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    8. FDP-Fraktion.: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 15/173 einten Nationen vom 24. März 2005 (Drucksachen 15/5265, 15/5343, 15/5367) Brigitte Wimmer (Karlsruhe) (SPD) . . . . . . . Dr. Andreas Schockenhoff (CDU/CSU) . . . . . Kerstin Müller, Staatsministerin AA . . . . . . . Ulrich Heinrich (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Struck, Bundesminister BMVg . . . . Helmut Rauber (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (fraktionslos) . . . . . . . . . . Dr. Egon Jüttner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . Gabriele Frechen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans Michelbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Kerstin Andreae (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Elke Wülfing (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Bernd Scheelen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 19: a) – Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN ein- gebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Stärkung der gesundheitlichen 16221 B 16221 D 16222 D 16224 A 16225 A 16226 A 16227 A 16228 A 16228 D 16229 D 16246 D 16249 A 16250 C 16251 D 16253 A Deutscher B Stenografisch 173. Sitz Berlin, Freitag, den I n h a l Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . Absetzung des Tagesordnungspunktes 23 und des Zusatztagesordnungspunktes 12 . . . . . . . Nachträgliche Ausschussüberweisungen . . . . Tagesordnungspunkt 17: a) Beschlussempfehlung und Bericht des Auswärtigen Ausschusses zu dem Antrag der Bundesregierung: Beteiligung deut- scher Streitkräfte an der Friedensmis- sion der Vereinten Nationen in Sudan UNMIS (United Nations Mission in Su- dan) auf Grundlage der Resolution 1590 (2005) des Sicherheitsrats der Ver- T B n n H F e ( D H D C P 16221 A 16221 A 16221 A Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16233 D undestag er Bericht ung 22. April 2005 t : agesordnungspunkt 18: eschlussempfehlung und Bericht des Fi- anzausschusses zu dem Antrag der Abgeord- eten Friedrich Merz, Dr. Michael Meister, einz Seiffert, weiterer Abgeordneter und der raktion der CDU/CSU: Ein modernes Steu- rrecht für Deutschland – Konzept 21 Drucksachen 15/2745, 15/5176) . . . . . . . . . . r. Michael Meister (CDU/CSU) . . . . . . . . . ans Eichel, Bundesminister BMF . . . . . . . . r. Hermann Otto Solms (FDP) . . . . . . . . . . . hristine Scheel (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . eter Rzepka (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 16230 A 16230 B 16236 A 16241 B 16243 B 16245 A Prävention (Drucksachen 15/4833, 15/5363, 15/5372, 15/5368) . . . . . . . . . . . . . . . . 16254 C II Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 173. Sitzung. Berlin, Freitag, den 22. April 2005 – Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Stärkung der gesundheitlichen Prävention (Drucksache 15/5214, 15/5363, 15/5372, 15/5368) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Gesundheit und Soziale Sicherung – zu dem Antrag der Abgeordneten Detlef Parr, Dr. Dieter Thomae, Dr. Heinrich L. Kolb, weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion der FDP: Präven- tion und Gesundheitsförderung als individuelle und gesamtgesellschaft- liche Aufgabe – zu dem Antrag der Abgeordneten Annette Widmann-Mauz, Verena Butalikakis, Monika Brüning, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU: Prävention als gesamtge- sellschaftliche Aufgabe umfassend, innovativ und unbürokratisch ge- stalten (Drucksachen 15/4671, 15/4830, 15/5363, 15/5372) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marion Caspers-Merk, Parl. Staatssekretärin BMGS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Verena Butalikakis (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Birgitt Bender (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Detlef Parr (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Helga Kühn-Mengel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Annette Widmann-Mauz (CDU/CSU) . . . . . . Götz-Peter Lohmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Barbara Lanzinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Ursula Heinen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 20: a) Bericht des Rechtsausschusses gemäß § 62 Abs. 2 der Geschäftsordnung – zu dem Gesetzentwurf der Abgeordne- ten Dr. Norbert Röttgen, Cajus Julius Caesar, Dr. Wolfgang Götzer, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU: Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Strafgesetzbuches – Graffiti-Bekämpfungsgesetz – – zu dem Gesetzentwurf der Abgeordne- ten Jörg van Essen, Rainer Funke, Otto