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ID1600505700

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    Plenarprotokoll 16/5 Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . 200 A Antrag der Abgeordneten Cornelia Behm, Dr. Thea Dückert, Ulrike Höfken, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion des BÜNDNIS- SES 90/DIE GRÜNEN: Hongkong als Zwi- schenschritt einer fairen und entwicklungs- orientierten Welthandelsrunde (Drucksache 16/86) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Glos, Bundesminister für Wirtschaft und Technologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ludwig Stiegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Oskar Lafontaine (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dr. Thea Dückert (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Reinhard Loske (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marie-Luise Dött (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Ina Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nicolette Kressl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörn Wunderlich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) Johannes Singhammer (CDU/CSU) . . . . . . . Sibylle Laurischk (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . 173 D 174 A 177 C 180 B 182 C 185 A 201 C 203 D 205 C 207 C 209 C 210 C 212 A 213 A 214 C 215 D Deutscher B Stenografisch 5. Sitzu Berlin, Donnerstag, den I n h a l Glückwünsche zum Geburtstag des Abgeord- neten Dr. Heinz Riesenhuber und der Abge- ordneten Dr. Petra Sitte . . . . . . . . . . . . . . . . . Begrüßung des neuen Abgeordneten Hermann Josef Scharf . . . . . . . . . . . . . . . . . Abwicklung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 1: Fortsetzung der Aussprache zur Regierungs- erklärung der Bundeskanzlerin . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: A T ( A D b b ( S M K 173 A 173 B 173 C 173 D Laurenz Meyer (Hamm) (CDU/CSU) . . . . . . Dr. Rainer Wend (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 187 B 189 A undestag er Bericht ng 1. Dezember 2005 t : Dirk Niebel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nnette Faße (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 4 in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 1): ntrag der Fraktion des BÜNDNISSES 90/ IE GRÜNEN: Den Klimawandel wirksam ekämpfen – Deutschland muss Vorreiter leiben Drucksache 16/59) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . igmar Gabriel, Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit . . . . . . ichael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . atherina Reiche (Potsdam) (CDU/CSU) . . . 190 D 191 B 192 C 192 C 196 A 198 A Christel Humme (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Diana Golze (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 216 D 218 C II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 5. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Dezember 2005 Tagesordnungspunkt 5 (in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 1): a) Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Beschrän- kung der Verlustverrechnung im Zu- sammenhang mit Steuerstundungsmo- dellen (Drucksache 16/107) . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Abschaf- fung der Eigenheimzulage (Drucksache 16/108) . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 3: Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und der SPD eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zum Einstieg in ein steuerliches Sofortprogramm (Drucksache 16/105) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 4: Antrag der Abgeordneten Oskar Lafontaine, Dr. Barbara Höll, Dr. Axel Troost und der Fraktion der LINKEN: Hedgefondszulas- sung zurücknehmen (Drucksache 16/113) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peer Steinbrück, Bundesminister der Finanzen Dr. Hermann Otto Solms (FDP) . . . . . . . . . . . Dr. Michael Meister (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Christine Scheel (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hermann Otto Solms (FDP) . . . . . . . . Dr. Axel Troost (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Steffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Annette Schavan, Bundesministerin für Bildung und Forschung . . . . . . . . . . . . . . . Cornelia Pieper (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörg Tauss (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . K R I D T ( a b U D W D B E H A Z ( A D F c ( H H W D U U 219 B 219 C 219 C 219 D 219 D 224 C 227 B 230 B 231 C 233 B 234 B 236 A 237 A 238 D 240 A 241 D 243 D 245 D 247 B rista Sager (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ené Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lse Aigner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . agesordnungspunkt 6 in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 1): ) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über den Ausgleich von Arbeitgeber- aufwendungen