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    Plenarprotokoll 15/181 – zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Angelica Schwall-Düren, Günter Gloser, Kurt Bodewig, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion der SPD so- wie der Abgeordneten Rainder Steenblock, Ulrike Höfken, Marianne Tritz, weiterer Abgeordneter und der Fraktion des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN: Für eine zukunftsge- richtete Weiterführung der Lissa- bon-Strategie – Neue Impulse zur wirtschaftlichen, sozialen und ökolo- gischen Erneuerung – zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Werner Hoyer, Jürgen Türk, Dr. Claudia Winterstein, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion der FDP: Zur Tagung des Europäischen Rates am 22./23. März 2005 – Stabilität Gerhard Schröder, Bundeskanzler . . . . . . . . . Dr. Angela Merkel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Gert Weisskirchen (Wiesloch) (SPD) . . . . . . Franz Müntefering (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Friedbert Pflüger (CDU/CSU) . . . . . . . . . Franz Müntefering (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Wolfgang Gerhardt (FDP) . . . . . . . . . . . . Krista Sager (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) Michael Glos (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Angelica Schwall-Düren (SPD) . . . . . . . . Petra Pau (fraktionslos) . . . . . . . . . . . . . . . . . 17073 C 17078 A 17081 D 17082 B 17085 D 17086 B 17086 C 17088 C 17090 C 17093 C 17095 B Deutscher B Stenografisch 181. Sitz Berlin, Donnerstag, d I n h a l Glückwünsche zum Geburtstag des Abgeord- neten Ernst Bahr (Neuruppin) . . . . . . . . . . . Ergänzung und Abwicklung der Tagesord- nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Absetzung des Tagesordnungspunktes 26 . . . Tagesordnungspunkt 10: a) Abgabe einer Erklärung durch den Bun- deskanzler: zum bevorstehenden Euro- päischen Rat in Brüssel am 16. und 17. Juni 2005 b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für die Angelegenheiten der Europäischen Union c d 17071 A 17071 A 17072 D und Wachstum stärken (Drucksachen 15/5116, 15/5131, 15/5711) 17072 D undestag er Bericht ung en 16. Juni 2005 t : ) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für die Angelegenheiten der Europäischen Union zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Werner Hoyer, Dr. Claudia Winterstein, Sabine Leutheusser- Schnarrenberger, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Die finanzielle Vorausschau der EU den neuen Aufga- ben anpassen (Drucksachen 15/2978, 15/5709) . . . . . . . ) Antrag der Abgeordneten Dr. Claudia Winterstein, Dr. Werner Hoyer, Dr. Andreas Pinkwart, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: EU-Haushalt auf höchstens 1 Prozent des Brutto- nationaleinkommens begrenzen (Drucksache 15/5361) . . . . . . . . . . . . . . . 17073 A 17073 B Rainder Steenblock (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17096 A II Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 181. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 16. Juni 2005 Tagesordnungspunkt 11: a) Antrag der Abgeordneten Dr. Michael Meister, Heinz Seiffert, Dietrich Austermann, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU: Steigende Staatsverschuldung verhindern – Auf- weichung des europäischen Stabilitäts- und Wachstumspakts zurücknehmen (Drucksache 15/5250) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Zweite und dritte Beratung des von den Abgeordneten Ernst Burgbacher, Rainer Funke, Otto Fricke, weiteren Abgeordne- ten und der Fraktion der FDP eingebrach- ten Entwurfs eines Gesetzes zur Ände- rung des Grundgesetzes (Aufnahme von Stabilitätskriterien in das Grundgesetz) (Drucksachen 15/3721, 15/5703) . . . . . . . Georg Fahrenschon (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Barbara Hendricks, Parl. Staatssekretärin BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ernst Burgbacher (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) Klaus-Peter Willsch (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Ortwin Runde (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marco Wanderwitz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 5: a) Beschlussempfehlung des Ausschusses nach Art. 77 des Grundgesetzes (Vermitt- lungsausschuss) zu dem Gesetz zur Neu- ordnung des Lebensmittel- und des Fut- termittelrechts (Drucksachen 15/3657, 15/4244, 15/4632, 15/5733) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Beschlussempfehlung des Ausschusses nach Art. 77 des Grundgesetzes (Vermitt- lungsausschuss) zu dem Gesetz zur Um- setzung der EG-Richtlinie über die Bewertung und Bekämpfung von Um- gebungslärm (Drucksachen 15/3782, 15/3921, 15/4024, 15/4377, 15/4412, 15/5734) . . . . . . . . . . . c) Beschlussempfehlung des Ausschusses nach Art. 77 des Grundgesetzes (Vermitt- lungsausschuss) zu dem Siebten Gesetz zur Änderung des Gesetzes gegen Wett- bewerbsbeschränkungen (Drucksachen 15/3640, 15/5049, 15/5430, 15/5735) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . d) Beschlussempfehlung des Ausschusses nach Art. 77 des Grundgesetzes (Vermitt- lungsausschuss) zu dem Zweiten Gesetz e T a b c d e f g 17098 B 17098 B 17098 C 17099 D 17102 C 17103 B 17104 D 17105 D 17107 A 17108 B 17108 B 17108 C zur Neuregelung des Energiewirt- schaftsrechts (Drucksachen 15/3917, 15/4068, 15/5268, 15/5429, 15/5736) . . . . . . . . . . . . . . . . . . ) Beschlussempfehlung des Ausschusses nach Art. 77 des Grundgesetzes (Vermitt- lungsausschuss) zu dem Gesetz zur Um- setzung des Urteils des Bundesverfas- sungsgerichts vom 3. März 2004 (akustische Wohnraumüberwachung) (Drucksachen 15/4533, 15/5486, 15/5621, 15/5737) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 29: ) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Neuorganisation der Bundes- finanzverwaltung (Drucksache 15/5567) . . . . . . . . . . . . . . . ) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines … Ge- setzes zur Änderung des Strafgesetz- buchs (… StrRÄndG) (Drucksache 15/5653) . . . . . . . . . . . . . . . ) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Conterganstiftung für behinderte Menschen (Conterganstif- tungsgesetz – ContStifG) (Drucksache 15/5654) . . . . . . . . . . . . . . . ) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zu dem Vertrag vom 10. November und 19. Dezember 2003 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Österreich über die grenz- überschreitende Zusammenarbeit zur polizeilichen Gefahrenabwehr und in strafrechtlichen Angelegenheiten (Drucksache 15/5568) . . . . . . . . . . . . . . . ) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Änderung des Düngemittelge- setzes und des Saatgutverkehrsgesetzes (Drucksache 15/5655) . . . . . . . . . . . . . . . ) Erste Beratung des von den Fraktionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Sieb- ten Buches Sozialgesetzbuch (Drucksache 15/5669) . . . . . . . . . . . . . . . ) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zu dem Abkommen vom 25. August 2004 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Aser- baidschan zur Vermeidung der Doppel- 17108 C 17108 C 17109 B 17109 B 17109 B 17109 C 17109 C 17109 C Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 181. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 16. Juni 2005 III besteuerung auf dem Gebiet der Steu- ern vom Einkommen und vom Ver- mögen (Drucksache 15/5518) . . . . . . . . . . . . . . . . h) Antrag der Abgeordneten Renate Gradistanac, Annette Faße, Bettina Hagedorn, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD sowie der Abgeordneten Undine Kurth (Quedlinburg), Irmingard Schewe-Gerigk, Volker Beck (Köln), wei- terer Abgeordneter und der Fraktion des BÜNDNISSES 90/DIEGRÜNEN: Fami- lienurlaub in Deutschland zukunftsfä- hig gestalten (Drucksache 15/5685) . . . . . . . . . . . . . . . . i) Antrag der Abgeordneten Renate Blank, Dirk Fischer (Hamburg), Eduard Oswald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU: Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Binnenschifffahrt durch konsequente Ausschöpfung aller EU- kompatiblen Beihilfemaßnahmen stär- ken (Drucksache 15/4386) . . . . . . . . . . . . . . . . j) Antrag der Abgeordneten Renate Blank, Dirk Fischer (Hamburg), Eduard Oswald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU: Das Verkehrssystem Wasserstraße in Deutschland nachhal- tig stärken – Handlungskonzept für zu- kunftsfähige Binnenschifffahrt rasch umsetzen (Drucksache 15/5022) . . . . . . . . . . . . . . . . k) Antrag der Abgeordneten Klaus Hofbauer, Maria Eichhorn, Eduard Oswald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/ CSU: Europäische Metropolen Mün- chen und Prag auf dem Schienenweg at- traktiv verbinden (Drucksache 15/5107) . . . . . . . . . . . . . . . . l) Antrag der Abgeordneten Horst Friedrich (Bayreuth), Joachim Günther (Plauen), Eberhard Otto (Godern), weiterer Abge- ordneter und der Fraktion der FDP: Keine Rezentralisierung der Deutschen Bahn – Kurs der Bahnreform beibehalten (Drucksache 15/5124) . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 6: Antrag der Abgeordneten Birgit Homburger, Angelika Brunkhorst, Michael Kauch, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Umwandlungskonzept für Truppenübungs- platz Münsingen erarbeiten und umsetzen (Drucksache 15/5275) . . . . . . . . . . . . . . . . . . T a b c d e f g h 17109 D 17109 D 17110 A 17110 A 17110 B 17110 B 17110 B agesordnungspunkt 30: ) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Ersten Gesetzes zur Änderung des Binnenschifffahrtsaufgabengesetzes (Drucksachen 15/5557, 15/5683) . . . . . . . ) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Ge- meindefinanzreformgesetzes und ande- rer Gesetze (Drucksachen 15/5565, 15/5704) . . . . . . . ) Zweite Beratung und Schlussabstimmung des von der Bundesregierung eingebrach- ten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Ab- kommen vom 31. Juli 2002 zwischen der Regierung der Bundesrepublik Deutschland und dem Obersten Rat der Europäischen Schulen über die Europäi- sche Schule in Frankfurt am Main (Drucksachen 15/5517, 15/5699) . . . . . . . ) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Ersten Gesetzes zur Änderung des Allgemeinen Eisenbahngesetzes (Drucksachen 15/5408, 15/5708) . . . . . . . ) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Unternehmensinte- grität und Modernisierung des Anfech- tungsrechts (UMAG) (Drucksachen 15/5092, 15/5693) . . . . . . . ) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Einführung von Ka- pitalanleger-Musterverfahren (Drucksachen 15/5091, 15/5695) . . . . . . . ) – Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN ein- gebrachten Entwurfs eines Vierzehn- ten Gesetzes zur Änderung des Arz- neimittelgesetzes (Drucksachen 15/5316, 15/5728) . . . . – Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Ent- wurfs eines Vierzehnten Gesetzes zur Änderung des Arzneimittelgesetzes (Drucksachen 15/5656, 15/5728) . . . . – Zweite und dritte Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs ei- nes Gesetzes zur Änderung des Ge- setzes über die Werbung auf dem Gebiete des Heilwesens (Drucksachen 15/4117, 15/5728) ) – Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der SPD und des 17110 C 17110 D 17111 A 17111 B 17111 C 17111 D 17112 A 17112 B 17112 B IV Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 181. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 16. Juni 2005 BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN ein- gebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Abfallverbrin- gungsgesetzes sowie zur Auflösung und Abwicklung der Anstalt Soli- darfonds Abfallrückführung (Drucksachen 15/5243, 15/5726) . . . . – Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Änderung des Abfallverbringungsgesetzes so- wie zur Auflösung und Abwicklung der Anstalt Solidarfonds Abfallrück- führung (Drucksachen 15/5523, 15/5726) i) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Kontrolle hochradio- aktiver Strahlenquellen (Drucksachen 15/5284, 15/5719) . . . . . . . j) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über das Zweckvermö- gen des Bundes bei der Landwirtschaft- lichen Rentenbank und zur Änderung des Gesetzes über die Landwirtschaft- liche Rentenbank (Drucksachen 15/5566, 15/5681) . . . . . . . k) Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der SPD, der CDU/CSU, des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Ergänzung des NS-Ver- folgtenentschädigungsgesetzes (Zwei- tes Entschädigungsrechtsergänzungsge- setz – 2. EntschRErgG) (Drucksachen 15/5576, 15/5684, 15/5725) l) Zweite und dritte Beratung des vom Bun- desrat eingebrachten Entwurfs eines Ge- setzes zur Änderung des Reichsvermö- gen-Gesetzes (Drucksachen 15/2135, 15/5537) . . . . . . . m) Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der SPD und des BÜNDNIS- SES 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Reorganisa- tion der Bundesanstalt für Post und Te- lekommunikation Deutsche Bundes- post und zur Änderung anderer Gesetze (Drucksachen 15/5573, 15/5727) . . . . . . . n) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Verkehr, Bau- und Woh- nungswesen – zu dem Antrag der Abgeordneten Karin Rehbock-Zureich, Reinhard Weis (Stendal), Sören Bartol, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der o p q 17112 D 17112 D 17113 B 17113 C 17113 D 17114 B 17114 C SPD sowie der Abgeordneten Winfried Hermann, Kerstin Andreae, Volker Beck (Köln), weiterer Abgeordneter und der Fraktion des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN: Entlastung des süd- deutschen Raumes vom Fluglärm des Flughafens Zürich durchsetzen – zu dem Antrag der Abgeordneten Thomas Dörflinger, Siegfried Kauder (Bad Dürrheim), Hans-Peter Repnik, weiterer Abgeordneter und der Frak- tion der CDU/CSU: Rechtsverord- nung nach der Luftverkehrsordnung umgehend erlassen – Rückübertra- gung der Flugsicherung über süd- deutschem Gebiet – zu dem Antrag der Abgeordneten Birgit Homburger, Ernst Burgbacher, Horst Friedrich (Bayreuth), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Lärmschutz durch Rechtsver- ordnung über süddeutschem Raum sichern – Flugsicherheit gewährleis- ten (Drucksachen 15/744, 15/651, 15/755, 15/1028) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Tourismus zu dem Antrag der Abgeordneten Engelbert Wistuba, Horst Kubatschka, Annette Faße, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD sowie der Abgeordneten Undine Kurth (Quedlinburg), Ursula Sowa, Volker Beck (Köln), weiterer Abgeordneter und der Fraktion des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜ- NEN: Die vielfältigen Potenziale des Wirtschaftsfaktors Kulturtourismus wei- ter erschließen (Drucksachen 15/5120, 15/5667) . . . . . . . ) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Verkehr, Bau- und Woh- nungswesen zu dem Antrag der Abgeord- neten Sören Bartol, Sabine Bätzing, Uwe Beckmeyer, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD sowie der Abgeordneten Franziska Eichstädt-Bohlig, Volker Beck (Köln), Peter Hettlich, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion des BÜNDNIS- SES 90/DIE GRÜNEN: Das Programm „Soziale Stadt“ weiterentwickeln und ausweiten (Drucksachen 15/4660, 15/5712) . . . . . . . ) Antrag der Fraktionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Ab- rüstungsbefugnisse der Vereinten Na- tionen stärken – UNMOVIC-Kompe- tenzen erhalten (Drucksache 15/5589) . . . . . . . . . . . . . . . 