . . . . . . . .
r. Ursula von der Leyen, Bundesministerin
BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
kin Deligöz (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
r. Ursula von der Leyen, Bundesministerin
BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
eorg Fahrenschon (CDU/CSU) . . . . . . . . . .
r. Barbara Hendricks, Parl. Staatssekretärin
BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
655 B
655 C
655 D
656 A
656 B
656 C
656 D
656 D
Fragestunde
(Drucksachen 16/357, 16/367) . . . . . . . . . . . .
658 D
II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 10. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 18. Januar 2006
Dringliche Frage 1
Kerstin Andreae (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN)
Eventuelle Initiative der Bundesregierung
zur Abschaffung der Gebühren für Kin-
dertagesstätten und deren Finanzierung
Antwort
Dr. Hermann Kues, Parl. Staatssekretär
BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Zusatzfragen
Kerstin Andreae (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Dringliche Frage 2
Kerstin Andreae (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN)
Finanzielle Belastung der Kommunen bei
Abschaffung der Gebühren für Kinderta-
gesstätten
Antwort
Dr. Hermann Kues, Parl. Staatssekretär
BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Zusatzfragen
Kerstin Andreae (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Ina Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Johannes Singhammer (CDU/CSU) . . . . . . . .
Dringliche Frage 3
Dr. Dagmar Enkelmann (DIE LINKE)
Finanzierung einer generellen Streichung
der Kindergartengebühren
Antwort
Dr. Hermann Kues, Parl. Staatssekretär
BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Zusatzfragen
Dr. Dagmar Enkelmann (DIE LINKE) . . . . . .
Dr. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . . .
Cornelia Hirsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . .
Dr. Maria Flachsbarth (CDU/CSU) . . . . . . . .
Kerstin Andreae (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Ingrid Fischbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . .
Mündliche Frage 4
Petra Pau (DIE LINKE)
Erörterungen im Bundeskanzleramt über
Angebote der USA oder eigenständige
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661 C
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662 B
662 C
662 D
663 A
663 B
berlegungen hinsichtlich einer Verneh-
ung von Gefangenen in Guantanamo Bay
ntwort
ildegard Müller, Staatsministerin BK. . . . . .
usatzfragen
etra Pau (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . .
ündliche Frage 5
eidrun Bluhm (DIE LINKE)
nformation des Parlaments über geheim-
ienstliche Aktivitäten von Beamten deut-
cher Sicherheitsbehörden im Guantanamo
ay
ntwort
ildegard Müller, Staatsministerin BK . . . . .
usatzfrage
eidrun Bluhm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . .
ündliche Frage 6
olfgang Gehrcke (DIE LINKE)
xistenz geheimer US-Gefängnisse auf
uropäischem Boden
ntwort
ernot Erler, Staatsminister AA . . . . . . . . . .
usatzfragen
olfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . .
ündliche Frage 7
olfgang Gehrcke (DIE LINKE)
xistenz geheimer US-Gefängnisse auf
uropäischem Boden als Thema beim Tref-
en der Bundeskanzlerin mit US-Präsident
eorge W. Bush
ntwort
ernot Erler, Staatsminister AA . . . . . . . . . .
usatzfragen
olfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . .
ündliche Fragen 8 und 9
r. Gesine Lötzsch (DIE LINKE)
chriftliche Antwort der Bundesregierung
ber Erkenntnisse hinsichtlich Zahl der
efangenen in Guantanamo Bay und de-
en Behandlung
ntwort
ernot Erler, Staatsminister AA . . . . . . . . . .
usatzfragen
r. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . .
etra Pau (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . .
olfgang Wieland (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
lrich Maurer (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . .
664 A
664 A
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666 A
666 A
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667 C
667 D
668 A
Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 10. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 18. Januar 2006 III
Mündliche Frage 10
Dr. Kirsten Tackmann (DIE LINKE)
An der Beantwortung vom 10. Juni 2003
hinsichtlich Zahl der Gefangenen in Guan-
tanamo Bay und deren Behandlung betei-
ligte Stellen
Antwort
Gernot Erler, Staatsminister AA . . . . . . . . . . .
Mündliche Frage 11
Dr. Kirsten Tackmann (DIE LINKE)
Eventuelle Beteiligung des Bundeskanzler-
amtes und des Bundesaußenministers an
der Beantwortung vom 10. Juni 2003 hin-
sichtlich Zahl der Gefangenen in Guanta-
namo Bay und deren Behandlung beteiligte
Stellen
Antwort
Gernot Erler, Staatsminister AA . . . . . . . . . . .
Mündliche Frage 12
Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN)
Erkenntnisse über geheime Gefängnisse
der CIA unter anderem in Rumänien und
Polen
Antwort
Gernot Erler, Staatsminister AA . . . . . . . . . . .
Zusatzfragen
Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Mündliche Frage 13
Heidrun Bluhm (DIE LINKE)
Informierung des damaligen Außenminis-
ters Joseph Fischer über Reisen von Beam-
ten deutscher Sicherheitsbehörden nach
Guantanamo Bay
Antwort
Gernot Erler, Staatsminister AA . . . . . . . . . . .
Zusatzfrage
Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . .
Mündliche Frage 15
Dr. Norman Paech (DIE LINKE)
Verstoß des Iran gegen völkerrechtlich ver-
bindliche Verpflichtungen bei einer Wie-
deraufnahme der Urananreicherung
Antwort
Gernot Erler, Staatsminister AA . . . . . . . . . . .
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668 C
668 C
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669 C
669 D
usatzfragen
r. Norman Paech (DIE LINKE) . . . . . . . . . .
lrich Maurer (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . .
ündliche Frage 16
r. Norman Paech (DIE LINKE)
altung der Bundesregierung zu der
rage, ob die im Art. 15 der EU-Strategie
egen die Verbreitung von Massenvernich-
ungswaffen erwähnten militärischen
wangsmaßnahmen eine Resolution des
N-Sicherheitsrats voraussetzen
ntwort
ernot Erler, Staatsminister AA . . . . . . . . . .
usatzfragen
r. Norman Paech (DIE LINKE) . . . . . . . . . .
aul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) . . . . . . . .
ündliche Frage 17
evim Dagdelen (DIE LINKE)
inschätzung der Menschenrechtslage in
ogo
ntwort
ernot Erler, Staatsminister AA . . . . . . . . . .
usatzfragen
evim Dagdelen (DIE LINKE) . . . . . . . . . . .
etra Pau (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . .
r. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . .
örn Wunderlich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . .
ündliche Frage 18
evim Dagdelen (DIE LINKE)
ahl der Asylanträge aus Togo sowie An-
rkennungsquote in den letzten zehn Jahren
ntwort
eter Altmaier, Parl. Staatssekretär BMI . . . .
usatzfragen
evim Dagdelen (DIE LINKE) . . . . . . . . . . .
ündliche Frage 19
olfgang Wieland (BÜNDNIS 90/
IE GRÜNEN)
usschreibung eines europaweiten Archi-
ekturwettbewerbs zur Erstellung eines
eubaus für das Bundesinnenministerium,
osten bei vorzeitigem Ausscheiden aus
em bis 2029 laufenden Mietvertrag
ntwort
eter Altmaier, Parl. Staatssekretär BMI . . . .
usatzfragen
olfgang Wieland (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
670 A
670 B
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670 D
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673 D
674 B
IV Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 10. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 18. Januar 2006
Mündliche Frage 20
Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN)
Sicherstellung der Abwehr terroristischer
Angriffe auf Atomkraftwerke
Antwort
Peter Altmaier, Parl. Staatssekretär BMI . . . .
Zusatzfragen
Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Mündliche Frage 23
Jan Korte (DIE LINKE)
Weiterleitung von Informationen aus Bre-
men über M. K. an die USA
Antwort
Peter Altmaier, Parl. Staatssekretär BMI . . . .
Zusatzfrage
Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . .
Mündliche Frage 24
Jan Korte (DIE LINKE)
Gewinnung und Weiterleitung der Er-
kenntnisse über die Haftbedingungen der
in Guantanamo Bay inhaftierten O. S. und
M. K. an deutsche Sicherheitsbehörden
Antwort
Peter Altmaier, Parl. Staatssekretär BMI . . . .
Zusatzfragen
Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . .
Petra Pau (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . .
Mündliche Frage 26
Ina Lenke (FDP)
Absetzbarkeit von Kinderbetreuungskos-
ten im Rahmen der Genshagener Be-
schlüsse der Bundeskabinetts
Antwort
Dr. Barbara Hendricks, Parl. Staatssekretärin
BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Zusatzfragen
Ina Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Mündliche Frage 27
Ina Lenke (FDP)
Steuertechnische Ausgestaltung der Ab-
setzbarkeit von Kinderbetreuungskosten
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675 A
675 C
675 D
676 A
676 A
676 B
676 C
676 D
m Rahmen der Genshagener Beschlüsse
es Bundeskabinetts für Arbeitnehmer
zw. Selbstständige
ntwort
r. Barbara Hendricks, Parl. Staatssekretärin
BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
usatzfragen
na Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
ündliche Frage 28
hristine Scheel (BÜNDNIS 90/
IE GRÜNEN)
erlustverrechnungsbeschränkungen in
U-Ländern, die eine Verrechnung von
erlusten der dort ansässigen Tochterge-
ellschaften mit den Gewinnen der in
eutschland ansässigen Muttergesellschaf-
en ermöglichen
ntwort
r. Barbara Hendricks, Parl. Staatssekretärin
BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
usatzfrage
hristine Scheel (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
ündliche Frage 29
hristine Scheel (BÜNDNIS 90/
IE GRÜNEN)
teuerausfälle durch das Urteil des EuGH
om 13. Dezember 2005, insbesondere
urch die fehlende Begrenzung der Rück-
irkung
ntwort
r. Barbara Hendricks, Parl. Staatssekretärin
BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
usatzfragen
hristine Scheel (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
ündliche Frage 30
abine Zimmermann (DIE LINKE)
aßnahmen zur Verhinderung der Schlie-
ung bzw. Verlegung von Unternehmen in
steuropäische Länder nach Abschöpfung
er Fördermittel und Ende der Bindungs-
rist
ntwort
artmut Schauerte, Parl. Staatssekretär
BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
usatzfragen
abine Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . . . .
677 B
677 C
678 B
678 D
679 B
679 B
680 D
681 A
Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 10. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 18. Januar 2006 V
Mündliche Frage 31
Sabine Zimmermann (DIE LINKE)
Mögliche Reaktionen auf die Schließung
bzw. Verlegung von Unternehmen in ost-
europäische Länder nach Abschöpfung der
Fördermittel und Ende der Bindungsfrist
Antwort
Hartmut Schauerte, Parl. Staatssekretär
BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Mündliche Frage 32
Katja Kipping (DIE LINKE)
Niedrigere Arbeitsvergütung bei Frauen
trotz besserer Bildung
Antwort
Dr. Hermann Kues, Parl. Staatssekretär
BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Zusatzfrage
Katja Kipping (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . .
Mündliche Frage 33
Katja Kipping (DIE LINKE)
Erhöhung des Frauenanteils in Führungs-
gremien
Antwort
Dr. Hermann Kues, Parl. Staatssekretär
BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Zusatzfragen
Katja Kipping (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . .
Karin Binder (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . .
Zusatztagesordnungspunkt 1:
Aktuelle Stunde auf Verlangen der Fraktion
der CDU/CSU: Aktuelle Entwicklung im
Hinblick auf die Vogelgrippe und Schutz-
maßnahmen der Bundesregierung
Horst Seehofer, Bundesminister BMELV . . .
Hans-Michael Goldmann (FDP) . . . . . . . . . .
Dr. Wilhelm Priesmeier (SPD) . . . . . . . . . . . .
Dr. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . . .
Ursula Heinen (CDU/CSU). . . . . . . . . . . . . . .
Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Ulla Schmidt, Bundesministerin BMG . . . . .
Julia Klöckner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . .
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683 C
684 A
685 C
686 C
687 C
688 C
689 D
690 D
692 B
r. Carola Reimann (SPD) . . . . . . . . . . . . . .
r. Peter Jahr (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . .
lvira Drobinski-Weiß (SPD) . . . . . . . . . . . .
ermann-Josef Scharf (CDU/CSU) . . . . . . . .
r. Wolfgang Wodarg (SPD) . . . . . . . . . . . . .
ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
nlage 1
iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . .
nlage 2
ollständiger Neuabdruck eines Redebeitrags
ur Beratung der Gesetzentwürfe:
Beschränkung der Verlustverrechnung im
Zusammenhang mit Steuerstundungsmo-
dellen
Abschaffung der Eigenheimzulage
Einstieg in ein steuerliches Sofortpro-
gramm
8. Sitzung, Tagesordnungspunkt 5 a bis c) . .
nlage 3
rklärung nach § 31 GO des Abgeordneten
ürgen Koppelin (FDP) zur Abstimmung über
ie Beschlussempfehlung und den Bericht des
uswärtigen Ausschusses zu dem Antrag der
undesregierung: Fortsetzung des Einsatzes
ewaffneter deutscher Streitkräfte zur Unter-
tützung der Überwachungsmission AMIS
er Afrikanischen Union (AU) in Darfur/Su-
an auf Grundlage der Resolutionen 1556
2004) und 1564 (2004) des Sicherheitsrates
er Vereinten Nationen vom 30. Juli 2004 und
8. September 2004 (9. Sitzung, Tagesord-
ungspunkt 18) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
nlage 4
ündliche Fragen 2 und 3
ürgen Koppelin (FDP)
usammenarbeit von Mitarbeitern des
undesnachrichtendienstes mit US-Mili-
ärs während des Irakkrieges; erhaltene
uszeichnung
ntwort
ildegard Müller, Staatsministerin BK . . . . .
693 C
694 C
695 C
696 C
697 C
698 D
699 A
699 B
701 B
701 C
VI Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 10. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 18. Januar 2006
Anlage 5
Mündliche Frage 14
Dr. Uschi Eid (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN)
Beitrag der Bundesregierung zur Einhal-
tung des Algier-Friedensabkommens zwi-
schen Eritrea und Äthiopien
Antwort
Gernot Erler, Staatsminister AA . . . . . . . . . . .
Anlage 6
Mündliche Frage 21
Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN)
Erhebung, Speicherung und Weitergabe
von Daten über Besucher der Fußball-WM
2006, Beschäftigte in den Austragungsstät-
ten sowie Bewerber für WM-Tickets durch
Sicherheitsbehörden
Antwort
Peter Altmaier, Parl. Staatssekretär BMI . . . .
Anlage 7
Mündliche Frage 22
Petra Pau (DIE LINKE)
Entsendung von Mitarbeitern deutscher
Sicherheitsbehörden, nicht aber des Bun-
deskriminalamtes, zur Vernehmung von
O. S. und M. K. in Guantanamo Bay
Antwort
Peter Altmaier, Parl. Staatssekretär BMI . . . .
