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ID1516101700

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 15/161 Andrea Astrid Voßhoff (CDU/CSU) . . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sibylle Laurischk (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Manzewski (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 23: Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- schusses für Wirtschaft und Arbeit zu dem Antrag der Abgeordneten Johannes Singhammer, Karl-Josef Laumann, Dagmar Wöhrl, weiterer Abgeordneter und der Frak- tion der CDU/CSU: Arbeitsmarktstatistik terer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU: REACH als Chance für einen Paradigmenwechsel nutzen – Alternativ- methoden statt Tierversuche (Drucksache 15/4656) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Maria Flachsbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . Heinz Schmitt (Landau) (SPD) . . . . . . . . . . . Dr. Maria Flachsbarth (CDU/CSU) . . . . . . Birgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Antje Vogel-Sperl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Birgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Antje Vogel-Sperl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15089 B 15091 B 15092 B 15093 A 15110 A 15110 A 15112 A 15113 B 15114 A 15115 B 15117 B 15118 A Deutscher B Stenografisch 161. Sitz Berlin, Freitag, den 2 I n h a l Beileid zum Tode des früheren Bundesminis- ters für wirtschaftliche Zusammenarbeit, Parlamentarischen Staatssekretärs im Aus- wärtigen Amt und Staatsministers im Bundes- kanzleramt, Hans-Jürgen Wischnewski . . . . Tagesordnungspunkt 24: Zweite und dritte Beratung des von der Bun- desregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Verwendung elektroni- scher Kommunikationsformen in der Justiz (Justizkommunikationsgesetz – JKomG) (Drucksachen 15/4067, 15/4952) . . . . . . . . . . Brigitte Zypries, Bundesministerin BMJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . K J D D G P W H T A D 15087 A 15088 A 15088 B aussagekräftig gestalten – Ausmaß der Unterbeschäftigung verdeutlichen (Drucksachen 15/3451, 15/4463) . . . . . . . . . . 15094 B undestag er Bericht ung 5. Februar 2005 t : arin Roth (Esslingen) (SPD) . . . . . . . . . . . . ohannes Singhammer (CDU/CSU) . . . . . . . r. Thea Dückert (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . irk Niebel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . erd Andres, Parl. Staatssekretär BMWA . . . etra Pau (fraktionslos) . . . . . . . . . . . . . . . . . olfgang Meckelburg (CDU/CSU) . . . . . . . . ans-Werner Bertl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 6: ntrag der Abgeordneten Dr. Peter Paziorek, r. Maria Flachsbarth, Marie-Luise Dött, wei- 15094 C 15096 C 15099 B 15101 A 15102 C 15104 B 15104 D 15107 D Peter Bleser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Wilhelm Priesmeier (SPD) . . . . . . . . . . . . 15118 C 15120 A II Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 161. Sitzung. Berlin, Freitag, den 25. Februar 2005 Tagesordnungspunkt 26: Antrag der Abgeordneten Gudrun Kopp, Rainer Brüderle, Dr. Andreas Pinkwart, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Anpassungsgeld für Arbeitnehmer des Steinkohlenbergbaus an die vergleichbaren Regelungen der Arbeitnehmer anderer Branchen angleichen (Drucksache 15/3722) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gudrun Kopp (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Grotthaus (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ralf Brauksiepe (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Gudrun Kopp (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Michaele Hustedt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Norbert Lammert (CDU/CSU) . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Zu Protokoll gegebene Rede zur Beratung des Antrags: Anpassungsgeld für Arbeitnehmer des Steinkohlenbergbaus an die vergleich- baren Regelungen der Arbeitnehmer anderer Branchen angleichen (Tagesordnungs- punkt 26) Rolf Hempelmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 3 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15121 D 15122 A 15122 D 15123 D 15126 B 15126 D 15127 C 15128 D 15129 A 15129 D 15130 D Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 161. Sitzung. Berlin, Freitag, den 25. Februar 2005 15087 (A) ) (B) ) 161. Sitz Berlin, Freitag, den 2 Beginn: 9.0
