Rede:
ID1516102900

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 15/161 Andrea Astrid Voßhoff (CDU/CSU) . . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sibylle Laurischk (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Manzewski (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 23: Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- schusses für Wirtschaft und Arbeit zu dem Antrag der Abgeordneten Johannes Singhammer, Karl-Josef Laumann, Dagmar Wöhrl, weiterer Abgeordneter und der Frak- tion der CDU/CSU: Arbeitsmarktstatistik terer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU: REACH als Chance für einen Paradigmenwechsel nutzen – Alternativ- methoden statt Tierversuche (Drucksache 15/4656) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Maria Flachsbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . Heinz Schmitt (Landau) (SPD) . . . . . . . . . . . Dr. Maria Flachsbarth (CDU/CSU) . . . . . . Birgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Antje Vogel-Sperl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Birgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Antje Vogel-Sperl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15089 B 15091 B 15092 B 15093 A 15110 A 15110 A 15112 A 15113 B 15114 A 15115 B 15117 B 15118 A Deutscher B Stenografisch 161. Sitz Berlin, Freitag, den 2 I n h a l Beileid zum Tode des früheren Bundesminis- ters für wirtschaftliche Zusammenarbeit, Parlamentarischen Staatssekretärs im Aus- wärtigen Amt und Staatsministers im Bundes- kanzleramt, Hans-Jürgen Wischnewski . . . . Tagesordnungspunkt 24: Zweite und dritte Beratung des von der Bun- desregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Verwendung elektroni- scher Kommunikationsformen in der Justiz (Justizkommunikationsgesetz – JKomG) (Drucksachen 15/4067, 15/4952) . . . . . . . . . . Brigitte Zypries, Bundesministerin BMJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . K J D D G P W H T A D 15087 A 15088 A 15088 B aussagekräftig gestalten – Ausmaß der Unterbeschäftigung verdeutlichen (Drucksachen 15/3451, 15/4463) . . . . . . . . . . 15094 B undestag er Bericht ung 5. Februar 2005 t : arin Roth (Esslingen) (SPD) . . . . . . . . . . . . ohannes Singhammer (CDU/CSU) . . . . . . . r. Thea Dückert (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . irk Niebel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . erd Andres, Parl. Staatssekretär BMWA . . . etra Pau (fraktionslos) . . . . . . . . . . . . . . . . . olfgang Meckelburg (CDU/CSU) . . . . . . . . ans-Werner Bertl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 6: ntrag der Abgeordneten Dr. Peter Paziorek, r. Maria Flachsbarth, Marie-Luise Dött, wei- 15094 C 15096 C 15099 B 15101 A 15102 C 15104 B 15104 D 15107 D Peter Bleser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Wilhelm Priesmeier (SPD) . . . . . . . . . . . . 15118 C 15120 A II Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 161. Sitzung. Berlin, Freitag, den 25. Februar 2005 Tagesordnungspunkt 26: Antrag der Abgeordneten Gudrun Kopp, Rainer Brüderle, Dr. Andreas Pinkwart, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Anpassungsgeld für Arbeitnehmer des Steinkohlenbergbaus an die vergleichbaren Regelungen der Arbeitnehmer anderer Branchen angleichen (Drucksache 15/3722) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gudrun Kopp (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Grotthaus (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ralf Brauksiepe (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Gudrun Kopp (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Michaele Hustedt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Norbert Lammert (CDU/CSU) . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Zu Protokoll gegebene Rede zur Beratung des Antrags: Anpassungsgeld für Arbeitnehmer des Steinkohlenbergbaus an die vergleich- baren Regelungen der Arbeitnehmer anderer Branchen angleichen (Tagesordnungs- punkt 26) Rolf Hempelmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 3 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15121 D 15122 A 15122 D 15123 D 15126 B 15126 D 15127 C 15128 D 15129 A 15129 D 15130 D Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 161. Sitzung. Berlin, Freitag, den 25. Februar 2005 15087 (A) ) (B) ) 161. Sitz Berlin, Freitag, den 2 Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Anlage 2 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 161. Sitzung. Berlin, Freitag, den 25. Februar 2005 15129 (A) ) (B) ) setzungen aus und ist daher abzulehnen. Christel BRiemann-Hanewinckel, SPD 25.02.2005 undestagsfraktion geht inhaltlich von