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    10. Grünen.\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 15/173 einten Nationen vom 24. März 2005 (Drucksachen 15/5265, 15/5343, 15/5367) Brigitte Wimmer (Karlsruhe) (SPD) . . . . . . . Dr. Andreas Schockenhoff (CDU/CSU) . . . . . Kerstin Müller, Staatsministerin AA . . . . . . . Ulrich Heinrich (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Struck, Bundesminister BMVg . . . . Helmut Rauber (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (fraktionslos) . . . . . . . . . . Dr. Egon Jüttner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . Gabriele Frechen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans Michelbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Kerstin Andreae (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Elke Wülfing (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Bernd Scheelen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 19: a) – Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN ein- gebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Stärkung der gesundheitlichen 16221 B 16221 D 16222 D 16224 A 16225 A 16226 A 16227 A 16228 A 16228 D 16229 D 16246 D 16249 A 16250 C 16251 D 16253 A Deutscher B Stenografisch 173. Sitz Berlin, Freitag, den I n h a l Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . Absetzung des Tagesordnungspunktes 23 und des Zusatztagesordnungspunktes 12 . . . . . . . Nachträgliche Ausschussüberweisungen . . . . Tagesordnungspunkt 17: a) Beschlussempfehlung und Bericht des Auswärtigen Ausschusses zu dem Antrag der Bundesregierung: Beteiligung deut- scher Streitkräfte an der Friedensmis- sion der Vereinten Nationen in Sudan UNMIS (United Nations Mission in Su- dan) auf Grundlage der Resolution 1590 (2005) des Sicherheitsrats der Ver- T B n n H F e ( D H D C P 16221 A 16221 A 16221 A Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16233 D undestag er Bericht ung 22. April 2005 t : agesordnungspunkt 18: eschlussempfehlung und Bericht des Fi- anzausschusses zu dem Antrag der Abgeord- eten Friedrich Merz, Dr. Michael Meister, einz Seiffert, weiterer Abgeordneter und der raktion der CDU/CSU: Ein modernes Steu- rrecht für Deutschland – Konzept 21 Drucksachen 15/2745, 15/5176) . . . . . . . . . . r. Michael Meister (CDU/CSU) . . . . . . . . . ans Eichel, Bundesminister BMF . . . . . . . . r. Hermann Otto Solms (FDP) . . . . . . . . . . . hristine Scheel (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . eter Rzepka (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 16230 A 16230 B 16236 A 16241 B 16243 B 16245 A Prävention (Drucksachen 15/4833, 15/5363, 15/5372, 15/5368) . . . . . . . . . . . . . . . . 16254 C II Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 173. Sitzung. Berlin, Freitag, den 22. April 2005 – Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Stärkung der gesundheitlichen Prävention (Drucksache 15/5214, 15/5363, 15/5372, 15/5368) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Gesundheit und Soziale Sicherung – zu dem Antrag der Abgeordneten Detlef Parr, Dr. Dieter Thomae, Dr. Heinrich L. Kolb, weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion der FDP: Präven- tion und Gesundheitsförderung als individuelle und gesamtgesellschaft- liche Aufgabe – zu dem Antrag der Abgeordneten Annette Widmann-Mauz, Verena Butalikakis, Monika Brüning, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU: Prävention als gesamtge- sellschaftliche Aufgabe umfassend, innovativ und unbürokratisch ge- stalten (Drucksachen 15/4671, 15/4830, 15/5363, 15/5372) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marion Caspers-Merk, Parl. Staatssekretärin BMGS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Verena Butalikakis (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Birgitt Bender (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Detlef Parr (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Helga Kühn-Mengel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Annette Widmann-Mauz (CDU/CSU) . . . . . . Götz-Peter Lohmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Barbara Lanzinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Ursula Heinen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 20: a) Bericht des Rechtsausschusses gemäß § 62 Abs. 2 der Geschäftsordnung – zu dem Gesetzentwurf der Abgeordne- ten Dr. Norbert Röttgen, Cajus Julius Caesar, Dr. Wolfgang Götzer, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU: Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Strafgesetzbuches – Graffiti-Bekämpfungsgesetz – – zu dem Gesetzentwurf der Abgeordne- ten Jörg van Essen, Rainer Funke, Otto