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ID1600517200

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    Vokabeln: 0
    1. tocInhaltsverzeichnis
      Plenarprotokoll 16/5 Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . 200 A Antrag der Abgeordneten Cornelia Behm, Dr. Thea Dückert, Ulrike Höfken, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion des BÜNDNIS- SES 90/DIE GRÜNEN: Hongkong als Zwi- schenschritt einer fairen und entwicklungs- orientierten Welthandelsrunde (Drucksache 16/86) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Glos, Bundesminister für Wirtschaft und Technologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ludwig Stiegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Oskar Lafontaine (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dr. Thea Dückert (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Reinhard Loske (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marie-Luise Dött (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Ina Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nicolette Kressl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörn Wunderlich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) Johannes Singhammer (CDU/CSU) . . . . . . . Sibylle Laurischk (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . 173 D 174 A 177 C 180 B 182 C 185 A 201 C 203 D 205 C 207 C 209 C 210 C 212 A 213 A 214 C 215 D Deutscher B Stenografisch 5. Sitzu Berlin, Donnerstag, den I n h a l Glückwünsche zum Geburtstag des Abgeord- neten Dr. Heinz Riesenhuber und der Abge- ordneten Dr. Petra Sitte . . . . . . . . . . . . . . . . . Begrüßung des neuen Abgeordneten Hermann Josef Scharf . . . . . . . . . . . . . . . . . Abwicklung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 1: Fortsetzung der Aussprache zur Regierungs- erklärung der Bundeskanzlerin . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: A T ( A D b b ( S M K 173 A 173 B 173 C 173 D Laurenz Meyer (Hamm) (CDU/CSU) . . . . . . Dr. Rainer Wend (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 187 B 189 A undestag er Bericht ng 1. Dezember 2005 t : Dirk Niebel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nnette Faße (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 4 in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 1): ntrag der Fraktion des BÜNDNISSES 90/ IE GRÜNEN: Den Klimawandel wirksam ekämpfen – Deutschland muss Vorreiter leiben Drucksache 16/59) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . igmar Gabriel, Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit . . . . . . ichael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . atherina Reiche (Potsdam) (CDU/CSU) . . . 190 D 191 B 192 C 192 C 196 A 198 A Christel Humme (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Diana Golze (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 216 D 218 C II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 5. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Dezember 2005 Tagesordnungspunkt 5 (in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 1): a) Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Beschrän- kung der Verlustverrechnung im Zu- sammenhang mit Steuerstundungsmo- dellen (Drucksache 16/107) . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Abschaf- fung der Eigenheimzulage (Drucksache 16/108) . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 3: Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und der SPD eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zum Einstieg in ein steuerliches Sofortprogramm (Drucksache 16/105) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 4: Antrag der Abgeordneten Oskar Lafontaine, Dr. Barbara Höll, Dr. Axel Troost und der Fraktion der LINKEN: Hedgefondszulas- sung zurücknehmen (Drucksache 16/113) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peer Steinbrück, Bundesminister der Finanzen Dr. Hermann Otto Solms (FDP) . . . . . . . . . . . Dr. Michael Meister (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Christine Scheel (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hermann Otto Solms (FDP) . . . . . . . . Dr. Axel Troost (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Steffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Annette Schavan, Bundesministerin für Bildung und Forschung . . . . . . . . . . . . . . . Cornelia Pieper (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörg Tauss (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . K R I D T ( a b U D W D B E H A Z ( A D F c ( H H W D U U 219 B 219 C 219 C 219 D 219 D 224 C 227 B 230 B 231 C 233 B 234 B 236 A 237 A 238 D 240 A 241 D 243 D 245 D 247 B rista Sager (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ené Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lse Aigner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . agesordnungspunkt 6 in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 1): ) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über den Ausgleich von Arbeitgeber- aufwendungen und zur Änderung