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ID1600517600

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/5 Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . 200 A Antrag der Abgeordneten Cornelia Behm, Dr. Thea Dückert, Ulrike Höfken, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion des BÜNDNIS- SES 90/DIE GRÜNEN: Hongkong als Zwi- schenschritt einer fairen und entwicklungs- orientierten Welthandelsrunde (Drucksache 16/86) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Glos, Bundesminister für Wirtschaft und Technologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ludwig Stiegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Oskar Lafontaine (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dr. Thea Dückert (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Reinhard Loske (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marie-Luise Dött (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Ina Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nicolette Kressl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörn Wunderlich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) Johannes Singhammer (CDU/CSU) . . . . . . . Sibylle Laurischk (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . 173 D 174 A 177 C 180 B 182 C 185 A 201 C 203 D 205 C 207 C 209 C 210 C 212 A 213 A 214 C 215 D Deutscher B Stenografisch 5. Sitzu Berlin, Donnerstag, den I n h a l Glückwünsche zum Geburtstag des Abgeord- neten Dr. Heinz Riesenhuber und der Abge- ordneten Dr. Petra Sitte . . . . . . . . . . . . . . . . . Begrüßung des neuen Abgeordneten Hermann Josef Scharf . . . . . . . . . . . . . . . . . Abwicklung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 1: Fortsetzung der Aussprache zur Regierungs- erklärung der Bundeskanzlerin . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: A T ( A D b b ( S M K 173 A 173 B 173 C 173 D Laurenz Meyer (Hamm) (CDU/CSU) . . . . . . Dr. Rainer Wend (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 187 B 189 A undestag er Bericht ng 1. Dezember 2005 t : Dirk Niebel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nnette Faße (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 4 in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 1): ntrag der Fraktion des BÜNDNISSES 90/ IE GRÜNEN: Den Klimawandel wirksam ekämpfen – Deutschland muss Vorreiter leiben Drucksache 16/59) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . igmar Gabriel, Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit . . . . . . ichael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . atherina Reiche (Potsdam) (CDU/CSU) . . . 190 D 191 B 192 C 192 C 196 A 198 A Christel Humme (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Diana Golze (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 216 D 218 C II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 5. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Dezember 2005 Tagesordnungspunkt 5 (in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 1): a) Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Beschrän- kung der Verlustverrechnung im Zu- sammenhang mit Steuerstundungsmo- dellen (Drucksache 16/107) . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Abschaf- fung der Eigenheimzulage (Drucksache 16/108) . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 3: Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und der SPD eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zum Einstieg in ein steuerliches Sofortprogramm (Drucksache 16/105) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 4: Antrag der Abgeordneten Oskar Lafontaine, Dr. Barbara Höll, Dr. Axel Troost und der Fraktion der LINKEN: Hedgefondszulas- sung zurücknehmen (Drucksache 16/113) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peer Steinbrück, Bundesminister der Finanzen Dr. Hermann Otto Solms (FDP) . . . . . . . . . . . Dr. Michael Meister (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Christine Scheel (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hermann Otto Solms (FDP) . . . . . . . . Dr. Axel Troost (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Steffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Annette Schavan, Bundesministerin für Bildung und Forschung . . . . . . . . . . . . . . . Cornelia Pieper (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörg Tauss (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . K R I D T ( a b U D W D B E H A Z ( A D F c ( H H W D U U 219 B 219 C 219 C 219 D 219 D 224 C 227 B 230 B 231 C 233 B 234 B 236 A 237 A 238 D 240 A 241 D 243 D 245 D 247 B rista Sager (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ené Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lse Aigner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . agesordnungspunkt 6 in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 1): ) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über den Ausgleich von Arbeitgeber- aufwendungen und zur Änderung wei- terer