17114 D 17115 B 17115 C 17115 D Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 181. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 16. Juni 2005 V r) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Verkehr, Bau- und Woh- nungswesen zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Städtebaulicher Bericht der Bundesregierung 2004 Nachhaltige Stadtentwicklung – ein Ge- meinschaftswerk (Drucksachen 15/4610, 15/4903 Nr. 2, 15/5710) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . s) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Verkehr, Bau- und Woh- nungswesen zu dem Antrag der Abgeord- neten Sören Bartol, Ludwig Stiegler, Uwe Beckmeyer, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD sowie der Abgeord- neten Albert Schmidt (Ingolstadt), Volker Beck (Köln), Cornelia Behm, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion des BÜND- NISSES 90/DIE GRÜNEN: Car-Sharing als innovative Verkehrsdienstleistung im Umweltverbund fördern (Drucksachen 15/5586, 15/5707) . . . . . . . t) Beschlussempfehlung und Bericht des Fi- nanzausschusses zu dem Antrag der Frak- tionen der SPD und des BÜNDNIS- SES 90/DIE GRÜNEN: Steuervereinfa- chung im Vollzug – Vorteil für Bürger, Betriebe und Verwaltung (Drucksachen 15/5466, 15/5692) . . . . . . . u) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Gesundheit und Soziale Sicherung – zu dem Antrag der Abgeordneten Silvia Schmidt (Eisleben), Angelika Krüger-Leißner, Gudrun Schaich- Walch, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD sowie der Abgeord- neten Ursula Sowa, Volker Beck (Köln), Birgitt Bender, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion des BÜND- NISSES 90/DIE GRÜNEN: Stärkung der Künstlersozialversicherung – zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Heinrich L. Kolb, Hans-Joachim Otto (Frankfurt), Ernst Burgbacher, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Finanzierung der Künstler- sozialversicherung sichern (Drucksachen 15/5119, 15/5476, 15/5713) v) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Familie, Senioren, Frauen und Jugend zu dem Antrag der Fraktionen der SPD, des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜ- NEN und der FDP: Deutsch-Russischen Jugendaustausch ausweiten und stär- ken (Drucksachen 15/4530, 15/5715) . . . . . . . w x Z a b c d e 17115 D 17116 A 17116 B 17116 C 17116 D ) Beschlussempfehlung und Bericht des Auswärtigen Ausschusses zu dem Antrag der Abgeordneten Gert Weisskirchen (Wiesloch), Gernot Erler, Kerstin Griese, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD sowie der Abgeordneten Dr. Ludger Volmer, Claudia Roth (Augsburg), Marianne Tritz, weiterer Abgeordneter und der Fraktion des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN: Der Nahe und Mittlere Osten als Nachbar und Partner der EU (Drucksachen 15/3206, 15/5697) . . . . . . . ) Beschlussempfehlungen des Petitionsaus- schusses: Sammelübersichten 211, 212, 213, 214 und 215 zu Petitionen (Drucksachen 15/5594, 15/5595, 15/5596, 15/5597, 15/5598) . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatztagesordnungspunkt 7: ) Antrag der Fraktionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Luft- reinhaltungsgesetze vollziehen – Risi- ken durch Feinstaub senken (Drucksache 15/5687) . . . . . . . . . . . . . . . ) Antrag der Fraktionen der SPD, der CDU/ CSU, des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜ- NEN und der FDP: Erinnerung und Gedenken an die Vertreibungen und Massaker an den Armeniern 1915 – Deutschland muss zur Versöhnung zwi- schen Türken und Armeniern beitragen (Drucksache 15/5689) . . . . . . . . . . . . . . . ) Antrag der Fraktionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Für eine parlamentarische Mitwirkung im System der Vereinten Nationen (Drucksache 15/5690) . . . . . . . . . . . . . . . ) Antrag der Abgeordneten Sabine Bätzing, Ute Berg, Renate Gradistanac, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD sowie der Abgeordneten Jutta Dümpe- Krüger, Volker Beck (Köln), Ekin Deligöz, weiterer Abgeordneter und der Fraktion des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Schwule und lesbische Jugendliche – Mittendrin statt außen vor (Drucksache 15/5691) . . . . . . . . . . . . . . . ) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit zu dem Antrag der Ab- geordneten Dr. Peter Paziorek, Dr. Maria Flachsbarth, Dr. Klaus W. Lippold (Offen- bach), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU: Langfristiges Gesamtkonzept zur Reduzierung der Schadstoffbelastung in der Luft not- wendig (Drucksachen 15/5330, 15/5721) . . . . . . . 17117 A 17117 B 17117 C 17117 D 17117 D 17118 A 17118 B VI Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 181. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 16. Juni 2005 f) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Tourismus – zu dem Antrag der Abgeordneten Annette Faße, Renate Gradistanac, Bettina Hagedorn, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion der SPD sowie der Abgeordneten Undine Kurth (Quedlinburg), Werner Schulz (Ber- lin), Volker Beck (Köln), weiterer Ab- geordneter und der Fraktion des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Öffnungszeiten der Außengastrono- mie während der Fußballweltmeis- terschaft 2006 flexibel handhaben – zu dem Antrag der Abgeordneten Jürgen Klimke, Klaus Brähmig, Ernst Hinsken, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU: Deutsch- land für die Fußballweltmeister- schaft 2006 fit machen – Längere Öffnungszeiten der Außengastrono- mie ermöglichen – zu dem Antrag der Abgeordneten Ernst Burgbacher, Gudrun Kopp, Detlef Parr, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Sperrzeiten für Außengastronomie zur Fußballwelt- meisterschaft 2006 verbraucher- freundlicher gestalten – Freigabe der Ladenöffnungszeiten ermögli- chen (Drucksachen 15/5585, 15/5452, 15/5581, 15/5716) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . g) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für wirtschaftliche Zusam- menarbeit und Entwicklung zu dem Antrag der Abgeordneten Dagmar Schmidt (Me- schede), Karin Kortmann, Sabine Bätzing, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD sowie der Abgeordneten Thilo Hoppe, Volker Beck (Köln), Irmingard Schewe-Gerigk, weiterer Abgeordneter und der Fraktion des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN: Geschlechtergerechtig- keit bleibt zentrale Voraussetzung für Entwicklung – Zehn Jahre nach der UN- Weltfrauenkonferenz in Peking (Drucksachen 15/5031, 15/5643) . . . . . . . h) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für wirtschaftliche Zusam- menarbeit und Entwicklung zu dem An- trag der Abgeordneten Dagmar Schmidt (Meschede), Karin Kortmann, Lothar Binding (Heidelberg), weiterer Abgeord- neter und der Fraktion der SPD sowie der Abgeordneten Thilo Hoppe, Volker Beck (Köln), Katrin Göring-Eckardt, Krista Sager und der Fraktion des BÜNDNIS- SES 90/DIE GRÜNEN: Entwicklungs- i) T a b D D J H D C E T a 17118 C 17119 A partnerschaften mit der Wirtschaft weiterentwickeln – gemeinsam Armut bekämpfen (Drucksachen 15/3327, 15/5638) . . . . . . . Beschlussempfehlung des Rechtsaus- schusses: Übersicht 11 über die dem Deutschen Bundestag zugeleiteten Streitsachen vor dem Bundesverfas- sungsgericht (Drucksache 15/5696) . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 12: ) Erste Beratung des von den Fraktionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜ- NEN eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Beschleunigung der Umsetzung von öffentlich-privaten Partnerschaf- ten und zur Verbesserung gesetzlicher Rahmenbedingungen für öffentlich-pri- vate Partnerschaften (Drucksache 15/5668) . . . . . . . . . . . . . . . ) Antrag der Abgeordneten Dr. Klaus W. Lippold (Offenbach), Hartmut Schauerte, Christian Freiherr von Stetten, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/ CSU: Wachstumsstrategie für Deutsch- land: Public Private Partnership weiterentwi- ckeln und nunmehr realisieren – Infra- struktur optimieren, Investitionsstau auflösen (Drucksache 15/5676) . . . . . . . . . . . . . . . r. Michael Bürsch (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . r. Klaus W. Lippold (Offenbach) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . utta Krüger-Jacob (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . orst Friedrich (Bayreuth) (FDP) . . . . . . . . . r. Margrit Wetzel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . hristian Freiherr von Stetten (CDU/CSU) . . rnst Hinsken (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 13: ) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Verbraucherschutz, Er- nährung und Landwirtschaft zu dem An- trag der Abgeordneten Gerda Hasselfeldt, Peter H. Carstensen (Nordstrand), Marlene Mortler, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU: Länd- liche Räume durch eine moderne und innovative Landwirtschaft stärken und damit Arbeitsplätze sichern (Drucksachen 15/5249, 15/5647) . . . . . . . 17119 B 17119 C 17119 D 17120 A 17120 B 17122 A 17123 B 17124 B 17125 B 17126 D 17127 C 17128 D Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 181. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 16. Juni 2005 VII b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Verbraucherschutz, Er- nährung und Landwirtschaft zu dem An- trag der Abgeordneten Marlene Mortler, Peter H. Carstensen (Nordstrand), Gerda Hasselfeldt, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU: Das deutsche Biosiegel erfolgreich umsetzen (Drucksachen 15/4840, 15/5645) . . . . . . . c) Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- schusses für Verbraucherschutz, Ernäh- rung und Landwirtschaft zu dem Antrag der Abgeordneten Gitta Connemann, Marlene Mortler, Ursula Heinen, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/ CSU: Mehr Verbraucherschutz durch eindeutigere Kennzeichnung und sen- dungsbezogene Rückstandsuntersuchun- gen von Geflügelfleischimporten in die EU aus Drittländern (Drucksachen 15/5247, 15/5646) . . . . . . . d) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit – zu dem Antrag der Abgeordneten Gitta Connemann, Dr. Peter Jahr, Peter H. Carstensen (Nordstrand), weiterer Ab- geordneter und der Fraktion der CDU/ CSU: Projekt des Umweltbundesam- tes zur so genannten unangekündig- ten Feldbeobachtung endgültig stop- pen – zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Christel Happach-Kasan, Hans- Michael Goldmann, Dr. Volker Wissing, weiterer Abgeordneter und der Frak- tion der FDP: Verdeckte und unan- gekündigte Feldbeobachtung durch Umweltbundesamt (UBA) stoppen (Drucksachen 15/4935, 15/5033, 15/5526) e) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Verbraucherschutz, Er- nährung und Landwirtschaft zu dem An- trag der Abgeordneten Hans-Michael Goldmann, Dr. Christel Happach-Kasan, Dr. Volker Wissing, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Agrarischen Veredlungsstandort Deutschland stär- ken – Bürokratie abbauen und Rahmen- bedingungen verbessern (Drucksachen 15/3103, 15/4409) . . . . . . . f) Zweite und dritte Beratung des vom Bun- desrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Grund- stückverkehrsgesetzes und des Land- pachtverkehrsgesetzes (Drucksachen 15/4535, 15/5613) . . . . . . . g h i j k D G R H W P T E J B F J B 17129 A 17129 A 17129 B 17129 C 17129 C ) Zweite und dritte Beratung des vom Bun- desrat eingebrachten Entwurfs eines … Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über die Gemeinschaftsaufgabe „Ver- besserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ (Drucksachen 15/4113, 15/4544) . . . . . . . ) Antrag der Abgeordneten Dr. Christel Happach-Kasan, Hans-Michael Goldmann, Dr. Karl Addicks, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: EU-Nitrat- richtlinie in nationales Recht umsetzen – Wettbewerbsnachteile für heimische Landwirte durch Düngeverordnung verhindern (Drucksache 15/4432) . . . . . . . . . . . . . . . ) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Agrarpolitischer Bericht 2005 der Bun- desregierung (Drucksache 15/4801) . . . . . . . . . . . . . . . ) Große Anfrage der Abgeordneten Dr. Christel Happach-Kasan, Hans-Michael Goldmann, Angelika Brunkhorst, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Weichenstellungen der Bundesre- gierung im Düngemittelrecht zur Ver- wertung von Sekundärrohstoffen in der Landwirtschaft und ihre Folgen für die Kreislaufwirtschaft (Drucksachen 15/1627, 15/2535) . . . . . . . ) Große Anfrage der Abgeordneten Hans- Michael Goldmann, Dr. Christel Happach- Kasan, Jürgen Türk, weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion der FDP: Situation der Landwirtschaft in den neuen Bun- desländern (Drucksachen 15/3624, 15/4384) . . . . . . . r. Gerald Thalheim, Parl. Staatssekretär BMVEL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . erda Hasselfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . enate Künast, Bundesministerin BMVEL . . ans-Michael Goldmann (FDP) . . . . . . . . . . altraud Wolff (Wolmirstedt) (SPD) . . . . . . eter Bleser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Waltraud Wolff (Wolmirstedt) (SPD) . . . . Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 14: rste Beratung des von den Abgeordneten oachim Stünker, Olaf Scholz, Hermann achmaier, weiteren Abgeordneten und der raktion der SPD sowie den Abgeordneten erzy Montag, Volker Beck (Köln), Birgitt ender, weiteren Abgeordneten und der 17129 D 17129 D 17130 A 17130 A 17130 B 17130 B 17132 C 17134 C 17136 C 17138 C 17140 B 17141 C 17142 B VIII Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 181. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 16. Juni 2005 Fraktion des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜ- NEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Neuregelung des Mindestkapitals der GmbH (MindestkapG) (Drucksache 15/5673) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Alfred Hartenbach, Parl. Staatssekretär BMJ . Andrea Astrid Voßhoff (CDU/CSU) . . . . . . . Rainer Funke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Olaf Scholz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Otto Bernhardt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 15: Anlage 2 Erklärung des Abgeordneten Michael Müller (Düsseldorf) (SPD) zur Abstimmung über die Beschlussempfehlung des Vermittlungsaus- schusses zu dem Gesetz zur Neuordnung des Lebensmittel- und Futtermittelrechts (Zusatz- tagesordnungspunkt 5 a) . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 3 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Ludwig Stiegler (SPD) zur Abstimmung über die Beschlussfassung des Vermittlungsaus- schusses zu dem Zweiten Gesetz zur Neure- gelung des Energiewirtschaftsrechts (Zusatz- 17144 C 17144 D 17144 C 17147 A 17147 C 17148 C 17157 B a) Antrag der Abgeordneten Carl-Ludwig Thiele, Gisela Piltz, Dr. Max Stadler, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Wiederherstellung des Bankge- heimnisses (Drucksache 15/5043) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Dr. Michael Meister, Heinz Seiffert, Otto Bernhardt, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU: Vorschriften zum Kon- tenabruf überarbeiten (Drucksache 15/5334) . . . . . . . . . . . . . . . . Carl-Ludwig Thiele (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Florian Pronold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Otto Bernhardt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Jutta Krüger-Jacob (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . t A E U z d G s A E ( n g A Z E M ( W 17149 C 17149 C 17149 D 17150 C 17151 D 17153 B 17154 B 17155 C 17157 A agesordnungspunkt 5 d) . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 4 rklärung nach § 31 GO der Abgeordneten lrike Höfken (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) ur Abstimmung über die Beschlussfassung es Vermittlungsausschusses zu dem Zweiten esetz zur Neuregelung des Energiewirt- chaftsrechts (Zusatztagesordnungspunkt 5 d) nlage 5 rklärung des Abgeordneten Jörg van Essen FDP) zur Abstimmung über den Entwurf ei- es Gesetzes zur Änderung des Reichsvermö- en-Gesetzes (Tagesordnungspunkt 30 l) . . . nlage 6 u Protokoll gegebene Rede zur Beratung des ntwurfs eines Gesetzes zur Neuregelung des indestkapitals der GmbH (MindestkapG) Tagesordnungspunkt 14) erner Schulz (Berlin) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17157 D 17158 A 17158 D 17158 D Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 181. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 16. Juni 2005 17071 (A) ) (B) ) 181. Sitz Berlin, Donnerstag, d Beginn: 9.0
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    Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 181. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 16. Juni 2005 17157 (A) ) (B) ) Erstens. Zu § 40 Abs. l Satz 2 Nr. 3 LFGB Protokollerklärung gebe ich nachfolgend zur Kenntnis: Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlage 2 Erklärung des Abgeordneten Michael Müller (Düsseldorf) (SPD) zur Abstimmung über die Beschluss- empfehlung des Vermittlungsausschusses zu dem Gesetz zur Neuordnung des Lebensmittel- und Futtermittelrechts (Zusatztagesordnungs- punkt 5 a) In den abschließenden Verhandlungen des Vermitt- lungsausschusses am 15. Juni 2005 ist eine Protokoll- erklärung der Bundesregierung vereinbart worden. Diese Protokollerklärung gebe ich nachfolgend zur Kenntnis. Die Bundesregierung gibt zu Art. l (Lebensmittel- und Futtermittelgesetzbuch) des genannten Gesetzes fol- gende Protokollerklärungen ab: e m d z s g h k A c k Ö s w m d n b d t s w f A t h t G h V e s n L w n s b A l e Abgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich Dr. Bauer, Wolf CDU/CSU 16.06.2005 Bosbach, Wolfgang CDU/CSU 16.06.2005 Fischer (Frankfurt), Joseph BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.06.2005 Heynemann, Bernd CDU/CSU 16.06.2005 Hintze, Peter CDU/CSU 16.06.2005 Laumann, Karl-Josef CDU/CSU 16.06.2005 Lengsfeld, Vera CDU/CSU 16.06.2005 Michalk, Maria CDU/CSU 16.06.2005 Multhaupt, Gesine SPD 16.06.2005 Nitzsche, Henry CDU/CSU 16.06.2005 Otto (Godern), Eberhard FDP 16.06.2005 Piltz, Gisela FDP 16.06.2005 Dr. Pinkwart, Andreas FDP 16.06.2005 Scheffler, Siegfried SPD 16.06.2005 Schily, Otto SPD 16.06.2005 (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht Die Einfügung „im Einzelfall“ hat zur Folge, dass in inem konkreten Fall Anhaltspunkte dafür vorliegen üssen, dass von einem Erzeugnis eine Gefährdung für ie Sicherheit und Gesundheit ausgeht und aufgrund un- ureichender wissenschaftlicher Erkenntnis oder aus onstigen Gründen die Unsicherheit nicht innerhalb der ebotenen Zeit behoben werden kann. Allgemein beste- ende Anhaltspunkte reichen nicht aus, die Öffentlich- eit über einen konkreten Sachverhalt im Sinne des bs. 1 zu informieren. Nicht jede neue wissenschaftli- he Erkenntnis, die nicht in Zusammenhang mit einem onkreten Verwaltungsvorgang steht, verpflichtet zur ffentlichkeitsinformation. Zweitens. Zu § 70 Abs. 7 LFGB § 70 Abs. 7 LFGB in der Fassung des Einigungsvor- chlags lautet wie folgt: „(7) Das Bundesministerium ird ermächtigt, durch Rechtsverordnung ohne Zustim- ung des Bundesrates Vorschriften dieses Gesetzes oder er aufgrund dieses Gesetzes erlassenen Rechtsverord- ungen zu streichen oder in ihrem Wortlaut einem ver- leibenden Anwendungsbereich anzupassen, soweit sie urch den Erlass entsprechender Vorschriften in unmit- elbar geltenden Rechtsakten der Europäischen Gemein- chaft im Anwendungsbereich dieses Gesetzes unan- endbar geworden sind.“ Diese Regelung erlaubt es dem Bundesministerium ür Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft, npassungen des nationalen Rechts an unmittelbar gel- endes Gemeinschaftsrecht, das Anwendungsvorrang at, ohne Zustimmung des Bundesrates vorzunehmen. Der Verordnungsgeber kann von der ihm eingeräum- en Befugnis, das Gesetz selbst zu ändern, nur restriktiv ebrauch machen; bestehen Unklarheiten über den In- alt oder die Reichweite einer unmittelbar geltenden orschrift der Europäischen Gemeinschaft, wäre eine ntsprechende Anpassung des Gesetzes Aufgabe des Ge- etzgebers; der Verordnungsgeber wäre in diesen Fällen icht berechtigt, von der Ermächtigung des § 70 Abs. 7 FGB Gebrauch zu machen. Es ist ihm nämlich ver- ehrt, seinen Willen an den des Gesetzgebers zu setzen. Das Bundesministerium für Verbraucherschutz, Er- ährung und Landwirtschaft sagt zu, die Länder bei ent- prechenden Verordnungsvorhaben rechtzeitig vorher zu eteiligen. nlage 3 Erklärung des Abgeordneten Ludwig Stiegler (SPD) zur Abstimmung über die Beschlussfassung des Vermittlungsausschusses zu dem Zweiten Ge- setz zur Neuregelung des Energiewirtschafts- rechts (Zusatztagesordnungspunkt 5 d) In den abschließenden Verhandlungen des Vermitt- ungsausschusses am 15. Juni 2005 ist eine Protokoll- rklärung der Bundesregierung vereinbart worden. Diese 17158 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 181. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 16. Juni 2005 (A) ) (B) ) Die Bundesregierung erklärt zum Vermittlungsergeb- nis: Erstens. Ländervollzug – Organleihe: Die Bundesre- gierung ist grundsätzlich bereit, denjenigen Ländern, welche die Regulierungsaufgaben ganz oder teilweise nicht selbst wahrnehmen wollen, die Bundesnetzagentur im Wege der Organleihe zur Verfügung zu stellen. Vo- raussetzung ist, dass die entsprechenden Erklärungen der jeweiligen Länder gegenüber dem Bund bis zum 1. Au- gust 2005 vorliegen. Zweitens. Verordnungen: Die Bundesregierung ist be- reit, die Verordnungen zum Netzzugang und zu den Netzentgelten mit den Änderungen, wie sie in der Sit- zung der Arbeitsgruppe des Vermittlungsausschusses vom 10. Juni 2005 vereinbart worden sind, nach entspre- chender Beschlussfassung durch den Bundesrat im Kabi- nett zu verabschieden. Anlage 4 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Ulrike Höfken (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) zur Abstimmung über die Be- schlussfassung des Vermittlungsausschusses zu dem Zweiten Gesetz zur Neuregelung des Ener- giewirtschaftsrechts (Zusatztagesordnungs- punkt 5 d) Der vorliegende Gesetzentwurf ist als energiewirt- schaftliche Rahmengesetzgebung von großer Bedeutung auch für die Art und Weise der Energieversorgung der privaten Endverbraucher. Neben der Versorgungssicher- heit erwarten Verbraucher einen funktionsfähigen Wett- bewerb und die verbraucherfreundliche Regulierung der Strom- und Gaspreise. Die Rolle des Verbrauchers als Marktteilnehmer und sein Vertrauen in den Energie- markt sollen gestärkt werden. Wie im Aktionsplan Ver- braucherschutz der Bundesregierung vorgegeben, sollen vor allem der Wechsel des Strom- oder Gaslieferanten vereinfacht werden und eine effiziente Regulierungsbe- hörde den diskriminierungsfreien Netzzugang und die Gestaltung von Netzentgelten und Netznutzungsbedin- gungen kontrollieren. Das vom Deutschen Bundestag verabschiedete Ge- setz, Bundestagsdrucksache 15/3917 in der Fassung Drucksache 15/5268, hat diesen Vorgaben Rechnung ge- tragen und in verbraucherpolitischer Hinsicht eine Viel- zahl an innovativen Lösungen und einen angemessenen Interessenausgleich gefunden. Besonders hervorzuheben war die schlagkräftige Aufsichtsbehörde, die schritt- weise Liberalisierung des Mess- und Zählerwesens, das Klagerecht der Verbraucherverbände und die umfas- sende und transparente Stromkennzeichnung. Nunmehr sind nach den Beratungen im Vermittlungs- ausschuss zwar im Großen und Ganzen vernünftige Re- gelungen gefunden, die Verbraucherrechte jedoch an ei- nigen Stellen erheblich beschnitten worden, ohne dass eine tragfähige Begründung ersichtlich wäre. Warum die Unionsmehrheit im Bundesrat jedem einzelnen Verbrau- cher ein Klagerecht zugesteht, die gebündelte Vertretung v a l S z h n E t I d s n B k u g n U m h c d d A t A N z d a d a m d L d (C (D on Verbraucherinteressen durch ein Verbandsklagerecht ber ablehnt, leuchtet vor dem Hintergrund einer über- asteten Gerichtsbarkeit nur ein, wenn ideologische cheuklappen angelegt werden. Dass bei den Kenn- eichnungsvorschriften zu den Stromquellen eine Mehr- eit im Vermittlungsausschuss zwar Kernkraft und er- euerbare Energien, nicht jedoch die fossilen nergieträger im Einzelnen kennzeichnen möchte, rich- et sich gegen den Verbraucherwunsch nach umfassender nformation und stellt eine unerträgliche Bevormundung ar. Dass die unionsgeführten Bundesländer darauf be- tanden haben, einige Kompetenzen von der Bundes- etzagentur auf die Länder zu übertragen, soll wohl estände garantieren, wird aber letztlich zu mehr Büro- ratie führen. Statt einer einzelnen Agentur, die für faire nd einheitliche Bedingungen im gesamten Bundes- ebiet sorgt, werden 16 Landesbehörden künftig regio- al unterschiedliche Maßstäbe anlegen. Lediglich der mstand, dass für alle Netzentgelte im Strom- und Gas- arkt gleichermaßen eine Ex-ante-Genehmigung einge- olt werden muss, stärkt die Beteiligungs- und Mitspra- hemöglichkeiten der Verbraucherverbände und setzt as richtige Signal. Vor dem Hintergrund dieser Erklärung stimme ich em Energiewirtschaftsgesetz zu. nlage 5 Erklärung des Abgeordneten Jörg van Essen (FDP) zur Abstimmung über den Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Reichsvermögen-Gesetzes (Tagesordnungspunkt 30 l) Namens der Fraktion der FDP erkläre ich: Unser Vo- um lautet Nein. nlage 6 Zu Protokoll gegebene Rede zur Beratung des Entwurfs eines Gesetzes zur Neuregelung des Mindestkapitals der GmbH (MindestkapG) (Tagesordnungspunkt 14) Werner Schulz (Berlin) (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- EN): Wir diskutieren heute über den Fraktionsentwurf um Mindestkapital der GmbH. Wir wollen das Min- estkapital für die Gründung einer Kapitalgesellschaft bsenken und damit eine Antwort auf den Wettbewerb er Rechtsformen, den wir in Europa haben, geben. Schon über 8 000 deutsche Unternehmen haben sich ls Private Limited Company in Großbritannien ange- eldet. Das geht schnell und unbürokratisch, ein Min- estkapital ist nicht notwendig. Die Rechtsform der imited GmbH & Co. KG eröffnet neue Steuersparmo- elle. Das ist kein guter Zustand. Wir wollen, dass Grün- Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 181. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 16. Juni 2005 17159 (A) (C) (B) (D) der, die eine Kapitalgesellschaft für eine Geschäftstätig- keit in Deutschland gründen, dies auch künftig wieder in Deutschland nach dem hier geltenden Recht tun. Die Wirtschaftsverbände äußern sich kritisch zu dem Vorhaben. Sie fürchten um die Zahlungsfähigkeit der Unternehmen. Die Zahlungsfähigkeit und das Insolvenz- risiko hängen aber nicht vom eingezahlten Mindestkapi- tal ab. Die Verbände sollten also einmal erklären, wie sie es erreichen wollen, dass Kapitalgesellschaften wieder vermehrt in Deutschland gegründet werden. Natürlich müssen auch die Verfahren erleichtert und beschleunigt werden. Übrigens können die Länder hier eine Menge tun. Es bestehen große Unterschiede zwi- schen den einzelnen Ländern, was die Fristen für die An- meldung einer GmbH angeht. Auf Bundesebene tun wir, was möglich ist, um die Verfahren zu erleichtern und Bürokratie abzubauen. Bündnis 90/Die Grünen setzen auf mehr Selbstständig- keit. Wir setzen auf fairen Wettbewerb. Die Reform der Handwerksordnung ist eine Erfolgsgeschichte. Das ha- ben Sie von der Union und der FDP bis heute nicht be- griffen, denn Sie waren dagegen. Wir konnten durchsetzen, dass 53 von 94 Handwerks- berufen ohne formale Qualifikationen ausgeübt werden können. Ergebnis: Nach Jahren des Rückganges hat 2004 zum ersten Mal wieder die Zahl der Handwerksbe- triebe zugenommen, und zwar um rund 41 000 oder 4,8 Prozent. Dieser Zuwachs hat in den Berufen stattge- funden, die zulassungsfrei geworden sind. Viele, die durch die rigide Handwerksordnung zuvor in die Schwarzarbeit getrieben worden sind, konnten in die Le- galität zurückkehren. Wir wollen deshalb die Reform der Handwerksordnung, die wegen des Widerstandes der Union auf halber Strecke stehen blieb, weiterführen. Nur noch die besonders gefahrenträchtigen Berufe sollen un- ter den Meisterzwang fallen; das sind etwa zehn. Sie von der Union führen immer wieder die Zahl der Insolvenzen ins Feld. Auch das ist ein Teil der unredli- chen Kampagne mit dem Ziel, den Standort Deutschland schlechtzumachen. In fast jeder Rede taucht die Zahl von fast 40 000 Insolvenzen im Jahr 2004 auf. Sie ver- gessen dabei aber die Zahl der Gründungen. Sie lag im letzten Jahr sehr hoch, nämlich bei 553 000. Der Grün- dungsüberschuss lag im Jahr bei 137 000 Unternehmen. Seit 2002 nimmt der Saldo aus Gründungen und Liqui- dationen kontinuierlich zu. 181. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 16. Juni 2005 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3 Anlage 4 Anlage 5 Anlage 6
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Gerhard Schröder


