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ID1516400900

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 15/164 Sebastian Edathy (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Bosbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Silke Stokar von Neuforn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Max Stadler (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Cornelie Sonntag-Wolgast (SPD) . . . . . . . Dr. Günther Beckstein, Staatsminister (Bayern) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN). . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle (FDP) . . . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Haupt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jutta Dümpe-Krüger (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Kretschmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . Sabine Bätzing (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Andreas Scheuer (CDU/CSU) . . . . . . . Julia Klöckner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Kerstin Griese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ingrid Fischbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 19: 15347 C 15349 B 15350 C 15351 C 15353 B 15354 C 15356 C 15357 C 15357 D 15369 D 15371 B 15373 C 15375 A 15376 D 15377 B 15379 A 15381 B Deutscher B Stenografisch 164. Sitz Berlin, Freitag, den I n h a l Tagesordnungspunkt 17: a) Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der SPD und des BÜNDNIS- SES 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Änderung des Versammlungsgesetzes und des Strafge- setzbuches (Drucksachen 15/4832, 15/5051) . . . . . . . b) Zweite und dritte Beratung des von den Abgeordneten Wolfgang Bosbach, Hartmut Koschyk, Thomas Strobl (Heilbronn), weiteren Abgeordneten und der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs ei- nes Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über befriedete Bezirke für Verfas- sungsorgane des Bundes (BefBezÄndG) (Drucksachen 15/4731, 15/5069) . . . . . . . E P H T G S w C ( D C 15347 A 15347 B Dr. Jürgen Gehb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Otto Schily, Bundesminister BMI . . . . . . . . . 15358 A 15359 C undestag er Bericht ung 11. März 2005 t : rwin Marschewski (Recklinghausen) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . etra Pau (fraktionslos) . . . . . . . . . . . . . . . . . ermann Bachmaier (SPD) . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 18: roße Anfrage der Abgeordneten Andreas cheuer, Maria Eichhorn, Thomas Dörflinger, eiterer Abgeordneter und der Fraktion der DU/CSU: Jugend in Deutschland Drucksache 15/3396) . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Andreas Scheuer (CDU/CSU) . . . . . . . . . hristel Riemann-Hanewinckel, Parl. Staatssekretärin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . 15360 D 15362 A 15363 A 15364 D 15365 A 15367 A a) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Siebten Gesetzes zur Änderung des II Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 164. Sitzung. Berlin, Freitag, den 11. März 2005 Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschrän- kungen (Drucksachen 15/3640, 15/5049) . . . . . . . b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wirtschaft und Arbeit zu dem Antrag der Abgeordneten Rainer Brüderle, Gudrun Kopp, Daniel Bahr (Münster), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Für einen wirksamen Wettbewerbsschutz in Deutschland und Europa (Drucksachen 15/760, 15/3136) . . . . . . . . Dr. Ditmar Staffelt, Parl. Staatssekretär BMWA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hartmut Schauerte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Werner Schulz (Berlin) (BÜNDNIS 90/ Winfried Hermann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marie-Luise Dött (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 21: Antrag der Abgeordneten Sibylle Laurischk, Rainer Funke, Birgit Homburger, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Ver- fahren der Vaterschaftstests vereinfachen und Grundrechte wahren (Drucksache 15/4727) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sibylle Laurischk (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Brigitte Zypries, Bundesministerin BMJ . . . . Dr. Jürgen Gehb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 15383 C 15383 C 15383 D 15386 B 15406 A 15407 B 15408 B 15408 C 15409 C 15410 C DIE GRÜNEN). . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Monika Griefahn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Hartmut Schauerte (CDU/CSU) . . . . . . . . Ernst Hinsken (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Hubertus Heil (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hartmut Schauerte (CDU/CSU) . . . . . . . . Jörg Tauss (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ernst Hinsken (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 20: Erste Beratung des vom Bundesrat einge- brachten Entwurfs eines Gesetzes zum Büro- kratieabbau (Drucksache 15/4646) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ernst Pfister, Minister (Baden-Württemberg) Dr. Michael Fuchs (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . I C N B A L A Z E b U A A 15390 A 15391 D 15394 A 15394 D 15395 C 15398 A 15399 D 15400 D 15401 C 15403 C 15403 C 15404 D rmingard Schewe-Gerigk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . hristoph Strässer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . erichtigungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 1 iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . nlage 2 u Protokoll gegebene Rede zur Beratung des ntwurfs eines Gesetzes zum Bürokratieab- au (Tagesordnungspunkt 20) lrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 3 mtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15412 C 15413 C 15415 C 15415 C 15417 A 15417 D 15418 C Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 164. Sitzung. Berlin, Freitag, den 11. März 2005 15347 (A) ) (B) ) 164. Sitz Berlin, Freitag, den Beginn: 9.0