Gesetze (Drucksache 16/39) . . . . . . . . . . . . . . . . . ) Erste Beratung des vom Bundesrat einge- brachten Entwurfs eines Gesetzes über den Arbeitgeberausgleich bei Fortzah- lung des Arbeitsentgelts im Fall von Krankheit und Mutterschaft (Lohnfort- zahlungsausgleichsgesetz) (Drucksache 16/46) . . . . . . . . . . . . . . . . . lla Schmidt, Bundesministerin für Gesundheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . aniel Bahr (Münster) (FDP) . . . . . . . . . . . . olfgang Zöller (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . r. Martina Bunge (DIE LINKE) . . . . . . . . . irgitt Bender (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lke Ferner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Daniel Bahr (Münster) (FDP) . . . . . . . . . einz Lanfermann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . nnette Widmann-Mauz (CDU/CSU) . . . . . . usatztagesordnungspunkt 7 in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 1): ntrag der Fraktion des BÜNDNISSES 90/ IE GRÜNEN: Konsequenzen aus den leischskandalen: Umfassende Verbrau- herinformation und bessere Kontrollen Drucksache 16/111) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . orst Seehofer, Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz . . . ans-Michael Goldmann (FDP) . . . . . . . . . . altraud Wolff (Wolmirstedt) (SPD) . . . . . . r. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . . . lrike Höfken (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 248 D 250 C 251 D 253 C 255 B 255 B 255 C 257 C 258 D 260 C 262 A 263 A 263 D 264 D 266 A 268 A 268 A 270 B 271 B 272 D 274 B 275 D Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 5. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Dezember 2005 III Peter Bleser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christel Happach-Kasan (FDP) . . . . . . . . Dr. Wilhelm Priesmeier (SPD) . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 7 (in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 1): Erste Beratung des vom Bundesrat einge- brachten Entwurfs eines Gesetzes zur Ände- rung des Verkehrswegeplanungsbeschleu- nigungsgesetzes (Drucksache 16/45) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Tiefensee, Bundesminister für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung . . . . . . Horst Friedrich (Bayreuth) (FDP) . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Friedrich (Hof) (CDU/CSU) Dorothee Menzner (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Winfried Hermann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Fischer (Hamburg) (CDU/CSU) . . . . . . Stephan Hilsberg (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . tion des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Abrissmoratorium für den Palast der Re- publik (Drucksache 16/60) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 6: Antrag der Abgeordneten Petra Pau, Dr. Gesine Lötzsch, Dr. Hakki Keskin, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion der LINKEN: Abriss des Palastes der Republik stoppen (Drucksache 16/98) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bernd Neumann, Staatsminister bei der Bundeskanzlerin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Joachim Otto (Frankfurt) (FDP) . . . . . . Monika Griefahn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Lukrezia Jochimsen (DIE LINKE) . . . . . Grietje Bettin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Börnsen (Bönstrup) (CDU/CSU) 276 D 278 D 279 D 281 B 281 C 284 A 285 D 287 C 288 D 290 D 292 A 295 A 295 A 295 B 296 D 298 B 300 C 301 D 303 A Arnold Vaatz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 5 (in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 1): Antrag der Abgeordneten Hans-Christian Ströbele, Anna Lührmann, Volker Beck (Köln), weiterer Abgeordneter und der Frak- S N A L 294 A iegmund Ehrmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 304 D 306 C 307 A Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 5. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Dezember 2005 173 (A) ) (B) ) 5. Sitzu Berlin, Donnerstag, den Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 5. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Dezember 2005 307 (A) (C) (B) (D) Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bollen, Clemens SPD 01.12.2005 Ernstberger, Petra SPD 01.12.2005 Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 01.12.2005 Kipping, Katja DIE LINKE 01.12.2005 Kossendey, Thomas CDU/CSU 01.12.2005 Nachtwei, Winfried BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 01.12.2005 Dr. Schäuble, Wolfgang CDU/CSU 01.12.2005 Schily, Otto SPD 01.12.2005 Schmidt (Nürnberg), Renate SPD 01.12.2005 * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates Wächter, Gerhard CDU/CSU 01.12.2005 Dr. Wodarg, Wolfgang SPD 01.12.2005* 5. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 1. Dezember 2005 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Siegmund Ehrmann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Liebe