Fricke, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Entwurf eines Ge- setzes zum verbesserten Schutz des Eigentums b in Z E W R ti n f ( A D H D J J J J H D G D R Z A D A K ( J D 16254 D 16254 D 16255 A 16256 D 16258 C 16260 A 16261 C 16262 D 16264 B 16266 A 16267 A – zu dem Gesetzentwurf des Bundesra- tes: Entwurf eines … Strafrechtsän- derungsgesetzes – Graffiti-Bekämp- fungsgesetz – (… StrÄndG) (Drucksachen 15/302, 15/63, 15/404, 15/5320) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ) Erste Beratung des von den Fraktionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜ- NEN eingebrachten Entwurfs eines … Strafrechtsänderungsgesetzes – §§ 303, 304 StGB (Drucksache 15/5313) . . . . . . . . . . . . . . . Verbindung mit usatztagesordnungspunkt 11: rste Beratung des von den Abgeordneten olfgang Bosbach, Dr. Jürgen Gehb, Daniela aab, weiteren Abgeordneten und der Frak- on der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs ei- es … Strafrechtsänderungsgesetzes – Graf- iti-Bekämpfungsgesetz – (… StrÄndG) Drucksache 15/5317) . . . . . . . . . . . . . . . . . . lfred Hartenbach, Parl. Staatssekretär BMJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Jürgen Gehb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . ans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Jürgen Gehb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . erzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . örg van Essen (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . erzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . örg van Essen (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ans-Joachim Hacker (SPD) . . . . . . . . . . . . . aniela Raab (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . abriele Fograscher (SPD) . . . . . . . . . . . . . . r. Gesine Lötzsch (fraktionslos) . . . . . . . . . oland Gewalt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . usatztagesordnungspunkt 14: ntrag der Abgeordneten Jürgen Koppelin, r. Andreas Pinkwart, Otto Fricke, weiterer bgeordneter und der Fraktion der FDP: eine deutsche Beteiligung an MEADS Drucksache 15/5336) . . . . . . . . . . . . . . . . . . ürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Hans-Peter Bartels (SPD) . . . . . . . . . . . . 16268 B 16268 C 16268 D 16269 A 16269 D 16271 B 16271 D 16271 D 16273 B 16274 B 16275 A 16275 B 16276 C 16278 A 16279 B 16280 B 16281 D 16282 A 16283 B 16284 A Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 173. Sitzung. Berlin, Freitag, den 22. April 2005 III Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Ilse Aigner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . Winfried Nachtwei (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Niebel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (fraktionslos) . . . . . . . . . . Jürgen Herrmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Erklärungen nach § 31 GO zur namentlichen Abstimmung über den Antrag: Beteiligung deutscher Streitkräfte an der Friedensmission der Vereinten Nationen in Sudan UNMIS (United Nations Mission in Sudan) auf Grundlage der Resolution 1590 (2005) des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen vom 24. März 2005 (Tagesordnungspunkt 17) Wolfgang Börnsen (Bönstrup) (CDU/CSU) . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Verena Wohlleben (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 3 Amtliche Mitteilung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16284 B 16286 B 16287 C 16287 D 16288 D 16289 C 16290 A 16291 C 16293 A 16293 C 16293 C 16293 D 16294 A Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 173. Sitzung. Berlin, Freitag, den 22. April 2005 16221 (A) ) (B) ) 173. Sitz Berlin, Freitag, den Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 173. Sitzung. Berlin, Freitag, den 22. April 2005 16293 (A) ) (B) ) trag: Beteiligung deutscher Streitkräfte an der und die durch sie entstehenden relativ geringen Kosten, Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlage 2 Erklärungen nach § 31 GO zur namentlichen Abstimmung über den An- s s b B v s M d B c B n h g u e m d i u c d e d s e s i d d s s h b t R d s a l Abgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich Dominke, Vera CDU/CSU 22.04.2005 Dr. Eid, Uschi BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22.04.2005 Grill, Kurt-Dieter CDU/CSU 22.04.2005 Gröhe, Hermann CDU/CSU 22.04.2005 Heller, Uda Carmen Freia CDU/CSU 22.04.2005 Dr. Lippold (Offenbach), Klaus W. CDU/CSU 22.04.2005 Marschewski (Recklinghausen), Erwin CDU/CSU 22.04.2005 Pieper, Cornelia FDP 22.04.2005 Dr. Pinkwart, Andreas FDP 22.04.2005 Dr. Ruck, Christian CDU/CSU 22.04.2005 Rühe, Volker CDU/CSU 22.04.2005 Scharping, Rudolf SPD 22.04.2005 