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    Plenarprotokoll 15/186 den Bundeskanzler: Deutschland ist auf dem richtigen Weg – Vertrauen in die Stärken unseres Landes . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Fraktionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Deutschland auf Wachstumskurs hal- ten, die soziale Erneuerung unseres Landes fortsetzen, standhaft für den Frieden – Für Arbeit, Sicherheit und Menschlichkeit (Drucksache 15/5979) . . . . . . . . . . . . . . . . c) Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und der FDP: Sieben Jahre Rot-Grün – Deutschland braucht den Neuanfang (Drucksache 15/5978) . . . . . . . . . . . . . . . . d) Antrag der Abgeordneten Dr. Michael Wolfgang Clement, Bundesminister BMWA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 2: a) – c) Beschlussempfehlungen des Petitionsaus- schusses: Sammelübersichten 229, 230 und 231 zu Petitionen (Drucksachen 15/5981, 15/5982, 15/5983) Zusatztagesordnungspunkt 1: a) – d) Beschlussempfehlungen des Petitionsaus- schusses: Sammelübersichten 232, 233, 17498 A 17498 A 17498 B 17541 C 17548 B Deutscher B Stenografisch 186. Sitz Berlin, Mittwoch, den 7 I n h a l Beileid zu den Folgen der Flutkatastrophe in den Vereinigten Staaten von Amerika . . . . . . Begrüßung der neuen Abgeordneten Barbara Imhof und Dorothea Störr-Ritter . . . . . . . . Glückwünsche zum Geburtstag der Abgeord- neten Otto Schily, Dr. Peter Danckert, Rudolf Bindig, Beatrix Philipp, Dieter Grasedieck, Gerald Weiß (Groß-Gerau), Dr. Uwe Küster, Herbert Frankenhauser, Lothar Mark und Ernst-Reinhard Beck (Reutlingen) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 1: a) Abgabe einer Regierungserklärung durch G D F D J D R P 17497 A 17497 C 17497 D 17497 D Meister, Steffen Kampeter, Ilse Aigner, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU: Ehrliche Abschluss- undestag er Bericht ung . September 2005 t : bilanz als Grundlage einer neuen Poli- tik für Wachstum, Arbeit und Sicherheit (Drucksache 15/5956) . . . . . . . . . . . . . . . erhard Schröder, Bundeskanzler . . . . . . . . . r. Angela Merkel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . ranz Müntefering (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . r. Guido Westerwelle (FDP) . . . . . . . . . . . . Otto Schily (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . oseph Fischer, Bundesminister AA . . . . . . . r. Edmund Stoiber, Ministerpräsident (Bayern) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . enate Schmidt, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . etra Pau (fraktionslos) . . . . . . . . . . . . . . . . . 17498 B 17498 C 17504 D 17513 A 17518 C 17521 D 17522 D 17528 C 17535 A 17539 C 234 und 235 zu Petitionen (Drucksachen 15/5984, 15/5985, 15/5986, 15/5987) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17548 C II Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 186. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 7. September 2005 Zusatztagesordnungspunkt 2: Beschlussempfehlung des Ausschusses nach Art. 77 des Grundgesetzes (Vermittlungsaus- schuss) zu dem Gesetz zur Änderung des Abfallverbringungsgesetzes sowie zur Auf- lösung und Abwicklung der Anstalt Soli- darfonds Abfallrückführung (Drucksachen 15/5243, 15/5523, 15/5726, 15/5916, 15/5976) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 3: a) Beschlussempfehlung und Bericht des 2. Untersuchungsausschusses nach Art. 44 des Grundgesetzes (Drucksache 15/5975) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Hellmut Königshaus, Dr. Max Stadler, Dr. Werner Hoyer, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Verbesserung der Praxis der Visavergabe und Schaffung gemeinsamer Visastellen der Schengen- staaten (Drucksache 15/5977) . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Neumann (Bramsche) (SPD) . . . . . . . Eckart von Klaeden (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Jelena Hoffmann (Chemnitz) (SPD) . . . . . . . Eckart von Klaeden (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) Reinhard Grindel (CDU/CSU) . . . . . . . . . Hellmut Königshaus (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Olaf Scholz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Eckart von Klaeden (CDU/CSU) . . . . . . . Dr. Hans-Peter Uhl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (fraktionslos) . . . . . . . . . Michael Hartmann (Wackernheim) (SPD) . . . Michaela Noll (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Neuabdruck einer Erklärung nach § 31 GO der Abgeordeten Dr. Herta Däubler-Gmelin (SPD) zur Abstimmung über den Antrag des Bundeskanzlers gemäß Art. 68 des Grundge- setzes (185. Sitzung, Tagesordnungspunkt 21) Anlage 3 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17548 D 17549 A 17549 B 17549 B 17550 D 17553 C 17554 A 17554 C 17555 B 17557 A 17558 D 17559 B 17560 D 17562 D 17563 C 17564 D 17567 A 17567 B 17567 C Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 186. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 7. September 2005 17497 (A) ) (B) ) 186. Sitz Berlin, Mittwoch, den 7 Beginn: 9.0
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    Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 186. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 7. September 2005 17567 (A) ) (B) ) aktuellen Verfahren aufrecht. Analyse Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlage 2 Neuabdruck einer Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Herta Däubler-Gmelin (SPD) zur Abstimmung über den Antrag des Bundes- kanzlers gemäß Art. 68 des Grundgesetzes Ich nehme heute an der Abstimmung über die Ver- trauensfrage nach Art. 68 des Grundgesetzes nicht teil. Zwar verstehe ich den Wunsch und die Begründung für vorgezogene Neuwahlen, die sich aus der Übermacht der CDU/CSU im Bundesrat und im Vermittlungsaus- schuss ergibt, halte aber den eingeschlagenen Weg über Art. 68 des Grundgesetzes für verfassungsrechtlich pro- blematisch. Schon im Herbst 1982 habe ich meine Bedenken ge- gen das Vorgehen des damaligen CDU/CSU-Bundes- kanzlers Kohl deutlich geäußert und das tolerierende Ur- teil des Bundesverfassungsgerichts für problematisch gehalten. Diese Skepsis halte ich auch gegenüber dem A 2 s G m – – – – – – – – – – – – – – – – – – Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Dr. Addicks, Karl FDP 07.09.2005 Caesar, Cajus Julius CDU/CSU 07.09.2005 Hettlich, Peter BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 07.09.2005 Hofbauer, Klaus CDU/CSU 07.09.2005 Kampeter, Steffen CDU/CSU 07.09.2005 Lehn, Waltraud SPD 07.09.2005 Lenke, Ina FDP 07.09.2005 Marhold, Tobias SPD 07.09.2005 Nitzsche, Henry CDU/CSU 07.09.2005 Scharping, Rudolf SPD 07.09.2005 Strothmann, Lena CDU/CSU 07.09.2005 Tillmann, Antje CDU/CSU 07.09.2005 Dr. Vollmer, Antje BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 07.09.2005 Wächter, Gerhard CDU/CSU 07.09.2005 Wellenreuther, Ingo CDU/CSU 07.09.2005 (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht nlage 3 Amtliche Mitteilungen Der Bundesrat hat in seiner 813. Sitzung am 8. Juli 005 beschlossen, den nachstehenden Gesetzen zuzu- timmen, einen Antrag gemäß Artikel 77 Abs. 2 des rundgesetzes nicht zu stellen bzw. einen Einspruch ge- äß Artikel 77 Abs. 3 nicht einzulegen: Gesetz über das Zweckvermögen des Bundes bei der Landwirtschaftlichen Rentenbank und zur Änderung des Gesetzes über die Landwirtschaft- liche Rentenbank Gesetz zur Änderung des Grundstückverkehrsge- setzes und des Landpachtverkehrsgesetzes Gesetz zur Neufassung der Freibetragsregelungen für erwerbsfähige Hilfebedürftige (Freibetragsneurege- lungsgesetz) Gesetz zur Änderung des Vierten und Sechsten Buches Sozialgesetzbuch Gesetz zur Änderung des Siebten Buches Sozial- gesetzbuch Gesetz zur Weiterentwicklung der Kinder- und Ju- gendhilfe (Kinder- und Jugendhilfeweiterentwick- lungsgesetz – KICK) Siebtes Gesetz zur Änderung des Versicherungs- aufsichtsgesetzes Gesetz zur Änderung des Gemeindefinanzreform- gesetzes und anderer Gesetze Gesetz zur Ergänzung des NS-Verfolgtenentschädi- gungsgesetzes (Zweites Entschädigungsrechtser- gänzungsgesetz – 2. EntschRErgG) Gesetz zur Reorganisation der Bundesanstalt für Post- und Telekommunkation Deutsche Bundes- post und zur Änderung anderer Gesetze Vierzehntes Gesetz zur Änderung des Arzneimit- telgesetzes Gesetz zur Regelung des Zugangs zu Informationen des Bundes (Informationsfreiheitsgesetz – IFG) Sechsundzwanzigstes Gesetz zur Änderung des Abgeordnetengesetzes – … Strafrechtsänderungs- gesetz – §§ 303, 304 StGB – (… StrÄndG) Gesetz zur Änderung des Strafrechtlichen Reha- bilitierungsgesetzes Gesetz zur Unternehmensintegrität und Moderni- sierung des Anfechtungsrechts (UMAG) Gesetz zur Einführung von Kapitalanleger-Mus- terverfahren Gesetz über die Offenlegung der Vorstandsvergütun- gen (Vorstandsvergütungs-Offenlegungsgesetz – VorstOG) Gesetz zur Novellierung der forensischen DNA- 17568 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 186. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 7. September 2005 (A) ) (B) ) – … Gesetz zur Änderung des Strafgesetzbuches (… StrÄndG) – Gesetz zur Kontrolle hochradioaktiver Strahlen- quellen – Gesetz zur Einführung der projektbezogenen Me- chanismen nach dem Protokoll von Kyoto zum Rahmenübereinkommen der Vereinten Nationen über Klimaänderungen vom 11. Dezember 1997, zur Umsetzung der Richtlinie 2004/101/EG und zur Änderung des Kraft-Wärme-Kopplungsgeset- zes – Gesetz zur Straffung der Umweltstatistik – Gesetz zur Änderung des Straßenverkehrsgeset- zes und anderer straßenverkehrsrechtlicher Vor- schriften – Erstes Gesetz zur Änderung des Binnenschiff- fahrtsaufgabengesetzes – Viertes Gesetz zur Änderung eisenbahnrechtli- cher Vorschriften – Zweites Gesetz zur Änderung des Energieeinspa- rungsgesetzes – Gesetz zu dem Abkommen vom 31. Juli 2002 zwi- schen der Regierung der Bundesrepublik Deutschland und dem Obersten Rat der Europäi- schen Schulen über die Europäische Schule in Frankfurt am Main – Gesetz zu dem Vertrag vom 10. November und 19. Dezember 2003 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Österreich über die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zur polizeilichen Gefahrenabwehr und in strafrechtli- chen Angelegenheiten – Gesetz zu dem Übereinkommen der Vereinten Nationen vom 15. November 2000 gegen die grenzüberschreitende organisierte Kriminalität sowie zu den Zusatzprotokollen gegen den Men- schenhandel und gegen die Schleusung von Mi- granten – Gesetz zur Neuorganisation der Bundesfinanzver- waltung und zur Schaffung eines Refinanzie- rungsregisters – Gesetz zur Beschleunigung der Umsetzung von Öffentlich Privaten Partnerschaften und zur Ver- besserung gesetzlicher Rahmenbedingungen für Öffentlich Private Partnerschaften Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu der nachstehenden Vorlage absieht: Auswärtiger Ausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Aktionsplan zur zivilen Krisenprävention, Konfliktlö- sung und Friedenskonsolidierung – Drucksachen 15/5438, 15/5761 Nr. 1.1 – m V (C (D – Unterrichtung durch die Delegation der Bundesrepublik Deutschland in der Parlamentarischen Verammlung des Europarates Tagung der Parlamentarischen Versammlung des Euro- parates vom 24. bis 28. Januar 2005 in Straßburg – Drucksachen 15/5298, 15/5510 Nr. 1 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über die Ergebnisse ihrer Bemühungen um die Weiterentwicklung der politischen und ökonomischen Gesamtstrategie für die Balkanstaa- ten und ganz Südosteuropa für das Jahr 2004 – Drucksache 15/4813 – – Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der Ver- sammlung der Westeuropäischen Union/interparlamentari- sche Europäische Versammlung für Sicherheit und Vertei- digung (WEU/iEVSV) Tagung der Versammlung vom 29. November bis 1. Dezember 2004 in Paris – Drucksachen 15/5067, 15/5387 – Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung – Unterrichtung durch die Bundesregierung Sechzehnter Bericht nach § 35 des Bundesausbildungs- förderungsgesetzes zur Überprüfung der Bedarfssätze, Freibeträge sowie Vomhundertsätze und Höchstbeträge nach § 21 Abs. 2 – Drucksache 15/4995 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht zur Realisierung der Ziele des Bologna-Prozes- ses – Drucksache 15/5286 – Haushaltsausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushalts- und Wirtschaftsführung 2005 Überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 16 01 Titel 712 03 – Sanierung des ehemaligen Abgeordnetenhochhauses in Bonn – – Drucksachen 15/5534, 15/5634 Nr. 1.5 – Ausschuss für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft – Unterrichtung durch die Bundesregierung Agrarpolitischer Bericht 2005 der Bundesregierung – Drucksache 15/4801 – Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über ihre Bemühungen zur Stärkung der gesetzgeberischen Befugnisse des Europäischen Parlaments 2004 – Drucksachen 15/4817, 15/4966 – Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben itgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden EU- orlagen bzw. Unterrichtungen durch das Europäische Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 186. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 7. September 2005 17569 (A) ) (B) ) Parlament zur Kenntnis genommen oder von einer Bera- tung abgesehen hat. Auswärtiger Ausschuss Drucksache 15/5513 Nr. 1.4 Drucksache 15/5785 Nr. 1.8 Drucksache 15/5785 Nr. 1.9 Drucksache 15/5785 Nr. 1.10 Drucksache 15/5785 Nr. 1.12 Drucksache 15/5785 Nr. 2.2 Drucksache 15/5785 Nr. 2.3 Drucksache 15/5785 Nr. 2.13 Drucksache 15/5785 Nr. 2.26 Innenausschuss Drucksache 15/4911 Nr. 1.4 Drucksache 15/4911 Nr. 2.25 Drucksache 15/4911 Nr. 2.28 Drucksache 15/4969 Nr. 1.5 Drucksache 15/4969 Nr. 1.6 Drucksache 15/5636 Nr. 1.10 Drucksache 15/5636 Nr. 1.13 Drucksache 15/5636 Nr. 1.20 Drucksache 15/5636 Nr. 1.34 Rechtsausschuss Drucksache 15/3876 Nr. 1.15 Drucksache 15/5172 Nr. 1.9 Drucksache 15/5297 Nr. 2.18 Drucksache 15/5297 Nr. 2.19 Drucksache 15/5396 Nr. 2.1 Drucksache 15/5396 Nr. 2.8 Finanzausschuss Drucksache 15/5636 Nr. 1.1 Drucksache 15/5636 Nr. 1.2 Drucksache 15/5636 Nr. 1.39 Drucksache 15/5785 Nr. 2.23 Haushaltsausschuss Drucksache 15/5513 Nr. 2.10 Drucksache 15/5636 Nr. 1.17 Ausschuss für Wirtschaft und Arbeit Drucksache 15/5636 Nr. 1.5 Drucksache 15/5636 Nr. 1.15 Drucksache 15/5636 Nr. 1.18 Drucksache 15/5636 Nr. 1.22 Drucksache 15/5636 Nr. 1.35 Drucksache 15/5785 Nr. 2.1 Drucksache 15/5785 Nr. 2.6 Drucksache 15/5785 Nr. 2.9 Drucksache 15/5785 Nr. 2.11 Drucksache 15/5785 Nr. 2.15 Drucksache 15/5785 Nr. 2.17 Drucksache 15/5785 Nr. 2.19 Drucksache 15/5785 Nr. 2.20 Drucksache 15/5785 Nr. 2.22 Drucksache 15/5785 Nr. 2.27 Drucksache 15/5785 Nr. 2.30 Ausschuss für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft Drucksache 15/1613 Nr. 1.17 Drucksache 15/1613 Nr. 1.33 Drucksache 15/1613 Nr. 1.42 (C (D Drucksache 15/3779 Nr. 1.28 Drucksache 15/4458 Nr. 2.19 Drucksache 15/5636 Nr. 1.3 Drucksache 15/5636 Nr. 1.9 Drucksache 15/5636 Nr. 1.19 Drucksache 15/5636 Nr. 1.23 Drucksache 15/5636 Nr. 1.24 Drucksache 15/5636 Nr. 1.25 Drucksache 15/5636 Nr. 1.26 Drucksache 15/5636 Nr. 1.27 Drucksache 15/5636 Nr. 1.28 Drucksache 15/5636 Nr. 1.29 Drucksache 15/5636 Nr. 1.30 Drucksache 15/5636 Nr. 1.31 Drucksache 15/5636 Nr. 1.40 Drucksache 15/5785 Nr. 2.4 Drucksache 15/5785 Nr. 2.5 Drucksache 15/5785 Nr. 2.12 Drucksache 15/5785 Nr. 2.14 Drucksache 15/5785 Nr. 2.16 Drucksache 15/5785 Nr. 2.29 Drucksache 15/5785 Nr. 2.31 Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Drucksache 15/5297 Nr. 2.26 Ausschuss für Verkehr, Bau und Wohnungswesen Drucksache 15/5636 Nr. 1.16 Drucksache 15/5636 Nr. 1.32 Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Drucksache 15/5785 Nr. 1.1 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung Drucksache 15/5172 Nr. 1.6 Drucksache 15/5636 Nr. 1.14 Drucksache 15/5785 Nr. 2.10 Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Drucksache 15/5396 Nr. 2.7 Drucksache 15/5396 Nr. 1.14 Drucksache 15/5513 Nr. 2.19 Drucksache 15/5513 Nr. 2.20 Drucksache 15/5513 Nr. 2.21 Drucksache 15/5636 Nr. 1.37 Drucksache 15/5785 Nr. 1.2 Drucksache 15/5785 Nr. 2.18 Drucksache 15/5785 Nr. 2.21 Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 15/2793 Nr. 2.43 Drucksache 15/3403 Nr. 2.85 Drucksache 15/3779 Nr. 1.6 Drucksache 15/4458 Nr. 1.1 Drucksache 15/4567 Nr. 1.6 Drucksache 15/4969 Nr. 1.12 Drucksache 15/4969 Nr. 1.22 Drucksache 15/5172 Nr. 1.8 Drucksache 15/5297 Nr. 2.11 Drucksache 15/5396 Nr. 1.15 Drucksache 15/5396 Nr. 2.4 Drucksache 15/5636 Nr. 1.8 Drucksache 15/5636 Nr. 1.38 186. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 7. September 2005 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Norbert Lammert