Fricke, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Entwurf eines Ge- setzes zum verbesserten Schutz des Eigentums b in Z E W R ti n f ( A D H D J J J J H D G D R Z A D A K ( J D 16254 D 16254 D 16255 A 16256 D 16258 C 16260 A 16261 C 16262 D 16264 B 16266 A 16267 A – zu dem Gesetzentwurf des Bundesra- tes: Entwurf eines … Strafrechtsän- derungsgesetzes – Graffiti-Bekämp- fungsgesetz – (… StrÄndG) (Drucksachen 15/302, 15/63, 15/404, 15/5320) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ) Erste Beratung des von den Fraktionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜ- NEN eingebrachten Entwurfs eines … Strafrechtsänderungsgesetzes – §§ 303, 304 StGB (Drucksache 15/5313) . . . . . . . . . . . . . . . Verbindung mit usatztagesordnungspunkt 11: rste Beratung des von den Abgeordneten olfgang Bosbach, Dr. Jürgen Gehb, Daniela aab, weiteren Abgeordneten und der Frak- on der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs ei- es … Strafrechtsänderungsgesetzes – Graf- iti-Bekämpfungsgesetz – (… StrÄndG) Drucksache 15/5317) . . . . . . . . . . . . . . . . . . lfred Hartenbach, Parl. Staatssekretär BMJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Jürgen Gehb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . ans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Jürgen Gehb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . erzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . örg van Essen (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . erzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . örg van Essen (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ans-Joachim Hacker (SPD) . . . . . . . . . . . . . aniela Raab (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . abriele Fograscher (SPD) . . . . . . . . . . . . . . r. Gesine Lötzsch (fraktionslos) . . . . . . . . . oland Gewalt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . usatztagesordnungspunkt 14: ntrag der Abgeordneten Jürgen Koppelin, r. Andreas Pinkwart, Otto Fricke, weiterer bgeordneter und der Fraktion der FDP: eine deutsche Beteiligung an MEADS Drucksache 15/5336) . . . . . . . . . . . . . . . . . . ürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Hans-Peter Bartels (SPD) . . . . . . . . . . . . 16268 B 16268 C 16268 D 16269 A 16269 D 16271 B 16271 D 16271 D 16273 B 16274 B 16275 A 16275 B 16276 C 16278 A 16279 B 16280 B 16281 D 16282 A 16283 B 16284 A Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 173. Sitzung. Berlin, Freitag, den 22. April 2005 III Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Ilse Aigner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . Winfried Nachtwei (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Niebel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (fraktionslos) . . . . . . . . . . Jürgen Herrmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Erklärungen nach § 31 GO zur namentlichen Abstimmung über den Antrag: Beteiligung deutscher Streitkräfte an der Friedensmission der Vereinten Nationen in Sudan UNMIS (United Nations Mission in Sudan) auf Grundlage der Resolution 1590 (2005) des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen vom 24. März 2005 (Tagesordnungspunkt 17) Wolfgang Börnsen (Bönstrup) (CDU/CSU) . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Verena Wohlleben (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 3 Amtliche Mitteilung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16284 B 16286 B 16287 C 16287 D 16288 D 16289 C 16290 A 16291 C 16293 A 16293 C 16293 C 16293 D 16294 A Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 173. Sitzung. Berlin, Freitag, den 22. April 2005 16221 (A) ) (B) ) 173. Sitz Berlin, Freitag, den Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 173. Sitzung. Berlin, Freitag, den 22. April 2005 16293 (A) ) (B) ) trag: Beteiligung deutscher Streitkräfte an der und die durch sie entstehenden relativ geringen Kosten, Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlage 2 Erklärungen nach § 31 GO zur namentlichen Abstimmung über den An- s s b B v s M d B c B n h g u e m d i u c d e d s e s i d d s s h b t R d s a l Abgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich Dominke, Vera CDU/CSU 22.04.2005 Dr. Eid, Uschi BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22.04.2005 Grill, Kurt-Dieter CDU/CSU 22.04.2005 Gröhe, Hermann CDU/CSU 22.04.2005 Heller, Uda Carmen Freia CDU/CSU 22.04.2005 Dr. Lippold (Offenbach), Klaus W. CDU/CSU 22.04.2005 Marschewski (Recklinghausen), Erwin CDU/CSU 22.04.2005 Pieper, Cornelia FDP 22.04.2005 Dr. Pinkwart, Andreas FDP 22.04.2005 Dr. Ruck, Christian CDU/CSU 22.04.2005 Rühe, Volker CDU/CSU 22.04.2005 Scharping, Rudolf SPD 22.04.2005 