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ID1600603200

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/6 die Statistik zur Informationsgesellschaft (Informationsgesellschaftsstatistikgesetz – InfoGesStatG) (Drucksache 16/40) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 1: Fortsetzung der Aussprache zur Regierungs- erklärung der Bundeskanzlerin . . . . . . . . . in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 8: Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und der SPD eingebrachten Ent- wurfs eines Fünften Gesetzes zur Änderung Kornelia Möller (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Brandner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ralf Brauksiepe (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Elke Reinke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Max Straubinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Franz Josef Jung, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Birgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . 312 D 313 A 323 B 324 D 326 C 330 A 332 A 334 B 335 D 337 C 339 B 341 A Deutscher B Stenografisch 6. Sitzu Berlin, Freitag, den 2 I n h a l Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . Zur Geschäftsordnung Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Norbert Röttgen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Jörg van Essen (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Olaf Scholz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrich Maurer (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 9: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über i Z A K t l N z ( F D I 309 B 309 B 310 C 311 B 311 D 312 A des Dritten Buches Sozialgesetzbuch und anderer Gesetze (Drucksache 16/109) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 313 A undestag er Bericht ng . Dezember 2005 t : n Verbindung mit usatztagesordnungspunkt 8 ntrag der Abgeordneten Dr. Gesine Lötzsch, atja Kipping, Kornelia Möller und der Frak- ion DIE LINKE: Angleichung des Arbeits- osengeldes II in den neuen Ländern an das iveau in den alten Ländern rückwirkend um 1. Januar 2005 Drucksache 16/120) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ranz Müntefering, Bundesminister BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ilja Seifert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . irk Niebel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lse Falk (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 313 B 313 B 315 C 318 B 320 A Walter Kolbow (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Paul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) . . . . . . . . 342 D 344 D II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 6. Sitzung. Berlin, Freitag, den 2. Dezember 2005 Winfried Nachtwei (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bernd Siebert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 346 C 348 A 349 D 351 D 353 A Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 6. Sitzung. Berlin, Freitag, den 2. Dezember 2005 309 (A) ) (B) ) 6. Sitzu Berlin, Freitag, den 2 Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 6. Sitzung. Berlin, Freitag, den 2. Dezember 2005 353 (A) (C) (B) ) Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten * Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Andreae, Kerstin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 02.12.2005 Barthle, Norbert CDU/CSU 02.12.2005 Beckmeyer, Uwe SPD 02.12.2005 Bender, Birgitt BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 02.12.2005 Binninger, Clemens CDU/CSU 02.12.2005 Bluhm, Heidrun DIE LINKE 02.12.2005 Bollen, Clemens SPD 02.12.2005 Bonde, Alexander BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 02.12.2005 Brüderle, Rainer FDP 02.12.2005 Bülow, Marco SPD 02.12.2005 Burgbacher, Ernst FDP 02.12.2005 Dr. Eid, Uschi BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 02.12.2005 Ernst, Klaus DIE LINKE 02.12.2005 Ernstberger, Petra SPD 02.12.2005 Fischer (Frankfurt), Joseph BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 02.12.2005 Freitag, Dagmar SPD 02.12.2005 Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 02.12.2005 Gabriel, Sigmar SPD 02.12.2005 Ibrügger, Lothar SPD 02.12.2005 Kipping, Katja DIE LINKE 02.12.2005 Kossendey, Thomas CDU/CSU 02.12.2005 Kotting-Uhl, Sylvia BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 02.12.2005 K L L L N P D D D S D S D D W D W D Z A (D für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates uhn, Fritz BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 02.12.2005 afontaine, Oskar DIE LINKE 02.12.2005 eutheusser- Schnarrenberger, Sabine FDP 02.12.2005 öning, Markus FDP 02.12.2005 eumann (Bremen), Bernd CDU/CSU 02.12.2005 ries, Christoph SPD 02.12.2005 r. Riesenhuber, Heinz CDU/CSU 02.12.2005 r. Schäuble, Wolfgang CDU/CSU 02.12.2005 r. Schick, Gerhard BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 02.12.2005 chily, Otto SPD 02.12.2005 r. Schmidt, Frank SPD 02.12.2005 chmidt (Nürnberg), Renate SPD 02.12.2005 r. Schwanholz, Martin SPD 02.12.2005 r. Volkmer, Marlies SPD 02.12.2005 ächter, Gerhard CDU/CSU 02.12.2005 r. Wiefelspütz, Dieter SPD 02.12.2005 issmann, Matthias CDU/CSU 02.12.2005 r. Wodarg, Wolfgang SPD 02.12.2005* ypries, Brigitte SPD 02.12.2005 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 6. Sitzung Berlin, Freitag, den 2. Dezember 2005 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Heinrich L. Kolb


