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ID1600510800

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    8. SPD-Fraktion.\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 16/5 Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . 200 A Antrag der Abgeordneten Cornelia Behm, Dr. Thea Dückert, Ulrike Höfken, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion des BÜNDNIS- SES 90/DIE GRÜNEN: Hongkong als Zwi- schenschritt einer fairen und entwicklungs- orientierten Welthandelsrunde (Drucksache 16/86) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Glos, Bundesminister für Wirtschaft und Technologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ludwig Stiegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Oskar Lafontaine (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dr. Thea Dückert (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Reinhard Loske (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marie-Luise Dött (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Ina Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nicolette Kressl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörn Wunderlich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) Johannes Singhammer (CDU/CSU) . . . . . . . Sibylle Laurischk (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . 173 D 174 A 177 C 180 B 182 C 185 A 201 C 203 D 205 C 207 C 209 C 210 C 212 A 213 A 214 C 215 D Deutscher B Stenografisch 5. Sitzu Berlin, Donnerstag, den I n h a l Glückwünsche zum Geburtstag des Abgeord- neten Dr. Heinz Riesenhuber und der Abge- ordneten Dr. Petra Sitte . . . . . . . . . . . . . . . . . Begrüßung des neuen Abgeordneten Hermann Josef Scharf . . . . . . . . . . . . . . . . . Abwicklung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 1: Fortsetzung der Aussprache zur Regierungs- erklärung der Bundeskanzlerin . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: A T ( A D b b ( S M K 173 A 173 B 173 C 173 D Laurenz Meyer (Hamm) (CDU/CSU) . . . . . . Dr. Rainer Wend (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 187 B 189 A undestag er Bericht ng 1. Dezember 2005 t : Dirk Niebel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nnette Faße (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 4 in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 1): ntrag der Fraktion des BÜNDNISSES 90/ IE GRÜNEN: Den Klimawandel wirksam ekämpfen – Deutschland muss Vorreiter leiben Drucksache 16/59) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . igmar Gabriel, Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit . . . . . . ichael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . atherina Reiche (Potsdam) (CDU/CSU) . . . 190 D 191 B 192 C 192 C 196 A 198 A Christel Humme (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Diana Golze (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 216 D 218 C II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 5. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Dezember 2005 Tagesordnungspunkt 5 (in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 1): a) Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Beschrän- kung der Verlustverrechnung im Zu- sammenhang mit Steuerstundungsmo- dellen (Drucksache 16/107) . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Abschaf- fung der Eigenheimzulage (Drucksache 16/108) . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 3: Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und der SPD eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zum Einstieg in ein steuerliches Sofortprogramm (Drucksache 16/105) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 4: Antrag der Abgeordneten Oskar Lafontaine, Dr. Barbara Höll, Dr. Axel Troost und der Fraktion der LINKEN: Hedgefondszulas- sung zurücknehmen (Drucksache 16/113) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peer Steinbrück, Bundesminister der Finanzen Dr. Hermann Otto Solms (FDP) . . . . . . . . . . . Dr. Michael Meister (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Christine Scheel (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hermann Otto Solms (FDP) . . . . . . . . Dr. Axel Troost (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Steffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Annette Schavan, Bundesministerin für Bildung und Forschung . . . . . . . . . . . . . . . Cornelia Pieper (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörg Tauss (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . K R I D T ( a b U D W D B E H A Z ( A D F c ( H H W D U U 219 B 219 C 219 C 219 D 219 D 224 C 227 B 230 B 231 C 233 B 234 B 236 A 237 A 238 D 240 A 241 D 243 D 245 D 247 B rista Sager (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ené Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lse Aigner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . agesordnungspunkt 6 in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 1): ) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über den