Anlage 8
Mündliche Frage 25
Cornelia Pieper (FDP)
Interpretation des Begriffs „derzeit“ in der
Antwort der Bundesregierung auf die
Kleine Anfrage der FDP „Absetzbarkeit
des Schulgeldes als Sonderausgabe“ (Bun-
destagsdrucksache 16/337)
Antwort
Dr. Barbara Hendricks, Parl. Staatssekretärin
BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Anlage 9
Mündliche Fragen 34 und 35
Karin Binder (DIE LINKE)
Maßnahmen gegen den seit 2000 immer
weiter zurückgehenden Anstieg der Frauen-
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701 D
702 A
702 B
702 C
rwerbstätigkeit; Konsequenzen aus der
unahme der Teilzeit-, Midi- oder Mini-
obs von Frauen
ntwort
r. Hermann Kues, Parl. Staatssekretär
BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
nlage 10
ündliche Fragen 36 und 37
nge Höger-Neuling (DIE LINKE)
nterschiede bei der Vergütung für Frauen
nd Männer mit Vollzeitbeschäftigung und
aßnahmen gegen diese Benachteiligung
on Frauen
ntwort
r. Hermann Kues, Parl. Staatssekretär
BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
nlage 11
ündliche Frage 38
ibylle Laurischk (FDP)
uffassung der Bundesministerin von der
eyen über das Gefühl von Müttern, „aus
er Arbeitswelt aussortiert zu werden“, im
inblick auf die Feststellungen der Bun-
esregierung vom 6. Dezember 2005
ntwort
r. Hermann Kues, Parl. Staatssekretär
BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
nlage 12
ündliche Frage 39
ainder Steenblock (BÜNDNIS 90/
IE GRÜNEN)
euordnung des Lotsversetzdienstes auf
er Ems
ntwort
lrich Kasparick, Parl. Staatssekretär
BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
nlage 13
ündliche Frage 40
eter Hettlich (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
ertigstellung des naturschutzfachlichen
lanungsauftrags für den Neubau der A 14
wischen Magdeburg und Schwerin
ntwort
lrich Kasparick, Parl. Staatssekretär
BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
702 D
703 B
704 A
704 B
704 D
Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 10. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 18. Januar 2006 VII
Anlage 14
Mündliche Fragen 41 und 42
Hellmut Königshaus (FDP)
Lärmschutzmaßnahmen an der Anhalter
Bahn in Berlin und Teltow sowie weitere
Maßnahmen zur Lärmsanierung an beste-
henden Schienenstrecken
Antwort
Ulrich Kasparick, Parl. Staatssekretär
BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Anlage 15
Mündliche Frage 43
Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN)
Kosten für die Entsorgung des hochradio-
aktiven Atommülls der Kernforschungsan-
lage in Karlsruhe
Antwort
Michael Müller, Parl. Staatssekretär
BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Anlage 16
Mündliche Fragen 44 und 45
Hans Josef Fell (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
Anlage 17
Mündliche Frage 46
Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN)
Zusammenhang zwischen der Festlegung
im Koalitionsvertrag über die Einhaltung
von Emissionsgrenzwerten bei Neufahr-
zeugen bei gleichzeitiger prozentualer Be-
rücksichtigung von Biokraftstoffbeimi-
schungen nur auf die Selbstverpflichtung
des europäischen Automobilherstellerver-
bandes (ACEA) bezogen und der Neben-
tätigkeit des jetzigen Umweltministers
Sigmar Gabriel für VW
Antwort
Michael Müller, Parl. Staatssekretär
BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Anlage 18
Mündliche Frage 47
Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN)
705 A
705 B
706 A
Laufzeitverlängerung für einzelne Atom-
kraftwerke
Antwort
Michael Müller, Parl. Staatssekretär
BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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705 C
icherheit der Atomkraftwerke Biblis A
nd B, Neckarwestheim und Brunsbüttel
ntwort
ichael Müller, Parl. Staatssekretär
BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 706 C
Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 10. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 18. Januar 2006 651
(A) )
(B) )
10. Sitz
Berlin, Mittwoch, den
Beginn: 13.0
Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 10. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 18. Januar 2006 699
(A) )
(B) )
tarischen Debatte erlaubt, rhetorisch eine Art Pappkame- nem halben Jahr fertig sein. Sie wissen, dass das nicht
Anlage 1
Liste der entschuldigten Abgeordneten
Anlage 2
Vollständiger Neuabdruck eines Redebeitrags
zur Beratung der Gesetzentwürfe:
– Beschränkung der Verlustverrechnung im Zu-
sammenhang mit Steuerstundungsmodellen
– Abschaffung der Eigenheimzulage
– Einstieg in ein steuerliches Sofortprogramm
(8. Sitzung, Tagesordnungspunkt 5 a bis c)
Peer Steinbrück, Bundesminister der Finanzen:
Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und
Herren! Herr Wissing, natürlich ist es in einer parlamen-
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Abgeordnete(r)
entschuldigt bis
einschließlich
Ernst, Klaus DIE LINKE 18.01.2006
Evers-Meyer, Karin SPD 18.01.2006
Faße, Annette SPD 18.01.2006
Haibach, Holger CDU/CSU 18.01.2006
Hilsberg, Stephan SPD 18.01.2006
Hintze, Peter CDU/CSU 18.01.2006
Kurth (Quedlinburg),
Undine
BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN
18.01.2006
Meckel, Markus SPD 18.01.2006
Mücke, Jan FDP 18.01.2006
Müller (Köln), Kerstin BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN
18.01.2006
Riemann-Hanewinckel,
Christel
SPD 18.01.2006
Roth (Augsburg),
Claudia
BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN
18.01.2006
Dr. Schäuble, Wolfgang CDU/CSU 18.01.2006
Schmidt (Eisleben),
Silvia
SPD 18.01.2006
Schmidt (Nürnberg),
Renate
SPD 18.01.2006
Wächter, Gerhard CDU/CSU 18.01.2006
(C
(D
Anlagen zum Stenografischen Bericht
aden aufzubauen und dann mit dem gesamten Waffen-
rsenal von Sir Lancelot auf dem Turnierplatz gegen
iesen Pappkameraden anzutreten. Ich will damit sagen:
iemand von der Koalition oder der Bundesregierung
at behauptet, dass mit den drei Gesetzesvorhaben, die
eute zur Abstimmung stehen, das umfassende Konzept
er Koalition oder der Bundesregierung vorliegt. Nie-
and hat mit Blick auf das steuerliche Sofortprogramm,
ie Beschränkung der Verlustverrechnung bei den Steu-
rsparmodellen oder der Abschaffung der Eigenheimzu-
age davon gesprochen. Sie haben da einen Popanz auf-
ebaut, um anschließend darauf einzuschlagen.
Selbstverständlich hat sich diese Bundesregierung
orgenommen, schon in den nächsten Wochen – spätes-
ens am 9. Januar, dem Datum der ersten Kabinettssit-
ung im neuen Jahr, gegebenenfalls auch früher – die
rsten steuerlichen Fördertatbestände zu verabschieden,
ie Herr Bernhardt zutreffend dargestellt hat, zum Bei-
piel um die Liquidität der Wirtschaft zu verbessern,
um Beispiel um im Bereich der Betreuungskosten vo-
anzukommen, auch mit Blick auf die Stärkung der pri-
aten Haushalte als Arbeitgeber.
Wir werden im Zusammenhang mit dieser Kabinetts-
itzung eine Vorlage verabschieden, bei der es um die
ufstockung des Programms für die energetische Ge-
äudesanierung geht, zu dem mir bereits jetzt sehr posi-
ive Stellungnahmen vorliegen, zum Beispiel vom Hand-
erk und der Bauwirtschaft. Selbstverständlich stehen
ir auch zu der Koalitionsvereinbarung, dass das
ohneigentum mit Blick auf die Abschaffung der Ei-
enheimzulage in die Riester-Rente integriert wird. Inso-
ern stehen die Positionen der großen Koalition fest.
(Beifall bei der SPD und der CDU/CSU –
Christine Scheel [BÜNDNIS 90/DIE GRÜ-
NEN]: Es ist schön, dass dies die SPD jetzt
auch will! Wir wollten das in der letzten Legis-
laturperiode auch schon!)
Es gibt ja keine Erkenntnisblockade für die SPD, Frau
cheel.
(Beifall bei Abgeordneten der SPD und der
CDU/CSU – Renate Künast [BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN]: Weiter so!)
Selbstredend stehen wir zu der Ankündigung, auch
ine große Unternehmensteuerreform zu verabschie-
en, bei der allerdings Solidität und Präzision sehr wich-
ig sind. Bei so etwas schießt man nicht aus der Hüfte.
(Dr. Volker Wissing [FDP]: 2008!)
Ja, 2008. Entschuldigen Sie, Sie wissen doch, dass der
achverständigenrat sein Gutachten erst im Januar oder
ebruar vorlegen wird und dass wir auch von der Stif-
ung Marktwirtschaft Erkenntnisse brauchen. Das heißt,
enn Sie von der Regierung fordern, bis zum
. Januar 2007 ein Gesetz vorzulegen, dann müsste die
egierung mit einem so weit reichenden Vorhaben in ei-
700 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 10. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 18. Januar 2006
(A) )
(B) )
funktionieren wird. Wir reden in Wirklichkeit über einen
Systemwechsel in der Unternehmensbesteuerung in der
Bundesrepublik Deutschland. So etwas schüttelt man
nicht einfach aus dem Ärmel – auch um Ihrer Kritik zu
entgehen, dass dieses Vorhaben nicht gelungen sei oder
einer Nachbesserung bedürfe.
Wir haben uns eine Menge vorgenommen. Ich glaube,
dass die Einleitung dieser Schritte richtig ist, und ich bin
sehr dankbar, dass uns die beiden Koalitionspartner auch
in den Ausschussberatungen – insbesondere im Finanz-
ausschuss – so behilflich gewesen sind.
Ich habe Ihre Hinweise zum Thema Steuerberater
nicht ganz verstanden, Frau Höll. Mir ist bis jetzt entgan-
gen, dass ausgerechnet Ihre Wählerklientel in so starkem
Maße Steuerberater in Anspruch nimmt. Denn ich gehe
davon aus, dass die große Masse der Lohnsteuerzahler
nicht unbedingt die Klientel der Steuerberater stellt; sie
ist nämlich heute schon in der Lage, ihre Lohnsteuerer-
klärung auf einem Blatt Papier abzugeben, und zwar
nach Lage der Dinge bei den Serviceagenturen der Fi-
nanzämter. Das ist zudem kostenlos, was Sie in diesem
Zusammenhang leider verschwiegen haben.
(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten
der CDU/CSU)
Was die Frage von Frau Andreae nach den 600 Mil-
lionen Euro angeht, so hat es zwar darüber eine Debatte
gegeben, aber wir haben uns dabei insbesondere die Be-
rechnungen des Freistaats Bayern und des Landes Nord-
rhein-Westfalen zu Eigen gemacht. Wir wissen, dass es
Verhaltensweisen geben wird, durch die einiges in dem
Spannungsbogen zwischen der Anrechnung von Wer-
bungskosten und Sonderausgaben infrage gestellt wird.
