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ID1600501100

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    1. tocInhaltsverzeichnis
      Plenarprotokoll 16/5 Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . 200 A Antrag der Abgeordneten Cornelia Behm, Dr. Thea Dückert, Ulrike Höfken, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion des BÜNDNIS- SES 90/DIE GRÜNEN: Hongkong als Zwi- schenschritt einer fairen und entwicklungs- orientierten Welthandelsrunde (Drucksache 16/86) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Glos, Bundesminister für Wirtschaft und Technologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ludwig Stiegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Oskar Lafontaine (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dr. Thea Dückert (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Reinhard Loske (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marie-Luise Dött (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Ina Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nicolette Kressl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörn Wunderlich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) Johannes Singhammer (CDU/CSU) . . . . . . . Sibylle Laurischk (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . 173 D 174 A 177 C 180 B 182 C 185 A 201 C 203 D 205 C 207 C 209 C 210 C 212 A 213 A 214 C 215 D Deutscher B Stenografisch 5. Sitzu Berlin, Donnerstag, den I n h a l Glückwünsche zum Geburtstag des Abgeord- neten Dr. Heinz Riesenhuber und der Abge- ordneten Dr. Petra Sitte . . . . . . . . . . . . . . . . . Begrüßung des neuen Abgeordneten Hermann Josef Scharf . . . . . . . . . . . . . . . . . Abwicklung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 1: Fortsetzung der Aussprache zur Regierungs- erklärung der Bundeskanzlerin . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: A T ( A D b b ( S M K 173 A 173 B 173 C 173 D Laurenz Meyer (Hamm) (CDU/CSU) . . . . . . Dr. Rainer Wend (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 187 B 189 A undestag er Bericht ng 1. Dezember 2005 t : Dirk Niebel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nnette Faße (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 4 in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 1): ntrag der Fraktion des BÜNDNISSES 90/ IE GRÜNEN: Den Klimawandel wirksam ekämpfen – Deutschland muss Vorreiter leiben Drucksache 16/59) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . igmar Gabriel, Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit . . . . . . ichael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . atherina Reiche (Potsdam) (CDU/CSU) . . . 190 D 191 B 192 C 192 C 196 A 198 A Christel Humme (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Diana Golze (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 216 D 218 C II Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 5. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Dezember 2005 Tagesordnungspunkt 5 (in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 1): a) Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Beschrän- kung der Verlustverrechnung im Zu- sammenhang mit Steuerstundungsmo- dellen (Drucksache 16/107) . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und der SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Abschaf- fung der Eigenheimzulage (Drucksache 16/108) . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 3: Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und der SPD eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zum Einstieg in ein steuerliches Sofortprogramm (Drucksache 16/105) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 4: Antrag der Abgeordneten Oskar Lafontaine, Dr. Barbara Höll, Dr. Axel Troost und der Fraktion der LINKEN: Hedgefondszulas- sung zurücknehmen (Drucksache 16/113) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peer Steinbrück, Bundesminister der Finanzen Dr. Hermann Otto Solms (FDP) . . . . . . . . . . . Dr. Michael Meister (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Christine Scheel (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hermann Otto Solms (FDP) . . . . . . . . Dr. Axel Troost (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Steffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Annette Schavan, Bundesministerin für Bildung und Forschung . . . . . . . . . . . . . . . Cornelia Pieper (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörg Tauss (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . K R I D T ( a b U D W D B E H A Z ( A D F c ( H H W D U U 219 B 219 C 219 C 219 D 219 D 224 C 227 B 230 B 231 C 233 B 234 B 236 A 237 A 238 D 240 A 241 D 243 D 245 D 247 B rista Sager (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ené Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lse Aigner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . agesordnungspunkt 6 in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 1): ) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über den Ausgleich von Arbeitgeber- aufwendungen