falschen Voraus- Rolf Hempelmann (SPD): Der Antrag der FDP- Reiche, Katherina CDU/CSU 25.02.2005 Anlage 1 Liste der entschuldigt * A Abgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich Bahr (Neuruppin), Ernst SPD 25.02.2005 Barnett, Doris SPD 25.02.2005* Bettin, Grietje BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 25.02.2005 Carstensen (Nordstrand), Peter H. CDU/CSU 25.02.2005 Frankenhauser, Herbert CDU/CSU 25.02.2005 Friedrich (Bayreuth), Horst FDP 25.02.2005 Glos, Michael CDU/CSU 25.02.2005 Göllner, Uwe SPD 25.02.2005 Göppel, Josef CDU/CSU 25.02.2005 Gröhe, Hermann CDU/CSU 25.02.2005 Höfken, Ulrike BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 25.02.2005 Kossendey, Thomas CDU/CSU 25.02.2005* Dr. Krings, Günter CDU/CSU 25.02.2005 Lengsfeld, Vera CDU/CSU 25.02.2005 Lips, Patricia CDU/CSU 25.02.2005 Lührmann, Anna BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 25.02.2005 Mortler, Marlene CDU/CSU 25.02.2005 Neumann (Bremen), Bernd CDU/CSU 25.02.2005 Nolte, Claudia CDU/CSU 25.02.2005* Otto (Godern), Eberhard FDP 25.02.2005 Parr, Detlef FDP 25.02.2005 Probst, Simone BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 25.02.2005 Raidel, Hans CDU/CSU 25.02.2005* Rauen, Peter CDU/CSU 25.02.2005 R R R S S S D S D T T W W W W W Z A (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht en Abgeordneten für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates nlage 2 Zu Protokoll gegebene Rede zur Beratung des Antrags: Anpassungsgeld für Arbeitnehmer des Steinkohlenbergbaus an die vergleichbaren Regelungen der Arbeitnehmer anderer Branchen angleichen (Tagesordnungs- punkt 26) onsöhr, Heinrich- Wilhelm CDU/CSU 25.02.2005 ossmanith, Kurt J. CDU/CSU 25.02.2005* ühe, Volker CDU/CSU 25.02.2005 charping, Rudolf SPD 25.02.2005 chmidbauer, Bernd CDU/CSU 25.02.2005 chultz (Everswinkel), Reinhard SPD 25.02.2005 r. Schwanholz, Martin SPD 25.02.2005 teenblock, Rainder BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 25.02.2005 r. Thomae, Dieter FDP 25.02.2005 rittin, Jürgen BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 25.02.2005 ürk, Jürgen FDP 25.02.2005 ächter, Gerhard CDU/CSU 25.02.2005 egener, Hedi SPD 25.02.2005* eisskirchen (Wiesloch), Gert SPD 25.02.2005* illsch, Klaus-Peter CDU/CSU 25.02.2005 immer (Neuss), Willy CDU/CSU 25.02.2005* apf, Uta SPD 25.02.2005* bgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich 15130 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 161. Sitzung. Berlin, Freitag, den 25. Februar 2005 (A) ) (B) ) Richtig ist Folgendes: Wir haben im letzten Jahr nach intensiven Beratungen eine Einigung über die An- schlussfinanzierung für den deutschen Steinkohlenberg- bau ab dem Jahr 2006 erreicht. Die Vereinbarung schafft einen Finanzrahmen des Bundes für den deutschen Steinkohlebergbau bis 2012 und damit auch die notwen- dige Planungssicherheit für eine solide Bergbauplanung. Gleichzeitig haben wir Zukunftsperspektiven für die be- troffenen Regionen und die Beschäftigten im Steinkoh- lesektor geschaffen. Beschlossen wurde, dass die Förderung von derzeit 26 Millionen Tonnen auf 16 Millionen Tonnen im Jahr 2012 abgesenkt wird. Hiermit einher geht – wie übrigens bereits in der Vergangenheit – ein deutlicher Rückgang der finanziellen Beihilfen von Bund und Ländern. Die Absatzhilfen von Bund und Ländern, einschließlich der Kosten für die künftige Stilllegung von Zechen, werden von insgesamt 2,7 Milliarden Euro im Jahr 2005 auf 1,83 Milliarden Euro im Jahr 2012 zurückgehen. Der Rückgang der Steinkohleförderung und die ge- plante Schließung von Zechen ist zwangsläufig verbun- den mit dem Abbau von über 16 000 Arbeitnehmern. Wichtig war uns insbesondere, dass dieser massive Be- schäftigungsrückgang sozialverträglich erfolgen kann. Um dies zu gewährleisten wurde vereinbart, die Anpas- sungsregelungen bis zum Jahr 2012 zu verlängern. Auf diese Weise werden die Bundesregierung und die Lan- desregierungen von Nordrhein-Westfalen und Saarland den Anpassungsprozess des deutschen Steinkohlenberg- baus weiter sozial flankieren. Schlicht und ergreifend unrichtig ist jedoch die Be- hauptung im Antrag der FDP-Bundestagsfraktion, dass es sich bei den Anpassungsgeldern um unverhältnismä- ßige Privilegierungen handelt. Hier wird die reale Situa- tion in den Steinkohleregionen vollkommen verkannt. Falsch ist darüber hinaus auch die Behauptung, die Regelungen für die Bergbaubeschäftigten seien von der allgemeinen Entwicklung abgekoppelt. Richtig und für den sozialverträglichen Personalab- bau notwendig ist, dass Anpassungsgelder weiterhin auch über das Jahr 2005 hinaus gezahlt werden. Auch die grundlegenden Berechnungsgrundlagen für die Zah- lung