Aber wir haben keinen Grund, die Berechnungen der
beiden Bundesländer infrage zu stellen.
Bei vielen der haushalts- und finanzpolitischen Hin-
weise aus den Reihen der FDP ist mir eines nicht richtig
klar geworden, Herr Wissing. Wenn Sie die Senkung der
Nettokreditaufnahme und der Steuersätze fordern,
gleichzeitig aber eine große Zurückhaltung hinsichtlich
der Abschaffung von Steuervergünstigungen an den Tag
legen – ich drücke mich dabei höflich aus –, ist mir nicht
klar, wie Sie den Haushalt sanieren wollen, ohne massiv
in Leistungsgesetze einzugreifen. Das wird Ihnen nicht
gelingen.
(Beifall bei der SPD und der CDU/CSU –
Dr. Volker Wissing [FDP]: Da ist unser Kon-
zept besser als Ihr Vorhaben!)
Die FDP verschweigt dem Publikum bzw. den Bürge-
rinnen und Bürgern, in welchem Ausmaß sie in der Lage
ist oder es für notwendig ansieht, Eingriffe in Leis-
tungsgesetze in einem Ausmaß vorzunehmen, das spie-
lend zweistellige Milliardensummen erreicht. Außerdem
verschweigen Sie dem Publikum, inwieweit sich diese
Eingriffe auch auf volkswirtschaftliche Parameter bzw.
auf Wachstum und Beschäftigung auswirken.
(Zuruf des Abg. Otto Fricke [FDP])
– Ich wiederhole, was ich im Ausschuss gesagt habe,
Herr Fricke. Wenn Sie mir sagen, wir dürften die Mehr-
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ertsteuer nicht erhöhen, wodurch dem Bund – von den
ändern und Kommunen rede ich in diesem Zusammen-
ang gar nicht – 10 Milliarden Euro fehlen, und als Ge-
envorschlag gefordert wird, den Zuschuss zur Renten-
ersicherung um 8 Milliarden Euro zu kürzen, dann läuft
as auf eine 4- bis 5-prozentige Realkürzung der Renten
inaus. Da die Rentner keine hohe Sparquote haben,
irkt sich das auf den Konsum und damit ebenfalls auf
olkswirtschaftliche Parameter aus, wie es auf umge-
ehrtem Weg in einer volkswirtschaftlichen Gesamt-
echnung bei anderen Stellschrauben auch der Fall ist.
ei Ihrer Argumentation legen Sie das nicht offen.
Sie werden diesen freidemokratischen Dreisatz meines
rachtens nicht widerspruchsfrei hinbekommen, wenn
ie weitere Steuersenkungen und die Reduzierung der
euverschuldung – darin sind wir uns übrigens einig –
ordern. Bei Ihnen schwingt auch immer eine Kritik an
em Abbau von in meinen Augen volkswirtschaftlich
berholten Steuersubventionen mit. Aber Sie verschwei-
en, welches haushalts- und finanzpolitisches Konzept
ahintersteht. Das wird nicht deutlich.
(Beifall bei der SPD und der CDU/CSU –
Dr. Volker Wissing [FDP]: Umgekehrt: Sie
werden es nicht hinkriegen, weil Sie es nicht
wollen!)
Ich will zum Bundeshaushalt und darüber hinaus auch
u den anderen Haushalten der Gebietskörperschaften in
er Bundesrepublik Deutschland noch einmal deutlich
esthalten, dass wir uns nicht aus den Defiziten heraus-
paren werden können. Das wird nicht erfolgreich sein.
ir werden vielmehr die Defizite in der Bundesrepublik
eutschland nur dann reduzieren können, wenn wir
ehr Wachstumsförderung betreiben, den Arbeitsmarkt
tabilisieren, die Sozialversicherungssysteme robuster
egen die Konjunkturausschläge wie auch gegen die
rosion sozialversicherungspflichtiger Beschäftigungs-
erhältnisse machen und auch mehr Einnahmen generie-
en.
Vizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt:
Herr Bundesminister, gestatten Sie eine Zwischen-
rage des Abgeordneten Fricke?
Peer Steinbrück, Bundesminister der Finanzen:
Bitte sehr, Herr Fricke.
Otto Fricke (FDP):
Herr Bundesminister, wenn ich Sie richtig verstanden
abe, haben Sie eben kritisiert, dass die FDP keine Vor-
chläge zu den Einsparungen in den Sozialsystemen ma-
he. Darf ich Sie als Mitglied der Regierung fragen, ob
ie damit sagen wollen, dass die Regierung bei den steu-
rlichen Leistungen, die in die Sozialsysteme fließen,
einerlei Einschnitte plant, weder bei den Krankenkas-
en noch bei der Rentenversicherung?
Peer Steinbrück, Bundesminister der Finanzen:
Erstens. Was die Krankenkassen angeht, werden wir
ie Debatte über die weitere Modernisierung des Ge-
undheitswesens Anfang des nächsten Jahres beginnen.
Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 10. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 18. Januar 2006 701
(A) )
(B) )
Wie Sie wissen, bin ich selber der Auffassung, dass drei
Kriterien zu beachten sind. Wenn wir weder Beitragser-
höhungen noch Leistungsbeschränkungen vornehmen
und den Bundeszuschuss für versicherungsfremde Leis-
tungen senken wollen, dann wird es zu deutlichen Mo-
dernisierungsmaßnahmen in diesem System kommen
müssen. Das betrifft die Wettbewerbssituation wie auch
das Verhältnis zwischen der GKV und der PKV.
Zweitens. Wir sparen mit Blick auf die Arbeitsmarkt-
politik bzw. auf die Grundsicherung, gerade auch bei
Hartz IV. Wie Sie wissen, sind bei dem Tableau, das die
große Koalition verabredet hat, Einsparungen in Höhe
von 4 Milliarden Euro jährlich notwendig.
Lassen Sie mich noch einmal betonen: Wir werden
uns aus den Problemen nicht heraussparen können. Wir
werden nur in den von mir genannten Bezügen haus-
halts- und finanzpolitisch erfolgreich sein. Deshalb ist
dieser großen Koalition sehr daran gelegen, den Zwei-
klang aufrechtzuerhalten, also beides zu tun: auf der ei-
nen Seite Impulse zu geben und Wachstumsförderung zu
betreiben und auf der anderen Seite die notwendige
Haushaltskonsolidierung voranzutreiben. Die Bundesre-
gierung und die sie tragenden Koalitionsfraktionen ha-
ben ihren Worten umgehend erste Taten folgen lassen.
Das setzt Signale. Aber ich füge hinzu: Das ist erst der
Anfang. Wir haben noch eine ganze Legislaturperiode
vor uns.
Herzlichen Dank.
(Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)
Anlage 3
Erklärung nach § 31 GO
des Abgeordneten Jürgen Koppelin (FDP) zur
Abstimmung über die Beschlussempfehlung und
den Bericht des Auswärtigen Ausschusses zu
dem Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung
des Einsatzes bewaffneter deutscher Streitkräfte
zur Unterstützung der Überwachungsmission
AMIS der Afrikanischen Union (AU) in Darfur/
Sudan auf Grundlage der Resolutionen 1556
(2004) und 1564 (2004) des Sicherheitsrates der
Vereinten Nationen vom 30. Juli 2004 und 18. Sep-
tember 2004 (9. Sitzung, Tagesordnungspunkt 18)
Eine Ausweitung des Einsatzes von Bundeswehran-
gehörigen auf weitere Teile des Sudans, neben dem
Südsudan, ist weiterhin nicht auszuschließen, da das
Mandatsgebiet nicht eindeutig begrenzt ist. Aufgrund
der Auftragsbeschreibung ist davon auszugehen, dass
die Einsatzdauer nicht benannt werden kann und der
Einsatz deshalb mit hoher Wahrscheinlichkeit erheblich
länger als geplant sein wird.
Ich verkenne nicht die Gründe, die endlich zum Han-
deln in der Republik Sudan zwingen. Allerdings wäre es
ebenso notwendig, dass die europäischen Staaten mit
dem gleichen Engagement sich dem Problem der Aids-
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euche in Afrika annehmen, die ebenfalls inzwischen zu
inem Massensterben geführt hat.
Ich werde dem Antrag der Bundesregierung nicht zu-
timmen. Ich treffe diese Entscheidung auch besonders
n Verantwortung gegenüber den Angehörigen der Bun-
eswehr.
nlage 4
Antwort
er Staatsministerin Hildegard Müller auf die Fragen des
bgeordneten Jürgen Koppelin (FDP) (Druck-
ache 16/357, Fragen 2 und 3):
Treffen Meldungen der „Süddeutschen Zeitung“ (SZ) und
des ARD-Fernsehmagazins „Panorama“ zu, dass Mitarbeiter
des Bundesnachrichtendienstes (BND) während des Irakkrie-
ges „US-Militärs mit Informationen“ (SZ) bei der Identifizie-
rung von Bombenzielen geholfen haben?