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Wenn man den Stand der Debatte zum jetzigen Zeit-
    punkt in einem Satz zusammenzufassen versucht, kann
    man zumindest insoweit Konsens feststellen: Wir brau-
    chen mehr Arbeitsplätze. Das sagen alle und das ist auch
    richtig. Denn vollkommen klar ist doch: Mindestens so
    lange, wie wir bei der Entwicklung der sozialversiche-
    rungspflichtigen Beschäftigungsverhältnisse keine Trend-
    umkehr erreichen, können die Sozialsysteme in Deutsch-
    land nicht als zukunftssicher gelten. Das allein wird
    zwar angesichts der demographischen Herausforderung
    nicht reichen, aber es ist die notwendige Voraussetzung,
    ohne die alles Weitere nicht geht.


    (Beifall bei der FDP)


    Herr Kollege Brandner, Tatsache ist: Wir haben – da-
    für tragen zweifelsfrei Sie Verantwortung – zwischen
    dem 30. Juni 2004 und dem 30. Juni 2005 pro Kalender-
    tag durchschnittlich 900 Arbeitsplätze verloren und da-
    mit eine entsprechende Zahl an Beitragszahlern. Gleich-
    zeitig werden die Menschen, die ihren Arbeitsplatz
    verlieren, oft selbst zu Leistungsempfängern der sozia-
    len Sicherung. Damit wird das Problem bei den Sozial-
    versicherungsträgern zusätzlich verschärft.

    Deswegen warne ich sehr vor einer Selbstzufrieden-
    heit, Herr Kollege Brandner, wie Sie sie gestern und
    heute zur Schau gestellt haben. „Unsere Reformen zei-
    gen Wirkung“, diese Äußerung von Herrn Brandner war
    gestern im Ticker zu lesen. Selbst Herr Wissmann von
    der Union sieht schon neue Zuversicht, die sich in den
    Statistiken niedergeschlagen habe. Ich glaube, für solche
    Äußerungen ist es noch etwas zu früh. Eine Trend-
    wende ist noch nicht erkennbar.

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    (C (D (Beifall bei der FDP sowie des Abg. HansChristian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Sie, liebe Kolleginnen und Kollegen von der großen
    oalition, dürfen nicht glauben – nach dem, was ich von
    errn Brandner, Frau Falk und Herrn Minister
    üntefering gehört habe, meine ich, das sagen zu

    önnen –, dass sich ein mittelständischer Unternehmer
    adurch ermuntert fühlen könnte, auch nur einen zusätz-
    ichen Arbeitsplatz zu schaffen. Davon sind sie weit ent-
    ernt.

    Ich will Ihnen an einigen Beispielen erläutern, was
    ir in den nächsten Monaten zu erwarten haben. Begin-
    en möchte ich mit einer Maßnahme, die im Sommer
    etzten Jahres von Rot-Grün und Union, sozusagen im
    orlauf der großen Koalition, auf den Weg gebracht
    urde und deren Wirkung erst ab 2006 einsetzen wird
    gerade deswegen darf sie bei der Beurteilung der Ar-

    eitsmarktentwicklung nicht außer Acht gelassen
    erden –, nämlich dem Vorziehen der Fälligkeit der
    ozialversicherungsbeiträge.