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    Berichtigungen 162. Sitzung, Seite 15160 (A), der fünfte Absatz ist wie folgt zu lesen: „Es geht um die berühmten Marker- gene und die Resistenzen, die dabei entstehen könnten. An dieser Stelle geht es genau darum, diese auszuschlie- ßen.“ Seite 15160 (A), der zweite Absatz ist wie folgt zu le- sen: „Ich weiß von den Gesprächen mit Putin oder ande- ren Vertretern der russischen Regierung, dass immer ge- fragt wird, wie die Schritte zur Stabilisierung im nördlichen Kaukasus, insbesondere Tschetschenien, aus- sehen, und dass auf diesem Thema eindringlich beharrt wird.“ (D) (B) Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 164. Sitzung. Berlin, Freitag, den 11. März 2005 15417 (A) ) (B) ) wässert werden.DIE GRÜNEN KProbst, Simone BÜNDNIS 90/ 11.03.2005 onkurrenzgründen zwischen den Bundesländern ver- Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten A n n v d L B d n G D A w v d d Abgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich Andreae, Kerstin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.03.2005 Andres, Gerd SPD 11.03.2005 Barthle, Norbert CDU/CSU 11.03.2005 Bender, Birgitt BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.03.2005 Bettin, Grietje BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.03.2005 Bierwirth, Petra SPD 11.03.2005 Dr. Bötsch, Wolfgang CDU/CSU 11.03.2005 Brunnhuber, Georg CDU/CSU 11.03.2005 Eickhoff, Martina SPD 11.03.2005 Feibel, Albrecht CDU/CSU 11.03.2005 Frechen, Gabriele SPD 11.03.2005 Göppel, Josef CDU/CSU 11.03.2005 Dr. Götzer, Wolfgang CDU/CSU 11.03.2005 Freiherr von und zu Guttenberg, Karl- Theodor CDU/CSU 11.03.2005 Haack (Extertal), Karl Hermann SPD 11.03.2005 Hilsberg, Stephan SPD 11.03.2005 Hochbaum, Robert CDU/CSU 11.03.2005 Dr. Küster, Uwe SPD 11.03.2005 Lanzinger, Barbara CDU/CSU 11.03.2005 Michelbach, Hans CDU/CSU 11.03.2005 Minkel, Klaus CDU/CSU 11.03.2005 Mortler, Marlene CDU/CSU 11.03.2005 Dr. Pinkwart, Andreas FDP 11.03.2005 R S S S S S S S S D T T V A (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht nlage 2 Zu Protokoll gegebene Rede zur Beratung des Entwurfs eines Gesetzes zum Bürokratieabbau (Tagesordnungspunkt 20) Ulrich Kelber (SPD): Aus der Werbewirtschaft ken- en wir das Prinzip, ein positiv besetztes Wort inflatio- är zu nutzen und mit völlig sachfremden Inhalten zu erbinden. Das Gleiche versucht die Mehrheit im Bun- esrat mit dem Gesetzentwurf, den wir heute in erster esung beraten. Die Überschrift des Gesetzes heißt ürokratieabbau. Der Inhalt ist ein anderer, ein ganz an- erer. Es geht der Mehrheit im Bundesrat gar nicht um we- iger Regelungen, es geht in den meisten Punkten des esetzentwurfes nur darum, dass die Bundesländer die inge selbst regeln wollen. Darüber kann man ja reden. ber weniger Bürokratie ist das nicht, schon gar nicht, enn die Regelungen von Bundesland zu Bundesland, on Gewerbegebiet zu Gewerbegebiet, kurz, von Lan- esgrenze zu Landesgrenze unterschiedlich sind. Hier ist ie Gefahr sehr groß, dass wichtige Regelungen aus ühe, Volker CDU/CSU 11.03.2005 charping, Rudolf SPD 11.03.2005 chmidbauer, Bernd CDU/CSU 11.03.2005 chröder, Gerhard SPD 11.03.2005 eib, Marion CDU/CSU 11.03.2005 inghammer, Johannes CDU/CSU 11.03.2005 teenblock, Rainder BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.03.2005 treb-Hesse, Rita SPD 11.03.2005 trothmann, Lena CDU/CSU 11.03.2005 r. Thomae, Dieter FDP 11.03.2005 illmann, Antje CDU/CSU 11.03.2005 rittin, Jürgen BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.03.2005 iolka, Simone SPD 11.03.2005 bgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich 15418 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 164. Sitzung. Berlin, Freitag, den 11. März 2005 (A) ) (B) ) Auch im Bereich des Umweltschutzes hat der Gesetz- entwurf der Bundesratsmehrheit keineswegs den Abbau von Bürokratie, sondern nur den Abbau von Umwelt- schutz zur Folge. Das mag ja erklärtes Ziel von CDU/ CSU und FDP sein; dass Sie dabei aber auch bereit sind, am laufenden Band gegen geltendes EU-Recht zu ver- stoßen und damit saftige Geldstrafen zu riskieren, kön- nen Sie weder mir noch uns noch den Bürgerinnen und Bürgern erklären. Haben die Bundesländer versteckte Haushaltstöpfe entdeckt, aus denen sie Strafen bezahlen wollen? Wenn ja, sagen Sie uns, wo; wir hätten da eine Menge guter Ideen, wie man damit in die Bildung unse- rer Kinder investiert. Aber zurück zu dem so genannten Bürokratieabbau, der hier betrieben werden soll. An mehr als einer Stelle würden die Vorschläge eher zu mehr Bürokratie als zu weniger führen, so zum Beispiel beim Kreislaufwirt- schaftsgesetz oder bei den Vorschlägen zum SGB IV. Am verheerendsten aber wäre dieser Gesetzentwurf der Bundesratsmehrheit im Bereich der Beteiligungsrechte der Bürgerinnen