Schlauch, Rezzo BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22.04.2005 Schmidbauer, Bernd CDU/CSU 22.04.2005 Straubinger, Max CDU/CSU 22.04.2005 Teuchner, Jella SPD 22.04.2005 Trittin, Jürgen BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22.04.2005 Vogel, Volkmar Uwe CDU/CSU 22.04.2005 Weiß (Groß-Gerau), Gerald CDU/CSU 22.04.2005 Wicklein, Andrea SPD 22.04.2005 Wimmer (Neuss), Willy CDU/CSU 22.04.2005 (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht Friedensmission der Vereinten Nationen in Su- dan UNMIS (United Nations Mission in Sudan) auf Grundlage der Resolution 1590 (2005) des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen vom 24. März 2005 (Tagesordnungspunkt 17) Wolfgang Börnsen (Bönstrup) (CDU/CSU): Da es ich nach Aussagen der Bundesregierung bei der deut- chen Beteiligung an der UNMIS-Mission um eine un- ewaffnete VN-Beobachtermission handelt und da die undesregierung zugesichert hat, bei der Entsendung on Soldaten in die Bürgerkriegsregion Darfur (West- udan) den Bundestag zu informieren und ein neues andat zu beantragen, stimme ich dem Einsatz unter iesen Voraussetzungen zu. Jürgen Koppelin (FDP): Im Mandatsantrag der undesregierung wird das Mandatsgebiet nur unzurei- hend beschrieben. Eine Ausweitung des Einsatzes von undeswehrangehörigen auf weitere Teile des Sudans, eben dem Südsudan, ist nicht auszuschließen. Weiter- in ist aufgrund der Auftragsbeschreibung davon auszu- ehen, dass die Einsatzdauer nicht benannt werden kann nd der Einsatz deshalb mit hoher Wahrscheinlichkeit rheblich länger als geplant sein wird. Es ist politisch unverantwortlich, dass Bundesaußen- inister Fischer diplomatische Vertretungen der Bun- esrepublik Deutschland in Afrika geschlossen, Afrika n nicht zu verantwortender Weise vernachlässigt hat nd nun dringend deutsche Soldaten nach Afrika schi- ken möchte. Ich verkenne nicht die Gründe, die endlich zum Han- eln in der Republik Sudan zwingen. Allerdings wäre es benso notwendig, dass die europäischen Staaten mit em gleichen Engagement sich dem Problem der Aids- euche in Afrika annehmen, die ebenfalls inzwischen zu inem Massensterben geführt hat. Ich werde dem Antrag der Bundesregierung nicht zu- timmen. Ich treffe diese Entscheidung auch besonders n Verantwortung gegenüber den Angehörigen der Bun- eswehr. Verena Wohlleben (SPD): Ich werde dem Antrag er Bundesregierung heute zustimmen, weil ich den Ein- atz der Bundeswehr im Rahmen der VN-Friedensmis- ion UNMIS als einen wichtigen Beitrag zu einer dauer- aften Stabilisierung der Lage im Sudan grundsätzlich efürworte. Er ist sichtbares Zeichen für das starke poli- ische Engagement Deutschlands für den Frieden in der egion. Ich habe jedoch große Bedenken, dass die einsatzbe- ingten Zusatzausgaben für die Beteiligung an der Mis- ion UNMIS aus dem Etat des Einzelplans 14 und nicht us dem des Einzelplans 60 erwirtschaftet werden sol- en. Dabei geht es mir nicht um diese spezielle Mission 16294 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 173. Sitzung. Berlin, Freitag, den 22. April 2005 (A) (C) (B) (D) sondern grundsätzlich um die Belastung des Einzel- plans 14 mit Zusatzausgaben durch weitere internatio- nale Einsätze. Denn diese Zusatzausgaben sind unter anderem mit dafür verantwortlich, dass die Beschaf- fung von dringend benötigtem Material für den Schutz der Soldatinnen und Soldaten im Einsatz immer häufi- ger verschoben werden muss. So hat sich beispiels- weise die Beschaffung von Allschutz-Transport-Fahr- zeugen DINGO 2 im Rahmen des einsatzbedingten Sofortbedarfs um ein Jahr verzögert, weil keine Mittel zur Verfügung standen. Der Schutz der Soldatinnen und Soldaten und ihre Ausstattung mit dem dazu notwendi- gen Material sollte meines Erachtens jedoch absoluten Vorrang haben. Anlage 3 Amtliche Mitteilung Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden EU- Vorlagen bzw. Unterrichtungen durch das Europäische Parlament zur Kenntnis genommen oder von einer Bera- tung abgesehen hat. Auswärtiger Ausschuss Drucksache 15/4911 Nr. 2.2 Drucksache 15/4911 Nr. 2.3 Drucksache 15/4911 Nr. 2.4 Drucksache 15/4911 Nr. 2.5 Drucksache 15/4911 Nr. 2.6 Drucksache 15/4911 Nr. 2.7 Drucksache 15/4911 Nr. 2.8 Drucksache 15/4911 Nr. 2.13 Drucksache 15/4911 Nr. 2.29 Drucksache 15/4969 Nr. 1.10 Innenausschuss Drucksache 15/4705 Nr. 2.2 Ausschuss für Gesundheit und Soziale Sicherung Drucksache 15/4969 Nr. 1.17 Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 15/3546 Nr. 2.11 Drucksache 15/3779 Nr. 1.79 Drucksache 15/3779 Nr. 1.86 Drucksache 15/4213 Nr. 2.23 Drucksache 15/4969 Nr. 1.7 173. Sitzung Berlin, Freitag, den 22. April 2005 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Hermann Otto Solms