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und
    erren! Eigentlich wollten wir am Donnerstag und
    reitag dieser Woche in Brüssel die finanzielle Voraus-
    chau für die Jahre 2007 bis 2013 – und nur diese – be-
    chließen. Aber es besteht kein Zweifel: Die Referenden
    Frankreich einerseits und in den Niederlanden ande-
    erseits haben die Europäische Union in eine besondere
    ituation – es ist durchaus erlaubt, zu sagen: in eine
    rise – gebracht. Die Frage, über die wir zu reden und
    ie wir zu entscheiden haben, ist: Wie wird in der Euro-
    äischen Union auf diese Krise reagiert?
    In der europäischen und auch in der deutschen De-

    atte zeichnen sich zwei Reaktionsmöglichkeiten ab:
    ie eine besteht darin, dass man in durchaus populis-
    scher Weise vorhandene Schwierigkeiten diskutiert und
    eschreibt, um das Integrationskonzept Europas über
    iese Schwierigkeiten mindestens infrage zu stellen,
    enn nicht sogar ernsthaft zu gefährden. Die andere Re-
    ktionsmöglichkeit ist, das Projekt Europa weiterhin als
    in einiges, alle Europäer und alle europäischen Länder
    mfassendes Projekt, als ein integratives Projekt, zu be-
    reifen und auf dieser Basis die aufgetretenen Schwie-
    igkeiten zu lösen und das, was noch vor uns steht, of-
    ensiv anzugehen.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Es wird Sie nicht überraschen, dass es die Politik der
    undesregierung ist, die zweite Strategie zu verfolgen.
    as hat Gründe. Diese Gründe liegen darin, was
    eutschland immer von und für Europa gedacht und wo-
    ach es sich gerichtet hat. Insbesondere Deutschland
    seine Geschichte nach dem Zweiten Weltkrieg zeigt
    as – hat – ökonomisch wie politisch – ein großes Inter-
    sse daran, dass dieses Europa zusammengeführt wird,
    ass es zusammenbleibt, dass es nicht nur als Markt
    xistiert, auf dem das Wirtschaften stattfindet, sondern
    uch als politische Union, also integriert und als ein be-
    onderes Gesellschaftsmodell existiert, das ökonomische
    ffizienz mit sozialer Sensibilität verbindet.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Darum geht es gegenwärtig und jeder europäische
    itgliedstaat hat sich zu entscheiden. Der Verfassungs-
    ertrag, den wir gemacht haben, ist ein Vertrag, der den
    rnst gemeinten Versuch unternimmt, dieses Europa ei-
    erseits als ganzes Europa, andererseits aber auch als in-
    griertes Europa zusammenzuhalten, ihm ein Funda-
    ent zu geben. Wir haben diesen Verfassungsvertrag vor
    napp vier Wochen mit überwältigender Mehrheit hier
    Hohen Hause beschlossen. Bis auf eine Enthaltung
    urde er auch im Bundesrat einstimmig beschlossen.
    enn ich mir gelegentlich kritische Debatten über diese
    erfassung anschaue, frage ich mich: Was hat sich