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    Anlage 2 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 161. Sitzung. Berlin, Freitag, den 25. Februar 2005 15129 (A) ) (B) ) setzungen aus und ist daher abzulehnen. Christel BRiemann-Hanewinckel, SPD 25.02.2005 undestagsfraktion geht inhaltlich von falschen Voraus- Rolf Hempelmann (SPD): Der Antrag der FDP- Reiche, Katherina CDU/CSU 25.02.2005 Anlage 1 Liste der entschuldigt * A Abgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich Bahr (Neuruppin), Ernst SPD 25.02.2005 Barnett, Doris SPD 25.02.2005* Bettin, Grietje BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 25.02.2005 Carstensen (Nordstrand), Peter H. CDU/CSU 25.02.2005 Frankenhauser, Herbert CDU/CSU 25.02.2005 Friedrich (Bayreuth), Horst FDP 25.02.2005 Glos, Michael CDU/CSU 25.02.2005 Göllner, Uwe SPD 25.02.2005 Göppel, Josef CDU/CSU 25.02.2005 Gröhe, Hermann CDU/CSU 25.02.2005 Höfken, Ulrike BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 25.02.2005 Kossendey, Thomas CDU/CSU 25.02.2005* Dr. Krings, Günter CDU/CSU 25.02.2005 Lengsfeld, Vera CDU/CSU 25.02.2005 Lips, Patricia CDU/CSU 25.02.2005 Lührmann, Anna BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 25.02.2005 Mortler, Marlene CDU/CSU 25.02.2005 Neumann (Bremen), Bernd CDU/CSU 25.02.2005 Nolte, Claudia CDU/CSU 25.02.2005* Otto (Godern), Eberhard FDP 25.02.2005 Parr, Detlef FDP 25.02.2005 Probst, Simone BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 25.02.2005 Raidel, Hans CDU/CSU 25.02.2005* Rauen, Peter CDU/CSU 25.02.2005 R R R S S S D S D T T W W W W W Z A (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht en Abgeordneten für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates nlage 2 Zu Protokoll gegebene Rede zur Beratung des Antrags: Anpassungsgeld für Arbeitnehmer des Steinkohlenbergbaus an die vergleichbaren Regelungen der Arbeitnehmer anderer Branchen angleichen (Tagesordnungs- punkt 26) onsöhr, Heinrich- Wilhelm CDU/CSU 25.02.2005 ossmanith, Kurt J. CDU/CSU 25.02.2005* ühe, Volker CDU/CSU 25.02.2005 charping, Rudolf SPD 25.02.2005 chmidbauer, Bernd CDU/CSU 25.02.2005 chultz (Everswinkel), Reinhard SPD 25.02.2005 r. Schwanholz, Martin SPD 25.02.2005 teenblock, Rainder BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 25.02.2005 r. Thomae, Dieter FDP 25.02.2005 rittin, Jürgen BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 25.02.2005 ürk, Jürgen FDP 25.02.2005 ächter, Gerhard CDU/CSU 25.02.2005 egener, Hedi SPD 25.02.2005* eisskirchen (Wiesloch), Gert SPD 25.02.2005* illsch, Klaus-Peter CDU/CSU 25.02.2005 immer (Neuss), Willy CDU/CSU 25.02.2005* apf, Uta SPD 25.02.2005* bgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich 15130 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 161. Sitzung. Berlin, Freitag, den 25. Februar 2005 (A) ) (B) ) Richtig ist Folgendes: Wir haben im letzten Jahr nach intensiven Beratungen eine Einigung über die An- schlussfinanzierung für den deutschen Steinkohlenberg- bau ab dem Jahr 2006 erreicht. Die Vereinbarung schafft einen Finanzrahmen des Bundes für den deutschen Steinkohlebergbau bis 2012 und damit auch die notwen- dige Planungssicherheit für eine solide Bergbauplanung. Gleichzeitig haben wir Zukunftsperspektiven für die be- troffenen Regionen und die Beschäftigten im Steinkoh- lesektor geschaffen. Beschlossen wurde, dass die Förderung von derzeit 26 Millionen Tonnen auf 16 Millionen Tonnen im Jahr 2012 abgesenkt wird. Hiermit einher geht – wie übrigens bereits in der Vergangenheit – ein deutlicher Rückgang der finanziellen Beihilfen von Bund und Ländern. Die Absatzhilfen von Bund und Ländern, einschließlich der Kosten für die künftige Stilllegung von Zechen, werden von insgesamt 2,7 Milliarden Euro im Jahr 2005 auf 1,83 Milliarden Euro im Jahr 2012 zurückgehen. Der Rückgang der Steinkohleförderung und die ge- plante Schließung von Zechen ist zwangsläufig verbun- den mit dem Abbau von über 16 000 Arbeitnehmern. Wichtig war uns insbesondere, dass dieser massive Be- schäftigungsrückgang sozialverträglich erfolgen kann. Um dies zu gewährleisten wurde vereinbart, die Anpas- sungsregelungen bis zum Jahr 2012 zu verlängern. Auf diese Weise werden die Bundesregierung und die Lan- desregierungen von Nordrhein-Westfalen und Saarland den Anpassungsprozess des deutschen Steinkohlenberg- baus weiter sozial flankieren. Schlicht und ergreifend unrichtig ist jedoch die Be- hauptung im Antrag der FDP-Bundestagsfraktion, dass es sich bei den Anpassungsgeldern um unverhältnismä- ßige Privilegierungen handelt. Hier wird die reale Situa- tion in den Steinkohleregionen vollkommen verkannt. Falsch ist darüber hinaus auch die Behauptung, die Regelungen für die Bergbaubeschäftigten seien von der allgemeinen Entwicklung abgekoppelt. Richtig und für den sozialverträglichen Personalab- bau notwendig ist, dass Anpassungsgelder weiterhin auch über das Jahr 2005 hinaus gezahlt werden. Auch die grundlegenden