Trifft die Meldung der „Süddeutschen Zeitung“ vom
12. Januar 2006 zu, wonach der BND-Mitarbeiter Rainer M.
nach dem Irakkrieg mit „Orden des US-Militärs“ ausgezeich-
net wurde?
Beide Fragen betreffen Tätigkeiten der Nachrichten-
ienste des Bundes. Dazu kann die Bundesregierung nur
en dafür zuständigen Gremien des Deutschen Bundes-
ages Auskunft erteilen.
Das Parlamentarische Kontrollgremium hat sich be-
eits am 13. Januar 2006 mit dem Vorgang befasst und
ine Erklärung dazu abgegeben. Das Gremium will sich
eute erneut mit der Angelegenheit befassen.
nlage 5
Antwort
es Staatsministers Gernot Erler auf die Frage der Abge-
rdneten Dr. Uschi Eid (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
Drucksache 16/357, Frage 14):
Was unternimmt die Bundesregierung innerhalb der EU,
damit die Mitglieder der Vermittlungsgruppe („Algier
Group“: hierzu gehören die Afrikanische Union, die Europäi-
sche Union, die USA und die Vereinten Nationen) des Algier-
Friedensabkommens zwischen Eritrea und Äthiopien aus dem
Jahr 2000 dazu beitragen, auf den eskalierenden Grenzkon-
flikt zwischen Eritrea und Äthiopien im Sinne der „3D-Strate-
gie“, nämlich Deeskalation, Demarkation und Dialog, einzu-
wirken und somit zur Konfliktlösung beizutragen?
Die Bundesregierung hat innerhalb der EU stets alle
chritte unterstützt, die zu einer Lösung des äthiopisch-
ritreischen Grenzkonflikts beitragen können. Sie würde
uch ein Treffen der Zeugen des Algier-Abkommens,
as in der Resolution 1622 (2005) des VN-Sicherheitsra-
es vom 13. September 2005 ausdrücklich als Option ge-
annt wird, begrüßen. Diese Option wurde jedoch weder
on Äthiopien noch von Eritrea aufgegriffen. Eritrea
teht einer Vermittlung Dritter bisher sehr ablehnend ge-
enüber. Die Bundesregierung wird dessen ungeachtet
eiterhin alle Initiativen unterstützen, die dazu geeignet
ind, Spannungen zwischen Äthiopien und Eritrea abzu-
auen und den Grenzkonflikt dauerhaft und friedlich zu
ösen.
702 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 10. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 18. Januar 2006
(A) )
(B) )
Anlage 6
Antwort
des Parl. Staatssekretärs Peter Altmaier auf die Frage des
Abgeordneten Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) (Drucksache 16/357, Frage 21):
Welche Daten über Besucher der Fußballweltmeisterschaft
2006 (WM), Beschäftigte in den Austragungsstätten sowie
Bewerber für WM-Tickets werden durch Sicherheitsbehörden
erhoben, gespeichert sowie an Dritte übermittelt, und unter
welchen Voraussetzungen erfolgt dies jeweils?
Über Besucher der Fußball-Weltmeisterschaft 2006
und Bewerber für WM-Tickets werden keine Daten
durch Sicherheitsbehörden erhoben, gespeichert sowie
an Dritte übermittelt. Auch zu Beschäftigten in den Aus-
tragungsstätten erheben die Sicherheitsbehörden keine
Daten. Vielmehr übermittelt das OK FIFA WM 2006 im
Rahmen des so genannten Akkreditierungsverfahrens zu
diesen Personen die folgenden personenbezogenen Da-
ten zur Durchführung einer Zuverlässigkeitsüberprüfung
an das Bundeskriminalamt:
– Nachname,
– Vorname,
– Geburtsname oder anderer Name,
– Geburtsdatum,
– Geburtsort,
– Geschlecht,
– Nationalität wie im Ausweis angegeben,
– Postleitzahl,
– Ort,
– Straße,
– Hausnummer,
– Bundesland,
– Land,
– Art und Nummer des Ausweises,
– Event Name,
– Event Funktion und
– Registrierungsnummer.
Das Bundeskriminalamt speichert diese Daten und lei-
tet sie als „technischer Single-Point-of-Contact“ an die
an der Zuverlässigkeitsüberprüfung beteiligten Sicher-
heitsbehörden weiter. Eine informierte Einwilligungsklä-
rung des Betroffenen schafft die rechtliche Grundlage für
diese Verwendung der Daten.
Anlage 7
Antwort
des Parl. Staatssekretärs Peter Altmaier auf die Frage
der Abgeordneten Petra Pau (DIE LINKE) (Druck-
sache 16/357, Frage 22):
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Welche Überlegungen haben die Bundesregierung veran-
lasst, Beamte von deutschen Sicherheitsbehörden, nicht aber
Mitarbeiter des Bundeskriminalamtes (vergleiche Plenarpro-
tokoll 16/7, Seite 391 C), nach Guantanamo Bay zur Befra-
gung der dorthin verschleppten O. S. und M. K. zu schicken?
Die Befragunges des O. S. und M. K. in Guantanamo
ay wurden als nachrichtendienstliche Angelegenheit
ehandelt.
nlage 8
Antwort
er Parl. Staatssekretärin Dr. Barbara Hendricks auf die
rage der Abgeordneten Cornelia Pieper (FDP) (Druck-
ache 16/357, Frage 25):
Ist unter dem Begriff „derzeit“ in der Antwort der Bundes-
regierung auf die Kleine Anfrage der Fraktion der FDP „Ab-
setzbarkeit des Schulgeldes als Sonderausgabe“ auf Bundes-
tagsdrucksache 16/337 zu Frage 6 nur das Jahr 2006 oder die
gesamte 16. Wahlperiode des Deutschen Bundestages in Be-
zug auf eine eventuelle Streichung des Sonderausgabenab-
zugs für Schulgeld nach § 10 Abs. 1 Nr. 9 des Einkommen-
steuergesetzes zu verstehen?
Zurzeit werden von der Bundesregierung keine Über-
egungen zur Streichung des § 10 Abs. 1 Nr. 9 Einkom-
ensteuergesetz angestellt. Die Bundesregierung behält
ich aber das Recht vor, jederzeit auf veränderte Rah-
enbedingungen reagieren zu können.
nlage 9
Antwort
es Parl. Staatssekretärs Dr. Hermann Kues auf die Fra-
en der Abgeordneten Karin Binder (DIE LINKE)
Drucksache 16/357, Fragen 34 und 35):
Welche Position hat die Bundesregierung zum Befund des
im Dezember 2005 herausgegebenen WSI-Frauen-Daten-
Reports der Hans-Böckler-Stiftung, wonach der Anstieg der
Frauenerwerbstätigkeit seit dem Jahr 2000 fast vollständig
zum Erliegen gekommen sei, und welche konkreten Konse-
quenzen wird die Bundesregierung ergreifen, um diesem
Trend entgegenzuwirken?
Welche Bedeutung misst die Bundesregierung den Ergeb-
nissen des WSI-Frauen-Daten-Reports bei, wonach immer
mehr Frauen in Deutschland nur noch in Teilzeit-, Midi- oder
Minijobs beschäftigt sind und wonach die Bundesrepublik
Deutschland zu den Ländern innerhalb der EU mit besonders
großer Differenz zwischen den Durchschnittsarbeitszeiten
von Frauen und Männern gehört, und welche Konsequenzen
wird sie daraus ziehen?
u Frage 34:
Trotz der in den vergangenen Jahren relativ schwa-
hen konjunkturellen Entwicklung ist die Erwerbstäti-
enquote von Frauen in Deutschland kontinuierlich ge-
tiegen: Nach den Daten des Statistischen Bundesamtes
at sich die gesamtdeutsche Frauenerwerbstätigenquote
on 57,8 Prozent im Jahr 2000 auf 59,3 Prozent im Jahr
005 erhöht. Demgegenüber sank die Quote der männli-
hen Erwerbstätigen im gleichen Zeitraum von 72,7 Pro-
ent auf 71,1 Prozent. Vor diesem Hintergrund kann
icht von einer Stagnation der Frauenerwerbstätigkeit
usgegangen werden. Mit der Quote von 59,3 Prozent
Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 10. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 18. Januar 2006 703
(A) )
(B) )
wurde zudem die EU-Zielvorgabe von Stockholm (Frau-
enerwerbstätigenquote 57 Prozent bis 2005) erfüllt.