Ausgleich von Arbeitgeber- aufwendungen und zur Änderung wei- terer Gesetze (Drucksache 16/39) . . . . . . . . . . . . . . . . . ) Erste Beratung des vom Bundesrat einge- brachten Entwurfs eines Gesetzes über den Arbeitgeberausgleich bei Fortzah- lung des Arbeitsentgelts im Fall von Krankheit und Mutterschaft (Lohnfort- zahlungsausgleichsgesetz) (Drucksache 16/46) . . . . . . . . . . . . . . . . . lla Schmidt, Bundesministerin für Gesundheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . aniel Bahr (Münster) (FDP) . . . . . . . . . . . . olfgang Zöller (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . r. Martina Bunge (DIE LINKE) . . . . . . . . . irgitt Bender (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lke Ferner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Daniel Bahr (Münster) (FDP) . . . . . . . . . einz Lanfermann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . nnette Widmann-Mauz (CDU/CSU) . . . . . . usatztagesordnungspunkt 7 in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 1): ntrag der Fraktion des BÜNDNISSES 90/ IE GRÜNEN: Konsequenzen aus den leischskandalen: Umfassende Verbrau- herinformation und bessere Kontrollen Drucksache 16/111) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . orst Seehofer, Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz . . . ans-Michael Goldmann (FDP) . . . . . . . . . . altraud Wolff (Wolmirstedt) (SPD) . . . . . . r. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . . . lrike Höfken (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 248 D 250 C 251 D 253 C 255 B 255 B 255 C 257 C 258 D 260 C 262 A 263 A 263 D 264 D 266 A 268 A 268 A 270 B 271 B 272 D 274 B 275 D Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 5. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Dezember 2005 III Peter Bleser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christel Happach-Kasan (FDP) . . . . . . . . Dr. Wilhelm Priesmeier (SPD) . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 7 (in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 1): Erste Beratung des vom Bundesrat einge- brachten Entwurfs eines Gesetzes zur Ände- rung des Verkehrswegeplanungsbeschleu- nigungsgesetzes (Drucksache 16/45) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Tiefensee, Bundesminister für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung . . . . . . Horst Friedrich (Bayreuth) (FDP) . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Friedrich (Hof) (CDU/CSU) Dorothee Menzner (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Winfried Hermann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Fischer (Hamburg) (CDU/CSU) . . . . . . Stephan Hilsberg (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . tion des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Abrissmoratorium für den Palast der Re- publik (Drucksache 16/60) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 6: Antrag der Abgeordneten Petra Pau, Dr. Gesine Lötzsch, Dr. Hakki Keskin, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion der LINKEN: Abriss des Palastes der Republik stoppen (Drucksache 16/98) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bernd Neumann, Staatsminister bei der Bundeskanzlerin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Joachim Otto (Frankfurt) (FDP) . . . . . . Monika Griefahn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Lukrezia Jochimsen (DIE LINKE) . . . . . Grietje Bettin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Börnsen (Bönstrup) (CDU/CSU) 276 D 278 D 279 D 281 B 281 C 284 A 285 D 287 C 288 D 290 D 292 A 295 A 295 A 295 B 296 D 298 B 300 C 301 D 303 A Arnold Vaatz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 5 (in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 1): Antrag der Abgeordneten Hans-Christian Ströbele, Anna Lührmann, Volker Beck (Köln), weiterer Abgeordneter und der Frak- S N A L 294 A iegmund Ehrmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 304 D 306 C 307 A Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 5. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Dezember 2005 173 (A) ) (B) ) 5. Sitzu Berlin, Donnerstag, den Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 5. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Dezember 2005 307 (A) (C) (B) (D) Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bollen, Clemens SPD 01.12.2005 Ernstberger, Petra SPD 01.12.2005 Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 01.12.2005 Kipping, Katja DIE LINKE 01.12.2005 Kossendey, Thomas CDU/CSU 01.12.2005 Nachtwei, Winfried BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 01.12.2005 Dr. Schäuble, Wolfgang CDU/CSU 01.12.2005 Schily, Otto SPD 01.12.2005 Schmidt (Nürnberg), Renate SPD 01.12.2005 * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates Wächter, Gerhard CDU/CSU 01.12.2005 Dr. Wodarg, Wolfgang SPD 01.12.2005* 5. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 1. Dezember 2005 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Birgitt Bender


