Plenarprotokoll 15/163
            tes Deutschland – Gleichstellung geht
            alle an
            (Drucksache 15/5029) . . . . . . . . . . . . . . . .
            b) Antrag der Abgeordneten Ute Berg, Jörg
            Tauss, Dr. Hans-Peter Bartels, weiterer
            Abgeordneter und der Fraktion der SPD
            sowie der Abgeordneten Ursula Sowa,
            Irmingard Schewe-Gerigk, Volker Beck
            (Köln), weiterer Abgeordneter und der
            Fraktion des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜ-
            NEN: Frauen in Wissenschaft und For-
            schung stärken – Chancengleichheit
            auch als Wettbewerbsfaktor erhöhen
            (Drucksache 15/5030) . . . . . . . . . . . . . . . .
            c) Antrag der Abgeordneten Dagmar
            Schmidt (Meschede), Karin Kortmann,
            Sabine Bätzing, weiterer Abgeordneter
            e) Beschlussempfehlung und Bericht des
            Ausschusses für Familie, Senioren, Frauen
            und Jugend (12. Ausschuss) zu dem An-
            trag der Abgeordneten Annette Widmann-
            Mauz, Irmgard Karwatzki, Dr. Maria
            Böhmer, weiterer Abgeordneter und der
            Fraktion der CDU/CSU: Tatsächliche
            Gleichberechtigung durchsetzen – Zehn
            Jahre Novellierung des Art. 3 Abs. 2 des
            Grundgesetzes
            (Drucksachen 15/4146, 15/5052) . . . . . . .
            in Verbindung mit
            Zusatztagesordnungspunkt 2:
            15184 B
            15184 C
            15185 A
            Deutscher B
            Stenografisch
            163. Sitz
            Berlin, Donnerstag, d
            I n h a l
            Glückwünsche zum Geburtstag der Abgeord-
            neten Albrecht Feibel und Horst Schmidbauer
            (Nürnberg) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
            Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . .
            Nachträgliche Ausschussüberweisungen . . . .
            Tagesordnungspunkt 2:
            a) Antrag der Abgeordneten Christel Humme,
            Sabine Bätzing, Ute Berg, weiterer Abge-
            ordneter und der Fraktion der SPD sowie
            der Abgeordneten Irmingard Schewe-
            Gerigk, Volker Beck (Köln), Ekin Deligöz,
            weiterer Abgeordneter und der Fraktion
            des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN:
            Auf dem Weg in ein geschlechtergerech-
            d
            15183 A
            15183 A
            15183 D
            und der Fraktion der SPD sowie der Abge-
            ordneten Thilo Hoppe, Volker Beck
            (Köln), Irmingard Schewe-Gerigk, weite-
            undestag
            er Bericht
            ung
            en 10. März 2005
            t :
            rer Abgeordneter und der Fraktion des
            BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Ge-
            schlechtergerechtigkeit bleibt zentrale
            Voraussetzung für Entwicklung – Zehn
            Jahre nach der UN-Weltfrauenkonfe-
            renz in Peking
            (Drucksache 15/5031) . . . . . . . . . . . . . . .
            ) Unterrichtung durch die Bundesregierung:
            Berichte für die Europäische Kommis-
            sion zur Umsetzung des Europäischen
            Sozialfonds in der Bundesrepublik
            Deutschland – Zeiträume 1994 bis 1999
            (Aktualisierung) und 2000 bis 2006 –
            hier: Verwirklichung der Chancen-
            gleichheit von Frauen und Män-
            nern auf dem Arbeitsmarkt
            (Drucksache 15/2049) . . . . . . . . . . . . . . .
            15184 C
            15184 D
            Antrag der Abgeordneten Rita Pawelski,
            Maria Eichhorn, Dr. Maria Böhmer, weiterer
            Abgeordneter und der Fraktion der CDU/
            II Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 163. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 10. März 2005
            CSU: Gleichberechtigtes Leben für Frauen
            und Mädchen aus Migrantenfamilien in
            Deutschland
            (Drucksache 15/5017) . . . . . . . . . . . . . . . . . .
            in Verbindung mit
            Zusatztagesordnungspunkt 3:
            Antrag der Abgeordneten Ina Lenke, Sibylle
            Laurischk, Dr. Karl Addicks, weiterer Abge-
            ordneter und der Fraktion der FDP: Frauen-
            politik – Gesellschaftlicher Erfolgsfaktor
            (Drucksache 15/5032) . . . . . . . . . . . . . . . . . .
            Christel Humme (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . .
            Hannelore Roedel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . .
            Irmingard Schewe-Gerigk (BÜNDNIS 90/
            DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
            Ina Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
            Renate Gradistanac (SPD) . . . . . . . . . . . . . . .
            Rita Pawelski (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . .
            Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/
            DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
            Rita Pawelski (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . .
            Ursula Sowa (BÜNDNIS 90/
            DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
            Dr. Conny Mayer (Freiburg) (CDU/CSU) . . .
            Dr. Gesine Lötzsch (fraktionslos) . . . . . . . . . .
            Ute Berg (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
            Dr. Andreas Scheuer (CDU/CSU) . . . . . . .
            Markus Grübel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . .
            Irmingard Schewe-Gerigk (BÜNDNIS 90/
            DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
            Dagmar Schmidt (Meschede) (SPD) . . . . . . .
            Irmingard Schewe-Gerigk (BÜNDNIS 90/
            DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
            Markus Grübel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . .
            Tagesordnungspunkt 3:
            a) Beschlussempfehlung und Bericht des
            Ausschusses für Wirtschaft und Arbeit zu
            dem Antrag der Abgeordneten Ronald
            Pofalla, Karl-Josef Laumann, Dagmar
            Wöhrl, weiterer Abgeordneter und der
            Fraktion der CDU/CSU: Pakt für
            Deutschland
            (Drucksachen 15/4831, 15/4986) . . . . . . .
            b
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            15185 A
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            15185 C
            15187 B
            15189 A
            15190 D
            15192 C
            15193 C
            15195 B
            15196 A
            15196 C
            15197 B
            15198 C
            15199 C
            15199 D
            15201 A
            15202 C
            15203 A
            15204 D
            15205 A
            15205 C
            ) Beschlussempfehlung und Bericht des
            Ausschusses für Wirtschaft und Arbeit zu
            dem Antrag der Abgeordneten Rainer
            Brüderle, Angelika Brunkhorst, Ernst
            Burgbacher, weiterer Abgeordneter und
            der Fraktion der FDP: Wider die Ver-
            trauenskrise – Für eine konsistente und
            konstante Wirtschaftspolitik
            (Drucksachen 15/1589, 15/4985) . . . . . . .
            n Verbindung mit
            usatztagesordnungspunkt 4:
            ntrag der Abgeordneten Dr. Michael Fuchs,
            agmar Wöhrl, Karl-Josef Laumann, weiterer
            bgeordneter und der Fraktion der CDU/
            SU: Kein weiterer Arbeitsplatzabbau –
            ntidiskriminierungsgesetz zurückziehen
            Drucksache 15/5019) . . . . . . . . . . . . . . . . . .
            r. Angela Merkel (CDU/CSU) . . . . . . . . . .
            ranz Müntefering (SPD) . . . . . . . . . . . . . . .
            r. Guido Westerwelle (FDP) . . . . . . . . . . . .
            atrin Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/
            DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
            ichael Glos (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . .
            r. Ditmar Staffelt, Parl. Staatssekretär
            BMWA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
            onald Pofalla (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . .
            r. Thea Dückert (BÜNDNIS 90/
            DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
            etra Pau (fraktionslos) . . . . . . . . . . . . . . . . .
            udwig Stiegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . .
            agesordnungspunkt 22:
            ) Erste Beratung des von der Bundesregie-
            rung eingebrachten Entwurfs eines Drit-
            ten Gesetzes zur Änderung des Spreng-
            stoffgesetzes und anderer Vorschriften
            (3. SprengÄndG)
            (Drucksache 15/5002) . . . . . . . . . . . . . . .
            ) Erste Beratung des von der Bundesregie-
            rung eingebrachten Entwurfs eines Geset-
            zes zur Umsetzung der Richtlinie 2003/
            71/EG des Europäischen Parlaments
            und des Rates vom 4. November 2003
            betreffend den Prospekt, der beim öf-
            fentlichen Angebot von Wertpapieren
            oder bei deren Zulassung zum Handel
            zu veröffentlichen ist, und zur Ände-
            rung der Richtlinie 2001/34/EG (Pros-
            pektrichtlinie-Umsetzungsgesetz)
            (Drucksache 15/4999) . . . . . . . . . . . . . . .
            15205 D
            15205 D
            15206 A
            15210 B
            15214 A
            15215 D
            15217 D
            15220 B
            15222 A
            15223 C
            15224 C
            15225 C
            15228 A
            15228 A
            Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 163. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 10. März 2005 III
            c) Antrag der Abgeordneten Michael Kauch,
            Daniel Bahr (Münster), Detlef Parr, weite-
            rer Abgeordneter und der Fraktion der
            FDP: Nachhaltige Entwicklung im de-
            mographischen Wandel fördern – Po-
            tenziale des Alters nutzen
            (Drucksache 15/3538) . . . . . . . . . . . . . . . .
            d) Antrag der Abgeordneten Cornelia Pieper,
            Ulrike Flach, Hellmut Königshaus, weite-
            rer Abgeordneter und der Fraktion der
            FDP: Implementierung eines wirksa-
            men Tsunami-Frühwarnsystems für den
            Indischen Ozean unter Einbeziehung
            des deutschen Forschungsnetzwerkes
            (Drucksache 15/4854) . . . . . . . . . . . . . . . .
            e) Erste Beratung des vom Bundesrat einge-
            brachten Entwurfs eines Gesetzes zur Än-
            derung des Bundesbesoldungsgesetzes
            (Drucksache 15/4115) . . . . . . . . . . . . . . . .
            f) Antrag der Abgeordneten Dr. Max Stadler,
            Rainer Funke, Ernst Burgbacher, weiterer
            Abgeordneter und der Fraktion der FDP:
            Für ein modernes Berufsbeamtentum
            (Drucksache 15/4560) . . . . . . . . . . . . . . . .
            Zusatztagesordnungspunkt 5:
            Antrag der Abgeordneten Ina Lenke, Dr. Karl
            Addicks, Dr. Heinrich L. Kolb, weiterer Ab-
            geordneter und der Fraktion der FDP:
            Schwangerschaftsabbruch nach Pränatal-
            diagnostik – Verantwortungsvolle Regelun-
            gen und Maßnahmen treffen
            (Drucksache 15/5034) . . . . . . . . . . . . . . . . . .
            Tagesordnungspunkt 23:
            a) Zweite und dritte Beratung des von der
            Bundesregierung eingebrachten Entwurfs
            eines Ersten Gesetzes zur Änderung des
            Öko-Landbaugesetzes
            (Drucksachen 15/4735, 15/4951) . . . . . . .
            b) – c)
            Beschlussempfehlungen des Petitionsaus-
            schusses: Sammelübersichten 190 und
            191 zu Petitionen
            (Drucksachen 15/4940, 15/4941) . . . . . . .
            Zusatztagesordnungspunkt 6:
            Aktuelle Stunde auf Verlangen der Fraktion
            der SPD: Haltung der Bundesregierung zu
            den durch Überschüsse möglichen Bei-
            tragssenkungen in der gesetzlichen Kran-
            kenversicherung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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            15228 C
            15228 C
            15229 A, B
            15229 B
            lla Schmidt, Bundesministerin BMGS . . . .
            olfgang Zöller (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . .
            etra Selg (BÜNDNIS 90/
            DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
            etlef Parr (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
            udrun Schaich-Walch (SPD) . . . . . . . . . . . .
            ndreas Storm (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . .
            nja Hajduk (BÜNDNIS 90/
            DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
            erald Weiß (Groß-Gerau) (CDU/CSU) . . . .
            rika Lotz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
            r. Gesine Lötzsch (fraktionslos) . . . . . . . . .
            r. Erika Ober (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
            r. Hans Georg Faust (CDU/CSU) . . . . . . . .
            r. Wolfgang Wodarg (SPD) . . . . . . . . . . . . .
            arl-Josef Laumann (CDU/CSU) . . . . . . . . .
            eter Dreßen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
            agesordnungspunkt 4:
            eratung des Zwischenberichts der Enquete-
            ommission „Ethik und Recht der modernen
            edizin“: Patientenverfügungen
            Drucksache 15/3700) . . . . . . . . . . . . . . . . . .
            ené Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
            homas Rachel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . .
            hrista Nickels (BÜNDNIS 90/
            DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
            ichael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . .
            r. Wolfgang Wodarg (SPD) . . . . . . . . . . . . .
            olfgang Zöller (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . .
            rmingard Schewe-Gerigk (BÜNDNIS 90/
            DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
            rigitte Zypries, Bundesministerin BMJ . . . .
            te Granold (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . .
            Christa Nickels (BÜNDNIS 90/
            DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
            hristoph Strässer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . .
            ubert Hüppe (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . .
            Rolf Stöckel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . .
            r. Carola Reimann (SPD) . . . . . . . . . . . . . .
            r. Marlies Volkmer (SPD) . . . . . . . . . . . . . .
            olf Stöckel (SPD) (Erklärung nach
            § 30 GO) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
            15229 B
            15231 A
            15232 A
            15232 D
            0000 A15234 B
            15235 D
            15236 C
            15237 D
            15238 C
            15239 D
            15240 C
            15241 D
            15242 C
            15243 C
            15244 D
            15245 D
            15246 A
            15247 B
            15249 A
            15250 B
            15252 B
            15253 D
            15255 A
            15256 A
            15257 D
            15258 D
            15259 C
            15260 D
            15261 D
            15263 A
            15264 A
            15264 C
            IV Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 163. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 10. März 2005
            Tagesordnungspunkt 5:
            a) Antrag der Abgeordneten Karl-Theodor
            Freiherr von und zu Guttenberg, Dr.
            Friedbert Pflüger, Dr. Wolfgang Schäuble,
            weiterer Abgeordneter und der Fraktion
            der CDU/CSU: Für ein stärkeres En-
            gagement der Europäischen Union auf
            dem westlichen Balkan
            (Drucksache 15/4722) . . . . . . . . . . . . . . . .
            b) Antrag der Abgeordneten Dr. Rainer
            Stinner, Rainer Brüderle, Angelika
            Brunkhorst, weiterer Abgeordneter und
            der Fraktion der FDP: Europäische Zu-
            kunft für Bosnien und Herzegowina –
            „Bonn Powers“ des Hohen Repräsen-
            tanten abschaffen
            (Drucksache 15/4406) . . . . . . . . . . . . . . . .
            c) Beschlussempfehlung und Bericht des
            Auswärtigen Ausschusses zu dem Antrag
            der Abgeordneten Dr. Rainer Stinner, Dr.
            Werner Hoyer, Daniel Bahr (Münster),
            weiterer Abgeordneter und der Fraktion
            der FDP: Status des Kosovo als EU-
            Treuhandgebiet
            (Drucksachen 15/2860, 15/4799) . . . . . . .
            d) Unterrichtung durch die Bundesregierung:
            Bericht der Bundesregierung über die
            Ergebnisse ihrer Bemühungen um die
            Weiterentwicklung der politischen und
            ökonomischen Gesamtstrategie für die
            Balkanstaaten und ganz Südosteuropa
            für das Jahr 2004
            (Drucksache 15/4813) . . . . . . . . . . . . . . . .
            Uta Zapf (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
            Dr. Andreas Schockenhoff (CDU/CSU) . . . . .
            Marianne Tritz (BÜNDNIS 90/
            DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
            Dr. Rainer Stinner (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . .
            Detlef Dzembritzki (SPD) . . . . . . . . . . . . . . .
            Michael Stübgen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . .
            Siegfried Helias (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . .
            Tagesordnungspunkt 6:
            Erste Beratung des von der Bundesregierung
            eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur
            Errichtung einer „Bundesstiftung Baukul-
            tur“
            (Drucksache 15/4998 (neu)) . . . . . . . . . . . . . .
            Achim Großmann, Parl. Staatssekretär
            BMVBW . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
            Renate Blank (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . .
            Franziska Eichstädt-Bohlig (BÜNDNIS 90/
            DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
            H
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            15265 A
            15265 A
            15265 B
            15265 B
            15265 C
            15267 A
            15268 D
            15270 A
            15271 B
            15272 D
            15273 C
            15274 D
            15274 D
            15276 A
            15278 B
            ans-Joachim Otto (Frankfurt) (FDP) . . . . . .
            etra Weis (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
            agesordnungspunkt 7:
            ) Zweite und dritte Beratung des von den
            Abgeordneten Dr. Michael Meister, Heinz
            Seiffert, Otto Bernhardt, weiteren Abge-
            ordneten und der Fraktion der CDU/CSU
            eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes
            zur Vereinheitlichung der Umsatzgrenze
            bei der Berechnung der Steuer nach
            vereinnahmten Entgelten
            (Drucksachen 15/3193, 15/4814) . . . . . . .
            ) Beschlussempfehlung und Bericht des Fi-
            nanzausschusses zu dem Antrag der Abge-
            ordneten Dr. Hermann Otto Solms, Dr.
            Andreas Pinkwart, Carl-Ludwig Thiele,
            weiterer Abgeordneter und der Fraktion
            der FDP: Reform der Umsatzsteuer –
            Durch Umstellung von der Soll- auf die
            Istbesteuerung Umsatzsteuerbetrug wirk-
            sam bekämpfen und unnötige Liquidi-
            tätsbelastungen der Wirtschaft vermei-
            den
            (Drucksachen 15/2977, 15/4814) . . . . . . .
            eter Rzepka (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . .
            ydia Westrich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . .
            r. Hermann Otto Solms (FDP) . . . . . . . . . . .
            utta Krüger-Jacob (BÜNDNIS 90/
            DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
            agesordnungspunkt 8:
            ntrag der Fraktionen der SPD und des
            ÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Stabili-
            ätspolitik im Kaukasus und die Zukunft
            schetscheniens
            Drucksache 15/4855) . . . . . . . . . . . . . . . . . .
            arkus Meckel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . .
            laudia Nolte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . .
            ritz Kuhn (BÜNDNIS 90/
            DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
            r. Werner Hoyer (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . .
            elanie Oßwald (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . .
            agesordnungspunkt 9:
            ) Große Anfrage der Abgeordneten Ernst
            Burgbacher, Marita Sehn, Dr. Christel
            Happach-Kasan, weiterer Abgeordneter
            und der Fraktion der FDP: Probleme des
            15279 C
            15280 B
            15281 C
            15281 C
            15281 D
            15284 A
            15286 A
            15286 D
            15288 A
            15288 B
            15289 D
            15291 B
            15291 C
            15293 C
            Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 163. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 10. März 2005 V
            Tourismus in Deutschland trotz des
            weltweiten Aufschwungs dieser Zu-
            kunftsbranche
            (Drucksachen 15/2033, 15/3287) . . . . . . .
            b) Erste Beratung des von den Abgeordneten
            Ernst Burgbacher, Dirk Niebel, Klaus
            Haupt, weiteren Abgeordneten und der
            Fraktion der FDP eingebrachten Entwurfs
            eines Gesetzes zur Änderung des Ju-
            gendarbeitsschutzgesetzes
            (Drucksache 15/2664) . . . . . . . . . . . . . . . .
            c) Beschlussempfehlung und Bericht des
            Ausschusses für Tourismus zu dem Antrag
            der Abgeordneten Ernst Burgbacher,
            Helga Daub, Daniel Bahr (Münster), wei-
            terer Abgeordneter und der Fraktion der
            FDP: Sommerferienregelung verbrau-
            cherfreundlicher gestalten – Gesamtfe-
            rienzeitraum auf 90 Tage ausdehnen
            (Drucksachen 15/3102, 15/4121) . . . . . . .
            d) Beschlussempfehlung und Bericht des
            Ausschusses für Tourismus zu dem Antrag
            der Abgeordneten Jürgen Klimke, Klaus
            Brähmig, Edeltraut Töpfer, weiterer Ab-
            geordneter und der Fraktion der CDU/
            CSU: Marketing für die Hauptstadt
            Berlin
            (Drucksachen 15/3491, 15/5014) . . . . . . .
            Ernst Burgbacher (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . .
            Annette Faße (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
            Klaus Brähmig (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . .
            Undine Kurth (Quedlinburg) (BÜNDNIS 90/
            DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
            Ernst Hinsken (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . .
            Renate Gradistanac (SPD) . . . . . . . . . . . . . . .
            Tagesordnungspunkt 10:
            Zweite und dritte Beratung des von der Bun-
            desregierung eingebrachten Entwurfs eines
            Gesetzes zur Änderung des Statistikregis-
            tergesetzes und sonstiger Statistikgesetze
            (Drucksachen 15/4696, 15/4955) . . . . . . . . . .
            Dr. Sigrid Skarpelis-Sperk (SPD) . . . . . . . . . .
            Alexander Dobrindt (CDU/CSU) . . . . . . . . . .
            Dr. Sigrid Skarpelis-Sperk (SPD) . . . . . . .
            Dr. Karl Addicks (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . .
            Angela Schmid (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . .
            Tagesordnungspunkt 11:
            Antrag der Abgeordneten Carl-Ludwig Thiele,
            Stephan Hilsberg, Franziska Eichstädt-
            B
            u
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            15294 D
            15294 D
            15295 A
            15295 A
            15295 B
            15296 C
            15298 A
            15299 C
            15301 A
            15302 C
            15303 C
            15303 D
            15304 D
            15305 B
            15306 B
            15307 C
            ohlig, Werner Kuhn (Zingst), Ulrich Adam
            nd weiterer Abgeordneter: Gelände um das
            randenburger Tor als Ort des Erinnerns
            n die Berliner Mauer, des Gedenkens an
            hre Opfer und der Freude über die Über-
            indung der deutschen Teilung
            Drucksache 15/4795) . . . . . . . . . . . . . . . . . .
            arl-Ludwig Thiele (FDP) . . . . . . . . . . . . . . .
            arkus Meckel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . .
            ranziska Eichstädt-Bohlig (BÜNDNIS 90/
            DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
            erner Kuhn (Zingst) (CDU/CSU) . . . . . . . .
            agesordnungspunkt 12:
            ) Antrag der Abgeordneten Dagmar
            Schmidt (Meschede), Karin Kortmann,
            Detlef Dzembritzki, weiterer Abgeordne-
            ter und der Fraktion der SPD, der Abge-
            ordneten Christa Reichard (Dresden), Dr.
            Christian Ruck, Dr. Ralf Brauksiepe, wei-
            terer Abgeordneter und der Fraktion der
            CDU/CSU sowie der Abgeordneten
            Undine Kurth (Quedlinburg), Thilo
            Hoppe, Volker Beck (Köln), weiterer Ab-
            geordneter und der Fraktion des BÜND-
            NISSES 90/DIE GRÜNEN: Biologische
            Vielfalt schützen und zur Armutsbe-
            kämpfung und nachhaltigen Entwick-
            lung nutzen
            (Drucksache 15/4661) . . . . . . . . . . . . . . .
            ) Unterrichtung durch die Bundesregierung:
            Fortschrittsbericht zur deutschen bila-
            teralen Entwicklungszusammenarbeit im
            Waldsektor
            (Drucksache 15/4600) . . . . . . . . . . . . . . .
            agmar Schmidt (Meschede) (SPD) . . . . . . .
            hrista Reichard (Dresden) (CDU/CSU) . . . .
            Dr. Uschi Eid (BÜNDNIS 90/
            DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
            hilo Hoppe (BÜNDNIS 90/
            DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
            lrich Heinrich (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . .
            agesordnungspunkt 13:
            nterrichtung durch die Bundesregierung:
            ericht der Bundesregierung über ihre Ex-
            ortpolitik für konventionelle Rüstungsgü-
            er im Jahre 2003 (Rüstungsexportbericht
            003)
            Drucksache 15/4400) . . . . . . . . . . . . . . . . . .
            15308 C
            15308 D
            15309 D
            15310 D
            15311 D
            15312 D
            15313 A
            15313 A
            15314 C
            15316 A
            15316 D
            15317 D
            15318 D
            VI Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 163. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 10. März 2005
            Dr. Ditmar Staffelt, Parl. Staatssekretär
            BMWA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
            Erich G. Fritz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . .
            Winfried Nachtwei (BÜNDNIS 90/
            DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
            Harald Leibrecht (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . .
            Petra Pau (fraktionslos) . . . . . . . . . . . . . . . . .
            Christian Müller (Zittau) (SPD) . . . . . . . . . . .
            Tagesordnungspunkt 14:
            Beratung des von der Bundesregierung einge-
            brachten Entwurfs eines Neunten Gesetzes
            zur Änderung des Wohngeldgesetzes
            (Drucksache 15/4977) . . . . . . . . . . . . . . . . . .