Berechnungsgrundlagen für die Zah- lung des Anpassungsgeldes werden voraussichtlich er- halten bleiben. Änderungen im allgemeinen Rentenrecht werden jedoch nicht ohne Einfluss auf die Höhe der An- passungsgelder bleiben, soweit dadurch ein sozial ver- träglicher Beschäftigungsabbau nicht gefährdet wird. Zurzeit werden die Richtlinien zum Anpassungsgeld novelliert. Der diesbezügliche Ressortentwurf des Bun- desministeriums für Wirtschaft und Arbeit liegt vor und befindet sich in der Ressortabstimmung. Im Zuge der Novellierung dieser Anpassungsgeld-Richtlinien wird auch die Forderung danach, dass sich auch die Anpas- sungsgelder an den allgemeinen Entwicklungen für Ar- beitnehmerinnen und Arbeitnehmern ausrichten müssen, berücksichtigt werden. r b b H e o A p k h R d t w d N a z d g d s m m A A A d v v r n v d s b i d h d d w v D A b z G m (C (D In diesem Sinne ist etwa vorgesehen, dass alle Ände- ungen, die sich aus der veränderten Rentengesetzge- ung ergeben, automatisch in die Leistungsberechnung eim Anpassungsgeld einfließen und sich negativ auf die öhe der Anpassungsgelder auswirken. Hierzu gehört twa der Wegfall der Ausbildungsanerkennungszeiten der die Nullrunde bei der Rentenanpassung. Weiterhin sieht der Ressortentwurf vor, dass sich alle rbeitnehmer, die ab dem Jahr 2006 neu unter die An- assungsgeldregelung fallen, mit 50 Prozent am Kran- enversicherungsbeitrag beteiligen müssen. Darüber inaus sieht der Ressortentwurf für die Anpassungsgeld- ichtlinien vor, dass sich für alle Übertage-Beschäftigte, ie später als 1952 geboren worden sind, das Eintrittsal- er auf das 57. Lebensjahr nach hinten verschiebt. So- eit im Antrag der FDP-Bundestagsfraktion also gefor- ert wird, die Bundesregierung solle schnellstmöglich euverhandlungen über die Anpassungsgeldregelungen ufnehmen, ist der Antrag obsolet. Denn dies passiert urzeit bereits. Entsprechendes gilt für die Forderung, ie Anpassungsgelder dürften nicht von den Entwicklun- en in anderen Bereichen abgekoppelt sein. Wenn die FDP jedoch fordert, die Anpassungsgelder ürften insbesondere unter Berücksichtigung der be- chlossenen Arbeitsmarktreformen keine unverhältnis- äßige Privilegierung darstellen, werden Themen ver- ischt, die sachlich nicht zusammen gehören. Durch die rbeitsmarktreformen sollen vorrangig Menschen ohne rbeit wieder in Arbeit gebracht werden. Ein weiterer spekt der Arbeitsmarktreformen betrifft die Notwen- igkeit, einen Missbrauch im Bereich Frühverrentung zu erhindern. Diese politischen Zielsetzungen sind jedoch on dem, was durch die Anpassungsregelungen im Be- eich Steinkohlenbergbau erreicht werden soll, zu tren- en. Eine inhaltliche Verknüpfung dieser Themen, wie on der FDP vorgenommen, ist sachlich verfehlt. Zum Schluss möchte ich noch einmal betonen, dass ie im letzten Jahr getroffene Einigung über eine degres- iv ausgestaltete weitere Förderung des Steinkohlenberg- aus einen sozialverträglichen Abbau von Beschäftigten n diesem Sektor ermöglicht. Gleichzeitig konnten mit er Einigung wichtige Voraussetzungen für eine weiter- in sichere Energieversorgung unter Berücksichtigung es heimischen Energieträgers Steinkohle getroffen wer- en. Dies bedeutet insbesondere vor dem Hintergrund eltweit steigender Rohstoffpreise einen Beitrag zu einer erlässlichen Perspektive für den Industriestandort eutschland. nlage 3 Amtliche Mitteilungen Der Bundesrat hat in seiner 808. Sitzung am 18. Fe- ruar 2005 beschlossen, den nachstehenden Gesetzen uzustimmen, einen Antrag gemäß Artikel 77 Absatz 2 rundgesetz nicht zu stellen bzw. einen Einspruch ge- äß Artikel 77 Absatz 3 nicht einzulegen: Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 161. Sitzung. Berlin, Freitag, den 25. Februar 2005 15131 (A) ) (B) ) – Gesetz zur Vereinfachung der Verwaltungsverfahren im Sozialrecht (Verwaltungsvereinfachungsgesetz) – Erstes Gesetz zur Änderung der Bundes-Tierärz- teordnung – Gesetz über die parlamentarische Beteiligung bei der Entscheidung über den Einsatz bewaffneter Streit- kräfte im Ausland (Parlamentsbeteiligungsgesetz) – Siebzehntes Gesetz zur Änderung des Bundes- wahlgesetzes – Gesetz zur Reform der beruflichen Bildung (Berufs- bildungsreformgesetz – BerBiRefG) – … Gesetz zur Änderung des Strafvollzugsgesetzes – Gesetz zur Anpassung luftversicherungsrecht- licher Vorschriften – Gesetz über das Inverkehrbringen, die Rücknahme und die umweltverträgliche Entsorgung von Elektro- und Elektronikgeräten (Elektro- und Elektronikge- rätegesetz – ElektroG) – Gesetz zur Änderung von wegerechtlichen Vor- schriften – Gesetz zu dem Abkommen vom 30. September 2003 zwischen der Regierung der Bundesrepublik Deutschland und der Regierung der Republik Bulgarien über die