des Anpassungsgeldes werden voraussichtlich er- halten bleiben. Änderungen im allgemeinen Rentenrecht werden jedoch nicht ohne Einfluss auf die Höhe der An- passungsgelder bleiben, soweit dadurch ein sozial ver- träglicher Beschäftigungsabbau nicht gefährdet wird. Zurzeit werden die Richtlinien zum Anpassungsgeld novelliert. Der diesbezügliche Ressortentwurf des Bun- desministeriums für Wirtschaft und Arbeit liegt vor und befindet sich in der Ressortabstimmung. Im Zuge der Novellierung dieser Anpassungsgeld-Richtlinien wird auch die Forderung danach, dass sich auch die Anpas- sungsgelder an den allgemeinen Entwicklungen für Ar- beitnehmerinnen und Arbeitnehmern ausrichten müssen, berücksichtigt werden. r b b H e o A p k h R d t w d N a z d g d s m m A A A d v v r n v d s b i d h d d w v D A b z G m (C (D In diesem Sinne ist etwa vorgesehen, dass alle Ände- ungen, die sich aus der veränderten Rentengesetzge- ung ergeben, automatisch in die Leistungsberechnung eim Anpassungsgeld einfließen und sich negativ auf die öhe der Anpassungsgelder auswirken. Hierzu gehört twa der Wegfall der Ausbildungsanerkennungszeiten der die Nullrunde bei der Rentenanpassung. Weiterhin sieht der Ressortentwurf vor, dass sich alle rbeitnehmer, die ab dem Jahr 2006 neu unter die An- assungsgeldregelung fallen, mit 50 Prozent am Kran- enversicherungsbeitrag beteiligen müssen. Darüber inaus sieht der Ressortentwurf für die Anpassungsgeld- ichtlinien vor, dass sich für alle Übertage-Beschäftigte, ie später als 1952 geboren worden sind, das Eintrittsal- er auf das 57. Lebensjahr nach hinten verschiebt. So- eit im Antrag der FDP-Bundestagsfraktion also gefor- ert wird, die Bundesregierung solle schnellstmöglich euverhandlungen über die Anpassungsgeldregelungen ufnehmen, ist der Antrag obsolet. Denn dies passiert urzeit bereits. Entsprechendes gilt für die Forderung, ie Anpassungsgelder dürften nicht von den Entwicklun- en in anderen Bereichen abgekoppelt sein. Wenn die FDP jedoch fordert, die Anpassungsgelder ürften insbesondere unter Berücksichtigung der be- chlossenen Arbeitsmarktreformen keine unverhältnis- äßige Privilegierung darstellen, werden Themen ver- ischt, die sachlich nicht zusammen gehören. Durch die rbeitsmarktreformen sollen vorrangig Menschen ohne rbeit wieder in Arbeit gebracht werden. Ein weiterer spekt der Arbeitsmarktreformen betrifft die Notwen- igkeit, einen Missbrauch im Bereich Frühverrentung zu erhindern. Diese politischen Zielsetzungen sind jedoch on dem, was durch die Anpassungsregelungen im Be- eich Steinkohlenbergbau erreicht werden soll, zu tren- en. Eine inhaltliche Verknüpfung dieser Themen, wie on der FDP vorgenommen, ist sachlich verfehlt. Zum Schluss möchte ich noch einmal betonen, dass ie im letzten Jahr getroffene Einigung über eine degres- iv ausgestaltete weitere Förderung des Steinkohlenberg- aus einen sozialverträglichen Abbau von Beschäftigten n diesem Sektor ermöglicht. Gleichzeitig konnten mit er Einigung wichtige Voraussetzungen für eine weiter- in sichere Energieversorgung unter Berücksichtigung es heimischen Energieträgers Steinkohle getroffen wer- en. Dies bedeutet insbesondere vor dem Hintergrund eltweit steigender Rohstoffpreise einen Beitrag zu einer erlässlichen Perspektive für den Industriestandort eutschland. nlage 3 Amtliche Mitteilungen Der Bundesrat hat in seiner 808. Sitzung am 18. Fe- ruar 2005 beschlossen, den nachstehenden Gesetzen uzustimmen, einen Antrag gemäß Artikel 77 Absatz 2 rundgesetz nicht zu stellen bzw. einen Einspruch ge- äß Artikel 77 Absatz 3 nicht einzulegen: Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 161. Sitzung. Berlin, Freitag, den 25. Februar 2005 15131 (A) ) (B) ) – Gesetz zur Vereinfachung der Verwaltungsverfahren im Sozialrecht (Verwaltungsvereinfachungsgesetz) – Erstes Gesetz zur Änderung der Bundes-Tierärz- teordnung – Gesetz über die parlamentarische Beteiligung bei der Entscheidung über den Einsatz bewaffneter Streit- kräfte im Ausland (Parlamentsbeteiligungsgesetz) – Siebzehntes Gesetz zur Änderung des Bundes- wahlgesetzes – Gesetz zur Reform der beruflichen Bildung (Berufs- bildungsreformgesetz – BerBiRefG) – … Gesetz zur Änderung des Strafvollzugsgesetzes – Gesetz zur Anpassung luftversicherungsrecht- licher Vorschriften – Gesetz über das Inverkehrbringen, die Rücknahme und die umweltverträgliche Entsorgung von Elektro- und Elektronikgeräten (Elektro- und Elektronikge- rätegesetz – ElektroG) – Gesetz zur Änderung von wegerechtlichen Vor- schriften – Gesetz zu dem Abkommen vom 30. September 2003 zwischen der Regierung der Bundesrepublik Deutschland und der Regierung der Republik Bulgarien über die Zusammenarbeit bei der