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ID1516400700

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 15/164 Sebastian Edathy (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Bosbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Silke Stokar von Neuforn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Max Stadler (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Cornelie Sonntag-Wolgast (SPD) . . . . . . . Dr. Günther Beckstein, Staatsminister (Bayern) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN). . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle (FDP) . . . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Haupt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jutta Dümpe-Krüger (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Kretschmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . Sabine Bätzing (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Andreas Scheuer (CDU/CSU) . . . . . . . Julia Klöckner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Kerstin Griese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ingrid Fischbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 19: 15347 C 15349 B 15350 C 15351 C 15353 B 15354 C 15356 C 15357 C 15357 D 15369 D 15371 B 15373 C 15375 A 15376 D 15377 B 15379 A 15381 B Deutscher B Stenografisch 164. Sitz Berlin, Freitag, den I n h a l Tagesordnungspunkt 17: a) Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der SPD und des BÜNDNIS- SES 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Änderung des Versammlungsgesetzes und des Strafge- setzbuches (Drucksachen 15/4832, 15/5051) . . . . . . . b) Zweite und dritte Beratung des von den Abgeordneten Wolfgang Bosbach, Hartmut Koschyk, Thomas Strobl (Heilbronn), weiteren Abgeordneten und der Fraktion der CDU/CSU eingebrachten Entwurfs ei- nes Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über befriedete Bezirke für Verfas- sungsorgane des Bundes (BefBezÄndG) (Drucksachen 15/4731, 15/5069) . . . . . . . E P H T G S w C ( D C 15347 A 15347 B Dr. Jürgen Gehb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Otto Schily, Bundesminister BMI . . . . . . . . . 15358 A 15359 C undestag er Bericht ung 11. März 2005 t : rwin Marschewski (Recklinghausen) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . etra Pau (fraktionslos) . . . . . . . . . . . . . . . . . ermann Bachmaier (SPD) . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 18: roße Anfrage der Abgeordneten Andreas cheuer, Maria Eichhorn, Thomas Dörflinger, eiterer Abgeordneter und der Fraktion der DU/CSU: Jugend in Deutschland Drucksache 15/3396) . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Andreas Scheuer (CDU/CSU) . . . . . . . . . hristel Riemann-Hanewinckel, Parl. Staatssekretärin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . 15360 D 15362 A 15363 A 15364 D 15365 A 15367 A a) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Siebten Gesetzes zur Änderung des II Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 164. Sitzung. Berlin, Freitag, den 11. März 2005 Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschrän- kungen (Drucksachen 15/3640, 15/5049) . . . . . . . b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Wirtschaft und Arbeit zu dem Antrag der Abgeordneten Rainer Brüderle, Gudrun Kopp, Daniel Bahr (Münster), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Für einen wirksamen Wettbewerbsschutz in Deutschland und Europa (Drucksachen 15/760, 15/3136) . . . . . . . . Dr. Ditmar Staffelt, Parl. Staatssekretär BMWA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hartmut Schauerte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Werner Schulz (Berlin) (BÜNDNIS 90/ Winfried Hermann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marie-Luise Dött (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 21: Antrag der Abgeordneten Sibylle Laurischk, Rainer Funke, Birgit Homburger, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Ver- fahren der Vaterschaftstests vereinfachen und Grundrechte wahren (Drucksache 15/4727) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sibylle Laurischk (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Brigitte Zypries, Bundesministerin BMJ . . . . Dr. Jürgen Gehb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 15383 C 15383 C 15383 D 15386 B 15406 A 15407 B 15408 B 15408 C 15409 C 15410 C DIE GRÜNEN). . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Monika Griefahn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Hartmut Schauerte (CDU/CSU) . . . . . . . . Ernst Hinsken (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Hubertus Heil (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hartmut Schauerte (CDU/CSU) . . . . . . . . Jörg Tauss (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ernst Hinsken (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 20: Erste Beratung des vom Bundesrat einge- brachten Entwurfs eines Gesetzes zum Büro- kratieabbau (Drucksache 15/4646) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ernst Pfister, Minister (Baden-Württemberg) Dr. Michael Fuchs (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . I C N B A L A Z E b U A A 15390 A 15391 D 15394 A 15394 D 15395 C 15398 A 15399 D 15400 D 15401 C 15403 C 15403 C 15404 D rmingard Schewe-Gerigk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . hristoph Strässer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . erichtigungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 1 iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . nlage 2 u Protokoll gegebene Rede zur Beratung des ntwurfs eines Gesetzes zum Bürokratieab- au (Tagesordnungspunkt 20) lrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 3 mtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15412 C 15413 C 15415 C 15415 C 15417 A 15417 D 15418 C Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 164. Sitzung. Berlin, Freitag, den 11. März 2005 15347 (A) ) (B) ) 164. Sitz Berlin, Freitag, den Beginn: 9.0
