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ID1517303000

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    8. CDU/CSU-Fraktion.\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 15/173 einten Nationen vom 24. März 2005 (Drucksachen 15/5265, 15/5343, 15/5367) Brigitte Wimmer (Karlsruhe) (SPD) . . . . . . . Dr. Andreas Schockenhoff (CDU/CSU) . . . . . Kerstin Müller, Staatsministerin AA . . . . . . . Ulrich Heinrich (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Struck, Bundesminister BMVg . . . . Helmut Rauber (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (fraktionslos) . . . . . . . . . . Dr. Egon Jüttner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . Gabriele Frechen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans Michelbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Kerstin Andreae (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Elke Wülfing (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Bernd Scheelen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 19: a) – Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN ein- gebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Stärkung der gesundheitlichen 16221 B 16221 D 16222 D 16224 A 16225 A 16226 A 16227 A 16228 A 16228 D 16229 D 16246 D 16249 A 16250 C 16251 D 16253 A Deutscher B Stenografisch 173. Sitz Berlin, Freitag, den I n h a l Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . Absetzung des Tagesordnungspunktes 23 und des Zusatztagesordnungspunktes 12 . . . . . . . Nachträgliche Ausschussüberweisungen . . . . Tagesordnungspunkt 17: a) Beschlussempfehlung und Bericht des Auswärtigen Ausschusses zu dem Antrag der Bundesregierung: Beteiligung deut- scher Streitkräfte an der Friedensmis- sion der Vereinten Nationen in Sudan UNMIS (United Nations Mission in Su- dan) auf Grundlage der Resolution 1590 (2005) des Sicherheitsrats der Ver- T B n n H F e ( D H D C P 16221 A 16221 A 16221 A Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16233 D undestag er Bericht ung 22. April 2005 t : agesordnungspunkt 18: eschlussempfehlung und Bericht des Fi- anzausschusses zu dem Antrag der Abgeord- eten Friedrich Merz, Dr. Michael Meister, einz Seiffert, weiterer Abgeordneter und der raktion der CDU/CSU: Ein modernes Steu- rrecht für Deutschland – Konzept 21 Drucksachen 15/2745, 15/5176) . . . . . . . . . . r. Michael Meister (CDU/CSU) . . . . . . . . . ans Eichel, Bundesminister BMF . . . . . . . . r. Hermann Otto Solms (FDP) . . . . . . . . . . . hristine Scheel (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . eter Rzepka (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 16230 A 16230 B 16236 A 16241 B 16243 B 16245 A Prävention (Drucksachen 15/4833, 15/5363, 15/5372, 15/5368) . . . . . . . . . . . . . . . . 16254 C II Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 173. Sitzung. Berlin, Freitag, den 22. April 2005 – Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Stärkung der gesundheitlichen Prävention (Drucksache 15/5214, 15/5363, 15/5372, 15/5368) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Gesundheit und Soziale Sicherung – zu dem Antrag der Abgeordneten Detlef Parr, Dr. Dieter Thomae, Dr. Heinrich L. Kolb, weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion der FDP: Präven- tion und Gesundheitsförderung als individuelle und gesamtgesellschaft- liche Aufgabe – zu dem Antrag der Abgeordneten Annette Widmann-Mauz, Verena Butalikakis, Monika Brüning, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU: Prävention als gesamtge- sellschaftliche Aufgabe umfassend, innovativ und unbürokratisch ge- stalten (Drucksachen 15/4671, 15/4830, 15/5363, 15/5372) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marion Caspers-Merk, Parl. Staatssekretärin BMGS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Verena Butalikakis (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Birgitt Bender (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Detlef Parr (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Helga Kühn-Mengel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Annette Widmann-Mauz (CDU/CSU) . . . . . . Götz-Peter Lohmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Barbara Lanzinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Ursula Heinen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 20: a) Bericht des Rechtsausschusses gemäß § 62 Abs. 2 der Geschäftsordnung – zu dem Gesetzentwurf der Abgeordne- ten Dr. Norbert Röttgen, Cajus Julius Caesar, Dr. Wolfgang Götzer, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU: Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Strafgesetzbuches – Graffiti-Bekämpfungsgesetz – – zu dem Gesetzentwurf der Abgeordne- ten