und zur Änderung wei- terer Gesetze (Drucksache 16/39) . . . . . . . . . . . . . . . . . ) Erste Beratung des vom Bundesrat einge- brachten Entwurfs eines Gesetzes über den Arbeitgeberausgleich bei Fortzah- lung des Arbeitsentgelts im Fall von Krankheit und Mutterschaft (Lohnfort- zahlungsausgleichsgesetz) (Drucksache 16/46) . . . . . . . . . . . . . . . . . lla Schmidt, Bundesministerin für Gesundheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . aniel Bahr (Münster) (FDP) . . . . . . . . . . . . olfgang Zöller (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . r. Martina Bunge (DIE LINKE) . . . . . . . . . irgitt Bender (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lke Ferner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Daniel Bahr (Münster) (FDP) . . . . . . . . . einz Lanfermann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . nnette Widmann-Mauz (CDU/CSU) . . . . . . usatztagesordnungspunkt 7 in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 1): ntrag der Fraktion des BÜNDNISSES 90/ IE GRÜNEN: Konsequenzen aus den leischskandalen: Umfassende Verbrau- herinformation und bessere Kontrollen Drucksache 16/111) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . orst Seehofer, Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz . . . ans-Michael Goldmann (FDP) . . . . . . . . . . altraud Wolff (Wolmirstedt) (SPD) . . . . . . r. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . . . lrike Höfken (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 248 D 250 C 251 D 253 C 255 B 255 B 255 C 257 C 258 D 260 C 262 A 263 A 263 D 264 D 266 A 268 A 268 A 270 B 271 B 272 D 274 B 275 D Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 5. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Dezember 2005 III Peter Bleser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christel Happach-Kasan (FDP) . . . . . . . . Dr. Wilhelm Priesmeier (SPD) . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 7 (in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 1): Erste Beratung des vom Bundesrat einge- brachten Entwurfs eines Gesetzes zur Ände- rung des Verkehrswegeplanungsbeschleu- nigungsgesetzes (Drucksache 16/45) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Tiefensee, Bundesminister für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung . . . . . . Horst Friedrich (Bayreuth) (FDP) . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Friedrich (Hof) (CDU/CSU) Dorothee Menzner (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Winfried Hermann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Fischer (Hamburg) (CDU/CSU) . . . . . . Stephan Hilsberg (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . tion des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Abrissmoratorium für den Palast der Re- publik (Drucksache 16/60) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 6: Antrag der Abgeordneten Petra Pau, Dr. Gesine Lötzsch, Dr. Hakki Keskin, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion der LINKEN: Abriss des Palastes der Republik stoppen (Drucksache 16/98) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bernd Neumann, Staatsminister bei der Bundeskanzlerin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Joachim Otto (Frankfurt) (FDP) . . . . . . Monika Griefahn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Lukrezia Jochimsen (DIE LINKE) . . . . . Grietje Bettin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Börnsen (Bönstrup) (CDU/CSU) 276 D 278 D 279 D 281 B 281 C 284 A 285 D 287 C 288 D 290 D 292 A 295 A 295 A 295 B 296 D 298 B 300 C 301 D 303 A Arnold Vaatz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 5 (in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 1): Antrag der Abgeordneten Hans-Christian Ströbele, Anna Lührmann, Volker Beck (Köln), weiterer Abgeordneter und der Frak- S N A L 294 A iegmund Ehrmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 304 D 306 C 307 A Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 5. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Dezember 2005 173 (A) ) (B) ) 5. Sitzu Berlin, Donnerstag, den Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 5. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Dezember 2005 307 (A) (C) (B) (D) Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bollen, Clemens SPD 01.12.2005 Ernstberger, Petra SPD 01.12.2005 Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 01.12.2005 Kipping, Katja DIE LINKE 01.12.2005 Kossendey, Thomas CDU/CSU 01.12.2005 Nachtwei, Winfried BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 01.12.2005 Dr. Schäuble, Wolfgang CDU/CSU 01.12.2005 Schily, Otto SPD 01.12.2005 Schmidt (Nürnberg), Renate SPD 01.12.2005 * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates Wächter, Gerhard CDU/CSU 01.12.2005 Dr. Wodarg, Wolfgang SPD 01.12.2005* 5. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 1. Dezember 2005 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Hermann Otto Solms