    (A) )



    (B) )


    Bundeskanzler Gerhard Schröder

    eigentlich verändert, was die Substanz dieser Verfassung
    angeht und die Zustimmungsfähigkeit zu dieser Verfas-
    sung aus Deutschland heraus, aus beiden Hohen Häusern
    heraus? Da hat sich gar nichts verändert. Das, was wir
    diskutiert haben, als der Verfassungsvertrag hier zur Ent-
    scheidung anstand, nämlich ein erweitertes, integriertes
    Europa mit einem sicheren Fundament zu versehen, galt
    damals und gilt auch heute noch.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Deswegen stehe ich ohne Wenn und Aber zu dieser Ent-
    scheidung, zur gemeinsamen Entscheidung Deutsch-
    lands für diesen Verfassungsvertrag. Ganz nebenbei: Mit
    der Entscheidung in beiden Häusern hat Deutschland Ja
    gesagt und nicht Nein – damit wir uns richtig verstehen.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Wir sollten aufpassen, dass die Entscheidung, die hier
    getroffen wurde, nicht uminterpretiert werden kann, von
    wem auch immer.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Nein, meine Damen und Herren, der Verfassungsver-
    trag war richtig, er ist richtig und ich glaube, es wird sich
    auch erweisen, dass er ein Stück Zukunft einer einigen
    Europäischen Union sein wird. Im Übrigen: Alle Mit-
    gliedstaaten haben sich verpflichtet, zu ratifizieren, je-
    weils nach den nationalen Notwendigkeiten und Gesetz-
    lichkeiten. Zehn haben ratifiziert – wir auch. Andere
    haben angekündigt, zu ratifizieren. Denen jetzt mit Sprü-
    chen zu kommen, wie ich sie aus dem Europäischen Par-
    lament höre – die Verfassung sei tot; oder was auch im-
    mer –, ist nach meiner festen Überzeugung ganz falsch
    und diskreditiert auch unser eigenes Abstimmungsver-
    halten.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Hinzu kommt: Wer wollte den Dänen, den Portugie-
    sen, den Polen, in deren Ländern demnächst Referenden
    bevorstehen – Luxemburg kommt dazu –, vorschreiben,
    wie sie mit der neuen Lage umzugehen haben? Es ist die
    souveräne Entscheidung eines jeden Landes, ob und
    nach welchem Verfahren es ratifizieren will oder nicht.
    Der Europäische Rat, der am heutigen Donnerstag und
    am morgigen Freitag vermutlich noch länger über diese
    Fragen diskutieren wird, kann natürlich Vorschläge ma-
    chen, aber er kann doch nicht die Ratifizierungspro-
    zesse abbrechen oder darüber befinden, in welcher
    Form, in welchen Zeiträumen sie stattzufinden haben.
    Das sind souveräne, nationale Entscheidungen, die wir
    zu respektieren haben. Ich füge hinzu: Wir haben doch
    das Dokument – Nr. 30 ist es, glaube ich – gemacht, in
    dem steht, dass der Europäische Rat neu zusammenkom-
    men muss, wenn eine bestimmte Anzahl von Ratifizie-
    rungen nicht erfolgreich ausgegangen sein sollte. Inso-
    fern ist das, was wir vorgeschlagen haben – eine
    Zwischenbilanz zu ziehen, vermutlich während der ös-
    terreichischen Präsidentschaft; das ist zu Beginn des