Zusammenarbeit bei der Be- kämpfung der Organisierten und der schweren Kriminalität – Gesetz zu dem Vertrag vom 5. April 2004 zwi- schen der Bundesrepublik Deutschland, der Re- publik Polen und der Tschechischen Republik über den Bau einer Straßenverbindung in der Eu- roregion Neiße, im Raum zwischen den Städten Zittau in der Bundesrepublik Deutschland, Rei- chenau (Bogatynia) in der Republik Polen und Hrádek nad Nisou/Grottau in der Tschechischen Republik – Gesetz zu den Änderungsurkunden vom 18. Okto- ber 2002 zur Konstititution und zur Konvention der Internationalen Fernmeldeunion vom 22. De- zember 1992 – Gesetz zur Änderung des Aufenthaltsgesetzes und weiterer Gesetze Der Vermittlungsausschuss hat in seiner 48. Sitzung am 16. Februar 2005 das vom Deutschen Bundestag be- schlossene Gesetz zur Errichtung der Akademie der Künste (AdKG) bestätigt. Der Abgeordnete Eckhardt Barthel (Berlin) hat darum gebeten, bei dem Antrag Gelände um das Brandenbur- ger Tor als Ort des Erinnerns an die Berliner Mauer, des Gedenkens an ihre Opfer und der Freude über die Überwindung der deutschen Teilung auf Drucksa- che 15/4795 nachträglich in die Liste der Antragsteller aufgenommen zu werden. m d n m V P t (C (D Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben itgeteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 er Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den achstehenden Vorlagen absieht: Haushaltsausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushalts- und Wirtschaftsführung 2005 Überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 15 09 Titel 681 01 – Versorgungsbezüge für Beschädigte – – Drucksachen 15/4301, 15/4701 Nr. 1.7 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushalts- und Wirtschaftsführung 2004 Überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 09 02 Titel 683 50 – Beteiligung am Innovationsrisiko von Technologie- unternehmen – – Drucksachen 15/4585, 15/4701 Nr. 1.8 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushalts- und Wirtschaftsführung 2004 Überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 08 02 Titel 632 11 – Verwaltungskostenerstattung der Länder – – Drucksache 15/4586, 15/4701 Nr. 1.9 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushalts- und Wirtschaftsführung 2004 Weitere überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 17 10 Titel 632 07 – Ausgaben nach § 8 Abs. des Unterhaltsvorschussge- setzes – – Drucksachen 15/4629, 15/4701 Nr. 1.11 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushalts- und Wirtschaftsführung 2004 Überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 15 09 Titel 681 05 – Bestattungsgeld auf Grund des Bundesversorgungsge- setzes und des Gesetzes zur Wiedergutmachung natio- nalsozialistischen Unrechts in der Kriegsopferversorung für Berechtigte im Ausland – – Drucksachen 15/4635, 15/4701 Nr. 1.12 – Ausschuss für Wirtschaft und Arbeit – Unterrichtung durch die Bundesregierung Jahresgutachten 2004/2005 des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwick- lung – Drucksache 15/4300 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Jahreswirtschaftsbericht 2005 der Bundesregierung Den Aufschwung stärken – Strukturen verbessern – Drucksache 15/4700 – Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben itgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden EU- orlagen bzw. Unterrichtungen durch das Europäische arlament zur Kenntnis genommen oder von einer Bera- ung abgesehen hat. 15132 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 161. Sitzung. Berlin, Freitag, den 25. Februar 2005 (A) (C) (B) (D) Finanzausschuss Drucksache 15/4458 Nr. 2.6 Drucksache 15/4458 Nr. 2.12 Drucksache 15/4458 Nr. 2.26 Drucksache 15/4567 Nr. 1.8 Drucksache 15/4567 Nr. 1.11 Ausschuss für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft Drucksache 15/3779 Nr. 1.29 Drucksache 15/4567 Nr. 1.2 Drucksache 15/4567 Nr. 1.15 Drucksache 15/4705 Nr. 2.6 Drucksache 15/4705 Nr. 2.7 Drucksache 15/4705 Nr. 2.12 Drucksache 15/4705 Nr. 2.13 Drucksache 15/4705 Nr. 2.15 Drucksache 15/4705 Nr. 2.18 Drucksache 15/4705 Nr. 2.22 Drucksache 15/4705 Nr. 2.27 Ausschuss für Gesundheit und Soziale Sicherung Drucksache 15/4458 Nr. 2.24 Drucksache 15/4567 Nr. 1.4 Drucksache 15/4780 Nr. 2.12 Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Drucksache 15/4213 Nr. 2.9 Drucksache 15/4213 Nr. 2.17 Drucksache 15/4705 Nr. 1.18 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung Drucksache 15/4458 Nr. 2.3 Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Drucksache 15/4458 Nr. 2.4 91, 1 0, T 161. Sitzung Berlin, Freitag, den 25. Februar 2005 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Thea Dückert