Jörg van Essen, Rainer Funke, Otto Fricke, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Entwurf eines Ge- setzes zum verbesserten Schutz des Eigentums b in Z E W R ti n f ( A D H D J J J J H D G D R Z A D A K ( J D 16254 D 16254 D 16255 A 16256 D 16258 C 16260 A 16261 C 16262 D 16264 B 16266 A 16267 A – zu dem Gesetzentwurf des Bundesra- tes: Entwurf eines … Strafrechtsän- derungsgesetzes – Graffiti-Bekämp- fungsgesetz – (… StrÄndG) (Drucksachen 15/302, 15/63, 15/404, 15/5320) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ) Erste Beratung des von den Fraktionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜ- NEN eingebrachten Entwurfs eines … Strafrechtsänderungsgesetzes – §§ 303, 304 StGB (Drucksache 15/5313) . . . . . . . . . . . . . . . Verbindung mit usatztagesordnungspunkt 11: rste Beratung des von den Abgeordneten olfgang Bosbach, Dr. Jürgen Gehb, Daniela aab, weiteren Abgeordneten und der Frak- on der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs ei- es … Strafrechtsänderungsgesetzes – Graf- iti-Bekämpfungsgesetz – (… StrÄndG) Drucksache 15/5317) . . . . . . . . . . . . . . . . . . lfred Hartenbach, Parl. Staatssekretär BMJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Jürgen Gehb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . ans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Jürgen Gehb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . erzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . örg van Essen (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . erzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . örg van Essen (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ans-Joachim Hacker (SPD) . . . . . . . . . . . . . aniela Raab (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . abriele Fograscher (SPD) . . . . . . . . . . . . . . r. Gesine Lötzsch (fraktionslos) . . . . . . . . . oland Gewalt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . usatztagesordnungspunkt 14: ntrag der Abgeordneten Jürgen Koppelin, r. Andreas Pinkwart, Otto Fricke, weiterer bgeordneter und der Fraktion der FDP: eine deutsche Beteiligung an MEADS Drucksache 15/5336) . . . . . . . . . . . . . . . . . . ürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Hans-Peter Bartels (SPD) . . . . . . . . . . . . 16268 B 16268 C 16268 D 16269 A 16269 D 16271 B 16271 D 16271 D 16273 B 16274 B 16275 A 16275 B 16276 C 16278 A 16279 B 16280 B 16281 D 16282 A 16283 B 16284 A Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 173. Sitzung. Berlin, Freitag, den 22. April 2005 III Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Ilse Aigner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . Winfried Nachtwei (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Niebel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (fraktionslos) . . . . . . . . . . Jürgen Herrmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Erklärungen nach § 31 GO zur namentlichen Abstimmung über den Antrag: Beteiligung deutscher Streitkräfte an der Friedensmission der Vereinten Nationen in Sudan UNMIS (United Nations Mission in Sudan) auf Grundlage der Resolution 1590 (2005) des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen vom 24. März 2005 (Tagesordnungspunkt 17) Wolfgang Börnsen (Bönstrup) (CDU/CSU) . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Verena Wohlleben (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 3 Amtliche Mitteilung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16284 B 16286 B 16287 C 16287 D 16288 D 16289 C 16290 A 16291 C 16293 A 16293 C 16293 C 16293 D 16294 A Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 173. Sitzung. Berlin, Freitag, den 22. April 2005 16221 (A) ) (B) ) 173. Sitz Berlin, Freitag, den Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 173. Sitzung. Berlin, Freitag, den 22. April 2005 16293 (A) ) (B) ) trag: Beteiligung deutscher Streitkräfte an der und die durch sie entstehenden relativ geringen Kosten, Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlage 2 Erklärungen nach § 31 GO zur namentlichen Abstimmung über den An- s s b B v s M d B c B n h g u e m d i u c d e d s e s i d d s s h b t R d s a l Abgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich Dominke, Vera CDU/CSU 22.04.2005 Dr. Eid, Uschi BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22.04.2005 Grill, Kurt-Dieter CDU/CSU 22.04.2005 Gröhe, Hermann CDU/CSU 22.04.2005 Heller, Uda Carmen Freia CDU/CSU 22.04.2005 Dr. Lippold (Offenbach), Klaus W. CDU/CSU 22.04.2005 Marschewski (Recklinghausen), Erwin CDU/CSU 22.04.2005 Pieper, Cornelia FDP 22.04.2005 Dr. Pinkwart, Andreas FDP 22.04.2005 Dr. Ruck, Christian CDU/CSU 22.04.2005 Rühe, Volker CDU/CSU 22.04.2005 