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Immerhin hat die gerade liebevoll gewürdigte Groß-

    mut auch in diesem Falle wieder zu einer großzügig be-
    messenen Redezeit geführt.


    (Dr. Guido Westerwelle [FDP]: So soll es auch sein!)


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    (C (D Nun hat das Wort der Bundesminister für Wirtschaft nd Arbeit, Wolfgang Clement. Wolfgang Clement, Bundesminister für Wirtschaft nd Arbeit: Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Her en! Wir haben heute viel gehört über die Lage in eutschland, auch viele Beschreibungen der wirtschaftichen Lage in Deutschland, die nach meiner Meinung it der Realität unseres Landes nichts mehr zu tun haben. as sage ich ganz besonders an Ihre Adresse, Herr Kolege Stoiber. Weil das so ist, habe ich mir einmal heaussuchen lassen – auch zum dem, was Sie gesagt haben, err Kollege Westerwelle –, was es heute an Meldungen ber die wirtschaftliche Lage in Deutschland gibt. Da teht erstens in fast jeder Zeitung – und wird morgen weierhin stehen –: „Auftragsflut für Industrie – Industrie berrascht mit Auftragsplus“. Deutschlands Industrienternehmen, schreibt die „Frankfurter Rundschau“, (Dr. Guido Westerwelle [FDP]: Wem gehört die noch mal?)