Schlauch, Rezzo BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22.04.2005 Schmidbauer, Bernd CDU/CSU 22.04.2005 Straubinger, Max CDU/CSU 22.04.2005 Teuchner, Jella SPD 22.04.2005 Trittin, Jürgen BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22.04.2005 Vogel, Volkmar Uwe CDU/CSU 22.04.2005 Weiß (Groß-Gerau), Gerald CDU/CSU 22.04.2005 Wicklein, Andrea SPD 22.04.2005 Wimmer (Neuss), Willy CDU/CSU 22.04.2005 (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht Friedensmission der Vereinten Nationen in Su- dan UNMIS (United Nations Mission in Sudan) auf Grundlage der Resolution 1590 (2005) des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen vom 24. März 2005 (Tagesordnungspunkt 17) Wolfgang Börnsen (Bönstrup) (CDU/CSU): Da es ich nach Aussagen der Bundesregierung bei der deut- chen Beteiligung an der UNMIS-Mission um eine un- ewaffnete VN-Beobachtermission handelt und da die undesregierung zugesichert hat, bei der Entsendung on Soldaten in die Bürgerkriegsregion Darfur (West- udan) den Bundestag zu informieren und ein neues andat zu beantragen, stimme ich dem Einsatz unter iesen Voraussetzungen zu. Jürgen Koppelin (FDP): Im Mandatsantrag der undesregierung wird das Mandatsgebiet nur unzurei- hend beschrieben. Eine Ausweitung des Einsatzes von undeswehrangehörigen auf weitere Teile des Sudans, eben dem Südsudan, ist nicht auszuschließen. Weiter- in ist aufgrund der Auftragsbeschreibung davon auszu- ehen, dass die Einsatzdauer nicht benannt werden kann nd der Einsatz deshalb mit hoher Wahrscheinlichkeit rheblich länger als geplant sein wird. Es ist politisch unverantwortlich, dass Bundesaußen- inister Fischer diplomatische Vertretungen der Bun- esrepublik Deutschland in Afrika geschlossen, Afrika n nicht zu verantwortender Weise vernachlässigt hat nd nun dringend deutsche Soldaten nach Afrika schi- ken möchte. Ich verkenne nicht die Gründe, die endlich zum Han- eln in der Republik Sudan zwingen. Allerdings wäre es benso notwendig, dass die europäischen Staaten mit em gleichen Engagement sich dem Problem der Aids- euche in Afrika annehmen, die ebenfalls inzwischen zu inem Massensterben geführt hat. Ich werde dem Antrag der Bundesregierung nicht zu- timmen. Ich treffe diese Entscheidung auch besonders n Verantwortung gegenüber den Angehörigen der Bun- eswehr. Verena Wohlleben (SPD): Ich werde dem Antrag er Bundesregierung heute zustimmen, weil ich den Ein- atz der Bundeswehr im Rahmen der VN-Friedensmis- ion UNMIS als einen wichtigen Beitrag zu einer dauer- aften Stabilisierung der Lage im Sudan grundsätzlich efürworte. Er ist sichtbares Zeichen für das starke poli- ische Engagement Deutschlands für den Frieden in der egion. Ich habe jedoch große Bedenken, dass die einsatzbe- ingten Zusatzausgaben für die Beteiligung an der Mis- ion UNMIS aus dem Etat des Einzelplans 14 und nicht us dem des Einzelplans 60 erwirtschaftet werden sol- en. Dabei geht es mir nicht um diese spezielle Mission 16294 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 173. Sitzung. Berlin, Freitag, den 22. April 2005 (A) (C) (B) (D) sondern grundsätzlich um die Belastung des Einzel- plans 14 mit Zusatzausgaben durch weitere internatio- nale Einsätze. Denn diese Zusatzausgaben sind unter anderem mit dafür verantwortlich, dass die Beschaf- fung von dringend benötigtem Material für den Schutz der Soldatinnen und Soldaten im Einsatz immer häufi- ger verschoben werden muss. So hat sich beispiels- weise die Beschaffung von Allschutz-Transport-Fahr- zeugen DINGO 2 im Rahmen des einsatzbedingten Sofortbedarfs um ein Jahr verzögert, weil keine Mittel zur Verfügung standen. Der Schutz der Soldatinnen und Soldaten und ihre Ausstattung mit dem dazu notwendi- gen Material sollte meines Erachtens jedoch absoluten Vorrang haben. Anlage 3 Amtliche Mitteilung Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden EU- Vorlagen bzw. Unterrichtungen durch das Europäische Parlament zur Kenntnis genommen oder von einer Bera- tung abgesehen hat. Auswärtiger Ausschuss Drucksache 15/4911 Nr. 2.2 Drucksache 15/4911 Nr. 2.3 Drucksache 15/4911 Nr. 2.4 Drucksache 15/4911 Nr. 2.5 Drucksache 15/4911 Nr. 2.6 Drucksache 15/4911 Nr. 2.7 Drucksache 15/4911 Nr. 2.8 Drucksache 15/4911 Nr. 2.13 Drucksache 15/4911 Nr. 2.29 Drucksache 15/4969 Nr. 1.10 Innenausschuss Drucksache 15/4705 Nr. 2.2 Ausschuss für Gesundheit und Soziale Sicherung Drucksache 15/4969 Nr. 1.17 Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 15/3546 Nr. 2.11 Drucksache 15/3779 Nr. 1.79 Drucksache 15/3779 Nr. 1.86 Drucksache 15/4213 Nr. 2.23 Drucksache 15/4969 Nr. 1.7 173. Sitzung Berlin, Freitag, den 22. April 2005 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Birgitt Bender