Be- kämpfung der Organisierten und der schweren Kriminalität – Gesetz zu dem Vertrag vom 5. April 2004 zwi- schen der Bundesrepublik Deutschland, der Re- publik Polen und der Tschechischen Republik über den Bau einer Straßenverbindung in der Eu- roregion Neiße, im Raum zwischen den Städten Zittau in der Bundesrepublik Deutschland, Rei- chenau (Bogatynia) in der Republik Polen und Hrádek nad Nisou/Grottau in der Tschechischen Republik – Gesetz zu den Änderungsurkunden vom 18. Okto- ber 2002 zur Konstititution und zur Konvention der Internationalen Fernmeldeunion vom 22. De- zember 1992 – Gesetz zur Änderung des Aufenthaltsgesetzes und weiterer Gesetze Der Vermittlungsausschuss hat in seiner 48. Sitzung am 16. Februar 2005 das vom Deutschen Bundestag be- schlossene Gesetz zur Errichtung der Akademie der Künste (AdKG) bestätigt. Der Abgeordnete Eckhardt Barthel (Berlin) hat darum gebeten, bei dem Antrag Gelände um das Brandenbur- ger Tor als Ort des Erinnerns an die Berliner Mauer, des Gedenkens an ihre Opfer und der Freude über die Überwindung der deutschen Teilung auf Drucksa- che 15/4795 nachträglich in die Liste der Antragsteller aufgenommen zu werden. m d n m V P t (C (D Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben itgeteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 er Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den achstehenden Vorlagen absieht: Haushaltsausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushalts- und Wirtschaftsführung 2005 Überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 15 09 Titel 681 01 – Versorgungsbezüge für Beschädigte – – Drucksachen 15/4301, 15/4701 Nr. 1.7 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushalts- und Wirtschaftsführung 2004 Überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 09 02 Titel 683 50 – Beteiligung am Innovationsrisiko von Technologie- unternehmen – – Drucksachen 15/4585, 15/4701 Nr. 1.8 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushalts- und Wirtschaftsführung 2004 Überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 08 02 Titel 632 11 – Verwaltungskostenerstattung der Länder – – Drucksache 15/4586, 15/4701 Nr. 1.9 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushalts- und Wirtschaftsführung 2004 Weitere überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 17 10 Titel 632 07 – Ausgaben nach § 8 Abs. des Unterhaltsvorschussge- setzes – – Drucksachen 15/4629, 15/4701 Nr. 1.11 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushalts- und Wirtschaftsführung 2004 Überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 15 09 Titel 681 05 – Bestattungsgeld auf Grund des Bundesversorgungsge- setzes und des Gesetzes zur Wiedergutmachung natio- nalsozialistischen Unrechts in der Kriegsopferversorung für Berechtigte im Ausland – – Drucksachen 15/4635, 15/4701 Nr. 1.12 – Ausschuss für Wirtschaft und Arbeit – Unterrichtung durch die Bundesregierung Jahresgutachten 2004/2005 des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwick- lung – Drucksache 15/4300 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Jahreswirtschaftsbericht 2005 der Bundesregierung Den Aufschwung stärken – Strukturen verbessern – Drucksache 15/4700 – Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben itgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden EU- orlagen bzw. Unterrichtungen durch das Europäische arlament zur Kenntnis genommen oder von einer Bera- ung abgesehen hat. 15132 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 161. Sitzung. Berlin, Freitag, den 25. Februar 2005 (A) (C) (B) (D) Finanzausschuss Drucksache 15/4458 Nr. 2.6 Drucksache 15/4458 Nr. 2.12 Drucksache 15/4458 Nr. 2.26 Drucksache 15/4567 Nr. 1.8 Drucksache 15/4567 Nr. 1.11 Ausschuss für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft Drucksache 15/3779 Nr. 1.29 Drucksache 15/4567 Nr. 1.2 Drucksache 15/4567 Nr. 1.15 Drucksache 15/4705 Nr. 2.6 Drucksache 15/4705 Nr. 2.7 Drucksache 15/4705 Nr. 2.12 Drucksache 15/4705 Nr. 2.13 Drucksache 15/4705 Nr. 2.15 Drucksache 15/4705 Nr. 2.18 Drucksache 15/4705 Nr. 2.22 Drucksache 15/4705 Nr. 2.27 Ausschuss für Gesundheit und Soziale Sicherung Drucksache 15/4458 Nr. 2.24 Drucksache 15/4567 Nr. 1.4 Drucksache 15/4780 Nr. 2.12 Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Drucksache 15/4213 Nr. 2.9 Drucksache 15/4213 Nr. 2.17 Drucksache 15/4705 Nr. 1.18 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung Drucksache 15/4458 Nr. 2.3 Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Drucksache 15/4458 Nr. 2.4 91, 1 0, T 161. Sitzung Berlin, Freitag, den 25. Februar 2005 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Hans-Werner Bertl