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    (C (D ächsten Jahres –, die richtige Vorgehensweise, jedenalls eine, die andere nicht bevormundet, sondern ihnen hr souveränes Recht lässt, über diese Verfassung zu entcheiden, eine Verfassung im Übrigen, in der sehr viel ehr von sozialem Zusammenhalt drinsteht, als in den iskussionen bisher deutlich geworden ist. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Wir haben doch diese Verfassung gemacht – sie ist
    och maßgeblich unter deutscher Beteiligung zustande
    ekommen –, weil wir einen verbindlichen Grundrechts-
    atalog für die Europäische Union wollten. Wir haben
    iese Verfassung doch gemacht, weil wir eine gemein-
    ame Außen- und Sicherheitspolitik wollten und weiter
    ollen, ja, wollen müssen. Wir haben diese Verfassung
    och auch deshalb gemacht, weil in ihr steht, dass es in
    uropa nicht nur um ökonomische Effizienz, sondern
    uch und gerade um sozialen Zusammenhalt geht.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Neben der finanziellen Vorausschau, zu der ich gleich
    twas sagen werde, werden wir auch darüber zu reden
    aben, wie es mit der Erweiterung weitergeht. Wir müs-
    en damit ganz offen und für meine Begriffe auch offen-
    iv umgehen. Was ist denn der Hintergrund für die statt-
    efundenen Erweiterungsprozesse? Polen, Tschechien,
    ie Slowakei, Ungarn und die anderen Länder sind doch
    icht Teil der Europäischen Union geworden, weil uns
    ichts anderes eingefallen ist, sondern sie sind als alte
    uropäische Kulturnationen Teil der Europäischen
    nion geworden, weil der Fall des Eisernen Vorhangs
    enau diesen Prozess ermöglicht hat.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Der Fall des Eisernen Vorhangs hat natürlich auch
    eitere Konsequenzen. Es wird über die zehn neuen
    itgliedstaaten hinausgehen, die am 1. Mai 2004 Mit-
    lied geworden sind. Ich warne all diejenigen, die jetzt
    einen, man könnte die eingegangenen Verpflichtungen
    enn nicht auflösen, so doch zumindest auf die lange
    ank schieben.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    ch warne davor, den Rumänen und Bulgaren, mit denen
    ir Verträge abgeschlossen haben, zu sagen, dass es uns
    eid tut, dass wir die eingegangenen Verpflichtungen
    icht erfüllen können, weil die Referenden in Frankreich
    nd in den Niederlanden nicht so ausgegangen sind, wie
    ich die Europäer das wünschten. Ich warne deshalb da-
    or, weil die Rückkehr zu alten Nationalismen und zu
    ehr als dem die sichere Konsequenz in diesen Ländern
    äre. Es würde zu einer Rückkehr zu alten Nationalis-
    en, zum Verlust der ökonomischen Möglichkeiten und
    amit zu mehr statt weniger Schwierigkeiten für Europa
    nd auch Deutschland, das sich mittendrin befindet,
    ommen.
    Nein, ich glaube: Wenn die Länder, um die es geht,

    hre Verpflichtungen erfüllen – bei der Justiz, beim Inne-






    (A) )



    (B) )


    Bundeskanzler Gerhard Schröder

    ren und bei der Korruptionsbekämpfung sind noch ei-
    nige Fragen offen, aber sie sind auf dem Weg dorthin –,
    dann muss die Europäische Union auch zu ihren Ver-
    pflichtungen stehen. Eine andere Politik halte ich nicht
    für denkbar.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Was tun wir denn auf dem Balkan, wenn wir, wie ei-
    nige es jetzt vorschlagen, den Ländern des westlichen
    Balkans zum Beispiel die europäische Perspektive ab-
    schneiden oder sie ad calendas graecas vertagen? Was
    sind die politischen Lösungsansätze, die dann zur Verfü-
    gung stehen? Sind sie besser, weil sie in einem sehr um-
    fassenden Sinne preiswerter für Europa und Deutschland
    sind, oder ist nicht vielmehr das Gegenteil der Fall?
    Wenn wir diese Länder des westlichen Balkans allein
    lassen und ihnen die Perspektive abschneiden, sind die
    mutmaßlichen Konflikte dann nicht in einem umfassen-
    den Sinne – übrigens auch materiell – allemal teurer, als
    es Vorbeitrittshilfen und Beitrittshilfen je sein könnten?


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Wer sich einmal anschaut, was wir als Europäer und
    besonders als Deutsche in den Konflikten auf dem Bal-
    kan zu leisten haben und welche materiellen Anforde-
    rungen gestellt werden, der wird sehr schnell ausrechnen
    können, dass Frieden in einem sehr umfassenden Sinne
    allemal preiswerter als solche Konflikte ist, die wir alle
    kennen.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Ich habe mal eine sehr konkrete Frage. Entweder war
    es übertrieben oder aber er hat die Wahrheit gesagt. Frau
    Merkel, Herr Stoiber, was sagen Sie denn Herrn Sanader,
    dem Sie im Wahlkampf geholfen und versprochen ha-
    ben, dass Sie eine ganz schnelle Beitrittsperspektive für
    Kroatien unterstützen würden?


    (Dr. Friedbert Pflüger [CDU/CSU]: Wer hat denn die Beitrittsverhandlungen verzögert?)


    Was sagen Sie ihm denn, wenn er das erfüllt, was der
    Internationale Strafgerichtshof und damit auch die Eu-
    ropäische Union zu Recht von ihm erwarten? Sagen wir
    diesem Land „Eine Aufnahme von Verhandlungen gibt
    es nicht“ oder sagen wir ihm „Wir nehmen Verhandlun-
    gen auf“? Dazu werden Sie sich verhalten müssen. Ich
    bin der Meinung, dass Kroatien ein Land ist, das ökono-
    misch und, wenn die Bedingungen erfüllt sind – ich habe
    sie genannt –, politisch dazugehört. Das kann doch gar
    keine Frage sein.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Aber man kann sich nicht so verhalten, diesem Land
    in bestimmten Gesprächen Unterstützung für die Auf-
    nahme von Verhandlungen zuzusagen, aber dann öffent-
    lich möglichst gar nicht darüber zu reden oder sogar das
    Gegenteil zu erklären. Das ist keine sonderlich rationale
    und auch keine sonderlich ehrliche Politik.

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    (C (D (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Im Prinzip gilt das Gleiche für die Türkei. Wir haben
    ier darüber debattiert. In diesen Debatten ist deutlich
    eworden, dass wir der Türkei – vorneweg die Regie-
    ung Kohl, massiv unterstützt vom Abgeordneten Glos,
    egen manchen Zweifel auf der Seite der demokrati-
    chen Linken im Hause – immer wieder versichert ha-
    en: Wenn die Bedingungen durch eine entsprechende
    eformpolitik und durch die Klärung eures Verhältnisses
    u Zypern erfüllt sind, dann werden Beitrittsverhandlun-
    en aufgenommen werden. Diese lange Diskussion
    urde schon über 40 Jahre geführt.
    Dann hat man erklärt: Man kann sich ja eines Besse-

    en besinnen. Das ist aber in der internationalen Politik
    in bisschen schwierig, weil sich natürlich sehr viele auf
    ie Gültigkeit von Vereinbarungen und Zusagen verlas-
    en haben.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)

    ußerdem gilt das, was wir gesagt haben. Gelänge es,
    ine Beziehung zwischen einem nicht fundamentalisti-
    chen islamischen Land, der Türkei, und der europäi-
    chen Aufklärung herzustellen und wirksam werden zu
    assen – das kann nur in europäischen Zusammenhängen
    eschehen –, wäre das sowohl ökonomisch als auch poli-
    isch ein Segen für die Sicherheit Europas und auch für
    ie Sicherheit unseres Landes.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Die Risiken solcher Verhandlungen, die ich gar
    icht verschweige, sind beherrschbar. Wir haben immer
    esagt: Verhandlungen über einen Beitritt der Türkei
    erden zehn bis 15 Jahre dauern. Das Verhandlungskon-
    ept sieht vor, dass die Zuwanderung in den Arbeits-
    arkt anderer EU-Länder bis auf Null begrenzt werden
    ann. Das Verhandlungskonzept sieht auch vor, dass jede
    er beiden Seiten die Verhandlungen jederzeit aussetzen
    der abbrechen kann. Damit ist dieses Verhandlungskon-
    ept ein angemessenes Instrument zur Erreichung des
    ieles, einen Beitritt der Türkei herbeizuführen, ohne ein
    itgliedsland der Europäischen Union – Deutschland
    umal – in unüberwindbare Schwierigkeiten zu bringen.
    ein, wer in der jetzigen Situation, in der es sicherlich
    ine krisenhafte Entwicklung in Europa gibt, meint, die
    robleme mit Kleinmut, mit Wegducken lösen zu kön-
    en, der irrt gründlich.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    r wird auch erleben, dass er seiner historischen Verant-
    ortung in einer Weise nicht gerecht wird, die ihm noch
    inder und Kindeskinder, so es sie denn gibt, vorwerfen
    erden.
    Ich glaube, dass man damit einen guten Einstieg für

    ie Debatten hat, die am heutigen Donnerstag und am
    reitag, bezogen auf die finanzielle Vorausschau, begin-
    en werden und sollen. Ich habe immer gesagt, dass un-
    ere materiellen Ressourcen begrenzt sind, was die
    öglichkeiten Deutschlands angeht, europäische






    (A) )



    (B) )


    Bundeskanzler Gerhard Schröder

    Kompromisse zu finanzieren, um in der europäischen
    Geschichte als große Europäer dazustehen. Für diese
    Möglichkeit Deutschlands, eine solche Strategie zu ver-
    folgen, die doch sehr lange getragen hat, sind die
    Ressourcen nicht mehr vorhanden, selbst wenn man sie
    denn nutzen wollte.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Man muss sich also in das tägliche Geschäft der euro-
    päischen Verhandlungen schon im Interesse Deutsch-
    lands einmischen. Das war übrigens der Grund, warum
    wir gesagt haben: Wir möchten gerne erreichen, dass das
    Budget der Europäischen Union auf 1 Prozent des
    Bruttonationaleinkommens begrenzt wird. Das hätte im-
    mer noch eine Menge für Deutschland bedeutet, wäre
    aber auskömmlicher gewesen als jeder andere denkbare
    Kompromiss.

    Dann wurden wir mit der Forderung der Europäi-
    schen Kommission nach 1,24 Prozent des Bruttonatio-
    naleinkommens konfrontiert. In Zahlen ausgedrückt
    hätte dies bedeutet, dass wir mit dem Betrag in Höhe von
    etwa 22 Milliarden Euro brutto, den wir jetzt an das eu-
    ropäische Budget abführen, im Jahre 2013 bei deutlich
    über 40 Milliarden Euro gelandet wären, und das bei im
    Verhältnis sinkenden Rückflüssen, was damit zusam-
    menhängt, dass es den neuen Ländern in vielen Berei-
    chen wirtschaftlich besser geht, als das noch vor fünf
    oder acht Jahren der Fall war. Sie werden leicht einse-
    hen, dass wir eine solche Position nicht einnehmen
    konnten.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)

    Nun gibt es – das sage ich wegen der Einheitlichkeit

    der Argumentation – den berühmten Bericht des Europä-
    ischen Parlaments, den so genannten Böge-Bericht.
    Böge ist ein Abgeordneter der CDU, der dort haushalts-
    politischer Sprecher ist. Er hat für die CDU/CSU-
    Gruppe im Europäischen Parlament gesagt, dass unter
    1,18 Prozent des BNE gar nichts laufe. Dazu sollten Sie
    sich einmal verhalten; denn das ist sehr teuer, was Herr
    Böge da aufgeschrieben hat.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Es geht natürlich nicht, mich hier zum Sparen aufzufor-
    dern und dann munter durch die Angehörigen der mittle-
    ren Ebene die Forderungen immer weiter nach oben zu
    treiben. Das ist eine Form von Politik, die nicht trägt, je-
    denfalls nicht auf Dauer.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Lassen wir also einmal den Böge-Bericht beiseite und
    reden wir über das, was im Zusammenhang mit dem zu
    diskutieren ist, was die Präsidentschaft vorgeschlagen
    hat.