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Herr Singhammer, wir nehmen Ihren Antrag ernst. Das
    gehört sich so im parlamentarischen Verfahren. Ich
    nehme aber auch Ihre Rede ernst. Ihre Rede war wirklich
    ein beredetes Beispiel dafür, wie überflüssig und unsin-
    nig Ihr Antrag ist.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD – Ernst Hinsken [CDU/CSU]: Das ist unter Ihrer Würde!)


    Am Anfang Ihrer Rede haben Sie zur Beschreibung
    des Arbeitsmarktes eine Zahl nach der anderen zitiert.
    Woher haben Sie diese Zahlen genommen, Herr
    Singhammer? Haben Sie sie selbst geschrieben? – Nein.
    Sie haben sie aus den beklagten Statistiken genommen.
    Ich will damit sagen: All die Punkte, die Sie in Ihrem
    Antrag einfordern – Ausweisung der Arbeitsbeschaf-
    fungsmaßnahmen, der Trainingsmaßnahmen usw. –, sind
    in den Statistiken enthalten.


    (Karin Roth [Esslingen] [SPD]: So ist es!)

    Sie werden dokumentiert und Sie haben die Zahlen ge-
    nutzt, um die Arbeitsmarktsituation zu beschreiben.
    Nein, dieser Vorwurf der Verschleierung durch die Bun-
    desregierung, der in Ihrem Antrag enthalten ist, ist
    schlicht und einfach unverfroren.

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    (C (D (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD – Ernst Hinsken [CDU/CSU]: Bestätigen Sie diese Zahlen doch!)


    Sie haben ein wirklich merkwürdiges Kurzzeitge-
    ächtnis. Vor sechs Wochen haben wir Hartz IV einge-
    ührt. 150 000 bis 200 000 Menschen sind dadurch zu
    echt als Arbeitslose in die Statistik aufgenommen wor-
    en. Diese Langzeitarbeitslosen waren über Jahrzehnte
    inweg in den Statistiken überhaupt nicht zu sehen; ihre
    ahl wurde verschleiert. Noch viel schlimmer ist – die
    tatistiken sind das eine, wie es den Menschen geht, ist
    as andere –, dass diese Menschen mit einer aktiven Ar-
    eitsmarktpolitik überhaupt nicht in Berührung gekom-
    en sind.


    (Dirk Niebel [FDP]: Das ist natürlich Unsinn! Haben Sie schon mal was von der „Hilfe zur Arbeit“ der Sozialämter gehört?)


    ir haben sie in die Statistik und vor allem in die aktive
    rbeitsmarktpolitik aufgenommen. Darum geht es.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    Sie leiden unter einem kollektiven Gedächtnis-
    chwund und haben vielleicht sogar selbst den Versuch
    ur systematischen Manipulierung von Datenmaterial
    nternommen. Ihr Verhalten hängt immer von der Pers-
    ektive ab, die Ihnen gerade recht ist. Perspektive der
    egierung Kohl zu Oppositionszeiten: Es wurden mal
    ben 150 000 Wahlkampf-ABM aufgelegt und Sie wuss-
    en sehr wohl – das haben Sie ja selbst bewirkt –, dass
    ie Teilnehmer an diesen Maßnahmen nicht in der Statis-
    ik auftauchten.
    Perspektive Opposition unter Frau Merkel: Sie ver-

    angen von uns, die stille Reserve in die Statistik aufzu-
    ehmen. Die Daten bezüglich der stillen Reserve, die Sie
    erade genannt haben, waren allerdings ein bisschen
    ach oben gerechnet,


    (Johannes Singhammer [CDU/CSU]: Nach unten!)


    ber egal. Die Daten sind dokumentiert, auch wenn das
    chwierig ist. Heute ist es Ihnen genehm, dies zu for-
    ern. Allerdings stellt sich mir dann, wenn Sie die stille
    eserve in die Statistik aufnehmen wollen, die Frage, wo
    ie 5 Millionen Arbeitsplätze zu finden sind, die der
    chwarzarbeit zuzuordnen sind. Darüber reden Sie nicht.
    ie machen hier eine unseriöse Hin- und Herinterpretie-
    erei.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    Ihre Forderungen sind auch deshalb dreist, weil Sie
    elber mit Zahlen, Daten und Fakten in einer Weise um-
    ehen, die zum Teil wirklich unappetitlich ist. Ich will
    hnen dafür ein aktuelles Beispiel nennen. Herr
    aumann hat sich vor kurzem zur Schwarzarbeit im Zu-
    ammenhang mit der Visavergabe geäußert. Was wird
    ehauptet? Es wird verkündet, dass durch die Visaer-
    asse 600 000 Schwarzarbeiter aus den GUS-Staaten
    u uns gekommen seien,






    (A) )



    (B) )


    Dr. Thea Dückert


    (Albrecht Feibel [CDU/CSU]: Mehr!)


    wodurch pro Jahr ein Schaden von mehreren Milliarden
    Euro entstanden sei. Dabei beruft sich Herr Laumann auf
    Untersuchungen von Professor Friedrich Schneider.

    Die Untersuchungen von Professor Friedrich
    Schneider besagen Folgendes:

    Erstens. Wir haben in den letzten Jahren nachhaltig
    und nachweisbar einen Rückgang der Schwarzarbeit in
    Deutschland zu verzeichnen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    Zweitens. Er belegt, dass dieser Rückgang ein Erfolg
    der Reformpolitik dieser Bundesregierung ist, sowohl im
    Bereich des Arbeitsmarktes – beispielsweise Minijobs
    oder Existenzgründungen – als auch bei der Bekämp-
    fung der illegalen Schwarzarbeit durch unsere Gesetze.
    Wir sind bei der Bekämpfung der Schwarzarbeit erfolg-
    reich.

    Drittens. Herr Schneider zeigt auf, dass der größte
    Teil der Schwarzarbeit von Inländern gemacht wird und
    dass von den etwa 5 Millionen „Vollzeitstellen“ in der
    Schwarzarbeit etwa 100 000 von ausländischen Kräften
    besetzt werden.