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    önnen sich derzeit schwerlich über einen Mangel an
    ufträgen beschweren. „Made in Germany“ ist gefragt.
    as Volumen der Bestellungen deutscher Industriegüter
    st von Juni bis Juli um 3,7 Prozent gestiegen. Das ist die
    uftragssituation in der Industrie in Deutschland.
    Diese Nachricht wird ergänzt durch die heutige Mel-

    ung des Statistischen Bundesamtes: Die Produktion im
    roduzierenden Gewerbe ist auch im Juli weiter ange-
    tiegen, nämlich um 1,2 Prozent. Im Zweimonatsver-
    leich Juni/Juli lagen wir um 2 Prozent höher als im
    pril/Mai. Innerhalb der Industrie hat der Produktions-
    nstieg insbesondere im Investitionsgüterbereich eine
    tarke Rolle gespielt: plus 3 Prozent. Selbst die Herstel-
    er von Konsumgütern melden einen Anstieg um
    Prozent.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Das „Handelsblatt“ – das ist die dritte Meldung des
    eutigen Tages; das alles sind Meldungen vom heutigen
    age – meldet, die Kommunen schreiben wieder
    chwarze Zahlen.


    (Wilhelm Schmidt [Salzgitter] [SPD]: So ist es!)


    ie Kommunen werden nach Einschätzung des Deut-
    chen Instituts für Wirtschaftsforschung 2005 zum ers-
    en Mal seit vier Jahren wieder schwarze Zahlen schrei-
    en. Verantwortlich dafür seien die stark gestiegenen
    innahmen aus der Gewerbesteuer. Für dieses Jahr rech-
    et das DIW mit einem Haushaltsplus der Städte und
    emeinden von 600 Millionen Euro, für das nächste mit
    inem Überschuss von 2 Milliarden Euro. Und da reden
    ie von einer Katastrophe der Städte und Gemeinden in
    eutschland!


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD – Ludwig Stiegler [SPD]: Herr Stoiber, Sie haben eine beschlagene Brille!)







    (A) )



    (B) )


    Bundesminister Wolfgang Clement

    Die nächste Meldung von heute – gerade von ddp einge-
    gangen – lautet: Der Deutsche Aktienindex ist am Mitt-
    wochvormittag zum ersten Mal seit mehr als drei Jahren
    über die Marke von 5 000 Punkten gestiegen; er lag
    heute Morgen bei 5 004.


    (Dr. Norbert Röttgen [CDU/CSU]: Das war nach der Rede von Frau Merkel! – Heiterkeit des Abg. Dr. Guido Westerwelle [FDP])


    – Herr Kollege, weil Sie mich ja für einen unverbesserli-
    chen Optimisten halten – das will ich selbst für mich gar
    nicht in Anspruch nehmen, auch wenn ich zugebe, es
    könnten in Deutschland durchaus mehr von meiner Sorte
    sein –,


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD sowie des Abg. Dr. Guido Westerwelle [FDP])


    will ich hinweisen auf den Frühindikator des „Handels-
    blattes“. Der verantwortliche Ökonom Ulrich van
    Suntum sagt, zum ersten Mal gebe es nun klare Signale
    für eine Konjunkturwende.


    (Dr. Guido Westerwelle [FDP]: Die Leute freuen sich auf Schwarz-Gelb!)


    Das ist das, was heute jeder Bürger, jede Bürgerin in den
    Zeitungen lesen kann. Vor dem Hintergrund dessen, was
    Sie hier aufführen, sage ich: Sie brauchen die Krise, Sie
    brauchen das Krisengerede: für den Wahlkampf.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Damit ist langsam, aber sicher Schluss: Die Situation
    bessert sich und die Bürgerinnen und Bürger nehmen of-
    fensichtlich wahr, dass sie sich verändert.

    Niemand kennt die Situation besser als ich. Ich muss
    nicht belehrt werden über die Situation der Arbeitslosig-
    keit in Deutschland.


    (Dirk Niebel [FDP]: Wer hat denn die Vertrauensfrage gestellt?)


    Aber ich denke schon, dass viele Menschen in Deutsch-
    land – Betroffene und nicht Betroffene; jedenfalls dieje-
    nigen, die unvoreingenommen sind – sehr klar vor Au-
    gen haben, dass es eine wirklich tief greifende Reform
    war. Herr Kollege Stoiber, ich bin entsetzt, wenn Sie sa-
    gen, es habe keine Veränderung gegeben in den letzten
    Jahren, in diesen Jahren der Regierungskoalition – da
    müsste ja eine Wahrnehmungsbremse bei Ihnen gewesen
    sein! Das ist die tiefgreifendste Reform, die je am deut-
    schen Arbeitsmarkt vollzogen worden ist.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Ich sage Ihnen allen: Ich bin stolz darauf, dass wir fast
    1 Million Menschen aus der Sozialhilfe herausgeholt
    und jetzt mit in den Mittelpunkt der Arbeitsvermittlung
    gestellt haben. Darauf bin ich stolz und ich bin über-
    zeugt, dass wir damit helfen können, das Schicksal die-
    ser Menschen zum Besseren zu wenden.

    Da darunter fast 200 000 junge Leute unter 25 Jahren
    waren – übrigens in allen Städten und Gemeinden unse-

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    (C (D es Landes, in CDU-regierten, CSU-regierten, SPD-reierten, von FDP-regierten kann man nicht sprechen, on den Grünen mitregierten –, finde ich so manchen inger, der auf die Regierung, auf die Verantwortlichen, eispielsweise auf mich, zeigt, ein bisschen heuchleisch, obwohl ich gerne Verantwortung trage. An dem, was ist, tragen wir alle Mitverantwortung. enn ich über Zahlen spreche, dann habe ich auch vor ugen, was Arbeitslosigkeit und was Jugendarbeitsloigkeit wirklich bedeutet. Wir müssen uns einmal klar achen, dass wir nicht nur über Zahlen sprechen. Wir üssen das Thema genauer beleuchten. Daher möchte ch darauf hinweisen, dass unter den über 600 000 areitslosen Jugendlichen unter 25 Jahren in Deutschland als wir noch mit der Statistik aus Ihrer Zeit arbeiteten, aren es unter 500 000 – 27 Prozent ohne irgendeinen chulabschluss und 67 Prozent ohne irgendeine abgechlossene Berufsausbildung sind. Das ist die Realität. iese Realität, Herr Kollege Stoiber – das sage ich an hre Adresse und die der CDU/CSU –, werden Sie nicht it Steuersenkungen oder sonstigen Maßnahmen änern, sondern nur mit einer aktiven und konkreten rbeitsmarktpolitik. Deshalb ist das, was Sie vorlegen nd worauf ich noch eingehen werde, unzureichend. (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Dr. Hans-Peter Friedrich [Hof] [CDU/CSU]: Sie verantworten 40 000 Pleiten!)


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Übrigens möchte ich noch etwas zu den sozialversi-
    herungspflichtigen Beschäftigungsverhältnissen sa-
    en. Jawohl, es ist so, wie der Bundeskanzler gesagt hat:
    eit April dieses Jahres steigt die Zahl der sozialversi-
    herungspflichtigen Beschäftigungsverhältnisse. Jawohl,
    as hat etwas mit der Saison zu tun. Aber von April auf
    ai haben wir zum ersten Mal seit Jahren bei den sozial-
    ersicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnissen
    uch saisonbereinigt einen Anstieg. Das spricht dafür,
    ass wir mit dem, was wir im Januar mit den Arbeits-
    arktreformen und dem eingeleitet haben, was die
    artz-IV-Gesetze ausmachen, in der Tat die Wende er-
    eicht haben. Nach acht Monaten haben wir mehr er-
    eicht, als in vergleichbaren Volkswirtschaften um diese
    eit mit solchen Anstrengungen erreicht werden konnte.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Wir stehen zu dem, was in den vergangenen sieben
    ahren geschehen ist. Sie, das heißt Schwarz-Gelb, stre-
    en jetzt die Regierungsverantwortung an. Das ist für
    ich kein Grund zur Entschuldigung. Aber wer die Re-
    ierungsverantwortung anstrebt, der muss sich an dem
    essen lassen, was er in den 16 Jahren seiner Regierung
    is zu dem Zeitpunkt erreicht und bewirkt hat, als er die
    egierungsverantwortung abgab.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Es ist so – das sagen die Menschen, das sagt jeder von
    ns zu Recht –: Jeder muss sich an seinen Worten und an






    (A) )



    (B) )


    Bundesminister Wolfgang Clement

    seinen Taten, vor dem Hintergrund seiner Taten messen
    lassen. Als wir die Regierungsverantwortung übernah-
    men und Sie abgewählt wurden, war die Arbeitslosigkeit
    in Deutschland über nahezu zwei Jahrzehnte, über
    16 Jahre, aufgetürmt, verfestigt, der Arbeitsmarkt war
    erstarrt. Über 800 000 Menschen waren in AB-Maßnah-
    men. Heute sind nicht einmal die Hälfte davon in Zu-
    satzjobs oder 1-Euro-Jobs, wie immer Sie das nennen
    wollen, oder sonstigen öffentlichen Maßnahmen. Wäh-
    rend Ihrer Regierungszeit waren über 800 000 in diesen
    Maßnahmen.

    In den 90er-Jahren haben Sie die Lohnnebenkosten
    von unter 35 Prozent auf über 42 Prozent erhöht. Das
    waren diejenigen, die heute über die Notwendigkeit der
    Senkung der Lohnnebenkosten reden! Sie haben sie von
    unter 35 auf fast 43 Prozent hochgetrieben.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Sie haben die sozialen Sicherungssysteme mit versi-
    cherungsfremden Leistungen förmlich überfrachtet.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Damit haben wir noch heute zu tun, während Sie Steuer-
    erhöhungen fordern, um das wieder ins Lot zu bringen.
    Genau das haben Sie während Ihrer Regierungszeit ge-
    tan.