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Eigent-

    ich sind sich alle einig.

    (Detlef Parr [FDP]: So ist es!)


    igentlich finden alle, dass Prävention gut und wichtig
    st. Eigentlich finden alle, dass wir für die Prävention
    ine rechtliche Grundlage brauchen. Eigentlich finden
    lle – Sie, Frau Butalikakis, haben sich vorhin das Motto
    usdrücklich zu Eigen gemacht –, dass Vorbeugen besser
    st als Heilen. Eigentlich wissen alle, dass in der Präven-
    ion eine der größten Wirtschaftlichkeitsreserven unseres
    esundheitswesens schlummert. Das könnte ja genü-
    end Gemeinsamkeit sein, um ein Gesetz gemeinsam
    uf den Weg zu bringen.


    (Annette Widmann-Mauz [CDU/CSU]: Leider nicht!)


    ber auch bei diesem Gesetz ist es so: Wenn es konkret
    ird, fliegen plötzlich die Fetzen.
    Woran liegt das eigentlich? Wenn es wirklich unter-

    chiedliche fachliche Perspektiven wären, dann könnte
    an darüber diskutieren. Aber ich fürchte, es liegt vor
    llem an den unterschiedlichen Interessen der beteiligten
    kteure, die allzu oft mit dem konkreten Gesetzespro-
    ekt gar nichts zu tun haben. In der aktuellen Diskussion
    ber das Präventionsgesetz reden zu viele pro domo,
    erfolgen ihre eigenen Interessen und lediglich ihre urei-
    ensten Anliegen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    Wie ist die Situation? Die Krankenkassen rufen den
    ystembruch aus, weil von den rund 130 Milliarden
    uro, die sie im Jahr in medizinische Leistungen inves-
    eren, künftig rund 100 Millionen Euro – das ist weni-
    er als 1 Promille – in eine Bundespräventionsstiftung
    nd in Präventionsmaßnahmen in Kindergärten, Schulen
    nd Nachbarschaften fließen sollen. Durch diese Auf-
    ge fühlen sie sich in ihrer Selbstverwaltungsautonomie
    eschnitten und unerträglich bevormundet.
    Die Kassenärztliche Bundesvereinigung und die Bun-

    esärztekammer monieren, dass die Ärzteschaft in dem
    esetz nicht hinreichend berücksichtigt werde


    (Detlef Parr [FDP]: Das ist doch richtig so!)

    nd übersehen dabei, lieber Kollege Parr,


    (Detlef Parr [FDP]: Jetzt bin ich gespannt!)

    ass Primärprävention keine alleinige Domäne der Ärz-
    schaft ist. Hier geht es um die Zusammenarbeit






    (A) )



    (B) )


    Birgitt Bender

    verschiedener Berufsgruppen. Im Zentrum stehen aber
    vor allem die Bürgerinnen und Bürger.