und Bürger. Beim Bundes-Immissions- schutzgesetz soll die Öffentlichkeitsbeteiligung, sollen die Anhörungsrechte der betroffenen Bürgerinnen und Bürger in das Gutdünken der Länder gestellt werden. Ich persönlich habe noch nie etwas davon gehört, dass Luft- verunreinigungen, Geräusche, Erschütterungen und Ähnliches sich in Nordrhein-Westfalen anders anfühlen und auswirken als in Bayern oder Berlin. Werfen wir mal einen ganzen oberflächlichen Blick auf diesen Gesetzentwurf: Da werden 25 Artikel zur Än- derung bestehender Gesetze aneinander gereiht. Sechs dieser Vorschläge stimmt die Bundesregierung zu und sagt zu, sie in zukünftigen Gesetzentwürfen zu berück- sichtigen. Bei drei Vorschlägen wird deutlich, dass diese eher zu mehr Bürokratie als zu weniger führen. Bei vier weiteren Änderungsvorschlägen handelt es sich um solche, in denen Bund und Länder bereits in der Abstim- mung bzw. Überprüfung sind bzw. gerade erst gemein- sam andere Beschlüsse gefasst haben, Beispiel Kreis- laufwirtschaftsgesetz. Elf Vorschläge verstoßen gegen EU-Richtlinien und Beschlüsse. Haben Sie mitgezählt? Es bleibt einer! Einer, wo wir tatsächlich anderer Mei- nung sind als Sie und das betrifft den Jugendarbeits- schutz. Ich denke, allein mit diesem Kurzüberblick auf den Gesetzentwurf wird schon deutlich, was er ist: purer Aktionismus. Ich kann wirklich nur hoffen, dass sich Frau Merkel und Herr Stoiber bis nächste Woche etwas mehr einfallen lassen, wenn Sie mit dem Bundeskanzler auch über Bürokratieabbau reden wollen. Wie geht Bürokratieabbau wirklich? Die Bundes- regierung hat mit ihrem Masterplan Bürokratieabbau in einem Jahr bereits mehr als 75 Projekte umgesetzt, und dies in Zusammenarbeit mit Wirtschaftsverbänden und -instituten. Sie wird dort auch weiter konsequent voran- gehen. Im Bereich der Umweltschutzgesetzgebung wäre es aus unserer Sicht ein lohnender Versuch, die vielen Ge- setze und Verordnungen in ein stringent und übersicht- lich gestaltetes Umweltgesetzbuch zu überführen. Ich p o d v s s r A H A M z f d m d n m V P t (C (D ersönlich könnte sogar auf sehr viele Gesetze und Ver- rdnungen im Umweltschutz verzichten, wenn wir statt- essen für alle Bereiche Grenzwerte festlegen und ein erschärftes Haftungsrecht für Umweltsünder und -ver- chmutzer umsetzen würden. Ich bin überzeugt, dass ein olches Haftungsrecht zu viel mehr Umweltschutz füh- en würde, als jedes Gesetz dies vermag. nlage 3 Amtliche Mitteilungen Die Abgeordneten Marga Elser, Ulrike Mehl und ans-Joachim Hacker haben darum gebeten, bei dem ntrag Die Regionalentwicklung in Brandenburg und ecklenburg-Vorpommern braucht Klarheit – Die ivile Nutzung der Kyritz-Ruppiner Heide ist über- ällig auf Drucksache 15/4792 nachträglich in die Liste er Antragsteller aufgenommen zu werden. Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben itgeteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 er Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den achstehenden Vorlagen absieht: Auswärtiger Ausschuss – Unterrichtung durch die Delegation der Bundesrepublik Deutschland in der Parlamentarischen Versammlung des Europarates Tagung der Parlamentarischen Versammlung des Euro- parates vom 26. bis 30. April 2004 in Straßburg – Drucksachen 15/4082, 15/4290 Nr. 1.1 – – Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der Parla- mentarischen Versammlung des Europarates Tagung der Parlamentarischen Versammlung des Euro- parates vom 21. bis 25. Juni 2004 in Straßburg – Drucksachen 15/4083, 15/4290 Nr. 1.2 – Ausschuss für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen – Unterrichtung durch die Bundesregierung Straßenbaubericht 2004 – Drucksache 15/4609 – Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben itgeteilt, daß der Ausschuss die nachstehenden EU- orlagen bzw. Unterrichtungen durch das Europäische arlament zur Kenntnis genommen oder von einer Bera- ung abgesehen hat. Auswärtiger Ausschuss Drucksache 15/4458 Nr. 2.27 Rechtsausschuss Drucksache 15/4085 Nr. 1.15 Drucksache 15/4085 Nr. 1.17 Drucksache 15/4213 Nr. 2.34 Drucksache 15/4213 Nr. 2.44 Drucksache 15/4213 Nr. 2.47 Drucksache 15/4296 Nr. 1.3 Drucksache 15/4458 Nr. 2.18 Drucksache 15/4458 Nr. 2.22 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 164. Sitzung. Berlin, Freitag, den 11. März 2005 15419 (A) (C) (B) (D) Ausschuss für Wirtschaft und Arbeit Drucksache 15/103 Nr. 2.93 Drucksache 15/2447 Nr. 2.42 Drucksache 15/2519 Nr. 2.22 Drucksache 15/4567 Nr. 1.3 Drucksache 15/4705 Nr. 1.16 Drucksache 15/4705 Nr. 2.3 Drucksache 15/4705 Nr. 2.9 Drucksache 15/4705 Nr. 2.11 Drucksache 15/4705 Nr. 2.14 Drucksache 15/4705 Nr. 2.16 Drucksache 15/4705 Nr. 2.17 Drucksache 15/4705 Nr. 2.20 Drucksache 15/4705 Nr. 2.21 Drucksache 15/4705 Nr. 2.23 Drucksache 15/4705 Nr. 2.31 Drucksache 15/4780 Nr. 2.1 Drucksache 15/4780 Nr. 2.6 Drucksache 15/4780 Nr. 2.7 Drucksache 15/4780 Nr. 2.10 Drucksache 15/4780 Nr. 2.15 Ausschuss für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft Drucksache 15/4780 Nr. 2.5 Ausschuss für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen Drucksache 15/4705 Nr. 2.28 Drucksache 15/4780 Nr. 2.13 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung Drucksache 15/4705 Nr. 2.26 Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Drucksache 15/4780 Nr. 2.16 164. Sitzung Berlin, Freitag, den 11. März 2005 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Cornelie Sonntag-Wolgast