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    Berichtigungen 162. Sitzung, Seite 15160 (A), der fünfte Absatz ist wie folgt zu lesen: „Es geht um die berühmten Marker- gene und die Resistenzen, die dabei entstehen könnten. An dieser Stelle geht es genau darum, diese auszuschlie- ßen.“ Seite 15160 (A), der zweite Absatz ist wie folgt zu le- sen: „Ich weiß von den Gesprächen mit Putin oder ande- ren Vertretern der russischen Regierung, dass immer ge- fragt wird, wie die Schritte zur Stabilisierung im nördlichen Kaukasus, insbesondere Tschetschenien, aus- sehen, und dass auf diesem Thema eindringlich beharrt wird.“ (D) (B) Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 164. Sitzung. Berlin, Freitag, den 11. März 2005 15417 (A) ) (B) ) wässert werden.DIE GRÜNEN KProbst, Simone BÜNDNIS 90/ 11.03.2005 onkurrenzgründen zwischen den Bundesländern ver- Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten A n n v d L B d n G D A w v d d Abgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich Andreae, Kerstin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.03.2005 Andres, Gerd SPD 11.03.2005 Barthle, Norbert CDU/CSU 11.03.2005 Bender, Birgitt BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.03.2005 Bettin, Grietje BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.03.2005 Bierwirth, Petra SPD 11.03.2005 Dr. Bötsch, Wolfgang CDU/CSU 11.03.2005 Brunnhuber, Georg CDU/CSU 11.03.2005 Eickhoff, Martina SPD 11.03.2005 Feibel, Albrecht CDU/CSU 11.03.2005 Frechen, Gabriele SPD 11.03.2005 Göppel, Josef CDU/CSU 11.03.2005 Dr. Götzer, Wolfgang CDU/CSU 11.03.2005 Freiherr von und zu Guttenberg, Karl- Theodor CDU/CSU 11.03.2005 Haack (Extertal), Karl Hermann SPD 11.03.2005 Hilsberg, Stephan SPD 11.03.2005 Hochbaum, Robert CDU/CSU 11.03.2005 Dr. Küster, Uwe SPD 11.03.2005 Lanzinger, Barbara CDU/CSU 11.03.2005 Michelbach, Hans CDU/CSU 11.03.2005 Minkel, Klaus CDU/CSU 11.03.2005 Mortler, Marlene CDU/CSU 11.03.2005 Dr. Pinkwart, Andreas FDP 11.03.2005 R S S S S S S S S D T T V A (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht nlage 2 Zu Protokoll gegebene Rede zur Beratung des Entwurfs eines Gesetzes zum Bürokratieabbau (Tagesordnungspunkt 20) Ulrich Kelber (SPD): Aus der Werbewirtschaft ken- en wir das Prinzip, ein positiv besetztes Wort inflatio- är zu nutzen und mit völlig sachfremden Inhalten zu erbinden. Das Gleiche versucht die Mehrheit im Bun- esrat mit dem Gesetzentwurf, den wir heute in erster esung beraten. Die Überschrift des Gesetzes heißt ürokratieabbau. Der Inhalt ist ein anderer, ein ganz an- erer. Es geht der Mehrheit im Bundesrat gar nicht um we- iger Regelungen, es geht in den meisten Punkten des esetzentwurfes nur darum, dass die Bundesländer die inge selbst regeln wollen. Darüber kann man ja reden. ber weniger Bürokratie ist das nicht, schon gar nicht, enn die Regelungen von Bundesland zu Bundesland, on Gewerbegebiet zu Gewerbegebiet, kurz, von Lan- esgrenze zu Landesgrenze unterschiedlich sind. Hier ist ie Gefahr sehr groß, dass wichtige Regelungen aus ühe, Volker CDU/CSU 11.03.2005 charping, Rudolf SPD 11.03.2005 chmidbauer, Bernd CDU/CSU 11.03.2005 chröder, Gerhard SPD 11.03.2005 eib, Marion CDU/CSU 11.03.2005 inghammer, Johannes CDU/CSU 11.03.2005 teenblock, Rainder BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.03.2005 treb-Hesse, Rita SPD 11.03.2005 trothmann, Lena CDU/CSU 11.03.2005 r. Thomae, Dieter FDP 11.03.2005 illmann, Antje CDU/CSU 11.03.2005 rittin, Jürgen BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.03.2005 iolka, Simone SPD 11.03.2005 bgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich 15418 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 164. Sitzung. Berlin, Freitag, den 11. März 2005 (A) ) (B) ) Auch im Bereich des Umweltschutzes hat der Gesetz- entwurf der Bundesratsmehrheit keineswegs den Abbau von Bürokratie, sondern nur den Abbau von Umwelt- schutz zur Folge. Das mag ja erklärtes Ziel von CDU/ CSU und FDP sein; dass Sie dabei aber auch bereit sind, am laufenden Band gegen geltendes EU-Recht zu ver- stoßen und damit saftige Geldstrafen zu riskieren, kön- nen Sie weder mir noch uns noch den Bürgerinnen und Bürgern erklären. Haben die Bundesländer versteckte Haushaltstöpfe entdeckt, aus denen sie Strafen bezahlen wollen? Wenn ja, sagen Sie uns, wo; wir hätten da eine Menge guter Ideen, wie man damit in die Bildung unse- rer Kinder investiert. Aber zurück zu dem so genannten Bürokratieabbau, der hier betrieben werden soll. An mehr als einer Stelle würden die Vorschläge eher zu mehr Bürokratie als zu weniger führen, so zum Beispiel beim Kreislaufwirt- schaftsgesetz oder bei den Vorschlägen zum SGB IV. Am verheerendsten aber wäre dieser Gesetzentwurf der Bundesratsmehrheit im Bereich der Beteiligungsrechte der