            Tagesordnungspunkt 15:
            a) Antrag der Abgeordneten Gitta Connemann,
            Dr. Peter Jahr, Peter H. Carstensen (Nord-
            strand), weiterer Abgeordneter und der
            Fraktion der CDU/CSU: Projekt des Um-
            weltbundesamtes zur so genannten un-
            angekündigten Feldbeobachtung end-
            gültig stoppen
            (Drucksache 15/4935) . . . . . . . . . . . . . . . .
            b) Antrag der Abgeordneten Dr. Christel
            Happach-Kasan, Hans-Michael Goldmann,
            Dr. Volker Wissing, weiterer Abgeordne-
            ter und der Fraktion der FDP: Verdeckte
            und unangekündigte Feldbeobachtung
            durch Umweltbundesamt (UBA) stop-
            pen
            (Drucksache 15/5033) . . . . . . . . . . . . . . . .
            Tagesordnungspunkt 16:
            a) Antrag der Abgeordneten Winfried
            Nachtwei, Ernst Bahr (Neuruppin), Götz-
            Peter Lohmann, Ingrid Arndt-Brauer,
            Cornelia Behm und weiterer Abgeordne-
            ter: Die Regionalentwicklung in Bran-
            denburg und Mecklenburg-Vorpom-
            mern braucht Klarheit – Die zivile
            Nutzung der Kyritz-Ruppiner Heide ist
            überfällig
            (Drucksache 15/4792) . . . . . . . . . . . . . . . .
            b) Antrag der Abgeordneten Günther
            Friedrich Nolting, Helga Daub, Jörg van
            Essen, weiterer Abgeordneter und der
            Fraktion der FDP: Sinnvolles Nebenei-
            nander von Tourismus und Bundes-
            wehr
            (Drucksache 15/4956) . . . . . . . . . . . . . . . .
            W
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            –
            15319 A
            15320 A
            15322 B
            15323 B
            15324 A
            15324 C
            15325 B
            15325 C
            15325 C
            15325 D
            15326 A
            alter Kolbow, Parl. Staatssekretär
            BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
            nita Schäfer (Saalstadt) (CDU/CSU) . . . . .
            infried Nachtwei (BÜNDNIS 90/
            DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
            ünther Friedrich Nolting (FDP) . . . . . . . . . .
            r. Hermann Kues (CDU/CSU) . . . . . . . . . .
            r. Gesine Lötzsch (fraktionslos) . . . . . . . . .
            rnst Bahr (Neuruppin) (SPD) . . . . . . . . . . . .
            erner Kuhn (Zingst) (CDU/CSU) . . . . . . . .
            Dirk Manzewski (SPD) . . . . . . . . . . . . . .
            ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
            nlage 1
            iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . .
            nlage 2
            u Protokoll gegebene Rede zur Beratung des
            ntwurfs eines Gesetzes zur Änderung des
            tatistikregistergesetzes und sonstiger Statis-
            ikgesetze (Tagesordnungspunkt 10)
            erner Schulz (Berlin) (BÜNDNIS 90/
            DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
            nlage 3
            u Protokoll gegebene Reden zur Beratung
            es Entwurfs eines Neunten Gesetzes zur Än-
            erung des Wohngeldgesetzes (Tagesord-
            ungspunkt 14)
            olfgang Spanier (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . .
            ero Storjohann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . .
            ranziska Eichstädt-Bohlig (BÜNDNIS 90/
            DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
            oachim Günther (Plauen) (FDP) . . . . . . . . .
            ris Gleicke, Parl. Staatssekretärin
            BMVBW . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
            nlage 4
            u Protokoll gegebene Reden zur Beratung
            er Anträge:
            Projekt des Umweltbundesamtes zur so
            genannten unangekündigten Feldbeobach-
            tung endgültig stoppen
            15326 B
            15327 C
            15328 D
            15329 D
            15330 D
            15331 D
            15332 C
            15333 D
            15334 B
            15335 C
            15337 A
            15337 C
            15338 B
            15339 A
            15340 A
            15340 C
            15341 B
            Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 163. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 10. März 2005 VII
            – Verdeckte und unangekündigte Feldbe-
            obachtung durch Umweltbundesamt (UBA)
            stoppen
            (Tagesordnungspunkt 15)
            Gabriele Lösekrug-Möller (SPD) . . . . . . . . . .
            Gitta Connemann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . .
            Artur Auernhammer (CDU/CSU) . . . . . . . . .
            Friedrich Ostendorff (BÜNDNIS 90/
            DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
            Dr. Christel Happach-Kasan (FDP) . . . . . . .15342 B
            15343 B
            15344 C
            15345 A
            15345 D
            Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 163. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 10. März 2005 15183
            (A) )
            (B) )
            163. Sitz
            Berlin, Donnerstag, d
            Beginn: 9.0
        
        
        
        
          
          
        Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 163. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 10. März 2005 15337
        (A) )
        (B) )
        unserer Sicht, dass nunmehr auch die ZusammensetzungDIE GRÜNEN
        cSteenblock, Rainder BÜNDNIS 90/ 10.03.2005
        hung der Berlin-Klausel. Von größerer Bedeutung ist aus
        Anlage 1
        Liste der entschuldigten Abgeordneten
        *
        **
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        Abgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich
        Andres, Gerd SPD 10.03.2005
        Bender, Birgitt BÜNDNIS 90/
        DIE GRÜNEN
        10.03.2005
        Bettin, Grietje BÜNDNIS 90/
        DIE GRÜNEN
        10.03.2005
        Bierwirth, Petra SPD 10.03.2005
        Dr. Bötsch, Wolfgang CDU/CSU 10.03.2005
        Bulmahn, Edelgard SPD 10.03.2005
        Göppel, Josef CDU/CSU 10.03.2005
        Dr. Götzer, Wolfgang CDU/CSU 10.03.2005**
        Freiherr von und zu
        Guttenberg, Karl-
        Theodor
        CDU/CSU 10.03.2005
        Haack (Extertal), Karl
        Hermann
        SPD 10.03.2005
        Hilsberg, Stephan SPD 10.03.2005
        Höfer, Gerd SPD 10.03.2005*
        Dr. Küster, Uwe SPD 10.03.2005
        Lanzinger, Barbara CDU/CSU 10.03.2005
        Minkel, Klaus CDU/CSU 10.03.2005
        Probst, Simone BÜNDNIS 90/
        DIE GRÜNEN
        10.03.2005
        Dr. Rossmann, Ernst
        Dieter
        SPD 10.03.2005
        Scharping, Rudolf SPD 10.03.2005
        Schily, Otto SPD 10.03.2005
        Schlauch, Rezzo BÜNDNIS 90/
        DIE GRÜNEN
        10.03.2005
        Schröder, Gerhard SPD 10.03.2005
        Seib, Marion CDU/CSU 10.03.2005
        S
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        (C
        (D
        Anlagen zum Stenografischen Bericht
        für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver-
        sammlung des Europarates
        für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver-
        sammlung der NATO
        nlage 2
        Zu Protokoll gegebene Rede
        zur Beratung des Entwurfs eines Gesetzes zur
        Änderung des Statistikregistergesetzes und sons-
        tiger Statistikgesetze (Tagesordnungspunkt 10)
        Werner Schulz (Berlin) (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ-
        EN): Ziel des Gesetzes ist es, die Auskunftspflichtigen
        u entlasten und somit überflüssige bürokratische Vor-
        chriften abzubauen. Dies geschieht durch eine effizien-
        ere Nutzung der bei den statistischen Ämtern bereits
        orhandenen Daten. Gleichzeitig nehmen wir die not-
        endigen Anpassungen vor, die sich aus Änderungen
        er Handwerksordnung ergeben. Unter anderem ist vor-
        esehen, dass künftig die statistikinterne Verknüpfung
        on Daten wesentlich vereinfacht werden soll. Als Er-
        atz für die entfallene Arbeitsstättenzählung soll die
        ommunalstatistik Zugang zu ausgewählten Daten des
        tatistikregisters erhalten. Das jetzt vorliegende Gesetz
        at einen Vorschlag des Bundesrates grundsätzlich be-
        ücksichtigt, einen zweiten jedoch abgelehnt, weil wir
        icht mehr, sondern weniger bürokratische Gesetze wol-
        en. Den Vorschlag, eine stärkere arbeitsteilige Zusam-
        enarbeit zwischen den statistischen Ämtern des Bun-
        es und der Länder zu ermöglichen, haben wir – mit
        iner verfassungsrechtlichen Klarstellung – aufgenom-
        en.
        Im Unterschied zum ursprünglichen Entwurf der Bun-
        esregierung hat es damit vier Ergänzungen bzw. Ände-
        ungen gegeben: die schon erwähnte Verbesserung der
        rbeitsteiligen Zusammenarbeit von Bundes- und Landes-
        mtern, eine Erhöhung des maximalen Stichproben-
        mfangs bei bestimmen Erhebungen sowie die Strei-
        trothmann, Lena CDU/CSU 10.03.2005
        r. Thomae, Dieter FDP 10.03.2005
        illmann, Antje CDU/CSU 10.03.2005
        rittin, Jürgen BÜNDNIS 90/
        DIE GRÜNEN
        10.03.2005
        iolka, Simone SPD 10.03.2005
        öhrl, Dagmar CDU/CSU 10.03.2005
        bgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich
        15338 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 163. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 10. März 2005
        (A) )
        (B) )
        des Statistischen Beirats durch eine Änderung des Bun-
        desstatistikgesetzes angepasst wurde. Der Statistische
        Beirat wird nun um je einen Vertreter der Umweltver-
        bände, einen weiteren Vertreter der Wissenschaft sowie
        einen Vertreter des Statistischen Amtes der Europäi-
        schen Gemeinschaft erweitert. Damit wird der mitt-
        lerweile großen Bedeutung der Umweltstatistik ebenso
        Rechnung getragen wie dem gewachsenen Einfluss der
        EU auf die Bundesstatistiken.
        Für uns ist wenig nachvollziehbar, weshalb Union
        und FDP diesem Gesetz im Ausschuss nicht zugestimmt
        haben. Es bleiben Zweifel, ob dabei nur sachliche Erwä-
        gungen bestimmend sind. Wir jedenfalls werden das
        Gesetz heute verabschieden und werden damit einen
        weiteren Baustein zur Vereinfachung, das heißt zum
        Bürokratieabbau, leisten.
        Abschließend möchte ich noch einmal hervorheben,
        dass durch dieses Gesetz keine zusätzlichen Kosten für
        die öffentlichen Haushalte entstehen. Auch für Unter-
        nehmen führt die Gesetzesvorlage zu keinem zusätz-
        lichen Aufwand; möglicherweise wird sogar der Auf-
        wand reduziert. Nicht zuletzt sind auch keine negativen
        Auswirkungen für die Verbraucherinnen und Verbrau-
        cher zu erwarten. Von daher möchte ich Sie bitten, dem
        Gesetz in der vorliegenden Fassung zuzustimmen.
        Anlage 3
        Zu Protokoll gegebene Reden
        zur Beratung des Entwurfs eines Neunten Ge-
        setzes zur Änderung des Wohngeldegesetzes
        (Tagesordnungspunkt 14)
        Wolfgang Spanier (SPD): Wir beraten heute das
        Neunte Gesetz zur Änderung des Wohngeldgesetzes.
        Dieses Gesetz betrifft die Bewohnerinnen und Bewohner
        von Heimen. Es geht darum, klarzustellen, wie das
        Wohngeld für diesen Personenkreis berechnet wird und
        wieweit dabei die Hilfe in besonderen Lebenslagen be-
        rücksichtigt wird.
        Anlass ist ein Urteil des Bundesverwaltungsgerichts
        vom 11. Dezember 2003, mit dem das Gericht entschie-
        den hat, dass Hilfe in besonderen Lebenslagen bei Heim-
        bewohnern nicht als Einkommen gerechnet werden darf,
        wenn der Wohngeldanspruch für diesen Personenkreis
        ermittelt wird. In der Zeit vom 1. Januar 2001 bis zum
        31. Dezember 2004 war es jedoch Wille des Gesetzge-
        bers und Praxis in den Ländern, dass der für den Lebens-
        unterhalt bestimmte Anteil der Hilfe in besonderen Le-
        benslagen dem wohngeldrechtlichen Einkommen
        zugerechnet wurde. Das Gericht hat nun anders entschie-
        den. Deshalb ist eine Klarstellung notwendig.