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und

    Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Anlass der
    Debatte ist heute das „Konzept 21“ der CDU/CSU-Frak-
    tion und nicht die Auswirkungen des Jobgipfels, auf die
    ich aber anschließend eingehen will. Die FDP-Fraktion
    hatte vor über einem Jahr, im Januar, dem Deutschen
    Bundestag einen Gesetzentwurf für eine neue Einkom-
    mensteuer vorgelegt, weil wir eine grundsätzliche Steu-
    erreform noch in dieser Legislaturperiode ermöglichen
    wollten.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Leider haben die Regierungsfraktionen dieses Angebot
    nicht angenommen. Bei aller Unterschiedlichkeit in Ein-
    zelheiten hätte man sehr wohl zu einem gemeinsamen
    Konzept kommen können und hätte dann nicht wie-
    derum zwei bis drei Jahre verloren. Ich bedauere außer-
    ordentlich, dass es diese Bereitschaft nicht gegeben hat.


    (Beifall bei der FDP)

    Das Konzept war sehr weitreichend, zumal wenn Sie

    bedenken, dass sich das Einkommensteuergesetz heute
    in der Beck’schen Textsammlung auf über 303 Seiten er-
    streckt, während unser neues Einkommensteuergesetz
    nur 25 Seiten umfasst. Das zeigt ganz deutlich, wie stark

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    (C (D an ein solch kompliziertes Recht vereinfachen kann nd wie stark wir es vereinfachen müssen, damit uns die ürger folgen können und wieder Vertrauen in den Staat, uch in den Steuerstaat, fassen. Heute fühlen sie sich om Staat übervorteilt und bevormundet. Sie fühlen sich nfähig, diese Vorschriften zu befolgen, weil sie sie berhaupt nicht mehr verstehen können. (Beifall bei der FDP sowie des Abg. Heinz Seiffert [CDU/CSU])


    as ist auch kein Wunder, wenn sogar die Finanzverwal-
    ung sie nicht mehr anwenden kann, wenn die Steuerbe-
    ater nicht mehr fähig sind, alle Vorschriften richtig zu
    eurteilen, und wenn selbst die Finanzgerichte nicht
    ehr in der Lage sind, ein endgültiges Urteil zu fällen.
    ieses Steuerrecht ist obsolet und es muss beseitigt wer-
    en. Wir stimmen mit der CDU/CSU-Fraktion in der
    ielsetzung völlig überein, dass wir ein drastisch verein-
    achtes Steuerrecht brauchen.
    Nun haben wir – das muss man hier erklären – unse-

    en Entwurf im Finanzausschuss zurückgezogen, weil
    ir Änderungsbedarf hatten; denn wir wollten ihn mit
    inem Entwurf zu einer Reform der Unternehmensteuer
    erbinden. Der internationale Wettbewerb genauso wie
    ie Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs
    wingen uns dazu, eine Reform der Unternehmensbe-
    teuerung durchzuführen. Deswegen wollten wir die
    chnittstellen zwischen Einkommensteuer und Körper-
    chaftsteuer neu formulieren. Die Zeit dafür wurde uns
    icht zugestanden. Deshalb haben wir unseren Entwurf
    um Einkommensteuergesetz zurückgezogen. Wir bera-
    en jetzt auf unserem Bundesparteitag ein Konzept für
    ine Unternehmensteuerreform. Wir werden dies in ei-
    em Gesetzestext formulieren, eine Abstimmung und
    armonisierung vornehmen und dann einen Gesamtent-
    urf für eine Reform der direkten Steuern im Deutschen
    undestag noch in dieser Legislaturperiode – ich hoffe,
    nde dieses Jahres – vorlegen.


    (Beifall bei der FDP)

    Das sage ich nur, um Ihnen zu zeigen, dass wir es

    rnst meinen, und zwar nicht parteipolitisch einseitig.
    ir sehen die objektive Notwendigkeit einer grundsätz-

    ichen Reform der Steuern. Dabei sind der Tarif und da-
    it der Streit um den Tarif in Wirklichkeit das Unwe-
    entlichste. Das Entscheidende ist die systematische
    eugestaltung des Steuerrechts.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    ur so werden wir, zumindest im europäischen Raum,
    ie Wettbewerbsfähigkeit zurückgewinnen. Es ist eine
    elbstverständlichkeit, dass wir bei der Reform der
    nternehmensteuern darauf achten müssen, dass der eu-
    opäische Binnenmarkt endlich auch im Steuerrecht
    ollzogen wird. Dadurch sind wir gezwungen, die Wett-
    ewerbssituation in Europa zu berücksichtigen und die
    nterschiedlichen Steuerhöhen so umzugestalten, dass
    eutschland die Wettbewerbsfähigkeit wiedererlangt.
    ch habe das in einer Grafik abgetragen, auf der Sie
    auch wenn es für Sie jetzt schwer sichtbar ist – an der
    beren schwarzen Linie erkennen können, dass






    (A) )



    (B) )


    Dr. Hermann Otto Solms

    Deutschland die Unternehmen, egal welcher Rechts-
    form, am weitaus höchsten besteuert.