Bürgerinnen und Bürger. Beim Bundes-Immissions- schutzgesetz soll die Öffentlichkeitsbeteiligung, sollen die Anhörungsrechte der betroffenen Bürgerinnen und Bürger in das Gutdünken der Länder gestellt werden. Ich persönlich habe noch nie etwas davon gehört, dass Luft- verunreinigungen, Geräusche, Erschütterungen und Ähnliches sich in Nordrhein-Westfalen anders anfühlen und auswirken als in Bayern oder Berlin. Werfen wir mal einen ganzen oberflächlichen Blick auf diesen Gesetzentwurf: Da werden 25 Artikel zur Än- derung bestehender Gesetze aneinander gereiht. Sechs dieser Vorschläge stimmt die Bundesregierung zu und sagt zu, sie in zukünftigen Gesetzentwürfen zu berück- sichtigen. Bei drei Vorschlägen wird deutlich, dass diese eher zu mehr Bürokratie als zu weniger führen. Bei vier weiteren Änderungsvorschlägen handelt es sich um solche, in denen Bund und Länder bereits in der Abstim- mung bzw. Überprüfung sind bzw. gerade erst gemein- sam andere Beschlüsse gefasst haben, Beispiel Kreis- laufwirtschaftsgesetz. Elf Vorschläge verstoßen gegen EU-Richtlinien und Beschlüsse. Haben Sie mitgezählt? Es bleibt einer! Einer, wo wir tatsächlich anderer Mei- nung sind als Sie und das betrifft den Jugendarbeits- schutz. Ich denke, allein mit diesem Kurzüberblick auf den Gesetzentwurf wird schon deutlich, was er ist: purer Aktionismus. Ich kann wirklich nur hoffen, dass sich Frau Merkel und Herr Stoiber bis nächste Woche etwas mehr einfallen lassen, wenn Sie mit dem Bundeskanzler auch über Bürokratieabbau reden wollen. Wie geht Bürokratieabbau wirklich? Die Bundes- regierung hat mit ihrem Masterplan Bürokratieabbau in einem Jahr bereits mehr als 75 Projekte umgesetzt, und dies in Zusammenarbeit mit Wirtschaftsverbänden und -instituten. Sie wird dort auch weiter konsequent voran- gehen. Im Bereich der Umweltschutzgesetzgebung wäre es aus unserer Sicht ein lohnender Versuch, die vielen Ge- setze und Verordnungen in ein stringent und übersicht- lich gestaltetes Umweltgesetzbuch zu überführen. Ich p o d v s s r A H A M z f d m d n m V P t (C (D ersönlich könnte sogar auf sehr viele Gesetze und Ver- rdnungen im Umweltschutz verzichten, wenn wir statt- essen für alle Bereiche Grenzwerte festlegen und ein erschärftes Haftungsrecht für Umweltsünder und -ver- chmutzer umsetzen würden. Ich bin überzeugt, dass ein olches Haftungsrecht zu viel mehr Umweltschutz füh- en würde, als jedes Gesetz dies vermag. nlage 3 Amtliche Mitteilungen Die Abgeordneten Marga Elser, Ulrike Mehl und ans-Joachim Hacker haben darum gebeten, bei dem ntrag Die Regionalentwicklung in Brandenburg und ecklenburg-Vorpommern braucht Klarheit – Die ivile Nutzung der Kyritz-Ruppiner Heide ist über- ällig auf Drucksache 15/4792 nachträglich in die Liste er Antragsteller aufgenommen zu werden. Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben itgeteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 er Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den achstehenden Vorlagen absieht: Auswärtiger Ausschuss – Unterrichtung durch die Delegation der Bundesrepublik Deutschland in der Parlamentarischen Versammlung des Europarates Tagung der Parlamentarischen Versammlung des Euro- parates vom 26. bis 30. April 2004 in Straßburg – Drucksachen 15/4082, 15/4290 Nr. 1.1 – – Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der Parla- mentarischen Versammlung des Europarates Tagung der Parlamentarischen Versammlung des Euro- parates vom 21. bis 25. Juni 2004 in Straßburg – Drucksachen 15/4083, 15/4290 Nr. 1.2 – Ausschuss für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen – Unterrichtung durch die Bundesregierung Straßenbaubericht 2004 – Drucksache 15/4609 – Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben itgeteilt, daß der Ausschuss die nachstehenden EU- orlagen bzw. Unterrichtungen durch das Europäische arlament zur Kenntnis genommen oder von einer Bera- ung abgesehen hat. Auswärtiger Ausschuss Drucksache 15/4458 Nr. 2.27 Rechtsausschuss Drucksache 15/4085 Nr. 1.15 Drucksache 15/4085 Nr. 1.17 Drucksache 15/4213 Nr. 2.34 Drucksache 15/4213 Nr. 2.44 Drucksache 15/4213 Nr. 2.47 Drucksache 15/4296 Nr. 1.3 Drucksache 15/4458 Nr. 2.18 Drucksache 15/4458 Nr. 2.22 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 164. Sitzung. Berlin, Freitag, den 11. März 2005 15419 (A) (C) (B) (D) Ausschuss für Wirtschaft und Arbeit Drucksache 15/103 Nr. 2.93 Drucksache 15/2447 Nr. 2.42 Drucksache 15/2519 Nr. 2.22 Drucksache 15/4567 Nr. 1.3 Drucksache 15/4705 Nr. 1.16 Drucksache 15/4705 Nr. 2.3 Drucksache 15/4705 Nr. 2.9 Drucksache 15/4705 Nr. 2.11 Drucksache 15/4705 Nr. 2.14 Drucksache 15/4705 Nr. 2.16 Drucksache 15/4705 Nr. 2.17 Drucksache 15/4705 Nr. 2.20 Drucksache 15/4705 Nr. 2.21 Drucksache 15/4705 Nr. 2.23 Drucksache 15/4705 Nr. 2.31 Drucksache 15/4780 Nr. 2.1 Drucksache 15/4780 Nr. 2.6 Drucksache 15/4780 Nr. 2.7 Drucksache 15/4780 Nr. 2.10 Drucksache 15/4780 Nr. 2.15 Ausschuss für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft Drucksache 15/4780 Nr. 2.5 Ausschuss für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen Drucksache 15/4705 Nr. 2.28 Drucksache 15/4780 Nr. 2.13 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung Drucksache 15/4705 Nr. 2.26 Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Drucksache 15/4780 Nr. 2.16 164. Sitzung Berlin, Freitag, den 11. März 2005 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Max Stadler