    (Beifall bei der FDP sowie des Abg. Peter Rauen [CDU/CSU])


    Wir sprechen über einen Betrag von 20 Milliarden
    uro, den die Unternehmen künftig 20 Tage früher zah-

    en müssen als bisher. Weil so große Zahlen immer
    chwer zu greifen sind, Herr Brandner, mache ich es et-
    as anschaulicher am Beispiel eines Betriebes mit zehn
    eschäftigten.


    (Dirk Niebel [FDP]: Ja, erkläre es mal!)


    ieser muss bei einem Durchschnittslohn von
    000 Euro pro Beschäftigten bei einem Beitragssatz von

    2 Prozent ab Januar 12 600 Euro dauerhaft vorzeitig
    bführen. Diesen Betrag muss er vorfinanzieren. Einige
    on Ihnen sagen – das haben wir alles gehört –:
    2 600 Euro sollten doch wohl kein Problem sein. Ich
    age Ihnen: Das ist für viele Mittelständler ein Problem.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Seit 2001 gibt es pro Jahr etwa 40 000 Unterneh-
    enspleiten; diese Zahl ist ziemlich konstant. Die Men-

    chen gehen doch nicht aus Jux und Tollerei zum Amts-
    ericht, um Konkurs anzumelden. Viele Unternehmer
    erden in Zeiten von Basel II ein großes Problem be-
    ommen, wenn sie im Januar zu ihrer Bank gehen müs-
    en und die Kreditlinie erweitern wollen. Das wird häu-
    ig nicht funktionieren.

    Das haben Sie zumindest teilweise erkannt; denn Sie
    aben eine Übergangsregelung in das Gesetz aufgenom-
    en, nach der man den Beitrag für Januar auf die Mo-

    ate Februar bis Juli verteilen darf. – Sie nicken so
    elbstgefällig, Herr Grotthaus.


    (Wolfgang Grotthaus [SPD]: Ich nicke nicht selbstgefällig, sondern zustimmend!)


    pätestens ab Juli müssen die Unternehmen die volle
    elastung tragen. Dann muss das finanziert werden. Un-

    ernehmer sind doch nicht so dumm, dass sie im Januar

    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 6. Sitzung. Berlin, Freitag, den 2. Dezember 2005 331


    (A) )



    (B) )


    Dr. Heinrich L. Kolb
    Menschen einstellen, wenn sie spätestens im Juli die
    volle Belastung zu tragen haben.


    (Beifall bei der FDP sowie des Abg. Peter Rauen [CDU/CSU])


    Das ist ein schönes Beispiel dafür, wie sich einige in der
    Politik gerne in die Taschen lügen.

    Es gibt noch weitere Beispiele, die ich anführen will.

    Von der Bürokratie, die das Ganze mit sich bringt,
    habe ich noch nicht gesprochen. Ich nenne nur die Stich-
    worte „doppelte Beitragsabführung bei den Unterneh-
    men“ und „entsprechende Arbeit bei den Krankenkas-
    sen“; das ist wiederum ein anderes Thema. Die
    Vermutung liegt nahe, dass die Bürokratie, die hier ent-
    steht, deutlich größer ist als das, was Sie mit Ihrem
    Small-Company-Act den Unternehmen an Entlastung
    bringen können.


    (Beifall bei der FDP)


    Der Small-Company-Act ist ein schönes Beispiel da-
    für, dass Sie nicht die Sprache der Unternehmen in die-
    sem Lande sprechen, zumindest nicht die Sprache der
    mittelständischen Unternehmer. Darauf möchte ich hin-
    weisen.

    Zu dieser Vorbelastung kommt Anfang 2007 die
    Erhöhung der Mehrwertsteuer hinzu. Herr
    Müntefering, Sie als zuständiger Minister müssten ei-
    gentlich auf die Barrikaden gehen. Denn je nachdem, ob
    man die Mehrwertsteuer über die Preise weitergeben
    kann oder nicht – vieles spricht dafür, dass man das in
    der derzeitigen konjunkturellen Situation eher nicht kann
    und dass das von den Unternehmen aufgefangen werden
    muss –, werden Arbeitsplätze in erheblicher Größenord-
    nung verlustig gehen. Es werden jedenfalls keine neuen
    entstehen. Das gilt es hier festzuhalten.