    (Carl-Ludwig Thiele [FDP]: So ist es!)

    Die Argumentation mit der Steuerquote oder der

    durchschnittlichen Besteuerung, Herr Eichel, die immer
    wieder vorgetragen und immer wieder widerlegt wird,
    führt an der Realität doch völlig vorbei. Ein Investor, der
    überlegt, ob er in Österreich oder in Deutschland inves-
    tieren soll, der fragt doch nicht nach der Höhe der Steu-
    erquote, sondern nur danach, wie hoch er besteuert wird,
    wenn er Gewinne erzielt, und ob er seine Verluste mit
    den Gewinnen verrechnen kann. Wenn er in Deutschland
    von der Mindeststeuer erfährt – die, ohne Mitwirkung
    der FDP, leider von beiden Seiten des Hauses eingeführt
    worden ist –, sagt er: Nein, einen solchen Unsinn mache
    ich nicht mit; wenn ich nicht einmal meine Verluste der
    Anlaufphase sofort mit den dann entstehenden Gewin-
    nen verrechnen kann, dann werde ich in Deutschland
    nicht investieren.


    (Christine Scheel [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: In anderen Ländern gibt es keine Verlustvorträge!)


    Wenn die Besteuerung – egal ob sie bei 42 Prozent
    einschließlich Soli oder bei 39,5 Prozent durch Körper-
    schaftsteuer plus Gewerbesteuer liegt – deutlich höher
    ist als in den anderen Ländern – ich nehme als Maßstab
    wieder Österreich mit 25 Prozent –, dann sagen die Un-
    ternehmer: Es macht keinen Sinn, dort zu arbeiten und
    zu investieren. Deswegen müssen wir die Steuerbelas-
    tung für die Unternehmen auf ein in Europa wettbe-
    werbsfähiges Niveau bringen. Das heißt, wir müssen auf
    unter 30 Prozent – wohin auch immer, aber auf jeden
    Fall unter 30 Prozent – kommen. Das bedeutet, wir brau-
    chen eine direkte Absenkung.


    (Beifall bei der FDP)

    Herr Eichel, wenn jetzt, wie beim Jobgipfel verein-

    bart, ein Schritt in die richtige Richtung gemacht wird
    – Senkung der Körperschaftsteuer um 6 Prozent –, dann
    unterstützen wir das als FDP. Das heißt allerdings, dass
    Sie eine adäquate Entlastung zwingend auch für die Per-
    sonengesellschaften und Einzelkaufleute brauchen.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

    Es macht überhaupt keinen Sinn, dass Herr Müntefering
    gegen die großen Unternehmen polemisiert und gleich-
    zeitig nur die großen Unternehmen entlastet werden.
    Was ist das für ein Widerspruch?


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – CarlLudwig Thiele [FDP]: Das ist Unsinn!)


    Die Masse der mittelständischen Unternehmen, die ja
    hier die große Zahl der Arbeitsplätze sichert und anbie-
    tet, wird hingegen schlechter behandelt. Das kann nicht
    Ergebnis eines solchen Schrittes sein.

    Wir sind für die Absenkung der Körperschaftsteuer
    um 6 Prozentpunkte. Wir sind auch für den Reforman-
    satz bei der Erbschaftsteuer, den wir in unserem Pro-
    gramm seit zehn Jahren haben und den auch die CDU/
    CSU in ihrem „Konzept 21“ hat. Wir sind ebenfalls da-

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    (C (D ür, dass Maßnahmen zur Gegenfinanzierung getroffen erden. Aber diese dürfen natürlich nicht wieder auschließlich die Unternehmen treffen; denn dann nützt die teuerentlastung nichts. (Christine Scheel [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Und wer soll das dann bezahlen? – Gegenruf des Abg. Leo Dautzenberg [CDU/ CSU]: Die Grünen!)


    Dass die Verlustzuweisungsfonds schlechter gestellt
    zw. deren Vorteile beseitigt werden, wird von uns
    rundsätzlich unterstützt. Wir wollen das Konzept dann
    atürlich im Detail sehen; das muss man sich genau an-
    chauen. Aber eine Verschärfung der Mindestbesteue-
    ung wird von uns grundsätzlich abgelehnt, weil das ein
    eg in die falsche Richtung ist.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Im Übrigen haben wir im Bereich der Subventionen
    nd der finanziellen Zuwendungen einen riesigen
    pielraum zur Entlastung. Unsere Haushälter haben ja
    in „Sparbuch“ mit über 400 Einzelvorschlägen entwi-
    kelt und im Haushaltsausschuss vorgelegt; es sieht Ein-
    parungen mit einem Gesamtvolumen von 12,5 Milliar-
    en Euro vor. Ich trage Ihnen das hier noch einmal vor,
    m Ihnen und auch der Öffentlichkeit deutlich zu ma-
    hen: Sparen ist möglich.