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    (Beifall bei der FDP)


    enn diese Änderungen sind erstens zum großen Teil
    icht notwendig, zweitens zum Teil nicht geeignet und
    rittens mit verfassungsrechtlichen Risiken und politi-
    chen Nebenwirkungen verbunden.


    (Beifall bei der FDP)

    In der aktuellen Debatte geht es vor allem um drei

    ragen: den Aufmarsch von Neonazis vor dem Holo-
    aust-Mahnmal, den Marsch der NPD durch das Bran-
    enburger Tor am 8. Mai und die jährliche Rudolf-Heß-
    undgebung in Wunsiedel. In dem vorliegenden Gesetz-
    ntwurf lösen Sie zwei dieser drei Probleme gar nicht
    nd das einzige Problem, das Sie zu lösen vorgeben,
    ätte keiner gesetzlichen Neuregelung bedurft.


    (Beifall bei der FDP)

    Mit diesem letzten Punkt meine ich den Aufmarsch

    on Neonazis vor dem Holocaust-Mahnmal. Es wäre
    icht akzeptabel, wenn dort Neonazis demonstrieren
    ürden. Darin läge ein Angriff auf die Menschenwürde
    er Opfer und ihrer Angehörigen und auf die Würde des
    rtes. Daher kann eine derartige Demonstration vor dem
    olocaust-Mahnmal schon nach geltendem Recht verbo-
    en werden.