    (Beifall bei der FDP)


    Jetzt kommen Sie mir nicht damit, Sie hätten die Bei-
    träge um 2 Prozentpunkte gesenkt. Bildlich kann man
    das so beschreiben: Sie nehmen den Leuten die Sau vom
    Hof und geben ihnen zur Beruhigung ein Kotelett zu-
    rück. Eine echte Verbesserung der Situation der Unter-
    nehmen erreichen Sie nicht.


    (Beifall bei der FDP)


    All das zeigt – das geht an Herrn Brandner und auch
    an die Adresse der Kollegen von der Union, die das frü-
    her besser gewusst haben –: Sie haben nicht verstanden,
    wie neue Arbeitsplätze entstehen. Die entstehen nicht
    durch die Appelle des Kollegen Stiegler und des Minis-
    ters Müntefering, die Wirtschaftsführer mögen jetzt doch
    bitte dafür sorgen, dass neue Arbeitsplätze entstehen. Sie
    entstehen dann, wenn sich ein mittelständischer Unter-
    nehmer Gedanken macht und am Ende zu dem Ergebnis
    kommt, er könne einen solchen Arbeitsplatz – durchaus
    auch mit Gewinn – auf Dauer errichten. Ich muss sagen:
    Dass Sie von der CDU und der CSU das vergessen ha-
    ben, finde ich schon enttäuschend.


    (Beifall bei der FDP)


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    (C (D Es bringt nichts, wenn sich Herr Brandner und andere ier mächtig quälen und sagen, was sie alles getan haen. Der Köder muss dem Fisch schmecken, nicht dem ngler. (Klaus Brandner [SPD]: Was war denn beim Kündigungsschutz?)


    Herr Brandner, was Sie beim Kündigungsschutz getan
    aben, ist vollkommen nachrangig. Die Unternehmer
    üssen am Schluss zu dem Ergebnis kommen, dass es

    ich lohnt, Arbeitsplätze zu schaffen.


    (Beifall bei der FDP)


    Das wird auch bei den geplanten Änderungen des
    ündigungsschutzgesetzes deutlich. Herr Kollege
    ofalla, den ich heute hier nicht sehe, hat davon gespro-
    hen, dass das eine der größten Reformen des Kündi-
    ungsschutzes überhaupt sei.


    (Vorsitz: Vizepräsident Wolfgang Thierse)


    as ist wirklich nicht zu Ende gedacht. In der Praxis
    eist das eine ganze Reihe von Problemen auf, die Sie,
    err Brandner, aus der Gegensicht teilweise hier auch

    ingeführt haben.

    Es ist nämlich so: Eine sachgrundlose Befristung ist
    iel flexibler; denn bei einer Befristung endet das Ar-
    eitsverhältnis automatisch. Eine Kündigung muss dage-
    en formal richtig geschrieben und zugestellt werden
    nd der Betriebsrat muss angehört werden.


    (Klaus Brandner [SPD]: Wir wollen doch Verbindlichkeit!)


    ie sehen schon an diesen wenigen Beispielen, dass das
    lles in Zukunft wesentlich bürokratischer wird.

    Zum Schluss will ich noch ein paar Sätze zur Rente
    agen. Früher hatten die Bank von England und die deut-
    che Rentenversicherung das gleiche Ansehen. Beide
    alten als Hort der Stabilität und der Seriosität. Herr
    randner, für die Bank von England gilt das heute noch

    mmer, während es für die deutsche Rentenversicherung
    ach sieben Jahren Rot-Grün leider nicht mehr gilt.


    (Beifall bei der FDP)


    Die Rentenversicherung lebt von der Hand in den
    und. Hatten wir 2001 noch eine Schwankungsreserve

    on 13,5 Milliarden Euro, so beträgt sie heute unter dem
    abel Nachhaltigkeitsrücklage gerade einmal noch et-
    as weniger als 1 Milliarde Euro. Konnte man das frü-
    er noch in Bruchteilen von Monaten ausrechnen, so
    uss man das heute in Stunden tun, damit man das über-

    aupt noch einigermaßen anschaulich darstellen kann.