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Präsident! Liebe Kollegen und Kolleginnen!

    Man sieht: Ein Wechselbad der Kommentare begleitet
    unsere heutige Debatte. Die einen, Herr Kollege Stadler,
    vermissen den „Aufstand der Anständigen“ und die an-
    deren werfen uns Hysterie oder Eiferertum vor und ver-
    langen mehr Gelassenheit.

    Ich will uns einmal vor Augen führen, welche Situa-
    tion wir antreffen. Die rechtsextreme Szene hat weiter-
    hin Zulauf. Seit Jahren organisieren ihre Rädelsführer
    Aufmärsche, gegen die sich die Bürger wehren müssen,
    mit Gegenkundgebungen, mit bunten Festen, so gesche-
    hen in Elmshorn, Nortorf, Passau, Wunsiedel und vielen
    anderen Orten. Die NPD festigt ihre Strukturen in Sach-
    sen: Sie wird professioneller und entwickelt eine ge-
    radezu perfide Sachkenntnis in Rechtsfragen. Mit dem
    Eklat im Dresdner Landtag Ende Januar hat sie die Leit-
    melodie der Gedenkfeiern zum 60. Jahrestag des Kriegs-
    endes in ihrer Weise intoniert. In München entlarvt der
    Prozess gegen Führungskader der so genannten Kame-
    radschaft Süd einen geplanten Anschlag bei der Grund-

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    (C (D teinlegung für das jüdische Zentrum als Gruppenaktion. n Brandenburg wurden soeben junge Neonazis wegen ildung einer terroristischen Vereinigung verurteilt. Liebe Kolleginnen und Kollegen, so ist die Lage. eshalb bin ich nicht gelassen und ich finde es richtig, ass wir etwas tun. Wir sind auf dem richtigen Weg, err Kollege Stadler. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    m Ihr Wort „Wehret den Anfängen!“ aufzunehmen: Ich
    abe geschildert, welche Anfänge wir meinen und woge-
    en wir uns mit den Mitteln der Demokratie zur Wehr
    etzen wollen.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)