    olleginnen und Kollegen! Herr Otto, Sie sind ein fan-
    astischer Stichwortgeber. Hätte ich geahnt, mit welchem
    emperament Herr Börnsen hier vorträgt, hätte ich
    eine Rede wahrscheinlich zur Gitarre vorgetragen. Das
    äre dann vielleicht ein adäquater Beitrag gewesen.


    (Heiterkeit und Beifall bei Abgeordneten der SPD, der CDU/CSU, der FDP, der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Aber bevor diese Debatte entgleitet: Herr Neumann,
    ch möchte Ihnen zu Ihrer neuen Aufgabe herzlich gratu-
    ieren. Sie treten ein verantwortungsvolles Amt an. Ich
    in davon überzeugt, dass Sie es ausfüllen werden. Ich
    uss aber zu bedenken geben, dass jeder Ihrer Vorgän-

    er, Herr Naumann – er war der erste Staatsminister für
    ultur –, Herr Nida-Rümelin, Frau Dr. Weiss, dieses
    mt individuell geprägt hat. Dadurch wurden auch ein
    aar Duftmarken gesetzt.

    Damit komme ich auf Herrn Börnsen zu sprechen.
    err Börnsen, zugegebenermaßen hat auch mich gestern
    efreut, was unsere Kanzlerin zur Kultur gesagt hat. Ich
    rinnere mich an vergleichbare Inhalte in Regierungser-
    lärungen zu Zeiten der rot-grünen Koalition.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Ich finde diese Erklärung sehr wichtig. Eine solche
    rklärung bindet auch öffentlich. Wichtig ist auch, dass

    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 5. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Dezember 2005 305


    (A) )



    (B) )


    Siegmund Ehrmann
    Strukturen geschaffen werden. Diese Strukturen sind
    1998 geschaffen worden.


    (Jörg Tauss [SPD]:1998!)


    Der Ausschuss für Kultur und Medien und das Amt des
    Staatsministers für Kultur, das sind Einrichtungen, die
    die alte Koalition seinerzeit initiiert hat.

    Ich lasse diesen Blick zurück, stelle für mich aber
    fest, dass mit diesen Strukturen, auch den parlamentari-
    schen Strukturen, der Blick konzentrierter auf Kultur-
    und Medienpolitik gelenkt wurde. Das haben wir nicht
    nur hier im Parlament erlebt, sondern das hat auch die
    Öffentlichkeit wahrgenommen.


    (Beifall bei der SPD)


    Das ermutigende Signal, das sicherlich gestern von
    der Regierungserklärung, aber auch von Ihrem Beitrag
    ausging, hat uns letztlich auch in die Pflicht genommen.
    Die Pflicht ergibt sich aus der kritischen öffentlichen
    Begleitung unserer Koalitionsverhandlungen. In den
    Feuilletons war manch kritischer, manch mahnender
    Kommentar zu lesen. Ich persönlich bin allerdings zu-
    versichtlich, dass wir den hier bereits vorgetragenen in-
    haltlichen Verabredungen, die wir getroffen haben, nach-
    kommen und den Ansprüchen, die wir an unsere
    parlamentarische Arbeit haben, aber auch den Ansprü-
    chen, die die Öffentlichkeit zu Recht an uns richtet, in
    vollem Umfang gerecht werden. Aus alledem, was wir
    uns vorgenommen haben, werden sich neue Perspekti-
    ven für Kunst und Kultur entwickeln.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Wir wissen – das bleibt auch unter den Bedingungen
    der großen Koalition unstrittig –, dass die Förderung
    von Kunst und Kultur primär Aufgabe von Ländern
    und Kommunen ist. Dies betone ich, ohne das große En-
    gagement der Bürgerschaft und der Wirtschaft gering zu
    schätzen; im Gegenteil. Ebenso unstrittig ist, dass es eine
    wichtige Aufgabe auch des Bundestages ist, Bedingun-
    gen zu schaffen, unter denen sich Kunst und Kultur unter
    veränderten gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Ver-
    hältnissen weiterentwickeln können. Ich wünsche mir
    – dafür werbe ich –, dass gerade in Zeiten problemati-
    scher öffentlicher Haushalte dieser Rahmen, den wir
    schaffen, auch der finanzielle Rahmen, nicht in vorausei-
    lendem Gehorsam beschnitten wird.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD sowie des Abg. Wolfgang Börnsen [Bönstrup] [CDU/ CSU])


    Vielmehr gilt es, diesen Rahmen neu zu nutzen, kreativ
    und fantasievoll zu füllen. Dies setzt allerdings zwin-
    gend voraus, dass wir über Eckdaten, über genaue
    Kenntnisse der Situation von Kultur in Deutschland ver-
    fügen.


    (Hans-Joachim Otto [Frankfurt] [FDP]: Deswegen die Enquete-Kommission!)


    – Danke. Insofern ist mein Redemanuskript logisch auf-
    gebaut, Herr Otto.

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    (C (D (Heiterkeit und Beifall bei der SPD und der CDU/CSU – Wolfgang Börnsen [Bönstrup] [CDU/CSU]: Schön reagiert!)


    Wir haben in der letzten Legislaturperiode diese
    nquete-Kommission gemeinsam eingerichtet. Sie ist

    chon mehrfach erwähnt worden. Inhaltlich war der En-
    uete-Kommission die Behandlung von drei Themen-
    chwerpunkten auferlegt worden. Es ging um eine Ana-
    yse der Situation der öffentlichen und privaten
    ulturförderung. Zentral war auch das Thema der wirt-

    chaftlichen und sozialen Situation der Künstlerinnen
    nd Künstler. Frau Bettin, ich empfehle den sozialpoliti-
    chen Teil des Koalitionsvertrages Ihrer Aufmerksam-
    eit. Dort werden Sie finden, dass Erkenntnisse aus der
    rbeit der Enquete-Kommission schon eingeflossen

    ind. Wir haben gemeinsam vereinbart, die Künstlersozi-
    lkasse zu stabilisieren, aber auch – das ist ebenfalls sehr
    ichtig – die Wirkungen der Arbeitsmarktreform im Be-

    eich der Künstlerinnen und Künstler genau zu untersu-
    hen. Bei Anhörungen in der Enquete-Kommission ha-
    en wir insofern doch einige bedenkliche Situationen
    ahrgenommen. Der Ombudsbericht wird uns in den
    ächsten Monaten begleiten. Wir werden die Lebensbe-
    ingungen der Künstlerinnen und Künstler im Blick be-
    alten und da sehr umsichtig agieren müssen.