und zur Änderung wei- terer Gesetze (Drucksache 16/39) . . . . . . . . . . . . . . . . . ) Erste Beratung des vom Bundesrat einge- brachten Entwurfs eines Gesetzes über den Arbeitgeberausgleich bei Fortzah- lung des Arbeitsentgelts im Fall von Krankheit und Mutterschaft (Lohnfort- zahlungsausgleichsgesetz) (Drucksache 16/46) . . . . . . . . . . . . . . . . . lla Schmidt, Bundesministerin für Gesundheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . aniel Bahr (Münster) (FDP) . . . . . . . . . . . . olfgang Zöller (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . r. Martina Bunge (DIE LINKE) . . . . . . . . . irgitt Bender (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lke Ferner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Daniel Bahr (Münster) (FDP) . . . . . . . . . einz Lanfermann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . nnette Widmann-Mauz (CDU/CSU) . . . . . . usatztagesordnungspunkt 7 in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 1): ntrag der Fraktion des BÜNDNISSES 90/ IE GRÜNEN: Konsequenzen aus den leischskandalen: Umfassende Verbrau- herinformation und bessere Kontrollen Drucksache 16/111) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . orst Seehofer, Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz . . . ans-Michael Goldmann (FDP) . . . . . . . . . . altraud Wolff (Wolmirstedt) (SPD) . . . . . . r. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . . . lrike Höfken (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 248 D 250 C 251 D 253 C 255 B 255 B 255 C 257 C 258 D 260 C 262 A 263 A 263 D 264 D 266 A 268 A 268 A 270 B 271 B 272 D 274 B 275 D Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 5. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Dezember 2005 III Peter Bleser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christel Happach-Kasan (FDP) . . . . . . . . Dr. Wilhelm Priesmeier (SPD) . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 7 (in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 1): Erste Beratung des vom Bundesrat einge- brachten Entwurfs eines Gesetzes zur Ände- rung des Verkehrswegeplanungsbeschleu- nigungsgesetzes (Drucksache 16/45) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Tiefensee, Bundesminister für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung . . . . . . Horst Friedrich (Bayreuth) (FDP) . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Friedrich (Hof) (CDU/CSU) Dorothee Menzner (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Winfried Hermann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Fischer (Hamburg) (CDU/CSU) . . . . . . Stephan Hilsberg (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . tion des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Abrissmoratorium für den Palast der Re- publik (Drucksache 16/60) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 6: Antrag der Abgeordneten Petra Pau, Dr. Gesine Lötzsch, Dr. Hakki Keskin, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion der LINKEN: Abriss des Palastes der Republik stoppen (Drucksache 16/98) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bernd Neumann, Staatsminister bei der Bundeskanzlerin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Joachim Otto (Frankfurt) (FDP) . . . . . . Monika Griefahn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Lukrezia Jochimsen (DIE LINKE) . . . . . Grietje Bettin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Börnsen (Bönstrup) (CDU/CSU) 276 D 278 D 279 D 281 B 281 C 284 A 285 D 287 C 288 D 290 D 292 A 295 A 295 A 295 B 296 D 298 B 300 C 301 D 303 A Arnold Vaatz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 5 (in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 1): Antrag der Abgeordneten Hans-Christian Ströbele, Anna Lührmann, Volker Beck (Köln), weiterer Abgeordneter und der Frak- S N A L 294 A iegmund Ehrmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 304 D 306 C 307 A Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 5. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Dezember 2005 173 (A) ) (B) ) 5. Sitzu Berlin, Donnerstag, den Beginn: 9.0
    2. folderAnlagen
      Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 5. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Dezember 2005 307 (A) (C) (B) (D) Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bollen, Clemens SPD 01.12.2005 Ernstberger, Petra SPD 01.12.2005 Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 01.12.2005 Kipping, Katja DIE LINKE 01.12.2005 Kossendey, Thomas CDU/CSU 01.12.2005 Nachtwei, Winfried BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 01.12.2005 Dr. Schäuble, Wolfgang CDU/CSU 01.12.2005 Schily, Otto SPD 01.12.2005 Schmidt (Nürnberg), Renate SPD 01.12.2005 * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates Wächter, Gerhard CDU/CSU 01.12.2005 Dr. Wodarg, Wolfgang SPD 01.12.2005* 5. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 1. Dezember 2005 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht
    • insert_commentVorherige Rede als Kontext
      Rede von Dr. Thea Dückert


      • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
      • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


      Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Liebe

      Kolleginnen und Kollegen! Vorab doch eine Bemerkung
      zu Herrn Lafontaine; das kann ich mir nicht verkneifen.
      Herr Lafontaine, Sie haben eben alle aufgefordert, Poli-
      tik fürs Volk zu machen. Sie sind einer derjenigen, die
      eine große Gelegenheit dazu hatten. Wenige von uns hat-
      ten eine Gelegenheit in dieser Art und Weise. Sie waren
      Finanzminister dieses Landes. Sie haben offenbar über-
      haupt keine Lust gehabt, weil es für Sie zu unbequem
      geworden war, Politik fürs Volk zu machen, obwohl Sie
      die Gelegenheit hatten. Sie haben sich in die Büsche ge-
      schlagen, Herr Lafontaine!


      (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, bei der CDU/CSU, der SPD und der FDP – Oskar Lafontaine [DIE LINKE]: Von euch würde nie jemand auf die Idee kommen zurückzutreten! Ihr macht ja alles mit!)


      Was Sie hier vorgetragen haben, ist unglaublich, un-
      seriös und feige, Herr Lafontaine. Ich war zu dieser Zeit
      frisch im Bundestag. Ich war rentenpolitische Sprecherin
      meiner Fraktion. Ich kann mich sehr gut daran erinnern,
      dass Sie einer der Hauptprotagonisten waren, die verhin-
      dert haben, dass wir bei der Rentenreform schnell in die
      nachhaltige Reform der sozialen Sicherungssysteme ein-
      gestiegen sind. Wir hatten schon damals einen großen
      Nachholbedarf, aber Sie haben auf der Bremse gestan-
      den, weil Sie nicht in der Lage sind, die Realitäten in
      diesem Land, zum Beispiel die demographische Ent-
      wicklung, überhaupt zur Kenntnis zu nehmen, Herr
      Lafontaine.


      (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, bei der CDU/CSU und der SPD sowie bei Abgeordneten der FDP)


      Zu Ihren semantischen Übungen in der Frage, ob es
      nun „Lohnnebenkosten“ oder „Lohnzusatzkosten“ heißt,
      kann ich nur sagen: Darum geht es nicht. Sie sollten ein-
      mal zur Kenntnis nehmen, dass die Unternehmen in un-
      serem Land auch ein Problem mit den Zusatzkosten, das
      heißt mit den zusätzlichen Belastungen, haben. Insbe-
      sondere für den Mittelstand sind die Lohnnebenkosten
      eine hohe Beschäftigungshürde. Wenn wir in Deutsch-

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      (C (D and zukünftige Arbeitsplätze erschließen wollen – daüber reden Sie nicht; darüber redet übrigens auch Herr los nicht –, dann müssen wir auch sagen, wie und wo, nd dann sind die Lohnnebenkosten ein ganz zentraler unkt. Sie drücken sich hier um die Verantwortung. Desween will ich zu dem Übrigen, was Sie zu sagen hatten, eine weiteren Kommentare mehr abgeben. (Beifall des Abg. Dr. Gregor Gysi [DIE LINKE] – Ulrich Maurer [DIE LINKE]: Das ist auch gut so!)


      Sehr geehrter Herr Glos, Sie sind der neue Wirt-
      chaftsminister. Ich gratuliere Ihnen dazu. Sie sind
      achrücker für Herrn Stoiber. Interessant ist: Herr
      toiber ist hier körperlich nicht mehr anwesend;


      (Dr. Wolfgang Gerhardt [FDP]: Aber der Geist schwebt hier drüber!)


      on Herrn Ramsauer haben wir aber vernommen, dass
      ein Geist noch über dem Kabinettstisch schwebt.