    Es wird keine Gesinnungsverfolgung geben. Wir wer-

    en es weiterhin erleben müssen, dass Rechtsextremis-
    n böswillig die Geschichte verzerren, dass sie sich auf
    re wirre Art zum Anwalt der angeblich sozial Entrech-
    ten aufspielen, dass sie mit Antiglobalisierungssprü-
    hen auf die nationalistische Pauke hauen. Das alles
    uss eine gefestigte Demokratie ertragen. Denn die
    rundprinzipien der Freiheit gelten auch für diejenigen,
    ie sie zerstören wollen.
    Aber eine gefestigte Demokratie muss Grenzen ihrer

    oleranz ziehen können. Die verlaufen dort, wo Unsägli-
    hes in Unerträgliches mündet. Das ist dann der Fall,
    enn dem hohen Gut der Meinungs- und Versamm-
    ngsfreiheit etwas gleichermaßen Schützenswertes ge-
    enübersteht: die Würde der Opfer der NS-Diktatur.
    as ist das Signal, das wir heute setzen. Herr Kollege
    tadler, das Versammlungsrecht geht nicht zugrunde,
    enn Neonazis nicht grölend am Mahnmal für die er-
    ordeten Juden vorbeiziehen dürfen, weil das unter
    trafe steht. Es wird auch nicht beschädigt, wenn einer,
    er die Untaten der Nationalsozialisten billigt oder beju-
    elt, bestraft werden kann.
    Das Städtchen Wunsiedel wird Jahr für Jahr von Tau-

    enden Rechtsradikaler aus ganz Europa heimgesucht
    so kann man ruhig sagen –, die dort mit wachsender
    eteiligung einen Rudolf-Heß-Glorifizierungsmarsch
    eranstalten.
    Ich habe schon im vergangenen Sommer gemeinsam
    it meinen Kolleginnen Petra Ernstberger und Gabriele
    ograscher darauf gedrängt, den Kommunalpolitikern
    nd vielen anderen, die sich dagegen zur Wehr setzen,
    ei ihren Protestaktionen Schützenhilfe zu leisten. Ich
    and es eindrucksvoll, wie sich eine 30- bis 40-köpfige
    elegation aus Bürgermeister und Landrat, Vertretern
    on Schulen und Kirche nach Berlin auf den Weg
    achte, um uns im Innenausschuss in Wort und Bild ihre
    öte zu schildern. Wir haben das eindringliche Plädoyer
    es Wunsiedeler Landrats bei der Expertenanhörung
    rlebt und uns dann die Köpfe darüber zerbrochen, wie
    ir ihnen zu einem verfassungsfesten Verbot dieser per-
    iden Treffen verhelfen können. Eine Garantie dafür lie-
    ert unser Vorschlag zur Verschärfung des Strafrechts
    icht, aber immerhin eine erleichterte Handhabe. Mein
    usdrücklicher Respekt gilt allen Wunsiedelern, die sich
    ür ihre Sache so hartnäckig ins Zeug gelegt haben.






    (A) )



    (B) )


    Dr. Cornelie Sonntag-Wolgast


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der CDU/CSU)


    Ich freue mich, dass unsere Gesetzesänderung eine so
    breite parlamentarische Mehrheit findet. Das ist ein
    gutes Signal der wehrhaften Demokratie. Eines ist aller-
    dings auch klar: Nach getaner Gesetzesänderung dürfen
    wir uns bestimmt nicht aufs Ruhekissen legen: Das Ge-
    dankengut der rechtsextremen Wirrköpfe und die Anste-
    ckungsgefahr, gerade für junge Leute, ist keineswegs ge-
    bannt. Es mag ja sein, dass Angst und Unsicherheit dafür
    den Nährboden bilden können. Aber, liebe Kolleginnen
    und Kollegen, wir müssen auch immer wieder deutlich
    machen: Kein noch so trister Alltag, keine noch so
    schwierige Suche nach Arbeit oder Ausbildung rechtfer-
    tigt es, sich den Antisemiten, den Rassisten und den Ver-
    fassungsfeinden anzuschließen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Gott sei Dank sind viele Bürger wachsamer und sen-
    sibler geworden. Sie sind gemeinsam mit uns allen dazu
    aufgerufen, mit Argumenten und Aktionen gegenzusteu-
    ern: in den Familien, in den Sportvereinen, in den Ju-
    gendzentren und vor allem in den Schulen. Das alles ist
    eine nachhaltige Aufgabe. Es gibt jede Menge Vor-
    schläge, Ideen und Möglichkeiten des Engagements.
    Stützen wir zum Beispiel das Bündnis für Demokratie
    und Toleranz und sorgen wir als Parlamentarier dafür,
    dass die Bundesprogramme „Civitas“ und „Entimon“
    finanziell dauerhaft auf einer verlässlichen Grundlage
    stehen!