    Bei den Zukunftsinvestitionen in Forschung und Ent-
    wicklung war Deutschland deutlich zurückgefallen.
    1998 – das ist der Merkposten, an dem Sie sich orientie-
    ren müssen und an dem sich Europa orientiert – sind
    diese Ausgaben auf 2,24 Prozent des Bruttosozialpro-
    dukts zurückgefallen. Das waren Ihnen Forschung und
    Entwicklung wert. Wir liegen heute bei 2,6 Prozent. Wir
    werden 3 Prozent erreichen. Wir wissen nämlich, was
    notwendig ist, um die Zukunft in Deutschland zu gewin-
    nen. Das sind Investitionen in Bildung, Wissenschaft
    und Forschung.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Zum Steuersystem: Weder in der Einkommensbe-
    steuerung noch in der Unternehmensbesteuerung waren
    wir, als Sie die Regierungsverantwortung abgeben muss-
    ten, international wettbewerbsfähig. Um das klar zu sa-
    gen: Die damaligen Einkommensteuersätze zwischen
    25,9 Prozent und 53 Prozent waren absolut leistungs-
    feindlich. Das waren diejenigen, die uns heute über die
    Gerechtigkeit im Steuersystem belehren wollen! Sie ha-
    ben uns ein Steuersystem mit Steuersätzen zwischen
    25,9 und 53 Prozent übergeben.


    (Vorsitz: Vizepräsidentin Dr. h. c. Susanne Kastner)


    Wir haben das Steuersystem für die Leistungsfähigen
    wieder leistungsfähig gemacht und es für die Schwachen
    geöffnet.


    (Beifall bei der SPD)

    Ich komme zu einem anderen Punkt, weil der eben-

    falls zu Ihren Spezialthemen gehört. Als Sie die Regie-

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    (C (D ungsverantwortung abgaben, lag die Staatsquote bei 8,8 Prozent – das war damals die Realität – und das achstumspotenzial unserer Volkswirtschaft war rück äufig. Das haben Sie uns übergeben und das war die Siuation, in der diejenigen, die uns in der ganzen Welt bebachten, vom „kranken Mann Europas“ gesprochen aben. Das haben wir vorgefunden und in den vergangeen sieben Jahren umgebaut. Weil das die Ergebnisse Ihrer Arbeit vor 1998 waren nd weil diese Ergebnisse vor aller Augen sichtbar sein ollten, ist es sehr wichtig – deswegen bin ich sehr froh ber diese Debatte –, in aller Klarheit, die seit Sonntag ergestellt ist – Sie alle spüren den Stimmungsumchwung, der seither eingetreten ist –, zu fragen, was Sie eute anbieten und was vor allen Dingen von denjenien, die die Regierung führen wollen, angeboten wird. n diesem Zusammenhang möchte ich kurz auf einige unkte eingehen. Es ist niemandem beizubringen, dass eine Mehrwert teuererhöhung in einer Größenordnung von zwei Proentpunkten zum jetzigen Zeitpunkt ökonomisch verünftig wäre. In dieser konjunkturellen Situation ist dies iemandem auf der Welt beizubringen. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    ie Bürgerinnen und Bürger in Deutschland wissen,
    ass eine Mehrwertsteuererhöhung sozial problematisch
    st. Daher hilft auch eine Senkung der Beiträge zur Ar-
    eitslosenversicherung nicht, jedenfalls nicht in der ge-
    enwärtigen Situation, in der Rentnerinnen und Rentner,
    tudentinnen und Studenten und diejenigen, die keine
    rbeit haben, belastet werden. Dass ihnen von dieser
    elastung nichts genommen wird, ist in der derzeitigen
    age der Ökonomie sozial nicht zu verantworten.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Jeder Ökonom, den Sie fragen – im Handel, im Hand-
    erk oder wo auch immer Sie sich umhören; es tut mir
    ur Leid, dass der Handwerkspräsident dann, wenn es
    uf Wahlen zugeht, diese Einsicht etwas zu verdrängen
    cheint – und der zu Objektivität fähig ist, wird Ihnen
    ntworten, dass die vorgesehene Mehrwertsteuererhö-
    ung um zwei Prozentpunkte vom Handel und vom
    andwerk nicht weitergegeben werden könnte. Diese
    teuererhöhung träfe genau die beiden Sektoren, die zu
    en gegenwärtig schwächsten der deutschen Volkswirt-
    chaft gehören, nämlich Handel und Handwerk. Deshalb
    st sie nicht geeignet, zur Schaffung von Arbeitsplätzen
    eizutragen. Sie wird Arbeitsplätze vernichten und den
    andel und das Handwerk in Bedrängnis bringen. Des-
    alb ist sie falsch.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Herr Kollege Stoiber, ich wäre Ihnen dankbar, wenn
    ch Sie in diesem Zusammenhang ansprechen dürfte. Ich
    ehe davon aus, dass Sie zuhören.


    (Ludwig Stiegler [SPD]: Nein, er hat doch Stöpsel im Ohr!)







    (A) )



    (B) )


    Bundesminister Wolfgang Clement

    Deshalb – Frau Merkel ist ja gerade nicht anwesend –
    will ich, was Begriffe wie „neue Ehrlichkeit“ und
    „Wahrhaftigkeit“ angeht, eines anmerken: Ich war vor
    zwei Tagen in einer Sendung, in der noch einmal Sie, der
    Herr Kollege Koch und vor allen Dingen auch Frau
    Merkel gezeigt wurden, als Sie erklärt haben – Sie 2002
    und Frau Merkel vor der nordrhein-westfälischen Land-
    tagswahl vor wenigen Monaten –, eine Mehrwertsteuer-
    erhöhung komme nicht in Betracht. Ich halte mir vor
    Augen, Herr Stoiber, mit welcher Beredsamkeit Sie 2002
    begründet haben, dass eine Mehrwertsteuererhöhung
    falsch wäre. Wenn Sie heute mit der gleichen Beredsam-
    keit das genaue Gegenteil vertreten,


    (Zuruf von der CDU/CSU: Sie haben es nicht begriffen! Das ist das Problem!)


    dann hat sich entweder die Ökonomie völlig verändert
    oder aber Sie müssen sich fragen, ob Begriffe wie neue
    Ehrlichkeit, Wahrhaftigkeit und anderes gegenüber an-
    deren angebracht sind.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Ludwig Stiegler [SPD]: Neue Ehrlichkeit heißt Lüge!)


    Ich sage das noch deutlicher an die Adresse von Frau
    Merkel gewandt: Das geht nicht an. Als diese Diskus-
    sion vor wenigen Monaten im nordrhein-westfälischen
    Landtagswahlkampf anstand, war keine Mehrwertsteue-
    rerhöhung vorgesehen und heute liegt eine anders lau-
    tende Erklärung von Ihnen vor, die Sie als ehrlich be-
    zeichnen. Das sollen Ihnen die Bürgerinnen und Bürger
    abnehmen? Sie sollen Ihnen abnehmen, dass damit das
    Ende der Fahnenstange erreicht ist?

    Weil unter dem Stichwort „neue Ehrlichkeit“ so man-
    ches verbreitet wird, würde ich – auch jetzt wieder an
    Frau Merkel gerichtet – gerne für meinen Kollegen
    Eichel feststellen: Es ist falsch, wenn sie den Eindruck
    zu erwecken versucht, dass Herr Kollege Eichel etwa da-
    für einträte, die Pendlerpauschale oder Sonn-, Feier-
    tags- und Nachtzuschläge abzubauen. In der gegenwär-
    tigen Phase, in der auch noch die Energiepreise förmlich
    explodieren, die Mehrwertsteuer erhöhen und dann auch
    noch die Pendlerpauschale streichen zu wollen, ist an
    Widersinn und unsozialem Verhalten nicht zu übertref-
    fen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Herr Kollege Eichel hat auf die Frage nach den Sonn-
    und Feiertagszuschlägen sowie der Pendlerpauschale ge-
    sagt – ich zitiere aus der heutigen Ausgabe des „Tages-
    spiegel“ –:

    Allerdings da, wo es den unteren Einkommens-
    schichten wehtut, wie zum Beispiel bei den Sonn-,
    Feiertags- und Nachtzuschlägen und der Pendler-
    pauschale. Damit soll dann die Steuerentlastung für
    Reiche finanziert werden. Das ist nicht meine Poli-
    tik und geht im Übrigen völlig an dem vorbei, was
    finanzpolitisch nötig wäre.

    Er hat auch hier Recht.