    Es sind die Länder – genauer die unionsdominierte
    Mehrheit im Bundesrat –, deren Verhalten man sich ganz
    besonders genau anschauen muss. Ich bin der Meinung,
    sie haben einen Preis verdient. Ich werde noch sagen,
    welchen.

    Die Länder haben zunächst in monatelangen Ver-
    handlungen diesen Gesetzentwurf mit der Bundesregie-
    rung ausgearbeitet. Jetzt sind sie dagegen. Dieselben
    Länder hatten vor Beginn der Verhandlungen noch den
    Aufbau von 16 Landespräventionsstiftungen gefordert.
    Jetzt plötzlich monieren sie den Aufbau einer einzigen
    Stiftung und bezeichnen ihn als unerträglichen Ausdruck
    des allerschlimmsten Bürokratismus. Das hat offensicht-
    lich nichts mit der Sache zu tun. Ich würde sagen, die
    Bundesländer haben den Präventionspreis in Blech ver-
    dient.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    Der vorliegende Gesetzentwurf ist wichtig. Es wäre
    wünschenswert, dass wir ihn gemeinsam verabschieden;
    denn damit schaffen wir das Fundament einer modernen
    und bedarfsgerechten Präventionspolitik. Er beendet die
    Zersplitterung, die bisher die Organisations- und Finan-
    zierungsstrukturen der Prävention kennzeichnet. Die
    drei Hauptträger der Prävention, die Krankenkassen, die
    Unfallkassen und die Rentenkassen, bestehen aus meh-
    reren Hundert Einzelorganisationen. Wir wissen alle,
    dass heute jede der vielen Krankenkassen, Berufsgenos-
    senschaften und Rentenversicherungsanstalten für sich
    entscheidet, welche Finanzmittel sie an welchem Ort in
    welches Präventionsprojekt steckt. Es gibt eben keine
    Gemeinsamkeit. Damit wird Wirksamkeit verschenkt.

    Deswegen brauchen wir stabile und transparente
    Finanzierungsstrukturen sowie einen trägerübergrei-
    fenden Ansatz. Das leistet dieser Gesetzentwurf; denn
    durch ihn werden die Sozialversicherungsträger, der
    Bund und die Länder verpflichtet, eng miteinander zu-
    sammenzuarbeiten, und die notwendigen Kooperations-
    strukturen geschaffen. Vor allem gibt der Gesetzentwurf
    – auch das ist wichtig – den Präventionsanstrengungen
    eine Richtung, weil nationale Ziele festgelegt werden
    und sich alle Anstrengungen an diesen Zielen zu orien-
    tieren haben.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Nicht zu vergessen: Die soziale Lage ist der entschei-
    dende Risikofaktor für ein Mehr an Gesundheit oder ein
    Mehr an Krankheit. Menschen am unteren Ende der Ein-
    kommensleiter haben ein doppelt so hohes Risiko zu er-
    kranken und eine um sieben Jahre kürzere Lebenserwar-
    tung als Menschen an ihrem obersten Ende. Kurz gesagt:
    Armut macht krank.

    Wir haben deswegen bereits bei der Gesundheitsre-
    form 2000 den Krankenkassen die Verpflichtung aufer-
    legt, bei präventiven Anstrengungen auch etwas zum
    Abbau der sozialen Ungleichheit zu tun. Mit dem Prä-

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    (C (D entionsgesetz nehmen wir diesen Faden wieder auf. Ein chwerpunkt wird auf die Förderung von Präventionsaßnahmen gelegt, die in Wohnquartieren, Schulen, indergärten und in anderen Bereichen des Alltagsleens ansetzen. Mit diesem Lebensweltbezug können wir uch Menschen erreichen, die sich ansonsten nicht an räventionsmaßnahmen beteiligen würden. Das heißt, rävention und Gesundheitsförderung werden aus der ielfach kritisierten Mittelschichtorientierung herausgeührt und tatsächlich zu einem Angebot für die ganze evölkerung. Es gibt einzelne Regelungen in diesem Gesetzenturf, mit denen auch wir nicht vollständig einverstanden ind. (Verena Butalikakis [CDU/CSU]: Ach! Hört! Hört!)


    s gibt Dinge, die fehlen, und es gibt Dinge, die man
    ätte besser machen können.