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Liebe Kolleginnen und Kollegen, wir haben keine
    „Lex 8. Mai“ gemacht, aber dieses Datum wird die Be-
    währungsprobe für das zivile Engagement im demokrati-
    schen Rechtsstaat.

    Wir haben mit gutem Grund und bestätigt durch die
    Experten im Hearing davon abgesehen, die Bannmeile
    zu verändern und das populärste Bauwerk Berlins zum
    politikfreien Raum zu machen. Ich bin mir ziemlich si-
    cher – ziemlich! –, dass am 8. Mai keine Fahnen der
    Jungen Nationaldemokraten am Brandenburger Tor flat-
    tern werden. Ich hoffe, das ist mit einer guten Portion
    pragmatischer und sachkundiger Begründung zu verhin-
    dern.

    Mindestens ebenso wichtig ist aber auch die Präsenz
    der demokratischen Öffentlichkeit. Viele Menschen
    müssen dastehen: Alte und Junge, Unbekannte und Pro-
    minente, vor allem auch die Meinungsführer aus Politik,
    Kunst, Wirtschaft, Gewerkschaften, Religionsgemein-
    schaften und Sport. Sie müssen sich den Krakeelern und
    Hetzern, wenn sie denn da sein sollten, friedlich und ru-
    hig entgegenstellen und sagen: Wir besetzen diesen öf-
    fentlichen Raum und ihr habt keine Chance, weder am
    Brandenburger Tor noch anderswo.

    Ich bedanke mich.

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    (C (D (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)




Rede von Dr. h.c. Wolfgang Thierse
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Ich erteile das Wort dem Bayerischen Staatsminister

es Innern, Günther Beckstein.

(Beifall bei der CDU/CSU – Hartmut Koschyk [CDU/CSU]: Guter Mann!)


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von: Unbekanntinfo_outline


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: ()


    Herr Präsident! Sehr verehrte Damen und Herren,
    olleginnen und Kollegen! Hohes Haus! Die Innen-
    inister der Länder haben sich in den vergangenen
    ahren immer wieder mit der Frage des Versammlungs-
    echts beschäftigt. Insbesondere hat es die Innenminis-
    erkonferenz bereits am 24. November 2000 für gebo-
    en erachtet, Versammlungen verbieten zu können, die
    egen die Grundlagen der menschlichen Gemeinschaft,
    es Friedens und der Gerechtigkeit gerichtet sind und
    nsbesondere die Gewalt- und Willkürherrschaft verherr-
    ichen oder verharmlosen.
    Das Versammlungsrecht, das wir als ein elementares
    rundrecht kennen und schätzen, hat in der Tat eine
    roße Bedeutung. Wir wissen um die engen Zusammen-
    änge zwischen der Meinungsfreiheit und dem Ver-
    ammlungsrecht. Das Versammlungsrecht stellt gerade
    ür denjenigen, der keine großen Gelegenheiten hat,
    eine Meinung über die Medien kundzutun, eine Mög-
    ichkeit dar, in der Demokratie Einfluss zu nehmen. In
    nseren juristischen Seminaren in der Ausbildung haben
    ir deswegen gelernt: Das Versammlungsrecht ist die
    ressefreiheit des kleinen Mannes.


    (Dr. Max Stadler [FDP]: Richtig!)

    rotzdem ist auch dieses wichtige Recht selbstverständ-
    ich nicht schrankenlos.


    (Hartmut Koschyk [CDU/CSU]: So ist es!)

    Es gibt in mehreren Ländern, gerade aber auch bei

    ns in Bayern, Erscheinungen, die als außerordentlich
    roblematisch angesehen werden müssen.


    (Erwin Marschewski [Recklinghausen] [CDU/ CSU]: Sehr wahr!)


    s ist außerordentlich unerfreulich, wenn die Polizei in
    ine Auseinandersetzung geschickt werden muss und ge-
    wungen ist, eine Versammlung zu schützen, weil einer-
    eits Rechtsextremisten demonstrieren und andererseits
    inksextremisten und Autonome das verhindern wollen.
    nsbesondere die Einstellung der jungen Polizisten – es
    ibt ja nicht nur die 50-jährigen Polizeibeamten – wird
    urch Sprechchöre wie „Deutsche Polizisten schützen
    aschisten!“ außerordentlich beeinträchtigt. Das ist sehr
    nerfreulich.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Jedes Jahr im August kommen Tausende von Rechts-

    xtremisten aus ganz Europa nach Wunsiedel. Dort
    üssen dann zwangsläufig natürlich auch Tausende von
    olizeibeamten eingesetzt werden, um die Gegen-
    emonstrationen von Bürgerlichen, die für die freiheitli-






    (A) )



    (B) )


    Staatsminister Dr. Günther Beckstein (Bayern)


    che Demokratie eintreten, zu schützen und die Trennung
    zwischen den Rechtsextremen und den Autonomen bzw.
    den Leuten, die dem linksextremen Bereich zuzuordnen
    sind, sicherzustellen. Die Stadt befindet sich dann quasi
    in einem Bürgerkriegszustand, wie das der Bürgermeis-
    ter von Wunsiedel immer wieder dargestellt hat.

