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    Plenarprotokoll 15/154 Tagesordnungspunkt 3: a) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Jahreswirtschaftsbericht 2005 der Bun- desregierung Den Aufschwung stärken – Strukturen verbessern (Drucksache 15/4700) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Jahresgutachten 2004/2005 des Sach- verständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwick- lung (Drucksache 15/4300) . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Clement, Bundesminister BMWA . Ronald Pofalla (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Werner Schulz (Berlin) (BÜNDNIS 90/ der Abgeordneten Wolfgang Bosbach, Dr. Norbert Röttgen, Hartmut Koschyk, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU: Verbrechen wirksam bekämp- fen – Genetischen Fingerabdruck konse- quent nutzen (Drucksachen 15/2159, 15/4732) . . . . . . . . . . Wolfgang Bosbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Brigitte Zypries, Bundesministerin BMJ . . . . Jörg van Essen (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Wolfgang Götzer (CDU/CSU) . . . . . . . . . Otto Schily (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14376 B 14376 B 14376 C 14380 B 14404 B 14404 C 14406 C 14408 C 14410 A 14411 B 14412 A Deutscher B Stenografisch 154. Sitz Berlin, Donnerstag, de I n h a l Glückwünsche zum Geburtstag des Abgeord- neten Peter Rauen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Begrüßung des neuen Abgeordneten Lars Klingbeil . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Benennung der Abgeordneten Bernhard Brinkmann (Hildesheim), Jochen-Konrad Fromme, Otto Fricke und Anja Hajduk als Mitglieder des Verwaltungsrates der Bundes- anstalt für Immobilienaufgaben . . . . . . . . . . . Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . Absetzung der Tagesordnungspunkte 10, 12, 13, 16, 18 und 23 d . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nachträgliche Ausschussüberweisung . . . . . . L D D E K P J D T B A 14375 A 14375 B 14375 B 14375 B 14375 D 14375 A DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14384 B 14386 A undestag er Bericht ung n 27. Januar 2005 t : udwig Stiegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . agmar Wöhrl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . r. Thea Dückert (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . rnst Hinsken (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . laus Brandner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . etra Pau (fraktionslos) . . . . . . . . . . . . . . . . . oachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ietrich Austermann (CDU/CSU) . . . . . . . . . agesordnungspunkt 4: ericht des Rechtsausschusses gemäß § 62 bs. 2 der Geschäftsordnung zu dem Antrag 14389 A 14391 B 14393 D 14395 C 14397 D 14400 A 14401 A 14402 C Petra Pau (fraktionslos) . . . . . . . . . . . . . . . . . Christoph Strässer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 14413 B 14413 D II Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 154. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 27. Januar 2005 Tagesordnungspunkt 22: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Änderung des Statistikregister- gesetzes und sonstiger Statistikgesetze (Drucksache 15/4696) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zu dem Protokoll vom 16. Oktober 2001 zu dem Übereinkommen über die Rechtshilfe in Strafsachen zwischen den Mitgliedstaaten der Europäischen Union (Drucksache 15/4230) . . . . . . . . . . . . . . . . c) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Umsetzung des Übereinkom- mens vom 29. Mai 2000 über die Rechtshilfe in Strafsachen zwischen den Mitgliedstaaten der Europäischen Union (Drucksache 15/4232) . . . . . . . . . . . . . . . . d) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zu dem Übereinkommen vom 29. Mai 2000 über die Rechtshilfe in Strafsachen zwischen den Mitgliedstaa- ten der Europäischen Union (Drucksache 15/4233) . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 2: Antrag der Abgeordneten Dr. Ernst Dieter Rossmann, Jörg Tauss, Dr. Hans-Peter Bartels, weiterer Abgeordneter und der Frak- tion der SPD, der Abgeordneten Grietje Bettin, Volker Beck (Köln), Birgitt Bender, weiterer Abgeordneter und der Fraktion des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN sowie der Abgeordneten Cornelia Pieper, Dr. Karl Addicks, Rainer Brüderle, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion der FDP: Impulse für eine internationale Ausrichtung des Schul- wesens – Den Bildungsstandort Deutsch- land auch im Schulbereich stärken (Drucksache 15/4723) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 23: a) Zweite Beratung und Schlussabstimmung des von der Bundesregierung eingebrach- ten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Ver- trag vom 5. April 2004 zwischen der Bundesrepublik Deutschland, der Re- publik Polen und der Tschechischen Re- publik über den Bau einer Straßenver- bindung in der Euroregion Neiße, im Raum zwischen den Städten Zittau in der Bundesrepublik Deutschland, b c e f g h i j 14415 B 14415 C 14415 C 14415 C 14415 D Reichenau (Bogatynia) in der Republik Polen und Hrádek nad Nisou/Grottau in der Tschechischen Republik (Drucksachen 15/4467, 15/4697, 15/4698) ) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Dreizehnten Gesetzes zur Ände- rung des Straßenverkehrsgesetzes (Drucksachen 15/3351, 15/4730) . . . . . . . ) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Apo- thekengesetzes (Drucksachen 15/4293, 15/4643, 15/4749) ) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Anpassung luftversi- cherungsrechtlicher Vorschriften (Drucksachen 15/4637, 15/4747) . . . . . . . ) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu den Änderungs- urkunden vom 18. Oktober 2002 zur Konstitution und zur Konvention der Internationalen Fernmeldeunion vom 22. Dezember 1992 (Drucksachen 15/3879, 15/4678) . . . . . . . ) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Vereinfachung der Verwaltungsverfahren im Sozialrecht (Verwaltungsvereinfachungsgesetz) (Drucksachen 15/4228, 15/4751) . . . . . . . ) Beschlussempfehlung und Bericht des Fi- nanzausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Vorschlag für eine Entscheidung des Rates zur Ermächti- gung Frankreichs zur Staffelung der Steuern auf Kraftstoffe (Verfahren gemäß Art. 19 der Richtlinie 2003/96/EG) KOM (2004) 597 endg.; Ratsdok. 12534/04 (Drucksachen 15/4001 Nr. 1.9, 15/4462) ) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Verkehr, Bau- und Woh- nungswesen zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Weißbuch zur Überprüfung der Verordnung (EWG) Nr. 4056/86 über die Anwendung der EG-Wettbewerbsregeln auf den Seeverkehr KOM (2004) 675 endg.; Ratsdok. 13808/04 (Drucksachen 15/4213 Nr. 2.49, 15/4675) ) – l) Beschlussempfehlungen des Petitionsaus- schusses: Sammelübersichten 177, 178 und 179 zu Petitionen (Drucksachen 15/4667, 15/4668, 15/4669) 14416 A 14416 B 14416 C 14416 D 14417 A 14417 B 14417 C 14417 D 14418 A Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 154. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 27. Januar 2005 III Zusatztagesordnungspunkt 3: Beschlussempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Entwurf eines Rahmenbeschlusses über die Vorratsspei- cherung von Daten, die in Verbindung mit der Bereitstellung öffentlicher elektroni- scher Kommunikationsdienste verarbeitet und aufbewahrt werden, oder von Daten, die in öffentlichen Kommunikationsnetzen vorhanden sind, für die Zwecke der Vor- beugung, Untersuchung, Feststellung und Verfolgung von Straftaten, einschließlich Terrorismus Ratsdok.-Nr. 8958/04 (Drucksachen 15/3696 Nr. 2.15, 15/4748) . . . Tagesordnungspunkt 5: a) – Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Reform der beruflichen Bildung (Berufsbil- dungsreformgesetz – BerBiRefG) (Drucksachen 15/3980, 15/4752) . . . . – Zweite und dritte Beratung des von den Abgeordneten Uwe Schummer, Werner Lensing, Katherina Reiche, weiteren Abgeordneten und der Frak- tion der CDU/CSU eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Modernisie- rung der dualen Berufsausbildung in Deutschland durch Novellierung des Berufsbildungsrechts (Drucksachen 15/2821, 15/4752) . . . . – Zweite und dritte Beratung des von den Abgeordneten Ulrike Flach, Cornelia Pieper, Christoph Hartmann (Homburg), weiteren Abgeordneten und der Fraktion der FDP eingebrach- ten Entwurfs eines Gesetzes zur Reform des Berufsausbildungsrechts (Drucksachen 15/3325, 15/4752) . . . . – Zweite und dritte Beratung des von den Abgeordneten Cornelia