Scharping, Rudolf SPD 22.04.2005 Schlauch, Rezzo BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22.04.2005 Schmidbauer, Bernd CDU/CSU 22.04.2005 Straubinger, Max CDU/CSU 22.04.2005 Teuchner, Jella SPD 22.04.2005 Trittin, Jürgen BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22.04.2005 Vogel, Volkmar Uwe CDU/CSU 22.04.2005 Weiß (Groß-Gerau), Gerald CDU/CSU 22.04.2005 Wicklein, Andrea SPD 22.04.2005 Wimmer (Neuss), Willy CDU/CSU 22.04.2005 (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht Friedensmission der Vereinten Nationen in Su- dan UNMIS (United Nations Mission in Sudan) auf Grundlage der Resolution 1590 (2005) des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen vom 24. März 2005 (Tagesordnungspunkt 17) Wolfgang Börnsen (Bönstrup) (CDU/CSU): Da es ich nach Aussagen der Bundesregierung bei der deut- chen Beteiligung an der UNMIS-Mission um eine un- ewaffnete VN-Beobachtermission handelt und da die undesregierung zugesichert hat, bei der Entsendung on Soldaten in die Bürgerkriegsregion Darfur (West- udan) den Bundestag zu informieren und ein neues andat zu beantragen, stimme ich dem Einsatz unter iesen Voraussetzungen zu. Jürgen Koppelin (FDP): Im Mandatsantrag der undesregierung wird das Mandatsgebiet nur unzurei- hend beschrieben. Eine Ausweitung des Einsatzes von undeswehrangehörigen auf weitere Teile des Sudans, eben dem Südsudan, ist nicht auszuschließen. Weiter- in ist aufgrund der Auftragsbeschreibung davon auszu- ehen, dass die Einsatzdauer nicht benannt werden kann nd der Einsatz deshalb mit hoher Wahrscheinlichkeit rheblich länger als geplant sein wird. Es ist politisch unverantwortlich, dass Bundesaußen- inister Fischer diplomatische Vertretungen der Bun- esrepublik Deutschland in Afrika geschlossen, Afrika n nicht zu verantwortender Weise vernachlässigt hat nd nun dringend deutsche Soldaten nach Afrika schi- ken möchte. Ich verkenne nicht die Gründe, die endlich zum Han- eln in der Republik Sudan zwingen. Allerdings wäre es benso notwendig, dass die europäischen Staaten mit em gleichen Engagement sich dem Problem der Aids- euche in Afrika annehmen, die ebenfalls inzwischen zu inem Massensterben geführt hat. Ich werde dem Antrag der Bundesregierung nicht zu- timmen. Ich treffe diese Entscheidung auch besonders n Verantwortung gegenüber den Angehörigen der Bun- eswehr. Verena Wohlleben (SPD): Ich werde dem Antrag er Bundesregierung heute zustimmen, weil ich den Ein- atz der Bundeswehr im Rahmen der VN-Friedensmis- ion UNMIS als einen wichtigen Beitrag zu einer dauer- aften Stabilisierung der Lage im Sudan grundsätzlich efürworte. Er ist sichtbares Zeichen für das starke poli- ische Engagement Deutschlands für den Frieden in der egion. Ich habe jedoch große Bedenken, dass die einsatzbe- ingten Zusatzausgaben für die Beteiligung an der Mis- ion UNMIS aus dem Etat des Einzelplans 14 und nicht us dem des Einzelplans 60 erwirtschaftet werden sol- en. Dabei geht es mir nicht um diese spezielle Mission 16294 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 173. Sitzung. Berlin, Freitag, den 22. April 2005 (A) (C) (B) (D) sondern grundsätzlich um die Belastung des Einzel- plans 14 mit Zusatzausgaben durch weitere internatio- nale Einsätze. Denn diese Zusatzausgaben sind unter anderem mit dafür verantwortlich, dass die Beschaf- fung von dringend benötigtem Material für den Schutz der Soldatinnen und Soldaten im Einsatz immer häufi- ger verschoben werden muss. So hat sich beispiels- weise die Beschaffung von Allschutz-Transport-Fahr- zeugen DINGO 2 im Rahmen des einsatzbedingten Sofortbedarfs um ein Jahr verzögert, weil keine Mittel zur Verfügung standen. Der Schutz der Soldatinnen und Soldaten und ihre Ausstattung mit dem dazu notwendi- gen Material sollte meines Erachtens jedoch absoluten Vorrang haben. Anlage 3 Amtliche Mitteilung Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden EU- Vorlagen bzw. Unterrichtungen durch das Europäische Parlament zur Kenntnis genommen oder von einer Bera- tung abgesehen hat. Auswärtiger Ausschuss Drucksache 15/4911 Nr. 2.2 Drucksache 15/4911 Nr. 2.3 Drucksache 15/4911 Nr. 2.4 Drucksache 15/4911 Nr. 2.5 Drucksache 15/4911 Nr. 2.6 Drucksache 15/4911 Nr. 2.7 Drucksache 15/4911 Nr. 2.8 Drucksache 15/4911 Nr. 2.13 Drucksache 15/4911 Nr. 2.29 Drucksache 15/4969 Nr. 1.10 Innenausschuss Drucksache 15/4705 Nr. 2.2 Ausschuss für Gesundheit und Soziale Sicherung Drucksache 15/4969 Nr. 1.17 Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 15/3546 Nr. 2.11 Drucksache 15/3779 Nr. 1.79 Drucksache 15/3779 Nr. 1.86 Drucksache 15/4213 Nr. 2.23 Drucksache 15/4969 Nr. 1.7 173. Sitzung Berlin, Freitag, den 22. April 2005 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Gabriele Frechen