    (Beifall bei der FDP)

    uch die Sachverständigenanhörung des Bundestages
    m letzten Montag hat klar ergeben: Dafür brauchen wir
    eine Gesetzesänderung.


    (Sabine Leutheusser-Schnarrenberger [FDP]: Genau so ist es!)


    Damit komme ich zu den zwei der drei angesproche-
    en Probleme, die Sie nicht lösen. Ich gebe zu: Schwieri-
    er liegt der Fall zwar beim geplanten NPD-Marsch
    urch das Brandenburger Tor; aber dieses Problem
    ird durch den Gesetzentwurf von Rot-Grün nicht ge-
    öst.






    (A) )



    (B) )


    Dr. Max Stadler


    (Sabine Leutheusser-Schnarrenberger [FDP]: So ist es!)

    Von der Union wird eine unpassende Lösung vorge-
    schlagen: die Ausdehnung des befriedeten Bezirks, die
    verfassungsrechtlichen Bedenken begegnen würde.

    Daher muss ohnehin auf das geltende Recht zurück-
    gegriffen werden.


    (Dr. Jürgen Gehb [CDU/CSU]: Das muss doch sowieso geschehen!)


    Ebenso wie der Berliner Senator Körting, wie Verfas-
    sungsexperte Professor Battis und wie Herr Wiefelspütz
    von der SPD ist auch die FDP der Überzeugung: Das
    geltende Versammlungsrecht reicht aus, um einen Auf-
    marsch der NPD durch das Brandenburger Tor am
    8. Mai zu verbieten. Von den Berliner Behörden erwar-
    ten wir, dass sie dieses Verbot aussprechen.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU)


    Diese unerträgliche Provokation hat mit dem Jahrestag
    der Beendigung der Naziherrschaft zu tun. Daher dürfen
    Neonazis an genau diesem Tag nicht durch das Branden-
    burger Tor marschieren. Aber wir können nicht schlecht-
    hin einen Ort, an dem so viele – auch kommerzielle –
    Veranstaltungen stattfinden, ausgerechnet von politi-
    schen Versammlungen freihalten; denn das wäre eine un-
    angebrachte Abwertung politischer Versammlungen und
    Demonstrationen.


    (Beifall bei der FDP)

    Meine Damen und Herren, richtig ist, dass die Ver-

    sammlungen von Neonazis zum Gedenken an Hitlers
    Stellvertreter Rudolf Heß in Wunsiedel in den letzten
    Jahren – im Gegensatz zu früher – von Gerichten gestat-
    tet worden sind. Sie, Rot-Grün und CDU/CSU, versu-
    chen nun, dem mit einer Änderung des Strafrechts entge-
    genzuwirken. Da in meiner Heimatstadt jahrelang
    Bundesparteitage der DVU und der NPD stattfanden und
    auch ich dagegen demonstriert habe, sage ich ausdrück-
    lich: Ich wünsche den geplagten Bürgern von Wunsie-
    del, dass sie nicht mehr alljährlich von Tausenden
    Rechtsextremisten aus ganz Europa heimgesucht wer-
    den. Aber die FDP hat erhebliche Zweifel, dass dies
    durch die Regelungen des vorliegenden Gesetzentwurfes
    zu gewährleisten ist; denn sein Wortlaut gibt dafür nichts
    her.

    Erst in der Begründung Ihres Gesetzentwurfes wird
    erwähnt, dass die Verherrlichung von Personen aus
    der NS-Zeit strafwürdig ist. Wir werden sehen müssen,
    ob sich Gerichte damit zufrieden geben, dass Sie das,
    was Sie eigentlich regeln wollen, in die Begründung des
    Gesetzestextes schreiben. Warum haben Sie das, was Sie
    wollen, nicht in den Gesetzestext selbst geschrieben?
    Deswegen sage ich: Dieser Versuch ist untauglich.


    (Beifall bei der FDP)

    Da Ihre Vorschläge teils unnötig, teils untauglich sind,

    stellt sich die Frage: Lohnt sich im Sinne von
    Montesquieu dieser Aufwand, wenn auf der anderen
    Seite Risiken und Nebenwirkungen zu befürchten sind?

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    (C (D ie wissen genau: Kein Sachverständiger in der Anhöung wollte die Hand dafür ins Feuer legen, dass alles as in Karlsruhe Bestand haben wird. Hierin liegt ein Riiko. (Silke Stokar von Neuforn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ihr Sachverständiger hat gesagt: Wir können noch mehr machen!)