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Sie müssen nun Ihre Finanzpolitik rechtfertigen, sa-
    en, ob sie schlüssig ist und zu den erwähnten Zielen
    ührt oder ob Sie diese Ziele verfehlen werden. Ich bin
    benso wie viele Fachleute in diesem Land davon über-
    eugt, dass diesem Programm die sinnstiftende Linie,
    ie Professor Straubhaar festgestellt hat, fehlt.


    (Beifall bei der FDP sowie der Abg. Anja Hajduk [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Sie haben keine ökonomische Orientierung. Sie haben
    inzelvorschläge vorgelegt, die nicht zusammengehören
    nd sich widersprechen. Dabei ist kein finanzpolitisches
    eitmotiv zu erkennen. Dem finanzpolitischen Pro-
    ramm mangelt es an inhaltlicher Konsistenz und kon-
    eptioneller Klarheit. Das will ich mit einigen Bemer-
    ungen untermauern.

    Zunächst einmal muss ich mich dagegen verwehren,
    ass Sie uns falsche Vorwürfe machen. Wir haben die
    bschaffung der Verlustzuweisungsfonds seit Jahren
    auch schriftlich und im Deutschen Bundestag – gefor-

    ert,


    (Beifall bei der FDP)


    nd zwar unabhängig davon, wer davon betroffen ist.


    (Joachim Poß [SPD]: Im Finanzausschuss haben Sie aber immer dagegen gestimmt, wenn es konkret wurde!)


    ie Regierung, die damals von der SPD mit Ihrem Par-
    eifreund Hans Eichel und den Grünen gebildet wurde,
    ätte das längst vollzogen haben können. Richten Sie
    eshalb keine Vorwürfe an die falsche Adresse!


    (Beifall bei der FDP)


    Entscheidend ist aber, ob Ihre finanzpolitische Strate-
    ie, die von einer Fülle von Steuererhöhungen und einer
    leinen Zahl von Einsparungen geprägt ist, zum Ziel
    ührt. Sie haben die großen Probleme der öffentlichen

    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 5. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Dezember 2005 225


    (A) )



    (B) )


    Dr. Hermann Otto Solms
    Haushalte in den Mittelpunkt Ihrer Strategie gestellt. Es
    ist richtig: Sie sind riesig und ich glaube, dass Sie, die
    Sie erst jetzt nach Berlin gekommen sind, nicht geahnt
    haben, dass das strukturelle Defizit ein Volumen von
    über 60 Milliarden Euro erreicht hat. Das haben auch
    wir, die wir uns damit beschäftigt haben, nicht gedacht.


    (Christine Scheel [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ach!)


    Wir sind von 50 Milliarden Euro ausgegangen; dass es
    65 Milliarden Euro sind, haben wir nicht erkannt, Herr
    Eichel. Sie haben uns das jedenfalls nicht vorgetragen.
    Darauf muss ich an dieser Stelle hinweisen.


    (Beifall bei der FDP – Christine Scheel [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Da haben Sie aber nicht aufmerksam Zeitung gelesen!)


    Sie haben in allen der letzten fünf Haushaltsberatun-
    gen Haushaltsplanentwürfe vorgelegt, die offenkundig
    schon zum Zeitpunkt der Beratung falsch waren.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Wenn Herr Steinbrück jetzt dazu übergeht, saubere Zah-
    len vorzulegen, dann halte ich das für richtig und be-
    danke mich dafür. Es ist aber noch nicht die Lösung des
    Problems.


    (Dr. Wolfgang Gerhardt [FDP]: So ist es!)


    Immerhin ist ein Anfang in Ehrlichkeit besser, als wieder
    zu falschen Zahlen zu greifen.

    Was ist der Grund für die Löcher im Staatshaus-
    halt? Es gibt viele Gründe, aber lassen Sie mich zwei
    Hauptgründe nennen: zum einen ausufernde Staatsaus-
    gaben und zum anderen eine immer schmalere Basis für
    die Staatseinnahmen durch die hohe Arbeitslosigkeit.

    Wenn Sie die Haushalte des Bundes, der Länder und
    Gemeinden sanieren wollen, dann müssen Sie Ausga-
    ben senken, Aufgaben des Staates zurücknehmen, Büro-
    kratie abbauen und mehr Freiheit für die Bürger, Unter-
    nehmen, Investoren und Sparer schaffen,


    (Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Wie Angela Merkel es gestern beschrieben hat!)


    um auf diese Weise das Haushaltsdefizit zu reduzieren.

    Eine weitere zentrale Aufgabe besteht darin, alles zu
    tun, das dazu beiträgt, dass in Deutschland wieder Ar-
    beitsplätze entstehen können. Denn nur dann, wenn es
    Ihnen gelingt, Arbeitsplätze zu schaffen, wird es wie-
    der mehr Steuer- und Beitragszahler geben.