    (Verena Butalikakis [CDU/CSU]: Jetzt kommt der berühmte erste Schritt!)


    s fehlt, Frau Kollegin Butalikakis, die Aufnahme der
    undesagentur für Arbeit in den Kreis der Präventions-
    räger. Ich bedauere das sehr; aber wir müssen zur
    enntnis nehmen, dass dies am Widerstand des Verwal-
    ungsrats der BA gescheitert ist. Sie wissen ja, wer dort
    ie handelnden Personen sind.
    Auch ärgern wir uns darüber, dass zwar die private
    rankenversicherung von den Präventionsanstrengun-
    en der Sozialversicherungsträger und der öffentlichen
    and profitiert, sich aber selber geweigert hat, sich an
    er vorgesehenen Stiftung zu beteiligen. Wir müssen se-
    en, dass es verfassungsrechtliche Grenzen gibt. Wir
    önnen die PKV leider nicht dazu verpflichten, hier mit-
    umachen, und werden insofern mit dieser Lücke vor-
    äufig leben müssen.
    Auch die gesetzlichen Vorkehrungen, die verhindern

    ollen, dass die Länder ihre Präventionsanstrengungen
    uf Kosten der Sozialversicherungsträger zurückfahren,
    ätten wir gerne durchaus etwas strikter gefasst; das will
    ch deutlich sagen.


    (Verena Butalikakis [CDU/CSU]: Ja, das hätten Sie machen können!)


    ber, Frau Kollegin Butalikakis, auch hier stoßen wir an
    erfassungsrechtliche Grenzen dessen, was der Bund
    en Ländern vorschreiben darf. Dieses Phänomen – ich
    age nur: Föderalismusdiskussion – dürfte Ihnen durch-
    us nicht unbekannt sein. Ich nehme an, Sie wollen das
    uch gar nicht ändern.
    Aber trotz aller Einwände, die ich im Rahmen der Ge-

    amtbewertung dieses Gesetzentwurfs genannt habe, fin-
    en wir: Er schafft eine verlässliche und transparente
    inanzierung. Er schafft dringend notwendige Koopera-
    ionsstrukturen zwischen den Trägern. Er sorgt mit Prä-
    entionszielen, Qualitätssicherung und regelmäßiger Be-
    ichterstattung für eine neue Qualität der Prävention. Mit
    er vorgesehenen Stiftung wird der Prävention ein Ort
    egeben, von dem aus sich das alles entfalten kann. Das






    (A) )



    (B) )


    Birgitt Bender

    heißt, der vorliegende Entwurf leistet alles Notwendige.
    Jetzt bräuchten wir nur noch Akteure,


    (Detlef Parr [FDP]: Handeln ist angesagt!)

    die mehr im Auge haben als ihre eigenen Interessen.

    Danke schön.

    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)




Rede von Dr. h.c. Susanne Kastner
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Das Wort hat der Kollege Detlef Parr, FDP-Fraktion.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Detlef Parr


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Unüber-

    hörbar kritische Stimmen bei der Anhörung, mahnende
    Zuschriften der Krankenkassen, juristische Äußerungen
    zur Verfassungswidrigkeit, die Ablehnung des Gesetz-
    entwurfs durch den Bundesrat, der Diskussionsverlauf
    im Fachausschuss mit Bedenken aus den eigenen
    Reihen – all das hält die Bundesregierung und Rot-Grün
    in diesem Hause nicht davon ab, heute ihren Entwurf
    eines Präventionsgesetzes durchzupeitschen. „Augen zu
    und durch“ ist aber ein schlechtes Motto auf dem Weg zu
    einem richtigen Ziel.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Wir alle wollen die Prävention in den Köpfen mög-
    lichst vieler Menschen verankern. Wir wollen beste-
    hende Programme verbessern und neue entwickeln, um
    die Gesundheit zu fördern und chronischen Krankheiten
    vorzubeugen. Das alles wollen wir so effizient wie mög-
    lich gestalten.