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    (C (D (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Weil ich gerade dabei bin, richtig zu stellen, möchte
    ch dem Kollegen Meister antworten, der Hans Eichel
    nterstellt hat, er wolle die Nahrungsmittel des tägli-
    hen Bedarfs aus dem niedrigen Mehrwertsteuersatz he-
    ausnehmen. Das ist das genaue Gegenteil dessen, was
    er Kollege Eichel im gleichen Interview mit dem „Ta-
    esspiegel“ gesagt hat:

    Dazu gehört, ab 2006 die soziale und kulturelle
    Komponente des ermäßigten Mehrwertsteuersatzes
    wieder in den Vordergrund zu stellen …

    as hat Hans Eichel gesagt und nicht das Gegenteil. Bei
    ller Hitzigkeit des Streites muss es zumindest möglich
    ein, mit der Wahrheit so umzugehen, dass man andere
    abei nicht verletzt.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Herr Kollege Stoiber, Sie haben gesagt, man müsse
    ie Lohnnebenkosten weiter senken. Wir haben die
    ohnnebenkosten bereits von knapp 43 Prozent auf
    0,9 Prozent gesenkt. Ich will Ihnen sagen, wie man sie
    och weiter senken kann: durch Reformen. Ich sage ins-
    esondere an die Adresse der FDP, Herr Kollege
    esterwelle, aber auch an die Adresse der CDU/CSU:
    enn Sie bereit gewesen wären, im Gesundheitssystem
    irklichen Wettbewerb zuzulassen, beispielsweise bei
    en Apotheken, den Ärzten, den Kassenärztlichen Verei-
    igungen und den Krankenkassen, dann wären die Lohn-
    ebenkosten, Herr Kollege Stoiber, schon heute deutlich
    iedriger. Dann wären wir bereits jetzt nicht nur bei den
    nternehmen unter der 40-Prozent-Marke, sondern auch
    ei den Bürgerinnen und Bürgern. Wir sollten nicht dis-
    utieren, wer für oder gegen eine Senkung der Lohnne-
    enkosten ist, sondern darüber, wer das Können und die
    ähigkeit hat, die Situation zu verbessern. Dabei ist das,
    as meine Partei – insbesondere im Gegensatz zu dem
    ild, das vom SPD-Wahlmanifest entworfen wird – vor-
    elegt hat, realistisch und machbar. Es sollte so schnell
    ie möglich umgesetzt werden, damit wir in Deutsch-
    and weiterkommen.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Ich setze darauf, dass sich die Politik verändert. Sie
    agen, die Ministerpräsidenten seien bereit. Ich gehe
    benfalls davon aus – ich weiß ja, was diese Aufgabe be-
    eutet –, dass die Ministerpräsidenten im Interesse ihres
    andes handeln. Aber Sie werden nicht noch einmal da-
    ür sorgen können – das hat es noch nie in der Ge-
    chichte der Bundesrepublik Deutschland gegeben –,
    ass die Mehrheit im Bundesrat sagt: Auf die Eigen-
    eimzulage verzichten wir nicht, weil wir später eine
    roße Steuerreform machen wollen. Wenn Sie eine
    roße Steuerreform machen wollen, dann ist die Eigen-
    eimzulage, die Sie noch vor wenigen Monaten mit
    änden und Füßen verteidigt haben, auf einmal nichts
    ehr wert. Das ist wirklich keine ehrliche Politik. Ich
    ehe davon aus, dass Sie das nicht fortsetzen können.






    (A) )



    (B) )


    Bundesminister Wolfgang Clement


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)

    Zu Ihrer geplanten Steuerreform: Wenn Frau Merkel

    wirklich das meint, was sie hier sagt, und eine Unterneh-
    mensteuerreform machen will, die eine steuerliche
    Gleichbehandlung von Kapital- und Personengesell-
    schaften zum Ziel hat, genauso wie es die Sachverständi-
    gen in ihrem von uns in Auftrag gegebenen Gutachten
    empfehlen, dann gibt sie das letzte Argument für eine
    Senkung des Spitzensteuersatzes aus der Hand. Der
    Grund für eine Senkung des Spitzensteuersatzes auf
    42 Prozent war nie – jedenfalls nicht für mich – eine
    Besserstellung derjenigen, die besonders gut dotierte
    Posten in Deutschland bekleiden. Der einzige Grund für
    die Notwendigkeit einer Senkung des Spitzensteuersat-
    zes auf 42 Prozent war vielmehr die Entlastung des Mit-
    telstandes. Wir haben ihn gleichzeitig durch etwas be-
    günstigt, wovon er nur geträumt hat und was er von
    Ihnen nie bekommen hat, nämlich die Anrechnung der
    Gewerbesteuer auf die Einkommensteuer.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Ihr Bild – das werden Sie sicherlich noch zumindest
    bis zum Ende meiner Tage entwerfen –, dass der Mittel-
    stand in Deutschland steuerrechtlich benachteiligt sei, ist
    falsch. Wenn Sie die reale Besteuerung der Kapitalge-
    sellschaften mit der der Personengesellschaften sauber
    vergleichen, dann werden Sie sehr rasch zu dem Ergeb-
    nis kommen, dass dies nicht richtig ist. Wenn es zu einer
    Zusammenlegung der beiden Steuersysteme kommt,
    dann werden wir sogar für die Mittelständler, die nun
    deutlich weniger zahlen – das ist die große Mehrheit –,
    eine Regelung machen, damit kein negativer Effekt ein-
    tritt und sie nicht zusätzlich belastet werden.

    Was die Pläne von Herrn Kirchhof für eine Steuerre-
    form angeht, ist das Notwendige ausgeführt. Man kann
    nicht sagen: Wir haben eine Vision; aber wir nehmen sie
    nicht ernst. – Ich nehme das ernst: Sie haben eine Vision,
    die darin besteht, eine Flat Tax zu erreichen. Was Sie
    vorhaben, hat drei Konsequenzen:

    Erstens – das wurde mehrfach beschrieben; Herr Kol-
    lege Stoiber, das haben alle Finanzministerien in der
    Bundesrepublik Deutschland festgestellt –: im ersten
    Jahr minus 42 Milliarden Euro in der Kasse, im zweiten
    Jahr minus gut 30 Milliarden Euro in der Kasse, im vier-
    ten Jahr minus gut 20 Milliarden Euro in der Kasse und
    im fünften Jahr minus 11 Milliarden Euro in der Kasse.
    Sie müssen auf irgendeine Weise die Frage beantworten,
    wie Sie diese Einnahmeausfälle ausgleichen wollen.

    Zweitens. Es ist einfach unwahr, dass die Steuerge-
    rechtigkeit in Deutschland durch eine so genannte Flat
    Tax gefördert wird.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)

    Niemand in Deutschland, der einigermaßen Vernunft be-
    sitzt, kann bestreiten – darüber kann keine Gerechtig-
    keitsdiskussion hinwegtäuschen –, dass diejenigen, die
    höhere Einkommen haben, heute im Durchschnitt mehr
    als 25 Prozent Einkommensteuer zahlen. Mit der Flat

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    (C (D ax geht eine drastische Begünstigung der Besserverdieenden einher. (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Ich lese bei Ihnen immer, dass Sie es für einen großen
    eformerfolg halten, wenn Personen mit einem Jahres-
    inkommen bis 38 000 Euro keine Steuern mehr zahlen.
    chon jetzt ist es so, dass eine Familie mit zwei Kindern
    nd einem Jahreseinkommen bis knapp 38 000 Euro, das
    indergeld eingerechnet, keine Steuern zahlt. Es geht
    m diejenigen, deren Jahreseinkommen darüber liegt:
    hnen sollen sowohl die Pendlerpauschale als auch die
    teuerfreiheit von Sonn- und Feiertagszuschlägen und
    eiterem gestrichen werden. Sie sollen im Verhältnis zu
    enjenigen, die in Deutschland gut verdienen, krass un-
    erecht behandelt werden. Das wird nicht durchführbar
    ein. In jeder Diskussion, an der ich teilnehme, versuche
    ch, das in aller Klarheit aufzuzeigen. Das Positive an
    er jetzt erreichten Situation ist, dass die Unterschiede
    eider Positionen eindeutig sind.
    Die FDP beruft sich gern auf Ludwig Erhard. Auch

    ch tue das gern. Allerdings gehe ich etwas weiter zurück
    nd berufe mich auf Walter Eucken, also auf den wissen-
    chaftlichen Lehrer von Ludwig Erhard. Walter Eucken
    at gesagt – fast präzise zitiert –:


    (Reinhard Grindel [CDU/CSU]: Was heißt denn „fast präzise“? Wie wäre es mit einem präzisen Zitat?)


    ie Progression im Steuerrecht hat einen sozialen Sinn:
    ie soll die Verteilungswirkungen im Rahmen des Wett-
    ewerbs korrigieren. – Deshalb sind Ihre Vorschläge
    auch derjenige, der etwas sanfter ist – schlecht. Sie
    ind geeignet, in Deutschland eine Umverteilung herbei-
    uführen, wie wir sie noch nicht gehabt haben. Daher
    uss diese Entwicklung gestoppt werden. Das heißt, sie
    arf erst gar nicht in Gang kommen.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Ökonomisch falsch und ungerecht sind auch die
    etrieblichen Bündnisse. Was wollen Sie an Flexibilität
    n den deutschen Betrieben eigentlich noch herstellen?
    s gibt kein Land, das mit uns vergleichbar ist: In keiner
    ndustrienation ist die Flexibilität der Arbeitnehmerin-
    en und Arbeitnehmer höher als zurzeit bei uns.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)

    och nicht einmal mehr 50 Prozent der deutschen Ar-
    eitnehmerinnen und Arbeitnehmer arbeiten mit festen
    rbeitszeiten. 50 Prozent von ihnen arbeiten mit Rege-
    ungen wie Arbeitszeitkonten und Ähnlichem. Das ist
    ie Realität bei uns.
    Ich möchte noch einmal einen unseren Vorväter zitie-

    en – wir alle berufen uns gern auf ihn, und zwar zu
    echt –, nämlich Karl Schiller. Er war nach meinem Ver-
    tändnis nun wirklich ein sozial-liberaler Wirtschaftspo-
    itiker. Karl Schiller ist der Begründer der Konzertierten
    ktion. Er wusste, worauf es ankommt, nämlich darauf,
    ass diejenigen, die in Deutschland Verantwortung für






    (A) )



    (B) )


    Bundesminister Wolfgang Clement

    die Wirtschaftspolitik tragen, zusammenwirken, also ge-
    meinsam handeln, und darauf, dass die Arbeitnehmerin-
    nen und Arbeitnehmer und die Gewerkschaften von den
    Entscheidungen über die wirtschaftspolitische Entwick-
    lung nicht ausgegrenzt werden.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Ausgrenzen, das ist das, was Sie tun. In den Kernpunk-
    ten Ihrer Politik ist nichts von dem zu erkennen, was
    Ludwig Erhard und Karl Schiller begründet haben. Ich
    glaube, dass wir gut beraten sind, uns an ihnen zu orien-
    tieren.