    (Beifall bei der FDP – Christine Scheel [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Es wäre schön, wenn Sie immer dabei gewesen wären mit Ihren Vorschlägen!)


    s muss gemacht werden; wir müssen mehr sparen. In-
    ofern unterstützen wir den Bundesfinanzminister in sei-
    er Sorge um den Haushalt. Wir wollen einen stabilitäts-
    rientierten Haushalt. Wir wollen unseren Beitrag dazu
    eisten. Wenn die Regierungsseite von den im Haushalts-
    usschuss beratenen über 400 Anträgen aber keinen ein-
    igen für unterstützenswert hält, dann scheint schon die
    rundsätzliche Bereitschaft zu fehlen, eine vernünftige
    inanzpolitik gestalten zu wollen.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Ute Kumpf [SPD]: Vielleicht liegt es aber an den Anträgen!)


    Herr Bundesminister Eichel, die Steuerreform ist
    rundsätzlich unverzichtbar. Das hat auch der Bundes-
    räsident in seiner vorzüglichen Rede vor den Vertretern
    er Arbeitgeberverbände gesagt. Wir brauchen sie. Sie
    llein wird Deutschland nicht nach vorn bringen. Die
    erbindung mit anderen Reformen, solchen auf dem Ar-
    eitsmarkt, bei den sozialen Sicherungssystemen und im
    ildungsbereich, ist notwendig. Sie ist aber unverzicht-
    ar. Wir müssen uns gemeinsam an diese riesige Auf-
    abe machen, weil einer allein sie gar nicht lösen kann.
    Sich aber immer wieder mit dem Argument der feh-

    enden Gegenfinanzierung – Sie behaupten, die Haus-
    alte könnten das nicht tragen – um das Thema herum-
    umogeln, das geht so nicht weiter. Deswegen fand ich
    s interessant, dass Sie in Ihren Vorschlägen beim






    (A) )



    (B) )


    Dr. Hermann Otto Solms

    Jobgipfel von einem Selbstfinanzierungseffekt gespro-
    chen haben.


    (Hans Eichel, Bundesminister: Falsch! Das hat nichts mit Selbstfinanzierung zu tun!)


    – In den Zeitungen ist das aber so dargestellt worden. Ich
    habe schon gedacht, allmählich komme die SPD zur Ver-
    nunft.

    Steuern sind natürlich ein dynamisches Element in
    den wirtschaftlichen Zusammenhängen. Eine Selbstfi-
    nanzierung kann nach und nach entstehen, wenn man
    eine gute Steuerreform macht. Das haben Sie immer
    wieder verneint. Es ist aber so. Die ganze ökonomische
    Wissenschaft bestätigt das. Damit wären wir auf einem
    richtigen Weg.

    Schritte in die richtige Richtung werden von uns un-
    terstützt. Das heißt aber nicht, dass wir uns um die Ge-
    samtreform herummogeln können. Wir brauchen zwin-
    gend eine grundsätzliche Reform der Steuern und
    Finanzen.

    Vielen Dank für die Aufmerksamkeit.

    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Ich erteile das Wort der Kollegin Christine Scheel,

Bündnis 90/Die Grünen.

(Zuruf von der CDU/CSU: Jetzt kommt die Heuschrecke! – Hans Michelbach [CDU/ CSU]: Sie hat schon die Heuschreckenkleidung an!)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Christine Scheel


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Nur kein Neid, Herr Michelbach. – Herr Präsident!

    Liebe Kolleginnen und Kollegen! Der Startschuss war
    der Bierdeckel. Ich weiß noch, wie – jetzt hätte ich bei-
    nahe Herrn Solms genannt; er war bei den Vereinfachun-
    gen auch dabei – Herr Merz im Zusammenhang mit dem
    Bierdeckel in den Zeitungen gefeiert wurde.


    (Carl-Ludwig Thiele [FDP]: Aber nicht mit dem Bierdeckel!)


    Wenn man sich nun den Entwurf anschaut, über den wir
    heute reden, stellt man fest: Der Bierdeckel ist weg und
    Herr Merz ist auch weg.


    (Zurufe von der CDU/CSU)

    Mit einem riesigen Theaterdonner wurde uns ein ein-

    faches und transparentes Steuerkonzept angekündigt,
    das, wie gesagt, auf einen Bierdeckel passt.


    (Hans Michelbach [CDU/CSU]: Das sind Taten und kein Theater!)


    Wir wurden mit einem völlig unausgegorenen, unge-
    rechten und nicht finanzierten Antrag der CDU/CSU-
    Fraktion konfrontiert, der am Ende 27,5 Milliarden Euro
    neue Schulden bedeuten würde.


    (Hans Michelbach [CDU/CSU]: Das ist alles nicht richtig!)


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    (C (D eswegen glaube ich, dass Sie in Wirklichkeit selbst roh sind, wenn wir Ihren Antrag heute ablehnen. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD – Elke Wülfing [CDU/CSU]: Wer hat Ihnen denn das erzählt?)