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!
    ir beraten heute über einen Antrag, der vor wenigen
    agen Geburtstag hatte. Ein Jahr lang sind die Kollegen
    er CDU/CSU-Fraktion durch das Land gezogen, um die
    enschen glauben zu machen, dass ihr Steuerkonzept
    ie große Reform und die große Weisheit ist. Der Vater
    es Gedankens ist Ihr ehemaliger Finanzexperte






    (A) )



    (B) )


    Gabriele Frechen

    Friedrich Merz. Das Ganze hieß ursprünglich „Steuerer-
    klärung auf dem Bierdeckel“. Nun wissen auch die Kol-
    legen von CDU und CSU, dass ein Bierdeckel eigentlich
    an den Stammtisch und nicht in den Deutschen Bundes-
    tag gehört. So haben sie den Bierdeckel zu einem Kon-
    zept weiterverarbeitet. Viel geholfen hat es aber nicht.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Die Anhörung hat ganz deutlich gezeigt, dass erhebliche
    Mängel in Ihrem Konzept versteckt sind. Der „Spiegel“
    titelt – nicht zu Unrecht – „Bierdeckels Tod“.

    Trotzdem gibt es Gemeinsamkeiten. Gemeinsam ist
    uns die Erkenntnis, dass das Steuerrecht vereinfacht
    werden muss. Wir müssen Ausnahmetatbestände strei-
    chen sowie Steuerschlupflöcher und Gesetzeslücken
    schließen. So viel zur Theorie. Doch leider hört bei der
    Umsetzung die Gemeinsamkeit weitestgehend auf. Ich
    erinnere nur an das Steuervergünstigungsabbaugesetz,
    die Abschaffung der Eigenheimzulage und – zuletzt – an
    das EU-Richtlinien-Umsetzungsgesetz. Möglichkeiten
    hatten Sie genug. Aber Sie haben keine genutzt. Immer
    wenn es konkret wird, tauchen Sie ab.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Gleichzeitig legen Sie ein Konzept vor, das den An-
    spruch erhebt, einfach und gerecht zu sein. Geht das
    denn überhaupt? Kann ein Steuergesetz einfach und
    gleichzeitig gerecht sein? Ich sage: Objektiv geht das
    nicht. Jede Vereinfachung ignoriert Lebenssachverhalte.
    Jede Pauschalierung führt zum Verlust von Gerechtig-
    keit. Deshalb müssen wir uns immer fragen, wie viel
    Vereinfachung wir uns erlauben können, damit unser
    Gerechtigkeitsanspruch nicht pervertiert wird. Subjektiv
    – darin stimme ich Ihnen zu – ist es durchaus möglich,
    dass eine Vereinfachung zu einem Gefühl von Gerech-
    tigkeit beiträgt. Die Komplexität der Materie und die
    vielen Ausnahmen, die oft nur diejenigen nutzen kön-
    nen, die sich professioneller Hilfe bedienen, führen zu
    einer gefühlten Ungerechtigkeit. Steuerpflichtige wissen
    nicht, ob sie alle Möglichkeiten in Anspruch genommen
    haben, und kommen – meistens zu Unrecht, manchmal
    aber auch zu Recht – zu dem Ergebnis, dass die Materie
    sie aufgrund ihrer Kompliziertheit benachteiligt. Wir
    stimmen überein, dass es Einzelfallgerechtigkeit im
    Steuerrecht nicht geben kann.

    Durch das von Ihnen vorgelegte Konzept wird aber
    die soziale Balance in erhebliche Schieflage gebracht.
    Machen Sie es sich nicht zu einfach, wenn Sie alles ab-
    schaffen und niemandem sagen, was eigentlich abge-
    schafft wird?


    (Elke Wülfing [CDU/CSU]: Frau Scheel hat gesagt, dass die Steuern erhöht werden!)


    – Frau Wülfing, Sie werden ja gleich noch reden. Wenn
    Sie etwas zu sagen haben, dann sollten Sie das von die-
    sem Rednerpult aus tun.