    Das gilt auch für den Kündigungsschutz. Es gibt kei-
    nen Grund, den Kündigungsschutz weiter zu lockern.
    Gestern Abend habe ich mit einer sehr jungen Unterneh-
    mensgründerin, mit einer Modeschöpferin, die inzwi-
    schen international einen hervorragenden Ruf hat, ge-
    sprochen. Ich habe ihr gesagt: Da Sie Ihr Unternehmen
    gerade gegründet haben, ist eine Änderung des Kündi-
    gungsschutzes nicht in Ihrem Interesse; Sie können eine
    Arbeitnehmerin oder einen Arbeitnehmer bis zu vier
    Jahre befristet beschäftigen.

    Alle großen Unternehmen kann ich nur auf das Bei-
    spiel von Sixt und BMW verweisen. Weil wir bei den äl-
    teren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern eine der
    schlechtesten Erwerbsquoten in Europa haben, haben
    wir unbegrenzt befristete Beschäftigungsverhältnisse
    für die über 50-Jährigen zugelassen. Sixt hat daraus zu
    Recht den Schluss gezogen, nur noch über 50-Jährige
    einzustellen. Wer die Flexibilität haben will, soll über
    50-Jährige beschäftigen; wir sind darauf angewiesen.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Die Erklärung, dass eine Lockerung des Kündigungs-
    schutzes zu mehr Arbeitsplätzen führe, lässt sich auch
    durch wissenschaftliche Vergleiche nicht beweisen. Im
    Übrigen brauchen wir eine solche Lockerung des Kündi-
    gungsschutzes nicht, weil wir über alle Instrumente ver-
    fügen, die geeignet sind, Flexibilität in den Unternehmen
    herzustellen.

    Was ich aber an Ihrem Vorschlag für noch gravieren-
    der halte, will ich Ihnen ebenfalls sagen: Die Union sieht
    eine zweijährige Probezeit für alle neu begründeten Ar-
    beitsverhältnisse vor. Damit tragen Sie genauso wie mit
    der gesetzlichen Regelung der betrieblichen Bündnisse
    Konflikte und Unsicherheiten in die Unternehmen.


    (Beifall bei der SPD)

    Welcher Arbeitnehmer, welche Arbeitnehmerin wechselt
    dann noch den Arbeitsplatz? Darauf sind wir ja angewie-
    sen. Im Schnitt wechseln in Deutschland Jahr für Jahr
    5 Millionen Menschen ihren Arbeitsplatz. Wer riskiert
    dies noch, wenn er sich darauf einstellen muss, dass er
    demnächst befristet bzw. mit einer Probezeit beschäftigt
    werden kann? Das ist der falsche Weg.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


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    (C (D Wir alle wissen doch, dass die ökonomische Situaion, mit der wir im Moment zu tun haben, auch darauf urückzuführen ist, dass viel zu viele Menschen bei uns nsicherheit empfinden. In einer solchen Situation wolen Sie durch das Ausgrenzen der Gewerkschaften zuätzliche Unsicherheit und Streit in die Betriebe tragen nd durch eine Probezeit von zwei Jahren und durch eine erschlechterung des Kündigungsschutzes dafür sorgen, ass in einer überschaubaren Zeit – nach spätestens vier is fünf Jahren – bei 27 Millionen Vollzeitbeschäftigten iemand mehr in Deutschland über einen geregelten ündigungsschutz verfügen wird. Dies wäre das Ergebis, wenn sich das durchsetzen sollte, was hier von der nion vorgelegt wird. (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Ein weiterer Punkt, den ich ansprechen möchte, ist
    as Chaos in den sozialen Sicherungssystemen, das Sie
    it Ihren Vorschlägen der Öffentlichkeit präsentieren.


    (Maria Eichhorn [CDU/CSU]: Das Sie herbeigeführt haben!)


    ie wollen allen Ernstes die Mehrwertsteuer um 2 Pro-
    entpunkte erhöhen, um die Beiträge zur Arbeitslosen-
    ersicherung zu senken. Dazu haben die Ministerpräsi-
    enten der CDU/CSU mehr oder weniger deutlich gesagt,
    ass sie von der Mehrwertsteuererhöhung einen mehr
    der weniger hohen Anteil haben wollen. Sie werden also
    uf keinen Fall 15 Milliarden Euro auf Bundesebene ein-
    ehmen, die Sie aber brauchen, um die Arbeitslosenver-
    icherungsbeiträge um 2 Prozentpunkte zu senken.


    (Zuruf des Abg. Dirk Niebel [FDP])

    Sie nicht, sondern die Union; Sie sind ja auch gar nicht
    o wichtig, Herr Kollege Niebel.
    Im selben Atemzug sagt Frau Merkel in einem Inter-

    iew des „Stern“, sie wolle gleichzeitig 6 bis 8 Milliar-
    en Euro aus der Arbeitslosenversicherung nehmen, um
    ie im Gesundheitssystem schätzungsweise fehlenden
    0 Milliarden Euro zu ersetzen. Was Sie hier vorlegen,
    st ein unbeschreibliches Tohuwabohu.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Ich habe versucht, dem Kollegen Müller diese Wider-
    prüchlichkeiten, die Sie in den sozialen Sicherungssys-
    emen anrichten wollen, zu erklären. Ich sage insbeson-
    ere den Menschen in Ostdeutschland und den anderen
    trukturell besonders belasteten Gebieten in Deutschland
    n aller Deutlichkeit: Wer 6 bis 8 Milliarden Euro aus der
    rbeitslosenversicherung oder aus der sozialen Grund-
    icherung herausnehmen will, der beendet jede aktive
    rbeitsmarktpolitik. Dann gibt es nichts mehr an Bil-
    ung, an Weiterbildung, an Ich-AGs und an sonstigen
    ingliederungsmaßnahmen, dann ist damit Schluss. Dies
    uss jeder wissen, der sich damit auseinander setzt.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Was die von Ihnen propagierte Kopfpauschale an-
    eht – Herr Kollege Fischer hat es völlig richtig darge-






    (A) )



    (B) )


    Bundesminister Wolfgang Clement

    stellt –, kann man nur den Kopf schütteln. Sie verfolgen
    mich ja buchstäblich, indem Sie sagen, Clement habe
    beim Bürokratieabbau nichts bewirkt. Ich ertrage das al-
    les; in meinem Alter ist das nicht mehr so dramatisch.


    (Zuruf von der CDU/CSU)

    – Was Ihre und meine Zukunft angeht, so treffen wir uns
    ja noch einmal. Dann werde ich die Rede zu Ihrem Ab-
    schied halten.

    Wir brauchen nur in die Schweiz zu schauen. Jeder
    dritte Schweizer Bürger, jede dritte Schweizer Bürgerin
    muss inzwischen mit dem Bescheid seines bzw. ihres
    Unternehmens zur Sozialbehörde gehen und nachwei-
    sen, dass er bzw. sie mit seinem bzw. ihrem Einkommen
    nicht oberhalb der Grenze angesiedelt ist – die Sie bei
    7 Prozent vorsehen –, ab der der Staat mit irgendeiner
    steuerlichen Vergünstigung helfen soll. Unsere Experten
    können Ihnen vorrechnen, dass dann, wenn sich Ihr Mo-
    dell durchsetzte, in Zukunft jeder dritte deutsche Bürger
    mit seinem Einkommensnachweis zur Sozialbehörde ge-
    hen müsste, um errechnen zu lassen, ob er Ansprüche hat
    oder nicht. Wenn man aus den 7 Prozent herauswächst,
    weil man vielleicht einen besseren Arbeitsvertrag hat,
    oder in die 7 Prozent hineinwächst, dann läuft man jedes
    Mal zur Behörde. Das ist der Bürokratieabbau, den Sie
    wollen. Zu dem, was Sie dort vorhaben, sage ich Ihnen
    ehrlich: Daran will ich wirklich nicht beteiligt sein. Das
    ist ein bürokratisches Monstrum.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Zuruf von der CDU/CSU: Sie begreifen es nicht!)


    Deshalb lassen Sie mich noch ganz schnell Folgendes
    zu den Arbeitsmarktreformen sagen, die mir auf der
    Seele brennen: Wir werden das gesamte Problem nicht
    mit Pauschalsprüchen, mit ein bisschen Absenkung von
    Lohnnebenkosten lösen. Vielmehr geht es darum, der
    Jugendarbeitslosigkeit zu Leibe zu rücken und uns um
    jeden einzelnen jungen Menschen unter 25 Jahren zu
    kümmern. Es geht darum, Ausbildungsplätze in ausrei-
    chender Zahl zur Verfügung zu stellen und unseren Aus-
    bildungspakt möglichst zu einem Fachkräftepakt zu ent-
    wickeln.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Es geht darum, sich um die älteren Arbeitnehmerin-
    nen und Arbeitnehmer zu kümmern. Morgen werden wir
    50 Beschäftigungspakte auszeichnen und mit jeweils bis
    zu 5 Millionen Euro ausstatten, Beschäftigungspakte,
    mit denen sich die Regionen entschieden haben, mit be-
    sonderer Tatkraft gegen die Langzeitarbeitslosigkeit der
    Älteren vorzugehen.

    Es geht darum, die neue Selbstständigkeit zu fördern,
    nicht darum, die Ich-AGs abzuschaffen. Zum ersten Mal
    haben wir einen Weg gefunden, um Arbeitslosen einen
    Weg aus der Arbeitslosigkeit zu weisen. Das ist für nicht
    wenige von ihnen ein gangbarer Weg, wie die Erfahrung
    zeigt. Das müssen wir mit Risikokapital, mit Mikrokapi-
    tal und Kreditfabriken unterstützen. Diesen Prozess dür-
    fen wir nicht beenden, so wie Sie es wollen.

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    (C (D (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Das müssen wir mit einzelnen Schritten unterstützen,
    eispielsweise indem wir gegen die Saisonarbeitslosig-
    eit vorgehen. Ich bin sehr froh darüber, dass es gelun-
    en ist, mit dem Baugewerbe und der Gewerkschaft
    AU eine Verständigung zu finden, die uns die Möglich-
    eit gibt, ab dem nächsten Jahr die Saisonarbeitslosig-
    eit am Bau zu beenden. Wir müssen aus dem Ritual he-
    auskommen, dass wir die im Winter jeweils hohe
    rbeitslosigkeit hinnehmen. Wir können dazu Wege ge-
    en, die wir gehen müssen.
    Meine Damen und Herren, Frau Präsidentin, meine
    edezeit ist abgelaufen.