    (Beifall bei der FDP)


    Ich erinnere an die einfache Faustregel: Wenn 1 Mil-
    lion Bürger, die heute von Sozialleistungen leben, wie-
    der in den ersten Arbeitsmarkt integriert werden könn-
    ten, dann würde sich die finanzielle Bilanz des Staates
    um etwa 20 Milliarden Euro verbessern. In diesem Zu-
    sammenhang möchte ich an die 80er-Jahre erinnern, als
    wir die gleichen Probleme – zwar nicht im selben Um-
    fang, aber in struktureller Hinsicht waren sie vergleich-
    bar – hatten. Damals wurde unter Finanzminister

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    (C (D toltenberg und Wirtschaftsminister Otto Graf ambsdorff eine Entlastungsreform begonnen. Es war ine dreistufige Steuerreform mit einem Entlastungsvoumen von 60 Milliarden Euro. Das hat dazu beigetraen, dass zwischen 1983 und 1990 die Zahl der Beschäfigten auf dem ersten Arbeitsmarkt um mehr als ,2 Millionen gestiegen ist. Das Ergebnis war, dass der taatshaushalt 1989 nahezu ausgeglichen war, und zwar m Gesamtstaat. Die Haushalte von Bund, Ländern und emeinden sowie der Sozialkassen wiesen damals nur och ein Defizit in Höhe von circa 3 Milliarden Euro uf. Das ist im Vergleich zu heute fast nichts. Sie sehen: ie Sanierung war nur über den Aufbau von Beschäftiung möglich. Deswegen ist Ihre finanzielle und ökonoische Strategie völlig falsch. ie können sicherlich sagen: Die blöde Opposition! Waum soll ich mich um sie kümmern? Was sie erzählt, timmt sowieso nicht. Jeder Vorschlag der FDP ist eo pso unsozial. – Ich kenne diese Argumentation. Aber as ist egal; denn letztendlich müssen Sie sich vor dem ähler rechtfertigen. Ich möchte nun kurz auf Ihre Strategie eingehen. Da ie Defizite im nächsten Jahr nicht beherrscht werden önnen – das wäre in der Tat sehr schwierig; das gebe ch zu –, wollen Sie ein konjunkturpolitisches Stroheuer entfachen – mehr wird es auch nicht sein –, bevor ie 2007 die Bürger zur Kasse bitten. Sie überwälzen die erantwortung für die falsche Politik, die Sie seit Jahren nd Jahrzehnten machen – seit 1970 ist der Haushalt icht mehr ausgeglichen –, auf die Bürger. Diese müssen ie Lasten tragen. Was wird passieren? Im nächsten Jahr, nsbesondere was das Weihnachtsgeschäft angeht, wird s vielleicht ein konjunkturpolitisches Strohfeuer geben. ber danach bricht die Konjunktur völlig ein. Wenn Sie in Ausgabenprogramm mit einem Volumen von – über ie ganze Legislaturperiode – 25 Milliarden Euro aufleen, gleichzeitig aber 150 Milliarden Euro an Liquidität bschöpfen, dann ist klar, dass es keine positive konunkturelle Entwicklung, kein Wachstum und keine zuätzliche Beschäftigung geben kann. Das ist ein ganz infacher Grundsatz der Makroökonomie. (Dr. Wolfgang Gerhardt [FDP]: Dagegen hilft auch nicht, die FDP zu beschimpfen!)


    (Beifall bei der FDP)


    ie gesagt, Sie wollen ab 2007 rund 150 Milliarden
    uro einschließlich Privatisierungs- und Einmalerlöse
    bschöpfen und legen gleichzeitig ein Ausgabenpro-
    ramm mit einem Volumen von 25 Milliarden Euro bis
    009 vor. Das kann nicht funktionieren. Ab 2007 wird
    hnen die Rechnung präsentiert werden. Ich weise Sie
    chon heute darauf hin, dass Sie scheitern werden, wenn
    ie Ihre Strategie nicht ändern.


    (Beifall bei der FDP)


    Wir wollen aber nicht, dass Sie scheitern, sondern,
    ass Sie Erfolg haben und für mehr Beschäftigung in
    eutschland sorgen.


    (Joachim Poß [SPD]: Die OECD sieht das in den letzten Tagen ganz anders als Sie!)


    226 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 5. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Dezember 2005


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    Dr. Hermann Otto Solms
    – Ich weiß nicht, ob Sie das richtig verstanden haben,
    was Sie gelesen haben. Aber nicht die OECD, sondern
    wir im Deutschen Bundestag sind für unsere Politik ver-
    antwortlich.