    Und es ist nicht die erste verfassungsrechtlich proble-
    atische Gesetzgebung der rot-grünen Koalition in die-
    er Legislaturperiode. Ich erinnere zum Beispiel an das
    uftsicherheitsgesetz; ich erinnere an die automatisierte
    ontenabfrage oder auch an einzelne Elemente der so
    enannten Antiterrorgesetzgebung. Das ist die politische
    ebenwirkung, auf die wir als Liberale aufmerksam ma-
    hen: Dieser Bundestag gewöhnt sich daran, immer
    ehr in Grundrechte einzugreifen. Das ist in jedem Ein-
    elfall vielleicht sogar noch plausibel begründbar, aber
    n der Summe ist es unserer Meinung nach eindeutig zu
    iel.


    (Beifall bei der FDP)

    Die Grundrechte der Meinungsfreiheit und der Ver-

    ammlungsfreiheit sind von fundamentaler Bedeutung
    ür jede Demokratie. Wenn also ein Eingriff in Art. 5
    nd Art. 8 des Grundgesetzes nicht zwingend erforder-
    ich ist, dann sollte man es lieber bei der geltenden
    echtslage belassen. Aber Sie gehen mit Ihrem heutigen
    esetzesbeschluss einen Schritt weiter, in Richtung
    esinnungsstrafrecht und Gesinnungs-TÜV im Ver-
    ammlungsrecht.


    (Beifall bei der FDP – Widerspruch bei der SPD, der CDU/CSU und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Jawohl, genau so ist es.

    (Hartmut Koschyk [CDU/CSU]: Wenn einem selber nichts einfällt, sollte man sachlich bleiben!)


    s ist doch gerade die freiheitssichernde Funktion der
    rundrechte, andere Meinungen und ihre öffentliche De-
    onstration zuzulassen und zu ertragen, soweit nicht die
    enschenwürde Dritter verletzt wird.
    Ich erwähne das aus folgendem Grund: Jeder neue
    rundrechtseingriff ist eine gefährliche Gratwande-
    ung. Dem ersten Schritt folgt dann leicht ein zweiter.
    ch muss schon daran erinnern: Wir hatten hier im
    ohen Hause auch schon Vorschläge zu diskutieren, wo-
    ach Versammlungen zu verbieten seien, die dem außen-
    olitischen Ansehen der Bundesrepublik Deutschland
    chaden. Jeder erkennt: Wenn aus diesem Grund schon
    ersammlungen verboten werden dürften, wäre das of-
    enkundig mit dem Grundsatz der Meinungsfreiheit un-
    ereinbar. So etwas steht heute nicht zur Abstimmung,
    ber dies zeigt: Es gibt auch solche weiter gehenden
    deen hier im Bundestag. Deswegen ist es richtig, heute
    ier den Anfängen zu wehren.


    (Beifall bei der FDP – Silke Stokar von Neuforn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Was ist denn das für ein Vergleich? „Wehret den Anfängen!“ steht in einem anderen Zusammenhang!)







    (A) )



    (B) )


    Dr. Max Stadler

    Sie werden sehen, dass die Ausweisung versamm-

    lungsfreier Orte in sehr großer Zahl vorgenommen wer-
    den wird. Ein Bundesland hat schon jetzt, ehe das Gesetz
    erlassen worden ist, angekündigt, dem Landesgesetzge-
    ber 17 Orte vorzuschlagen, die versammlungsfrei sein
    sollen. Das zeigt: Es wird nicht dabei bleiben, dass nur
    ausnahmsweise einzelne Orte von herausragender histo-
    rischer Bedeutung versammlungsfrei gestellt werden.
    Wenn das geschieht, was wir befürchten, dann ist dies
    nicht mehr mit der Brokdorf-Rechtsprechung des Bun-
    desverfassungsgerichts vereinbar, wonach man den Ort
    einer Demonstration frei wählen darf.

    Damit kein Missverständnis entsteht: Es gibt eine
    große Gemeinsamkeit hier im Parlament, den Rechts-
    extremismus politisch zu bekämpfen.


    (Silke Stokar von Neuforn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Genau!)


    Aber es muss erlaubt sein, darauf hinzuweisen, dass
    juristische Maßnahmen in diesem politischen Kampf ge-
    gen Rechtsextreme wenig bringen. Das haben wir doch
    beim gescheiterten NPD-Verbotsverfahren gesehen.


