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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 15/155 Walter Link (Diepholz) (CDU/CSU) . . . . . . . Irmingard Schewe-Gerigk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ina Lenke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Angelika Graf (Rosenheim) (SPD) . . . . . . . . Antje Blumenthal (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 15: Erste Beratung des von den Abgeordneten Wolfgang Bosbach, Dr. Wolfgang Schäuble, Hartmut Koschyk, weiteren Abgeordneten und der Fraktion der CDU/CSU eingebrach- Jürgen Herrmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 20: a) Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der SPD und des BÜNDNIS- SES 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Siebzehnten Gesetzes zur Änderung des Bundeswahlgesetzes (Drucksachen 15/4492, 15/4733) . . . . . . . b) Beschlussempfehlung und Bericht des In- nenausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht der Wahlkreiskommission für die 15. Wahl- periode des Deutschen Bundestages 14481 C 14483 B 14485 A 14486 B 14488 B 14503 A 14504 D Deutscher B Stenografisch 155. Sitz Berlin, Freitag, den 2 I n h a l Tagesordnungspunkt 14: Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- schusses für Familie, Senioren, Frauen und Jugend zu der Unterrichtung durch die Bun- desregierung: Vierter Bericht zur Lage der älteren Gene- ration in der Bundesrepublik Deutschland: Risiken, Lebensqualität und Versorgung Hochaltriger – unter besonderer Berück- sichtigung demenzieller Erkrankungen und Stellungnahme der Bundesregierung (Drucksachen 14/8822, 15/345 Nr. 62, 15/4192) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christel Riemann-Hanewinckel, Parl. Staatssekretärin BMFSFJ . . . . . . . . . H F D H C D P 14479 A 14479 B ten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Grundgesetzes (Art. 35 und 87 a) (Drucksache 15/4658) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14490 C undestag er Bericht ung 8. Januar 2005 t : artmut Koschyk (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . ritz Rudolf Körper, Parl. Staatssekretär BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Max Stadler (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Dieter Wiefelspütz (SPD) . . . . . . . . . . ans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lemens Binninger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Dieter Wiefelspütz (SPD) . . . . . . . . . . . . Dr. Wolfgang Schäuble (CDU/CSU) . . . . . etra Pau (fraktionslos) . . . . . . . . . . . . . . . . . 14490 D 14492 B 14494 C 14495 B 14496 B 14497 D 14498 C 14500 A 14501 A 14502 C gemäß § 3 Bundeswahlgesetz (Drucksachen 15/2375, 15/2499 Nr. 1, 15/4733) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14505 A II Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 155. Sitzung. Berlin, Freitag, den 28. Januar 2005 Tagesordnungspunkt 17: Beratung der Großen Anfrage der Abge- ordneten Wolfgang Börnsen (Bönstrup), Karl- Josef Laumann, Dagmar Wöhrl, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/ CSU: Zukunft der Immobilienwirtschaft (Drucksachen 15/3116, 15/3928) . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 4: Antrag der Abgeordneten Wolfgang Börnsen (Bönstrup), Karl-Josef Laumann, Dagmar Wöhrl, weiterer Abgeordneter und der Frak- tion der CDU/CSU: Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Immobilienwirtschaft sicher- stellen – Immobilien- und Versicherungs- makler stärken (Drucksache 15/4714) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Börnsen (Bönstrup) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gerd Andres, Parl. Staatssekretär BMWA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Hettlich (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Günther (Plauen) (FDP) . . . . . . . . . . Dr. Rainer Wend (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Börnsen (Bönstrup) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Spanier (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 19: Beschlussempfehlung und Bericht des Haus- haltsauschusses zu dem Antrag der Abgeord- neten Dietrich Austermann, Steffen Kampeter, Bernhard Kaster, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU: Ausweitung der Öffentlichkeitsarbeit der Bundesregierung in Zeiten knapper Kassen (Drucksachen 15/3311, 15/3557) Gerhard Rübenkönig (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Bernhard Kaster (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Gerhard Rübenkönig (SPD) . . . . . . . . . . . . Steffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Steffen Kampeter (CDU/CSU) . . . . . . . . . Ilse Aigner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . T B a D B F s u n ( R B D U K N A L A E K ( S T F d Ä o A E O E d n A E E ü z g 14505 C 14505 C 14505 D 14508 D 14509 D 14511 A 14512 A 14513 B 14513 D 14515 A 14515 A 14518 B 14519 A 14519 C 14522 C 14524 A 14524 B 14525 C 14526 B agesordnungspunkt 21: eschlussempfehlung und Bericht des Sport- usschusses zu dem Antrag der Abgeordneten etlef Parr, Daniel Bahr (Münster), Ernst urgbacher, weiterer Abgeordneter und der raktion der FDP: Initiative des Europäi- chen Parlaments, des Europäischen Rates nd der UNO zur Förderung des Sports achhaltig unterstützen Drucksachen 15/2418, 15/4690) . . . . . . . . . . einhold Hemker (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . ernd Heynemann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . etlef Parr (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . rsula Sowa (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . laus Riegert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 1 iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . nlage 2 rklärung nach § 31 GO der Abgeordneten laus Barthel (Starnberg), Angelika Graf Rosenheim), Dr. Bärbel Kofler, Horst chmidbauer (Nürnberg), Erika Simm, Jella euchner, Fritz Schösser und Gabriele ograscher (alle SPD) zur Abstimmung über en Entwurf eines Siebzehnten Gesetzes zur nderung des Bundeswahlgesetzes (Tages- rdnungspunkt 20 a) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 3 rklärung nach § 31 GO des Abgeordneten tto Fricke (FDP) zur Abstimmung über den ntwurf eines Siebzehnten Gesetzes zur Än- erung des Bundeswahlgesetzes (Tagesord- ungspunkt 20 a) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 4 rklärung nach § 31 GO des Abgeordneten duard Oswald (CDU/CSU) zur Abstimmung ber den Entwurf eines Siebzehnten Gesetzes ur Änderung des Bundeswahlgesetzes (Ta- esordnungspunkt 20 a) . . . . . . . . . . . . . . . . . 14527 B 14527 C 14529 A 14530 B 14531 B 14532 B 14533 D 14535 A 14536 A 14536 C 14537 A Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 155. Sitzung. Berlin, Freitag, den 28. Januar 2005 III Anlage 5 Zu Protokoll gegebene Reden zur Beratung: – Entwurf eines Siebzehnten Gesetzes zur Änderung des Bundeswahlgesetzes – Bericht der Wahlkreiskommission für die 15. Wahlperiode des Deutschen Bundesta- ges gemäß § 3 Bundeswahlgesetz (Tagesordnungspunkt 20 a und b) Barbara Wittig (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dorothee Mantel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Manfred Grund (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Silke Stokar von Neuforn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Max Stadler (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 6 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . .14537 B 14538 B 14539 A 14540 A 14540 C 14541 B Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 155. Sitzung. Berlin, Freitag, den 28. Januar 2005 14479 (A) ) (B) ) 155. Sitz Berlin, Freitag, den 2 Beginn: 9.0
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    Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 155. Sitzung. Berlin, Freitag, den 28. Januar 2005 14535 (A) ) (B) ) sammlung des Europarates *Michelbach, Hans CDU/CSU 28.01.2005 für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- Michalk, Maria CDU/CSU 28.01.2005 Anlage 1 Liste der entschuldigt Abgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich Bindig, Rudolf SPD 28.01.2005* Borchert, Jochen CDU/CSU 28.01.2005 Carstens (Emstek), Manfred CDU/CSU 28.01.2005 Carstensen (Nordstrand), Peter H. CDU/CSU 28.01.2005 Fahrenschon, Georg CDU/CSU 28.01.2005 Feibel, Albrecht CDU/CSU 28.01.2005 Fischer (Frankfurt), Joseph BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 28.01.2005 Friedrich (Mettmann), Lilo SPD 28.01.2005 Gröhe, Hermann CDU/CSU 28.01.2005 Haack (Extertal), Karl Hermann SPD 28.01.2005 Haupt, Klaus FDP 28.01.2005 Hilbrecht, Gisela SPD 28.01.2005 Hoppe, Thilo BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 28.01.2005 Jäger, Renate SPD 28.01.2005* Kortmann, Karin SPD 28.01.2005 Lehn, Waltraud SPD 28.01.2005 Letzgus, Peter CDU/CSU 28.01.2005* Lintner, Eduard CDU/CSU 28.01.2005* Dr. Lippold (Offenbach), Klaus W. CDU/CSU 28.01.2005 Lips, Patricia CDU/CSU 28.01.2005 Dr. Lötzsch, Gesine fraktionslos 28.01.2005 Merz, Friedrich CDU/CSU 28.01.2005 M O P P R R R R R S S S S D S D D T W D D W A (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht en Abgeordneten inkel, Klaus CDU/CSU 28.01.2005 stendorff, Friedrich BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 28.01.2005 feiffer, Sibylle CDU/CSU 28.01.2005 robst, Simone BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 28.01.2005 auber, Helmut CDU/CSU 28.01.2005* epnik, Hans-Peter CDU/CSU 28.01.2005 iester, Walter SPD 28.01.2005* onsöhr, Heinrich- Wilhelm CDU/CSU 28.01.2005 ühe, Volker CDU/CSU 28.01.2005 chauerte, Hartmut CDU/CSU 28.01.2005 chily, Otto SPD 28.01.2005 chlauch, Rezzo BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 28.01.2005 chröder, Gerhard SPD 28.01.2005 r. Schröder, Ole CDU/CSU 28.01.2005 iebert, Bernd CDU/CSU 28.01.2005* r. Skarpelis-Sperk, Sigrid SPD 28.01.2005 r. Thomae, Dieter FDP 28.01.2005 illmann, Antje CDU/CSU 28.01.2005 eis (Stendal), Reinhard SPD 28.01.2005 r. von Weizsäcker, Ernst Ulrich SPD 28.01.2005 r. Westerwelle, Guido FDP 28.01.2005 immer (Neuss), Willy CDU/CSU 28.01.2005 bgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich 14536 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 155. Sitzung. Berlin, Freitag, den 28. Januar 2005 (A) ) (B) ) Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Klaus Barthel (Starnberg), Angelika Graf (Rosenheim), Dr. Bärbel Kofler, Horst Schmidbauer (Nürnberg), Erika Simm, Jella Teuchner, Fritz Schösser und Gabriele Fograscher (alle SPD) zur Abstimmung über den Entwurf eines Siebzehnten Gesetzes zur Änderung des Bundeswahlgesetzes (Tagesord- nungspunkt 20 a) Dem vorliegenden Gesetzentwurf stimmen wir zu, weil in letzter Minute auf Initiative aus der SPD-Frak- tion einige seiner problematischen Punkte entschärft wurden und damit überflüssige Zerschneidungen von Landkreisgrenzen auf ein notwendiges Minimum be- grenzt wurden. Im Hinblick auf seine überproportiona- len Bevölkerungszuwächse und seine besonders ausge- prägten regionalen Ungleichgewichte stellt der Freistaat Bayern einen Sonderfall für die Wahlkreiseinteilung dar. Schon in den vergangenen Jahren fanden diese Verschie- bungen keinen angemessenen Niederschlag in der Wahl- kreiseinteilung. Von daher wäre es geboten gewesen, im Zuge der oh- nehin durch die Einfügung eines Wahlkreises erfolgten Neustrukturierung eine umfassendere und dauerhaft tragfähige Neueinteilung der Wahlkreise in Oberbayern vorzunehmen. Gleichzeitig hätte die Zahl der Wahlkreise in Oberbayern dem Bevölkerungsanteil und seinem wei- terhin zu erwartenden Wachstum entsprechend auf 15 er- höht werden müssen. Dies hätte zur Folge gehabt, dass eine Region mit stark unterdurchschnittlicher Bevöl- kerungszahl und weiter abnehmender Tendenz einen Wahlkreis verloren hätte. So weist Nordostbayern in mehreren Wahlkreisen Abweichungen von mehr als 15 Prozent, teilweise sogar mehr als 20 Prozent nach un- ten auf, während in Oberbayern zahlreiche Wahlkreise ähnliche Abweichungen nach oben haben, die nach dem Bundeswahlgesetz korrigiert werden sollten. Im Zuge der Beratungen hatte die bayerische SPD- Landesgruppe einen Vorschlag entwickelt, der sowohl diese Ungleichgewichte überregional als auch die Un- gleichgewichte innerhalb Oberbayerns weitestgehend beseitigt hätte und dabei ohne Durchtrennung von Land- kreisgrenzen ausgekommen wäre. Sowohl in Oberfran- ken als auch in Oberbayern könnte diese Lösung für mehrere Legislaturperioden Bestand haben. Dieser Vor- schlag erscheint uns auch heute noch als der nach Gesetz und Verfassungsrechtssprechung naheliegenste. Leider waren die Oppositionsparteien und die Grünen nicht bereit, eine solche Veränderung, die eines gewissen Konsenses bedurft hätte, mitzutragen. Tief greifende Re- formen verlangen bestimmte Politikerinnen und Politi- ker nur von anderen. Darüber hinaus fehlte insbesondere der CSU der Mut, den Konsequenzen der von ihr mitver- schuldeten Strukturprobleme in Bayern ins Auge zu bli- cken. Wie von der Berichterstatterin unserer Fraktion dar- gestellt, gehen wir davon aus, dass der von uns und der bayerischen SPD-Landesgruppe vorgestellte Neuord- n n w A s e a z e d g E t d s w b h j a d n e k s m g k l L t w d w d U s n k f d t w A (C (D ungsvorschlag Grundlage der Beratungen für die ächste Wahlkreisreform zur nächsten Bundestagswahl ird. nlage 3 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Otto Fricke (FDP) zur Ab- stimmung über den Entwurf eines Siebzehnten Gesetzes zur Änderung des Bundeswahlgesetzes (Tagesordnungspunkt 20 a) Durch das nun beschlossene Gesetz wird die Zer- chlagung des Bundestagswahlkreises Krefeld aufrecht- rhalten. Leider haben die anderen Fraktionen den Änderungs- ntrag der FDP, Krefeld wieder einen eigenen Wahlkreis u geben, im Innenausschuss abgelehnt. Damit ist erneut in Begehren abgelehnt worden, welches die Fraktion er FDP bereits vor genau vier Jahren zur Abstimmung estellt hat. Der Wahlkreis Krefeld bleibt zerschlagen. r bleibt geteilt. Er wird schlicht von Ost nach West ge- rennt. In keinem der beiden Wahlkreise haben die Wähler er Stadt Krefeld eine Mehrheit. Damit wird eine Groß- tadt von 237 909 Einwohnern zerschlagen und eines esentlichen Teils ihres bundespolitischen Einflusses eraubt. Zwar hat das Bundesverfassungsgericht darauf ingewiesen, dass eine solche Teilung möglich ist, nicht edoch, dass sie nötig ist. Sie ist jedoch politisch unver- ntwortlich. Für die FDP, die gegenwärtig nicht in Ver- acht steht, einen eigenen Krefelder Wahlkreis oder ei- en der beiden leider nun auch zukünftig weiter xistierenden Wahlkreise direkt zu holen, ist deutlich er- ennbar, dass man damit den Bürgern einer Stadt politi- che Identifikation nimmt. Denn trotz des Engagements einer Kollegen, die von SPD bzw. CDU in den jeweili- en Wahlkreisen direkt gewählt worden sind, sind diese eine Krefelder Bürger. Krefelder sind vielmehr der Kol- ege der SPD Bernd Scheelen und ich, welche über die andesliste eingezogen sind. Durch die Teilung Krefelds wird zudem die Bedeu- ung der Erststimme und damit auch die Frage deutlich, en Bürger – unabhängig von der Parteizugehörigkeit es Kandidaten – in den Bundestag schicken wollen. Da nach dieser Entscheidung die Bürger in Krefeld eiterhin in der Regel keinen „echten“ Krefelder Kandi- aten mehr mit der Erststimme wählen können, wird der nterschied zwischen Erst- und Zweitstimme marginali- iert. Die Krefelder Bürgerinnen und Bürger haben nur och einen mittelbaren Einfluss per Erststimme und dies önnte zu Politikverdrossenheit führen, da nun sowohl ür die Erst- als auch für die Zweitstimmen überwiegend ie Aufstellungen der Parteien ausschlaggebend sind. Durch dieses erneute Beibehalten der Wahlkreisein- eilung muss Krefeld, die Stadt wie „Samt und Seide“, eiterhin bei der Wahlkreiseinteilung in „Sack und sche“ gehen. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 155. Sitzung. Berlin, Freitag, den 28. Januar 2005 14537 (A) ) (B) ) Ich habe den Wählern in Krefeld im Wahlkampf zur Bundestagswahl 2002 versprochen, mich für einen ein- heitlichen Wahlkreis Krefeld einzusetzen; da Verspre- chen eingehalten werden müssen, muss ich den Gesetz- entwurf, den ich im Übrigen unterstütze, ablehnen. Anlage 4 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Eduard Oswald (CDU/CSU) zur Abstimmung über den Entwurf eines Sieb- zehnten Gesetzes zur Änderung des Bundes- wahlgesetzes (Tagesordnungspunkt 20 a) Dem Gesetzentwurf zur Änderung des Bundeswahl- gesetzes kann ich nicht zustimmen. Die Mehrheit im In- nenausschuss hat die Verlagerung der Verwaltungsge- meinschaft Aindling vom Wahlkreis Augsburg-Land in den Wahlkreis Donaus-Ries beschlossen. Der Antrag der Unionsfraktion, beide Wahlkreise so zu belassen, wie sie sind, wurde von der Mehrheit abgelehnt. Nach meiner Auffassung war eine Änderung der Wahlkreise nicht er- forderlich. Der Wahlkreis Augsburg-Land ist zwar nach den aktuellsten Zahlen (Stand: 30. Juni 2004) um 21,2 Prozent größer als ein durchschnittlicher Wahlkreis. Verfassung und Gesetz zwingen aber nur dann zum Han- deln, wenn eine Abweichung von 25 Prozent gegeben ist. Diese Abweichung wäre auch nicht bis zur nächsten Bundestagswahl zu erwarten gewesen, selbst wenn die Einwohnerzahlen in der Region Augsburg weiter so an- steigen wie bisher. Als gewählter Abgeordneter des Wahlkreises Augsburg-Land habe ich mich stets für den unveränderten Erhalt des Wahlkreises Augsburg-Land eingesetzt. Anlage 5 Zu Protokoll gegebene Reden zur Beratung: – Entwurf eines Siebzehnten Gesetzes zur Än- derung des Bundeswahlgesetzes – Bericht der Wahlkreiskommission für die 15. Wahlperiode des Deutschen Bundestages gemäß § 3 Bundeswahlgesetz (Tagesordnungspunkt 20 a und b) Barbara Wittig (SPD): Fast auf den Tag genau vor einem Jahr hat die Wahlkreiskommission dem Bundes- tag ihren Bericht vorgelegt, mit dem sie die Änderungen der Bevölkerungsentwicklung im Wahlgebiet darlegt und Änderungen für die Einteilung der Bundestagswahl- kreise vorschlägt. Dieser Bericht war für uns Abgeord- nete der Ausgangspunkt unserer Überlegungen. Den Mitgliedern der Kommission unter der Leitung des Präsidenten des Statistischen Bundesamtes, Herrn Hahlen, danke ich für ihre Arbeit. Frau Bickenbach und Frau Schliesky aus dem Bundesministerium des Innern bin ich dankbar für ihre fachliche Beratung. Anerken- n t m z k e H n b w d h W g m d c w k b l d n t a m A e s 2 m a 4 k W n L z v 3 r d b d k d a g N t n u (C (D ung sei an dieser Stelle auch den Mitarbeitern des Sta- istischen Bundesamtes ausgesprochen, die uns jederzeit it einem hervorragenden Wahlkreisinformationssystem ur Seite standen. Damit wir, die Abgeordneten, die Trends der Bevöl- erungsentwicklung der letzten Jahre ablesen konnten, rhielten wir jederzeit die von uns gewünschten Daten. ilfreich war in diesem Zusammenhang, dass wir nicht ur die Zahlen der amtlichen Statistik vom 31. Dezem- er 2003 zugrunde legen konnten, sondern als Indiz der eiteren Bevölkerungsentwicklung auch noch Zahlen er deutschen Bevölkerung zum 30. Juni 2004 heranzie- en konnten. Zwei Problemkreise hatten wir zu klären: die Zahl der ahlkreise in den einzelnen Bundesländern und die Ab- renzung der Wahlkreise innerhalb der Bundesländer. Nach § 3 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 des Bundeswahlgesetzes uss die Zahl der Wahlkreise in den einzelnen Ländern eren Bevölkerungsanteil so weit wie möglich entspre- hen. Bei leider ständig rückläufiger Bevölkerungsent- icklung in Thüringen ergab die Rechnung 9,248 Wahl- reise nach Bevölkerungszahlen zum 31. Dezember 2003 zw. nur noch 9,219 Wahlkreise nach Bevölkerungszah- en zum 30. Juni 2004. Diese Datenlage macht es erfor- erlich, dem Land Thüringen im Wege der Abrundung ur noch neun Wahlkreise zuzuordnen. Eine Beibehal- ung der Wahlkreiseinteilung wäre angesichts des weiter nhaltenden Bevölkerungsverlustes in Thüringen nicht ehr mit dem Grundsatz der Gleichheit der Wahl nach rt. 38 Absatz 1 des Grundgesetzes vereinbar. Anders sieht es in Bayern aus: Hier haben wir es mit inem ständigen Bevölkerungszuwachs zu tun, sodass ich für Bayern nach den Zahlen vom 31. Dezember 003 schon 44,701 Wahlkreise ergaben. Die Berechnung it Zahlen vom 30. Juni 2004 weist 44,725 Wahlkreise us. Das bedeutet, dass im Wege der Aufrundung Bayern 5 Wahlkreise zuzuordnen sind. Erwähnt werden muss an dieser Stelle, dass die Wahl- reiskommission empfohlen hatte, noch einen weiteren ahlkreistransfer – und zwar von Schleswig-Holstein ach Niedersachsen – vorzunehmen. Diesem Vorschlag konnten wir nicht folgen. Das and Schleswig-Holstein hat einen steten Bevölkerungs- uwachs zu verzeichnen. Die Berechnung mit Zahlen om 31. Dezember 2003 ergab 10,618 Wahlkreise, zum 0. Juni 2004 waren es 10,635. Außerdem haben wir be- ücksichtigt, dass das Land Schleswig-Holstein erst bei er letzten Wahlkreiseinteilung einen Wahlkreis hinzu- ekommen hatte. Es gibt also keinen Grund, bei steigen- er Bevölkerungsentwicklung dem Land diesen Wahl- reis nun wieder abzunehmen. Der Innenausschuss hat azu einen einstimmigen Beschluss gefasst, und zwar m 29. September 2004. Damit haben wir den Spielraum enutzt, den uns das Bundeswahlgesetz in § 3 Abs.1 r. 1 zugesteht. Dieser Beschluss war Voraussetzung für unsere wei- ere Arbeit, nämlich die Abgrenzung der Wahlkreise in- erhalb der Bundesländer vorzunehmen. Maßstab für nsere Überlegungen waren sowohl die Vorgaben des 14538 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 155. Sitzung. Berlin, Freitag, den 28. Januar 2005 (A) ) (B) ) Grundgesetzes als auch des Bundeswahlgesetzes. Wir haben vor jeder Entscheidung geprüft, ob die Gefahr be- steht, dass durch die Entwicklung der Bevölkerung in den Wahlkreisen die zwingende Neueinteilungsgrenze erreicht werden könnte. Sofern anhand des Zahlenmate- rials der amtlichen Statistik dieser Trend erkennbar war, haben wir gehandelt: Wir haben geringfügige Verschie- bungen von Wahlkreisgrenzen und Umsetzungen von Gemeinden vorgenommen – wobei nicht in jedem Fall eine Durchschneidung von Landkreisgrenzen ausge- schlossen werden konnte. Die Berichterstatter aller Fraktionen hatten sich au- ßerdem vorgenommen, die Einteilung der Wahlkreise in- nerhalb der Bundesländer nach Möglichkeit im Konsens zu regeln. Das haben wir in langwierigen vorbereitenden Gesprächen, die in sachlicher und konstruktiver Weise verliefen, geschafft und der Innenausschuss hat den Ent- wurf eines 17. Gesetzes zur Änderung des Bundeswahl- gesetzes in der geänderten Fassung angenommen. Trotz aller Zufriedenheit über den erreichten Konsens muss ich aber darauf hinweisen, dass dies nur der kleinste ge- meinsame Nenner ist. Am Beispiel der Wahlkreiseintei- lung für den Freistaat Bayern lässt sich das gut darstel- len: Zwischen Oberfranken und Oberbayern gibt es auch nach dem gerade gepriesenen Konsens erhebliche Unter- schiede hinsichtlich der Abweichungen vom Durch- schnitt der Bevölkerung in den Wahlkreisen. Während in Oberfranken infolge von Bevölkerungsverlusten vier der dortigen fünf Wahlkreise ein Minus von 15 bis über 20 Prozent mit steigender Tendenz aufweisen, wird in Oberbayern stark steigender Bevölkerungszuwachs re- gistriert. Folge für die Wahlkreise: Ein Plus von 20 Pro- zent und mehr. Die Chance, diese gegenteilige Bevölkerungsent- wicklung in den oberfränkischen und oberbayrischen Wahlkreisen mit einem nachhaltigen Wahlkreismodell auszugleichen, hätten wir bei der jetzigen Änderung ge- habt. Warum wir es dann nicht gemacht haben, werden Sie fragen. Die Antwort ist einfach: Weder die Grünen noch die CDU/CSU waren davon zu überzeugen, dass es besser wäre, jetzt einen größeren Schnitt zu machen, an- statt in jeder Legislaturperiode ein bisschen an den Wahlkreisen rumzuschnippeln. Fazit: Ein weiteres Ge- setz zur Änderung der Bundestagswahlkreise wird in der nächsten Legislaturperiode erforderlich. Liebe Kolleginnen und Kollegen aller Fraktionen, bitte diskutieren Sie in Ihren Landesgruppen das von uns vorgelegte nachhaltige Modell in aller Ruhe und lassen Sie uns sofort nach der Bundestagswahl 2006 die Berichterstattergespräche wieder aufnehmen, um dann einen wesentlich größeren gemeinsamen Nenner für Bayern zu finden. Dorothee Mantel (CDU/CSU): Wer die Welt verän- dern will, muss rechtzeitig damit anfangen. Oder um es auf Neudeutsch zu sagen: Bei Veränderungen, insbeson- dere bei solchen gravierender Art, muss man die Men- schen mitnehmen. Das gilt auch, wenn man die Wahl- kreislandschaft vollständig umpflügen will. Insofern waren wir sehr überrascht, als zu Beginn der Bericht- e W P s d W i t b L E f O W k F g S l V t d W h w S a a v u w d g s K W W r k a D d B u w k ä v s s m M B (C (D rstattergespräche zur Umsetzung der Empfehlungen der ahlkreiskommission von der Koalition überraschend läne auf den Tisch gelegt wurden, die von den Vor- chlägen der Wahlkreiskommission zur Neuverteilung er Wahlkreise auf die Länder und den Neuschnitt der ahlkreise innerhalb der Länder vollständig abwichen. Die Vorschläge der SPD für die Wahlkreiseinteilung n Bayern waren eine theoretische Fleißarbeit. Mit poli- ischem Feingefühl oder gar der Aussicht auf Umsetz- arkeit hatten sie nichts zu tun. So sollte die politische andkarte in Oberbayern vollständig verändert werden. in weiterer Plan sah die politische Schwächung Ober- rankens durch den Verlust eines Wahlkreises zugunsten berbayerns vor. Auf bestehende Bindungen zwischen ählern und Gewählten wurde mit diesen Vorschlägen einerlei Rücksicht genommen. Für die CDU/CSU- raktion ist jedoch gerade dieser Aspekt von herausra- ender Bedeutung. Ich bin froh, dass es uns gelungen ist, PD und Grüne dazu zu bewegen, diese Pläne fallen zu assen. Wir haben uns dann im weiteren – sachlichen – erlauf der Berichterstattergespräche auf das konzen- riert, was nötig ist. Nicht die großen Lösungen, sondern ie möglichst weitgehende Wahrung der Identität der ahlkreise war dabei unser Ziel. Ich hebe ausdrücklich ervor, dass wir das Entgegenkommen der Koalition zu ürdigen wissen. Es macht uns die Zustimmung in der chlussabstimmung möglich. So konnten wir erreichen, dass der Wahlkreis Freising us den beiden Landkreisen Freising und Pfaffenhofen n der Ilm besteht. Die ursprünglich geplante Zuordnung on Teilen des Landkreises Neuburg-Schrobenhausen nterbleibt, sodass hier kommunale Grenzen eingehalten erden. Das gilt auch für den Wahlkreis Ingolstadt, dem er Landkreis Neuburg-Schrobenhausen vollständig zu- eordnet bleibt. Auch im Wahlkreis Weilheim konnte die Durch- chneidung von Kreisgrenzen verhindert werden: Die reise Garmisch-Patenkirchen, Landsberg am Lech und eilheim-Schongau gehören jeweils komplett zum ahlkreis. Die Bevölkerungsentwicklung lässt das Er- eichen der kritischen Grenze nicht erwarten. Auch hier onnten wir also der Wahlkreiskontinuität und der Be- chtung der regionalen Zusammengehörigkeiten zum urchbruch verhelfen. Dankbar sind wir auch, dass die Wahlkreise Deggen- orf und Passau unverändert bleiben. Hier sind die evölkerungszahlen derart stabil, dass eine Änderung nterbleiben kann. Auch hier ist die Koalition dankens- erterweise unserem entsprechenden Antrag gefolgt. Nicht erreichen konnten wir dagegen, dass der Wahl- reis Starnberg unverändert bleibt und dass auf die Ver- nderungen im Bereich Augsburg-Land und Donau-Ries erzichtet wird. Gleichwohl: Nachdem wir anfänglich ehr skeptisch waren, ob es zu einer gemeinsamen Lö- ung dieser stets heiklen Materie kommt, ist es uns in ge- einsamer Anstrengung gelungen, eine vernünftige, den enschen gerecht werdende Regelung zu finden. Lassen Sie mich abschließend den Mitarbeitern des undeswahlleiters und des Bundesinnenministeriums Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 155. Sitzung. Berlin, Freitag, den 28. Januar 2005 14539 (A) ) (B) ) herzlich für ihre Unterstützung unserer Arbeit danken. Die Prüfung der verschiedenen Varianten wäre ohne die fachkundige und freundliche Unterstützung kaum mög- lich gewesen. Aktuelle Zahlen und die Visualisierungen in Form von Karten haben uns sehr geholfen, diese aus- gewogene Lösung zu finden. Ich freue mich, dass wir einen tragfähigen Kompro- miss gefunden haben, und rufe alle Kollegen hier im Hause auf, dem Gesetzentwurf in der vorliegenden Fas- sung zuzustimmen. Manfred Grund (CDU/CSU): Grundlage für das heute zu beschließende 17. Gesetz zur Änderung des Bundeswahlgesetzes ist der Bericht der Wahlkreiskom- mission vom Januar 2004, dessen Vorschläge für die Neuabgrenzung der 299 Wahlkreise wir als Gesetzgeber zu bewerten und mit einem eigenen Gesetzentwurf um- zusetzen haben. Nach § 3 Abs. 1 Nr. 2 Bundeswahlgesetz soll die Zahl der Wahlkreise in den einzelnen Ländern dem Bevölke- rungsanteil so weit wie möglich entsprechen. Nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichtes vom 10. April 1997 soll im System der Verhältniswahl, wie es das Bun- deswahlgesetz für den Bundestag vorsieht, jeder Wähler mit seiner Stimme den gleichen Einfluss auf die partei- politische Zusammensetzung des Parlaments haben. So sei die gleiche Größe des Wahlkreises sowohl für den einzelnen Wahlkreis als auch berechnet auf die Bevölke- rungsdichte jedes Landes Bedingung der Wahlgleichheit. Weiterhin gibt das Urteil des Bundesverfassungsgerich- tes dem Gesetzgeber – nur ihm obliegt die Wahlkreisein- teilung – einen gewissen Beurteilungsspielraum. Das Gericht begründet dies unter anderem damit, dass jeder Wahlkreis nach dem Gedanken einer territorialen Veran- kerung des im Wahlkreis gewählten Abgeordneten zu- gleich ein zusammengehörendes und abgerundetes Gan- zes bilden soll und die historischen und – so steht es auch im Gesetz – kommunalen Grenzen sich nach Mög- lichkeit mit den Wahlkreisgrenzen decken sollten. In einem ersten Schritt war also zunächst zu prüfen, ob die Verteilung der Wahlkreise auf die Länder den Be- völkerungsverhältnissen noch entspricht. Auf Basis ei- nes Gutachten, des Bundesinnenministeriums hat der für Wahlrechtsfragen federführende Innenausschuss am 29. September 2004 entschieden, einen Wahlkreis von Thüringen nach Bayern zu verlagern, nicht aber, so wie es die Wahlkreiskommission vorgeschlagen hatte, einen von Schleswig-Holstein nach Niedersachsen. Zu der im zweiten Schritt vorzunehmenden Vertei- lung der Wahlkreise innerhalb der Länder hat die Koali- tion ihren Gesetzentwurf erst am 14. Dezember 2004 vorgelegt, elf Monate nach der Veröffentlichung der Vor- schläge der Wahlkreiskommission. Durch diese Verzö- gerung sind die Verhandlungen der Berichterstatter unter Zeitdruck geraten. Gleichwohl sind wir am Ende zu einem für alle Seiten im Großen und Ganzen befriedigenden Ergebnis gekom- men. Die Koalition ist uns in vielen, wenn auch nicht in allen, Punkten entgegengekommen, sodass meine Frak- t w d W s Z d H v l 2 d z k i w B i d h W V d G B l s u B b d w V d s C B h d n k w b r m B d v g s l a (C (D ion dem Gesetzentwurf heute zustimmen kann und ird. Hinsichtlich der Verteilung der Wahlkreise zwischen en Ländern folgt der Gesetzentwurf dem Vorschlag der ahlkreiskommission, in Thüringen einen Wahlkreis zu treichen und in Bayern einen zusätzlichen zu schaffen. war betrifft der Bevölkerungsrückgang die neuen Län- er in Gänze, aber für Thüringen gebieten die Zahlen andlungsbedarf. So beträgt die durchschnittliche Be- ölkerungszahl eines Wahlkreises auf der Basis der Zah- en zum 30. Juni 2004 in Thüringen 231 741, in Bayern 55 516 und im Bundesdurchschnitt 251 374. Ich bedauere sehr, dass mein Land Thüringen, nach em es bereits im Zuge der Bundestagsverkleinerung wei Wahlkreise verloren hatte, nun erneut einen Wahl- reis verliert und damit in Zukunft mit weniger Gewicht m Deutschen Bundestag vertreten sein wird. Gleich- ohl ist die Reduzierung von zehn auf zukünftig neun undestagswahlkreise für Thüringen unvermeidbar. Vermieden werden konnte dagegen, einen Wahlkreis n Schleswig-Holstein zu streichen. Da die Bevölkerung ort von 1998 bis 2002 um 0,118 Prozent zugenommen at und dieser Trend anhält, wäre die Streichung eines ahlkreises schwer vermittelbar gewesen. Die ursprünglichen Vorschläge der Koalition für die erteilung der Wahlkreise innerhalb der einzelnen Län- er konnten wir nicht mittragen. Daher haben wir den esetzentwurf nicht mit eingebracht. Zudem wurden die erichterstattergespräche zu Beginn mit Vorschlägen be- astet, die selbst beim besten Willen politisch nicht um- etzbar waren. Als Tischvorlage wurden uns Vorschläge nterbreitet, die die politische Wahlkreislandschaft in ayern und Thüringen komplett umpflügen sollten. Ich in froh, dass die Koalition auf unser Anraten hin auf iese Pläne verzichtet hat. Im weiteren Verlauf der Verhandlungen dann konnten ir fast alle zwischen den Fraktionen noch streitigen orschläge einvernehmlich lösen. Unsere Leitlinie war abei immer, dem Grundsatz der Wahlkreiskontinuität o weit wie möglich Geltung zu verschaffen. Für die DU/CSU-Bundestagfraktion haben die gewachsenen indungen zwischen Wählern und Gewählten einen sehr ohen Stellenwert, die wir nicht durch unnötige Verän- erung von Wahlkreisen zerstören wollen. So haben wir für Hessen einvernehmlich auf die nicht otwendige Umsetzung der Vorschläge der Wahlkreis- ommission verzichtet. In Mecklenburg-Vorpommern aren wir uns parteiübergreifend einig, für die Verschie- ung zwischen den Wahlkreisen Rostock und Bad Dobe- an-Güstrow-Müritz eine kleinere als die von der Kom- ission vorgeschlagene Lösung umzusetzen. Auch in aden-Württemberg konnten wir uns auf behutsame Än- erungen in den Bereichen Böblingen, Nürtingen, Ra- ensburg-Bodensee und Zollernalb-Sigmaringen eini- en. Für die Schlussberatungen im Ausschuss hatten wir ieben Anträge gestellt, die Sie in der Beschlussempfeh- ung nachlesen können. In drei Bereichen ist uns die Ko- lition entgegengekommen. Keine Zustimmung haben 14540 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 155. Sitzung. Berlin, Freitag, den 28. Januar 2005 (A) ) (B) ) wir für unsere Anträge für Niedersachen und Nordrhein- Westfalen erhalten. Eine Beibehaltung des Status quo dort ist also nicht möglich. Jedoch konnten wir errei- chen, dass auch hier die jeweils nur die kleinstmögliche Veränderung erfolgt. Ärgerlich ist, dass die Koalition den CDU/CSU-An- trag, in Thüringen alle eichsfeldischen Gemeinden in ei- nem Wahlkreis zusammenzufassen, abgelehnt hat, ob- wohl diese sinnvolle Zuordnung von den Zahlen her völlig unproblematisch wäre. Die Gemeinden Heyerode und Katharinenberg, die wir dem Wahlkreis 190 statt dem Wahlkreis 191 zuordnen wollen, verbindet eine mehr als 1 100-jährige kulturelle und volkskirchlich ge- meinsame Tradition und Geschichte und damit eine große landsmannschaftliche Gemeinsamkeit. Schade, dass SPD und Grüne sich der Berücksichtigung dieser Zusammenhänge verweigert haben. Ziehen wir jedoch das Gesamtfazit, so hat der rot- grüne Gesetzentwurf durch unsere Anträge und Hin- weise eine deutliche Verbesserung hin zur weitestgehen- den Berücksichtigung der Wahlkreiskontinuität erfahren. Wir haben uns daher entschlossen, diesem nunmehr trag- fähigen Entwurf – bei aller Kritik an der einen oder an- deren Stelle – zuzustimmen. Silke Stokar von Neuform (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN): Die Gleichheit der Wahl ist ein ganz wesent- licher Grundsatz unserer parlamentarischen Demokratie. Jede Stimme muss in etwa den gleichen Wert haben wie die anderen. Dieser Grundsatz muss bei der Einteilung der Wahlkreise vom Zuschnitt und von der Zahl der Wählerinnen und Wähler her beachtet werden. Das ist die eine Seite, die wir bei diesem Gesetzesvorhaben zu beachten hatten. Die andere Seite sind die Betroffenen vor Ort. Politi- ker wie Wählerinnen und Wähler – das kennen wir auch aus vergangenen Legislaturperioden – fühlen sich oft vor den Kopf gestoßen. Es kommen Bedenken wie: der Zu- schnitt des Wahlkreises entspreche nicht den örtlichen Gegebenheiten, den Traditionen und gewachsenen Strukturen. Gerade die Bürgerinnen und Bürger wün- schen sich, dass es – in Zeiten wie diesen, in denen sich alles sehr schnell ändert – wenigstens bei den Wahlkrei- sen beim Alten bleibt. Um dieses Spannungsverhältnis in den Griff zu be- kommen, haben wir versucht, behutsam vorzugehen. Be- hutsam heißt: nicht streng mathematisch vorgehen, den Grundsatz der Wahlkreiskontinuität in besonders hohem Maße berücksichtigen und von unserem Ermessen als Gesetzgeber Gebrauch machen. Deshalb haben wir auch nicht alle Vorschläge der Wahlkreiskommission über- nommen, sondern sind teilweise von Ihnen abgewichen. Zum Beispiel mussten wir – wegen der abnehmenden Bevölkerungsentwicklung – einen Wahlkreis von Thü- ringen nach Bayern, das eine zunehmende Bevölke- rungstendenz hat, verschieben. Den weitergehenden Vorschlag der Wahlkreiskommission, einen Wahlkreis von Schleswig-Holstein nach Niedersachen zu verla- gern, haben wir hingegen nicht umgesetzt. Hier haben w u s w d P t B d l m r g v g m s m d g g g t d s w O m m u s v m s Ä d V E d d h Z k e s i m D d K s V (C (D ir von unserem engen Ermessen Gebrauch gemacht nd haben der Wahlkreiskontinuität den Vortritt gelas- en. Was die übrigen Wahlkreise anbelangt, haben wir eitgehend von Änderungen abgesehen, es sei denn, es rohte bis zur nächsten Wahl eine Überschreitung der lus-Minus-25-Prozent-Grenze. Hier war ein Einschrei- en unbedingt erforderlich. Dort haben wir von unserem eurteilungsspielraum Gebrauch gemacht. Ich glaube, as Gesamtergebnis kann sich sehen lassen. Lassen Sie mich zum Schluss noch ein Wort zum par- amentarischen Verfahren sagen: Besonders freut es ich, dass sich die Opposition im Innenausschuss unse- em Gesetzesentwurf und den Änderungsanträgen an- eschlossen hat. In vielen Verhandlungen haben wir ersucht, in dieser wichtigen Frage einen fraktionsüber- reifenden Konsens zu erzielen, der so weitgehend wie öglich die Interessen der Menschen vor Ort berück- ichtigt. Das ist gelungen. Für diese konstruktive Zusam- enarbeit möchte ich mich an dieser Stelle bedanken. Dr. Max Stadler (FDP): Der Neueinteilung der Bun- eswahlkreise waren lange und schwierige Verhandlun- en der Berichterstatter aller vier Fraktionen vorausge- angen, die aber zu einem einvernehmlichen Ergebnis eführt haben. Dafür darf ich namens der FDP-Bundes- agsfraktion vor allem der Kollegin Barbara Wittig von er SPD sehr herzlich danken, denn sie hat nicht nur chwierige Koordinierungsarbeit geleistet, sondern sie ar auch offen für Anregungen und Wünsche aus der pposition, die schließlich zu dem heutigen Kompro- iss geführt haben. Ebenso gilt mein Dank für die konstruktive Zusam- enarbeit den Kollegen Dr. Wiefelspütz, Silke Stokar nd Hartmut Koschyk. In der Sache ging es um zwei widerstreitende Interes- en. Der Innenausschuss musste bei seinem Beschluss- orschlag die Vorgabe beachten, dass kein Wahlkreis ehr als 25 Prozent größer oder kleiner als der Durch- chnitt der Wahlkreise sein darf. Daher waren diverse nderungen unumgänglich. Auf der anderen Seite gilt er Grundsatz der Kontinuität der Wahlkreise. Bei den orschlägen der Bundeswahlkreiskommission gab es inzelfälle, in denen eine Umgruppierung von Gemein- en zu anderen Wahlkreisen vorgeschlagen wurde, die en dortigen politischen Realitäten nicht entspricht. Da- er ist die FDP dafür eingetreten, dass die gewachsene uordnung von Gemeinden zu ihrem bisherigen Wahl- reis möglichst aufrechterhalten bleibt. Aus dieser Spannungssituation heraus ergaben sich inige Entscheidungen, die erst nach längerer Diskus- ion einvernehmlich getroffen werden konnten. So war m Gesetzentwurf noch die Umgruppierung von vier Ge- einden aus dem Wahlkreis Passau in den Wahlkreis eggendorf vorgesehen, obwohl diese Gemeinden ein- eutig nach Passau hin orientiert sind. Alle politischen räfte der Region, also beider betroffener Wahlkreise, owie die Bevölkerung wandten sich daher gegen den orschlag der Bundeswahlkreiskommission. Da im Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 155. Sitzung. Berlin, Freitag, den 28. Januar 2005 14541 (A) ) (B) ) Wahlkreis Deggendorf die Bevölkerungsentwicklung stagniert, ist anzunehmen, dass die kritische 25-Prozent- Marke am Wahltag nicht überschritten sein wird. Es konnte daher am Ende Einvernehmen erzielt werden, dass die besagten vier Gemeinden Hofkirchen, Fürsten- stein, Eging und Aicha v. W. im Wahlkreis Passau blei- ben. Auch für die Wahlkreise Starnberg und Weilheim wa- ren Änderungen vorgeschlagen worden, die in das dor- tige gewachsene Gefüge nicht hineingepasst hätten. Am Ende war es zwar unvermeidlich, dass die Gemeinde Krailling von Starnberg weggenommen und dem Wahl- kreis München-Land zugeordnet wurde. Damit sind aber die zahlenmäßigen Vorgaben erfüllbar, sodass weitere Änderungen in den Wahlkreisen Starnberg und Weil- heim nicht notwendig waren. Es ist erfreulich, dass sich auch diese Anregung der FDP im Innenausschuss durch- setzen ließ. Dagegen war die rot-grüne Ausschussmehrheit leider nicht bereit, dem verständlichen Wunsch der Bürger der Stadt Krefeld zu entsprechen, dort wieder einen einheit- lichen Bundestagswahlkreis einzurichten. Der entspre- chende Änderungsantrag der FDP wurde im Ausschuss bedauerlicherweise – wie auch schon vor vier Jahren – abgelehnt. Mein Kollege Otto Fricke hat sich besonders für den einheitlichen Wahlkreis Krefeld engagiert. Von diesem Einzelpunkt abgesehen ist jedoch eine Lösung gefunden worden, die unsere Erwartungen er- füllt, sodass die FDP dem Gesetz in der jetzigen Fassung zustimmt. Anlage 6 Amtliche Mitteilungen Die Fraktion der FDP hat mit Schreiben vom 21. Ja- nuar 2005 mitgeteilt, dass sie die Anträge – Abgabe eines Berichts zur Lage der Nation durch Bundeskanzler Gerhard Schröder auf Drucksa- che 15/418 – Steuersenkung vorziehen auf Drucksache 15/1221 – Pläne zur Zentralisierung des Bundeskriminal- amtes am Standort Berlin aufgeben auf Drucksa- che 15/2353 – Einsetzung eines Untersuchungsausschusses auf Drucksache 15/2550 – Verschiebung des Zeitpunktes für das In-Kraft- Treten des Vierten Gesetzes für moderne Dienst- leistungen am Arbeitmarkt (SGB II) auf den 1. Januar 2006 auf Drucksache 15/3105 – Regierungserklärung des Bundeskanzlers zur Haushaltssituation des Bundes auf Drucksache 15/3360 – Mittelstand entlasten – Neues Formular zur Ein- nahmenüberschussrechnung zurücknehmen auf Drucksache 15/3738 zurückzieht. d – e m d n (C (D Mit Schreiben vom 26. Januar 2005 hat die Fraktion er FDP weiterhin mitgeteilt, dass sie den Antrag Fünfte Stufe der Öko-Steuern zurücknehmen auf Drucksache 15/581 benfalls zurückzieht. Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben itgeteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 er Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den achstehenden Vorlagen absieht: Innenausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über den Stand der Ab- wicklung des Fonds für Wiedergutmachungsleistungen an jüdische Verfolgte – Stand 30. Juni 2004 – – Drucksachen 15/3643, 15/3693 Nr. 1.9 – Haushaltsausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushalts- und Wirtschaftsführung 2004 Weitere überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 17 10 Ti- tel 632 07 – Ausgaben nach § 8 Abs. 2 des Unterhalts- vorschussgesetzes – – Drucksachen 15/4601, 15/4701 Nr. 1.10 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushalts- und Wirtschaftsführung 2004 Überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 17 02 Titel 632 01 – Aufwendungen für Gräber der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft – – Drucksachen 15/4298, 15/4450 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushalts- und Wirtschaftsführung 2004 Überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 17 10 Titel 632 07 – Ausgaben nach § 8 Abs. 2 des Unterhaltsvorschussge- setzes – – Drucksachen 15/4529, 15/4558 Nr. 2 – Ausschuss für Wahlprüfung, Immunität und Geschäftsordnung – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht zur Änderung von Wahlrechtsvorschriften auf Grund von gegen die Gültigkeit der Wahl zum 15. Deut- schen Bundestag eingegangenen Wahleinsprüchen un- ter Einbeziehung der im Rahmen des Erfahrungsaus- tausches mit den Ländern und dem Bundeswahlleiter zur Bundestagswahl 2002 gewonnenen Erkenntnisse – Drucksachen 15/3872, 15/4009 Nr. 6 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht zur Änderung von Wahlrechtsvorschriften auf Grund von gegen die Gültigkeit der Wahl der Abgeord- neten des Europäischen Parlaments aus der Bundesre- publik Deutschland 1999 eingegangenen Wahleinsprü- chen – Drucksachen 15/3873, 15/4009 Nr. 7 – 14542 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 155. Sitzung. Berlin, Freitag, den 28. Januar 2005 (A) (C) (B) (D) Ausschuss für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über die deutsche huma- nitäre Hilfe im Ausland 1998 bis 2001 – Drucksache 15/2019 – – Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der Ver- sammlung der Westeuropäischen Union/interparlamenta- rische Europäische Versammlung für Sicherheit und Vertei- digung (WEU/iEVSV) über die Tagung der Versammlung vom 2. bis 4. Juni 2004 in Paris – Drucksachen 15/3891, 15/4086 Nr. 2 – Ausschuss für Wirtschaft und Arbeit – Unterrichtung durch die Bundesregierung Siebter Bericht der Bundesregierung über die Aktivitä- ten des Gemeinsamen Fonds für Rohstoffe und der ein- zelnen Rohstoffabkommen – Drucksachen 15/3888, 15/4009 Nr. 8 – Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden EU- Vorlagen bzw. Unterrichtungen durch das Europäische Parlament zur Kenntnis genommen oder von einer Bera- tung abgesehen hat. Innenausschuss Drucksache 15/3696 Nr. 2.21 Drucksache 15/3696 Nr. 2.23 Drucksache 15/3779 Nr. 1.18 Ausschuss für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft Drucksache 15/4458 Nr. 2.5 Drucksache 15/4458 Nr. 2.9 Drucksache 15/4458 Nr. 2.14 Drucksache 15/4458 Nr. 2.16 Ausschuss für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen Drucksache 15/4296 Nr. 1.19 Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Drucksache 15/4085 Nr. 1.1 Drucksache 15/4213 Nr. 2.46 Drucksache 15/4296 Nr. 1.16 Drucksache 15/4296 Nr. 1.7 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung Drucksache 15/4458 Nr. 2.21 Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 15/3696 Nr. 2.31 91, 1 0, T 155. Sitzung Berlin, Freitag, den 28. Januar 2005 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3 Anlage 4 Anlage 5 Anlage 6
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Ursula Sowa


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Liebe

    Kolleginnen und Kollegen! Ich kann mich den starken
    Plädoyers der anderen Fraktionen nur anschließen.


    (Detlef Parr [FDP]: Da haben wir Gemeinsamkeiten! Das ist im Sport so üblich!)


    – Ja, das sind große Gemeinsamkeiten. Das ist sehr er-
    freulich.

    Aktuell erleben wir eine große Solidarität des Sports
    mit den Betroffenen der Flutkatastrophe in Asien. Der
    Sport hat hier genauso schnell reagiert wie sehr viele
    Hilfsorganisationen. Auch die Sportbeteiligten haben fi-
    nanzielle Mittel für die humanitäre Hilfe bereitgestellt
    und engagieren sich beim Wiederaufbau. Viele kleine
    Vereine und Verbände haben ein wirklich großartiges

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    (C (D ngagement gezeigt. Ich denke, das sollte hier einmal ewürdigt werden. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der FDP)


    Ich würde mir wünschen, dass aus der Fluthilfe dauer-
    afte Partnerschaften zwischen verschiedenen Organisa-
    ionen entstehen, was auf politischer Ebene natürlich ge-
    ünscht wird. Wenn der Sport hierzu einen Beitrag
    eisten kann, dann ist das nur zu begrüßen. Denn diese
    artnerschaften werden durch das Prinzip der Solidarität
    nd der gemeinsamen Verantwortung getragen.
    Diesen Weltgedanken des Sports bringen die Verein-

    en Nationen in ihrer Resolution vom November 2003
    um Ausdruck. Die Vereinten Nationen nennen die Be-
    eiche Bildung, Gesundheit, Entwicklung und Frieden,
    ie durch Sport gefördert und vorangebracht werden sol-
    en. Für das Kulturgut Sport ist diese Resolution ohne
    weifel ein wichtiger Schritt. Als Kulturpolitikerin kann
    ch das hier nur unterstreichen.
    Die regionalen und nationalen Möglichkeiten und

    unktionen des Sports werden in einem internationalen
    odex verankert. Damit werden natürlich weitere Mög-
    ichkeiten des Sports vorgezeichnet. Sport wird als wich-
    iger Baustein für zentrale gesellschaftliche Bereiche
    ich nenne hier ganz besonders Frieden und Völkerver-
    tändigung – anerkannt. Die Förderung von internationa-
    en Sportprojekten ist also zugleich – dieses Wort ist
    icht zu hoch gegriffen – Friedensförderung. Es war be-
    onders die deutsche Seite, die in den Verhandlungen zur
    U-Verfassung darauf gedrängt hat, den Sport in einem
    erfassungsartikel zu verankern. Für dieses Anliegen
    ab es hier eine parteiübergreifende Einigkeit.
    Das Auswärtige Amt finanziert zahlreiche Projekte

    m Rahmen der auswärtigen Kulturpolitik. Wir fördern
    ie im Ausland bekannten Trainerlehrgänge an der Uni
    eipzig und – was sehr wichtig ist und was hier noch
    icht genannt wurde – wir stellen im Bundeshaushalt zu-
    ätzliche Gelder in Höhe von immerhin 700 00 Euro für
    ine gezielte Umsetzung des internationalen Jahres des
    ports bereit.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

    Noch eine weitere gute Nachricht. Viele Projekte sind

    chon eingereicht worden. Die entsprechende Konzep-
    ion ergibt sich aus der UNO-Resolution. Wer setzt sie
    m? Diese Regierung.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD – Klaus Riegert [CDU/CSU]: Für Propaganda haben Sie mehr Geld! Das haben wir vorhin doch gehört!)


    Herr Kollege, ich habe gesagt: zusätzlich.
    Auch andere Ministerien sind aufgerufen. Zum Bei-

    piel könnte das Ministerium für wirtschaftliche Zusam-
    enarbeit aus unserer Sicht in Zukunft selbstverständ-
    ich wieder mehr Sportprojekte fördern.


    (Klaus Riegert [CDU/CSU]: Im Haushalt steht null!)







    (A) )



    (B) )


    Ursula Sowa

    Sportprojekte können helfen, die Zivilgesellschaft weiter
    aufzubauen. Es wurde schon genannt – auch wir sehen
    das so –: Diese Sportprojekte fördern Fairness, Sozial-
    verhalten, Gesundheit und Konfliktprävention.

    Ich möchte betonen, wie wichtig es ist, dass der Deut-
    sche Sportbund und das Nationale Olympische Komitee
    bei ihren derzeitigen Fusionsgesprächen die internatio-
    nale Ausrichtung des Sportes immer wieder betonen.
    Dies ist aus meiner Sicht ein Anliegen, das keine sport-
    politische Eintagsfliege bleiben soll. Darauf drängen
    auch Sie immer wieder; ich denke, die Sportpolitiker
    sind da einer Meinung. Es sollte natürlich weiterhin im
    Haushalt darauf geachtet werden, dass Projekte, die be-
    gonnen worden sind, auch zu Ende geführt werden kön-
    nen. Dass das ohne finanzielle Mittel nicht geht, ist uns
    allen klar.

    Meine sehr verehrten Damen und Herren, in diesem
    Sinne hoffe ich, dass wir das Internationale Jahr des
    Sports 2005 als Auftrag verstehen. Bei den kommenden
    Sportereignissen wird es eine tolle Gelegenheit geben,
    Deutschland als guten Gastgeber vorzustellen. Die Besu-
    cherinnen und Besucher sowie die zahlreichen Sportfans
    sollen sich im Vorfeld der Fußballweltmeisterschaft
    2006 schon in diesem Jahr davon überzeugen können:
    Deutschland ist ein tolerantes, sympathisches und gast-
    freundliches Land. Alle hier Anwesenden, die Sportver-
    anstaltungen besuchen werden, können dazu einen Bei-
    trag leisten. Vielleicht sehen wir uns und vielleicht trägt
    jeder zum Bereich Friedensstiftung etwas bei.

    Danke schön.

    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)



Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Frau Kollegin Sowa, es besteht sogar eine gewisse

Chance, dass wir uns auf solchen sportlichen Großveran-
staltungen in einer noch größeren Anzahl treffen werden,
als das zu diesem Zeitpunkt im Deutschen Bundestag der
Fall ist.


(Heiterkeit)

Nun erhält zum Schluss dieser Debatte das Wort der

Kollege Klaus Riegert, CDU/CSU-Fraktion.

(Beifall bei der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Klaus Riegert


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und

    Herren! Wie die Debatte bisher gezeigt hat, verfügt der
    Sport wie kein anderes Medium über ein weltweites
    Netzwerk im Sinne der Völkerverständigung, der Kör-
    perkultur und der Wertevermittlung. Die Initiativen des
    Europäischen Parlaments und der UNO wollen bewusst
    machen, welche ureigenste Bedeutung Sport hat: Freude
    an der Bewegung, um Körper und Geist in Einklang zu
    bringen.

    Sport ist in unserem Land in der öffentlichen Wahr-
    nehmung so präsent wie kaum ein anderer gesellschaftli-
    cher Bereich. Wir haben im Sport einen hohen Organisa-
    tionsgrad. Der Deutsche Sportbund ist mit 27 Millionen

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    (C (D itgliedern und 87 000 Vereinen die größte Bürgerverinigung in unserem Land. Das ist eine hervorragende ilanz. Die mediale Inszenierung des Sports, dessen Komerzialisierung und der weltweit unerreichte hohe Orgaisationsgrad des deutschen Sports dürfen aber nicht arüber hinwegtäuschen, dass der Sport bei vielen Menchen in der täglichen Praxis noch nicht angekommen st. Bewegungsarmut nimmt in einem erschreckenden aße zu. Stoffwechselund Herzkreislauferkrankungen ind immer häufiger schon bei jungen Menschen die olge. Dies betrifft nicht nur Kinder und Berliner, lieber ernd Heynemann. Die Zahl der fettleibigen Kinder nd Jugendlichen steigt rapide. Mediziner bezeichnen edes vierte Kind als fettleibig. Fehlende Bewegung verunden mit falscher Ernährung lässt die Zahl der an Diaetes leidenden Menschen in die Höhe schnellen. chon bei Fünfjährigen wurde Altersdiabetes festgetellt. Wir haben wie in vielen anderen Bereichen keine Er enntnisdefizite, sondern Umsetzungsdefizite. Die Sacherständigen der Krankenkassen, der Wissenschaft und es Sports haben in einer Anhörung im Sportausschuss eutlich gemacht: Geht es mit der gesundheitlichen ehlentwicklung von Kindern und Jugendlichen so weier, dann stehen die Krankenkassen in 20 Jahren vor eier Kostenlawine, die weder von der Gesellschaft noch om Einzelnen zu bewältigen ist. Wir brauchen deshalb Kampagnen, um auf diese Si uation hinzuweisen, ein Bewusstsein dafür zu wecken nd Abhilfe zu schaffen. ir brauchen Anreize für mehr aktives Sporttreiben. Der eutsche Sportbund bietet dafür qualitativ sehr gute Geundheitsprogramme an. Seit Jahren diskutieren wir über den Schulsport, ohne ntscheidend vorangekommen zu sein. Quantität und ualität sind nicht gesichert. Eine Schulsportstudie eist die Beliebtheit dieses Faches nach. Gleichzeitig ist ie Ausfallquote gegenüber anderen Fächern nach wie or beängstigend hoch. Schulsport wird von vielen, vor llem von vielen Eltern, immer noch nicht als gleichweriges Unterrichtsfach anerkannt. ir müssen Kinder und Jugendliche durch einen übereugenden Unterricht an den Sport heranführen, damit ebenslanges Sporttreiben nicht nur Lippenbekenntnis st. Die Eltern sollten ihre Kinder aber auch zum Sportreiben anhalten. Wir wissen aus einer Befragung der DLRG unter chulpflichtigen Kindern, dass nur 66 Prozent der Kiner schwimmen können und nur 17,1 Prozent dieser inder das Schwimmen in der Schule gelernt haben. Zu echt mahnt der Präsident des Deutschen Sportbundes, Klaus Riegert Manfred von Richthofen, dass es auf der einen Seite zu Schließungen von Bädern kommt, die für den Schwimmunterricht geeignet sind, auf der anderen Seite aber mit Millionen EU-Mitteln Spaßbäder errichtet werden. (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU sowie des Abg. Detlef Parr [FDP])


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    (Detlef Parr [FDP]: Das wird sehr teuer!)


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    (Erika Lotz [SPD]: Alles Ländersache!)





    (A) (C)


    (B) )


    Diese Spaßbäder sind in der Regel für Schulklassen
    nicht zugänglich und für das Erlernen des Schwimmens
    ungeeignet. Trotz dieser Erkenntnis schließen wir weiter
    Schwimmbäder.

    Wir haben in den Ballungsgebieten die Bewegungs-
    räume eng und Spielen und Sporttreiben in unmittelbarer

    des Sports in das Bewusstsein der Menschen bringen
    und sie zum aktiven Sporttreiben bewegen.

    Danke schön.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)