    Herr Kollege Körper hat mit mir an einer eindrucks-
    vollen Veranstaltung in Wunsiedel teilgenommen und
    erlebt, wie das die Bürger sehen, die im August ihre
    Häuser zusperren und zum Teil die Stadt verlassen, weil
    sie derartige Erscheinungen nicht miterleben wollen. Ich
    meine, jeder muss sehen, dass hier Grenzen überschrit-
    ten werden und dass der Staat zu reagieren hat, damit
    sich die überwiegende Mehrzahl der Bürger vom Staat
    nicht verlassen fühlt.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Herr Kollege Stadler, ich bin davon überzeugt, dass
    auch Sie hier die Notwendigkeit einer Regelung betonen
    würden, wenn Sie dies in Wunsiedel selbst miterlebt hät-
    ten. Denn es ist eben nicht gelungen, mit Versammlungs-
    verboten diesen Aufmarsch zu verhindern. Die Verbote,
    die vom Landratsamt äußerst sorgfältig begründet wor-
    den sind, haben mehrfach gehalten. Aber durch sich seit
    2000 laufend verschärfende Rechtsprechungen des Bun-
    desverfassungsgerichts sind mehrfach OVG-Entschei-
    dungen aufgehoben worden. Darum halte ich es für ein-
    deutig, dass der Gesetzgeber reagieren muss, um das,
    was er für wünschenswert hält, durchzusetzen.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Wir haben deswegen als Innenminister den Vorgang
    begleitet, um Vorschläge in diesem sensiblen Bereich zu
    erarbeiten, und im Herbst des vergangenen Jahres ab-
    schließende, übereinstimmende Vorschläge vorgelegt.
    Wir waren dann etwas überrascht, dass es Monate ge-
    dauert hat, bis die Bundesregierung reagiert hat. Im No-
    vember hatte der Bundesinnenminister angekündigt,
    dass kurzfristig ein Vorschlag gemacht werde.


    (Hartmut Koschyk [CDU/CSU]: Der hat keine Mehrheit gegenüber den Grünen!)


    Dieser Vorschlag ist dann von Frau Zypries und Herrn
    Schily vorgelegt worden; das haben wir begrüßt.

    Ich war etwas überrascht, als Rot-Grün dann die ei-
    gene Regierung zurückgepfiffen hat. Das ist schon er-
    staunlich.


    (Dr. Norbert Röttgen [CDU/CSU]: Das kommt jetzt häufiger vor!)


    Immerhin haben die Justizministerin und der Bundes-
    innenminister Regelungen vorgestellt, die mit den Bun-
    desländern erarbeitet und allseits als verfassungsrecht-
    lich unbedenklich angesehen worden sind. Dass solche
    Regelungen dann zurückgepfiffen werden, ist erstaun-
    lich; allerdings nicht nach den Erlebnissen, die wir in der
    Vergangenheit hatten. So etwas ist nämlich immer wie-
    der einmal passiert. Wir meinen aber, dass die Regelun-
    gen, die jetzt gefunden wurden, in die richtige Richtung

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    (C (D ehen. Sie kommen jedoch spät, sind gehetzt und nur albherzig. Trotzdem stimmen wir ihnen zu, weil es in ie richtige Richtung geht. Die erste Änderung betrifft das Strafgesetzbuch. Al erdings fehlt in der entsprechenden Vorschrift – § 130 bs. 4 – der Begriff der Verharmlosung. Ich verstehe icht, warum es dagegen so große Bedenken gegeben at. (Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Hätten Sie mal an der Anhörung teilgenommen!)


    enn in § 130 wird der Begriff der Verharmlosung be-
    eits heute verwendet, und zwar unbeanstandet.


    (Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Holocaust!)


    Wenn er auf die Frage des Holocaust Anwendung fin-
    en soll, dann verstehe ich nicht, warum ein solcher
    egriff im Zusammenhang mit der Verherrlichung der
    ationalsozialistischen Gewaltherrschaft plötzlich pro-
    lematisch sein soll. Denn wenn der Begriff unscharf ist,
    st er auch bei der Frage des Holocausts unscharf. Des-
    egen verstehe ich das nicht.
    Ich sage: Es wäre richtig gewesen, in § 130 Abs. 4