Auch ist davon auszugehen, dass zukünftig der EU-Ziel-
vorgabe von Lissabon (Frauenerwerbstätigenquote über
60 Prozent bis 2010) entsprochen werden kann.
Zu Frage 35:
Die Teilzeitquote im Rahmen abhängiger Beschäfti-
gungsverhältnisse ist in den vergangenen Jahren deutlich
angestiegen. Betroffen von diesem Zuwachs sind weibli-
che und männliche Beschäftigte, der Anteil männlicher
Teilzeitbeschäftigter ist jedoch nach wie vor verhältnis-
mäßig gering. Die Gründe für die Ausübung einer Teil-
zeitbeschäftigung sind vielfaltig. Neben mangelnder
Präsenz von Vollzeitarbeitsplätzen wird die Ausübung
einer Teilzeitbeschäftigung mit persönlichen Gründen,
insbesondere mit familiären Verpflichtungen, in der Re-
gel der Betreuung und Erziehung von Kindern, begrün-
det. Diese wird auch heute noch in vielen Fällen entspre-
chend traditioneller Rollenverteilung in erster Linie den
Müttern zugeschrieben. Teilzeitarbeit entspricht zwar
vielfach auch den Wünschen von Frauen selbst, dies al-
lerdings immer häufiger nur, weil sie wegen ungünstiger
Rahmenbedingungen keine bessere Alternative haben,
um berufliche und familiäre Interessen miteinander zu
vereinbaren. Die Bundesregierung ist bestrebt, die Rah-
menbedingungen für eine gleichberechtigte Teilhabe von
Frauen und Männern am Erwerbsleben auch weiterhin
zu verbessern. Zum einen gilt es, die Vereinbarkeit Exis-
tenz sichernder Erwerbstätigkeit und der Betreuung und
Erziehung von Kindern zu verbessern. Hierzu gehören
der weitere Ausbau institutioneller Kinderbetreuung, die
Weiterentwicklung der Tagespflege als gleichberechtigte
Alternative, die Stärkung von Initiativen zur betrieblich
unterstützten Kinderbetreuung sowie die von der Bun-
desregierung beabsichtigte steuerrechtliche Berücksich-
tigung von Kinderbetreuungskosten als Werbungskos-
ten. Darüber hinaus ist ein gesellschaftlicher Konsens zu
fördern, der die faktische Wahrnehmung der Erziehung
und Betreuung von Kindern beiden sorgeberechtigten
Elternteilen in gleichem Maße zuerkennt. Hierzu wird
die Ausgestaltung des von der Bundesregierung geplan-
ten Elterngeldes, die eine besondere Väterkomponente
vorsieht, einen wichtigen Beitrag leisten.
Anlage 10
Antwort
des Parl. Staatssekretärs Dr. Hermann Kues auf die Fra-
gen der Abgeordneten Inge Höger-Neuling (DIE
LINKE) (Drucksache 16/357, Fragen 36 und 37):
Welche Position hat die Bundesregierung zum Befund des
WSI-Frauen-Daten-Reports, wonach das durchschnittliche
Einkommen von Frauen mit Vollzeittätigkeit in der Bundes-
repu-blik Deutschland weit unter dem der Männer liegt (in
Westdeutschland 23 Prozent weniger, in Ostdeutschland
10 Prozent weniger – vergleiche WSI-Frauen-Daten-Report,
Seite 265), und welche Maßnahmen wird die Bundesregierung
ergreifen, um diesem geschlechtsspezifischen Lohnunter-
schied entgegenzuwirken?
Teilt die Bundesregierung die Ansicht, dass die als Quint-
essenz im WSI-Frauen-Daten-Report festgestellte geschlechts-
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spezifische Lohnungleichheit und die ungleiche Verteilung der
Erwerbsarbeitszeit Frauen im Hinblick auf die Erwerbszen-
triertheit der sozialen Sicherungssysteme weitergehend struk-
turell benachteiligt und dies eine geschlechtsspezifische Dis-
kriminierung darstellt, und wenn ja, welche Maßnahmen will
die Bundesregierung zur Beseitigung dieses Zustandes ergrei-
fen?
u Frage 36:
Frauen verdienen 78 Prozent (Jahr 2002) dessen was
änner verdienen (Quelle: Erster Datenreport zur
leichstellung von Frauen und Männern in der Bundes-
epublik Deutschland, BMFSFJ 2005). Dank eindeutiger
echtslage – der Grundsatz der Lohngleichheit ist im
eutschen Recht schon lange eindeutig verankert – geht
s dabei inzwischen aber nur selten um direkte Lohndis-
riminierungen von Frauen, sondern, wie in anderen
ändern auch, um viele oft sehr versteckte Ursachen, die
ntsprechend schwierig nachzuweisen sind. So zeigt sich
um Beispiel, dass insbesondere auf dem westdeutschen
rbeitsmarkt Frauen genau dort zu finden sind, wo ins-
esamt schlechter entlohnt wird: Frauen sind seltener in
ehobenen Positionen zu finden, sie sind überproportio-
al häufig in schlechter zahlenden Branchen und gerin-
er entlohnten Beschäftigungsfeldern und Berufen be-
chäftigt, arbeiten auch eher in kleineren Betrieben, wo
enerell schlechter bezahlt wird und erreichen seltener
ine so lange Betriebszugehörigkeit wie Männer. Als
eitere Ursache sind die im internationalen Vergleich
her langen familienbedingten Berufsunterbrechungen
on Frauen zu nennen. Obwohl die Bundesregierung
eine unmittelbare Regelungsmöglichkeit in Lohnfragen
at – dies ist Sache der Tarifpartner –, hat sie es sich zum
iel gesetzt, den ihr möglichen Beitrag zum Abbau von
ohn- und Einkommensunterschieden zwischen Frauen
nd Männern zu leisten. In dem bestehenden Rahmen
ird die Bundesregierung aktiv darauf hinwirken, dass
er Grundsatz „Gleiches Entgelt für Männer und
rauen“ nicht nur bei gleicher, sondern auch bei gleich-
ertiger Arbeit angewandt wird (Art. 141 EGV). Da-
über hinaus gilt es, die Arbeitsmarktchancen von
rauen insgesamt zu verbessern. Obwohl Frauen heute
esser denn je ausgebildet sind, besteht nach wie vor
ine deutliche Diskrepanz zwischen Qualifikation und
tellung im Beruf. Zudem ist die Arbeit unterschiedlich
uf die Geschlechter verteilt. Wesentliche Ziele sind da-
er – neben einer Erhöhung des Beschäftigtenanteils von
rauen insgesamt – die Steigerung ihres Anteils in quali-
izierten, zukunftsorientierten Berufen sowie in Fach-
nd Führungspositionen. Durch einen mehrdimensionalen
nsatz in der Gleichstellungspolitik soll erreicht werden,
ass noch bestehende Nachteile im beruflichen Werde-
ang und daraus vielfach resultierende Entgeltunter-
chiede weiter verringert werden. Die Bundesregierung
erfolgt dabei den Doppelansatz von Gender Mainstrea-
ing und spezifischer Frauenförderung. Im Übrigen
ird auf die Beantwortung der Frage Nr. 35 aus der Fra-
estunde vom 18. Januar 2006 verwiesen.
u Frage 37:
Die Bundesregierung ist bestrebt, die Chancengleich-
eit von Männern und Frauen für die Erwerbsbeteiligung
704 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 10. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 18. Januar 2006
(A) )
(B) )
und damit auch für den Aufbau einer eigenständigen
sozialen Sicherung durch Erwerbsarbeit zu verbessern.
Im Übrigen wird auf die Beantwortung der Fragen
Nr. 34 und 35 aus der Fragestunde vom 18. Januar 2006
sowie auf die Antwort zu Frage 36 verwiesen.
Anlage 11
Antwort
des Parl. Staatssekretärs Dr. Hermann Kues auf die
Frage der Abgeordneten Sibylle Laurischk (FDP)
(Drucksache 16/357, Frage 38):
Teilt die Bundesregierung die Auffassung der Bundes-
ministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Dr. Ursula
von der Leyen, Mütter hätten das Gefühl, „aus der Arbeitswelt
aussortiert zu werden“ (vergleiche DIE WELT vom 21. De-
zember 2005), da in der Antwort des Parlamentarischen
Staatssekretärs bei der Bundesministerin für Familie, Senioren,
Frauen und Jugend, Dr. Hermann Kues, vom 6. Dezember 2005
auf meine diesbezügliche Frage 58 auf Bundestagsdrucksache
16/158 mitgeteilt wird, die geltende Rechtslage für Schwan-
gere und junge Mütter sei grundsätzlich gut ausgestaltet und
eine starke Zunahme von Anträgen auf Zulassung von Kündi-
gungen im Ausnahmefall (Schwangerschaft und Elternzeit)
lasse sich statistisch so nicht nachvollziehen, und wenn ja, wie
begründet die Bundesregierung diese Auffassung?