    In der Koalitionsvereinbarung arbeiten Sie weiter
    ach dem Motto: Wir haben keine Lösung, also gibt es
    uch kein Problem. Das ist Ihre politische Strategie, mit
    er Sie hier an die Arbeit gehen.


    (Beifall bei der FDP)


    Ich finde es schade – leider kann ich das hier nicht
    änger ausführen –, dass sich die Kollegen von der
    nion hier auf Verschiebebahnhöfe einlassen, zum Bei-

    piel wenn es darum geht, die Beiträge für ALG-II-
    mpfänger zu reduzieren, was die Rentenversicherung

    332 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 6. Sitzung. Berlin, Freitag, den 2. Dezember 2005


    (A) )



    (B) )


    Dr. Heinrich L. Kolb
    immerhin 2 Milliarden Euro kostet. Damit stehen hier
    auch wieder 0,2 Beitragspunkte zu Kalkül.

    Zum Schluss darf ich noch einen Satz von Frau
    Engelen-Kefer zitieren:


    (Dirk Niebel [FDP]: Oh ja!)


    Die in der Koalitionsvereinbarung getroffenen Fest-
    legungen geben zu der Befürchtung Anlass, dass
    die engen und komplexen Verflechtungen zwischen
    Rentenhöhe, Beitragssatz und Bundeszuschuss in
    den Koalitionsverhandlungen möglicherweise nicht
    hinreichend berücksichtigt worden sind.

    Ich gebe Frau Engelen-Kefer selten Recht, aber an dieser
    Stelle muss und will ich es gerne tun.


    (Klaus Brandner [SPD]: Da mussten Sie aber weit greifen!)


    Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.


    (Beifall bei der FDP – Iris Gleicke [SPD]: Müssen wir uns jetzt Sorgen machen?)




Rede von Dr. h.c. Wolfgang Thierse
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Ich erteile das Wort Kollegen Ralf Brauksiepe, CDU/

CSU-Fraktion.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Ralf Brauksiepe


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! An

    keinem anderen Feld wird der Erfolg oder Misserfolg ei-
    ner Regierung so festgemacht, wie an dem Feld Arbeit
    und Soziales. Das galt für die abgewählte Bundesregie-
    rung


    (Dirk Niebel [FDP]: Für die abzuwählende Bundesregierung gilt das auch!)


    und das wird auch für die neue Bundesregierung gelten.

    Ich stimme dem Kollegen Brandner ausdrücklich zu:
    Es kann nicht darum gehen, etwas schlecht zu machen
    oder etwas schönzureden. Deswegen meine ich, dass
    man sich zu Beginn dieser Legislaturperiode die Zahlen
    und Fakten, mit denen wir es zu Beginn der Arbeit der
    neuen Bundesregierung zu tun haben, einfach noch ein-
    mal ganz nüchtern vergegenwärtigen muss.

    Wir haben heute eine Million sozialversicherungs-
    pflichtig Beschäftigte weniger und über 500 000 Ar-
    beitslose mehr als noch vor drei Jahren. Trotz mehrerer
    Nullrunden bei den Renten haben wir heute nur noch
    etwa 1 Milliarde Euro in der Rücklage der gesetzlichen
    Rentenversicherung, während es vor vier Jahren noch
    14 Milliarden Euro waren.

    Ich sage das nicht, um Vergangenheitsbewältigung zu
    betreiben, sondern weil es einfach ein Unterschied ist, ob
    man Rentenpolitik heutzutage mit einer Rücklage oder
    ohne eine Rücklage macht. Wir beginnen die Arbeit der
    großen Koalition in einer Zeit der Massenarbeitslosig-
    keit und mit ausgezehrten Sozialkassen. Das ist die
    Lage. Aus dieser Lage müssen wir gemeinsam, CDU/
    CSU und SPD, nun das Beste für unser Land machen.