    Das Thema müsste eigentlich ein Selbstläufer sein. Es
    vereint eine große Zahl von Befürwortern. Ich kenne
    keinen, der sich nicht verbal zur Prävention bekennt. Es
    ist deshalb nicht nachvollziehbar, wie die rot-grüne Bun-
    desregierung den heute abschließend zu beratenden Ge-
    setzentwurf so ins Abseits manövrieren kann.

    Schon der Verlauf der Vorbereitungen war merk-
    würdig. Nach der Gesundheitsreform geschah zunächst
    außer großen Ankündigungen monatelang nichts. Dann
    einigte sich eine Bund/Länder-Arbeitsgruppe auf Eck-
    punkte, die schon erahnen ließen, in welche Richtung ein
    groß angelegtes Präventionsgesetz gehen würde, näm-
    lich in Richtung Bürokratie, Überreglementierung und
    vor allen Dingen Geldverteilung. Schließlich war schon
    der Kompromiss mit den Ländern mit Blick auf die Ent-
    lastung knapper Kassen mit anderer Leute Geld erkauft
    worden. Gut, dass der Bundesrat – bis jetzt zumindest –
    nicht käuflich ist!

    Die Vorlage des Gesetzentwurfs zog sich dann mona-
    telang hin, weil die Ressortabstimmung alles andere als
    reibungslos verlief und es nicht versäumt wurde, der Öf-
    fentlichkeit deutlich zu machen, dass sich der eine oder
    andere gerne von dem Entwurf distanziert hätte. Ich bin
    gespannt, wie Ministerin Künast in diesem Zusammen-
    hang überzeugt werden kann.

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    (C (D Die Kommentierung des Gesetzes durch den ehemalien Staatssekretär Karl Jung in der Anhörung zu dem esetzentwurf sagt viel. Ich zitiere: Die Zielsetzung und die Absicht des Gesetzgebers – Stärkung der Prävention, Entwicklung einer vierten Säule der gesundheitlichen Versorgung, Paradigmenwechsel in der Gesundheitspolitik – sind zu begrüßen, aber leider werden diese höheren Ziele mit dem Gesetzentwurf nicht erreicht. Der Gesetzentwurf ist nicht in der Lage, das, was im Vorfeld in den Eckpunktepapieren zum Teil theoretisch entwickelt worden war ... sachgerecht und wirksam umzusetzen. (Beifall bei Abgeordneten der FDP und der CDU/CSU)

    Wir stehen bei diesem wichtigen Thema vor einem

    cherbenhaufen. Auch wenn das Gesetz – in welcher
    orm auch immer – tatsächlich in Kraft treten sollte,
    leibe ich bei meiner Aussage: Der geringe Output, der
    on dem Präventionsgesetz für die Bürgerinnen und
    ürger zu erwarten ist, rechtfertigt nicht den hohen Mit-
    eleinsatz. Das ist staatlich verordnete Unwirtschaftlich-
    eit.


    (Beifall bei der FDP sowie der Abg. Ursula Heinen [CDU/CSU])


    Was sind die Gründe dafür? Erstens leidet die Stiftung
    nter Bürokratie und Gigantomanie – auch wenn uns die
    rau Staatssekretärin etwas anderes glauben machen
    ill –; dieser Manie ist mancher ministerielle Schreib-
    ischtäter verfallen. Viele Eigeninitiativen von Präven-
    ionsträgern werden dieser Krankheit zum Opfer fallen.
    Zweitens haben schon viele Kassen die gesamten

    ,56 Euro pro Versicherten in Präventionsprojekte inves-
    iert. Wenn ihnen jetzt, wie geplant, Geld entzogen wird,
    rohen bestehende Präventionsangebote nicht mehr fort-
    eführt zu werden.
    Drittens werden die Länder – Frau Kollegin Bender

    at schon darauf hingewiesen, dass der Gesetzentwurf in
    iesem Punkt eine Schwachstelle aufweist – über kurz
    der lang die bisher aus dem Haushalt aufgewandten
    ittel durch Mittel aus den Sozialversicherungen erset-
    en. Die Bundespsychotherapeutenkammer hat dies in
    er Anhörung für den Bereich Gewalt- und Suchtpräven-
    ion in Schulen und Kindergärten sehr gut herausgear-
    eitet. Sie befürchtet zu Recht, dass sich die Kommunen
    ulasten der Sozialversicherungen zurückziehen werden.
    Was dem Gesetzentwurf fehlt – sofern ein solches Ge-