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! In man-

    chem Leitartikel vor und insbesondere nach der Wahl
    war zu lesen, eine große Koalition sei geeignet, große
    Probleme zu lösen. Große Probleme gibt es wahrlich bei
    den anstehenden Reformen im Bereich von Gesundheit
    und Pflege. Doch was lesen wir im Koalitionsvertrag?
    Da steht: Wir sind uns nicht einig. Wenn man einmal
    nachfragt, dann heißt es hinter vorgehaltener Hand:
    Nach den Landtagswahlen nächstes Frühjahr wird alles
    anders; 2006 wird das Reformjahr. – Da kann ich nur sa-
    gen: Die Botschaft hör ich wohl, allein mir fehlt der
    Glaube.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der FDP – Dr. Heinrich L. Kolb [FDP]: Wo keine Lösung ist, ist auch kein Problem! – Wolfgang Zöller [CDU/CSU]: Ohne Glaube ist alles nichts!)


    Es fehlt in dieser Koalition ganz offensichtlich an ver-
    handelbaren Leitideen ebenso wie an der Einigungsbe-
    reitschaft. Als Leitidee ist bei der SPD immerhin die
    Bürgerversicherung angesagt – richtigerweise. Wie sieht
    es bei der Union aus? CDU und CSU haben zwei Jahre
    lang die Republik damit beschäftigt, dass das Gesund-
    heitssystem angeblich eine Kopfgeldprämie brauche und
    dass dann Steuermittel den notwendigen sozialen Aus-
    gleich herbeiführen würden.


    (Wolfgang Zöller [CDU/CSU]: Nein! Das haben Sie bis heute nicht verstanden!)


    Denn im Steuersystem – Herr Zöller, so haben wir es im-
    mer gehört, jedenfalls von der CDU – sei der soziale
    Ausgleich viel besser untergebracht. Sie brauchen für
    die Finanzierung Ihres Modells nach konservativer Be-
    rechnung 20 Milliarden Euro.

    Was tun Sie aber jetzt? Sie ziehen zu Beginn Ihrer Re-
    gierungszeit den Steuerzuschuss in Höhe von
    4 Milliarden Euro aus der GKV heraus. Sie haben also
    nicht nur die 20 Milliarden Euro nicht mitgebracht, Sie
    handeln auch noch nach dem Prinzip: Die Union ver-
    spricht erst viel mehr Steuermilliarden für das Gesund-
    heitssystem; die Koalition, deren Teil Sie dann werden,
    zieht die wenigen Steuermilliarden aus dem Gesund-
    heitssystem heraus. So etwas nenne ich eine politische
    Geisterfahrt.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Dr. Thea Dückert [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Zwei und null ist ja auch drei bei denen!)


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    (C (D Man kann sich darüber nicht einmal lustig machen, uch wenn es natürlich das Kopfgeldmodell der Union iskreditiert. (Wolfgang Zöller [CDU/CSU]: Das gibt es ja auch nicht! Es gibt die solidarische Gesundheitsprämie!)


    enn die Folgen hinsichtlich der Lohnnebenkosten
    ind schlimm. Die Union hat im Wahlkampf verspro-
    hen, die Lohnnebenkosten zu senken. Die SPD war bis-
    er wenigstens für deren Stabilisierung. Jetzt sinken
    ach der Mehrwertsteuererhöhung die Beiträge in der
    rbeitslosenversicherung ein wenig, in der Rentenversi-

    herung werden sie steigen. Was passiert im Gesund-
    eitswesen? 4 Milliarden Euro entsprechen 0,4 Beitrags-
    atzpunkten. Zusätzlich schlägt die Mehrwertsteuererhö-
    ung bei den Medikamentenkosten zu Buche. Da ist man
    ei 5 Milliarden Euro, mithin bei einem halben Beitrags-
    atzpunkt, den Sie als Erhöhung der Lohnnebenkosten
    iskieren. Gelegentlich höre ich von Ihrer Seite das Ar-
    ument: Wenn das so kommt, wird der Reformdruck er-
    öht. – Diese Art von Verelendungsstrategie gegenüber
    em Gesundheitssystem ist politisch unverantwortlich.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der FDP)