    Laumann behauptet in dieser Woche, dass
    600 000 Menschen über die GUS-Staaten eingereist
    seien. Er behauptet auch, dass dadurch der Volkswirt-
    schaft ein Schaden in Höhe von über 10 Milliarden Euro
    entstanden sei. Das, was er verbreitet, ist eine unglaubli-
    che Unwahrheit.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    Gleichzeitig entsteht dadurch ein politischer Schaden;
    denn damit werden die Bürgerinnen und Bürger aus den
    GUS-Staaten, die zu uns reisen, unter Kollektivverdacht
    gestellt.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD – Markus Kurth [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Unverschämt! – Karin Roth [Esslingen] [SPD]: Das ist die eigentliche Sauerei!)


    Zu Recht hat sich Herr Schneider gestern an die
    Presse gewandt und Herrn Laumann aufgefordert, seine
    Daten und wissenschaftlichen Untersuchungen nicht
    mehr für seine politischen Parolen zu missbrauchen. Sie
    reden hier über eine Neugestaltung der Statistiken, aber
    Sie sind diejenigen, die Zahlen, Daten und Fakten so
    auslegen, wie es Ihnen in Ihr politisches Konzept passt.


    (Wilhelm Schmidt [Salzgitter] [SPD]: Verdrehen!)


    Reden wir einmal über Menschen, die nicht als Ar-
    beitslose in der Statistik auftauchen, nämlich Zahlen be-
    treffend die Ich-AGs. Erste Ergebnisse liegen vor:
    80 Prozent der Menschen befinden sich auch nach einem
    Jahr noch in einer Ich-AG.

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    (C (D (Albrecht Feibel [CDU/CSU]: Und nach zwei Jahren?)


    ie behaupten, dass diese Projekte fehlgeschlagen sind.

    (Ernst Hinsken [CDU/CSU]: Das ist doch ganz klar, Frau Dückert! Das Leben ist länger als ein Jahr!)


    ir wissen heute, dass etwa 10 Prozent der Menschen
    ieder arbeitslos werden. Wir wollen, dass die Men-
    chen in Deutschland gerade in einer so schwierigen ar-
    eitsmarktpolitischen Situation den Mut haben, den Weg
    die Selbstständigkeit anzutreten. Deswegen fördern
    ir sie durch Ich-AGs und bei Existenzgründungen. Was
    achen Sie mit Daten, die statistisch nachweisen, dass
    iese Projekte gut laufen? Sie interpretieren sie um. Ich
    abe keine Lust, mit Ihnen vor diesem Hintergrund noch
    inmal über statistische Klarheit und Wahrheit zu reden.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    Was wir machen müssen, ist, die Chance zu nutzen,
    ie uns die Hartz-IV-Reformen bringen; das ist richtig.
    ir müssen mithilfe der Arbeitsmarktpolitik verstärkt

    ördern, beraten und helfen, die Menschen wieder zu in-
    grieren. Ich sage es noch einmal: Die Arbeitsmarktzah-
    n – sie liegen auf dem Tisch, Herr Singhammer – sind
    nbefriedigend; das ist völlig klar. Aber – auch das ist
    ahr – wir haben mit unseren Arbeitsmarktreformen
    arauf reagiert und wir werden die Chancen, die sich er-
    eben, nutzen, zum Beispiel mit der Jugendhilfe, die den
    ugendlichen vor Ort mit verstärkten Anstrengungen und
    iner besseren Kooperation Perspektiven eröffnet. Auch
    ie Binnenkonjunktur ist noch schwach.
    Deswegen ist es wohl an der Zeit, dass wir den Kom-
    unen zum Beispiel über die KfW helfen, Investitionen
    u tätigen. Ich bin aber nicht dafür – das betrifft auch die
    eutige Debatte –, nach sechs Wochen Hartz IV schon
    ber Detailänderungen zu reden.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    as aber fordern Sie ein und auch die Gewerkschaften
    um Beispiel fordern das ein.
    Ich habe gestern mit Erstaunen gelesen, dass vor Än-

    erungen im Zusammenhang mit der Arbeitsmarktpoli-
    k gewarnt wird. Es wird davor gewarnt, dass wir bei
    en Zuverdiensten Verbesserungen einführen. Ich halte
    as für einen völlig falschen Weg der Gewerkschaften.
    nsere Arbeitsmarktpolitik ist auf Integration ausgerich-
    t. Wenn heute Langzeitarbeitslose keinen Job auf dem
    rsten Arbeitsmarkt finden, selber aktiv werden und sich
    elber einen Zuverdienst suchen, dann ist es nach meiner
    nsicht nicht gerecht, dass jemand von einem Zuver-
    ienst von beispielsweise 400 Euro nur 57 Euro behalten
    ann.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD und des Abg. Dirk Niebel [FDP])


    ch glaube, dass das nicht weiterhilft. Ich bin übrigens
    roh, dass Frau Merkel Herrn Koch und Herrn Wulff von






    (A) )



    (B) )


    Dr. Thea Dückert

    der Bremse geholt hat; denn dass das heute so ist, haben
    Sie von der Union zu verantworten, weil Sie im Vermitt-
    lungsausschuss auf der Bremse standen. Wir wollten et-
    was anderes machen, weil wir auf Integration setzen.