      (Dr. Wolfgang Gerhardt [FDP]: Ja, genau!)


      ch hoffe, dass das nicht der einzige Geist ist, der die Ar-
      eit dort beseelt.


      (Lachen des Abg. Dr. Wolfgang Gerhardt [FDP])


      Herr Glos, Sie sind mit großen Vorsätzen ans Podium
      etreten. Sie haben wie alle anderen in Ihrer neuen Re-
      ierung das Mantra wiederholt: Vorfahrt für Arbeit. Ich
      abe gestern genau zugehört. Ich habe auch heute genau
      ugehört. Ich muss Ihnen ehrlich sagen: Das Geheimnis,
      ie Sie Arbeit für die vielen arbeitslosen Menschen in
      iesem Lande schaffen wollen, haben Sie immer noch
      icht gelüftet. Das Konzept gleicht jedenfalls eher einem
      chweizer Käse


      (Ludwig Stiegler [SPD]: Ein gutes Produkt!)


      ls einem ganzheitlichen Ansatz. Ich will das an ver-
      chiedenen Stellen aufzeigen.

      Zunächst einmal haben Sie aus einem Ministerium
      wei gemacht; das heißt, wir haben eine wundersame
      ermehrung von Ministerien und Posten erlebt. Sie ha-
      en sich dann – das ist relevant für die Wirtschafts- und
      eschäftigungspolitik in diesem Lande – den Technolo-
      iebereich aus dem Forschungsministerium herausge-
      chnitten, also dort geplündert. Es geht um einen Be-
      eich, dessen Unternehmen vor allem im CSU-Land
      ayern angesiedelt sind. Sie haben uns aber nicht sagen
      önnen, was Sie an Technologiepolitik machen wollen.

      Ich finde, das hat durchaus einen Beigeschmack.
      ber ich will gar nicht weiter darauf herumreiten. Ich
      abe darauf gewartet, dass Sie sagen, was Sie denn nun
      ezüglich der Herausforderungen in diesem Lande, vor
      enen die Technologie- und Wirtschaftspolitik steht,
      onzeptionell anzubieten haben. Eines der größten Pro-
      leme der Unternehmen in unserem Lande ist die
      bhängigkeit vom Öl. Tatsache ist, dass wir die Öl-
      reisentwicklung als eine große, auch zukünftige Belas-
      ung einrechnen müssen. Ich habe von Ihnen, Herr Glos,

      186 Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 5. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Dezember 2005

      )


      (B) )


      Dr. Thea Dückert
      der Sie doch zukünftig auch für Technologiepolitik zu-
      ständig sein werden, nichts darüber gehört, wie Sie unser
      Land und unsere Unternehmen aus der Abhängigkeit
      vom Öl herausführen wollen. In der Verkehrs-, Chemie-
      und Pharmaindustrie sowie im gesamten Energiebereich
      bedeutet diese Abhängigkeit relevante Kostenbelastun-
      gen für die Unternehmen. Es geht hier um Zukunftsbe-
      reiche, die in Bezug auf die Beschäftigung eine große
      Rolle spielen. Auf der Basis Ihrer Konzeptionslosigkeit
      stolpern wir orientierungslos in diese Zukunftsaufgaben.

      Ich erwarte von Ihnen, Herr Glos, dass Sie eine der
      größten wirtschaftspolitischen Herausforderungen in
      diesem Lande annehmen und uns Konzepte dazu liefern,
      wie die Entwicklung Deutschland zukunftsträchtig, vom
      Öl nicht so stark abhängig und beschäftigungsintensiv
      gestaltet werden kann.