wei- terer Gesetze (Drucksache 16/39) . . . . . . . . . . . . . . . . . ) Erste Beratung des vom Bundesrat einge- brachten Entwurfs eines Gesetzes über den Arbeitgeberausgleich bei Fortzah- lung des Arbeitsentgelts im Fall von Krankheit und Mutterschaft (Lohnfort- zahlungsausgleichsgesetz) (Drucksache 16/46) . . . . . . . . . . . . . . . . . lla Schmidt, Bundesministerin für Gesundheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . aniel Bahr (Münster) (FDP) . . . . . . . . . . . . olfgang Zöller (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . r. Martina Bunge (DIE LINKE) . . . . . . . . . irgitt Bender (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lke Ferner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Daniel Bahr (Münster) (FDP) . . . . . . . . . einz Lanfermann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . nnette Widmann-Mauz (CDU/CSU) . . . . . . usatztagesordnungspunkt 7 in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 1): ntrag der Fraktion des BÜNDNISSES 90/ IE GRÜNEN: Konsequenzen aus den leischskandalen: Umfassende Verbrau- herinformation und bessere Kontrollen Drucksache 16/111) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . orst Seehofer, Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz . . . ans-Michael Goldmann (FDP) . . . . . . . . . . altraud Wolff (Wolmirstedt) (SPD) . . . . . . r. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . . . lrike Höfken (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 248 D 250 C 251 D 253 C 255 B 255 B 255 C 257 C 258 D 260 C 262 A 263 A 263 D 264 D 266 A 268 A 268 A 270 B 271 B 272 D 274 B 275 D Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 5. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Dezember 2005 III Peter Bleser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christel Happach-Kasan (FDP) . . . . . . . . Dr. Wilhelm Priesmeier (SPD) . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 7 (in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 1): Erste Beratung des vom Bundesrat einge- brachten Entwurfs eines Gesetzes zur Ände- rung des Verkehrswegeplanungsbeschleu- nigungsgesetzes (Drucksache 16/45) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Tiefensee, Bundesminister für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung . . . . . . Horst Friedrich (Bayreuth) (FDP) . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Friedrich (Hof) (CDU/CSU) Dorothee Menzner (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Winfried Hermann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Fischer (Hamburg) (CDU/CSU) . . . . . . Stephan Hilsberg (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . tion des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Abrissmoratorium für den Palast der Re- publik (Drucksache 16/60) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 6: Antrag der Abgeordneten Petra Pau, Dr. Gesine Lötzsch, Dr. Hakki Keskin, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion der LINKEN: Abriss des Palastes der Republik stoppen (Drucksache 16/98) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bernd Neumann, Staatsminister bei der Bundeskanzlerin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Joachim Otto (Frankfurt) (FDP) . . . . . . Monika Griefahn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Lukrezia Jochimsen (DIE LINKE) . . . . . Grietje Bettin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Börnsen (Bönstrup) (CDU/CSU) 276 D 278 D 279 D 281 B 281 C 284 A 285 D 287 C 288 D 290 D 292 A 295 A 295 A 295 B 296 D 298 B 300 C 301 D 303 A Arnold Vaatz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 5 (in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 1): Antrag der Abgeordneten Hans-Christian Ströbele, Anna Lührmann, Volker Beck (Köln), weiterer Abgeordneter und der Frak- S N A L 294 A iegmund Ehrmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 304 D 306 C 307 A Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 5. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Dezember 2005 173 (A) ) (B) ) 5. Sitzu Berlin, Donnerstag, den Beginn: 9.0
    2. folderAnlagen
      Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 5. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Dezember 2005 307 (A) (C) (B) (D) Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bollen, Clemens SPD 01.12.2005 Ernstberger, Petra SPD 01.12.2005 Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 01.12.2005 Kipping, Katja DIE LINKE 01.12.2005 Kossendey, Thomas CDU/CSU 01.12.2005 Nachtwei, Winfried BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 01.12.2005 Dr. Schäuble, Wolfgang CDU/CSU 01.12.2005 Schily, Otto SPD 01.12.2005 Schmidt (Nürnberg), Renate SPD 01.12.2005 * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates Wächter, Gerhard CDU/CSU 01.12.2005 Dr. Wodarg, Wolfgang SPD 01.12.2005* 5. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 1. Dezember 2005 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht
    • insert_commentVorherige Rede als Kontext
      Rede von Wolfgang Börnsen


      • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
      • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


      Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Kolleginnen

      und Kollegen!


      (Zurufe von der FDP: Moin! Moin!)


      Kultur lebt nicht in den Büchern, nicht in den Partituren,
      Kultur ist dann lebendig, wenn die Bücher gelesen, die
      Theaterstücke aufgeführt und die Musik gespielt wird. –


      (Hans-Joachim Otto [Frankfurt] [FDP]: Warum habt ihr den nicht zum Staatsminister gemacht?)


      Bundespräsident Horst Köhler.

      Kultur gehört zur Identitätsfindung. Wer wissen
      will, wer wir sind und woher wir kommen, muss sich für
      Kultur engagieren.


      (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


      Wir verarmen, wenn wir das kulturelle Erbe nicht nut-
      zen, wir vereinsamen, wenn wir uns nicht mit kulturellen
      Herausforderungen auseinander setzen. Wir verlieren an
      Orientierung, wenn wir der Kultur ausweichen. Rosa
      Luxemburg, die sonst nicht zu meinen Lichtgestalten ge-
      hört,


      (Hans-Joachim Otto [Frankfurt] [FDP]: Nein, die nicht!)


      hat diese Einschätzung so formuliert:

      Entfremdet und entwürdigt ist nicht nur der, der
      kein Brot hat, sondern auch der, der keinen Anteil
      an den großen Gütern der Menschheit hat.


      (Beifall bei der CDU/CSU, der SPD, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


      Kultur gibt dem Leben Erfüllung. Wer den unbestreitba-
      ren Wert der Kultur propagiert – das haben wir bisher
      alle getan –, muss die Förderung der kulturellen Bil-
      dung wollen. Kulturelle Bildung hat in der Familie zu
      beginnen, ist in der Schule zu verstärken und sollte das
      tägliche Leben begleiten. Ich selber habe vor 30 Jahren
      ein Museum gegründet und betreibe es heute noch, eine
      Erfahrung, die ich nicht missen möchte.

      Die junge Generation zur Neugierde, zum Selber- und
      Mitmachen anzuleiten, ist das Gebot der Stunde. Das gilt
      für die Werke der Moderne, genauso für die Klassik.


      (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


      Ich erwarte, dass das nationale Projekt der Ganztags-
      schule die musisch-kulturelle Bildung wieder zu einem
      Schwerpunkt in der Schule macht.

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      (C (D (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD sowie bei Abgeordneten der FDP, der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


      ir sind eine Kulturnation und die wollen wir auch
      leiben. Kunst und Kultur sind untrennbar mit der Iden-
      ität der Deutschen als Nation verbunden.


      (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


      unst und Kultur erwachsen aus dem Gestaltungswillen
      on Menschen, aus der Kreativität der Künstler. Die
      rundvoraussetzung dafür ist die Freiheit der Kunst. Die
      aben wir zu garantieren und das tun wir alle.


      (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD sowie bei Abgeordneten der FDP)


      er Staat ist für die Bedingungen, unter denen sich Kul-
      ur und Kunst entwickeln müssen, zuständig, nicht für
      eren Inhalte. Reinhören ja, reinreden nein.


      (Beifall bei Abgeordneten der FDP, der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


      Wir von der Union bekennen uns zur Förderung von
      unst und Kultur als öffentliche Aufgabe. Oder, wie es

      in Theaterintendant formulierte: Der Staat muss die
      ultur fördern, genauso wie er die Müllabfuhr finan-

      iert. Das Theater ist die Müllabfuhr für die Seele.


      (Heiterkeit)


      ls Leiter einer Wanderbühne weiß ich, wovon ich
      preche. Gut 20 Millionen unserer Mitbürger erfahren
      ährlich als Theaterbesucher diese Art von Entlastung,
      ntspannung, Auseinandersetzung, verlassen befreit,
      erärgert, erbost oder überaus beglückt die 350 öffentli-
      hen oder privaten Theater in unserem Land, 20 Millio-
      en Besucher jährlich – die Fußballbundesliga kommt
      uf 10 Millionen Zuschauer.


      (Beifall bei Abgeordneten der SPD – Ute Kumpf [SPD]: Das sind nur die Männer!)


      100 Millionen Menschen gehen bei uns Jahr für Jahr
      n die Museen. 155 Millionen besuchen die Filmtheater.
      och ein kritischer Blick hinter deren Kulissen lässt

      esthalten: Über 85 Prozent aller Filme kommen aus
      ollywood. Amerikanische Wertemuster werden expor-

      iert, schaffen und beeinflussen Urteile und Vorurteile.
      ach meiner Auffassung kommen die deutschen und die

      uropäischen Komponenten im Kino zu kurz.


      (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der FDP und des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN)


      ir sollten mit Selbstbewusstsein unsere Sprache, un-
      ere Filme und unsere Wertvorstellungen mehr fördern.
      echnet man alle Kulturbesucher zusammen, kommen
      ir in Deutschland auf 300 Millionen Besucher. Wie ge-

      agt, die Bundesliga hat 10 Millionen. Deren Akteure
      achen jedoch täglich Schlagzeilen. Die Kultur hält sich

      is auf wenige Ausnahmen in zurückhaltender, unnöti-
      er Bescheidenheit.

      304 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 5. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Dezember 2005


      (A) )



      (B) )


      Wolfgang Börnsen (Bönstrup)

      Mehr Selbstbewusstsein, mehr kraftvolle Präsenz
      durch die Kultur könnten schon sein.


      (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


      Das gilt für die Hochkultur wie für die Regionalkul-
      tur. Unser Land besitzt mehr professionelle Theater, Or-
      chester und Opernhäuser als der Rest der Welt.


      (Dr. Lukrezia Jochimsen [DIE LINKE]: Noch!)


      Bei uns sind über 7 Millionen Menschen aktiv an der
      Regionalkultur beteiligt. Das ist eine der größten Bür-
      gerbewegungen in Deutschland. Dabei ist unser Kultur-
      begriff durchgehend nicht auf die Leuchttürme in diesem
      Bereich in Berlin, München, Frankfurt, Stuttgart, Ham-
      burg, Dresden zu verkürzen.


      (Grietje Bettin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Flensburg! – Jörg Tauss [SPD]: Karlsruhe!)


      Beides muss sein: Förderung in der Spitze ohne Ver-
      nachlässigung in der Breite.


      (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD, der FDP, der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


      Wer Kultur für alle erwartet, hat auch Kultur von allen
      zu sichern.

      Während die Kultur in der Provinz im Zeichen der
      Globalisierung eine Art Renaissance erfährt, weil man
      wieder Heimat spüren möchte, macht es besorgt, dass
      der deutschen Hochkultur offensichtlich das Publikum
      abhanden kommt. Mein Kollege Otto hat das schon sehr
      aufmerksam beobachtet.


      (Beifall des Abg. Dr. Diether Dehm [DIE LINKE])


      Vor 40 Jahren gingen noch 58 Prozent der Bevölkerung
      mindestens einmal jährlich in die Oper oder in ein Kon-
      zert. Heute sind es nur noch 26 Prozent.


      (Petra Pau [DIE LINKE]: Was kostet die Oper?)


      Für die Union begrüße ich das einmütige Bekenntnis
      unserer Bundeskanzlerin Angela Merkel zum Stellen-
      wert der Kultur. So viel Kultur hat es zum Start einer
      Bundesregierung noch nie gegeben.


      (Beifall bei der CDU/CSU – Monika Griefahn [SPD]: Das ist einfach falsch! – Fritz Rudolf Körper [SPD]: Denken Sie daran: Wir sind jetzt Freunde!)


      Das ist ermutigend.

      Ihre Aussage, dass Kulturförderung eine Investition
      in ein lebenswertes Deutschland ist, ist zutreffend. Sie
      muss auch durch Taten untermauert werden. Mit der Be-
      rufung von Staatsminister Bernd Neumann ist es gelun-
      gen, eine kompetente, politisch versierte Persönlichkeit
      für die Kultur und die Medienpolitik zu gewinnen. Das
      begrüßen wir ausdrücklich.

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      (C (D Auch ist es unserem gemeinsamen Anliegen förderich, dass unser Parlamentspräsident auf der Seite der ulturinteressierten und -engagierten steht. r hat ein persönliches Anliegen und ein pragmatisches rogramm, das ihn dazu veranlasst, für mehr Kulturförerung in Deutschland zu sein. Herr Börnsen, so viel Kultur in Ihrer Rede auch sein ag: Sie müssen bitte zum Schluss kommen. Frau Präsidentin, ich komme zum Schluss. Unser Land verfügt über eine einzigartige Kulturlandchaft. Sie ist für die Menschen ein Gewinn. An ihrer ufrechterhaltung müssen wir gemeinsam arbeiten. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD – Hans-Joachim Otto [Frankfurt] [FDP]: Ganz großes Kino war das! Dass wir das erleben durften!)


      (Beifall bei der CDU/CSU)


      (Beifall bei der CDU/CSU)


    Rede von Katrin Dagmar Göring-Eckardt
    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • insert_commentNächste Rede als Kontext
      Rede von Wolfgang Börnsen


      • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
      • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)