    (Reinhard Grindel [CDU/CSU]: Ihre Zeit ist abgelaufen!)


    Beruhigen Sie sich! Sie werden mit mir noch genug zu
    un haben. Machen Sie sich da keine falschen Hoffnun-
    en!


    (Reinhard Grindel [CDU/CSU]: Für Sie gibt es noch nicht einmal eine Ich-AG!)


    Die Redezeit ist abgelaufen; deshalb sind mir weitere
    usführungen nicht möglich.
    Wir werden in Deutschland in die Bereiche investie-

    en müssen, die die Zukunft betreffen, um die Probleme,
    ie in der Vergangenheit nicht ausreichend gelöst wor-
    en sind, abzuarbeiten. Damit haben wir begonnen; wir
    aben in Schulen sowie in Wissenschaft und Forschung
    nvestiert, und zwar mehr als jede andere Regierung zu-
    or, teilweise sogar ohne dazu aufgrund der Zuständig-
    eiten in Deutschland verpflichtet zu sein.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Das, was wir getan haben, ist der Beginn des Weges,
    en wir fortsetzen müssen. Dabei helfen keine Steuerer-
    öhungen, sondern dabei hilft eine konsequente Reform-
    olitik, die wir begonnen haben. Diese Politik wollen
    ir fortsetzen; dazu bitten wir um Vertrauen.
    Ich bin ganz sicher: Wenn die Bürgerinnen und Bür-

    er Bundeskanzler Gerhard Schröder das Vertrauen
    chenken, dann werden die Ministerpräsidenten der Län-
    er im Bundesrat nicht mehr an ihrer Blockadehaltung
    esthalten, sondern diese Blockadepolitik hinter sich las-
    en, die die Bundesrepublik Deutschland ein Stück auf-
    ehalten hat. Wir müssen wieder an Fahrt gewinnen. Die
    ählerinnen und Wähler können jetzt das Zeichen ge-
    en, dass dies möglich ist.
    Ich danke Ihnen sehr.

    (Anhaltender Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Reinhard Grindel [CDU/CSU]: Sie haben doch den Rückwärtsgang immer noch drin!)




Rede von Dr. h.c. Susanne Kastner
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Ich schließe die Aussprache.






(A) )



(B) )


Vizepräsidentin Dr. h. c. Susanne Kastner

Wir kommen zur Abstimmung über den Antrag der

Fraktionen von SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
auf Drucksache 15/5979 mit dem Titel „Deutschland auf
Wachstumskurs halten, die soziale Erneuerung unseres
Landes fortsetzen, standhaft für den Frieden – Für mehr
Arbeit, Sicherheit und Menschlichkeit“.


(Wilhelm Schmidt [Salzgitter] [SPD]: Wo ist Frau Merkel? Wo ist Herr Stoiber?)


Wer stimmt für diesen Antrag? – Wer stimmt dagegen? –
Enthaltungen? – Der Antrag ist mit den Stimmen von
SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN bei Gegenstim-
men der CDU/CSU, der FDP und der beiden PDS-Abge-
ordneten angenommen.

Abstimmung über den Antrag der Fraktionen der
CDU/CSU und der FDP auf Drucksache 15/5978 mit
dem Titel „Sieben Jahre Rot-Grün – Deutschland
braucht den Neuanfang“. Wer stimmt für diesen Antrag? –
Wer stimmt dagegen? – Enthaltungen? – Der Antrag ist
mit den Stimmen von SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜ-
NEN bei Gegenstimmen von CDU/CSU und FDP sowie
der beiden PDS-Abgeordneten abgelehnt.

Abstimmung über den Antrag der Fraktion der CDU/
CSU auf Drucksache 15/5956 mit dem Titel „Ehrliche
Abschlussbilanz als Grundlage einer neuen Politik für
Wachstum, Arbeit und Sicherheit“. Wer stimmt für die-
sen Antrag? – Wer stimmt dagegen? – Enthaltungen? –
Der Antrag ist mit den Stimmen der SPD, des BÜND-
NISSES 90/DIE GRÜNEN und der beiden PDS-Abge-
ordneten bei Gegenstimmen der CDU/CSU und der FDP
abgelehnt.

Ich rufe die Tagesordnungspunkte 2 a bis 2 c sowie
die Zusatzpunkte 1 a bis 1 d auf. Es handelt sich um
Beschlussempfehlungen des Petitionsausschusses, zu
denen keine Aussprache vorgesehen ist.

Tagesordnungspunkt 2 a:
Beratung der Beschlussempfehlung des Petitions-
ausschusses (2. Ausschuss)

Sammelübersicht 229 zu Petitionen
– Drucksache 15/5981 –

Wer stimmt dafür? – Wer stimmt dagegen? – Enthal-
tungen? – Sammelübersicht 229 ist mit den Stimmen des
ganzen Hauses angenommen.

Tagesordnungspunkt 2 b:
Beratung der Beschlussempfehlung des Petitions-
ausschusses (2. Ausschuss)

Sammelübersicht 230 zu Petitionen
– Drucksache 15/5982 –

Wer stimmt dafür? – Wer stimmt dagegen? – Enthal-
tungen? – Sammelübersicht 230 ist ebenfalls mit den
Stimmen des ganzen Hauses angenommen.

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(C (D Tagesordnungspunkt 2 c: Beratung der Beschlussempfehlung des Petitionsausschusses Sammelübersicht 231 zu Petitionen – Drucksache 15/5983 – Wer stimmt dafür? – Wer stimmt dagegen? – Enthalungen? – Auch Sammelübersicht 231 ist mit den Stimen des ganzen Hauses angenommen. Zusatzpunkt 1 a: Beratung der Beschlussempfehlung des Petitionsausschusses Sammelübersicht 232 zu Petitionen – Drucksache 15/5984 – Wer stimmt dafür? – Wer stimmt dagegen? – Enthalungen? – Sammelübersicht 232 ist mit den Stimmen des anzen Hauses angenommen. Zusatzpunkt 1 b: Beratung der Beschlussempfehlung des Petitionsausschusses Sammelübersicht 233 zu Petitionen – Drucksache 15/5985 – Wer stimmt dafür? – Wer stimmt dagegen? – Enthalungen? – Sammelübersicht 233 ist mit den Stimmen on SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN bei Gegentimmen von CDU/CSU und FDP angenommen. Zusatzpunkt 1 c: Beratung der Beschlussempfehlung des Petitionsausschusses Sammelübersicht 234 zu Petitionen – Drucksache 15/5986 – Wer stimmt dafür? – Wer stimmt dagegen? – Enthalungen? – Sammelübersicht 234 ist mit den Stimmen des anzen Hauses angenommen. Zusatzpunkt 1 d: Beratung der Beschlussempfehlung des Petitionsausschusses Sammelübersicht 235 zu Petitionen – Drucksache 15/5987 – Wer stimmt dafür? – Wer stimmt dagegen? – Enthalungen? – Sammelübersicht 235 ist mit Stimmen von PD, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und CDU/CSU bei egenstimmen der FDP angenommen. Ich rufe den Zusatzpunkt 2 auf: Beratung der Beschlussempfehlung des Ausschusses nach Art. 77 des Grundgesetzes (Vermittlungsausschuss)

rung des Abfallverbringungsgesetzes sowie






(A) )



(B) )


Vizepräsidentin Dr. h. c. Susanne Kastner

zur Auflösung und Abwicklung der Anstalt
Solidarfonds Abfallrückführung
– Drucksachen 15/5243, 15/5523, 15/5726,
15/5916, 15/5976 –
Berichterstattung:
Abgeordneter Michael Müller (Düsseldorf)


Wird das Wort zur Berichterstattung gewünscht? –
Das ist nicht der Fall.

Wir kommen dann zur Abstimmung. Der Vermitt-
lungsausschuss hat gemäß § 10 Abs. 3 Satz 1 seiner Ge-
schäftsordnung beschlossen, dass im Deutschen Bundes-
tag über die Änderungen gemeinsam abzustimmen ist.
Wer stimmt für die Beschlussempfehlung des Vermitt-
lungsausschusses auf Drucksache 15/5976? – Gegen-
probe! – Enthaltungen? – Die Beschlussempfehlung ist
mit den Stimmen des ganzen Hauses angenommen.

Ich rufe die Tagesordnungspunkte 3 a und 3 b auf:
a) Beratung der Beschlussempfehlung und des Be-

richts des 2. Untersuchungsausschusses nach
Art. 44 des Grundgesetzes
– Drucksache 15/5975 –
Berichterstattung:
Abgeordnete Michael Hartmann (Wackernheim)

Michaela Noll
Jerzy Montag
Hellmut Königshaus

b) Beratung des Antrags der Abgeordneten Hellmut
Königshaus, Dr. Max Stadler, Dr. Werner Hoyer,
weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP
Verbesserung der Praxis der Visavergabe und
Schaffung gemeinsamer Visastellen der Schen-
genstaaten
– Drucksache 15/5977 –
Überweisungsvorschlag:
Auswärtiger Ausschuss (f)

Innenausschuss
Rechtsausschuss

Nach einer interfraktionellen Vereinbarung ist für die
Aussprache eine Stunde vorgesehen. – Ich höre keinen
Widerspruch. Dann ist das so beschlossen.

Ich eröffne die Aussprache. Das Wort hat der Kollege
Volker Neumann, SPD-Fraktion.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Volker Neumann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Dieser Untersuchungsausschuss hat so begonnen, wie
    viele Untersuchungsausschüsse beginnen: mit einer
    Reihe von parlamentarischen Anfragen bis hin zu einer
    Großen Anfrage, die alle beantwortet sind. Daneben ha-
    ben sich der Auswärtige Ausschuss und der Innenaus-
    schuss mit den Fragen der Visaerteilung befasst. Auch
    dort schien alles geklärt zu sein. Es gab einen neuen Er-
    lass. Dennoch haben Sie einen Untersuchungsausschuss
    verlangt, der dann eingesetzt worden ist, um die Visa-
    praxis insbesondere in Kiew zu untersuchen.