        Schon vorab sei gesagt: Der Bundesrat hat sich mit
        diesem Gesetzentwurf eingehend beschäftigt und in sei-
        ner Sitzung am 18. Februar 2005 beschlossen, gegen den
        Gesetzentwurf keine Einwände zu erheben. Das ist
        wichtig, weil jede Änderung des Wohngeldgesetzes ein-
        vernehmlich zwischen Bund und Ländern geregelt wer-
        d
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        en muss, weil ja auch die Kosten für das Wohngeld je
        ur Hälfte vom Bund und den Ländern getragen werden.
        Mit dem Gesetz soll noch einmal klargestellt und neu
        eregelt werden, was bereits mit der Novelle des Wohn-
        eldgesetzes 1999 beabsichtigt wurde. Selbstverständlich
        ird dabei das Urteil des Bundesverwaltungsgerichtes
        erücksichtigt. Es soll noch einmal klar geregelt werden,
        ass bei der Berechnung des Wohngeldes der Teil der
        ilfe in besonderen Lebenslagen, der zum Lebensunter-
        alt bestimmt ist, als Einkommen berücksichtigt wird.
        ür die Betroffenen heißt das, sie haben einen geringe-
        en Wohngeldanspruch. Insgesamt – und das ist ganz
        ichtig – führt das aber nicht zu einer Schlechterstellung
        er Betroffenen.
        Hilfe in besonderen Lebenslagen und Wohngeld ver-
        alten sich zueinander wie zwei kommunizierende Röh-
        en. Grundsätzlich steigt oder fällt nämlich die Hilfe in
        esonderen Lebenslagen im gleichen Maß, wie das
        ohngeld fällt oder steigt. Ich möchte noch einmal un-
        erstreichen: Für Heimbewohner, die Hilfe in besonderen
        ebenslagen bekommen, entsteht durch dieses Gesetz
        ein finanzieller Nachteil.
        Eine Besonderheit dieser Gesetzesänderung ist: Sie
        st rückwirkend. Das ist deshalb möglich, weil der Ge-
        etzgeber hiermit nur das noch einmal klarstellen will,
        as er ursprünglich gewollt hat und was dann auch ein-
        ellig so angewandt worden ist. Dass eine solche rück-
        irkende Gesetzgebung zulässig ist – auch gegenüber
        em Bürger und das ist ja das Entscheidende – wird im
        egründungsteil des Gesetzes ausführlich erläutert. Des-
        alb ersparen Sie mir, dass ich näher darauf eingehe. Ich
        ehe davon aus, dass die Begründung schlüssig ist und
        ass das Gesetz rechtlich einwandfrei ist.
        Das Gesetz bringt also keine Schlechterstellung für
        ie Heimbewohner. Würden wir auf die rückwirkende
        egelung verzichten, würde der Teil der Heimbewohner,
        ie in den Jahren 2001 bis 2004 Wohngeld erhalten ha-
        en, eine Nachzahlung erhalten. Bis zu 100 000 Heim-
        ewohner hätten nach der Interpretation des Bundesver-
        altungsgerichts im Durchschnitt 2 000 Euro Wohngeld
        m Jahr zuwenig Wohngeld erhalten. Für Bund und Län-
        er wären das je 400 Millionen Mehrausgaben. Ich
        ürchte, das wäre nur aufzufangen durch eine generelle
        ürzung des Wohngeldes. Das wäre aber sozialpolitisch
        alsch.
        Der jetzige Gesetzentwurf, der die Rückwirkung ein-
        ezieht, bedeutet Mehrausgaben von bis zu 75 Millionen
        uro, die von Bund und Ländern je zur Hälfte zu tragen
        ind. Das Gesetz sieht ausdrücklich einen Nachteilsaus-
        leich vor. Ein finanzieller Nachteil entsteht nur in ganz
        peziellen Fällen, deren Zahl sehr gering sein dürfte. In
        er Begründung wird darauf ausführlich eingegangen
        nd es werden auch Beispielsrechnungen vorgelegt. Ich
        ill nur ein Beispiel bringen: Hat ein unterhaltspflichti-
        es Kind die Sozialhilfezahlungen für die Mutter in vol-
        er Höhe selbst übernommen, zum Beispiel 1 000 Euro,
        ann hat dieser Unterhaltspflichtige zu viel gezahlt, weil
        as Wohngeld zu gering berechnet wurde, und die Diffe-
        enz – sagen wir 100 Euro – müsste erstattet werden. Der
        nterhaltspflichtige hat nicht vom Ausgleich der beiden
        Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 163. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 10. März 2005 15339
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        kommunizierenden Röhren selbst profitieren können.
        Bis zum 30. Juni 2006 können entsprechende Anträge
        bei den zuständigen Stellen gestellt werden.
        Der Gesetzentwurf geht jetzt in die Beratung der Aus-
        schüsse. Ich erwarte, dass der Deutsche Bundestag zügig
        entscheidet.
        Gero Storjohann (CDU/CSU): Wir diskutieren hier
        heute einen Gesetzentwurf der Bundesregierung zur Än-
        derung des Wohngeldgesetzes. Mit diesem Gesetzent-
        wurf will die Bundesregierung einen gesetzestechni-
        schen Mangel beheben, der darin besteht, dass die seit
        dem Jahr 2001 ausgezahlte „Hilfe in besonderen Lebens-
        lagen“ bei der Berechnung von Wohngeld als Einkom-
        men berücksichtigt wird. Schuld daran ist eine unklare
        Gesetzesformulierung, die das Bundesverwaltungsge-
        richt mit Urteil vom 11. Dezember 2003 entgegen der
        ursprünglichen Absicht der Gesetzgeber entschieden hat.
        Es hat nämlich festgestellt, dass zum 1. Januar 2001 die
        den Heimbewohnern gewährte Hilfe in besonderen Le-
        benslagen nach dem Bundessozialhilfegesetz wohn-
        geldrechtlich kein Einkommen ist. Dies aber wurde
        durch die 1999 beschlossene Änderung des Wohngeld-
        gesetzes so geregelt.
        Dem Urteil des Bundesverwaltungsgerichts lag der
        Fall zugrunde, dass einer Heimbewohnerin im Jahre
        2001 Wohngeld versagt worden war, nachdem neben ih-
        ren Renten auch ein Betrag in Höhe von 1 100 DM als
        monatliches Einkommen berücksichtigt worden war.
        Das Gericht argumentiert, die Anrechnung des zum Le-
        bensunterhalts bestimmten Anteils der Hilfe in besonde-
        ren Lebenslagen sei nicht zulässig. Dadurch entsteht nun
        das Problem, dass die Anrechnung einer entsprechenden
        Pauschale aufgrund der Wohngeldverordnung durch die
        Ermächtigung im Wohngeldgesetz nicht gedeckt ist.
        Denn nach dem Urteil des Bundesverwaltungsge-
        richts können eigene Einnahmen eines Heimbewohners,
        beispielsweise eine Rente, nicht bei der „Hilfe in beson-
        deren Lebenslagen“ und beim Wohngeld gleichzeitig an-
        spruchsmindernd berücksichtigt werden. Aufgrund die-
        ses Urteils ist daher im Fall von Heimbewohnern die
        Zurechnung der „Hilfe in besonderen Lebenslagen“ zum
        Jahreseinkommen im Sinne des Wohngeldgesetzes für
        die Jahre 2001 bis 2004 nicht möglich. Die Regierung
        rechnet mit 100 000 Heimbewohnern, die neben der
        „Hilfe in besonderen Lebenslagen“ auch Wohngeld er-
        halten haben.
        Bei den betroffenen Heimbewohnern war das Wohn-
        geld auf die Sozialhilfeträger übergeleitet bzw. minderte
        es den Sozialhilfeanspruch. Deswegen kommen die in-
        folge des Urteils des Bundesverwaltungsgerichts zuste-
        henden Wohngeldnachzahlungen den Ländern und
        Kommunen als Sozialhilfeträgern zugute.
        Wille des Gesetzgebers war es im Jahre 1999 jedoch,
        den für den Lebensunterhalt bestimmten Anteil der
        „Hilfe in besonderen Lebenslagen“ dem wohngeldrecht-
        lichen Einkommen zuzurechnen. Dieser Wille ist in dem
        dann tatsächlich verabschiedeten Gesetz aber nicht be-
        rücksichtigt worden. Die Bundesregierung hat nun ein
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        iesiges Problem. Würde nämlich jetzt dieser gesetzge-
        erische Wille nicht rückwirkend klargestellt, wären
        ach Berechnungen der Bundesregierung für die Jahre
        001 bis 2004 mit Wohngeldmehrausgaben von bis zu
        00 Millionen Euro zu rechnen. Dieser Betrag beläuft
        ich auf Gesamtausgaben von Bund und Ländern zusam-
        en. Dadurch wäre zu erwarten – so die Bundesregie-
        ung –, dass die Betroffenen im Schnitt bis zu
        000 Euro zu wenig Wohngeld erhalten hätten.
        Deswegen strebt die Bundesregierung eine rückwir-
        ende gesetzliche Regelung an. Der heute zu diskutie-
        ende Gesetzentwurf sieht vor, rückwirkend für die Zeit
        om 1. Januar 2001 bis zum 31. Dezember 2004 bei
        eimbewohnern einen Teil der Hilfe in besonderen Le-
        enslagen nach dem Bundessozialhilfegesetz als wohn-
        eldrechtliches Einkommen zu berücksichtigen. Da-
        urch soll für die vom Bundesverwaltungsgericht als
        echtswidrig beurteilte Praxis der Wohngeldstellen nach-
        räglich eine rechtmäßige gesetzliche Grundlage ge-
        chaffen werden. Der Gesetzentwurf sieht hierbei vor,
        atürlichen Personen, die durch die rückwirkende Geset-
        esänderung einen unmittelbaren finanziellen Nachteil
        rleiden, einen entsprechenden Ausgleich für erlittene
        achteile zu gewähren. Die Bundesregierung ist hierbei
        er Auffassung, dass bei einer rückwirkenden Regelung
        oraussichtlich nur mit Mehrausgaben von bis zu
        5 Millionen Euro für Bund und Länder zusammen zu
        echnen ist. Begründet wird dies damit, dass in bis zu
        7 000 Fällen im Schnitt rund 3 330 Euro zu wenig
        ohngeld gezahlt worden sei. Hierbei handele es sich
        m Wesentlichen um Härtefalle. Deshalb rechnet die
        undesregierung nur mit geringfügigen Ausgaben.
        Der Gesetzentwurf sieht jedoch keinen Ausgleich für
        ie Sozialhilfeträger, also insbesondere die Kommunen,
        or, wenn ihnen dadurch finanzielle Nachteile entstehen.
        er Frage, ob dies nicht gegen das verfassungsrechtliche
        ückwirkungsverbot, also gegen das Rechtsstaatsprinzip
        es Grundgesetzes, verstößt, muss im Ausschuss noch
        inmal verstärkt nachgegangen werden.
        Der Begründung des Gesetzentwurfs entnehmen wir:
        ozialhilfeträger könnten sich als die Träger öffentlicher
        ufgaben nicht auf den Vertrauensschutz und damit
        uch nicht auf das Rückwirkungsverbot berufen. Ist das
        irklich so? Wie kommt die Bundesregierung zu dieser
        nnahme? Diese Rechtsauffassung ist höchst problema-
        isch! Hier haben wir großen Fragebedarf. Hierdurch
        ird überhaupt nicht die unterschiedliche Finanzie-
        ungsverantwortung für das Wohngeld und für die Leis-
        ungen der Sozialhilfe berücksichtigt. Unterm Strich
        ntlastet nämlich die vorgesehene rückwirkende Geset-
        esänderung den Haushalt des Bundes. Diese Entlastung
        eschieht jedoch einseitig. Ohne die vorgesehene rück-
        irkende Gesetzesänderung würde der Bund die Hälfte
        er infolge des Urteils des Bundesverwaltungsgerichts
        u erwartenden Wohngeldnachzahlungen tragen müssen.
        urch die Gesetzesänderung würde er jedoch diese Aus-
        aben sparen. Dadurch aber würden den Ländern und
        ommunen als Sozialhilfeträgern entsprechende Ein-
        ahmeausfälle entstehen. Uns interessiert, inwieweit die
        ommunen durch dieses Manöver zusätzlich belastet
        15340 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 163. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 10. März 2005
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        werden. Im Ausschuss werden wir diesen Sachverhalt
        eingehend zu diskutieren haben.