      (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


      Frau Merkel hat gesagt, wir wollen innerhalb von
      zehn Jahren mindestens auf den dritten Platz in Europa
      kommen. Das ist gut. Aber, Herr Glos, dann hätte ich
      von Ihnen gerne einmal gehört, was Sie dazu zu sagen
      haben, dass einer unserer größten Beschäftiger, die
      Automobilindustrie, in technologischer Hinsicht hinten
      herunterzukippen droht; diese Branche kann im interna-
      tionalen Konkurrenzkampf keine Zukunftskonzepte
      mehr aufweisen. Sie hätten uns als Wirtschafts- und
      Technologieminister einmal sagen sollen, wie wir damit
      umgehen sollen, dass in Deutschland fortschrittlichste
      Technologie entwickelt wird, zum Beispiel auf dem Ge-
      biet der Motoren, dass aber diese Technologie von unse-
      ren Unternehmen nicht angewandt, sondern verschlafen
      wird, sodass sie gegenüber den ausländischen Unterneh-
      men in Rückstand geraten. Herr Glos, wenn Sie darauf
      keine Antwort haben, dann werden Sie auch keine Ant-
      wort darauf haben können, wie wir in den Charts in Eu-
      ropa unter die ersten drei kommen sollen.

      Interessant fand ich auch, was Sie nicht erwähnt
      haben, beispielsweise – auch das ist eine Zukunftsbran-
      che, auf der Sie bisher immer herumgehackt haben – die
      boomende Branche der Solarindustrie. Ich habe von Ih-
      nen, Herr Glos, nichts dazu gehört. Das macht mich
      froh; denn immerhin hacken Sie jetzt auf diesem Zu-
      kunftsbereich nicht mehr herum.


      (Ludwig Stiegler [SPD]: Das ist die neue Partnerschaft!)


      Möglicherweise haben Sie nach der Wahl tatsächlich be-
      griffen, dass wir, Deutschland, die Wirtschaft, der Mit-
      telstand, gerade im Bereich der alternativen Energien
      eine große Chance haben.


      (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


      Neben dem, was fehlt, bekommen wir einen Flicken-
      teppich von vielen Maßnahmen angeboten: Dass das
      KfW-Programm weitergefahren wird, finde ich richtig.
      Die Abschreibungserleichterungen sind richtig. Die
      Möglichkeit der steuerlichen Absetzbarkeit von Hand-
      werksrechnungen ist vernünftig. Das kleine Investitions-
      programm – 6 Milliarden Euro, ein bisschen durchwach-
      sen – ist okay. Das ist sozusagen ein Teil der Politik der