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    (C (D (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Wir alle wissen: Die Arbeitsmarktpolitik allein ist
    icht in der Lage, Beschäftigungsprobleme zu lösen. Die
    mpulse für Wachstum und Beschäftigung müssen in
    rster Linie aus der Wirtschafts- und Steuerpolitik und
    us Forschung und Innovation kommen. Dennoch muss
    nsere Arbeitsmarktpolitik natürlich daraufhin überprüft
    erden, ob sie überall die richtigen Anreize setzt, um zu-

    ätzliche Beschäftigung zu schaffen. Deswegen ist es gut
    nd richtig, dass wir uns im Koalitionsvertrag darauf
    erständigt haben, alle Arbeitsmarktmaßnahmen auf
    en Prüfstand zu stellen. Was ineffizient und unwirksam
    st, muss abgeschafft oder geändert werden; bewährte In-
    trumente werden fortgeführt.

    Uns ist auch das gemeinsame Ziel, auf das wir uns
    erständigt haben, ganz wichtig, nämlich den Beitrags-
    atz in der Arbeitslosenversicherung zu senken. Es ge-
    ört zu den wenigen Punkten, über die quer durch die
    arteien Konsens besteht, dass die Lohnnebenkosten in
    eutschland zu hoch sind und dass zu hohe Lohnneben-
    osten zu Arbeitsplatzverlusten führen. Deswegen ist es
    in wichtiger Schritt, den Beitragssatz in der Arbeitslo-
    enversicherung auf 4,5 Prozent zu senken. Es ist gut,
    ass wir uns in der großen Koalition darauf verständigt
    aben.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie des Abg. Klaus Brandner [SPD])


    Wir müssen – es ist deutlich geworden, dass wir uns
    uch hier einig sind – an das Thema Kombilohn heran-
    ehen. Ich weiß, das ist ein schwieriges Feld. Aber ohne
    ine intelligente Kombination aus Arbeits- und Transfer-
    inkommen werden wir für viele Menschen in unserem
    and keine Chancen auf Beschäftigung auf dem Arbeits-
    arkt schaffen. Wir dürfen zwar nichts übers Knie bre-

    hen, aber wir müssen dieses Thema in den nächsten
    onaten entschlossen angehen.

    Wir haben uns auch vorgenommen, das Thema Kün-
    igungsschutz anzupacken. Dazu ist viel gesagt wor-
    en. Ich stimme Minister Müntefering ausdrücklich zu.
    an sollte nicht schon jetzt sagen, dass das dieses oder

    enes Ergebnis haben wird. Vielmehr macht es Sinn, die
    irkung dieser Regelung, auf die wir uns verständigt

    aben, in Ruhe abzuwarten, nämlich die Wartefrist von
    erzeit sechs auf 24 Monate zu verlängern und im Ge-
    enzug die heutigen Möglichkeiten zur sachgrundlosen
    efristung abzuschaffen. Von diesem Ergebnis kann
    an sagen: Die Beschäftigten erhalten künftig wieder

    nbefristete statt befristete Verträge und die Arbeitgeber
    ehalten trotzdem die Flexibilität des heutigen Befris-
    ungsrechts. Von daher ist das eine vernünftige Vereinba-
    ung.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU – Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Ich dachte, das sollte eine Verbesserung werden! Was ist denn aus Sicht der Unternehmer der Fortschritt für neue Arbeitsplätze?)


    Natürlich hätten wir uns im Bereich betriebliche
    ündnisse für Arbeit etwas anderes vorgestellt. Doch

    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 6. Sitzung. Berlin, Freitag, den 2. Dezember 2005 333


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    Dr. Ralf Brauksiepe
    lassen Sie mich, Herr Kollege Niebel, ein für allemal sa-
    gen: Diejenigen, die mit betrieblichen Bündnissen für
    Arbeit als Ziel in den Wahlkampf gegangen sind, haben
    nicht die Mehrheit, um das umzusetzen. So einfach ist
    die Sache.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)


    Deswegen werden wir das machen, was politisch mög-
    lich ist.

    Ich erwarte allerdings auch, dass sich die Tarifpar-
    teien entlang dessen, was es bereits gibt ..., auf be-
    triebliche Bündnisse einigen, wie das in vielen
    Branchen bereits der Fall ist. Geschieht das nicht,
    wird der Gesetzgeber zu handeln haben.