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Nein, ich versuche, hier fertig zu werden.


    (Ernst Hinsken [CDU/CSU]: Der ist fertig!)

    Ich wäre einverstanden, meine Damen und Herren,

    wenn die Opposition die Idee eines Statistiksystems
    hätte, welches uns mit Erkenntnissen versorgen würde,
    von denen Sie behaupten, wir hätten sie nicht.

    Der nächste Vorwurf, den ich Ihnen machen muss.
    Entweder haben Sie noch nie aufmerksam die ersten vier
    Seiten der Statistik der Bundesagentur für Arbeit gelesen


    (Ernst Hinsken [CDU/CSU]: Wir haben nicht nur die ersten vier Seiten gelesen! – Gegenruf der Abg. Dr. Thea Dückert [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Sie haben gar nichts gelesen!)


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    (C (D der Sie versuchen hier – in der Hoffnung, es merkt keier, weil sich ja letztendlich nicht sehr viele in diesem and mit dieser Statistik beschäftigen –, die Situation zu erschleiern. Jeder Bundestagsabgeordnete erhält jeden onat ein Heft, in dem auf mehr als 60 Seiten eine Da enlage dargestellt wird, die alle von Ihnen in Ihrem Anrag erhobenen Forderungen bereits umfasst. as heißt, die Transparenz, die Sie sich laut Ihrem Anrag für den Arbeitsmarkt wünschen, wird hier auf mehr ls 60 Seiten dargestellt. Im Gegensatz zu Ihrem großen Statistikpfusch von 998 mit der Verschiebung der 400 000 Arbeitslosen haen wir seit 1. Januar durch die Aufnahme der arbeitsfäigen Empfänger von Sozialhilfe eine Klarheit in das tatistiksystem gebracht, die für die Beurteilung des Areitsmarktes meines Erachtens richtig und wichtig ist. olitisch war das für uns kein einfacher Schritt. Wir haen davon nicht profitiert, denn wir haben den Menchen deutlich gemacht, dass eine große Gruppe von enschen in unserem Land überhaupt nicht gezählt urde. Erst wir haben sie in die Statistik hineingenomen, wie der Staatssekretär gerade gesagt hat. Das heißt, ein großer Unterschied zwischen uns ist: ir wussten, dass damit die Zahl der Arbeitslosen über Millionen steigt, aber wir wollten diese Wahrheit und larheit auf dem Arbeitsmarkt. (Beifall bei der SPD – Dirk Niebel [FDP]: Warum haben Sie das dann abgelehnt, als wir das vor Jahren beantragt haben?)


    (Beifall des Abg. Jörg Tauss [SPD])


    (Beifall bei der SPD)


    Eigentlich – ich bin ganz froh, dass einige von Ihnen
    och hier sind – wäre Ihr Antrag gar nicht nötig gewe-
    en, wenn Sie sich einmal die Mühe gemacht hätten, sich
    ur vier Seiten dieser Statistik – ich finde das für Bun-
    estagsabgeordnete sehr attraktiv – anzusehen.


    (Wolfgang Meckelburg [CDU/CSU]: Ich habe mir die Mühe gemacht! Ich habe doch gerade etwas dazu gesagt, Herr Kollege!)


    uf Seite 1 dieser Statistik erhalten Sie – das dauert gar
    icht lange; das kann man während einer Sitzung mal
    ben machen – eine Übersicht über alle sozialversiche-
    ungspflichtig Beschäftigen in unserem Land im Mo-
    atsschnitt. Sie sehen den Zugang an Arbeitslosen, und
    war differenziert nach vorheriger Erwerbstätigkeit oder
    usbildung. Sie bekommen Informationen, wie hoch der
    nteil der Frauen und der Männer ist, wer jünger ist als
    5 Jahre usw. Sie erfahren die Arbeitslosenquote bezo-
    en auf abhängige zivile Erwerbspersonen, Empfänger
    es Arbeitslosengeldes II und, seit diesem Jahr, des So-
    ialgeldes. Gemeldete Stellen werden genannt, Teilneh-
    er aktiver Arbeitsmarktpolitik.
    Das heißt: Alles, was Sie reklamieren und von dem

    ie behaupten, da werde etwas verdeckt und man habe
    einen Überblick mehr, finden Sie hier aufgeführt:
    erufliche Weiterbildung, Trainingsmaßnahmen, PSA,






    (A) )



    (B) )


    Hans-Werner Bertl

    Arbeitsgelegenheiten, Existenzgründungsschutz, Über-
    brückungsgeld –


    (Ernst Hinsken [CDU/CSU]: Das ist doch vorhin alles genannt worden!)


    all das steht in dieser Statistik, meine Damen und Her-
    ren. Das Ganze wird dann auch noch schön aufbereitet
    und bezogen auf Westdeutschland und Ostdeutschland
    dargestellt, das heißt, auch in dieser Hinsicht kann ein
    Vergleich vorgenommen werden.

    Außerdem lohnt sich für Sie die Seite 4, denn dort be-
    kommen Sie die Informationen wirklich sehr dezidiert:
    Wie viele Menschen befinden sich in beruflichen Quali-
    fizierungsmaßnahmen, in Vollzeitmaßnahmen? Wie
    viele behinderte Menschen befinden sich in Maßnah-
    men? Wie viele befinden sich in Wiedereingliederungs-
    maßnahmen? Auch der ganze Bereich der beschäfti-
    gungsbegleitenden Systeme ist mit aufgenommen
    worden.


    (Ernst Hinsken [CDU/CSU]: Das hat er doch alles vorhin in seiner Rede gesagt!)


    – Mein lieber Herr Hinsken, die Zahlen, die Sie in Ihrem
    Antrag fordern, liefert uns die Bundesagentur für Arbeit
    auf den ersten vier Seiten ihrer Statistik. Diese Zahlen
    umfassen sogar den Bereich der Arbeitsteilzeit und der
    nicht arbeitslosen Leistungsempfänger. Ich muss daher
    sagen: Sie vermitteln den Menschen den Eindruck, als
    würde in diesem Land gelogen und betrogen


    (Dirk Niebel [FDP]: So ist es!)

    und als könnte kein Mensch wissen, wie die Situation
    auf dem Arbeitsmarkt ist.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Die Wahrheit ist aber: Jeden Monat erhält jeder von Ih-
    nen diese Statistik. Sie brauchen nur vier Seiten daraus
    zu lesen und haben einen umfassenden Überblick über
    die Situation auf dem Arbeitsmarkt.

    Es gibt noch etwas Neues, was zumindest für diejeni-
    gen interessant ist, die sich ab und zu mit der Statistik
    der Bundesagentur für Arbeit beschäftigen. Auf den
    Seiten 60 und folgende findet jeder die entsprechenden
    Daten für seine Stadt bzw. seinen Kreis. Man muss also
    deswegen nicht mehr mit dem Leiter der örtlichen Ar-
    beitsagentur sprechen. Auf diesen Seiten gibt es auch die
    genauen Zahlen zu den Arbeitslosengeld-II-Beziehern.