    etz überhaupt notwendig ist –, sind klare Zielvorgaben
    ür erfolgreiche und notwendige Präventionsaktivitäten.
    s fehlt eine klare Abgrenzung, inwieweit Prävention in
    ie Eigenverantwortung der Menschen gestellt werden
    ann und wann unterstützende Maßnahmen durch Dritte
    otwendig werden.
    Des Weiteren fehlt eine klare Zuweisung von Zustän-

    igkeiten und Kompetenzen in allen Bereichen der Prä-
    ention – nicht nur der Primär-, sondern auch der Sekun-
    är- und Tertiärprävention. Deswegen, Frau Kollegin
    ender, hat die FDP kein Verständnis dafür, dass zum






    (A) )



    (B) )


    Detlef Parr

    Beispiel die Ärzteschaft mit ihren Kompetenzen und ih-
    rer zentralen Rolle als direkter Ansprechpartner für die
    Patienten so gut wie keine gestaltende Rolle spielt.

    Es fehlt auch die Zielvorgabe, wann Prävention eine
    gesamtgesellschaftliche Aufgabe ist und wann sie von
    den Sozialversicherungen zu übernehmen ist. Zudem
    fehlen die Beschreibung von konkreten Handlungsfel-
    dern und die Ausformung von Leistungsansprüchen.
    Last, but not least fehlt ein klares Bekenntnis dazu, ge-
    gen die Impfmüdigkeit vorzugehen, die in unserer Ge-
    sellschaft ein Problem darstellt.

    Wir führen diese Diskussion nicht zur Stunde null.
    Wir wissen heute schon viel über Prävention und deren
    Chancen für unsere Gesellschaft. Wir wissen um den
    Handlungsbedarf und die strukturellen Defizite sowie
    um die Notwendigkeit einer klareren Zielführung, einer
    besseren Evaluierung und einer Bündelung aller Kräfte.
    Es wäre schön gewesen, wenn ein Gesetz dies und einen
    konkreten Weg für die Realisierung aufgezeigt hätte.
    Nun werden der mühsame Aufbau einer Stiftung und der
    Beginn ihrer komplizierten Arbeit abgewartet. So wird
    weiter wertvolle Zeit vertan.

    Nehmen wir den Kinder- und Jugendbereich als
    Beispiel. Ob falsche Ernährung, mangelnde Bewegung,
    Sucht und Drogen, unsere Kinder und Jugendlichen sind
    heute einer Vielzahl von Gefahren ausgesetzt. Präven-
    tive Maßnahmen in den so genannten Lebenswelten
    Schule, Sportvereine und Wohnumfeld sind zentrale
    Zielbereiche, die heute schon als Handlungsfelder kon-
    kret benennbar sind. Warum tut man es nicht? Warum
    wird hier nicht schneller gehandelt?

    Schulen brauchen Rahmenbedingungen, um sich in
    ihrer Gesamtheit präventiv auszurichten, ja Prävention
    vielleicht sogar zum besonderen Schulprofil zu machen,
    was die Infrastruktur anbelangt: die verwendeten Mate-
    rialien, die Bewegungsmöglichkeiten, die Verantwor-
    tung für gesunde Ernährung und für die Früherkennung
    gesundheitlicher Störungen, die Lehrer als Vorbilder, die
    inhaltliche Ausgestaltung des Schulunterrichts und die
    Einbeziehung der Eltern. Doch wir befinden uns weiter-
    hin in der Situation, dass beim Schulsport – statt ihn zu
    stärken – gekürzt wird, die Zahl der Nichtschwimmer
    unter den Kindern bedenklich hoch ist und die Qualität
    des Sportunterrichts im Elementarbereich zu wünschen
    übrig lässt. Ein Gesetz – das gilt erst recht für den vorlie-
    genden Entwurf – wird daran nichts ändern. Vielmehr
    müssen auf der Landesebene und vor allem auf der kom-
    munalen Ebene in Zusammenarbeit mit den Krankenkas-
    sen und anderen Institutionen aus eigener Kraft neue An-
    stöße zu gesundheitsbewusster Lebensführung gegeben
    werden.

    Dazu trägt dieser Gesetzentwurf viel zu wenig bei.
    Deshalb lehnen wir ihn ab.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)