    (Zuruf der Abg. Elke Wülfing [CDU/CSU])

    – Ich komme gleich zu dem, was ich machen muss. – Es
    sind ganz vernünftige Vorschläge, die da auf dem Tisch
    liegen.

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    (C (D (Michael Glos [CDU/CSU]: Schlechte Abschiedsrede, Herr Bundeskanzler!)


    as, was dort veröffentlicht worden ist – das will ich sa-
    en –, reicht noch nicht. Wir haben noch einige Pro-
    leme; denn wir müssen in der Tat darauf achten, dass
    ie Nettosalden nicht uferlos steigen. Das ist auch die
    ahnung all derer, die sich im Europaausschuss unter
    eitung des sehr verehrten Vorsitzenden dazu gestern
    eäußert haben. Nur, damit es nicht so ganz im Unklaren
    leibt, wie sich die Nettosalden in der letzten Zeit entwi-
    kelt haben, will ich das einmal vorlesen. Wir hatten
    993 einen Nettosaldo von 12 Milliarden, 1994 von
    4 Milliarden, 1998 – wir sind erst im Oktober in das
    mt gekommen; Sie werden das nicht vergessen haben –
    on rund 12 Milliarden. Dann sinkt dieser Nettosaldo
    on 12 Milliarden über 10 Milliarden auf 8,754 Milliar-
    en im Jahr 2004. Wer mich also auffordert, für entspre-
    hende Rückflüsse zu sorgen, der sollte wenigstens ein
    isschen selbstkritisch mit der Frage umgehen, was er
    zw. sie in den 90er-Jahren gemacht hat.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    ch bin der Meinung, dass Deutschlands Ressourcen be-
    renzt sind und wir deswegen aufpassen müssen, dass
    ieser sehr positive Trend, den meine Regierung erreicht
    at, nicht wieder abbricht oder sich gar in das Gegenteil
    erkehrt. Das ist ein ganz wichtiger Gesichtspunkt.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Nun habe ich gesagt, dass wir bei 1 Prozent des BNE
    tarten und dass wir, was Zahlungen angeht, möglichst
    icht in die Nähe kommen wollen. Wir starten da und es
    äre wirklich wichtig, wenn das gelänge. Gerade in der
    etzigen Situation wäre es wunderbar, wenn von Brüssel
    as Signal ausginge, dass die Union in dieser so wichti-
    en Frage der finanziellen Vorausschau bei allen
    chwierigkeiten handlungsfähig ist. Ich bin dafür – weil
    ir gute Europäer sind –, dass wir einen Beitrag leisten,
    amit das gelingt.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    ber wie kann dieser Beitrag nur aussehen? Es gibt Län-
    er, die sagen: Es muss alles, was die Erwartungen und
    orderungen bei den Strukturfonds und den Kohäsions-
    onds betrifft, so bleiben, wie es ist, jedenfalls dann,
    enn es uns angeht. – Das kann nicht angehen. Dann
    ibt es Länder – das sind die neuen Mitgliedstaaten –,
    ie völlig zu Recht sagen: Der durchschnittliche Wohl-
    tand in unseren Ländern liegt unter dem der Länder, die
    isher von der Solidarität profitiert haben. Das Mindeste,
    as wir wollen, ist, gleich behandelt zu werden. – Das
    st nachvollziehbar, aber schwer zu bezahlen.
    Einige Länder sind Nettozahler, vorneweg die Nie-

    erlande, Schweden und Deutschland. Deutschland zahlt
    n absoluten Zahlen das Meiste, die Niederlande in rela-
    iven Zahlen, also pro Kopf. Schweden liegt dazwischen.
    iese Länder sagen zu Recht: Wir brauchen eine Entlas-
    ung von dieser Nettozahlerposition und wir kämpfen






    (A) )



    (B) )


    Bundeskanzler Gerhard Schröder

    darum, dass das auch geschieht. Ich bin guter Hoffnung,
    dass wir dabei weiterkommen. Auch dabei wird nicht je-
    der Blütentraum reifen; das ist keine Frage. Das sage ich
    auch den Kollegen, die im selben Boot sitzen. Aber wir
    müssen damit weiterkommen.

    Dreh- und Angelpunkt ist indessen nicht nur, dass die
    Länder entlastet werden müssen, die viel zahlen – ohne
    dass ihre Nettozahlerposition deswegen aufhört zu exis-
    tieren –, und die Länder, die viel bekommen oder viel
    wollen, ihre Erwartungen zurückschrauben müssen
    – auch das ist notwendig –, sondern Dreh- und Angel-
    punkt ist auch ein bestimmtes Instrument, über das man
    ein paar Worte verlieren muss. Dieses Instrument nennt
    sich „britischer Rabatt“. Er ist nicht von dieser Regie-
    rung ausgehandelt worden; damit wir uns völlig klar ver-
    stehen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Dieser britische Rabatt – er liegt zurzeit bei etwa
    4,5 Milliarden Euro, wenn ich es richtig im Kopf habe –
    würde, wenn er unverändert beibehalten würde, im Zeit-
    raum der finanziellen Vorausschau auf 7 Milliar-
    den Euro und mehr hochschnellen. Angesichts der Tatsa-
    che, dass Großbritannien beim Pro-Kopf-Einkommen
    seiner Bevölkerung die Nummer sechs ist, aber bei den
    Pro-Kopf-Zahlungen weit im Hinterfeld liegt, gibt es für
    den Rabatt überhaupt keine wirkliche Rechtfertigung
    mehr. Allerdings ist damals, anders als bei vielen ande-
    ren finanziellen Gegebenheiten, beschlossen worden,
    dass dieser Rabatt nur einstimmig geändert werden
    kann. Angesichts der vorgegebenen Einstimmigkeit ist
    die Aufforderung an mich, ich sollte – bei Landwirt-
    schaftsverhandlungen oder sonst wo – mal eben dafür
    sorgen, dass dieser Rabatt verschwindet, ein bisschen
    naiv.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Trotzdem hat die Oppositionsführerin der britischen
    Presse zufolge gemeint, das tun zu sollen.

    Dann werden Sie, Frau Merkel, sich zum britischen
    Rabatt – ich entnehme das britischen Zeitungsberich-
    ten – äußern müssen. Darin steht nämlich, Tony Blair
    habe nach einem Gespräch mit Ihnen Hoffnung; denn
    Sie hätten seinen Rabatt mit dem Hinweis darauf, dass er
    weniger Agrarsubventionen bekäme als Frankreich, aus-
    drücklich verteidigt.


    (Zurufe von der SPD: Oh!)

    Wenn das stimmen sollte und die Zeitungen nichts Fal-
    sches berichtet haben, dann haben Sie Juncker und
    Deutschland damit einen Bärendienst erwiesen. Das
    muss man sehr deutlich sagen, meine Damen und Her-
    ren.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Es wäre gut, wenn Sie sich in aller Klarheit hier dazu
    äußern würden, ob Sie mit der Bundesregierung der Auf-

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    (C (D assung sind, dass ein Ergebnis nur dann zustande komen kann, wenn sich auch die britische Regierung beim abatt bewegt, wie sich auch alle anderen bewegen müsen. (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    as ist die Erwartung, die ich an Sie habe, wenn Sie sich
    icht vorwerfen lassen wollen, die Verhandlungsposition
    n große Schwierigkeiten gebracht zu haben.
    Ich habe wenig Hoffnung – ich bin mir darin mit

    em luxemburgischen EU-Ratspräsidenten Jean-Claude
    uncker einig –, dass das, was wir wollen – dass sich alle
    ewegen –, zu den gleichen Einsichten führt wie bei uns,
    ämlich dass man sich bewegen muss. Ich weiß nicht, ob
    lle der europäischen Idee folgen. Ich habe mir gelegent-
    ich in diesem Hause von der rechten Seite anhören müs-
    en, jemand zu sein, der zu rational, zu wenig emotional
    it der europäischen Frage umgeht.


    (Michael Glos [CDU/CSU]: Eine kränkelnde Frühgeburt war schon emotional!)


    Ja, ist klar. Aber in der Krise zeigt sich, wer steht und
    er nicht steht.


    (Lebhafter Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Ich fahre heute einigungsbereit nach Brüssel.
    eutschland wird sich bewegen. Es darf nicht die finan-
    ielle Leistungsfähigkeit des Landes übersteigen. Diese
    aben wir im Blick zu behalten.
    Aber gleichermaßen hat diese Regierung für Deutsch-

    and im Blick, dass dieses unser Land ökonomisch in un-
    eheurer Weise von einem gemeinsamen Markt profi-
    iert. Wir sind in all den Ländern, um die es geht
    sowohl in denjenigen, die beigetreten sind, als auch in
    enjenigen, mit denen verhandelt wird –, im Handel die
    ummer eins. Wir haben unserer Außenwirtschaft und
    er damit zusammenhängenden Arbeitsplätze wegen das
    rößte Interesse daran, dass dieses Europa als ein eini-
    es, integriertes Europa funktioniert. Gerade in einer
    ituation wie der jetzigen kommt es darauf an – daran
    aben wir aus politischen Gründen das allergrößte Inte-
    esse –, dass man bei dem Unterfangen nicht nachlässt,
    ieses Europa durch Erweiterung und Integration zu ei-
    em Ort dauerhaften Friedens und dauerhaften Wohler-
    ehens seiner Menschen zu machen. Das und nichts an-
    eres ist unser Ziel. An dem werden wir unbeirrt
    esthalten.
    Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.


    (Anhaltender Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)




Rede von Dr. h.c. Wolfgang Thierse
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Ich eröffne die Aussprache und erteile das Wort Kol-

egin Angela Merkel, CDU/CSU-Fraktion.