    (Beifall bei der FDP)

    Wir als FDP sind der Überzeugung, dass man Rechts-
    extremismus nicht dadurch wirksam bekämpft, dass man
    das für alle Bürgerinnen und Bürger geltende Versamm-
    lungsrecht einschränkt. Daher ist die von Ihnen vorge-
    schlagene Verschärfung des Versammlungsrechts der
    falsche Weg in der Auseinandersetzung mit den Rechts-
    extremisten.

    Vielen Dank.

    (Anhaltender Beifall bei der FDP – Erwin Marschewski [Recklinghausen] [CDU/CSU]: So viel Beifall von der FDP!)




Rede von Dr. h.c. Wolfgang Thierse
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Das Wort hat nun Kollegin Cornelie Sonntag-

Wolgast, SPD-Fraktion.

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Cornelie Sonntag-Wolgast


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Präsident! Liebe Kollegen und Kolleginnen!

    Man sieht: Ein Wechselbad der Kommentare begleitet
    unsere heutige Debatte. Die einen, Herr Kollege Stadler,
    vermissen den „Aufstand der Anständigen“ und die an-
    deren werfen uns Hysterie oder Eiferertum vor und ver-
    langen mehr Gelassenheit.

    Ich will uns einmal vor Augen führen, welche Situa-
    tion wir antreffen. Die rechtsextreme Szene hat weiter-
    hin Zulauf. Seit Jahren organisieren ihre Rädelsführer
    Aufmärsche, gegen die sich die Bürger wehren müssen,
    mit Gegenkundgebungen, mit bunten Festen, so gesche-
    hen in Elmshorn, Nortorf, Passau, Wunsiedel und vielen
    anderen Orten. Die NPD festigt ihre Strukturen in Sach-
    sen: Sie wird professioneller und entwickelt eine ge-
    radezu perfide Sachkenntnis in Rechtsfragen. Mit dem
    Eklat im Dresdner Landtag Ende Januar hat sie die Leit-
    melodie der Gedenkfeiern zum 60. Jahrestag des Kriegs-
    endes in ihrer Weise intoniert. In München entlarvt der
    Prozess gegen Führungskader der so genannten Kame-
    radschaft Süd einen geplanten Anschlag bei der Grund-

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    (C (D teinlegung für das jüdische Zentrum als Gruppenaktion. n Brandenburg wurden soeben junge Neonazis wegen ildung einer terroristischen Vereinigung verurteilt. Liebe Kolleginnen und Kollegen, so ist die Lage. eshalb bin ich nicht gelassen und ich finde es richtig, ass wir etwas tun. Wir sind auf dem richtigen Weg, err Kollege Stadler. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    m Ihr Wort „Wehret den Anfängen!“ aufzunehmen: Ich
    abe geschildert, welche Anfänge wir meinen und woge-
    en wir uns mit den Mitteln der Demokratie zur Wehr
    etzen wollen.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)

    Es wird keine Gesinnungsverfolgung geben. Wir wer-

    en es weiterhin erleben müssen, dass Rechtsextremis-
    n böswillig die Geschichte verzerren, dass sie sich auf
    re wirre Art zum Anwalt der angeblich sozial Entrech-
    ten aufspielen, dass sie mit Antiglobalisierungssprü-
    hen auf die nationalistische Pauke hauen. Das alles
    uss eine gefestigte Demokratie ertragen. Denn die
    rundprinzipien der Freiheit gelten auch für diejenigen,
    ie sie zerstören wollen.
    Aber eine gefestigte Demokratie muss Grenzen ihrer

    oleranz ziehen können. Die verlaufen dort, wo Unsägli-
    hes in Unerträgliches mündet. Das ist dann der Fall,
    enn dem hohen Gut der Meinungs- und Versamm-
    ngsfreiheit etwas gleichermaßen Schützenswertes ge-
    enübersteht: die Würde der Opfer der NS-Diktatur.
    as ist das Signal, das wir heute setzen. Herr Kollege
    tadler, das Versammlungsrecht geht nicht zugrunde,
    enn Neonazis nicht grölend am Mahnmal für die er-
    ordeten Juden vorbeiziehen dürfen, weil das unter
    trafe steht. Es wird auch nicht beschädigt, wenn einer,
    er die Untaten der Nationalsozialisten billigt oder beju-
    elt, bestraft werden kann.
    Das Städtchen Wunsiedel wird Jahr für Jahr von Tau-