    (Johannes Singhammer [CDU/CSU]: Wie viele sind denn tatsächlich beschäftigungslos?)


    Herr Andres hat es eben schon gesagt: Die ILO-Sta-
    tistik ist kein Ersatz für die BA-Statistik. Wir werden
    vielmehr beide Statistiksysteme nebeneinander stellen.
    Die ILO-Statistik hat einen großen Vorteil: Sie wird in
    123 Staaten und auch bei der OECD angewandt.


    (Johannes Singhammer [CDU/CSU]: Sie hat einen Vorteil: dass sie geringer ausfällt!)


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    (C (D nsere BA-Statistik wird von Eurostat und von allen uropäischen Staaten anerkannt. Man kann also sagen: Auf der einen Seite gibt es mit er BA-Statistik eine sehr differenzierte Arbeitsmarkttatistik, die uns in den Stand setzt, die richtigen Instruente zu entwickeln. Auf der anderen Seite haben wir it der ILO-Statistik ab 1. März dieses Jahres die Mögchkeit, volkswirtschaftliche Vergleiche – genau das ist er Schwerpunkt der ILO-Statistik – zwischen 123 Staan zu ziehen. Wenn Sie die ernsthafte Absicht hätten, einen höheren rkenntnisgewinn zu erzielen, um daraus resultierend ine entsprechende Arbeitsmarktpolitik zu gestalten, ann müssten Sie Ihren Antrag zurückziehen. (Ernst Hinsken [CDU/CSU]: Bei Ihnen hat es immer noch nicht hingehauen! Wir haben noch 5 Millionen Arbeitslose!)


    ir können Ihren Antrag nicht umsetzen, weil die Da-
    n, die Sie fordern, Ihnen jeden Monat auf über 60 Sei-
    n zugestellt werden.


    (Ernst Hinsken [CDU/CSU]: Darum geht es doch gar nicht!)


    Ich kann Ihnen nur empfehlen: Bitte beschäftigen Sie
    ich mit dieser Statistik und bitte versuchen Sie nicht,
    en Menschen Sand in die Augen zu streuen, indem Sie
    ehaupten, Arbeitsmarktpolitik würde nur noch auf
    rundlage falscher Daten betrieben!


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Ernst Hinsken [CDU/CSU]: Singhammer und Meckelburg haben hervorragende Reden gehalten!)


    Bevor wir uns über die Fragen streiten, welches Sta-
    istiksystem sinnvoller ist und ob alle Daten vorliegen
    ich behaupte: sie liegen vor –, empfehle ich Ihnen:
    ntwickeln Sie mit uns Hartz IV weiter – Sie haben in
    inigen Bereichen schon mitgemacht und Blockaden
    ufgehoben –, damit wir die Arbeitslosigkeit wirksam
    ekämpfen können!
    Vielen Dank.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)




Rede von Dr. h.c. Wolfgang Thierse
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Ich schließe die Aussprache.
Wir kommen zur Abstimmung über die Beschluss-

mpfehlung des Ausschusses für Wirtschaft und Arbeit
uf Drucksache 15/4463 zu dem Antrag der Fraktion der
DU/CSU mit dem Titel „Arbeitsmarktstatistik aussage-
räftig gestalten – Ausmaß der Unterbeschäftigung ver-
eutlichen“. Der Ausschuss empfiehlt, den Antrag auf
rucksache 15/3451 abzulehnen. Wer stimmt für diese
eschlussempfehlung? – Wer stimmt dagegen? – Ent-
altungen? – Die Beschlussempfehlung ist mit den Stim-
en von SPD und Bündnis 90/Die Grünen gegen die
timmen von CDU/CSU und FDP angenommen.






(A) )



(B) )


Präsident Wolfgang Thierse

Ich rufe den Tagesordnungspunkt 6 auf:

Beratung des Antrags der Abgeordneten Dr. Peter
Paziorek, Dr. Maria Flachsbarth, Marie-Luise
Dött, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der
CDU/CSU
REACH als Chance für einen Paradigmen-
wechsel nutzen – Alternativmethoden statt
Tierversuche
– Drucksache 15/4656 –
Überweisungsvorschlag:
Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (f)

Ausschuss für Wirtschaft und Arbeit
Ausschuss für Verbraucherschutz, Ernährung und
Landwirtschaft
Ausschuss für Bildung, Forschung und
Technikfolgenabschätzung
Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union

Nach einer interfraktionellen Vereinbarung ist für die
Aussprache eine Dreiviertelstunde vorgesehen. – Ich
höre keinen Widerspruch. Dann ist so beschlossen.

Ich eröffne die Aussprache und erteile das Wort Kol-
legin Maria Flachsbarth, CDU/CSU-Fraktion.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Maria Flachsbarth


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Herr Präsident! Meine sehr geehrten Kolleginnen und

    Kollegen! Im Oktober 2003 legte die EU-Kommission
    auf Grundlage des im Februar 2001 erarbeiteten Weiß-
    buchs „Strategie für eine zukünftige Chemikalienpoli-
    tik“ einen Verordnungsentwurf namens REACH zur
    Chemikaliensicherheit vor.