    (Beifall der Abg. Gitta Connemann [CDU/ CSU])


    Beim letzten Punkt, nicht inhaltlich an letzter Stelle,
    ber in der Systematik der Arbeit der Enquete-Kommis-
    ion, ging es um den Kulturstandort Deutschland und
    ier insbesondere um die Situation der kulturellen Bil-
    ung. Herr Börnsen hat einen wichtigen Aspekt ange-
    prochen, nämlich die Frage: Welche Chancen liegen im
    onzept des erweiterten Ganztagsbetriebs, was die Ver-
    nüpfung der kommunalen Kulturstrukturen mit den
    ufgaben in der Schule angeht?

    Die Enquete-Kommission hat, wie erwähnt, die Ar-
    eit nicht abschließen können. Sie hat allerdings einen
    mfassenden Tätigkeitsbericht vorgelegt. Ich möchte an
    er Stelle herzlich danken der Kollegin Connemann, die
    ie Enquete-Kommission verantwortlich geleitet hat,
    ber auch allen anderen Mitgliedern


    (Beifall bei der SPD, der CDU/CSU, der FDP und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    nd den Sachverständigen, die uns sehr qualifiziert be-
    leitet haben, vor allem aber dem Sekretariat. Auf der
    rundlage dieses Berichts wird es möglich sein, da wie-
    er anzuknüpfen. Mir liegt sehr am Herzen, dass auch
    ie neue Fraktion, die dem Hause jetzt angehört, eine
    hance hat mitzuarbeiten. Es geht darum, dass wir ge-
    einsam Grundlagen entwickeln und möglichst konzen-

    riert die offenen Fragen angehen.

    Wohlgemerkt, der eigentliche Arbeitsauftrag ist,
    andlungsempfehlungen zu formulieren. Auf eine
    andlungsempfehlung ist hier schon verwiesen worden,
    ämlich Kultur als Staatsziel. Sie ist nicht in die Koali-
    ionsvereinbarung eingeflossen. Es ist aber eine sehr
    rnst gemeinte Handlungsempfehlung. Wir werden uns

    306 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 5. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Dezember 2005


    (A) (C)



    (B) (D)


    Siegmund Ehrmann

    als Parlament mit Sicherheit intensiv damit auseinander
    setzen müssen. Wenn wir in die Landesverfassungen
    schauen, finden wir bei verschiedenen Bundesländern
    eine klare, deutliche Selbstverpflichtung. Da ich davon
    ausgehe, dass die Bundesrepublik mehr ist als die Addi-
    tion der Bundesländer, stünde es auch unserer Verfas-
    sung gut an, wenn wir diese Handlungsempfehlung wie
    vorgeschlagen im Parlament beraten und möglichst zu
    einem gemeinsamen Beschluss kommen.

    Letzter Punkt; ich sehe hier schon das mahnende
    Signal.



Rede von Katrin Dagmar Göring-Eckardt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Das leuchtet schon seit einiger Zeit.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Siegmund Ehrmann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Ich bedanke mich für Ihren Langmut.


    (Hans-Joachim Otto [Frankfurt] [FDP]: Sie ist milde heute!)


    Es geht um die Kulturwirtschaft. Wenige Meter von
    hier entfernt findet eine große Tagung zur Situation der
    Kulturwirtschaft statt. Das ist eine Branche, die ökono-
    misch von enormer Bedeutung ist. Ich will die Daten
    jetzt nicht alle referieren; aber auf dieser Tagung ist
    heute kritisch angemerkt worden, dass uns Grunddaten

    zur Situation der Kulturwirtschaft nicht in belastbarem
    Maße zur Verfügung stehen. Wir haben uns auch mit
    dem Thema Kulturstatistik beschäftigt. All dies wird
    aufzunehmen sein. Ich hoffe, dass wir noch im Dezem-
    ber gemeinsam zu der Entscheidung kommen, die Kul-
    tur-Enquete-Kommission einzusetzen.

    Ich bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit.


    (Beifall bei der SPD, der CDU/CSU und der FDP)