    enden Rechtsradikaler aus ganz Europa heimgesucht
    so kann man ruhig sagen –, die dort mit wachsender
    eteiligung einen Rudolf-Heß-Glorifizierungsmarsch
    eranstalten.
    Ich habe schon im vergangenen Sommer gemeinsam
    it meinen Kolleginnen Petra Ernstberger und Gabriele
    ograscher darauf gedrängt, den Kommunalpolitikern
    nd vielen anderen, die sich dagegen zur Wehr setzen,
    ei ihren Protestaktionen Schützenhilfe zu leisten. Ich
    and es eindrucksvoll, wie sich eine 30- bis 40-köpfige
    elegation aus Bürgermeister und Landrat, Vertretern
    on Schulen und Kirche nach Berlin auf den Weg
    achte, um uns im Innenausschuss in Wort und Bild ihre
    öte zu schildern. Wir haben das eindringliche Plädoyer
    es Wunsiedeler Landrats bei der Expertenanhörung
    rlebt und uns dann die Köpfe darüber zerbrochen, wie
    ir ihnen zu einem verfassungsfesten Verbot dieser per-
    iden Treffen verhelfen können. Eine Garantie dafür lie-
    ert unser Vorschlag zur Verschärfung des Strafrechts
    icht, aber immerhin eine erleichterte Handhabe. Mein
    usdrücklicher Respekt gilt allen Wunsiedelern, die sich
    ür ihre Sache so hartnäckig ins Zeug gelegt haben.






    (A) )



    (B) )


    Dr. Cornelie Sonntag-Wolgast


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der CDU/CSU)


    Ich freue mich, dass unsere Gesetzesänderung eine so
    breite parlamentarische Mehrheit findet. Das ist ein
    gutes Signal der wehrhaften Demokratie. Eines ist aller-
    dings auch klar: Nach getaner Gesetzesänderung dürfen
    wir uns bestimmt nicht aufs Ruhekissen legen: Das Ge-
    dankengut der rechtsextremen Wirrköpfe und die Anste-
    ckungsgefahr, gerade für junge Leute, ist keineswegs ge-
    bannt. Es mag ja sein, dass Angst und Unsicherheit dafür
    den Nährboden bilden können. Aber, liebe Kolleginnen
    und Kollegen, wir müssen auch immer wieder deutlich
    machen: Kein noch so trister Alltag, keine noch so
    schwierige Suche nach Arbeit oder Ausbildung rechtfer-
    tigt es, sich den Antisemiten, den Rassisten und den Ver-
    fassungsfeinden anzuschließen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Gott sei Dank sind viele Bürger wachsamer und sen-
    sibler geworden. Sie sind gemeinsam mit uns allen dazu
    aufgerufen, mit Argumenten und Aktionen gegenzusteu-
    ern: in den Familien, in den Sportvereinen, in den Ju-
    gendzentren und vor allem in den Schulen. Das alles ist
    eine nachhaltige Aufgabe. Es gibt jede Menge Vor-
    schläge, Ideen und Möglichkeiten des Engagements.
    Stützen wir zum Beispiel das Bündnis für Demokratie
    und Toleranz und sorgen wir als Parlamentarier dafür,
    dass die Bundesprogramme „Civitas“ und „Entimon“
    finanziell dauerhaft auf einer verlässlichen Grundlage
    stehen!


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Liebe Kolleginnen und Kollegen, wir haben keine
    „Lex 8. Mai“ gemacht, aber dieses Datum wird die Be-
    währungsprobe für das zivile Engagement im demokrati-
    schen Rechtsstaat.

    Wir haben mit gutem Grund und bestätigt durch die
    Experten im Hearing davon abgesehen, die Bannmeile
    zu verändern und das populärste Bauwerk Berlins zum
    politikfreien Raum zu machen. Ich bin mir ziemlich si-
    cher – ziemlich! –, dass am 8. Mai keine Fahnen der
    Jungen Nationaldemokraten am Brandenburger Tor flat-
    tern werden. Ich hoffe, das ist mit einer guten Portion
    pragmatischer und sachkundiger Begründung zu verhin-
    dern.

    Mindestens ebenso wichtig ist aber auch die Präsenz
    der demokratischen Öffentlichkeit. Viele Menschen
    müssen dastehen: Alte und Junge, Unbekannte und Pro-
    minente, vor allem auch die Meinungsführer aus Politik,
    Kunst, Wirtschaft, Gewerkschaften, Religionsgemein-
    schaften und Sport. Sie müssen sich den Krakeelern und
    Hetzern, wenn sie denn da sein sollten, friedlich und ru-
    hig entgegenstellen und sagen: Wir besetzen diesen öf-
    fentlichen Raum und ihr habt keine Chance, weder am
    Brandenburger Tor noch anderswo.

    Ich bedanke mich.

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    (C (D (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)