    Mir wäre es natürlich recht, wenn wir heute darüber
    iskutieren könnten, was auf dem Jobgipfel vereinbart
    urde. Wir haben vorgeschlagen – das wurde auf dem
    obgipfel vereinbart –, die Körperschaftsteuersätze von
    5 auf 19 Prozent zu senken. Die bessere Gewerbesteu-
    ranrechnung bedeutet, dass in Zukunft alle klein- und
    ittelständischen Unternehmen, die Personenunterneh-
    en sind, bis zu einem Hebesatz von 380


    (Elke Wülfing [CDU/CSU]: Nein, 360!)

    eal nicht mehr mit Gewerbesteuer belastet werden. Au-
    erdem soll der Betriebsübergang im Mittelstand er-
    eichtert werden. Das ist die getroffene Vereinbarung.
    Es wäre gut und wichtig, wenn wir für den Standort
    eutschland ein klares Signal geben könnten. Wir müs-
    en schnell Klarheit schaffen, damit die Unternehmen
    lanungssicherheit haben. Sie müssen wissen, dass der
    ositive Effekt für Wachstum und Beschäftigung und die
    amit verbundenen Arbeitsplätze kommt. Diese Verein-
    arung darf nicht – das ist das derzeitige Problem – im
    arteipolitischen Gezerre versanden.


    (Elke Wülfing [CDU/CSU]: Wer zerrt denn? Ihr zerrt doch untereinander!)


    Die Union hat, unverdrossen wie sie in dieser Frage
    st, gesagt, dass die Steuersätze gesenkt werden müssten,
    ass aber für die Finanzierungsvorschläge der Finanz-
    inister zuständig sei.


    (Elke Wülfing [CDU/CSU]: Ist doch wahr! Ist der etwa nicht mehr im Amt?)


    enn uns das nicht gefalle, solle er auf andere Vor-
    chläge ausweichen. An der Diskussion um die Finan-
    ierung würden Sie sich nicht beteiligen. – So geht es
    icht!


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    enn man gemeinsame Absprachen vereinbart, dann hat
    an sich gefälligst daran zu halten. Man kann nicht auf
    er einen Seite die positiven Punkte für sich reklamieren
    nd sich auf der anderen Seite – wenn es um die schwie-
    igen Finanzierungsfragen geht – in die Büsche schla-
    en. Das ist nicht in Ordnung und dient letztendlich
    icht unserem Land.
    Frau Merkel hat eine Gegenfinanzierung eingefordert.
    ir können aber nur feststellen, dass es bisher keinen
    inzigen Finanzierungsvorschlag seitens der Union gibt.
    estern konnte man unter anderem in der „Welt“ lesen,
    ass Herr Michael Meister gesagt hat: Wir werden keine
    orschläge machen.


    (Kerstin Andreae [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Na toll!)







    (A) )



    (B) )


    Christine Scheel

    Ich sage noch einmal: Wer andere Finanzierungsvor-
    schläge kritisiert, der muss, wenn er seriös sein will,
    auch eigene Vorschläge vorlegen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD – Joachim Poß [SPD]: So ist es! Sie sind aber nicht seriös! Ein unseriöser Haufen!)


    Ich kann Sie nur auffordern, sich nicht länger einer in-
    haltlichen Auseinandersetzung zu verschließen. Denn es
    ist notwendig, dass das Geplänkel aufhört, dass kon-
    struktiv an einer Einigung gearbeitet wird und dass wir
    uns unserer gemeinsamen Verantwortung für den Stand-
    ort Deutschland bewusst sind.


    (Elke Wülfing [CDU/CSU]: Da sind wir mal gespannt, was Sie hier vorlegen!)


    Nun zu Ihrem Antrag. Sie fordern dort ein einfache-
    res, gerechteres und leistungsfreundlicheres Steuerrecht.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    Das können wir alles unterschreiben, Frau Wülfing.
    Dem kann ich ebenfalls zustimmen.


    (Hartmut Schauerte [CDU/CSU]: 97 hättet ihr es schon haben können!)


    Sie sagen aber leider nicht, wie Sie zu diesem neuen
    Steuerrecht kommen wollen. Das ist genau das Grund-
    problem Ihres Antrages.

    Sie stellen Eckpunkte auf – so gehen Sie immer vor –,
    die völlig unklar sind. Dann sagen Sie, die rot-grüne Re-
    gierung bzw. die sie tragenden Fraktionen sollten diese
    Unklarheiten beseitigen, und fordern uns auf, wir sollten
    unsere Hausaufgaben machen.


    (Hartmut Schauerte [CDU/CSU]: Nein! So ist es doch gar nicht!)


    Das heißt, Sie überlassen uns die Aufgabe, Ihre nebulö-
    sen Eckpunkte zu konkretisieren und Ihre Vorschläge in
    ein Gesetz zu gießen. Aber sobald von uns ein Vorschlag
    kommt, springen Sie wieder ins Gebüsch.