        Franziska Eichstädt-Bohlig (BÜNDNIS 90/DIE
        GRÜNEN): Wir diskutieren heute den Entwurf eines Ge-
        setzes zur Änderung des Wohngeldgesetzes. Dieser Ent-
        wurf war notwendig geworden, weil das Bundesverwal-
        tungsgericht mit Urteil vom 11. Dezember 2003 eine
        folgenreiche Entscheidung getroffen hat. Demnach ist
        im Fall von Heimbewohnern die Zurechnung des für den
        Lebensunterhalt bestimmten Anteils der Hilfe in beson-
        deren Lebenslagen zum Jahreseinkommen im Sinne des
        Wohngeldgesetzes für die Zeit vom 1. Januar 2001 bis
        zum 31. Dezember 2004 nicht möglich. Eben diese Zu-
        rechnung war vom Gesetzgeber bei der Novellierung des
        Wohngeldgesetzes zum 1. Januar 2001 aber beabsichtigt
        gewesen. Es entspricht übrigens auch der bis Ende 2000
        geltenden Rechtslage und der Vollzugspraxis in Bund
        und Ländern.
        Ich glaube, es ist absolut gerechtfertigt, neben der
        Rente auch den für den Lebensunterhalt bestimmten An-
        teil der Hilfe in besonderen Lebenslagen zum Jahresein-
        kommen zuzurechnen und auf dieser Grundlage über
        den Wohngeldanspruch zu entscheiden. Täten wir dies
        nicht, käme es zu einer Gerechtigkeitslücke gegenüber
        anderen potenziellen Wohngeldempfängern, die keine
        Hilfe in besonderen Lebenslagen empfangen. Um diese
        Lücke im Wohngeldgesetz zu schließen, soll mit dem
        vorliegenden Gesetzentwurf für die Zeit ab dem 1. Ja-
        nuar 2001 eine Klarstellung des ursprünglichen gesetz-
        geberischen Willens vollzogen werden. Die Einkom-
        mensermittlung für Heimbewohner bei Empfang von
        Hilfe in besonderen Lebenslagen soll demnach rückwir-
        kend neu geregelt werden. Keinesfalls wollen wir aber
        durch die Rückwirkung des Gesetzes betroffene An-
        spruchsberechtigte finanziell schlechter stellen oder ih-
        nen gar finanzielle Härten zumuten. Deshalb sieht der
        Gesetzentwurf einen Nachteilsausgleich zugunsten be-
        troffener Anspruchsberechtigter vor. Auch die Träger
        der Hilfe in besonderen Lebenslagen, in erster Linie die
        Kommunen, werden von der Regelung nicht finanziell
        belastet. Der Bundesrat hat in seiner Sitzung am 18. Fe-
        bruar 2005 beschlossen, gegen den Gesetzentwurf keine
        Einwendungen zu erheben. Streit mit dem Bundesrat ist
        in diesem Fall also nicht zu erwarten.
        Bitte erlauben Sie mir an dieser Stelle noch ein paar
        Worte zum Wohngeld allgemein. Die mit Hartz IV voll-
        zogene Wohngeldvereinfachung ist zum 1. Januar 2005
        wirksam geworden. Danach erhalten alle Transferleis-
        tungsempfänger kein Wohngeld mehr. Ihre Unter-
        kunftskosten tragen dann vollständig die örtlichen und
        überörtlichen Träger. Hierdurch entfällt das bisherige
        verwaltungsaufwändige Erstattungsverfahren zwischen
        dem Träger des Wohngeldes und den verschiedenen
        Transferleistungsträgern. Beim Wohngeld für Nicht-
        transferleistungsempfänger ändert sich durch diese
        Wohngeldreform nichts. Hier bleibt der Bund in der Ver-
        antwortung. Der Haushaltsansatz beim Wohngeld be-
        trägt in diesem Jahr noch rund 850 Millionen Euro.
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        Die Bedeutung des Wohngelds für eine soziale Wohn-
        aumpolitik ist unverändert hoch und wird aus meiner
        icht in Zukunft noch zunehmen. Mit der Wohngeld-
        eform 2001 haben wir das Leistungsniveau des Wohn-
        eldes deutlich angehoben und das Wohngeldrecht bun-
        esweit vereinheitlicht. Im Zuge der Wohngeldnovelle
        st die Zahl der Empfängerhaushalte von allgemeinem
        ohngeld im Vergleich zum Jahr 2000 um rund 2 Pro-
        ent gestiegen. Demgegenüber wird die Nachfrage nach
        it viel Geld zusätzlich gefördertem Wohnraum mit
        usnahme von einigen Ballungsräumen bundesweit
        eiter abnehmen. Dies ist zuallererst dem demographi-
        chen Wandel und dem wirtschaftlichen Strukturwandel
        n Ostdeutschland und in einigen Regionen im Westen
        eschuldet. Vor diesem Hintergrund wird sich das
        ohngeld auch mittel- und langfristig als ein flexibles
        nd auch treffsicheres Instrument zur Sicherung einer
        ozialen Wohnraumpolitik erweisen.
        Joachim Günther (Plauen) (FDP): Der vorliegende
        esetzentwurf ist durch ein Urteil des Bundesverwal-
        ungsgerichts veranlasst, das einen herben Schlag gegen
        ie schlampige und inhaltlich ungerechte Sozialgesetz-
        ebung der Bundesregierung darstellt. Der vorliegende
        esetzentwurf greift die Anweisungen und Klarstellun-
        en des Bundesverwaltungsgerichts auf und setzt sie um.
        ie FDP kann sich diesen Umsetzungen und Klarstel-
        ungen anschließen. Die Regierung trägt dabei die Ver-
        ntwortung für die entstandene Rechtsunsicherheit und
        ie durch die notwendigen Korrekturen im Wohngeldge-
        etz anfallenden Mehrkosten in den öffentlichen Haus-
        alten.
        Handwerkliche Fehler der Bundesregierung führten
        azu, dass nun aufgrund eines Urteils des Bundes-
        erwaltungsgerichts wohngeldrechtliche Vorschriften,
        ie das Verhältnis zu Ansprüchen aus der Sozialhilfe re-
        eln, geändert werden sollen, und das sogar rückwirkend
        ür die Jahre 2001 bis 2004.
        Das Bundesverwaltungsgericht hat – eng am Wortlaut
        es Wohngeldgesetzes orientiert – festgestellt, dass
        10 Wohngeldgesetz nur zulässt, die Leistungen der
        aufenden Hilfe zum Lebensunterhalt auf den Wohngeld-
        nspruch anzurechnen, nicht aber auch den Anteil zum
        ebensunterhalt, der in der sozialrechtlichen Hilfe zum
        ebensunterhalt in besonderen Lagen enthalten ist. Sol-
        he Fehler dürfen dem Gesetzgeber nicht unterlaufen.
        u oft – auch bei anderen Gesetzen – vertraut die Bun-
        esregierung darauf, dass die Praxis schon mit den Ge-
        etzen umzugehen wisse; es sei ja bekannt, was mit den
        esetzen gemeint ist. Diese Vorgehensweise hält rechts-
        taatlichen Nachprüfungen nicht stand.
        Die FDP stimmt mit der Auslegung des Bundesver-
        altungsgerichts überein. Die FDP trägt das ursprüng-
        iche Ziel des Wohngeldgesetzes und des nun vorliegen-
        en Gesetzentwurfes mit, das Wohngeldgesetz so zu
        assen, dass Einnahmen, die zum Lebensunterhalt zur
        erfügung stehen, auch als Grundlage bei der Ermittlung
        es Anspruches auf Wohngeld zu berücksichtigen sind.
        uch der Anteil der Hilfe in besonderen Lebenslagen,
        er für den Lebensunterhalt bestimmt ist, muss dann
        Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 163. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 10. März 2005 15341
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        konsequenterweise auf zusätzliche wohngeldrechtliche
        Ansprüche angerechnet werden.
        Es ist nicht richtig, dass Menschen, die bereits in wirt-
        schaftlicher Bedrängnis sind, für ihr geringes selbst er-
        wirtschaftetes Einkommen nach der bestehenden Geset-
        zeslage auch noch bestraft werden sollen. Die FDP
        stimmt deshalb dem Urteil des Bundesverwaltungsge-
        richts und dessen Umsetzung im vorliegenden Gesetz-
        entwurf auch dahin gehend zu, dass Einnahmen des An-
        spruchsberechtigten, die bereits bei der Berechnung der
        Hilfe in besonderen Lebenslagen berücksichtigt wurden,
        nicht noch einmal bei der Bemessung des Wohngeldes
        – für Fälle der Pauschalierung nach § 8 Wohngeldgesetz –
        angesetzt werden dürfen.
        Problematisch ist schließlich die so genannte echte
        Rückwirkung der angestrebten Regelungen, weil sie in
        die Wohngeldansprüche nach § 44 SGB X eingreift, die
        mit Wirkung des Urteils des Bundesverwaltungsgerichts
        vom 11. Dezember 2003 bestehen. Die Nachteilsaus-
        gleichsklausel in § 40 Abs. 5 des Gesetzentwurfs zielt
        darauf ab, Schaden von Betroffenen abzuwenden. Dies
        beseitigt hoffentlich wirklich alle finanziellen Einbußen
        der Betroffenen. Nicht beseitigen kann diese Klausel die
        entstandene Rechtsunsicherheit und den entstehenden
        Verwaltungsaufwand.
        Es ist zynisch, in der Gesetzesbegründung davon zu
        sprechen, das Urteil des Bundesverwaltungsgerichts
        stelle sich für die Betroffenen als überraschende Ent-
        scheidung dar, weswegen sie eigentlich gar keinen Ver-
        trauensschutz genießen würden. Wer den Rechtsweg bis
        zu den obersten Bundesgerichten beschreitet in dem
        Glauben, dort Recht zu erhalten, ist wohl kaum über-
        rascht, wenn seiner Klage schließlich stattgegeben wird.
        Rechtsstaatlichkeit kann nicht mit dem Hinweis darauf
        abgetan werden, dass die Wohngeldstellen nach Rück-
        sprache mit dem Ministerium für Verkehr, Bau- und
        Wohnungswesen und den Ländern den vom Urteil be-
        troffenen Personen, die nun einen Antrag auf Korrektur
        früherer Bescheide stellten, mitteilen, sie würden die Be-
        richtigung der früheren Bescheide nun erst einmal hinten
        an stellen.
        Insgesamt bleibt offen, welche Mehrkosten den öf-
        fentlichen Haushalten durch die fehlerhafte Gesetzge-
        bung entstehen werden. Die im Gesetzentwurf enthalte-
        nen Korrekturen sind jedenfalls notwendig, um
        rechtliche Klarheit und soziale Gerechtigkeit wiederher-
        zustellen. Dass dies erst wieder durch ein Urteil eines
        Bundesgerichts veranlasst wird, wirft ein schlechtes Bild
        auf diese Bundesregierung.
        Iris Gleike (Parl. Staatssekretärin beim Bundesmi-
        nisterium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen): Der
        Regierungsentwurf eines Neunten Gesetzes zur Ände-
        rung des Wohngeldgesetzes ist eine zugegeben ziemlich
        abstrakte Bezeichnung für einen wichtigen Sachverhalt.
        In der Sache geht es darum, für die Jahre 2001 bis
        2004 rückwirkend für das Wohngeld die Einkommens-
        ermittlung von Heimbewohnern zu regeln, die Hilfe in
        besonderen Lebenslagen nach dem Bundessozialhilfege-
        setz erhalten haben. Hilfe in besonderen Lebenslagen
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        mfasst etwa die Eingliederungshilfe für behinderte
        enschen oder die Hilfe zur Pflege, also besondere For-
        en der Sozialhilfe. Der Bundesrat hat in seiner Stel-
        ungnahme zu diesem Gesetzentwurf keine Einwände er-
        oben. Das ist ja heutzutage nicht unbedingt die Regel,
        ie wir alle wissen.
        Aber für die Haltung des Bundesrates gibt es in die-
        em Fall eine ganz einfache Erklärung: Der Gesetzent-
        urf regelt ohnehin nur das, was nach dem gemeinsa-
        en Willen von Bundestag und Bundesrat sowieso
        elten sollte. Als Bundestag und Bundesrat im Jahr 1999
        as Wohngeldrecht mit Wirkung zum 1. Januar 2001 ge-
        ndert haben, wollten sie, dass bei Heimbewohnern nach
        ie vor der für den Lebensunterhalt bestimmte Anteil
        er Hilfe in besonderen Lebenslagen dem wohn-
        eldrechtlichen Einkommen zugerechnet wird. Der für
        en Lebensunterhalt anzusetzende Anteil war bis 2004
        urch einen Pauschalsatz in der Wohngeldverordnung
        estimmt. Es war zwischen Bund, Ländern und den aus-
        ührenden Gemeinden unstreitig und einhellige Voll-
        ugspraxis, dass – entsprechend der Anordnung in dieser
        erordnung – die den Heimbewohnern gewährte Hilfe in
        esonderen Lebenslagen als Einkommen bei der Berech-
        ung des Wohngeldes zu berücksichtigen war.
        Völlig überraschend und im Gegensatz zur Vorinstanz
        at das im April 2004 zugestellte Urteil des Bundesver-
        altungsgerichts vom 11. Dezember 2003 dieser Praxis
        ür die Jahre 2001 bis 2004 den Boden entzogen. Nach
        iesem Urteil ist die Anrechnung der Hilfe nach der Än-
        erung des Wohngeldrechts 1999 nicht mehr durch
        ohngeldgesetz und Wohngeldverordnung gedeckt. Der
        esetzgeber hatte aber – wie gesagt – überhaupt nicht
        ie Absicht, der Anrechnung der Hilfe in besonderen Le-
        enslagen als wohngeldrechtliches Einkommen die
        rundlage zu entziehen. Das Bundesverwaltungsgericht
        at uns in seinem Urteil für den Fall des gesetzgeberi-
        chen Handelns ergänzende Hinweise gegeben, die eine
        oppelanrechnung einzelner Einkommenspositionen so-
        ohl bei der Hilfe in besonderen Lebenslagen als auch
        eim Wohngeld verhindern sollen.
        Der dem Bundestag vorliegende Gesetzentwurf der
        undesregierung schließt nun die vom Bundesverwal-
        ungsgericht für die Einkommensanrechnung bei Heim-
        ewohnern festgestellte Regelungslücke und greift dabei
        ie ergänzend gegebenen Hinweise auf. Es stellt damit
        en gesetzgeberischen Willen von Bundestag und Bun-
        esrat aus dem Jahr 1999 in dem vom Bundesverwal-
        ungsgericht gesteckten rechtlichen Rahmen klar.
        Dabei möchte ich eines hervorheben: Die betroffenen
        eimbewohner werden durch den Gesetzentwurf finan-
        iell nicht schlechter gestellt. Sie könnten nach dem Ur-
        eil des Bundesverwaltungsgerichts zwar ein höheres
        ohngeld verlangen. Der höhere Wohngeldanspruch
        ürde aber zu einer entsprechenden Kürzung der Hilfe
        n besonderen Lebenslagen durch die Sozialhilfeträger
        ühren. Für den Ausnahmefall, dass den Heimbewoh-
        ern oder deren Angehörigen ein finanzieller Nachteil
        ntsteht, sieht der Gesetzentwurf vorsorglich einen
        achteilsausgleich vor. Der Gesetzentwurf vermeidet
        omit für Bund und Länder Wohngeldmehrausgaben in
        öhe von jeweils mindestens 400 Millionen Euro, ohne
        ie Heimbewohner zu belasten.
        15342 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 163. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 10. März 2005
        (A) )
        (B) )
        Die Mehrausgaben würden ausschließlich den Sozial-
        hilfeträgern, also in erster Linie den Kommunen, zugute
        kommen. Diese könnten ohne den Gesetzentwurf Rück-
        erstattungsansprüche für die Jahre 2001 bis 2004 geltend
        machen. Dadurch würden die Sozialhilfeträger aber ei-
        nen von Bundestag und Bundesrat nicht beabsichtigten
        – und für die Träger völlig unerwarteten – Vorteil erlan-
        gen. Mit diesen Rückerstattungsansprüchen haben die
        Soziahilfeträger nicht gerechnet, weil auch für sie das
        Urteil des Bundesverwaltungsgerichts überraschend war.
        Ohne Gesetzesänderung käme darüber hinaus ein ho-
        her Verwaltungsaufwand auf die Länder zu. Für bis zu
        100 000 Heimbewohner, die in den Jahren 2001 bis 2004
        Wohngeld erhalten haben, müssten die Wohngeldbe-
        scheide neu bearbeitet werden.
        Ich denke, wir sind uns einig, dass das Wohngeld im
        Interesse seiner sozialpolitischen Leistungsfähigkeit
        nicht durch derartige zusätzliche Lasten geschwächt
        werden darf.
        Zu dem Gesetzentwurf darf ich abschließend feststel-
        len:
        Erstens. Er stellt den gemeinsamen Willen von Bun-
        destag und Bundesrat klar, wie er sich vor dem Urteil des
        Bundesverwaltungsgerichts auch in der allgemeinen
        Vollzugspraxis niedergeschlagen hat.
        Zweitens. Die betroffenen Heimbewohner werden
        durch den Gesetzentwurf finanziell nicht schlechter ge-
        stellt. Eine ohne den Entwurf erforderliche Neuberech-
        nung eines dann höheren Wohngeldes würde vielmehr
        zur nachträglichen Kürzung der Hilfe in besonderen Le-
        benslagen führen.
        Drittens. Der Gesetzentwurf bewirkt für die Träger
        der Hilfe in besonderen Lebenslagen keine zusätzliche
        Belastung finanzieller Art, sondern schließt lediglich die
        auch für die Träger unvorhergesehenen Rückerstattungs-
        möglichkeiten für 2001 bis 2004 aus.
        Viertens. Er vermeidet Mehrausgaben für Wohngeld
        bei Bund und Ländern in Höhe von jeweils mindestens
        400 Millionen Euro.
        Fünftens. Er verhindert umfangreiche, verwaltungs-
        aufwendige und damit kostenträchtige Neuberechnun-
        gen von Wohngeld.
        Anlage 4
        Zu Protokoll gegebene Reden zur Beratung
        der Anträge:
        – Projekt des Umweltbundesamtes zur so ge-
        nannten unangekündigten Feldbeobach-
        tung endgültig stoppen
        – Verdeckte und unangekündigte Feldbeob-
        achtung durch Umweltbundesamt (UBA)
        stoppen
        (Tagesordnungspunkt 15)
        Gabriele Lösekrug-Möller (SPD): Der hier einge-
        brachte Antrag der CDU/CSU-Fraktion hat eine Vorge-
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        chichte, aber kein Nachspiel und keinen Abgesang.
        ies beides liefert die FDP. Der Abgesang ist gerade
        eute Morgen in Form eines neuen Antrages auf unseren
        isch gekommen.
        Worum geht es in beiden Anträgen? Um welche Sa-
        he? Ich halte es für notwendig, dies herauszuarbeiten,
        a Sie sich, meine Damen und Herren von der Opposi-
        ion, so oft vollkommen im Ton vergriffen haben, dass
        as zu erreichende Ziel absolut in den Hintergrund gera-
        en ist.
        Trotz allen Lärms haben wir ein gemeinsames Ziel:
        en Einsatz von Pflanzenschutzmittel gemäß geltender
        egelungen. Denn das dient dem Schutz unserer Gewäs-
        er, dem Wasser und damit auch unser aller Gesundheit.
        ie Rede ist von der Abstandsregelung. Aber, die Rege-
        ung für das Ausbringungsverbot ist das eine, die Praxis
        as andere.
        Es ist doch wohl legitim, ja die Pflicht des Staates,
        estzustellen, ob Regeln eingehalten werden. Dies
        eschieht üblicherweise durch Kontrollen: Bei Lebens-
        itteln, im Straßenverkehr, in Bäckereien und in Fisch-
        abriken. Alles keine Landwirtschaft – stimmt! Aber
        andwirtschaft ist keine Insel fernab. Landwirtschaft ist
        ittendrin in unserer Gesellschaft. So wollen wir das
        nd so ist es.
        Wir wollen wissen: Halten sich unsere Landwirt-
        chaftlichen Betriebe an die Abstandsregelungen? Das
        ollen wir wissen und nicht nur vermuten. Nur glauben,
        ass sie sich daran halten, ist uns auch zu wenig. Also
        üssen belastbare Daten her.
        Nun scheinen einige zu wissen, dass es diese belast-
        aren Daten gibt, sie liegen bei den Ländern. So zumin-
        est beschreibt der CDU/CSU-Antrag die Lage. So weit,
        o gut, finde ich. Dann wäre es doch ganz einfach. Die
        änder lieferten diese Daten und die Bundesebene
        önnte ihre Arbeit tun.
        Leider, leider geht es – wieder einmal – nicht so ein-
        ach. Der aktuelle Stand ist wohl, dass Baden-Württem-
        erg und Mecklenburg-Vorpommern guten Willens sind,
        lle anderen tun sich da schon schwerer, wohl auch, weil
        ie Dokumentationswünsche des UBA, ich gehe davon
        us, zu Recht, über den normalen Kontrollumfang der
        änder hinausgehen.
        Aber eine bloße Verweigerungshaltung bringt uns
        ier nicht weiter. Die Rede war von Zusammenarbeit der
        änder mit dem UBA. Das bedeutet für mich, wenn et-
        as nicht geht, dann sucht man alternative Wege. Hier
        ietet es sich doch geradezu an, im Kontrollprogramm
        flanzenschutz, welches sehr übersichtlich durch eine
        und-Länder-Expertengruppe im Handbuch Pflanzen-
        chutzkontrollprograrnm dargestellt wurde, einen ein-
        ernehmlichen Weg zu suchen.
        Der Konflikt um dieses Projekt geht nun in das zweite
        ahr, also viel Zeit für die Bundesländer und auch für das
        BA, die ungenutzt verstrichen ist. So konnte sich die
        on Ihrer Seite hoch emotional geführte Debatte in die-
        em Haus voll entfalten. Das war einer sachlichen Dis-
        ussion nicht besonders dienlich. Was haben wir alles
        Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 163. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 10. März 2005 15343
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        gehört: „Kriminalisierung der Landwirtschaft“, „Bauer-
        spione“, um nur zwei Vokabeln zu nennen. Da Ihre An-
        träge sich nicht von dieser Debattenkultur distanzieren,
        sondern – milde beurteilt – nur mit etwas gemäßigter
        Wortwahl daher kommen, werden wir sie ablehnen. In
        Ihrem Antrag, meine Damen und Herren von der FDP,
        werden Projektmitarbeiter zu „verdeckten Ermittlern“.
        Damit gelingt es Ihnen, die Vokabel „Schwerkriminali-
        tät“ auch noch unterzubringen.
        Wir hatten Wahlkampfgeklingel vor der S/H-Wahl,
        nun haben wir Lärm vor der NRW-Wahl. Offenbar konn-
        ten Sie, meine Damen und Herren von der Opposition,
        den „politischen Vegetationsphasen“ nicht entkommen.
        Aber Fakt ist: Gewässerproben zeigen, bei der Ausbrin-
        gung von Pflanzenschutzmitteln, können/müssen wir
        besser werden.
        Ich zitiere dazu die dpa-Meldung vom 7. März 2005:
        „Ein Drittel des Grundwassers im Oberrheingraben wei-
        terhin belastet. Vor allem Nitrate und Pflanzenschutzmit-
        tel seien in zu hohen Mengen gemessen worden, sagte
        der baden-württembergische Umweltminister Stefan
        Mappus (CDU) am Montag in Straßburg … Hauptverur-
        sacher der Grundwasserbelastung ist die intensive Land-
        wirtschaft in der Rheinebene.“
        Wir wissen, die technischen Möglichkeiten zur Opti-
        mierung sind groß. Vielleicht gibt es auch hier eine Pro-
        blemstellung, die viele von uns kennen. Ich beschreibe
        sie kurz: Es klappt nicht mit dem PC. Eine Expertin hilft
        und kommt zu dem Ergebnis: Hardware o. k., Software
        o. k. Der Anwender muss noch was lernen – damit‘s
        klappt. Wir alle sollten bemüht sein, Fehlerquellen auf
        beiden Seiten also, im übertragenen Sinn im und vor
        dem PC, zu reduzieren. Ich bin sicher, dass dies auch das
        Anliegen der Landwirtschaft ist.
        Daher erlaube ich mir eine persönliche Anmerkung:
        Ich sehe das durch das Umweltforschungszentrum Leip-
        zig entwickelte Projekt in seiner Beobachtungsphase
        sehr kritisch. Ich habe erheblich Zweifel an der Belast-
        barkeit jener Teilergebnisse, die durch Verhaltens-
        beobachtung erhoben werden. Mit scheint die geplante
        Vorgehensweise nicht zielführend.
        Ich wäre sofort dabei, diesen Projektteil ersatzlos zu
        streichen, wenn – da sind wir wieder am Anfang – die
        Länder bereit sind, im Rahmen ihres Kontrollprogramms
        einen geringen Prozentsatz der Kontrollen mit ausge-
        weiteten Prüfparametern durchzuführen. Ich sehe sie in
        einer Mitwirkungspflicht.
        Sie, meine Damen und Herren von der Opposition,
        sollten jene Energie, die Sie in dieser Debatte an den Tag
        legen, besser einsetzen, um Ihren Landwirtschaftsminis-
        tern in den Ländern klar zu machen, dass Kooperation
        angesagt ist – wenigstens an dieser Stelle. Bliebe ein
        kleiner Rest: Sich zu verständigen über Qualität und
        Umfang der Kontrollen. Dann, aber nur dann würde ich
        mich Ihren Forderungen anschließen können. Hören wir
        hier auf, fangen wir neu an!
        Gitta Connemann (CDU/CSU): Heute debattieren
        wir zum dritten Mal das Projekt „Unangekündigte Feld-
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        eobachtung“, zum dritten Mal im Laufe eines Jahres.
        ir tun das zum dritten Mal, weil Ankündigungen, Zu-
        agen, Versprechen, das Projekt einzustellen, immer
        ieder gebrochen worden sind.
        Die Leidensgeschichte beginnt 2004. Das UBA
        chrieb ein Projekt aus, das landläufig „Bauernspione“
        eißt; eine treffende Bezeichnung; denn ein ganzer Be-
        ufsstand wird unter Generalverdacht gestellt.
        Ein öffentlicher Aufschrei erfolgte, zutreffend. Denn
        ie Menschen wissen, dass unsere Bauern die Natur
        chützen und pflegen. Die Menschen wissen, dass unsere
        auern nach den weltweit höchsten Standards hervorra-
        ende Lebensmittel erzeugen. Die Menschen wissen,
        ass unsere Bauern jede Anstrengung unternehmen, so
        enig Pflanzenschutzmittel wie möglich einzusetzen.
        Sichere und hochwertige Ernten sind zwar ohne
        flanzenschutzmittel kaum möglich, dennoch haben die
        eutschen Landwirte den Aufwand an Wirkstoffen seit
        987 um über 50 Prozent verringert, und zwar freiwillig,
        n eigener Initiative.
        Ein Beispiel ist das Programm „Integrierter Pflanzen-
        chutz“. Deshalb beteiligt sich die Landwirtschaft auch
        n dem „Reduktionsprogramm“ der Bundesregierung.
        Dies alles sind Leistungen, die Vertrauen begründen
        ollten. Sie tun es aber nicht bei dieser Bundesregierung.
        Sie schenkt zwar sorglos Vertrauen, wenn es um Visa-
        nträge von ukrainischen Schlepperbanden geht. Den
        auern aber begegnet sie mit Misstrauen. Sie sollen un-
        ngekündigt, verdeckt bei der Ausbringung von Pflan-
        enschutzmitteln beobachtet werden.
        Verdeckt – genau das ist der Skandal! Es geht nicht
        arum, dass die Landwirte sich Kontrollen entziehen
        ollen. Es geht auch nicht darum, dass wir in der CDU/
        SU den Landwirten einen „Persilschein“ ausstellen
        ollen. Sie sind zu kontrollieren wie alle anderen.
        Aber wir lehnen verdeckte Ermittlungen ab. Ver-
        eckte Ermittlungen kennt unser Rechtsstaat nur bei
        chwerstkriminellen. Unsere Landwirte sind keine
        chwerstkriminellen. Es muss Schluss sein mit ihrer
        auschalen Verdächtigung.
        Landwirte sind zu kontrollieren wie alle anderen,
        icht minder aber auch nicht mehr, und zwar von den da-
        ür zuständigen Aufsichtsbehörden der Länder.
        Aber was interessiert das die Bundesregierung? Noch
        ine Kontrolle – Zuständigkeiten hin oder her, noch eine
        ontrolle – von studentischen Hilfskräften, die den
        rashkurs „Wie werde ich verdeckter Feldbeobachter?“
        esucht haben.
        Dort lernen sie, dass sie das Feld nur mit Einwilligung
        es Landwirts betreten dürfen. Soll die Ermittlung also
        erdeckt bleiben, muss sie außerhalb des Feldes auf grö-
        ere Entfernung vorgenommen werden. Eine solche
        ilfskraft kann auf Entfernung gar nicht erkennen, ob
        flanzenschutzmittel ausgebracht werden. Sie kann
        elbst mit dem stärksten Fernglas nicht erkennen, ob die
        ichtige Technik verwandt wird.
        15344 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 163. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 10. März 2005
        (A) )
        (B) )
        Das Projekt verdient deshalb nur folgende Bewer-
        tung: mangelhaft, wissenschaftlich fragwürdig, diskrimi-
        nierend.
        Dies sieht auch die Öffentlichkeit so. Als der öffentli-
        che Druck zu groß wurde, wurde erklärt, dass das Pro-
        jekt eingestellt wird. Erste Täuschung; denn tatsächlich
        wird das Projekt fortgeführt.
        Daraufhin beantragen CDU/CSU und FDP hier die
        Einstellung. Im Vorfeld der Debatte stehen wir damit
        nicht allein.
        So fordert der Abgeordnete Priesmeier, SPD, in der
        „Bild am Sonntag“ vom 13. Juni 2004, ich zitiere:
        Trittin muss das ganze Verfahren sofort stoppen.
        Wie wahr! Und der Abgeordnete Ostendorff von
        Bündnis 90/Die Grünen empört sich an selber Stelle, ich
        zitiere:
        Das Projekt gehört schleunigst abgeblasen!
        Wie wahr! Leider folgen diesen markigen Worten
        keine Taten. Als es zur Abstimmung kommt, lehnen Rot-
        Grün den Einstellungsantrag ab, zweite Täuschung.
        Und die dritte folgt sogleich. In der letzten Debatte
        wird erneut das Ende des Projekts in Aussicht gestellt.
        So erklärt der Abgeordnete Ostendorff, dass, ich zitiere
        aus dem Protokoll vom 28. Oktober 2004:
        … das Umweltbundesamt nach längerem Streit be-
        reit ist, auf die eigene Erhebung zu verzichten,
        wenn die Länder die Ergebnisse der Anwendungs-
        kontrollen liefern …
        Und die Länder liefern. Sie teilen die Anzahl der
        Kontrollen und ihre Ergebnisse mit, natürlich in anony-
        misierter Form aus Datenschutzgründen. Oder sie bieten
        es an wie das Land Niedersachsen. Ein entsprechender
        Staatsvertrag wird aber abgelehnt.
        Damit müsste das Vorhaben vom Tisch sein, weit ge-
        fehlt. Im Frühjahr wird es in die nächste Phase treten,
        dritte Täuschung.
        Eine Begründung ist schnell herbeigezaubert. Die Da-
        ten lägen zwar vor, aber daraus sollen nun laut Minister
        Trittin keine Rückschlüsse auf den Umgang mit Pflan-
        zenschutzmitteln gezogen werden können.
        Und deshalb debattieren wir heute zum dritten Mal.
        Wir fordern zum dritten Mal, das Projekt einzustellen.
        Damit stehen wir wieder nicht allein.
        So hat die Agrarministerkonferenz am 4. März 2005
        beschlossen, ich zitiere:
        Die Agrarministerinnen, -minister und Senatoren
        der Länder stellen fest, dass das Projekt „Verdeckte
        Feldbeobachtung“ vom BMU und UBA dem An-
        satz des Reduktionsprogramms zuwider läuft und
        gestoppt werden muss.
        Zugestimmt haben alle – auch die rot-grün geführten
        Länder –, mit einer Ausnahme: Schleswig-Holstein, und
        das, obwohl die derzeit noch amtierende Ministerpräsi-
        dentin Simonis beim Landesbauerntag 2004 vollmundig
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        erkündete, in ihrem Bundesland werde es keine Feld-
        pione geben. Sie sagte zu, sich persönlich darum küm-
        ern zu wollen. Aber nach ihrem Auftritt bei Beckmann
        issen wir ja, was sich kümmern für eine SPD-Minister-
        räsidentin heißt. Sich kümmern, „wo bleibe denn dann
        ch?“ Aber das war ja alles vor der Wahl.
        Genau wie das Interview, das Frau Ministerin Künast
        er Schleswig-Holsteinischen Landeszeitung am 7. Fe-
        ruar 2005 gab. Dort erklärte sie, das Projekt, ich zitiere,
        von Anfang an für keine gute Idee gehalten“ zu haben.
        Sie fürchtet Konsequenzen für das von ihr mittler-
        eile unterstützte Reduktionsprogramm. Ich zitiere:
        Da ist die Frage: „Schleicht da einer über meinen
        Acker?“ kontraproduktiv. Ich sehe auch nicht, dass
        das funktionieren wird.
        Sehr richtig, Frau Minister, das sehe ich auch nicht,
        nd abgesehen von Minister Trittin wohl auch sonst nie-
        and in diesem Hause.
        Meine Damen und Herren von der Koalition, beken-
        en Sie endlich Farbe. Stoppen Sie das Projekt. Arbeiten
        ie nicht gegen, sondern mit der Landwirtschaft. Sie hat
        s verdient.
        Arthur Auernhammer (CDU/CSU): Das Projekt zur
        erdeckten Feldbeobachtung wird seit Monaten von der
        olitik und den Berufsverbänden bereits massiv kriti-
        iert. Noch nicht einmal ein halbes Jahr ist es her, dass
        ieses Projekt von allen Fraktionen des Bundestages ab-
        elehnt wurde. Die Einsicht über den Unsinn des Um-
        eltbundesamtes ist ja auch schon bei Rot-Grün ange-
        ommen.
        In der Landwirtschaft haben wir schon zahlreiche
        ontrollen bei dem Einsatz von Pflanzenschutzmitteln –
        on der Zulassung bis zur Ausbringung. Sachkunde-
        achweis und TÜV-Kontrollen sind bereits gesetzlich
        eregelt. Ich denke auch an alle zusätzlichen Kontrollen,
        ie sich noch durch Cross Compliance ergeben werden.
        nsere schöne deutsche Landschaft wird also im Früh-
        ahr bereichert von den verdeckten Ermittlern.
        Ich frage mich, ob diese verdeckten Feldbeobachter
        uch dunklere Anzüge, so wie mittlerweile die feine
        ienstbekleidung der Grünen, und auch schwarze Son-
        enbrillen tragen werden, oder aber in militärischen
        ampf- und Tarnanzügen über die Felder streifen wer-
        en. Da ich nur allzu gut die Stimmung bei den deut-
        chen Landwirten kenne, sehe ich eine wahre Gefahr für
        ie Gesundheit der grünen Spione. Wo bleibt eigentlich
        er Schutz des Eigentums? Werden die Bauernspione
        hre Fahndungstätigkeit ohne Verletzung des Eigentums
        berhaupt durchführen können? Der so genannte Kurz-
        ragebogen des Umweltbundesamtes ist für einen verant-
        ortungsbewussten Landwirt eine Beleidigung.
        Die rot-grüne Mehrheit strebt ein Antidiskriminie-
        ungsgesetz an. Wenn der Juniorpartner der Grünen im
        ereich des Umweltschutzes dieses Gesetz nicht verhin-
        ern kann, bitte ich, dass die Diskriminierung der deut-
        chen Landwirtschaft auch mit in das entsprechende Ge-
        etz aufgenommen wird.
        Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 163. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 10. März 2005 15345
        (A) )
        (B) )
        Friedrich Ostendorff (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ-
        NEN): Ich freue mich wirklich, welche Anerkennung Sie
        alle auf einmal dem von Renate Künast im Herbst 2004
        vorgestellten „Reduktionsprogramm chemischer Pflanzen-
        schutz“ entgegenbringen. Der CDU-Antrag lobt das Re-
        duktionsprogramm als „konstruktive Vorgehensweise“
        und als „transparentes und offenes Verfahren“, mit „dem
        mögliche Probleme bei der Anwendung von Pflanzen-
        schutzmitteln herausgearbeitet werden“ können. Die
        FDP sorgt sich in ihrem Antrag um den Erfolg des Re-
        duktionsprogramms und lobt den Ansatz der Bundesre-
        gierung, der auf Kooperation mit allen Beteiligten setzt.
        Selbst CDU-Minister Ehlen aus Niedersachsen hat auf
        der jüngsten Agrarministerkonferenz endlich etwas vom
        Reduktionsprogramm mitbekommen. Ich verstehe zwar
        nicht, wie einem Landwirtschaftsminister drei Jahre lang
        entgehen kann, dass sämtliche im Pflanzenschutz rele-
        vanten Gruppen und Akteure sich in einem intensiven
        Diskussionsprozess befinden. Aber immerhin hat er es
        nun wahrgenommen und lobt es in einer aktuellen Pres-
        semitteilung als Unterstützung der Bemühungen, die
        Umwelt zu entlasten und Betriebskosten zu senken. Un-
        klar ist mir allerdings, wie dieses zur Haltung des wahr-
        scheinlich neuen agrarpolitischen Sprechers der CDU/
        CSU-Fraktion, Peter Bleser, passen soll, der noch vor
        kurzem das Reduktionsprogramm, ohne es überhaupt zu
        kennen, heftig bekämpft hat, indem er es als absolut
        überflüssig bezeichnete und wörtlich in der Agra-Europe
        erklärte: „Stoppt diesen Unsinn!“ Hier scheint mir Ihre
        Argumentation noch nicht ganz stringent, meine Damen
        und Herren. Wir selbst haben das Reduktionsprogramm
        von Anfang an aktiv begleitet und halten es für den
        besten Weg, tatsächlich zu einer Reduktion im Pesti-
        zideinsatz und bei den damit verbundenen Risiken zu
        kommen – im Dialog mit den Bauern und dem Umwelt-
        schutz.
        Weil wir diesen sensiblen Dialog nicht gefährden dür-
        fen, habe ich mich wie alle anderen Kollegen und Kolle-
        ginnen im Fachausschuss auch immer gegen die Methode
        der verdeckten Feldbeobachtung gewandt. In einem
        Punkt sind wir einer Meinung: Wir brauchen einen realis-
        tischen Überblick über die Anwendungspraxis im Pflan-
        zenschutz und den Umgang mit Abstandsregelungen.
        Jedenfalls entnehme ich Ihrem Antrag eine grundsätz-
        liche Zustimmung zu diesem Ziel des Umweltbundes-
        amtes und ich würde mich auch sehr wundern, wenn Sie
        sich diesem nahe liegenden Anliegen verschließen wür-
        den. Wenn wir Schwächen in der Anwendung abstellen
        wollen, so geht das schließlich nur bei Kenntnis der
        Lage auf den Äckern.
        Ich stelle weiterhin fest, dass Sie mit dem Umwelt-
        bundesamt auch darin übereinstimmen, dass eine unan-
        gekündigte Feldbeobachtung nicht notwendig ist, wenn
        die Länder die entsprechenden Daten zur Verfügung stel-
        len. Das erklären Sie, und das hat auch das Umweltbun-
        desamt erklärt. Nur, genau da liegt der Hase im Pfeffer.
        Die Länder liefern keine oder zu dünne Daten, warum
        auch immer. Wenn nun stimmt, was Sie behaupten, dass
        nämlich die Länder die Daten haben, warum kommt
        denn dann nichts? Dann sorgen Sie als Verantwortungs-
        träger in der Mehrheit der Länder doch endlich dafür,
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        ass die Daten auf den Tisch kommen! Dazu werden Sie
        och wohl in der Lage sein? Wenn Sie dazu nicht in der
        age sind, dann möchte ich hier und heute von Ihnen hö-
        en, woher die Daten denn dann kommen sollen. Wer
        ich mit seiner Kritik so weit aus dem Fenster lehnt wie
        ie, von dem kann man erwarten, dass er auch Lösungs-
        orschläge beizutragen hat.
        In Ihren Anträgen finde ich leider nichts dergleichen.
        tattdessen das immer gleiche Argument von Frau
        appach-Kasan, dass die Agrogentechnik alle Probleme
        ieser Welt lösen wird und – natürlich – auch das Pesti-
        idproblem. Frau Kollegin, dieses Argument wird durch
        auernde Wiederholung nicht wahrer. Sie wissen so gut
        ie ich, dass die Reduktion des Pflanzenschutzaufwan-
        es durch GVO-Anbau nichts weiter als ein gern erzähl-
        es Märchen ist.
        Wenn ich mir zum Beispiel die Meldungen aus Ar-
        entinien ansehe, wo die Kleinbauern durch den jahre-
        angen Anbau von Gensoja vor dem Aus stehen, weil
        ich die Kosten für gentechnisch verändertes Saatgut
        inmal eben um 48 Prozent erhöht haben und die Gen-
        oja-Monokulturen zu einer Verarmung der Böden ge-
        ührt hat, die auf 1,13 Milliarden Dollar beziffert wird,
        o muss ich sagen, fällt es mir schwer, Ihre Fantasien
        on einer „Schönen neuen Gentechwelt“ länger zu ertra-
        en, Frau Happach-Kasan.
        Wenn Sie etwas Innovatives machen wollen, dann
        etzen Sie auf den Ökolandbau, da brauchen Sie gar
        eine Pestizide und schaffen Arbeitsplätze in einem
        achstumssektor, dem der Bauernverband erst kürzlich
        ohe Krisenfestigkeit bescheinigt hat.
        Im Übrigen hoffe ich, dass Herr Bleser nicht öffent-
        ich wiederholen wird, was er im Ausschuss im Zusam-
        enhang mit der „verdeckten Feldbeobachtung“ zum
        insatz von Jagdhunden gesagt hat, weil man das als Er-
        unterung zur körperlichen Gewalt gegenüber Kontrol-
        euren verstehen könnte. Ich denke, vor solchen verbalen
        ntgleisungen sollten wir uns tunlichst hüten und ich
        arne davor, mit solchen Sprüchen zu versuchen, auf
        auernversammlungen zu punkten.
        Unsere Verantwortung ist es, den Dialog zwischen
        andwirtschaft und Gesellschaft zu fördern. Dazu gehört
        ermittlung in beide Richtungen. Das tut Renate Künast,
        as tut Rot-Grün, und ich glaube es würde nicht schaden,
        enn das auch die Opposition ab und zu einmal tun
        ürde.
        Dr. Christel Happach-Kasan (FDP): Dass Rot-
        rün nicht einer Meinung ist, sind wir inzwischen ge-
        ohnt. Dass Grüne sich nicht grün sind, ist dagegen neu.
        as Umweltbundesamt hält an seinem Projekt der
        erdeckten Feldbeobachtung fest, obwohl seine Partei-
        ollegin, die für den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln
        uständige Ministerin, dieses ablehnt. Das ist bemer-
        enswert unkollegial und in der Sache verfehlt.
        Schon bei der ersten Debatte über dieses Projekt
        onnte ich feststellen, dass sich damals die agrarpoliti-
        chen Sprecher aller Fraktionen gegen dieses Projekt ge-
        andt haben. Die Folge war, dass die Zuständigkeit auf
        (A) (C)
        (B) )
        den Umweltausschuss übertragen wurde. Das macht
        deutlich, dass weder bei der SPD noch bei den Grünen,
        was keine Überraschung ist, die Belange von Land- und
        Forstwirten, Gärtnern und Winzern ernst genommen
        werden. Das ist ein Trauerspiel.
        Die verdeckte Feldermittlung ist kein legitimes Mittel
        der Kontrolle des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln
        und sie ist auch überflüssig.
        Die Pflanzenschutzdienste der Bundesländer kontrol-
        lieren den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln. Zurzeit
        werden die Kontrollen der Feldspritzgeräte durchge-
        führt. Allein in Schleswig-Holstein werden zwischen
        Ende Februar und Mitte April 28 Termine in allen Lan-
        desteilen angeboten.
        Die Rückstände von Pflanzenschutzmitteln in Obst
        und Gemüse haben sich kontinuierlich verringert,
        ebenso die Rückstände im Grundwasser. Landwirte ha-
        Die Bundesregierung hat ausgeführt, dass das For-
        schungsvorhaben „auf der Grundlage einer repräsentati-
        ven Ermittlung zu konkreten, belastbaren Angaben über
        den Umfang des Fehlverhaltens bei der Einhaltung von
        Abstandsauflagen zu Gewässern in Deutschland“ führen
        soll. Und an anderer Stelle heißt es, es hätten nur die
        Länder Baden-Württemberg, Brandenburg, Nordrhein-
        Westfalen und das Saarland Angaben „über die Anzahl
        der festgestellten Verstöße“ gemacht, die die Regierung
        als pauschal bewertet hat.
        Damit ist klar, dass dieses Projekt der Kriminalisie-
        rung der Landwirtschaft, der Verunglimpfung eines gan-
        zen Berufsstandes, dienen soll und kein anderes Ziel hat.
        Und deswegen lehnt die FDP das Projekt ab. Das Projekt
        hat mit Umwelt- und Verbraucherschutz nichts zu tun.
        Wir wollen nicht, dass verdeckte Ermittler über Felder
        und Wiesen streifen und heimlich Proben nehmen.
        ben ein Eigeninteresse daran, Pflanzenschutzmittel äu-
        ßerst sparsam anzuwenden; denn sie können so Kosten
        sparen. Darauf setzt das im Konsens der Verbände erar-
        beitete Pflanzenschutzmittel-Reduktionsprogramm der
        Bundesregierung. Dies wird nach Einschätzung der FDP
        eine weitere Verminderung des Einsatzes von Pflanzen-
        schutzmitteln erbringen.
        Im Fazit bedeutet dies, dass das Projekt der verdeck-
        ten Feldermittlung überflüssig ist. Dennoch will das
        Bundesumweltamt entgegen einem Gespräch, das Hans-
        Michael Goldmann und ich mit dem Präsidenten des
        Umweltbundesamtes führten, dieses Projekt durchfüh-
        ren.
        Der Einsatz verdeckter Feldermittler soll 360 000 Euro
        kosten, so die Bundesregierung in der Beantwortung un-
        serer Kleinen Anfrage. Auftragnehmer ist nach dieser
        Anfrage ein nicht näher bezeichnetes deutsches Umwelt-
        forschungszentrum – also keine Fachhochschule oder
        Universität. Offensichtlich haben Universitäten und
        Fachhochschulen richtig erkannt, dass es bei diesem
        Projekt nicht um die Gewinnung wissenschaftlicher Er-
        kenntnisse geht, sondern um die Gewinnung von Mate-
        rial, mit dem ein Berufsstand an den Pranger gestellt
        werden kann. Dafür sind sich die Hochschulen zu schade
        und das ist gut.
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        Ob die Auflagen und Anwendungsbestimmungen, un-
        er denen die Zulassung der jeweiligen Pflanzenschutz-
        ittel erfolgt, ausreichend sind, lässt sich mit der Me-
        hode der verdeckten Feldermittlung nicht feststellen.
        ie soll denn bei einer Probe, die einen erhöhten Gehalt
        ines Pflanzenschutzmittels enthielt, festgestellt werden,
        b der Wind ungünstig wehte, ob die Düse falsch einge-
        tellt war oder ob die Verdünnung nicht richtig gewählt
        urde. Das geht nicht. Deswegen ist die Methode un-
        rauchbar.
        Fachhochschulen mit ihren landwirtschaftlichen Be-
        rieben, Versuchsbetriebe von Landwirtschaftskammern
        önnten dagegen die Wirksamkeit der Auflagen und An-
        endungsbestimmungen für Pflanzenschutzmittel wis-
        enschaftlich korrekt untersuchen. Doch das interessiert
        en Umweltminister nicht. Die Regierungsarbeit von
        ot-Grün ist getragen vom Misstrauen gegen die eige-
        en Bürgerinnen und Bürger, insbesondere gegen die
        enschen, die auf dem Land leben. Das Projekt Bauern-
        pione ist da nur die Spitze des Eisberges.
        Die FDP lehnt dieses Projekt ab und fordert Ministe-
        in Künast auf, gegenüber dem Umweltminister auf ei-
        en Stopp dieses Projektes zu dringen und die Land- und
        orstwirte, die Gärtner und Winzer vor der Kriminalisie-
        ung durch den Umweltminister zu schützen.
        15346 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 163. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 10. März 2005
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        163. Sitzung
        Berlin, Donnerstag, den 10. März 2005
        Inhalt:
        Redetext
        Anlagen zum Stenografischen Bericht
        Anlage 1
        Anlage 2
        Anlage 3
        Anlage 4