Wenn Frau Bundesministerin Dr. Ursula von der
Leyen mit einer Äußerung zitiert wird, Mütter hätten das
Gefühl, aus der Arbeitswelt aussortiert zu werden, be-
zieht sich dies auf den Eindruck, der Müttern innerhalb
der Arbeitswelt vermittelt zu werden scheint. Umfragen
belegen den großen Wunsch von Müttern mit kleineren
und größeren Kindern nach mehr Flexibilität und Rück-
sichtnahme auf ihre spezielle Situation und ihre Verant-
wortlichkeit gegenüber der Familie. Im Gegensatz dazu
ist die rechtliche Situation in Deutschland für Schwan-
gere und junge Mütter hinsichtlich des Kündigungs-
schutzes im Mutterschutz und der Elternzeit grundsätz-
lich gut. Auch die Statistik zu den Anträgen auf
Zulassung von Kündigungen im Ausnahmefall (Schwan-
gerschaft und Elternzeit) zeigt in den letzten Jahren eher
übliche, keine unverhältnismäßigen Schwankungen. In-
soweit beziehe ich mich auf die Beantwortung der
schriftlichen Frage Nr. 58 vom 6. Dezember 2005.
Anlage 12
Antwort
des Parl. Staatssekretärs Ulrich Kasparick auf die Frage
des Abgeordneten Rainder Steenblock (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) (Drucksache 16/357, Frage 39):
Zu welchem Termin soll die vom damaligen Bundesminis-
terium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen über die Was-
ser- und Schifffahrtsdirektion Nordwest am 11. Juli 2005 be-
kannt gegebene und für den 1. Januar 2006 angekündigte aber
bisher nicht realisierte Neuordnung des Lotsversetzdienstes
auf der Ems erfolgen, und was sollen die Inhalte der Neurege-
lung sein?
Mit der Umsetzung des Versetzkonzeptes auf der Ems
sollen die veralteten Versetzmittel möglichst zeitnah er-
setzt werden, ohne dass der 1. Januar 2006 als fest be-
stimmter Termin vorgesehen war. Voraussetzung für die
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msetzung ist zunächst, dass die für das neue Versetz-
chiff erforderlichen Mittel im Haushalt bereitgestellt
erden; dies erfolgt voraussichtlich Mitte 2006. Danach
ann die Ausschreibung des Versetzschiffes erfolgen;
ach Auftragsvergabe ist mit einer Bauzeit von circa ei-
em Jahr zu rechnen, soweit das Versetzmittel nicht um-
ehend durch Kauf eines vorhandenen Fahrzeugs erwor-
en werden kann.
Das Versetzkonzept sieht vor, dass anstelle des jetzi-
en über 40 Jahre alten Lotsenstationsschiffes „Kapitän
leeker“ ein SWATH-Tender eingesetzt wird, der von
iner Landstation auf Borkum aus vorrangig für die Ver-
etzposition Westerems eingesetzt wird. Außerdem ist
in kleines konventionelles Versetzfahrzeug geplant, das
orrangig die Versetzungen für die Versetzposition
uerab von Borkum vornimmt sowie die Transporte der
otsen nach Borkum beziehungsweise direkt zum
WATH-Tender übernimmt. Ferner wird zukünftig eine
usammenarbeit mit dem niederländischen Lotsenver-
etzdienst angestrebt, die mit einem Stationsschiff nicht
ealisiert werden könnte.
Für ein neues Stationsschiff besteht keine Notwendig-
eit mehr. Bei der speziell für den Lotsversetzdienst wei-
erentwickelten Schiffsbauweise „SWATH“ handelt es
ich um Doppelrumpfschiffe, die aufgrund des guten
eegangsverhaltens ein weit größeres Einsatzspektrum
ieten als konventionelle Schiffe. Diese Technik wurde
ür die Elbe im Jahr 2000 eingeführt, sie hat sich dort be-
ährt und wird von den dortigen Lotsen und der Schiff-
ahrt positiv bewertet. Auch die Niederlande und Bel-
ien haben sich inzwischen für die SWATH-Technik
ntschieden.
nlage 13
Antwort
es Parl. Staatssekretärs Ulrich Kasparick auf die Frage
es Abgeordneten Peter Hettlich (BÜNDNIS 90/
IE GRÜNEN) (Drucksache 16/357, Frage 40):
Welchen Stand hat die Bearbeitung des naturschutzfachli-
chen Planungsauftrages für den Neubau der Bundesautobahn
A 14 zwischen Magdeburg und Schwerin erreicht, und wann
rechnet die Bundesregierung mit der endgültigen Abarbeitung
des naturschutzfachlichen Planungsauftrages?
Die Bundesautobahn A 14 Magdeburg–Schwerin ist
m Bedarfsplan für die Bundesfernstraßen im „Vordring-
ichen Bedarf mit besonderem naturschutzfachlichen
lanungsauftrag“ enthalten. Im Jahr 2005 erfolgte die
inienbestimmung für das Gesamtprojekt in den drei
eteiligten Ländern Brandenburg, Mecklenburg-Vor-
ommern und Sachsen-Anhalt. Derzeit werden für ver-
ehrswirksame Abschnitte die Entwurfsplanungen zur
rlangung des Baurechts erstellt. Für einen ersten Ab-
chnitt in Sachsen-Anhalt läuft das Planfeststellungsver-
ahren.
Im Rahmen der Planung und der Erteilung des Bau-
echts durch die Planfeststellungsbehörden wird der be-
ondere naturschutzfachliche Planungsauftrag abgear-
eitet. Es kann heute noch nicht abgeschätzt werden,
ann für das Gesamtprojekt die Baureife erreicht sein
Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 10. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 18. Januar 2006 705
(A) )
(B) )
wird. Der Berichtspflicht an den Deutschen Bundestag
über die Abarbeitung des naturschutzfachlichen Pla-
nungsauftrags wird durch eine besondere Kennzeich-
nung der entsprechenden Projekte im Straßenbauplan
nachgekommen werden.
Anlage 14
Antwort
des Parl. Staatssekretärs Ulrich Kasparick auf die Fragen
des Abgeordneten Hellmut Königshaus (FDP) (Druck-
sache 16/357, Fragen 41 und 42):
Teilt die Bundesregierung meine Auffassung, dass die in
der Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs beim Bun-
desminister für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, Ulrich
Kasparick, auf meine Frage 4 in der Fragestunde am 14. De-
zember 2005 (vergleiche Plenarprotokoll 16/7, Seite 364 B)
vertretene Position nicht im Einklang mit der in der Koaliti-
onsvereinbarung steht, da er von einer „großen Kontinuität“
mit der Vorgängerregierung spricht, obwohl in der Koalitions-
vereinbarung (Seite 57, Zeilen 2817 ff.) eine „Trendwende“
bei der Lärmbelästigung der Bevölkerung durch Schienenver-
kehrslärm versprochen wurde, und jedenfalls an der im Mai
2006 neu in Betrieb gehenden Anhalter Bahn (dann eine der
verkehrsreichsten Schnellfahrstrecken im deutschen Schie-
nennetz) den Anwohnern nach wie vor der versprochene und
dringend benötigte Lärm- und Erschütterungsschutz vorent-
halten wird, und wenn nein, warum nicht?
Welche, nach welchen Kriterien ausgesuchten, verkehrs-
politischen Inhalte der Koalitionsvereinbarung, mit besonde-
rem Augenmerk auf die Lärmsanierung an bestehenden
Schienenstrecken, beabsichtigt die Bundesregierung im Laufe
der Legislaturperiode noch vor der Herstellung von weiteren
Schallschutzmaßnahmen an der Anhalter Bahn in Berlin und
Teltow zu realisieren, weil gegebenenfalls die Maßnahmen an
der Anhalter Bahn nach der Inbetriebnahme nur mit erheblich
höheren Kosten und unter Inkaufnahme von Betriebsein-
schränkungen nachgeholt werden könnten?
Zu Frage 41:
Nein, die Bundesregierung teilt Ihre Auffassung
nicht. Dies ist darin begründet, dass die für die Anhalter
Bahn erlassenen Planfeststellungsbeschlüsse bis auf ei-
nen bestandskräftig geworden sind und somit den
Schallschutz für diese Strecke abschließend regeln.
Zu Frage 42:
Hinsichtlich der Herstellung von Schallschutzmaß-
nahmen für die Anhalter Bahn verweise ich auf die Ant-
wort zur vorigen Frage. Das Lärmsanierungsprogramm
für bestehende Schienenwege ist unabhängig davon zu
sehen und für die Anhalter Bahn nicht einschlägig.