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    (C (D Mein Bedarf an Untersuchungsausschüssen war eientlich gedeckt; ich hatte zuvor vier. Dennoch habe ich s als Mitglied des Auswärtigen Ausschusses als Verflichtung angesehen, an diesem Ausschuss teilzunehen. Mit vier Ausschüssen hat man etwas Erfahrung esammelt: In der 12. Wahlperiode gab es den so geannten Schalck-Ausschuss, dann – auch in der 2. Wahlperiode – den Treuhand-Ausschuss. Nach Bendigung solcher Untersuchungsausschüsse werden oft ie Ergebnisse von Gerichtsverfahren, die durch diese ntersuchungsausschüsse ins Rollen kommen, dem undestag, der eigentlich der Auftraggeber ist, gar nicht ehr mitgeteilt. Ich will zwei Beispiele nennen, damit sie auch Ihnen ur Kenntnis kommen und hier im Protokoll stehen. In der 13. Wahlperiode hat sich der Untersuchungs usschuss DDR-Vermögen bemüht, beiseite geschaffes Vermögen der Stasi, der Außenhandelsbetriebe, der ED oder auch veruntreutes Vermögen bei Treuhandfiren festzustellen. (Reinhard Grindel [CDU/CSU]: Das ist eine Abschiedsrede! Sie sollen zum Untersuchungsausschuss sprechen!)


    nteressant ist dabei, dass dieser Ausschuss im Jahr 1997
    rdnungsgelder gegen Dr. Gysi, gegen André Brie und
    isky verhängt hat. Im Jahr 2004 sind diese Ordnungs-
    elder als rechtmäßig bestätigt worden. Die Zeugen ha-
    en die Frage, ob sie etwas über das Auslandsvermögen
    er SED wissen, verneint. Diese Verweigerung der Aus-
    age hat zu den Ordnungsgeldern geführt. Es wäre
    chön, wenn die Herren der PDS heute ihre Kenntnisse
    ber das Auslandsvermögen der SED mitteilten.
    In der letzten Wahlperiode gab es im Parteispenden-
    ntersuchungsausschuss wieder ein Ordnungsgeldver-
    ahren. Sie erinnern sich an den Ausschuss, in dem es
    m die schwarzen Kassen der CDU ging. Der ehemalige
    err Bundeskanzler verweigert ja bis heute eine Aus-
    age zu der Frage, woher die Millionen kamen, die seine
    acht festigten.


    (Hellmut Königshaus [FDP]: Ist das im VisaAusschuss besprochen worden? – Eckart von Klaeden [CDU/CSU]: Jetzt mal zur Sache!)


    s wurde auch ein Ordnungsgeld verhängt gegen den
    essischen Ministerpräsidenten Koch wegen Verweige-
    ung des Eides auf die Richtigkeit und die Vollständig-
    eit seiner Aussage. In dieser Wahlperiode hat das Ver-
    altungsgericht festgestellt, dass das Ordnungsgeld
    echtmäßig verhängt worden ist. Herr Koch hat bezahlt;
    en Eid hat er nicht geleistet.
    Aus diesem Untersuchungsausschuss gab es zwei
    eitere Neuerungen, die auch in diesem Untersuchungs-
    usschuss eine Rolle gespielt haben. Wir haben im
    arteispenden-Untersuchungsausschuss für mehr
    ransparenz gesorgt, indem die Protokolle nach Ab-
    chluss des Untersuchungsausschusses für jeden zugäng-
    ich gemacht worden sind. Das haben wir bei zwei wei-
    eren Ausschüssen ebenso gemacht. Ich bin sehr dankbar






    (A) )



    (B) )


    Volker Neumann (Bramsche)


    dafür; denn dies führt dazu, dass nicht mehr aus der Er-
    innerung zitiert wird, sondern dass das Protokoll gilt.

    Die zweite Neuerung, die ich lange angeregt habe, hat
    dieser Ausschuss eingeführt, nämlich die Live-Übertra-
    gung von Zeugenvernehmungen unter bestimmten Vo-
    raussetzungen. Im Parteispenden-Untersuchungsaus-
    schuss war das zwar rechtlich möglich, aber die Zeugen
    wollten nicht – bis auf einen: Franz Müntefering. Aber
    da wollte die CDU nicht mehr. Also kam es nicht zur
    Live-Übertragung.

    Diese Diskussion hat aber zu einem Gesetz geführt,
    das die Möglichkeit geschaffen hat, Live-Übertragungen
    vorzunehmen. So haben die Zeugen Dr. Volmer, Bundes-
    minister Fischer, Herr Pleuger und Bundesminister
    Schily die Möglichkeit gehabt, ihre Aussagen den Bür-
    gern öffentlich mitzuteilen. Die Medien haben positiv
    darüber berichtet. Auch bei den Bürgern ist das nach
    meinem Eindruck positiv aufgenommen worden.

    Die Live-Übertragung hat zu mehr Transparenz ge-
    führt. Die Öffentlichkeit kann sich nun selbst ein Bild
    von den Aussagen machen, und zwar im wahrsten Sinne
    des Wortes, und ist nicht auf die parteilichen Stellung-
    nahmen der Obleute nach den Sitzungen angewiesen. Im
    Übrigen kann sie die Aussagen mit den Presseberichten
    in den Medien vergleichen und wird feststellen, dass das
    nicht immer übereinstimmt.

    Eine Anmerkung dazu: Diese Erfahrung haben wir
    auch am Sonntag gemacht; denn die Umfrage erbrachte
    bei den Bürgern ganz andere Ergebnisse als bei den an-
    wesenden Medienvertretern. Man musste also feststel-
    len, dass die Authentizität des Bildes besser ist, als wenn
    man mittelbar etwas erfährt. Vielleicht war es für man-
    che Berichterstatter ganz heilsam, sich diese Differenz
    anzusehen.

    Für mich und meine Kollegen haben diese Live-Über-
    tragungen übrigens auch zur Nachdenklichkeit geführt;
    denn in diesen Live-Übertragungen wurden auch wir be-
    achtet, die Art, wie wir gefragt haben. Manchmal wur-
    den Statements abgegeben und manchmal wurden Be-
    weiserhebung und Beweiswürdigung durcheinander
    gebracht.

    Untersuchungsausschüsse haben immer eine be-
    stimmte Zielrichtung. In der Vergangenheit war es
    meist Konsens, einen bestimmten Fall aufzuklären.
    Manchmal war es auch einfach nur eine so genannte
    Skandal-Enquete, indem man einen Auftrag gab – wie in
    diesem Fall –, in dem die Vorurteile schon im Antrag
    standen, und diejenigen, die den Antrag gestellt haben –
    in diesem Fall die Opposition –, sich selbst den Auftrag
    erteilt haben, möglichst viele Vorurteile zu bestätigen.
    Die Skandalisierung der Vorgänge an der Botschaft in
    Kiew diente nicht dazu, die Mängel dort zu beseitigen
    – denn nach übereinstimmender Meinung waren diese
    Mängel schon beseitigt, als der Ausschuss eingesetzt
    worden ist –, sondern es ging darum, das Ansehen des
    Bundesaußenministers zu schädigen. Man hatte sich zu-
    nächst auf Dr. Volmer eingeschossen, dem man meiner
    Ansicht nach Unrecht getan hat.

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    (C (D (Beifall bei Abgeordneten der SPD sowie des Abg. Jerzy Montag [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    enn in der Zeit, in der der nach ihm benannte Erlass im
    uswärtigen Amt gefertigt worden ist, war er wegen
    rankheit mehrere Monate gar nicht im Dienst. Er hat
    hn nur später vorgestellt. Bundesaußenminister Fischer
    at – jeder hat es sehen können – die politische Verant-
    ortung für die missverständlichen Erlasse, die Fehlin-
    erpretationen und die späte Behebung der Mängel in
    iew übernommen.
    Ich hatte zunächst große Bedenken, dass die Vermi-

    chung von Politik und „sex and crime“ letztlich de-
    en Argumente liefern würde, die mit einer latenten
    remdenfeindlichkeit bestimmte Stammtische erobern
    ollen. Die anfängliche pauschalierende Verunglimp-
    ung von Ukrainern, Kosovaren und Albanern ist dann
    ott sei Dank gestoppt worden. Vielleicht ist das auch
    nser Verdienst.


    (Beifall des Abg. Markus Meckel [SPD])

    er mögliche Schaden einer solchermaßen geschürten
    remdenfeindlichkeit für unsere exportorientierte Wirt-
    chaft und unser Land liegt auf der Hand: Wir verspielen
    nseren Ruf von Weltoffenheit und Toleranz, den wir
    ühsam erworben haben.
    Sie hatten gesagt, das sei vielleicht meine letzte Rede.
    as kann sein; möglicherweise werde ich nicht mehr ge-
    ählt. Deshalb möchte ich mich ganz persönlich bei de-
    en bedanken, mit denen ich in den letzten 20 Jahren
    ber Parteigrenzen hinweg zusammengearbeitet habe:
    m Auswärtigen Ausschuss, im Menschenrechtsaus-
    chuss, im Parlamentarischen Kontrollgremium der
    achrichtendienste, in der Deutsch-Chinesischen Parla-
    entariergruppe und im Tibet-Gesprächskreis.


    (Siegfried Kauder [Villingen-Schwenningen] [CDU/CSU]: Schon wieder eine Abschiedsrede!)


    ch war ganz gern Abgeordneter und die Arbeit hat mich
    efriedigt.
    Das gilt übrigens auch für den „Untersuchungsaus-

    chuss der langen Nächte“. Als ich meiner Frau nach
    ernehmungen, die teilweise bis 2 oder 3 Uhr nachts
    auerten, erzählte, dass wir am 12. Mai von 13.37 Uhr
    is 6 Uhr morgens getagt hatten, meinte sie: Manchmal
    pinnt ihr. – Ich finde, da hatte sie Recht.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie des Abg. Harald Leibrecht [FDP])