    (Elke Wülfing [CDU/CSU]: Die Sachverständigen fanden das gut!)


    Es ist kein Wunder, dass Sie nur ein Eckpunktepapier in
    Form eines Antrags und eben keinen Gesetzentwurf vor-
    gelegt haben. Damit beweisen Sie nicht ihre Regierungs-
    fähigkeit.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD – Joachim Poß [SPD]: Nur nicht konkret werden!)


    Das „Konzept 21“ soll Zukunftsfähigkeit suggerieren.
    Ich habe schon gesagt, dass es sehr unklar ist. Ich mache
    das an ein paar Beispielen fest.

    Alle Welt redet über die Reform der Unternehmens-
    besteuerung, nur fast die gesamte Union nicht.


    (Hans Michelbach [CDU/CSU]: Stimmt doch nicht!)


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    (C (D err Meister hat ein paar Luftblasen abgelassen. Nach ie vor fehlen konkrete Aussagen zur Systematik. Aber as noch viel schlimmer ist: Für die Unternehmen ürde die Realisierung der Vorschläge Ihres Antrages ine Steuersatzerhöhung bedeuten. Denn laut Stellungahme der Professoren Rürup, Wiegard und Spengel in er Sachverständigenanhörung, die wir zu diesem Anag durchgeführt haben, würden die Unternehmenssteursätze zusammengerechnet auf nominell etwa 42 Proent steigen. Derzeit liegen sie unter 40 Prozent. Die onsequenz wäre: Mit diesen Vorschlägen würde das, as die Bundesregierung auf diesem Gebiet zum Positien für die Unternehmen verändert hat, wieder rückgänig gemacht werden. Das nennen Sie ein zukunftsfähies Steuerkonzept. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    ieses ist völliger Unsinn und ökonomisch nicht haltbar.
    as kann doch wirklich nicht Ihr Ernst sein.


    (Elke Wülfing [CDU/CSU]: Herr Eichel hat eben gesagt, wir wären bei 36 Prozent und das wäre alles unsozial! Da stimmt doch etwas nicht! – Gegenruf des Abg. Joachim Poß [SPD]: Das ist der Spitzensteuersatz!)


    Es geht ferner um das Thema EU-Recht-konforme
    esteuerung, das mit der aktuellen Rechtsprechung des
    uropäischen Gerichtshofs natürlich zunehmend in den
    okus der Steuerpolitik kommt. Der Minister hat darauf
    ingewiesen, dass wir Gott sei Dank nicht dem nachge-
    ommen sind, was Sie damals gefordert haben, als wir
    nsere Entscheidung für das Halbeinkünfteverfahren ge-
    offen haben. Da haben Sie nicht mitgemacht. Hätten
    ir diese Entscheidung damals nicht getroffen, dann hät-
    n wir heute aufgrund der EuGH-Urteile Steuerausfälle
    zweistelliger Milliardenhöhe in der Bundesrepublik
    eutschland.


    (Elke Wülfing [CDU/CSU]: Die haben wir doch! Wir haben doch kaum noch ein Körperschaftsteueraufkommen in 2002 gehabt!)


    a sehen Sie, zu welchem Schaden Ihre Positionen für
    ieses Land führen und welche Probleme Sie uns durch
    hre milliardenschweren Risiken vor die Füße gekippt
    ätten, und zwar nicht nur im Hinblick auf den Bundes-
    aushalt, sondern auch im Hinblick auf die Länder und
    tztendlich auch die Kommunen.


    (Vorsitz: Vizepräsidentin Dr. h. c. Susanne Kastner)


    Auch ist klar zu sagen, dass Ihre Vorschläge zu einer
    mensen Lücke in Höhe von 27,5 Milliarden Euro füh-

    en. Ihr Konzept ist unfinanzierbar. Sie widersprechen
    ich selbst, wenn Sie einerseits immer wieder sagen, wir
    ollten die Maastricht-Kriterien einhalten,


    (Hans Michelbach [CDU/CSU]: Von welchem Antrag reden Sie denn?)


    ann aber andererseits Vorschläge machen, die zu mehr
    chulden in Höhe von 27,5 Milliarden Euro führen. Das
    t unsolide. Dazu kann man nur sagen: Seien Sie froh,






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    Christine Scheel

    dass Sie nicht in die Situation kommen, dieses Konzept
    wirklich umsetzen zu müssen!

    Ich fasse zusammen: Der Antrag der Union lässt mehr
    Fragen offen, als er beantwortet: Unternehmensbesteue-
    rung – Fehlmeldung! EU-Rechtskonformität – keine
    Vorschläge! Aufkommensneutralität: nicht erreicht! Gott
    sei Dank können wir den Vorschlag, den Sie gemacht ha-
    ben, heute ablehnen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)