    Auch an der Einigungsbereitschaft in der Koalition
    arf man so seine Zweifel haben. Wie war es denn bis-
    er? Die Ministerin kommt mit einem provokativen Vor-
    chlag und spricht von gleichen Arzthonoraren für Kas-
    en- und Privatpatienten. Dieser isolierte Vorschlag ist
    icht umsetzbar, weil er dem System nur Geld entziehen
    ürde. Aber dieser Vorschlag hat das Verdienst, dass da-
    it die Zweiklassenmedizin bei uns zum Thema wird.


    (Vorsitz: Vizepräsidentin Dr. h. c. Susanne Kastner)


    Die Union muss daraufhin erst den Koalitionsvertrag
    esen und feststellen, dass sie jedenfalls für bestimmte
    ruppen von Privatversicherten in der Tat versprochen
    at, die Arzthonorare abzusenken. Nun schweigt sie.
    chließlich erklären Sie, Herr Kollege Zöller – Sie ha-
    en das heute etwas moderater wiederholt –, dieses sei
    ein Beitrag zur Vertrauensbildung. Sie versprechen im
    brigen den Ärzten, dass sich nichts ändert, und der
    KV, dass alles so wie gehabt weitergeht. Da kann ich
    ur sagen: Provokation der einen und pawlowscher Re-
    lex – wenn auch verzögert – der anderen – das dient
    ielleicht der Profilbildung der Ministerin, der gemein-
    amen Politikfähigkeit dient es ganz sicher nicht.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Wo Sie sich einmal einig geworden sind, nämlich da-
    in, das In-Kraft-Treten des Arbeitszeitgesetzes für die
    rankenhausärzte hinauszuschieben, da senden Sie das
    ignal, dass überlastete und übermüdete Ärzte kein Pro-
    lem für sich selber und für die Patienten sind. Dazu
    ann ich nur sagen: Sie haben nicht nur ein Problem mit
    em Vertrauen untereinander. So verspielen Sie auch
    ertrauen in der Bevölkerung. Dieses ist aber für die Re-

    ormbereitschaft notwendig.

    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 5. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Dezember 2005 263


    (A) )



    (B) )


    Birgitt Bender
    In diesem Sinne kann ich Ihnen, meine Kollegen und
    Kolleginnen von der SPD und der Union, nur sagen: Das
    war ein ganz verkorkster Einstieg.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Detlef Parr [FDP]: Was ist mit den Grünen?)




Rede von Dr. h.c. Susanne Kastner
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Das Wort hat die Kollegin Elke Ferner, SPD-Fraktion.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Elke Ferner


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Frau Präsidentin! Sehr geehrte Kollegen und Kolle-

    ginnen! Frau Bender, es ist schön, dass Sie jetzt über
    einen öffentlich ausgetragenen Unterschied diskutieren.


    (Birgitt Bender [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Soll ich noch mehr bringen?)


    Aber ich meine mich zu erinnern: So ganz ohne Streit ist
    es in den letzten sieben Jahren auch zwischen uns nicht
    gewesen.


    (Heiterkeit und Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP – Daniel Bahr [Münster] [FDP]: Ach was?)


    Insofern würde ich das nicht überbewerten.

    Lassen Sie mich zu Beginn etwas zu dem Kollegen
    Bahr von der FDP sagen. Sie haben deutlich gemacht,
    was Sie eigentlich möchten. Sie wollen die private Kran-
    kenversicherung für alle.


    (Daniel Bahr [Münster] [FDP]: Nein!)


    Sie möchten die gesetzliche Krankenversicherung im
    Prinzip zerschlagen.


    (Daniel Bahr [Münster] [FDP]: Nein, umwandeln!)