    Ich komme zum Schluss. Der Zuverdienst ist auch für
    die Menschen, die keine Beschäftigung auf dem ersten
    Arbeitsmarkt haben, ein wichtiger Baustein. Für meine
    Begriffe hat das mit Detailänderungen nichts zu tun; das
    ist vielmehr die Verstärkung dessen, was wir wollen. Wir
    wollen den Menschen Brücken bauen und ihnen in den
    ersten Arbeitsmarkt verhelfen. Das wollen wir durch
    eine fortschrittliche Wirtschaftspolitik flankieren.

    Danke schön.

    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)




Rede von Dr. h.c. Wolfgang Thierse
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


Ich erteile das Wort Kollegen Dirk Niebel, FDP-Frak-
tion.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. h.c. Dirk Niebel


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und

    Herren! Die Arbeitslosenstatistik ist über die Jahr-
    zehnte hinweg, übrigens unabhängig davon, wer regiert
    hat, zum politischen Kampfmittel verkommen. Wofür
    brauchen wir denn eigentlich eine Arbeitsmarktstatistik?
    Sie sollte uns doch normalerweise das Ausmaß der Un-
    terbeschäftigung in einem Land aufzeigen, damit wir auf
    dieser Grundlage die richtigen politischen Entscheidun-
    gen treffen können. Sie sollte uns eine Hilfestellung da-
    für geben, entscheiden zu können, welche politischen
    Maßnahmen eingeleitet werden müssen, um Unterbe-
    schäftigung abzubauen und Beschäftigung aufzubauen,
    um Investitionen und Wachstum zu ermöglichen und da-
    durch auch die Einnahmen der sozialen Sicherungssys-
    teme zu verbessern.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

    Nichts von alledem macht die jetzige Arbeitslosensta-

    tistik. Ich will nicht die Zahlen wiederholen, die der Kol-
    lege Singhammer genannt hat. Aber das Ausmaß der
    Unterbeschäftigung in Deutschland ist höher als die An-
    zahl der registrierten Arbeitslosen. Das weiß auch jeder.
    Auch weiß jeder, dass derjenige, der in einer Trainings-
    maßnahme ist, zum Beispiel in einem vierzehntägigen
    Bewerbertrainingsseminar, selbstverständlich immer
    noch arbeitslos ist. Jeder weiß, dass eine Arbeitsbeschaf-
    fungsmaßnahme kein reguläres sozialversicherungs-
    pflichtiges Beschäftigungsverhältnis ist, selbst wenn der
    Mensch, der in dieser Maßnahme ist, individuell das Ge-
    fühl hat, einen Arbeitsplatz zu haben. Es ist aber kein
    wirklicher Arbeitsplatz. Es besteht auch während einer
    derartigen Maßnahme immer noch der Vorrang der Ver-
    mittlung, sodass man nach Recht und Gesetz jederzeit
    eine Maßnahme abbrechen müsste, um einen ungeför-
    derten regulären Arbeitsplatz anzunehmen. Daher ma-
    chen wir uns mit den Zahlen, die hier regelmäßig vorge-
    legt werden, schlichtweg etwas vor. Sie bilden keine
    anständige Entscheidungsgrundlage für politische

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    (C (D eichenstellungen. Deswegen müssen wir sie veränern. Es lohnt sich nicht, sie so zu verändern, wie Sie es orhaben. Sie wollen die Arbeitslosenstatistik der Bunesagentur für Arbeit neben die der Internationalen Areitsorganisation stellen, die noch dazu einen anderen onat beleuchtet, sodass der unbedarfte Leser vielleicht ar nicht mehr weiß, worum es geht. Die Statistik der nternationalen Arbeitsorganisation macht vor allem ines: Sie zählt denjenigen nicht als Arbeitslosen, der ine Stunde in der Woche arbeitet. Nun mag es Regionen in der Welt geben, wo es wich ig ist, eine Stunde in der Woche zu arbeiten, aber in uneren Regionen dient Erwerbsarbeit doch in aller Regel azu, den Lebensunterhalt zu gewährleisten. Den Stunenlohn hätte ich schon gerne, der das bei einer Stunde rbeit pro Woche gewährleistet. Das ist vielleicht ein Intrument, das die internationale Vergleichbarkeit hertellt, das aber nicht das Problem löst und uns keine andlungsanweisung für politische Entscheidungen mitibt. Ich möchte mit den Gerüchten aufräumen, die immer ieder gestreut werden, nämlich dass die Sozialhilfempfänger neu in die Statistik aufgenommen worden eien. Jeder weiß doch, dass die Sozialämter flächeneckend in der Bundesrepublik ihre Hilfeempfänger zur gentur für Arbeit bzw. damals noch zum Arbeitsamt eschickt haben mit der Auflage, sich Arbeit suchend zu elden und eigene Bemühungen nachzuweisen. Jeder eiß doch, dass auch Sozialhilfeempfänger durch das rogramm „Hilfe zur Arbeit“ gefördert worden sind. Jeer weiß, dass es Verschiebebahnhöfe dergestalt gab, ass Sozialämter jemanden mit Lohnkostenzuschüssen xakt 360 Tage in Arbeit gebracht haben, weil anschlieend die Agentur für Arbeit zuständig wurde, aber auch n der Form, dass Sozialhilfeempfänger vom Arbeitsamt icht für geeignete Arbeitsplätze vorgeschlagen wurden, eil sie vermeintlich günstiger waren; denn sie haben ort keine Leistungen bezogen. Diese Verschiebebahnhöfe wollten wir mit Hartz IV bschaffen. Die Bundesregierung ist schuld, (Albrecht Feibel [CDU/CSU]: Wo ist denn die Regierung?)