    Es besteht fraktionsübergreifender Konsens: Wir be-
    grüßen das Ziel der Chemikalienpolitik auf europäischer
    Ebene, die Sicherheit für Mensch und Umwelt beim
    Umgang mit Chemikalien zu erhöhen. Auch die Zusam-
    menführung von fast 40 Verordnungen und Gesetzen im
    Bereich der europäischen Chemikalienpolitik ist zu be-
    grüßen. Doch ob das mit einem Entwurf von mehr als
    1 200 Seiten gelungen ist, ist fraglich.

    Aus deutscher Sicht, aus Sicht eines Standorts, der ein
    Drittel der europäischen Chemieindustrie mit mehr als
    450 000 Arbeitsplätzen vor allem in mittelständischen
    Unternehmen beheimatet, stelle ich fest: Der Umgang
    mit Chemikalien – auch mit Altchemikalien, mit solchen
    also, die vor 1981 auf den Markt gekommen sind – ist
    bereits in hohem Maße sicher.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Dafür sorgen das Chemikaliengesetz, die Chemikalien-
    Verbotsverordnung, die Bodenschutz-, Wasserschutz-
    und Immissionsschutzgesetze, das Arbeitsschutzgesetz,
    die Gefahrstoffverordnung usw. Daher ist der Eindruck,
    der von der rot-grünen Bundesregierung und von den
    Regierungsfraktionen erweckt wird, nämlich dass unmit-
    telbare Gefahr im Verzug sei, irreführend.

    In der Vergangenheit ist bereits mehrfach auf die
    starke Zunahme der Zahl der Tierversuche hingewiesen
    worden, die durch die neue europäische Chemikalien-
    politik verursacht werden könnte. Diese Gefahr wurde

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    (C (D uf der Anhörung im Deutschen Bundestag am . November letzten Jahres von Experten erneut bestäigt. Auch wenn der Kommissionsentwurf einige Verbeserungen für den Tierschutz enthält, so ist immer noch it einer dramatischen Zunahme der Zahl der Tierversuhe zu rechnen. ie Einschätzungen schwanken, befinden sich aber alle m Bereich von mehr als 10 Millionen zusätzlichen Tierersuchen. Zum Vergleich: Derzeit werden jährlich rund 1 Millionen Versuchstiere auf EU-Ebene „verbraucht“, o der vierte Bericht der EU-Kommission zur Tierersuchsstatistik von Anfang Februar dieses Jahres. EACH in der derzeitigen Form würde demnach nach ller Wahrscheinlichkeit den „Jahresverbrauch“ weit bertreffen. Die Expertenanhörung hatte aber auch das Ergebnis, ass die europäische Chemikalienverordnung, wenn sie ichtig ausgestaltet wird, durchaus positive Effekte für en Tierschutz mit sich bringen kann. Professor Lingk om Bundesinstitut für Risikobewertung sprach insoweit on der Möglichkeit eines Paradigmenwechsels. Derzeit st bei der Sicherheitsüberprüfung von Chemikalien, harmazeutika und Kosmetika der Primat von Tierveruchen vorgesehen. Das heißt, Tierversuche geben den etzten Ausschlag für die Risikobewertung eines Stoffes. lternativmethoden haben allzu häufig nur begleitenden der untergeordneten Charakter. Das könnte sich nun im Rahmen eines umstrukturier en REACH ändern. Prüfungen würden nur dort erfolen, wo sie notwendig sind, also „checklist versus rain“, und Alternativmethoden würden im Vordergrund tehen. Das heißt, Tierversuche hätten ergänzenden Chaakter. Zudem sind Tierversuche, die etabliert und hineichend validiert sind, aussagekräftiger und kostenünstiger. in Beispiel: Im Rahmen der Prüfung der akuten Photooxizität kostet ein Tierversuch 2 000 bis 4 000 Euro. Alernativmethoden hingegen kosten nur 650 bis 200 Euro. Eine im August letzten Jahres veröffentliche Studie es BfR zeigt, dass sich die Zahl der Versuchstiere beim insatz aller heute zur Verfügung stehenden Mittel auf eutlich unter 10 Millionen verringern ließe. Neben dem insatz von Alternativmethoden ist auch der Ausbau von uantitativen Structure Activity Relationsships, von ARs, vorgesehen. Die Betrachtung potenzieller Geundheitsrisiken durch die Analyse von Molekülstruktuen würde so ermöglicht. Damit dieser Paradigmenwechsel tatsächlich gelingt, st es allerdings notwendig, ausreichend Forschungsittel zur Verfügung zu stellen. Im Entwurf des Hausaltes 2005 waren Fördermittel von lediglich 2,4 Millioen Euro vorgesehen. Das ist ein historischer Tiefstand. 987 waren es 6,5 Millionen Euro. Dr. Maria Flachsbarth Nach massiven Protesten auch der Opposition ist der Ansatz auf immerhin 2,8 Millionen Euro erhöht worden. Aber das reicht kaum, um neue Vorhaben zu beginnen, und ist vor dem Hintergrund der REACH-Problematik lediglich ein Tropfen auf den heißen Stein. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    (Beifall bei der CDU/CSU)





    (A) )


    (B) )


    Im Übrigen entspräche eine deutliche Erhöhung des
    Forschungsetats einer Forderung weiter Teile der Bevöl-
    kerung in Deutschland und Europa. Im September letz-
    ten Jahres wurde der Europäischen Union eine Petition
    der „europäischen Koalition zur Beendigung von Tier-
    versuchen“ mit mehr als 500 000 Unterschriften überge-
    ben.