    Wenn Sie sagen, der Arbeitgeberbeitrag solle festge-
    schrieben werden und es solle zur Ausgliederung weite-
    rer Leistungen kommen, heißt das: Sie wollen die Pa-
    tienten und Patientinnen mehr belasten. Das hat
    sicherlich mit dem System, das wir im Moment haben
    und das es zu erhalten gilt, mit der solidarischen Kran-
    kenversicherung, überhaupt nichts zu tun.


    (Beifall bei der SPD – Dr. Carola Reimann [SPD]: So ist die FDP halt!)


    Sie sind mit dieser Haltung hier im Haus und in der Be-
    völkerung im Übrigen völlig isoliert.


    (Daniel Bahr [Münster] [FDP]: Diesen Eindruck habe ich nicht, Frau Ferner!)


    Sie können diesen Gedanken gerne weiterverfolgen. Uns
    kann das nur recht sein.

    Das Prinzip, das wir in der gesetzlichen Krankenver-
    sicherung und in der sozialen Pflegeversicherung haben,
    das Prinzip der Solidarität, wird und muss auch in Zu-
    kunft tragen. Wie soll das anders funktionieren und fi-
    nanziert werden, wenn nicht mehr die Jungen für die Al-
    ten, die Gesunden für die Kranken und die finanziell

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    (C (D tärkeren für die finanziell Schwächeren einstehen? Wir ind der Meinung: Das muss so bleiben. Das Ziel der Gesundheitspolitik muss sich zum einen aran ausrichten, Krankheiten durch mehr und bessere rävention zu vermeiden. Gerade am Weltaidstag ist es er richtige Zeitpunkt, deutlich zu machen, dass durch rävention viel vermieden werden kann. Wir dürfen dain nicht nachlassen. Wir haben leider gesehen, dass sich n dieser Stelle einiges verschlechtert hat. Man darf bei er Prävention nicht nachlassen, wenn sie zu wirken beinnt, weil das Problem sonst vernachlässigt bzw. aus em Bewusstsein der Menschen verdrängt wird. Wir müssen zum anderen allen im Krankheitsfall die edizinisch notwendige Leistung auf hohem Niveau geähren, und zwar unabhängig davon, ob es Männer oder rauen und ob sie arm oder reich sind, und unabhängig avon, wie sie krankenversichert sind. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Ich bin Ulla Schmidt sehr dankbar, dass sie die Unter-
    chiede in der Behandlung – und nicht nur in der Thera-
    ie – von Privatpatienten und Kassenpatienten bei den
    rzten, aber auch in den Krankenhäusern thematisiert
    at. Ich glaube, es ist höchste Zeit dafür gewesen. Wenn
    ch es richtig verstanden habe, ging es auch nicht darum,
    inheitshonorare und damit, wie Sie, Herr Zöller, eben
    agten, die Einheitsmedizin einzuführen. Es ging viel-
    ehr lediglich darum, auf einen seit langem bestehenden
    issstand aufmerksam zu machen. Ich kann mich noch

    n Zeiten erinnern, in denen AOK-Patienten anders be-
    andelt worden sind als Patienten der Ersatzkassen und
    rivatpatienten ohnehin anders als diejenigen, die in den
    esetzlichen Kassen versichert gewesen sind.

    Ich begreife nicht, warum dann, wenn jemand mit ei-
    em Schnupfen, einer Gehirnerschütterung oder einer
    nderen Krankheit zum Arzt kommt und behandelt wird,
    ür den einen zumindest das 1,7- bis 3,5-Fache des
    rzthonorares und für den anderen nur das einfache Ho-
    orar abgerechnet werden kann. Die Vergütung der
    rzte und Ärztinnen muss sich doch an der Leistung, die

    ie erbringen, orientieren und nicht daran, welcher Ver-
    icherung derjenige oder diejenige, den oder die sie be-
    andeln, angehört. So kann doch nur ein Schuh daraus
    erden. Das hat Ulla Schmidt gemeint.


    (Beifall bei der SPD)