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)

    ass wir das nicht geschafft haben, weil keine einheitli-
    he Trägerschaft zustande gekommen ist. Diese Regie-
    ung hat verhindert, dass die Trägerschaft einheitlich bei
    en Kommunen liegt und keine Verschiebebahnhöfe
    ehr entstehen können.
    Jetzt versteckt sich der Minister hinter Ausflüchten.

    m letzten Monat hat er noch darauf hingewiesen, dass
    ie Statistik nun aber wirklich ehrlich sei. Jetzt stellt er
    est, dass sich die hohe Zahl von 5 037 142 als arbeitslos
    egistrierten Einzelschicksalen aus Komakranken, Quer-
    chnittsgelähmten, Drogensüchtigen und Beinamputier-
    en zusammensetzt.






    (A) )



    (B) )


    Dirk Niebel


    (Karin Roth [Esslingen] [SPD]: Das ist unverschämt! – Hans-Werner Bertl [SPD]: Also, Herr Niebel, jetzt hören Sie langsam auf!)


    Wenn sich der Minister hinter derartigen Ausflüchten
    vor seiner Verantwortung versteckt, dann ist das ein
    Skandal! Das ist schäbig!


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Hans-Werner Bertl [SPD]: Sie diskreditieren sich aber selbst! – Dr. Thea Dückert [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist eine schäbige Argumentation! Das sind die falschen Zitate und das wissen Sie ganz genau!)


    Der Minister hat doch selbst die Kriterien für Er-
    werbsfähigkeit festgelegt. Nach der rentenrechtlichen
    Regelung ist das derjenige, der drei Stunden am Tag ar-
    beiten kann. Das kann auch der HIV-Infizierte sein,
    wenn die Krankheit noch nicht ausgebrochen ist, Kolle-
    gin Dückert. Das kann auch ein Mensch sein, dem beide
    Oberschenkel amputiert wurden, wenn auch nicht als
    Langstreckenläufer. Auch jemand, der krank ist oder an
    einer Substitutionstherapie teilnimmt, kann arbeiten.
    Derartige Therapien sehen Arbeit sogar als Bestandteil
    der Therapie an. Aber der Minister tut so, als ob die Zah-
    len, die er zu verantworten hat, durch die Bösartigkeit
    der Kommunen zustande kämen. Das ist ein Skandal.


    (Karin Roth [Esslingen] [SPD]: Sie sind einer! – Petra Selg [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie sind ein Skandal!)


    Ein weiterer Skandal besteht darin, dass der Minister
    immer noch nicht in der Lage ist, die Bundesagentur in
    den Griff zu bekommen.


    (Hans-Werner Bertl [SPD]: Herr Niebel, Sie werden langsam peinlich! Sie werden mit jedem Wort peinlicher für dieses Parlament!)


    Herr Weise schlägt vor, dass 55-Jährige und Ältere nicht
    mehr vermittelt werden sollen. Das erinnert mich massiv
    an das Vermittlungsverfahren Ende 2003, an dem auch
    Sie beteiligt waren, Frau Roth. Erinnern Sie sich noch,
    welches Kriterium Herr Gerster hinsichtlich der Frage
    vorgeschlagen hat, wer erwerbsfähig ist? Er hat das Kri-
    terium der Arbeitsmarktnähe bzw. -ferne vorgeschlagen.
    Ein älterer, kranker oder schlecht qualifizierter Mensch
    ist arbeitsmarktferner als ein junger, gesunder oder gut
    qualifizierter. Dass Herr Weise jetzt dasselbe Kriterium
    in Bezug auf ältere Menschen in Ostdeutschland vor-
    schlägt, stellt den Versuch dar, die Statistik durch die
    Hintertür wieder zu entlasten, indem ganze Bevölke-
    rungsgruppen aus den Vermittlungsaktivitäten der öf-
    fentlichen Hand ausgegrenzt werden. Das ist unsozial,
    dreist und nichts anderes als Trickserei.


    (Karin Roth [Esslingen] [SPD]: Das machen wir doch nicht, Herr Niebel!)


    Eine solche Trickserei hat auch der Minister betrie-
    ben, um seinen Haushalt noch einigermaßen verfassungs-
    konform erscheinen zu lassen, indem er beim ALG II die
    Zahlen der Ablehnungsquote hochgerechnet und die der
    Hilfeempfänger heruntergerechnet hat. Denn er wusste

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    (C (D chon bei der Aufstellung des Haushalts, dass das Parlaent betrogen wurde und dass der Haushalt verfassungsidrig ist. In der gesamten Arbeitsmarktpolitik dieser Bundes egierung kommt eher Lug und Trug zum Ausdruck als as Bedürfnis, Wachstum, Innovation und Impulse für eue Beschäftigung in diesem Land zu schaffen. Vielen Dank. (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Karin Roth [Esslingen] [SPD]: Ich habe Ihnen erklärt, wie wir es meinen! Sie haben mir aber nicht zugehört!)