    Die letzten beiden Sätze sind nicht von mir, sondern von
    Gerhard Schröder bei der Vorstellung seiner Agenda im
    Rahmen seiner Regierungserklärung vom 14. März 2003.
    Das Protokoll vermerkte damals: Beifall bei der SPD
    und dem Bündnis 90/Die Grünen. – Wir werden uns also
    noch aneinander zu gewöhnen haben. Aber das, was
    Bundeskanzler Schröder in diesem Zusammenhang ge-
    sagt hat, bleibt im Grundsatz richtig.

    Wir werden uns bei den Hartz-IV-Gesetzen unter
    Zeitdruck auf Reformen verständigen müssen. Wir ha-
    ben uns vorgenommen, 3,8 Milliarden Euro einzusparen.
    Mir ist aber auch wichtig, dass die Zusage eingehalten
    wird, die wir den Kommunen gegeben haben und die wir
    auch im Koalitionsvertrag festgeschrieben haben, dass
    wir an der Entlastung der Kommunen um bundesweit
    2,5 Milliarden Euro festhalten.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Es ist notwendig, das zu tun. Wir haben uns das vorge-
    nommen und werden die entsprechenden Maßnahmen
    dazu beschließen.

    Wir bringen heute das Fünfte SGB-III-Änderungs-
    gesetz in diese Debatte ein. Die Koalition hat sich damit
    auf all das verständigt, was laut Koalitionsvertrag unbe-
    dingt noch in diesem Jahr gemacht werden muss. Dazu
    gehören vor allem die Verlängerung der Arbeitsmarkt-
    maßnahmen für Ältere, die Verlängerung der Förderung
    für Ich-AGs um ein halbes Jahr und die Verlängerung
    der Übergangsregelung im Arbeitszeitgesetz.

    Über die so genannten Hartz-Reformen ist viel disku-
    tiert und gestritten worden. Manches davon war vernünf-
    tig, anderes unvernünftig. Mein Vorgänger als Sprecher
    für Arbeit und Soziales, Karl-Josef Laumann, hat in sei-
    ner unverwechselbaren Art einmal festgestellt, dass wir
    den „Hartz-Schrott“ – den es eben auch gibt – beseitigen
    müssten. Das haben wir jetzt dankenswerterweise ge-
    meinsam mit den Sozialdemokraten beschließen können.
    So wird die Einrichtung von Personal-Service-Agentu-
    ren ab dem nächsten Jahr nicht mehr zwingend sein. Die
    Verlängerung der Ich-AG um ein halbes Jahr erfolgt nur
    deshalb, um in dieser Zeit zu einer vernünftigen Neure-
    gelung für die Förderung der Selbstständigkeit von zu-
    vor Arbeitslosen zu kommen. Das ist eine vernünftige
    Lösung. Die alte Ich-AG wird verschwinden. Damit ver-

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    (C (D chwindet, nebenbei bemerkt, auch ein Unwort, das beser nie erfunden worden wäre, wie ich meine. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Wir haben uns auf die Einführung einer Übergangs-
    egelung im Arbeitszeitgesetz geeinigt, um das Urteil
    es EuGH vom September 2003 hinsichtlich der Bereit-
    chaftsdienste in deutsches Recht umzusetzen. Den Ar-
    eitgebern ist eine zweijährige Übergangsfrist einge-
    äumt worden, um die Tarifverträge gemeinsam mit den
    rbeitnehmervertretern anzupassen. Das ist bekanntlich

    n vielen Bereichen bereits geschehen. In anderen Berei-
    hen steht es aber noch aus. Ich habe Verständnis für den
    nwillen all derer, die sich auf die veränderten Bedin-
    ungen eingestellt haben und nun wollen, dass der Ge-
    etzgeber entsprechend handelt. Wir müssen aber auch
    ie Realitäten zur Kenntnis nehmen. Es gibt noch Über-
    angsprobleme. Weil es also offensichtlich notwendig
    st, haben wir uns darauf geeinigt, die Übergangsrege-
    ung nochmals um ein Jahr zu verlängern. Es muss aber
    lar sein, dass das Arbeitszeitgesetz ab 2007 ohne Ein-
    chränkungen gilt.