    en Begriff „Verharmlosung“ mit aufzunehmen und ei-
    en entsprechenden Tatbestand unter Strafe zu stellen,
    odass dies dann im Bereich des Versammlungsrechtes
    irkung entfaltet.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Ich meine, auch die Risiken im Zusammenhang mit
    unsiedel könnten bei einer solchen Regelung eher be-
    renzt werden, als das jetzt der Fall ist. Ich hoffe sehr,
    ass die jetzt getroffene Regelung auch für Wunsiedel
    usreichend ist. Denn in der Tat: Wenn der Hitler-Stell-
    ertreter ohne jede Kritik sozusagen verherrlicht wird,
    ann ist das auch eine Verherrlichung der Gewaltherr-
    chaft. Aber es sind jetzt durchaus Gestaltungsformen
    öglich, durch die ein Einschreiten sehr schwierig wird.
    ir müssen hoffen, dass Gerichte dem Rechnung tragen,
    as der Gesetzgeber gewollt hat. Ich will hier ausdrück-
    ich festhalten, dass das gesamte Hohe Haus die Absicht
    at, mit der jetzt zu treffenden Regelung gerade auch die
    emonstrationen der vergangenen Jahre in Wunsiedel
    ür verbotsfähig zu erklären. Das ist für uns ganz wichtig
    nd gewissermaßen der Ausgangspunkt, um dieser
    egelung zustimmen zu können.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    an hätte sicher leichter zum Ziel kommen können,
    enn man ausdrücklich auch den Begriff der Verharm-
    osung aufgenommen hätte. Denn dann wäre meines Er-
    chtens kein Zweifel mehr möglich.
    Meine sehr verehrten Damen und Herren Kollegen,

    uch die zweite Regelung, die sich mit den befriedeten
    rten beschäftigt, geht aus meiner Sicht zwar in die
    ichtige Richtung, ist aber durchaus verbesserungsfähig.
    etzt wird eine Regelung getroffen, die das Brandenbur-
    er Tor nicht erfasst. Aber das betrifft nicht den Freistaat






    (A) )



    (B) )


    Staatsminister Dr. Günther Beckstein (Bayern)


    Bayern; darum möchte ich mich nicht in erster Linie da-
    mit beschäftigen.


    (Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: München ist weit weg vom Brandenburger Tor!)


    Es betrifft jedoch jedes Bundesland, wenn Bilder dieses
    deutschen Symbols in einer Weise durch die Welt gehen,
    die wir so nicht wollen.

    Meine Ausführungen sollen sich schwerpunktmäßig
    mit der Anwendung für die Zukunft beschäftigen. Es
    heißt, dass Gedenkstätten von historisch herausragender,
    überregionaler Bedeutung befriedete Orte sind. Was in
    diesem Zusammenhang „historisch herausragend“ be-
    deutet, ist nicht ganz einfach zu erläutern. Ist das Doku-
    mentationszentrum auf dem Reichsparteitagsgelände in
    Nürnberg etwas historisch Herausragendes, ist das von
    überregionaler Bedeutung? Die Beantwortung dieser
    schwierigen Fragen überlassen Sie den Ländern, schrän-
    ken sie aber insoweit ein. Ich bin allerdings froh darüber,
    dass die Länder die Möglichkeit bekommen, weitere
    Orte festzulegen. Ich bedauere es jedoch, dass dies nur
    mit einem förmlichen Gesetz möglich ist; denn gerade
    die Abgrenzung hätte ein Verordnungsgeber ohne weite-
    res besser als der förmliche Gesetzgeber durchführen
    können.

    Insgesamt geht diese Verschärfung des Versamm-
    lungsrechts in die richtige Richtung. Deswegen stimmen
    wir zu. Wir müssen uns mit dem Rechtsextremismus
    massiv auseinander setzen. Derzeit läuft in München der
    Prozess gegen die „Kameradschaft Süd“ und Herrn
    Wiese. Ich füge hinzu: Deren Straftaten konnten, so die
    Polizei, nur durch Maßnahmen des großen Lauschan-
    griffs, die heute nicht mehr zulässig wären, verhindert
    werden.


    (Hartmut Koschyk [CDU/CSU]: So ist es!)

    Wir haben hier ganz bewusst Maßnahmen des großen
    Lauschangriffs eingesetzt. Nur dadurch konnten diese
    Straftaten verhindert werden.

    Wir brauchen die Auseinandersetzung mit den
    Rechtsextremisten. Allerdings ist eine Auseinanderset-
    zung mit dem Extremismus insgesamt notwendig; denn
    Rechtsextremismus und Linksextremismus sind oft nah
    beieinander. Die Person des Herrn Mahler führt das ein-
    drucksvoll vor. In dieser Auseinandersetzung ist das vor-
    liegende Gesetz ein Baustein. Aber selbstverständlich
    brauchen wir darüber hinaus weitere Maßnahmen, die
    wir gemeinsam auf den Weg bringen werden.

    Danke für Ihre Aufmerksamkeit.

    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeord neten der SPD)