    Neben dem Ausbau von Alternativmethoden muss die
    Chemikalienverordnung in Richtung einer möglichst ge-
    ringen Anzahl vorgeschriebener Tierversuche um-
    strukturiert werden. Deshalb ist in unserem Antrag, der
    heute zur Debatte steht, auf Schwachpunkte in dem
    Kommissionsvorschlag bei der gemeinsamen Nutzung
    von Prüfdaten hingewiesen worden, die es zu beseitigen
    gilt. Das entspricht im Übrigen auch einer Forderung des
    Bundesrates vom Juni letzten Jahres.

    Von großer Bedeutung ist des Weiteren, die Idee „one
    substance – one registration“ – OSOR – durchzusetzen.
    Ein entsprechender britisch-ungarischer Vorschlag hat
    bereits breite Unterstützung quer durch alle politischen
    Fraktionen gefunden. Dieser Grundgedanke entspricht
    § 20 a des deutschen Chemikaliengesetzes, das es übri-
    gens seit 1990 gibt. Er sieht vor, dass jeder chemische
    Stoff nur einmal registriert wird, und zwar unabhängig
    davon, wie viele Produzenten es gibt.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Zurufe von der CDU/CSU: Genauso ist es! – So muss es sein!)


    Das muss aber auch so ausgestaltet sein – das ist ganz
    wichtig –, dass es auch tatsächlich funktioniert und die
    Geschäftsgeheimnisse der beteiligten Unternehmen ge-
    wahrt werden, wie es im deutschen Recht seit langem er-
    folgreich praktiziert wird.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Mit genau diesem Modell sollte die Bundesregierung in
    Europa vorstellig werden.


    (Vorsitz: Vizepräsident Dr. Hermann Otto Solms)


    Der Verband der Chemischen Industrie, der VCI, hat
    zusammen mit dem europäischen Chemikalienverband,
    CEFIC, jüngst einen Vorschlag zur Ausgestaltung des
    europäischen Chemikalienrechts vorgelegt, in dem
    OSOR sehr gut integriert ist, da eine frühzeitige Koope-
    ration möglich wird. Er sieht verschiedene Stufen vor.
    Stufe 1: die Vorregistrierung und die Meldung aller
    Stoffe über 1Tonne, danach die Meldung von Kern-
    informationen zu diesen Stoffen. Stufe 2: risikobezogene
    Priorisierung anhand von Stoffeigenschaften sowie Ver-
    wendungs- und Expositionskategorien. Stufe 3: Re-
    gistrierung. Das bedeutet die Festlegung von Prüfungs-

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    (C (D nforderungen anhand von Risikound Expositionskateorien inklusive der Berücksichtigung in einem entsprehenden Zeitplan. Vorteile dieses Vorschlags sind ohne Zweifel, dass ach kurzer Zeit ein Überblick über alle gehandhabten toffe vorliegt und dass es nach weniger als fünf Jahren ewertungsrelevante Kerninformationen für jeden der ber 30 000 Stoffe, die in einer Menge von über 1Tonne roduziert werden, gibt. Der Kommissionsvorschlag ürde dafür über elf Jahre brauchen. Es wird keine Daenfriedhöfe geben, da jeder Stoff nur einmal zu einem estimmten Zeitpunkt registriert wird. Dadurch wird es uch weniger Tierversuche geben. Ein weiterer Vorteil esteht darin, dass Rezepturen nicht mehrfach verändert erden müssen. Anfang dieser Woche hat der BMU diesen sehr kon truktiven Vorschlag kategorisch zurückgewiesen. (Zurufe von der CDU/CSU: Hört! Hört! – Das gibt’s doch gar nicht!)

    ugleich versucht er, kleine und mittlere Unternehmen
    egen große Chemiekonzerne auszuspielen. Das ist ein
    ersuch, der keiner sachlichen Beurteilung des VCI/
    EFIC-Vorschlags standhält.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Damit ignoriert die Bundesregierung – ich will das in

    ller Deutlichkeit sagen – die Sorgen des Mittelstandes.
    er wissen möchte, was der derzeitige Kommissions-
    orschlag für den Mittelstand bereithält, braucht nur in
    as Protokoll der Anhörung im Deutschen Bundestag zu
    chauen.
    Bleibt der Kommissionsvorschlag unverändert beste-

    en, könnte das massiv negative Auswirkungen auf die
    irtschaft und auf die Arbeitsplätze haben; zu ent-

    prechenden kritischen Einschätzungen kommen auch
    ie Untersuchungen der Bundesländer Niedersachsen,
    ordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg. Dabei ist
    icht nur die chemische Industrie betroffen, vielmehr er-
    assen die Auswirkungen nahezu jede Branche in
    eutschland; denn Stoffpolitik bestimmt fast alle Bran-
    hen.
    Meine sehr geehrten Damen und Herren, bei einer

    orgfältigen Ausgestaltung von REACH lassen sich die
    nliegen des Verbraucherschutzes und des Umwelt-
    chutzes mit den Interessen der Wirtschaft vereinbaren.
    enau das ist Nachhaltigkeit. Wenn die Bundesregie-
    ung es mit nachhaltiger Entwicklung wirklich ernst
    eint, sollte sie sich für diese Forderungen in Europa
    onsequent einsetzen. Lassen Sie uns die Chance für ei-
    en Paradigmenwechsel in der europäischen Chemika-
    ienpolitik und in der europäischen Tierversuchspolitik
    icht verpassen!
    Vielen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU)