Rede:
ID1515800100

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 9
    1. Das: 1
    2. Wort: 1
    3. hat: 1
    4. nun: 1
    5. die: 1
    6. Kollegin: 1
    7. Annette: 1
    8. Widmann-Mauz,: 1
    9. CDU/CSU-Fraktion.\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 15/158 in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 8: Antrag der Abgeordneten Annette Widmann- Mauz, Verena Butalikakis, Monika Brüning, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU: Prävention als gesamtgesell- schaftliche Aufgabe umfassend, innovativ und unbürokratisch gestalten (Drucksache 15/4830) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulla Schmidt, Bundesministerin BMGS . . . . Annette Widmann-Mauz (CDU/CSU) . . . . . . Birgitt Bender (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 9: Erste Beratung des von den Fraktionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜ- NEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Versammlungsgesetzes und des Strafgesetzbuches (Drucksache 15/4832) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Bosbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Erika Simm (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörg van Essen (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14795 B 14795 D 14798 A 14800 D 14809 A 14809 A 14810 D 14812 A 14813 B Deutscher B Stenografisch 158. Sitz Berlin, Freitag, den 1 I n h a l Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 22: a) Erste Beratung des von den Fraktionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Stärkung der gesundheitli- chen Prävention (Drucksache 15/4833) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Detlef Parr, Dr. Dieter Thomae, Dr. Heinrich L. Kolb, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Prävention und Gesundheits- förderung als individuelle und gesamt- gesellschaftliche Aufgabe (Drucksache 15/4671) . . . . . . . . . . . . . . . . W B D K T E W T o g d B ( ( 14795 D 14795 A 14795 B Detlef Parr (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Götz-Peter Lohmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 14802 A 14803 C undestag er Bericht ung 8. Februar 2005 t : olfgang Zöller (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . arbara Lanzinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . r. Gesine Lötzsch (fraktionslos) . . . . . . . . . laus Riegert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 23: rste Beratung des von den Abgeordneten olfgang Bosbach, Hartmut Koschyk, homas Strobl (Heilbronn), weiteren Abge- rdneten und der Fraktion der CDU/CSU ein- ebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Än- erung des Gesetzes über befriedete ezirke für Verfassungsorgane des Bundes BefBezÄndG) Drucksache 15/4731) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14805 B 14805 C 14807 A 14807 D 14808 D Hartmut Koschyk (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Dr. Dieter Wiefelspütz (SPD) . . . . . . . . . . 14814 A 14814 D II Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 158. Sitzung. Berlin, Freitag, den 18. Februar 2005 Dr. Max Stadler (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Otto Schily, Bundesminister BMI . . . . . . . . . Petra Pau (fraktionslos) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Dieter Wiefelspütz (SPD) . . . . . . . . . . . . . Thomas Strobl (Heilbronn) (CDU/CSU) . . . . Erika Simm (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Brigitte Zypries, Bundesministerin BMJ . . . . Dr. Jürgen Gehb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Brigitte Zypries, Bundesministerin BMJ . . . . Silke Stokar von Neuforn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 24: Zweite und dritte Beratung des vom Bundes- rat eingebrachten Entwurfs eines … Gesetzes zur Änderung des Betreuungsrechts (… Betreuungsrechtsänderungsgesetz – … BtÄndG) (Drucksachen 15/2494, 15/4874) . . . . . . . . . . Sabine Bätzing (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ute Granold (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sibylle Laurischk (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Alfred Hartenbach, Parl. Staatssekretär BMJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Markus Grübel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Christine Lambrecht (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 11: Antrag der Fraktionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Zurück- weisung des Einspruchs des Bundesrates gegen das Gesetz über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushalts- gesetz 2005 (Haushaltsgesetz 2005) (Drucksachen 15/4890, 15/4892) . . . . . . . . . . Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 12: Antrag der Fraktionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN: Zurück- weisung des Einspruchs des Bundesrates gegen das Gesetz zur Errichtung der Aka- demie der Künste (AdKG) (Drucksachen 15/4891, 15/4893) . . . . . . . . . . N E T G K L F k b ( D D G U U H T Z d G s f g ( D O G D T B s t t M d f ( P W D B 14815 C 14817 B 14818 B 14819 B 14820 D 14821 C 14823 B 14824 D 14825 B 14825 C 14826 C 14826 D 14828 B 14830 A 14830 D 14831 D 14832 B 14833 A 14833 D 14834 B 14836 C 14833 D amentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . rgebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 25: roße Anfrage der Abgeordneten Dr. Martina rogmann, Dagmar Wöhrl, Karl-Josef aumann, weiterer Abgeordneter und der raktion der CDU/CSU: Stärkung von Aus- unfts- und Mehrwertdiensten durch Miss- rauchsbekämpfung Drucksachen 15/3547, 15/4092) . . . . . . . . . . r. Martina Krogmann (CDU/CSU) . . . . . . . r. Ditmar Staffelt, Parl. Staatssekretär BMWA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . udrun Kopp (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lrike Höfken (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . rsula Heinen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . ubertus Heil (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 26: weite und dritte Beratung des von der Bun- esregierung eingebrachten Entwurfs eines esetzes über die Feststellung des Wirt- chaftsplans des ERP-Sondervermögens ür das Jahr 2005 (ERP-Wirtschaftsplan- esetz 2005) Drucksachen 15/3596, 15/4704) . . . . . . . . . . r. Sigrid Skarpelis-Sperk (SPD) . . . . . . . . . tto Bernhardt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . udrun Kopp (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Ditmar Staffelt, Parl. Staatssekretär BMWA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 27: eschlussempfehlung und Bericht des Aus- chusses für Umwelt, Naturschutz und Reak- orsicherheit zu dem Antrag der Abgeordne- en Birgit Homburger, Angelika Brunkhorst, ichael Kauch, weiterer Abgeordneter und er Fraktion der FDP: Mülltrennung verein- achen – Haushalte entlasten Drucksachen 15/2193, 15/4786) . . . . . . . . . . etra Bierwirth (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . erner Wittlich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . r. Antje Vogel-Sperl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . irgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . 14834 B 14839 C 14834 C 14834 D 14841 B 14842 D 14843 D 14845 A 14846 B 14848 B 14848 C 14849 D 14850 D 14851 C 14852 C 14852 D 14853 D 14854 C 14856 B 14857 B Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 158. Sitzung. Berlin, Freitag, den 18. Februar 2005 III Tagesordnungspunkt 28: a) Erste Beratung des von den Fraktionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Zweiten Gesetzes zur Neuordnung des Gentechnikrechts (Drucksache 15/4834) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Helmut Heiderich, Peter H. Carstensen (Nord- strand), Marlene Mortler, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion der CDU/CSU: Gentechnikgesetz wettbewerbsfähig vervollständigen (Drucksache 15/4828) . . . . . . . . . . . . . . . . Elvira Drobinski-Weiß (SPD) . . . . . . . . . . . . . Helmut Heiderich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Ulrike Höfken (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christel Happach-Kasan (FDP) . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gewalt, Renate Blank, Siegfried Helias, Peter Rzepka, Verena Butalikakis, Dr. Martina Krogmann, Dr. Norbert Lammert, Erika Steinbach und Bernd Neumann (Bremen) (alle CDU/CSU) zur namentlichen Abstim- mung über den Antrag: Zurückweisung des Einspruchs des Bundesrates gegen das Gesetz zur Errichtung der Akademie der Künste (AdKG) (Zusatztagesordnungspunkt 12) . . . . Anlage 3 Zu Protokoll gegebene Rede zur Beratung des Entwurfs eines …Gesetzes zur Änderung des Betreuungsrechts (… Betreuungsrechtsände- rungsgesetz – … BtÄndG) (Tagesordnungs- punkt 24) Alfred Hartenbach, Parl. Staatssekretär BMJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 4 Zu Protokoll gegebene Rede zur Beratung des 14858 C 14858 C 14858 D 14859 D 14862 A 14863 C 14864 D 14865 B 14865 D Berichtigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Günter Nooke, Edeltraut Töpfer, Roland E d g g H A A 14864 B 14865 A ntwurfs eines Gesetzes über die Feststellung es Wirtschaftsplans des ERP-Sondervermö- ens für das Jahr 2005 (ERP-Wirtschaftsplan- esetz 2005) (Tagesordnungspunkt 26) ans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 5 mtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14866 D 14867 C Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 158. Sitzung. Berlin, Freitag, den 18. Februar 2005 14795 (A) ) (B) ) 158. Sitz Berlin, Freitag, den 1 Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    ung (D), letzter Absatz, der : „,In dubio contra reum‘, geklagten‘.“ ben. tik. Frau Kollegin Höfken, ebnisse aus: In China und rfolgsprogramm. S 90/DIE GRÜNEN): Schaden angerichtet!) Grün mit der Vorlage des Entw zes zur Neuordnung des Gent fort, heimische Betriebe daran gentechnisch veränderter Sorten len Verfahrenserleichterungen erhöhte bürokratische Anford Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 158. Sitzung. Berlin, Freitag, den 18. Februar 2005 14865 (A) ) (B) ) Erika Steinbach und Bernd Neumann (Bremen) mehr selbst für sich sorgen können. Martina Krogmann, Dr. Norbert Lammert, A ufgabe geht: um die Hilfe für Menschen, die nicht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten * für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Günter Nooke, Edeltraud Töpfer, Roland Gewalt, Renate Blank, Siegfried Helias, Peter Rzepka, Verena Butalikakis, Dr. m d E n d K ü m d l h t i E l K c t d s c d s n d U v A B w M s e t e Abgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich Austermann, Dietrich CDU/CSU 18.02.2005 Bahr (Neuruppin), Ernst SPD 18.02.2005 Carstensen (Nordstrand), Peter H. CDU/CSU 18.02.2005 Göppel, Josef CDU/CSU 18.02.2005 Günther (Plauen), Joachim FDP 18.02.2005 Dr. Hoyer, Werner FDP 18.02.2005 Koppelin, Jürgen FDP 18.02.2005 Lengsfeld, Vera CDU/CSU 18.02.2005 Lintner, Eduard CDU/CSU 18.02.2005* Lips, Patricia CDU/CSU 18.02.2005 Michelbach, Hans CDU/CSU 18.02.2005 Probst, Simone BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 18.02.2005 Rauen, Peter CDU/CSU 18.02.2005 Ronsöhr, Heinrich- Wilhelm CDU/CSU 18.02.2005 Rühe, Volker CDU/CSU 18.02.2005 Schauerte, Hartmut CDU/CSU 18.02.2005 Dr. Stinner, Rainer FDP 18.02.2005 Dr. Thomae, Dieter FDP 18.02.2005 Türk, Jürgen FDP 18.02.2005 (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht (alle CDU/CSU) zur namentlichen Abstimmung über den Antrag: Zurückweisung des Ein- spruchs des Bundesrates gegen das Gesetz zur Errichtung der Akademie der Künste (AdKG) (Zusatztagesordnungspunkt 12) Die Enthaltung der CDU/CSU-Fraktion bei der na- entlichen Abstimmung bezüglich der Zurückweisung es Einspruchs des Bundesrates gegen das Gesetz zur rrichtung der Akademie der Künste bedeutet für uns icht eine Abkehr von der grundsätzlichen Bereitschaft er CDU/CSU-Bundestagsfraktion, die Akademie der ünste in Berlin in die Verantwortung des Bundes zu bernehmen. Diese Auffassung wurde durch Zustim- ung zum Gesetz vonseiten der CDU/CSU-Fraktion bei er Abstimmung im Bundestag im November 2004 deut- ich. Gemeinsam mit den Ländern sehe ich allerdings er- eblichen Klärungsbedarf, nach welchen Kriterien Kul- urpolitik des Bundes in Berlin erfolgen sollte. Das trifft nsbesondere da zu, wo der Bund die Verantwortung für inrichtungen übernimmt, mit denen der Senat von Ber- in offensichtlich und nicht nur finanziell überfordert ist. ompetenzstreitigkeiten sollten aber nicht auf dem Rü- ken und schon gar nicht zulasten der Künstler und Kul- urschaffenden ausgetragen werden. Um auch das berechtigte Klärungsinteresse der Län- er deutlich zu machen, sehe ich bei der heutigen Ab- timmung der Zurückweisung des Bundesratseinspru- hes mit einer Stimmenthaltung beide Gesichtspunkte es Problems am besten vertreten. Ich wünsche der Akademie der Künste eine gute und ichere Zukunft und erklären gerade als Kulturpolitiker icht nur unsere Bereitschaft der Zusammenarbeit, son- ern ausdrücklich und Berliner Bundestagsabgeordnete nterstützung für eine Akademie der Künste in Bundes- erantwortung. nlage 3 Zu Protokoll gegebene Rede zur Beratung des Entwurfs eines … Gesetzes zur Änderung des Betreuungsrechts (… Betreu- ungsrechtsänderungsgesetz – … BtÄndG) (Ta- gesordnungspunkt 24) Alfred Hartenbach, Parl. Staatssekretär bei der undesministerin der Justiz: Das Betreuungsrecht ist ein ichtiges Thema, wichtig nicht nur, weil immer mehr enschen davon betroffen sind – sei es, dass für sie elbst eine Betreuerin oder ein Betreuer bestellt ist, sei s, dass Angehörige oder Freunde einer rechtlichen Be- reuung bedürfen –, sondern wichtig auch, weil es um ine ganz elementare staatliche und gesellschaftliche 14866 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 158. Sitzung. Berlin, Freitag, den 18. Februar 2005 (A) ) (B) ) Bei der ersten Lesung dieses Gesetzentwurfs vor knapp einem Jahr hat Bundesministerin Zypries verspro- chen, dass die Bundesregierung beim weiteren Gesetz- gebungsverfahren intensiv mitarbeiten wird. Daran ha- ben wir uns gehalten. Ich danke all denen, die gemeinsam mit uns an diesem Gesetz gearbeitet haben: den Berichterstatterinnen und Berichterstattern der Frak- tionen genauso wie den beteiligten Vertretern der Län- der. Sie alle haben zu diesem tragfähigen Kompromiss beigetragen. Das Ergebnis unserer vielen Gespräche und der zwei umfassenden Sachverständigenanhörungen kann sich sehen lassen. Mit dieser Reform verbessern wir das Betreuungsrecht und machen es zukunftsfähig. Wenn im letzten Jahrzehnt die Zahl der Betreuungen enorm angestiegen ist, dann ist das auch ein Beleg dafür, dass wir mit der Betreuungsrechtsreform von 1992 den richtigen Weg eingeschlagen haben. Für die damals ge- schaffenen Regelungen gibt es einen großen und stetig wachsenden gesellschaftlichen Bedarf. Das Betreuungs- gesetz hat sich dabei als Instrument staatlicher Rechts- fürsorge bewährt. Es ist in den letzten Jahren aber auch Reformbedarf sichtbar geworden. Dabei geht es weniger um den äuße- ren demographischen Wandel als vielmehr um die Bin- nenstruktur des Betreuungsrechts. Außerdem wurde das Betreuungsrecht in immer stärkerem Ausmaß mit Auf- gaben befrachtet, die nichts mit staatlicher Rechtsfür- sorge zu tun haben. Die vom Bundesministerium der Justiz in Auftrag gegebene rechtstatsächliche Untersu- chung hat diese problematischen Entwicklungen gründ- lich und sorgfältig belegt. Das heißt zweierlei. Erstens: Die Berufsbetreuung muss auf den Aufwand zurückgeführt werden, der für die rechtliche Betreuung erforderlich und ausreichend ist. Das schulden wir sowohl denjenigen, die selbst für ihre Betreuungskosten aufkommen, als auch der Staats- kasse, die für die Mittellosen einspringt. Zweitens: Der Verwaltungs- und Verfahrensaufwand muss reduziert werden. Der Entwurf greift den Vorschlag einer Pauschalie- rung der Vergütung und des Auslagenersatzes für Be- rufsbetreuer auf. Wir haben mit dem Inklusivstunden- satz, der Vergütung, Auslagenersatz und Umsatzsteuer enthält, eine Lösung gefunden, die auch den Forderun- gen der Berufsbetreuerinnen und -betreuer nach Erhö- hung ihrer Stundensätze und Berücksichtigung besonde- rer Betreuungssituationen entgegenkommt; und ganz wichtig ist mir, dass die Betreuungsvereine, die einer niedrigeren Umsatzsteuer unterliegen, dadurch gefördert werden. Damit erreichen wir ein ganz wichtiges Ziel: Alle im Betreuungswesen tätigen Personen werden von den auf- wendigen und aus vielerlei Gründen fragwürdigen Ein- zelabrechnungen befreit und können so ihre Arbeit auf das einzig Maßgebliche konzentrieren: auf das Wohl der Betreuten. Die Bundesregierung wird in den nächsten Jahren das Betreuungswesen, insbesondere die Auswirkungen der neuen Pauschalvergütung der Berufsbetreuerinnen und - 1 w b s g u D s v d s g m s d l B B K W s m f d w I r w s b l z W c A E s A w d g m n W n (C (D betreuer genau beobachten und dem Bundestag zum . Juli 2007 einen Bericht vorlegen. Sollten sich Fehlent- icklungen insbesondere bei den für die Betreuten er- rachten Leistungen abzeichnen, werden wir diesen chnell begegnen. Auch die wirtschaftlichen Auswirkun- en der Reform auf die Berufsbetreuer werden wir genau ntersuchen und dort helfen, wo es nötig sein sollte. azu gehört auch die Frage Besteuerung. Sehr zufrieden bin ich, dass der Gesetzentwurf wirk- ame Vorschläge zur weiteren Stärkung der Vorsorge- ollmacht enthält. Es kann nicht genug betont werden, ass mithilfe von Vorsorgevollmachten das Selbstbe- timmungsrecht der betroffenen Menschen am besten ewahrt werden kann. Die Persönlichkeit und Autono- ie der Betroffenen wird gestärkt, da sie nicht fremdbe- timmt, sondern aus eigenem Antrieb eine Regelung für en Vorsorgefall treffen. Zugleich ist damit der erfreu- iche Nebeneffekt verbunden, dass die Bestellung einer etreuerin oder eines Betreuers vermieden wird. Die undesregierung wird hier auch und vor allem mit der reditwirtschaft an weiteren Verbesserungen arbeiten. ir wollen dahin kommen, dass auch die Banken privat- chriftliche Vorsorgevollmachten möglichst unproble- atisch anerkennen. Erste Gespräche sind bereits ge- ührt worden. Ich bin sehr optimistisch, dass wir in iesem Bereich kurzfristig zu guten Lösungen kommen erden. Gerade die Stärkung der individuellen Vorsorge unter nanspruchnahme der Familien- und Generationensolida- ität kann helfen, den demographischen Wandel zu be- ältigen. Dieser Solidaritätsgedanke ist in der Gesell- chaft im Übrigen viel stärker ausgeprägt, als häufig eklagt wird. Das fügt sich in ein insgesamt sehr erfreu- iches Bild: Durch diese Reform bleiben die Grundprin- ipien des Betreuungsgesetzes von 1990 gewahrt: das ohl der Betreuten und die Erhaltung ihrer größtmögli- her Selbstbestimmung. nlage 4 Zu Protokoll gegebene Rede zur Beratung des Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Wirtschaftsplans des ERP- Sondervermögens für das Jahr 2005 (ERP- Wirtschaftsplangesetz 2005) (Tagesordnungs- punkt 26) Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Das RP-Sondervermögen führt zu gigantischen Ergebnis- en. Die Wortwahl ist nicht übertrieben. Dies zeigt der irbus A380. Dieses gigantische Passagierflugzeug urde letztlich zu einem großen Teil über das ERP-Son- ervermögen finanziert. Doch das ERP-Sondervermö- en bringt nicht nur Flieger zum Starten. Das ERP-Sondervermögen ist das wichtigste Instru- ent, der Innovations-, Mittelstands- und Umwelttech- ologieförderung. Alleine 2005 werden mit dem ERP- irtschaftsplan 3,8 Milliarden Euro bereitgestellt. In den euen Bundesländern sind mittlerweile 169 000 Vorha- Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 158. Sitzung. Berlin, Freitag, den 18. Februar 2005 14867 (A) ) (B) ) ben im Bereich Gründung und Festigung von Unterneh- men gefördert worden. Der Aufbau dieser mittelstän- dischen Unternehmen wäre ohne die gezielten Finanzie- rungshilfen häufig nicht möglich gewesen, wie der Subventionsbericht der Bundesregierung herausstreicht. Wir wissen hier alle, dass die Mittelstandskredit-Förde- rung nie wichtiger war als heute, da sich die Banken lei- der mehr und mehr vom Mittelstand entfernt haben. Das ERP-Sondervermögen ist darüber hinaus ein Umweltprogramm: In den letzten zehn Jahren wurden 18 Milliarden Förderkredite alleine für die ERP-Um- weltschutzförderung zugesagt, zum Beispiel für Abfall- wirtschaft, Abwassereinigung, Luftreinigung oder Ener- gieeinsparung. Mit ihrer Hilfe ist die Markteinführung einer Vielzahl von Umwelttechnologien gelungen. Hier- von haben sowohl die Umwelt als auch der Arbeitsmarkt in erheblichem Maße profitiert, vor allem im Osten, in den alleine fast 7 Milliarden flossen. Das ERP-Sondervermögen ist vor allem ein Innova- tionsprogramm. Und es ist das wichtigste Instrument, welches der Bundesregierung für ihre Innovationsoffen- sive zur Verfügung steht; denn es stellt genau dort Kapi- tal zur Verfügung, wo andere das Risiko scheuen. Ohne das ERP-Sondervermögen mit Mut zu Investitionen wäre jede Innovationsoffensive zum Scheitern verurteilt. Ich will das anhand der jüngsten Innovationsbausteine darstellen. Ohne das ERP-Sondervermögen gäbe es keinen Dachfonds für Venture Capital. Ohne diesen Dachfonds würde das Kapital des European Investment Fonds nicht in Deutschland investiert werden. Ohne die Beteiligung des ERP-Sondervermögens gäbe es kaum eine Chance, das Venture-Capital in Deutschland wiederzubeleben. Ich komme zu dem jüngsten Spross, der ERP-Sonder- vermögen-Familie: der ERP-Startfonds: Er wird zu 90 Prozent über das ERP-Sondervermögen finanziert. Dieses war als einziges Vermögen bereit, so viel Geld in die Hand zu nehmen, um Start-ups kozufinanzieren. Selbst die durchführende KfW war nur zu eher symboli- schen 10 Prozent zu bewegen. Ohne das ERP-Sonder- vermögen gäbe es folglich auch keinen Startfonds und somit weit geringere Chancen für junge Technologie- unternehmen, an Geld zu gelangen. Der ERP-Unterausschuss hat nicht nur mutig in die Zukunft investiert; er hat dabei auch das Vermögen er- halten – und das über Jahrzehnte hinweg. Mit diesem Vermögen konnten zugleich Dutzende Milliarden in die Zukunft des Landes investiert werden. Da der ERP-Un- terausschuss eine große Verantwortung für das ERP- Sondervermögen und damit auch für die Zukunft unseres Landes trägt, muss er größten Wert darauf legen, wie das Geld angelegt wird. Hier muss selbstverständlich auch in der Zukunft das Substanzerhaltungsgebot gelten. An- sonsten würden wir Gefahr laufen, in eine Innovations- defensive zu geraten. Der Vertrag mit den USA bietet hierzu eine wichtige Gewährleistung; denn in diesem Vertrag ist die Substanzerhaltung als oberstes Gebot fest- geschrieben. Die Substanzerhaltung spricht übrigens n d d g g v g r t z w c g i A m d n 2 H s m V P t (C (D icht dagegen, dass der Bundesfinanzminister 2 Milliar- en Euro im Haushalt verwenden kann; denn 2 Milliar- en müssen logischerweise nur Beteiligungswerte in leiche Höhe entgegenstehen. Und schon sind zwei Flie- en mit einer Klappe geschlagen: Verringerung der Neu- erschuldung und Substanzerhalt des Sondervermö- ens. Diesen Weg gibt es und wir halten ihn für den ichtigen und den einzigen gehbaren angesichts der in- ernationalen Vertragslage. Neben dem Substanzerhaltungsgebot muss die Effi- ienz im Vordergrund stehen, mit der das Geld angelegt ird. Folgerichtig muss wie bei jeder Geldanlage vergli- hen werden, was der Markt anbietet. Wer das beste An- ebot macht, soll dann auch den Zuschlag erhalten. Dies st ein selbstverständliches Vorgehen. nlage 5 Amtliche Mitteilungen Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben itgeteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 er Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den achstehenden Vorlagen absieht: Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit – Unterrichtung durch die Bundesregierung Umweltradioaktivität und Strahlenbelastung im Jahr 2003 – Drucksachen 15/3889, 15/4086 Nr. 1 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über den Verhandlungs- fortschritt bezüglich der EG-Verordnung über die Ver- bringung von Abfällen und der Weiterentwicklung der europäischen Abfallpolitik – Drucksachen 15/3890, 15/4009 Nr. 9 – Ausschuss für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über die deutsche huma- nitäre Hilfe im Ausland 1998 bis 2001 – Drucksache 14/3891 – (Berichtigung: Die in der Amtlichen Mitteilung vom 8. Januar 2005 vom Ausschuss für Menschenrechte und umanitäre Hilfe mitgeteilte Kenntnisnahme auf Druck- achen 15/3891, 15/4086 Nr. 2 ist hinfällig.) Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben itgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden EU- orlagen bzw. Unterrichtungen durch das Europäische arlament zur Kenntnis genommen oder von einer Bera- ung abgesehen hat. Auswärtiger Ausschuss Drucksache 15/4567 Nr. 1.5 Drucksache 15/4567 Nr. 1.13 14868 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 158. Sitzung. Berlin, Freitag, den 18. Februar 2005 (A) (C) (B) (D) Innenausschuss Drucksache 15/3779 Nr. 1.39 Drucksache 15/3779 Nr. 1.53 Rechtsausschuss Drucksache 15/4458 Nr. 2.8 Finanzausschuss Drucksache 15/4458 Nr. 2.25 Ausschuss für Wirtschaft und Arbeit Drucksache 15/4296 Nr. 1.1 Drucksache 15/4296 Nr. 1.2 Drucksache 15/4296 Nr. 1.6 Drucksache 15/4296 Nr. 1.9 Drucksache 15/4296 Nr. 1.10 Drucksache 15/4296 Nr. 1.18 Drucksache 15/4458 Nr. 2.1 Drucksache 15/4458 Nr. 2.10 Drucksache 15/4458 Nr. 2.13 Drucksache 15/4458 Nr. 2.17 Drucksache 15/4458 Nr. 2.23 Drucksache 15/4567 Nr. 1.1 Drucksache 15/4567 Nr. 1.16 Ausschuss für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft Drucksache 15/4567 Nr. 1.14 Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Drucksache 15/3403 Nr. 1.3 Drucksache 15/4458 Nr. 2.7 Drucksache 15/4567 Nr. 1.10 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung Drucksache 15/979 Nr. 2.33 Drucksache 15/1153 Nr. 2.22 Drucksache 15/2519 Nr. 2.49 Drucksache 15/3403 Nr. 2.86 Drucksache 15/3403 Nr. 2.89 Drucksache 15/3696 Nr. 2.30 Drucksache 15/3779 Nr. 1.74 Drucksache 15/3779 Nr. 1.113 Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 15/3876 Nr. 1.8 158. Sitzung Berlin, Freitag, den 18. Februar 2005 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3 Anlage 4 Anlage 5
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Norbert Lammert


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Die Sitzung ist eröffnet. Ich wünsche Ihnen allen ei-

    nen guten Tag und uns gute Beratungen.
    Ich rufe die Tagesordnungspunkte 22 a und 22 b so-

    wie den Zusatzpunkt 8 auf:
    22 a) Erste Beratung des von den Fraktionen der SPD

    und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN einge-
    brachten Entwurfs eines Gesetzes zur Stärkung
    der gesundheitlichen Prävention
    – Drucksache 15/4833 –
    Überweisungsvorschlag:
    Ausschuss für Gesundheit und Soziale Sicherung (f)

    Innenausschuss
    Sportausschuss
    Rechtsausschuss
    Ausschuss für Wirtschaft und Arbeit
    Ausschuss für Verbraucherschutz, Ernährung und
    Landwirtschaft
    Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
    Haushaltsausschuss gemäß § 96 GO

    b) Beratung des Antrags der Abgeordneten Detlef
    Parr, Dr. Dieter Thomae, Dr. Heinrich L. Kolb,
    weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP
    Prävention und Gesundheitsförderung als in-

    A
    n

    d

    S
    P

    Redet
    dividuelle und gesamtgesellschaftliche Auf-
    gabe
    – Drucksache 15/4671 –
    Überweisungsvorschlag:
    Ausschuss für Gesundheit und Soziale Sicherung (f)

    Innenausschuss
    Sportausschuss
    Rechtsausschuss
    Ausschuss für Wirtschaft und Arbeit
    Ausschuss für Verbraucherschutz, Ernährung und
    Landwirtschaft
    Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
    Ausschuss für Tourismus

    ZP 8 Beratung des Antrags der Abgeordnet
    Widmann-Mauz, Verena Butalikakis
    Brüning, weiterer Abgeordneter und d
    der CDU/CSU

    (C (D ung 8. Februar 2005 0 Uhr Prävention als gesamtgesellschaftliche Aufgabe umfassend, innovativ und unbürokratisch gestalten – Drucksache 15/4830 – Überweisungsvorschlag: Ausschuss für Gesundheit und Soziale Sicherung Innenausschuss Sportausschuss Rechtsausschuss Finanzausschuss Ausschuss für Wirtschaft und Arbeit Ausschuss für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Haushaltsausschuss Nach einer interfraktionellen Vereinbarung ist für die ussprache eine Stunde vorgesehen. – Dazu höre ich keien Widerspruch. Dann können wir das so beschließen. Ich eröffne die Aussprache. Das Wort hat zunächst ie Bundesministerin Ulla Schmidt. Ulla Schmidt, Bundesministerin für Gesundheit und oziale Sicherung: Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! rävention ist ein Anliegen aller im Bundestag vertrete ext nen Fraktionen. Deswegen müsste es gelingen, dass der vorliegende Gesetzentwurf die Zustimmung des gesamten Bundestages erhält. Es ist ja nicht so, als gäbe es in Deutschland nicht bereits Prävention. Sie lebt heute von vielen vorbildlichen Projekten in Betrieben, Verwaltungen und Sportvereinen. Prävention ist bei uns schon zu Hause; aber so, wie sie heute organisiert ist, reicht sie nicht aus. Der vorliegende Gesetzentwurf eröffnet die Möglichkeit, Prävention wirklich in unseren Alltag einziehen zu lassen, werden zu lassen wie die „Tagesschau“, , tlef Parr [FDP]: Grüner Tee?)


    (Beifall bei der SPD)


    (Beifall bei der SPD)

    en Annette
    , Monika
    er Fraktion

    sie so alltäglich
    den grünen Tee


    (De Bundesministerin Ulla Schmidt Kaffee am Morgen, das Jobticket oder den Wetterbericht. Alle sollen die Chance erhalten und auch ergreifen, in ihrem Viertel, ihrem Stadtteil, im Betrieb, im Kindergarten oder in der Schule etwas für sich zu tun, damit es ihnen besser geht. Jedem Einzelnen soll es besser gehen. Denn Krankheiten zu vermeiden, das ist vor allen Dingen etwas für die Menschen selber. Ein Mensch, der gesund ist, hat auch viel Kraft; es geht ihm besser und das sollten wir fördern. (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)





    (A) )


    (B) )


    Liebe Kolleginnen und Kollegen, wir wollen, dass
    zum Beispiel Eltern, die sich Sorgen machen, weil ihre
    Kinder übergewichtig sind, Anleitung bekommen, dass
    sie Beratung und Hilfe erhalten. Auch das ist Präven-
    tion. Wir wollen die Kindergärten und Schulen in ihrem
    Bemühen um mehr Bewegung und gesunde Ernährung
    unterstützen. Gesund ernährt lernt es sich besser; ge-
    sunde Ernährung schafft größere Lebenschancen für die
    Kinder, weil sie dadurch für das zukünftige Leben ge-
    stärkt werden.

    Auch in die Häuser für Seniorinnen und Senioren, in
    denen das bisher noch nicht der Fall ist – in vielen Häu-
    sern gibt es das schon –, soll fachlich gute Anleitung zur
    vernünftigen Bewegung und gesünderen Ernährung ein-
    ziehen. Gesund alt werden bedeutet gewonnene Lebens-
    jahre für jeden Einzelnen.

    Die Sportvereine sollen ermutigt werden, noch mehr
    auf Prävention zu setzen, ihre Angebote auszuweiten,
    Trainer und Betreuer zu schulen, damit wir alle uns ge-
    sünder und wohler fühlen können.

    Ich denke aber auch an die vielen Unternehmenslei-
    tungen – ich hatte gestern eine Veranstaltung mit Be-
    triebsräten von großen Unternehmen –, die bisher nicht
    genug getan haben und jetzt vielleicht neue Anstöße be-
    kommen, gemeinsam mit den Betriebsräten, mit den
    Krankenkassen und mit Medizinern über entsprechende
    Angebote in den Betrieben zu reden, Programme für die
    Beschäftigten einzuführen und zu evaluieren sowie zu
    lernen, dass Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die
    sich wohl fühlen, denen es gut geht, bei denen Rückener-
    krankungen und Schmerzen vermieden werden, damit
    auch eine wesentliche Grundlage für Leistungsfähigkeit,
    Kreativität und ein gutes Miteinander haben.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Ein Punkt ist mir auch angesichts vieler Diskussionen
    mit den Selbsthilfeorganisationen in unserem Lande
    besonders wichtig: Mit diesem Gesetzentwurf wird end-
    lich die Arbeit der Selbsthilfe gestärkt. Die Selbsthilfe
    ist einer der wesentlichen Faktoren nicht nur im Bereich
    der primären Prävention, sondern auch in den Bereichen
    der sekundären und tertiären Prävention. Die Selbsthilfe-
    organisationen beraten Menschen, die krank sind, sie lei-
    ten sie an, beraten auch deren Familien und sorgen dafür,
    dass eine Krankheit, wenn sie ausgebrochen ist, nach
    Möglichkeit nicht zu weiteren Krankheiten führt. Wir
    sorgen dafür, dass das Geld, das die Krankenkassen für
    die Förderung und Finanzierung der Selbsthilfe ausge-

    b
    H
    b

    z
    I
    s
    i
    e
    d
    d
    M

    b
    K
    d
    A
    n

    d
    d
    d
    d
    w
    m
    c
    b
    t

    g
    G
    d
    h
    n
    h
    w
    s
    t
    a
    n
    e
    M
    k

    U
    m
    m
    w
    E
    L
    v

    v
    i
    s
    s

    (C (D en sollten, endlich dort ankommt und dass nicht die älfte davon bei den Krankenkassen verbleibt, wie das isher der Fall gewesen ist. (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Prävention ist eine Sache für alle. Das Ziel, gesünder
    u werden und gesünder zu leben, soll gefördert werden.
    ch hoffe, dass wir mit den Regelungen, die wir gemein-
    am mit den Ländern auf den Weg bringen, wirklich viel
    n Bewegung setzen, dass vor allen Dingen gute Anstöße
    ntwickelt werden, um an diejenigen heranzukommen,
    ie man normalerweise mit keinem Angebot auch der in-
    ividuellen Prävention erreicht. Hierbei geht es um viele
    enschen, die vielleicht noch vor dem Fernsehapparat
    Tor!“ rufen, die aber nicht viel für sich tun, um ihr Le-
    en zu verbessern. Es geht hierbei aber auch um viele
    inder und um viele ältere Menschen, die bisher von
    en Gesundheitskampagnen kaum erreicht werden.
    uch das wollen wir ändern und wirklich einen Schritt
    ach vorne machen.
    Diesem Gesetzentwurf sind viele enge Beratungen in

    er Koalition, aber auch Beratungen mit den Bundeslän-
    ern, egal ob unionsregiert oder SPD-regiert, und mit
    en Sozialversicherungen vorausgegangen. Angesichts
    er zahlreichen Partner, die an den Beratungen beteiligt
    aren, ist der vorliegende Gesetzentwurf das, was wir
    omentan mit der Zustimmung aller – der Sozialversi-
    herungsträger, aber auch der Länder – auf den Weg
    ringen können. Ich möchte allen für die gute Koopera-
    ion und Vorbereitung danken.
    Ich bin fest davon überzeugt, dass wir mit dem vorlie-

    enden Gesetzentwurf einen Teil der Zukunft unseres
    esundheitswesens beschreiben: Wir leiten einen Para-
    igmenwechsel ein; denn Prävention, Behandlung, Re-
    abilitation und Pflege stehen künftig gleichrangig
    ebeneinander. Sie bilden vier Säulen unseres Gesund-
    eitswesens. Der Gesetzentwurf ist der Start einer Ent-
    icklung mit dem Ziel, dass wir nicht nur immer dann
    ehr viel Geld ausgeben, wenn eine Krankheit aufgetre-
    en ist oder sich verschlimmert hat, sondern dass wir
    uch Geld dafür ausgeben, dass Krankheiten erst gar
    icht entstehen oder dass sich Krankheiten, wenn sie
    ntstanden sind, nicht weiter verschlimmern, damit die
    enschen ein Stück an Lebensqualität zurückgewinnen
    önnen.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    nser Gesundheitswesen wird mit der neuen Bestim-
    ung, dass Prävention vor Behandlung gesetzt werden
    uss, zu einem modernen Gesundheitssystem weiterent-
    ickelt. Wir schließen damit zu anderen Ländern in
    uropa auf, die – wie zum Beispiel die skandinavischen
    änder – bereits gute Erfolge mit gesundheitlicher Prä-
    ention erzielt haben.
    Bisher hat sich von den Sozialversicherungszweigen

    or allen Dingen die gesetzliche Krankenversicherung
    n der Prävention engagiert. Das geschah nicht so umfas-
    end, wie wir alle es gerne gehabt hätten; aber die ge-
    etzlichen Krankenversicherungen waren diejenigen, die






    (A) )



    (B) )


    Bundesministerin Ulla Schmidt

    bisher Geld in die Hand genommen und Engagement ge-
    zeigt haben. Künftig sollen sich auch die Rentenversi-
    cherung, die Unfallversicherung und die Pflegeversiche-
    rung an der Finanzierung der Verhütung von
    Krankheiten beteiligen, da auch sie von präventiven
    Maßnahmen profitieren. Ich hoffe, dass es uns im Laufe
    der Beratungen gelingen wird, auch die Bundesagentur
    für Arbeit in die gemeinsame Aufgabe der Prävention
    einzubeziehen. Alle tragen in diesem Bereich eine Ver-
    antwortung und alle müssen diese Verantwortung ge-
    meinsam wahrnehmen.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Jährlich soll insgesamt eine viertel Milliarde Euro für
    präventive Maßnahmen verwendet werden. 80 Prozent
    davon sollen für individuelle Präventionsangebote oder
    für Angebote zur Prävention in den verschiedenen Le-
    benswelten verwendet werden. Der Rest soll für Modell-
    vorhaben, Kampagnen und viele andere Dinge, die man
    zusätzlich auf den Weg bringen muss, um die Menschen
    für unser Vorhaben zu begeistern, aufgewendet werden.
    Experten schätzen, dass man durch einen Ausbau der
    Präventionsmaßnahmen in den Bereichen Krankheits-
    kosten und krankheitsbedingte Ausfallkosten langfristig
    Einsparungen in Höhe von mehr als 6 Milliarden Euro
    erzielen kann.

    Wir alle wissen, dass in einer Gesellschaft des länge-
    ren Lebens das, was der Einzelne für seine Gesundheit
    aufbringen muss, nicht weniger werden kann. Wenn wir
    wollen, dass die Menschen am medizinischen Fortschritt
    teilhaben können, ist das nicht aus der Portokasse zu be-
    zahlen. Angesichts dieser Tatsachen müssen wir wirk-
    lich alles tun, um dort Einsparungen vorzunehmen, wo
    sie vorgenommen werden können, zumal wenn sie den
    Menschen gleichzeitig ein Mehr an Lebensqualität brin-
    gen. Es ist höchste Zeit, alles Erforderliche auf den Weg
    zu bringen, damit die Prävention als nationale Aufgabe
    in der Form starten kann, wie wir es wollen.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Lassen Sie mich an dieser Stelle etwas zur privaten
    Krankenversicherung sagen. Ich bedaure es sehr, dass
    mir die gesetzliche Grundlage fehlt, um die privaten
    Krankenversicherungen zur Mitfinanzierung heranzuzie-
    hen: Es kann auf Dauer nicht sein, dass in den Kinder-
    gärten und Schulen Angebote zur Prävention in den Be-
    reichen Ernährung und Bewegung sowie Angebote zur
    Zahnprophylaxe gemacht werden, bei denen sich die pri-
    vaten Krankenversicherungen außen vor halten, wäh-
    rend die gesetzlich Krankenversicherten auch für die
    Kinder der privat Versicherten zahlen müssen.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Deshalb sollte es unser gemeinsames Anliegen sein,
    die privaten Krankenversicherungen in die Pflicht zu
    nehmen, damit sie sich auf diesem Gebiet anteilmäßig
    ebenso wie die gesetzlichen Krankenversicherungen an
    den Kosten beteiligen.

    D
    3
    u
    g
    a

    s
    c
    A
    k

    j
    n
    v
    s
    r
    D
    d
    d
    s
    w
    d
    g

    k
    s
    d
    S
    u
    t
    m
    A

    s
    s
    m
    z
    d
    I
    l

    G
    d
    S
    e
    w
    b
    m
    r

    t
    s
    B
    u
    G

    (C (D as Angebot der privaten Krankenversicherungen, ,5 Millionen Euro, davon 3,4 Millionen für die BZgA nd 100 000 Euro für die Aidsprophylaxe, zur Verfüung zu stellen, ist zwar honorig; es reicht aber nicht us. Das sollten wir in der Öffentlichkeit deutlich sagen. (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    (Erika Lotz [SPD]: So ist es!)


    Prävention ist um so erfolgreicher, je einfacher sie
    ich darstellt und je einfacher wir die Menschen errei-
    hen. Wir brauchen keine großen Botschaften. Einfache
    ussagen wie „Lass den Fahrstuhl stehen! Geh zu Fuß!“
    önnen eine ganze Menge erreichen.
    Die verschiedenen Präventionsmaßnahmen müssen

    edoch zusammengeführt werden. Damit die verschiede-
    en Maßnahmen, die es überall gibt, effektiv und sinn-
    oll sind, braucht man einen roten Faden, an dem sie
    ich ausrichten. Deswegen werden die Sozialversiche-
    ungszweige gemeinsame Präventionsziele erarbeiten.
    adurch können die Mittel effizient dort eingesetzt wer-
    en, wo sie den größten Nutzen stiften. Wir wollen, dass
    as Geld nur für Maßnahmen ausgegeben wird, die tat-
    ächlich mehr Nutzen bringen und die wirksam sind. Wir
    ollen, dass der Nutzen nachgewiesen wird. Wir wollen,
    ass die Qualität gesichert ist. Deswegen legt der vorlie-
    ende Gesetzentwurf hierfür verbindliche Kriterien fest.
    Damit nachhaltige Veränderungen bewirkt werden

    önnen, ist eine verbesserte Zusammenarbeit und Ab-
    timmung auf Bundesebene notwendig. Deswegen wer-
    en wir auf der Bundesebene unter Mitwirkung der
    ozialversicherungszweige eine Stiftung „Prävention
    nd Gesundheitsförderung“ gründen, die die Erarbei-
    ung von Präventionszielen, die Ausarbeitung der ge-
    einsamen Qualitätsstandards sowie Informations- und
    ufklärungsarbeit durch Präventionskampagnen leistet.
    Wir wollen, dass in regelmäßigen Abständen Rechen-

    chaft über das Erreichte abgelegt wird und dass festge-
    tellt wird, wo Verbesserungen vorgenommen werden
    üssen. Wir werden die gesamte Fachkraft der Bundes-
    entrale für gesundheitliche Aufklärung, aber auch
    as Expertenwissen, zum Beispiel des Robert-Koch-
    nstituts, zur Verfügung stellen, damit wir, auch das Par-
    ament, valide Aussagen erhalten.
    Liebe Kolleginnen und Kollegen, Prävention ist eine
    emeinschaftsaufgabe. Sie verbindet Eigeninitiative auf
    er einen Seite mit Gemeinschaftssinn auf der anderen
    eite. Ich bin davon überzeugt: Daraus kann und muss
    in großes Projekt werden. Denn Prävention führt – das
    erden die Menschen merken – zu einem besseren Le-
    en, zu mehr Lebensqualität und damit zu vielem, was
    an im Leben nur machen kann, wenn bestimmte Vo-
    aussetzungen vorhanden sind.
    Man darf ein Weiteres nicht unterschätzen: Präven-

    ion ist eine wichtige Voraussetzung dafür, in einer Ge-
    ellschaft des längeren Lebens auch unter veränderten
    edingungen bis in das hohe Alter Innovationsfähigkeit
    nd Produktivität zu erhalten. Damit schaffen wir die
    rundlagen dafür, dass in diesem Lande auch in zehn,






    (A) )



    (B) )


    Bundesministerin Ulla Schmidt

    20 oder 30 Jahren Wettbewerbsfähigkeit und die Fähig-
    keit, Wohlstand zu wahren und zu schaffen, erhalten
    bleiben.

    Liebe Kolleginnen und Kollegen von der CDU/CSU,
    sich in Reden zur Prävention zu bekennen ist schön,
    reicht aber nicht.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)

    Ich kann Sie nur auffordern: Schließen Sie sich unserem
    Vorhaben und dem, was die von Ihnen regierten Länder
    eingebracht haben, an! Sich zu bewegen ist angesagt.
    Blockieren Sie nicht! Machen Sie mit, anstatt mies zu
    machen! Das ist gelebte Prävention. Ich möchte, dass
    auch Sie davon profitieren.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Das Wort hat nun die Kollegin Annette Widmann-

Mauz, CDU/CSU-Fraktion.

(Beifall bei der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Annette Widmann-Mauz


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen!

    Liebe Kollegen! Frau Ministerin, wir bewegen uns
    gerne. Sie fordern zwar von anderen Bewegung. Wenn
    es aber um die eigene Verantwortung, insbesondere um
    die finanzielle Verantwortung, geht, dann verlangen Sie
    nur von denjenigen Bewegung, die Beiträge in die Sozi-
    alversicherungen zahlen.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Sie sollten in den Spiegel schauen, wenn Sie Vorwürfe
    machen.

    Schön ist es, um die Kranken besorgt zu sein, ihrer
    Gesundheit wegen; viel schöner ist es aber, für die
    Gesunden besorgt zu sein, ihres Nichtkrankseins
    wegen.

    Diese Erkenntnis von Hippokrates ist zweieinhalbtau-
    send Jahre alt und wir haben sie noch immer nicht verin-
    nerlicht.

    In Deutschland ist jeder Zweite übergewichtig. Jeder
    Vierte hat Herz-Kreislauf-Probleme und Millionen kla-
    gen über Rückenschmerzen. Besonders erschreckend ist,
    dass gerade viele Kinder bereits heute an Alterskrank-
    heiten wie Herzschwäche, Diabetes oder Osteoporose
    leiden, weil sie einfach zu dick sind und sich falsch er-
    nähren. Man wagt kaum, sich vorzustellen, dass uns
    diese Generation in ein paar Jahren über die ersten Wel-
    len des demographischen Wandels tragen soll, wo ihnen
    schon heute die Puste ausgeht.

    Die Krankenkassen befürchten gerade im Hinblick
    auf Diabetes bei Kindern Behandlungskosten in Milliar-
    denhöhe. Dabei wären viele dieser Krankheiten ver-
    meidbar. Wer hat nicht schon einmal, wenn er ein Rü-
    ckenleiden hatte, selber die Erfahrung gemacht, wie
    hilfreich zum Beispiel ein Keilkissen auf dem Bürostuhl

    o
    V

    d
    r

    W
    d
    a
    S
    d
    t
    M
    P

    G
    t
    v
    G
    k
    f

    R
    c
    b
    B
    K
    a
    B

    s
    A
    g
    f
    s
    A
    w

    s
    E
    b

    M
    S
    S
    le
    O
    I
    d

    g
    R
    te
    h
    d
    l

    (C (D der Wirbelsäulengymnastik sein kann? Er hat dann eine orstellung von Prävention. Das Problem ist nur, dass zwischen dem Wissen und em entsprechenden Verhalten eine Riesenlücke in unseer Gesellschaft klafft. ährend die einen gesunder Ernährung, Bewegung, em Nordicwalking, Sport oder dem Jane-Fonda-Wahn nhängen, hängen die anderen, die ihren inneren chweinehund zum besten Freund gemacht haben, mit en entsprechenden Getränken und Ernährungsproduken lieber auf dem Sofa vor der Glotze herum. Diese enschen müssen wir erreichen. Deshalb ist uns der räventionsgedanke so wichtig. Wir wissen, dass die Stärkung der Prävention und der esundheitsförderung zur Vermeidung von Krankheien und zur Erhaltung der Gesundheit eine sinnvolle Inestition in die Zukunft ist. Sie verbessert nicht nur die esundheit, die Lebensqualität und die Leistungsfähigeit der Menschen. Nein, sie mindert auch die künftigen inanziellen Belastungen unseres Gesundheitswesens. Deshalb hat die Union die Prävention bereits in ihrer egierungsverantwortung ernst genommen und entsprehende Maßnahmen umgesetzt. Wer kennt nicht den lieen Doktor mit der großen Zahnbürste in der Schule, das onusheft für den regelmäßigen Zahnarztbesuch oder rebsfrüherkennungsuntersuchungen? Wir müssen heute lso nicht bei null anfangen, sondern können auf bereits estehendem aufbauen. Bereits in der letzten Legislaturperiode hat sich un ere Fraktion intensiv mit diesem Thema beschäftigt und nträge gestellt. Auch bei den Kompromissverhandlunen zur Gesundheitsreform hat sich die Union nicht nur ür die Einführung von Bonusprogrammen bei den geetzlichen Krankenkassen, also dafür, dass finanzielle nreize für gesundheitsbewusstes Verhalten gegeben erden, stark gemacht, ondern sie hat maßgeblich mit dafür gesorgt, dass die rarbeitung eines Präventionsgesetzes überhaupt vereinart wurde. Es ist nur schade, Frau Schmidt – Sie haben das heute orgen mit freundlichen Worten umschrieben; aber der achverhalt ist deshalb nicht besser geworden –, dass ie im Gegensatz zu den Kompromissverhandlungen des tzten Sommers hier auf die Kompetenz der größten ppositionsfraktion einfach verzichtet haben. Ich sage hnen: Das ist nicht nur schlechter politischer Stil, sonern schlichtweg dumm. Der vorliegende Gesetzentwurf enthält eine Reihe uter Ansätze. Er ist ein erster Schritt in die richtige ichtung. Derzeit ist festzustellen, dass es einen Flickenppich an Maßnahmen gibt. Deshalb sind bundeseineitliche Kriterien, Ziele und Qualitätsstandards durch ie Stiftung „Prävention“ sinnvolle Maßnahmen. Erfreuich ist auch, dass eine Begriffsvereinheitlichung statt Annette Widmann-Mauz findet und dass die Berichterstattung von Bund, Ländern und Sozialversicherungsträgern eingeführt wird, durch die auch die entsprechende Öffentlichkeit hergestellt wird. Trotz dieser positiven Ansätze gibt es aber auch wesentliche Punkte, die zu grundsätzlicher Kritik Anlass geben und eine vorbehaltlose Zustimmung untersagen. Es kann nicht übersehen werden, dass Sie Ihrem eigentlichen Ziel – Ihre Ziele haben Sie heute erneut mehrfach genannt –, Prävention als gesamtgesellschaftliche und ganzheitliche Aufgabe wahrzunehmen, nicht nachkommen; sie verfehlen dieses Ziel. „Gesamtgesellschaftlich“ heißt doch, dass Prävention alle erreichen muss und dass sich deshalb auch alle Bevölkerungsgruppen an dieser Aufgabe beteiligen müssen, auch bzw. vor allem finanziell. „Ganzheitlich“ heißt doch, dass diese Aufgabe alle Formen der Prävention erfasst und sich nicht nur auf eine Form, die Primärprävention, beschränken kann. Gerade angesichts der wirtschaftlichen Rahmenbe dingungen und der dramatischen Finanzlage unserer Sozialkassen ist eine alleinige Finanzierung der Prävention durch die Sozialversicherungen im Grunde ein beschäftigungspolitischer Sündenfall. Sind der Kanzler und sein Kabinett nicht angetreten, um mehr Arbeitsplätze zu schaffen, indem sie die Beitragssätze der Sozialversicherungen senken? Sie, Frau Schmidt, haben die Kassen noch vor kurzem mit dem Ziel, die Lohnnebenkosten zu senken, geradezu genötigt. Da kann ich nur sagen: Die „FAZ“ kommentiert richtig, wenn sie schreibt, dass dieses Präventionsgesetz Ihre Argumentation als doppelbödig entlarvt. (Ulla Schmidt, Bundesministerin: Wenn Sie das nicht verstehen, kann ich es nicht ändern!)


    (Ute Kumpf [SPD]: Das stimmt!)


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    (Beifall bei der CDU/CSU)





    (A) )


    (B) )


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Um nicht missverstanden zu werden, sage ich: Wir
    sehen in der Prävention eine sinnvolle Investition in die
    Zukunft. Aber jede Investition muss finanzierbar sein
    und darf nicht ausschließlich von den Beitragszahlern
    der gesetzlichen Krankenversicherung finanziert wer-
    den.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Der kleine Mann darf doch nicht immer der Lastesel der
    Nation sein.


    (Ute Kumpf [SPD]: Wer zahlt denn die Steuern? – Peter Dreßen [SPD]: Steuererhöhungen nützen auch nichts!)


    Auch wenn Sie es nicht mehr sind – wir verstehen uns
    nach wie vor als Sachwalter der Beitragszahlerinnen und
    Beitragszahler.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    Während die gesetzliche Krankenversicherung

    180 Millionen Euro, also den größten Anteil der Präven-
    tionskosten, schultert, müssen die Renten- und Pflege-
    versicherung erstmals, also zusätzlich, eine Summe von

    in
    K
    g
    M
    la
    d
    a

    d
    w

    r
    B
    e
    s

    D

    d
    m
    a
    R
    m
    f
    u
    s

    c
    v
    s
    s
    F
    K
    z
    v
    s
    s
    h
    W
    S
    z

    s
    b
    k
    ü
    f
    m
    K
    m
    d

    (C (D sgesamt 50 Millionen Euro für die Vermeidung von rankheiten bereitstellen. Wer allerdings weiß, dass die esetzliche Rentenversicherung nur noch über liquide ittel verfügt, um die derzeitigen Renten sechs Tage ng zu finanzieren, der muss sich bewusst sein: Wenn ie Rentenversicherung 40 Millionen Euro zusätzlich ufbringen muss, ann muss dieser Betrag an anderer Stelle eingespart erden. Meine Damen, meine Herren, es kann nicht in unse em Interesse sein, dass der Brummifahrer mit kaputter andscheibe in Zukunft keine medizinische Reha mehr rhält, weil mit seinem Beitrag die präventive Rückenchulung seines Chefs finanziert wird. (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU – Ute Kumpf [SPD]: Das ist ja ganz schön falsch! – Erika Lotz [SPD]: Jetzt überziehen Sie aber! – Peter Dreßen [SPD]: Das ist doch nicht wahr! – Weiterer Zuruf von der SPD: Das ist doch an den Haaren herbeigezogen!)


    (Peter Dreßen [SPD]: 40 Milliarden Euro!)


    ie Problemlage bei der Pflegeversicherung ist ähnlich.
    Frau Schmidt, Sie haben vollmundig erzählt, dass Sie

    ie Bundesagentur für Arbeit einbinden wollen. Da
    uss die Frage schon gestattet sein, warum die Bundes-
    gentur im Gegensatz zur Pflegeversicherung und zur
    entenversicherung aus der Finanzierung herausgenom-
    en worden ist. Was für den einen recht ist, muss doch
    ür den anderen nur billig sein. Oder hatten die Renten-
    nd die Pflegeversicherung im Kabinett nur weniger
    tarke Fürsprecher? Das kann es ja wohl nicht sein.
    Nochmals: Prävention ist eine gesamtgesellschaftli-

    he Aufgabe. Eine finanzielle Beteiligung von allen, also
    on Bund, Ländern und Kommunen, ist in diesem Ge-
    etzentwurf aber nicht vorgesehen. Ein Präventionsge-
    etz, wie wir es verstehen, darf am Ende aber nicht zum
    reibrief für den Staat werden, sich wieder einmal auf
    osten der Sozialversicherungsträger und damit letztlich
    ulasten der Betriebe und der Arbeitnehmer noch weiter
    on seinen originären Aufgaben zurückzuziehen. Ver-
    chiebebahnhöfe – liebe Kolleginnen und Kollegen, das
    age ich an alle Fraktionen in diesem Haus gewandt –
    aben wir doch in der Vergangenheit genug veranlasst.
    ir können so nicht weitermachen. Es muss endlich
    chluss damit sein, die Steuerhaushalte zulasten der So-
    ialhaushalte zu bedienen.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Erika Lotz [SPD]: Wer in diesem Hause wollte denn Steuersenkungen?)


    Ein weiteres Manko bei diesem Gesetzentwurf be-
    teht darin, dass Sie sich nur auf eine Präventionsform
    eziehen, nämlich auf die Vorbeugung einer Erkran-
    ung, die Primärprävention. Ihr Gesetzentwurf sagt
    berhaupt nichts zu Früherkennungsmaßnahmen, Imp-
    ungen, Kindervorsorgeuntersuchungen oder Maßnah-
    en zur Vermeidung der Verschlimmerung bestehender
    rankheiten. Zu Recht bemängelt die Bundesärztekam-
    er die fehlende Verzahnung der Primärprävention mit
    en anderen Präventionsformen.






    (A) )



    (B) )


    Annette Widmann-Mauz

    Als weiteres Problem kommt hinzu, dass Sie denjeni-

    gen, die in der Vergangenheit ihrer gesetzlichen Aufgabe
    gemäß § 20 SGB V, Primärprävention durchzuführen,
    vorbildlich nachgekommen sind, jetzt teilweise den Bo-
    den unter den Füßen wegziehen: indem Sie ihnen bis zu
    60 Prozent der bisherigen Mittel vorenthalten. Das kann
    doch nicht unser Ziel sein, das kann doch nicht in unse-
    rem Interesse sein. Denn Sie zerstören damit bewährte
    bestehende Strukturen. Bei Ihnen ist wieder einmal der
    Fleißige der Dumme.


    (Widerspruch bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Was für einen bürokratischen Aufwand Sie betreiben,
    wird zum Beispiel an den Regelungen zur Stiftung und
    zu den Verfahren deutlich. Eine Vielzahl neuer Gremien
    wird geschaffen: Vorstand, Stiftungsrat, Kuratorium,
    Wissenschaftlicher Beirat oder weitere gemeinsame Ent-
    scheidungsgremien, Koordinierungsausschüsse – ein er-
    heblicher, ein gigantischer Abstimmungsaufwand ist
    notwendig. Dass dieses nicht nur die verquere Ansicht
    der Opposition ist, bestätigen die Äußerungen Ihres ei-
    genen Justizministeriums: Das Regelungsgebilde erwe-
    cke den Eindruck – ich zitiere –,

    dass der zusätzliche bürokratische Aufwand den
    vermeintlichen Nutzen bei weitem überwiegen
    wird.

    Das kann man doch nicht einfach ignorieren.

    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeord neten der FDP)

    Wir haben unsere Bedenken in unserem Antrag zu-

    sammengefasst. Wir nehmen die Kritik der Kassen, der
    Rentenversicherung, der Ärzteschaft, der Arbeitgeber-
    verbände und auch der Sozialverbände ernst; wir befin-
    den uns mit unserer Haltung zu diesem Gesetzentwurf
    damit in bester Gesellschaft. Dass es Äußerungen von
    Kolleginnen der SPD-Fraktion gibt, denen der Gesetz-
    entwurf ebenfalls noch nicht weit genug geht, unter-
    streicht unsere Haltung.

    Auch wenn die Bundesregierung über ein Jahr für die
    Vorlage ihres Präventionsgesetzes gebraucht hat, wird
    noch einmal nachzusitzen sein und der Gesetzentwurf
    gründlich überarbeitet werden müssen. Auch hier gilt:
    Qualität geht vor Schnelligkeit. Ich sage ganz bewusst:
    Eine Wagenburgmentalität, wie Sie sie derzeit an den
    Tag legen, ist bei diesem Thema überhaupt nicht ange-
    bracht. Die kommende Anhörung und insbesondere die
    Ausschussberatungen bieten uns jetzt die Chance für
    eine sachliche Diskussion, auch über die Parteigrenzen
    hinweg. Wir von der Union bekennen uns nachdrücklich
    zum Präventionsgedanken. Uns darf nicht nur die öko-
    nomische, sondern uns muss auch die ethische Sicht der
    Prävention sehr wichtig sein. Denn nur ein Gesund-
    heitswesen, das die Menschen gesund erhält, statt sich
    im Kurieren von Krankheiten zu erschöpfen, hat seinen
    Namen auch wirklich verdient.

    Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeord neten der FDP)


    B

    g
    u
    a
    s


    G
    h
    t
    v
    h
    K
    v
    w
    d
    s

    f

    w

    is
    P
    te
    z
    je
    E
    r
    d
    m
    f
    f
    s
    w

    le
    E
    d
    li
    b

    (C (D Nächste Rednerin ist die Kollegin Birgitt Bender, ündnis 90/Die Grünen. Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Man laubt es ja kaum, aber es ist erst acht Jahre her, dass die nionsgeführte Bundesregierung die Primärprävention us dem Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkasen gestrichen hat. (Erika Lotz [SPD]: Hört! Hört! – Wolfgang Zöller [CDU/CSU]: Stimmt ja gar nicht!)