    (Dirk Niebel [FDP]: Jetzt aber wirklich!)


    Die Schaffung von Arbeitsplätzen hat – das wissen
    ir alle – auch grundlegende Bedeutung für die Finan-

    ierung der sozialen Sicherungssysteme. Der Aderlass
    ei den sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungs-
    erhältnissen in den letzten Jahren hat bei allen Sozial-
    assen zu massiven Beitragseinbrüchen geführt.

    In Zukunft geht es insbesondere darum, dass wir alles
    un, um die gesetzliche Rentenversicherung zu konso-
    idieren und die Rentenfinanzen wieder auf ein sicheres
    undament zu stellen. Das wird zu den Hauptaufgaben
    er Rentenpolitik in dieser Legislaturperiode gehören.
    ch meine, eine solche Herkulesaufgabe gemeinsam zu
    eistern ist auch eine Rechtfertigung für eine große
    oalition. Ich begrüße außerdem, dass wir uns darauf
    erständigt haben, trotz der notwendigen Erhöhung des
    esetzlichen Renteneintrittsalters denjenigen, die auf
    5 Beitragsjahre kommen, die Möglichkeit zu bieten,
    bschlagsfrei in Rente zu gehen, und damit deren Le-
    ensleistung anzuerkennen.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Herr Minister Müntefering, lassen Sie mich zum Ab-
    chluss gewissermaßen unter uns Westfalen noch ein
    ersönliches Wort sagen.


    (Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Keine Kungeleien!)


    ie haben Ihre Volksschulzeit im Sauerland angespro-
    hen. Sie waren meines Wissens damals auch Messdie-
    er. Ich kann Ihnen versichern: Sie werden in unserer
    raktion – mich eingeschlossen – wahrscheinlich mehr
    enschen als in jeder anderen Fraktion finden, die auch

    u diesem Kirchendienst bestellt waren.


    (Dirk Niebel [FDP]: Bei der Regierung hilft nur noch beten!)


    334 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 6. Sitzung. Berlin, Freitag, den 2. Dezember 2005


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    Dr. Ralf Brauksiepe
    Sie haben sich dann für einen parteipolitischen Weg
    entschieden, von dem Ihnen vermutlich die Mehrheit der
    regelmäßigen Kirchgänger in Ihrer hochsauerländischen
    Heimatgemeinde eher abgeraten hätte. Sie haben sich
    dann nach 51 Berufsjahren entschlossen, gemeinsam mit
    uns Deutschland voranzubringen. Sie haben das in den
    letzten Wochen mit großem Einsatz und unter großen
    persönlichen Opfern getan, Herr Minister. Wie Sie den
    Parteivorsitz verloren und gleichwohl konzentriert und
    zielorientiert mit uns weiterverhandelt haben, das war
    schon stark. Das hat uns beeindruckt, Herr Minister.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Das Ausmaß an Pflichtgefühl, Verantwortungsbe-
    wusstsein und Arbeitseinstellung, das Sie dabei gezeigt
    haben, stößt in unserer Fraktion auf großen Respekt.


    (Ludwig Stiegler [SPD]: Das war echt sozialdemokratisch! – Dirk Niebel [FDP]: Heldenverehrung im Bundestag! Das finde ich Klasse!)


    Sie werden es nie erleben, dass wir solche Charakterei-
    genschaften als Sekundärtugenden verspotten, Herr Mi-
    nister.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Zuruf von der SPD: So sind wir!)


    Sie haben Ihren guten Willen eindrucksvoll demons-
    triert. Wir haben ebenfalls guten Willen. Lassen Sie uns
    die Arbeit also im Interesse unseres Landes und seiner
    Menschen gemeinsam angehen.

    Vielen Dank.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD – Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Was hat das denn mit den Messdienern zu tun? – Ludwig Stiegler [SPD]: Wo ist der Messwein?)