    Die Steuerfreiheit bei den Sonn- und Feiertagszu-
    schlägen wollen Sie ja ganz besonders gern streichen.
    Und was ist, wenn sie gestrichen wird? Es gibt nur zwei

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    (C (D öglichkeiten: Entweder haben die Menschen, die die elastung durch die Schichtarbeit zu tragen haben, netto eniger in der Tasche oder die Bruttoentgelte müssen ngehoben werden. Haben Sie bei Ihren Innenministern inmal gefragt, was das nur die Polizei und die Krankenäuser kostet? Gehen Sie einmal zu Ihrem Mittelständr, der einen Schichtbetrieb führt, und fragen Sie ihn, as für eine Lohnkostenerhöhung und was für einen ettbewerbsverlust das für ihn bedeutet. Bisher haben ie das nicht getan, aber ich. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Herr Dr. Meister, Sie haben von Familie gesprochen.
    aben Sie den Familien auch gesagt, dass künftig das
    utterschaftsgeld besteuert werden soll? Sie sehen die
    treichung dieser Ausnahme vor. Haben Sie den Kum-
    els in Nordrhein-Westfalen gesagt, dass für Sie die
    ergmannsprämie und die Abfindungen Subventionen
    ind, die gestrichen werden müssen? Haben Sie den
    endlern aus der Pfalz, aus dem Sauerland und aus der
    ifel, die jeden Tag in die Ballungszentren zur Arbeit
    ahren, gesagt, dass jede Entfernung über 50 Kilometer
    um Privatvergnügen degradiert werden soll? Haben Sie
    en Studenten gesagt, dass sie künftig nicht nur Studien-
    ebühren bezahlen sollen? Übrigens, das lehnen die SPD
    Nordrhein-Westfalen und auch unser Ministerpräsi-
    ent Peer Steinbrück zu Recht strikt ab.


    (Beifall bei der SPD)

    aben Sie den Studenten auch gesagt, dass die Steuer-
    reiheit von Stipendien abgeschafft werden soll, da sie
    ine Subvention darstellt? Ist das Ihre Vorstellung von
    hancengleichheit und sozialer Gerechtigkeit? Meine
    icht!


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    In Ihrem Konzept regen Sie an, die neuen Medien zu
    utzen. Darauf hat gerade auch Herr Rzepka hingewie-
    en. Das ist eine Bombenidee; sie kommt nur reichlich
    pät. Vielleicht würde Ihnen ein Besuch in einem nord-
    hein-westfälischen Finanzamt einmal gut tun: Dort, im
    oten NRW, könnten Sie sehen, dass nicht nur Elster,
    ondern auch die vereinfachte Steuererklärung vom
    PD-Landesfinanzminister Jochen Dieckmann bereits
    rfolgreich umgesetzt werden.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Christine Scheel [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Selbst Bayern hat es jetzt übernommen!)


    Alle 16 Länderfinanzminister kommen in der Bewer-
    ng des Konzeptes einstimmig zu dem Ergebnis, dass
    hr Modell nicht finanzierbar ist. Wir streiten uns in un-
    egelmäßigen Abständen über das 3-Prozent-Kriterium,
    as Sie wie eine Monstranz vor sich hertragen. Wie passt
    in Haushaltsloch von 10 Milliarden Euro in diese Dis-
    ussion? Rechnet man noch das Kopfgeld in der Kran-
    enversicherung und andere utopische Wahlversprechen






    (A) )



    (B) )


    Gabriele Frechen

    hinzu, bedeutet das laut Herrn Seehofer ein 100-Milliar-
    den-Euro-Haushaltsloch.

    Von einer Gegenfinanzierung gibt es weit und breit
    keine Spur.


    (Hans Michelbach [CDU/CSU]: Das ist durchgerechnet!)


    Von uns verlangen Sie, dass die Änderungen in der Kör-
    perschaftsteuer bis auf den letzten Cent gegenfinanziert
    werden. Das mag daran liegen, dass Sie an uns deutlich
    höhere Ansprüche als an sich selbst stellen. Es kann aber
    auch daran liegen, dass Sie wieder einmal überhaupt
    nicht wissen, wo Sie stehen.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Michael Glos hat in der „Financial Times Deutsch-
    land“ gesagt:

    Wir müssen bei der Senkung der Unternehmens-
    steuern zumindest zu einer Teil-Gegenfinanzierung
    kommen.

    Man müsse das Finanzierungskonzept aber „nicht bis zur
    letzten Mark“ ausrechnen. Hingegen sagt Volker
    Kauder:

    Wir unterstützen eine Unternehmenssteuerreform,
    aber nur bei hundertprozentiger Gegenfinanzierung.

    Was wollen Sie denn eigentlich?

    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)

    Allein für die Kommunen würde Ihr Modell einen

    Rückgang der Einnahmen um 1,5 Milliarden Euro be-
    deuten. Sie haben schon einmal probiert, die Kommunen
    zum Anhängsel des Bundes zu machen. Damals hat Ih-
    nen die CDU-Oberbürgermeisterin Petra Roth gesagt:
    Was bei der Reform der Gewerbesteuer auf einem gutem
    Weg war, haben die Länder zu Fall gebracht. Ergänzend
    füge ich hinzu: Es waren nicht die SPD-geführten Län-
    der, die es zu Fall gebracht haben.

    Beim Thema Erbschaftsteuer ist bei Ihnen ebenfalls
    ein klarer Ja-aber-vielleicht-doch-nicht-Kurs zu erken-
    nen. Der bayerische Finanzminister schlägt Änderungen
    bei der Erbschaftsteuer zur Erleichterung der Unterneh-
    mensnachfolge vor. Diese kopieren Sie dann eins zu eins
    in Ihr Konzept. Als es an die Umsetzung ging, war im
    „Handelsblatt“ zu lesen:

    Auch die aus Bayern stammende Erbschaftssteuer-
    änderung trifft auf Widerstand in einigen
    CDU-Ländern.

    Ist das Taktik oder Unvermögen?
    Eigentlich sollte diese Lesung bereits in der letzten

    Woche stattfinden. Sie wurde verschoben, um die Ergeb-
    nisse aus der Finanzministerkonferenz zur Unterneh-
    mensbesteuerung abzuwarten. Aber einmal ganz im
    Ernst: Was hat Ihr Konzept mit Unternehmensbesteue-
    rung zu tun? Doch überhaupt nichts!

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    (C (D (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    n der Anhörung wurde ganz deutlich, dass gerade dieser
    unkt fehlt. Die FDP war schlauer. Sie hat ihren Gesetz-
    ntwurf zurückgezogen und gesagt: Wir machen es noch
    inmal, wenn wir mit der Unternehmensteuer so weit
    ind. – Sie aber hatten gehofft, Ihren Antrag bis zum
    ankt-Nimmerleins-Tag in der Schublade verschwinden
    ssen zu können oder ihn einfach in der aktuellen De-
    atte mit zu verbraten, ohne dass noch einer darüber
    pricht. Den Gefallen tue ich Ihnen nicht.
    Bei Ihnen passen schlüssiges Handeln und Reden

    icht zusammen. Sie ziehen über die Dörfer und tun so,
    ls ob Sie den Stein der Weisen gefunden hätten. Wenn
    s dann darum geht, sich der Diskussion zu stellen, tau-
    hen Sie ab und suchen Nebenkriegsschauplätze. Das
    eht nicht.


    (Christian Freiherr von Stetten [CDU/CSU]: Was ist jetzt mit dem Vorschlag zur Erbschaftsteuer?)


    Herr von Stetten, ich habe noch ein schönes Zitat für
    ie aus einem Kommentar des Deutschlandfunks:

    Oder Angela Merkel und Edmund Stoiber hatten
    einfach nicht damit gerechnet, vom Bundeskanzler
    beim Wort genommen zu werden. Sollte das der
    Fall sein, muss freilich der Eindruck entstehen, dass
    da ein alter Fahrensmann gleich zwei Leichtmatro-
    sen vorführte. Und damit dürften die Probleme für
    die Union im Allgemeinen und Angela Merkel im
    Besonderen erst beginnen.

    (Hartmut Schauerte [CDU/CSU]: Schiff ahoi!)


    ch sage: zu Recht. Denn die Menschen wollen verlässli-
    he Politikerinnen und Politiker, die auch in schweren
    eiten meinen, was sie sagen, und sagen, was sie tun.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Hartmut Schauerte [CDU/ CSU]: Deswegen sehnen sich die Menschen so sehr nach der SPD!)


    ie wollen keine Leichtmatrosen und sie wollen keine
    ückwärtsroller, auch nicht in NRW.


    (Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Sie wollen kein Rot-Grün!)


    Das einzige Konzept, das Sie haben, ist, Konzepte
    on anderen einzufordern. Das ist eindeutig zu wenig.
    ie sind nämlich in die Opposition gewählt und nicht in
    en vorzeitigen Ruhestand versetzt worden.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    ie wollen im Wartehäuschen die auf dem Jobgipfel be-
    chlossenen Änderungen bis zum 22. Mai aussitzen. Das
    unktioniert nicht. Das werden wir Ihnen vorhalten.


    (Hartmut Schauerte [CDU/CSU]: Kennen Sie Ihre Wählerumfragen?)


    Ja, nehmen wir die heute veröffentlichte: 1 Prozent Zu-
    ewinn bei den Grünen, 1 Prozent Rückgang bei der






    (A) )



    (B) )


    Gabriele Frechen

    CDU. Mühsam nährt sich das Eichhörnchen. – Sie be-
    kommen Ihre Quittung am 22. Mai in Nordrhein-Westfa-
    len. Rückwärtsroller und Leichtmatrosen wollen die
    Menschen da nicht haben.

    Vielen Dank.

    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Hartmut Schauerte [CDU/ CSU]: Schiff ahoi!)




Rede von Dr. h.c. Susanne Kastner
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Das Wort hat der Kollege Hans Michelbach, CDU/

CSU-Fraktion.

(Beifall bei der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Hans Michelbach


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Meine Damen und

    Herren! Die politische Lage ist doch eindeutig.

    (Florian Pronold [SPD]: Leichtmatrose!)


    Die rot-grüne Bundesregierung hat das Vertrauen der
    Bürger und der Wirtschaft durch mangelnde Stetigkeit
    und Berechenbarkeit, durch permanente Nadelstiche ein-
    fach verspielt. Sie hat vor allem durch eine Steuerpolitik
    der Irrungen und Wirrungen jedes Vertrauen, insbeson-
    dere beim Mittelstand, verspielt.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    Meine Damen und Herren, wir müssen doch eine

    neue Vertrauensbasis für den Standort Deutschland her-
    stellen.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Es ist eine Tatsache, dass Rot-Grün ökonomisch ge-
    scheitert ist und nicht mehr die Kraft hat, eine Erfolg
    versprechende Gesamtkonzeption für Wachstum und
    Beschäftigung einzubringen. Insbesondere in der Steuer-
    politik, Herr Eichel, ist Ihr Stückwerk wirklich offen-
    sichtlich. Sie haben keine ordnungspolitische Linie. Sie
    haben kein Gesamtkonzept für eine zielführende Steuer-
    systematik.


    (Ortwin Runde [SPD]: Was?)

    Es ist doch eine Tatsache: Die deutsche Steuersystema-
    tik ist immer noch leistungsfeindlich, intransparent und
    vor allem durch einen undurchdringlichen Paragra-
    phendschungel belastet. Sie haben in fünf Jahren
    40 Steuergesetze gemacht und damit das deutsche Steuer-
    recht immer mehr verwüstet, Herr Bundesfinanzminister.


    (Lothar Binding [Heidelberg] [SPD]: Sie reden über das CDU-Konzept, wenn ich es richtig verstehe!)


    Sie haben insbesondere bei jeder Tarifsenkung Gegen-
    finanzierungsmaßnahmen durchgeführt, die einer Sub-
    stanzbesteuerung gleichkamen. Damit haben Sie letzten
    Endes kontraproduktiv gehandelt. Ihre Maßnahmen ha-
    ben somit eher zu Be- statt zu Entlastungen geführt.

    Meine Damen und Herren, das alles macht deutlich,
    dass Steuerchaos, Steuerwirrwarr und Reformstillstand
    aufgebrochen werden müssen und wir klare ordnungs-

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    (C (D olitisch fundierte Gesamtkonzepte in der Steuerpolitik rauchen, damit es wieder mehr Wachstum und Beschäfigung in Deutschland gibt. Wir brauchen jetzt in eutschland einen ganzheitlichen Neubeginn in der teuerpolitik, einen steuerpolitischen Aufbruch. Das ist ie Frage der Zeit. (Beifall des Abg. Hartmut Schauerte [CDU/ CSU])


    Wir geben mit dem Konzept 21 eine Antwort. Das
    onzept 21, das wir heute zur Schlussabstimmung brin-
    en, ist ein modernes Steuerrecht für Deutschland, ein
    irklicher Befreiungsschlag und eine zielführende Kon-
    eption für mehr Wachstum und Beschäftigung. Darum
    eht es. Es ist in Deutschland notwendig, Vorfahrt für
    rbeit zu erreichen.


    (Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Sehr richtig!)

    Im Vordergrund des Konzepts 21 stehen ganzheitliche
    eformen für die Einkommen-, Gewerbe- und Erb-
    chaftsteuer. Damit wird das Steuerrecht einfacher und
    erechter und Leistung lohnt sich wieder mehr. Unseren
    etrieben wird mit dem Erlass der Erbschaftsteuer eine
    enerationenbrücke ermöglicht. Die Steuersätze werden
    eutlich gesenkt, damit Investitionen wieder angereizt
    erden. Diese Ziele müssen für einen neuen Auf-
    chwung in Deutschland vorrangig erreicht werden.
    Den Einwand, Herr Eichel, der hier immer wieder
    iederholt wurde, Deutschland könne sich keine Steuer-
    esamtreform leisten, lasse ich nicht gelten. Wenn Sie
    on Rot-Grün so weitermachen, dann können wir uns in
    eutschland bald gar nichts mehr leisten. Das ist die Si-
    uation. Wir brauchen hier einen gewissen Freiraum.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    ieser Freiraum ist beim Konzept 21 eingeplant. Nicht
    7 Milliarden Euro, wie Sie sagen, sondern es sind als
    ofortmaßnahme 10 Milliarden Euro vorgesehen, die fi-
    anziert werden müssen.


    (Gabriele Frechen [SPD]: Das ist das Kindergeld!)


    Aber man kann doch nicht so vorgehen, dass man sich
    etzt wie Frau Frechen jede einzelne Verbreiterung der
    emessungsgrundlage vornimmt; das hat Verhetzungs-
    otenzial. Dann kommen wir nie zu einer richtigen Steu-
    rvereinfachung. Das ist die Situation.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Gabriele Frechen [SPD]: Das ist nicht so einfach! – Lachen des Bundesministers Hans Eichel)


    Ja, Sie lachen, Herr Eichel. Es ist doch das Paradoxe
    er SPD: Links die Konzerne mit Herrn Müntefering
    eißeln, rechts die Konzerne mit Steuernachlässen be-
    orteilen. Das ist Ihre Politik. Das muss man deutlich sa-
    en.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Sie selbst haben doch in Ihrem Vorschlag beim Job-

    ipfel eine Selbstfinanzierung genannt. Bei uns wollen
    ie das nicht sehen. Das ist quasi so etwas wie eine






    (A) )



    (B) )


    Hans Michelbach

    Selbstanzeige, die Sie hier vornehmen. Die Vorschläge,
    die Sie machen, sind in jedem Falle unsolide.

    Die Sache mit dem Bierdeckel hat natürlich einen
    Vorlauf: die Petersberger Beschlüsse. Ich darf noch ein-
    mal deutlich daran erinnern. Wenn Sie sie nicht blockiert
    hätten, Herr Eichel, dann hätten wir schon jetzt eine bes-
    sere Steuersystematik, eine Vereinfachung und eine er-
    heblich bessere Situation.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Elke Wülfing [CDU/CSU]: Seit 1996!)


    Höchste Priorität im Konzept 21 hat für uns hinsicht-
    lich des Arbeitsmarktes die Generationenbrücke mit der
    Erbschaftsteuerreform für die Betriebe, weil damit Ar-
    beitsplätze gesichert werden. Die Erbschaftsteuer für
    Betriebsvermögen muss bei Fortführung des Unterneh-
    mens durch die Erben stufenweise reduziert und nach
    zehn Jahren vollständig erlassen werden. Dieses Degres-
    sionsmodell ist der richtige Weg für die Sicherung von
    Arbeitsplätzen.

    Wir haben aber auch für die Unternehmensbesteue-
    rung grundsätzliche Forderungen genannt; Sie müssen
    das nur sehen. Wir haben fünf Punkte, die die Notwen-
    digkeit und die Konzeption einer Unternehmensbesteu-
    erung wesentlich ergänzen, zum Konzept 21 entwickeln
    lassen. Diese beinhalten den Grundsatz, dass Sie die Ge-
    werbesteuer anpacken müssen. Wenn Sie die Gewerbe-
    steuer nicht anpacken, dann erreichen Sie in Deutsch-
    land nie eine Steuervereinfachung und nie eine richtige
    Unternehmensbesteuerung. Davor drücken Sie sich,
    Herr Eichel. Sie müssen bei der Gewerbesteuer handeln
    und eine kommunale Finanzreform anpacken.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Ich sage abschließend noch einmal deutlich: Wir ste-

    hen zu den auf dem Jobgipfel beschlossenen Steuerver-
    besserungen. Wir von der CDU/CSU wollen die Sen-
    kung der Körperschaftsteuer von 25 auf 19 Prozent. Wir
    wollen insbesondere das Erbschaftsteuerbetriebserhal-
    tungsmodell, das hier beschlossen wurde. Wir brauchen
    in Deutschland jetzt diese ersten, kurzfristigen Maßnah-
    men. Das ist notwendig.

    Ich darf Sie bitten, nicht wieder Gegenfinanzierungen
    vorzuschlagen, die unseriös sind, die wirklichkeitsfremd
    sind und die letzten Endes zu einer Verschärfung der
    Verlustverrechnung durch eine Mindestbesteuerung füh-
    ren und damit Liquidität für Investitionen vernichten.
    Das ist die Situation, die es nicht geben darf, weil die
    Betriebe dann eher belastet als entlastet werden. Das ist
    die Situation, die wir nicht gebrauchen können.


    (Beifall bei der CDU/CSU)