(Beifall bei der CDU/CSU)







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  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Angela Merkel


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! In der De-

    batte über die Ratifizierung des Verfassungsvertrages am
    12. Mai dieses Jahres habe ich für die große Mehrheit
    der CDU/CSU-Bundestagsfraktion gesagt:

    Wir sagen Ja dazu, mit diesem Vertrag die Einigung
    Europas institutionell weiter zu festigen; denn wir
    vergessen nicht die Lehren von denen, die vor uns
    politische Verantwortung trugen, von Konrad
    Adenauer über Willy Brandt bis Helmut Kohl, die
    Lehren aus den Katastrophen der beiden Weltkriege
    auf europäischem Boden. Europa als Friedens- und
    Wertegemeinschaft stärken, dazu gibt es keine Al-
    ternative.

    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeord neten der FDP)

    Was am 12. Mai richtig war, hier im Deutschen Bundes-
    tag gesagt zu werden, das ist auch am 16. Juni richtig.


    (Franz Müntefering [SPD]: Da sind wir mal gespannt!)


    Deshalb ist es allerdings genauso richtig, dass wir
    hinzufügen, was ich am 12. Mai ebenfalls gesagt habe:

    Ich glaube, dass wir an einem solchen historischen
    Tag … auch sehen müssen – das hat etwas mit der
    Zustimmung zu Europa zu tun –, dass wir in zwei-
    erlei Hinsicht am Scheideweg stehen: zum einen,
    was die Integrationstiefe anbelangt, und zum ande-
    ren, was die Ausdehnung der Europäischen Union
    anbelangt.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Auch dieser zweite Teil gilt heute genauso wie am
    12. Mai. Er hat seine Verstärkung – darum kann man gar
    nicht herumreden – durch das Nein der Mehrheit der Be-
    völkerungen in Frankreich und in den Niederlanden er-
    fahren.


    (Zuruf des Abg. Gert Weisskirchen [Wiesloch] [SPD])


    Genau deshalb ist es notwendig, dass von dem Rat, der
    heute und morgen stattfindet, ein Signal der Entschlos-
    senheit ausgeht, dass es ein einfaches Weiter-so nicht
    gibt,


    (Widerspruch bei der SPD)

    sondern dass um Europa willen die notwendigen Konse-
    quenzen gezogen werden müssen. Herr Bundeskanzler,
    mit Verlaub, ich habe den Mut und die Entschlossenheit,
    auf diese Krise adäquat zu reagieren, bei Ihnen heute
    völlig vermisst.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Ich bin mit Ihnen völlig einer Meinung, dass es in Be-

    zug auf die Frage, wie es mit dem Ratifizierungspro-
    zess weitergeht, natürlich nicht unsere Sache ist – damit
    meine ich uns, die wir ratifiziert haben –, anderen, die
    noch zu ratifizieren haben, Vorschriften zu machen, wie
    sie damit umzugehen haben. Ich bin auch der Meinung:
    Wenn alle zu der Überzeugung kommen – das ist die Sa-

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    (C (D he derjenigen, die sich noch entscheiden müssen, die ie Ratifizierung noch vor sich haben –, der Prozess olle weitergehen, dann soll er weitergehen. Meine Damen und Herren, ich bin aber auch der Mei ung, dass wir dann nur fragen müssen: Wann ziehen ir Zwischenbilanz? Dazu sehen das Ratifikationsverahren und der Vertrag folgende Regelung vor: Wenn 0 Länder ratifiziert haben, gibt es eine Zwischenbilanz. ir wünschen dem Rat allen Erfolg, damit dieser Proess weitergehen kann. Wir müssen uns allerdings auch auf die Frage vorbe eiten, was denn passiert, wenn einige Länder sagen, ass sie diesen Prozess nicht fortsetzen wollen. Dazu haen Sie heute hier gar nichts gesagt. (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Gernot Erler [SPD]: Was sagen Sie dazu?)

    Meine Damen und Herren, ich glaube, wir sollten uns

    uch ganz klar vor Augen führen: Das Nein in Frank-
    eich und in den Niederlanden ist keine Haltung, die sich
    egen Europa an sich richtet. Eines ist vollkommen klar:
    enn der niederländische Schriftsteller Leon de Winter
    agt: „Wir haben mit ‚Nee‘ gestimmt, um Europa zu
    chützen“,


    (Lachen bei der SPD)

    üssen wir uns fragen und uns Gedanken darüber ma-
    hen – Sie können darüber lachen; ich glaube nur, dann
    ird die europäische Krise nicht behoben werden –,


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    as die Menschen dazu bewogen hat, Nein zu sagen.
    ur so können wir das europäische Einigungswerk fort-
    ühren


    (Günter Gloser [SPD]: Was ist die Analyse?)

    nd einen Ausweg aus der Krise finden.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Wir müssen doch zur Kenntnis nehmen, dass viele
    enschen in Europa das Erreichte – dauerhafter Frie-
    en, wirtschaftliche Freiheit – inzwischen als selbstver-
    tändlich hinnehmen. Wir müssen zur Kenntnis nehmen,
    ass viele Menschen in den europäischen Mitgliedstaa-
    en Sorgen und Ängste um die Globalisierung haben.


    (Zuruf der Abg. Dr. Cornelie Sonntag-Wolgast [SPD])


    enau diese Sorgen und Ängste müssen wir aufnehmen,
    eine Damen und Herren. Sich über die Köpfe der Men-
    chen hinwegzusetzen, hat noch nie ein politisches Pro-
    lem gelöst.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Die Menschen haben den Eindruck: Es gibt ein gren-

    enloses Europa, sowohl was die Vertiefung als auch
    as die Erweiterung anbelangt. Genau auf diese Frage
    üssen wir präzise Antworten geben, meine Damen und
    erren.


    (Günter Gloser [SPD]: Darauf warten wir! Wir hören! – Weitere Zurufe von der SPD)







    (A) )



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    Dr. Angela Merkel

    Wir sollten auch ernst nehmen, wenn der französische

    Innenminister Nicolas Sarkozy sagt: Die Menschen ha-
    ben viel zu lange von der Politik keine Antworten auf
    ihre Fragen bekommen.


    (Gernot Erler [SPD]: Wo sind denn Ihre?)

    Deshalb müssen wir schauen, wie wir genau auf diese
    Fragen Antworten geben.


    (Gernot Erler [SPD]: Nicht schauen, sondern antworten!)


    Das kann nur mit Mut gelingen. Das kann nur gelingen,
    indem wir eine kritische Analyse des Bestehenden ma-
    chen und deutlich sagen, wie es weitergehen soll.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    In diesem Zusammenhang muss ganz klar definiert

    werden:

    (Zurufe von der SPD: Ja! – Na, los! – Das stimmt!)

    Welche Ziele haben wir? Wohin wollen wir?


    (Lachen bei der SPD)

    – Meine Damen und Herren, Ihr Lachen wird nicht da-
    rüber hinwegtäuschen, dass diese Ziele für die Men-
    schen nicht erkennbar sind. Sie fragen sich: Wo sind die
    Grenzen Europas? Wo ist die Grenze der Vertiefung?
    Auf diese Fragen müssen wir eine Antwort geben.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Dazu sage ich als Erstes – das hat damit zu tun, dass
    es ein einfaches Weiter-so für mich nicht gibt –:


    (Zuruf der Abg. Monika Griefahn [SPD])

    Stopp der inneren Überdehnung Europas.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP – Detlef Dzembritzki [SPD]: Können Sie das mal übersetzen und sagen, was Sie unter „Überdehnung“ verstehen?)


    Europa wird von vielen als ein bürokratisches Wesen
    wahrgenommen, das die Menschen nicht verstehen. Sie
    sehen nicht, dass Europa sich wirklich nur um das küm-
    mert, was Europas Sache ist.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


    Meine Damen und Herren, das eigentlich Tragische
    an dem Prozess, den wir im Augenblick zu beobachten
    haben, ist, dass der Verfassungsvertrag ja gerade ver-
    sucht hat, auf diese Sorgen der Menschen Antworten zu
    geben. Genau aus diesem Punkt heraus sage ich auch:
    Der Verfassungsvertrag ist ein Schritt in die richtige
    Richtung und das, was dort angelegt ist, muss fortgesetzt
    und darf nicht infrage gestellt werden; denn Kompeten-
    zen für Europa müssen begrenzt und beschränkt werden.
    Genau das hat der Verfassungsvertrag versucht, auch
    wenn es noch nicht zu 100 Prozent gelungen ist.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


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    (C (D Es ist doch gar keine Frage, dass wir Europa brauhen, wenn es um die Bewältigung der Globalisierung eht. Wir brauchen Europa, wenn es beispielsweise um ntworten auf folgende Fragen geht: Wie können wir oeing in die Schranken weisen und Airbus nach vorne ringen? Wie können wir uns mit Microsoft auseinander etzen? Wie können wir im Textilbereich Handelsabommen mit China treffen? Alle diese Fragen kann ein inzelnes Land allein in der heutigen Welt doch überaupt nicht mehr lösen. Deshalb brauchen wir Europa. Wir brauchen Europa in einer gemeinsamen Außen nd Sicherheitspolitik, meine Damen und Herren. aran gibt es doch überhaupt keinen Zweifel. Das sind ie Aufgaben, denen sich Europa widmen muss. Das uss nach vorne gebracht werden. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP – Gernot Erler [SPD]: Wo sind Ihre Antworten?)


    (Michael Glos [CDU/CSU]: Sehr richtig!)


    Die Menschen machen sich halt Sorgen, wenn sie hö-
    en, dass es 400, 500 oder 600 neue Richtlinien geben
    önnte. Die Menschen machen sich Sorgen, wenn sie er-
    eben, dass es Regelungstatbestände gibt, von denen sie
    agen, dass wir sie in Europa wirklich nicht brauchen.
    ie Menschen machen sich Sorgen, wenn Sie sich mit
    iner Chemikalienrichtlinie auseinander setzen, zu der
    llein 4 000 Änderungsanträge vorliegen. Herr Bundes-
    anzler, vielleicht wäre es einmal eine Überlegung wert,
    ymbolisch zu sagen: Lasst uns politisch entscheiden,
    as wir im Sinne des Lissabon-Prozesses, also des
    achstumsprozesses, brauchen und was nicht! Lasst uns
    rioritäten setzen! – Die Völker Europas wären dankbar
    ür eine solche politische Haltung. Das ist es, was wir
    eute von Ihnen erwartet hätten.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)