Anlage 15
Antwort
des Parl. Staatssekretärs Michael Müller auf die Frage
der Abgeordneten Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) (Drucksache 16/357, Frage 43):
Welche Kosten entstehen bei der Entsorgung des hoch-
radioaktiven Atommülls der Kernforschungsanlage in Karls-
ruhe, und lassen sich die Entsorgungskosten hochradioaktiven
Atommülls der Atomkraftwerke aus den Erkenntnissen aus
Karlsruhe ableiten?
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Bei der Entsorgung hochradioaktiver Abfälle (HAWC –
igh active waste concentrate) aus der Wiederaufarbei-
ngsanlage Karlsruhe (einschließlich der Zwischen- und
ndlagerung) entstehen Kosten in Höhe von insgesamt
und 400 Millionen Euro. Aus den Kosten der Entsor-
ung dieser hochradioaktiven Abfälle lassen sich keine
ückschlüsse auf die Kosten für die Entsorgung von
ochradioaktiven Abfällen aus der Wiederaufarbeitung
estrahlter Brennelemente aus deutschen Leistungsreak-
oren im europäischen Ausland ableiten.
nlage 16
Antwort
es Parl. Staatssekretärs Michael Müller auf die Fragen
es Abgeordneten Hans Josef Fell (BÜNDNIS 90/
IE GRÜNEN) (Drucksache 16/357, Fragen 44 und
5):
Bleibt es beim in der 14. Legislaturperiode beschlossenen
Atomausstieg, oder wird die Bundesregierung Anträge zur
Laufzeitverlängerung einzelner Atomkraftwerke (AKWs) ge-
nehmigen?
Würde eine Laufzeitverlängerung mit der Übertragung
von Reststrommengen von neueren AKWs mit höherem Si-
cherheitsstandard und weniger störungsanfälligen Meilern auf
ältere Meiler einhergehen?
u Frage 44:
Gemäß § l Nr. l des Atomgesetzes ist es der Zweck
ieser Rechtsvorschriften, „die Nutzung der Kernenergie
ur gewerblichen Erzeugung von Elektrizität geordnet
u beenden“. Dies ist Grundlage der Arbeit der Bundes-
egierung.
Zu Laufzeitverlängerungen und Strommengenüber-
ragungen ist zunächst Folgendes klarzustellen:
Laufzeitverlängerungen in Form einer Erhöhung der
on jedem Kernkraftwerk zulässigcrweise zu produzie-
enden Elektrizitätsmengen (siehe § 7 Abs. l a des Atom-
esetzes und Anlage 3 zum Atomgesetz) sind nach gel-
endem Recht nicht möglich.
Elektrizitätsmengenübertragungen von einem Atom-
raftwerk auf ein anderes Atomkraftwerk sind in § 7
bs. 1 b des Atomgesetzes geregelt: Danach ist eine
trommengenübertragung von älteren auf neuere Kern-
raftwerke vorgesehen. Für eine Strommengenübertra-
ung von „neu“ auf „alt“ ist eine Zustimmung des Bun-
esumweltministeriums im Einvernehmen mit dem
undeskanzleramt und dem Bundeswirtschaftsministe-
ium erforderlich.
Im Gesetz heißt es dazu: „Elektrizitätsmengen nach
nlage 3 Spalte 2 können ganz oder teilweise von einer
nlage auf eine andere Anlage übertragen werden, wenn
ie empfangende Anlage den kommerziellen Leistungs-
etrieb später als die abgebende Anlage begonnen hat.
lektrizitätsmengen können abweichend von Satz 1 auch
on einer Anlage übertragen werden, die den kommer-
iellen Leistungsbetrieb später begonnen hat, wenn das
undesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reak-
orsicherheit im Einvernehmen mit dem Bundeskanzler-
mt und dem Bundesministerium für Wirtschaft und
706 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 10. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 18. Januar 2006
(A) (C)
(B) )
Arbeit der Übertragung zugestimmt hat. Die Zustim-
mung nach Satz 2 ist nicht erforderlich, wenn die abge-
bende Anlage den Leistungsbetrieb dauerhaft einstellt
und ein Antrag nach Absatz 3 Satz l zur Stillegung der
Anlage gestellt worden ist.“
Anträge zur Übertragung von Elektrizitätsmengen
zwischen bestehenden Atomkraftwerken sind von den
Betreibern bisher nicht gestellt.
Zu Frage 45:
Diese hypothetische Frage stellt sich vor dem Hinter-
grund der Antwort zu Frage 44 (Abs. l Satz 2) nicht. Zur
Verwendung und Bedeutung der Begriffe Laufzeitver-
längerung und Elektrizitätsmengenübertragung wird da-
bei auf die Antwort zu Frage 44 verwiesen.
Anlage 17
Antwort
des Parl. Staatssekretärs Michael Müller auf die Frage
der Abgeordneten Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN) (Drucksache 16/357, Frage 46):
Die EU-Kommission hat eine Arbeitsgruppe zur Fort-
entwicklung der freiwilligen Zusage der Automobil-
industrie eingerichtet. Diese Arbeitsgruppe prüft einen
integrierten Ansatz, bei dem neben den Maßnahmen am
Auto auch andere Maßnahmen Teil des integrierten Kon-
zepts sind. Neben dem Beitrag durch alternative Kraft-
stoffe sind dies auch „nicht technische“ Maßnahmen,
wie zum Beispiel umweltbewusstes Fahren und Ver-
kehrsleitsysteme. Nach dem Koalitionsvertrag wird
vorgeschlagen, dass für die bis 2012 angestrebte weiter-
gehende Absenkung auf 120 Gramm CO2 pro Kilometer
für Neufahrzeuge mit einem bestimmten Prozentsatz die
Verwendung von Biokraftstoffen eingerechnet werden
kann. Diese Überlegungen wird die Bundesregierung bei
den Beratungen in die Arbeitsgruppe einbringen, die bis
jetzt nur einmal getagt hat.
Anlage 18
Antwort
des Parl. Staatssekretärs Michael Müller auf die Frage
der Abgeordneten Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/
Wie geht die Bundesregierung mit der Festlegung im Koa-
litionsvertrag um, dass sich die Einhaltung von Emissions-
grenzwerten bei Neufahrzeugen bei gleichzeitiger prozentu-
aler Berücksichtigung von Biokraftstoffbeimischungen nur
auf die Selbstverpflichtung des europäischen Automobilher-
stellerverbandes (ACEA) beziehen, und wie bewertet die
Bundesregierung vor diesem Hintergrund die Tatsache, dass
der jetzige Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Re-
aktorsicherheit, Sigmar Gabriel, als seinerzeitiger SPD-Frak-
tionsvorsitzender in Niedersachsen in einer offenbar bis Sep-
tember 2004 andauernden Nebentätigkeit als Teilinhaber der
Firma CoNeS für die Volkswagen AG und deren Vorstands-
vorsitzenden, Dr. Bernd Pischetsrieder, vor allem in dessen
Funktion als Präsident des ACEA auf europäischer Ebene be-
ratend und unterstützend tätig war und sich jetzt dem öffent-
lichen Vorwurf ausgesetzt sieht, dass es einen inhaltlichen Zu-
sammenhang zwischen dieser Tätigkeit und der Position der
großen Koalition gibt („taz“ vom 19. Dezember 2005)?
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IE GRÜNEN) (Drucksache 16/357, Frage 47):
Ist die Bundesregierung der Auffassung, dass die AKWs
Biblis A und B, Neckarwestheim und Brunsbüttel zu den in
Deutschland und weltweit hochmodernsten und sichersten
AKWs gehören, und unter welchen Voraussetzungen wären
diese AKWs nach dem heutigen Stand genehmigungsfähig?
Nein, die Atomkraftwerke Biblis A und B, Neckar-
estheim l und Brunsbüttel gehören nicht zu den in
eutschland und weltweit hochmodernsten und sichers-
en Atomkraftwerken. Diese Kernkraftwerke wären un-
er keinen Voraussetzungen genehmigungsfähig, weil für
ie Errichtung und den Betrieb von Anlagen zur Spal-
ung von Kernbrennstoffen zur gewerblichen Erzeugung
on Elektrizität nach § 7 Abs. l Satz 2 des Atomgesetzes
eine Genehmigungen erteilt werden.
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0, T
10. Sitzung
Berlin, Mittwoch, den 18. Januar 2006
Inhalt:
Redetext
Anlagen zum Stenografischen Bericht
Anlage 1
Anlage 2
Anlage 3
Anlage 4
Anlage 5
Anlage 6
Anlage 7
Anlage 8
Anlage 9
Anlage 10
Anlage 11
Anlage 12
Anlage 13
Anlage 14
Anlage 15
Anlage 16
Anlage 17
Anlage 18