    (Beifall bei der FDP)


    Lesen Sie einmal die Gutachten des Sachverständigenra-
    tes und der wirtschaftswissenschaftlichen Institute!
    Überall wird die Meinung vertreten, dass Ihrer Politik
    die ökonomische Linie fehlt.

    Letztendlich wird sich herausstellen, ob Ihre Vorstel-
    lungen helfen, Menschen in Lohn und Arbeit zu bringen.
    Darauf müssen sich – jedenfalls nach unserer Meinung –
    die Wirtschafts- und die Finanzpolitik konzentrieren.
    Der neue Wirtschaftsminister Michael Glos, der die De-
    batte heute Morgen eröffnet hat, hat gesagt: Unser zen-
    trales Ziel ist, für mehr Wachstum und Beschäftigung zu
    sorgen. – Der Mann hat Recht. Aber warum tun Sie
    nichts dafür? Warum machen Sie eine falsche Politik?
    Die Rechnung wird Ihnen präsentiert werden.


    (Beifall bei der FDP)


    Das Interessante dabei ist: Uns wird gerade von so-
    zialdemokratischer Seite oft vorgehalten, man dürfe
    nicht alles ökonomisieren; der blanke Kapitalismus sei
    völlig unsozial und ungerecht. Hier haben wir nun ein
    typisches Beispiel dafür, dass eine ökonomische Strate-
    gie auch eine soziale Gerechtigkeitsstrategie beinhaltet.
    Das alles passt genau zusammen.


    (Beifall bei der FDP)


    Die größte soziale Ungerechtigkeit ist die Arbeitslosig-
    keit.


    (Dr. Wolfgang Gerhardt [FDP]: Sehr richtig!)


    Das ist nicht nur eine Frage des Einkommens bzw. des
    Einkommens- oder Beschäftigungsverlustes, sondern
    auch eine Frage des menschlichen Status, des Selbstbe-
    wusstseins. Hier werden ganze Familien einem traurigen
    Schicksal überlassen. Daher müssen wir uns auf den Ab-
    bau der Arbeitslosigkeit konzentrieren. Wenn Sie eine
    vernünftige ökonomische Politik machen und für Steuer-
    und Abgabenentlastung, Bürokratieabbau, also Abschaf-
    fung von Vorschriften und Kontrollen, und für mehr
    Freiraum sorgen, und zwar unter der Maßgabe, interna-
    tionale Wettbewerbsfähigkeit zurückzugewinnen, dann
    werden Sie auch das soziale Problem lösen. Ich halte es
    durchaus für möglich, in absehbarer Zeit 2 Millionen
    Menschen wieder in den ersten Arbeitsmarkt zu integrie-
    ren. Nur müssen da mutige Entscheidungen getroffen
    werden.


    (Beifall bei der FDP)


    Eine Koalition mit einer Mehrheit von 70 Prozent hier
    im Deutschen Bundestag hat doch alle Möglichkeiten.
    Wir können unsere Kritik dagegenstellen, aber wir kön-
    nen Sie am Handeln nicht hindern. Sie müssen aber auch
    handeln, aber Sie handeln nicht richtig. Das ist mutlos.


    (Beifall bei der FDP – Joachim Poß [SPD]: Wir haben doch gehandelt!)


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    (C (D chauen Sie sich doch das Abgabenprogramm an, das ie aufgestellt haben. Elterngeld – soll das die Konjunk ur in Gang bringen? Handwerkerrechnungen können on der Steuer abgesetzt werden. Das mag ja für die andwerker schön sein, führt aber wieder zu einer steu rlichen Komplizierung und zu zusätzlichen Manipulaionsmöglichkeiten. So ist es doch. (Beifall bei der FDP – Steffen Kampeter [CDU/CSU]: Das war doch eine FDP-Forderung oder nicht?)


    Alle Parteien haben erklärt, sie wollten eine grund-
    ätzliche Steuerreform mit einer Steuervereinfachung:
    iedrig, einfach und gerecht. Die CDU hat das sogar von
    ns abgeschrieben. Wo ist das denn geblieben? Wo sind
    enn die mutigen Vorschläge von Friedrich Merz geblie-
    en, die Sie von der CDU auf Ihrem Parteitag beschlos-
    en haben? Kein Wort ist mehr davon zu hören. Alles
    erschoben auf 2008.


    (Beifall bei der FDP)


    eit Jahren kennen wir die Probleme, seit Jahren hätten
    ie Ihre Hausaufgaben machen können. Die Gesetze hät-

    en schon längst eingebracht werden können.


    (Dr. Wolfgang Gerhardt [FDP]: Läuft alles unter Kontinuität!)


    ir haben das alles in einem Gesetzestext formuliert. Da
    önnen Sie natürlich über jede Einzelheit streiten – das
    eiß ich auch; es gibt für alles Alternativen –, aber Sie
    üssen erst einmal ein neu konzipiertes Steuerrecht vor-

    egen, damit man darüber streiten kann.


    (Beifall bei der FDP)


    as verträgt keinen Verzug. Die Wirtschaft hat damit ge-
    echnet, dass wir ein neues Unternehmensteuerrecht
    m Jahr 2007 in Kraft setzen. Das hat übrigens, glaube
    ch, im Wahlprogramm der CDU gestanden.


    (Christine Scheel [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Da stand noch mehr drin!)


    o ist es denn jetzt? Auch Sie, Herr Poß, werden doch
    ugeben, dass es gut wäre, wenn wir ein Unternehmen-
    teuerrecht hätten, das wenigstens europarechtskonform
    äre und wenigstens Rechtsformneutralität bewirken
    ürde –


    (Joachim Poß [SPD]: Das haben wir gemacht!)


    das haben Sie nicht gemacht; Sie wollen es machen,
    agen Sie, aber bis jetzt habe ich davon nichts gesehen. –


    (Beifall bei der FDP)


    und das dazu führen würde, dass aus steuerlicher Sicht
    nvestitionen in Deutschland so attraktiv sind wie in Ös-
    erreich. Das ist doch der einfache Maßstab, den wir uns
    etzen.


    (Joachim Poß [SPD]: Jetzt ist der Maßstab Österreich! Da kriege ich ja das Kichern!)


    aran werden Sie gemessen werden, und zwar nicht von
    ns, nicht einmal von der öffentlichen Meinung, sondern
    ie Wirtschaft, die Unternehmen in Deutschland werden

    Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 5. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Dezember 2005 227


    (A) )



    (B) )


    Dr. Hermann Otto Solms
    Ihre Politik beurteilen. Angesichts der heutigen globali-
    sierten Wirtschaft können Sie niemanden in Deutsch-
    land einschließen. Wem das nicht passt, der geht. Das
    mag man mögen oder nicht mögen, aber so ist es.

    Wenn Sie verhindern wollen, dass noch mehr Unter-
    nehmen und sogar mittelständische Unternehmen ins
    Ausland abwandern,


    (Joachim Poß [SPD]: Österreich hat höhere Steuersätze als wir!)


    dann müssen Sie unverzüglich ein solches Programm
    auflegen und durch das Parlament bringen. Wenn Sie das
    nicht tun, versagen Sie. Jetzt, am Anfang der Legislatur-
    periode, weise ich Sie darauf hin: Wenn Sie das machen,
    werden wir Sie konstruktiv und kritisch unterstützen.
    Wir halten das für zwingend notwendig, wenn wir in
    Deutschland wieder Chancen für Arbeit und Brot be-
    kommen wollen. Wenn Sie das mutwillig verzögern und
    keine ausreichenden Reformen auf den Weg bringen,
    dann werden wir scheitern. Wir werden dann alle schei-
    tern, wir als Opposition auch, weil das verlorene Ver-
    trauen der Bürger in die politischen Kräfte nicht mehr
    zurückgewonnen werden kann.


    (Dr. Wolfgang Gerhardt [FDP]: Sehr richtig!)


    Das trifft die Bundesregierung, das trifft die Parlamente.



Rede von Dr. h.c. Susanne Kastner
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Herr Kollege, denken Sie bitte an die Zeit.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Hermann Otto Solms


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Das trifft uns alle. Deswegen – das können Sie mir

    glauben – ist uns daran gelegen, dass Sie eine erfolgrei-
    chere Politik machen, jedenfalls erfolgreicher als das,
    was sich in diesem Koalitionsprogramm ankündigt.

    Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.


    (Beifall bei der FDP sowie des Abg. Peter Rauen [CDU/CSU])