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      (C (D rippelschritte, die Sie machen. Dagegen will ich auch ichts einwenden. Ich frage mich nur, Herr Glos, ob iese Trippelschritte der Keule der Mehrwertsteuererhöung standhalten können, die Sie ja gleichzeitig androen. Interessant bei dieser 3-prozentigen Mehrwertteuererhöhung ist – Sie haben das heute noch einmal usdrücklich gesagt –, dass es insgesamt als Ausgleich ur eine Senkung der Lohnnebenkosten von 1 Prozent eben wird. Herr Glos, ich hätte gern von Ihnen eine rnsthafte Auseinandersetzung mit denjenigen Wissenchaftlern, Unternehmern, Inländern und Ausländern geört, die zu Recht darauf aufmerksam machen, wie Sie ngesichts dieser Keule der 3-prozentigen Mehrwertteuererhöhung, deren Aufkommen hauptsächlich zum topfen der Haushaltslöcher verwendet werden soll, der efahr der Preissteigerung, der Zinserhöhung und insbe ondere der Vernichtung von Arbeitsplätzen im Mitteltand begegnen wollen. Sie setzen sich mit diesem Prolem noch nicht einmal auseinander. Ich finde: Das ist wirklich ein risikoreicher Kurs, der n der Presse auch als „Thatcher-Stunt“ bezeichnet woren ist. Das Mindeste, was wir erwarten können, ist, dass ie das wenigstens einmal prüfen. Sie werden sich damit auseinander setzen müssen da hat Herr Lafontaine Recht –, dass die EZB, wie wir eute in den Nachrichten hören konnten, den Zinssatz ach oben setzen wird. Es ist zu Recht darauf hingewieen worden: Deutschland ist, was die wirtschaftliche ntwicklung in Europa angeht, noch nicht in der vorde en Reihe zu finden – das wird auch über längere Zeit och so bleiben; das ist einfach die Realität – und wird aher erhebliche Schwierigkeiten bei einer Anhebung er Zinssätze bekommen. Das gilt besonders für die kleien Unternehmen. Auch deswegen müssten Sie sich och einmal mit den Wirkungen der Mehrwertsteuereröhung auseinander setzen. Sie versprechen den Abbau der Arbeitslosigkeit und eue Arbeitsplätze. Aber Sie bieten wenig dafür an. Die ohnnebenkosten habe ich eben angesprochen; deren enkung um 1 Prozent ist mager im Vergleich zu dem, as wir in diesem Land erreichen müssen. Erschwerend ommt hinzu, wie Sie diese Senkung der Lohnnebenkosen verwenden. Sie verteilen dieses steuerfinanzierte Prozent auf alle Lohngruppen gleich. Wir alle wissen, ass die Beschäftigungswirkungen von Lohnnebenkosen besonders bei Geringqualifizierten und den Bezieern kleinerer Einkommen zum Tragen kommen. Sie erschenken hier Geld. Wenn wir wenig Mittel zur Verügung haben, wenn wir in diesem Land sparen müssen das ist richtig –, müssen wir die wenigen Steuermittel ezielt, und zwar zugunsten der Bezieher kleinerer Einommen, einsetzen. Für diese müssen wir Arbeit günstier machen; den Leuten muss hinterher mehr in der Tache bleiben. Hier können wir, wie Frau Merkel gesagt at, auch vom Ausland lernen. Wir brauchen kein Kombilohnmodell – Sie wollen as ja erst noch recherchieren –, das heißt eine flächen Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 5. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 1. Dezember 2005 187 Dr. Thea Dückert deckende Subventionierung von niedrigen Einkommen. Das ist übrigens auch sehr teuer. Vielmehr brauchen wir den gezielten Einsatz für mehr Beschäftigung im Dienstleistungssektor und in der Pflege, in den Bereichen, wo neue Tätigkeitsfelder entstehen können. Da ist bei Ihnen Fehlanzeige. Unsere Alternativen sehen wie folgt aus: Lassen Sie uns gezielt neue Beschäftigungsmöglichkeiten in den Bereichen Umweltund Energietechnologie – weg vom Öl – fördern und die knappen Mittel, mit denen wir sparsam umgehen müssen, gezielt zur Senkung der Lohnnebenkosten in dem Bereich gering qualifizierter Beschäftigung verwenden! Dann werden wir, auf zwei Standbeinen, zukünftige Beschäftigung möglich machen und müssen nicht solchen Modellen wie dem Kombilohnmodell aus den USA hinterherlaufen. Ich muss zum Schluss kommen. Ich hätte gerne – das werde ich jetzt aber nicht tun – noch etwas zum Bürokratieabbau gesagt. Das glaube ich Ihnen aufs Wort. Aber Sie hätten schon längst zum Schluss kommen müssen. Ja, das habe auch ich gerade gesehen. Über den Büro kratieabbau werden wir noch in Zukunft reden können. Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit. Für die CDU/CSU-Fraktion hat nun der Kollege Laurenz Meyer das Wort. Meine Damen und Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Liebe Frau Dückert, ich möchte zunächst auf Ihre Ausführungen eingehen. Es ist doch einfach so, dass wir vor dem Hintergrund derjenigen Situation diskutieren, die Sie in diesem Hause zum Teil mit verschuldet haben – ich würde sogar fast sagen: wesentlich mit verschuldet haben –, (Dirk Niebel [FDP]: Und Ihre neuen Freunde! Das wollen wir nicht vergessen!)


      (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


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      (A) )


      (B) )


    Rede von Dr. Norbert Lammert
    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
    • insert_commentNächste Rede als Kontext
      Rede von Dr. Thea Dückert


      • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
      • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


      (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)