Pieper, Christoph Hartmann (Homburg), Ulrike Flach, weiteren Abgeordneten und der Fraktion der FDP eingebrach- ten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Berufsbildungsgesetzes (Drucksachen 15/3042, 15/4752) . . . . – Zweite und dritte Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs ei- nes … Gesetzes zur Änderung des Berufsbildungsgesetzes (Drucksachen 15/4112, 15/4752) . . . . b W U M C E W D D P A T a b c 14418 B 14418 C 14418 C 14418 C 14418 D 14418 D ) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung zu der Unter- richtung durch die Bundesregierung: Berufsbildungsbericht 2004 (Drucksachen 15/3299, 15/4752) . . . . . . . illi Brase (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . we Schummer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . onika Lazar (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ornelia Pieper (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . delgard Bulmahn, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . erner Lensing (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . r. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . r. Horst Rehberger, Minister (Sachsen- Anhalt) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Cornelia Pieper (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . etra Pau (fraktionslos) . . . . . . . . . . . . . . . . . lexander Dobrindt (CDU/CSU) . . . . . . . . . agesordnungspunkt 6: ) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Verkehr, Bau- und Woh- nungswesen – zu dem Antrag der Abgeordneten Dirk Fischer (Hamburg), Dr. Klaus W. Lippold (Offenbach), Eduard Oswald, weiterer Abgeordneter und der Frak- tion der CDU/CSU: Deutschland braucht Klarheit bei der Verkehrs- infrastruktur – zu dem Antrag der Abgeordneten Horst Friedrich (Bayreuth), Joachim Günther (Plauen), Eberhard Otto (Go- dern), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Investitionen in Verkehrsinfrastruktur sicherstellen (Drucksachen 15/2603, 15/2423, 15/3938) ) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Verkehr, Bau- und Woh- nungswesen zu dem Antrag der Abgeord- neten Horst Friedrich (Bayreuth), Joachim Günther (Plauen), Eberhard Otto (Go- dern), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Keine Kürzungen bei den Verkehrsprojekten in Ostdeutsch- land (Drucksachen 15/3203, 15/4096) . . . . . . . ) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Verkehr, Bau- und 14418 D 14419 A 14420 D 14422 C 14423 C 14424 D 14426 D 14428 B 14429 C 14430 C 14430 D 14431 C 14433 D 14433 D IV Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 154. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 27. Januar 2005 Wohnungswesen zu dem Antrag der Ab- geordneten Horst Friedrich (Bayreuth), Hans-Michael Goldmann, Joachim Günther (Plauen), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Kurskorrek- tur bei Verkehrsinvestitionen – Finan- zierung des Bundesverkehrswegeplans 2015 sicherstellen (Drucksachen 15/3470, 15/4097) . . . . . . . d) Antrag der Abgeordneten Renate Blank, Dirk Fischer (Hamburg), Eduard Oswald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU: Initiative für EU-Son- derprogramm „Verkehrsprojekte Euro- päische Einheit“ (Drucksache 15/3720) . . . . . . . . . . . . . . . . e) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht zum Ausbau der Schienen- wege 2004 (Drucksache 15/4621) . . . . . . . . . . . . . . . . f) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Straßenbaubericht 2004 (Drucksache 15/4609) . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Fischer (Hamburg) (CDU/CSU) . . . . . . Achim Großmann, Parl. Staatssekretär BMVBW . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Horst Friedrich (Bayreuth) (FDP) . . . . . . . . . Albert Schmidt (Ingolstadt) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Horst Friedrich (Bayreuth) (FDP) . . . . . . . Franziska Eichstädt-Bohlig (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Renate Blank (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Danckert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Georg Brunnhuber (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Karin Rehbock-Zureich (SPD) . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 7: Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- schusses für Gesundheit und Soziale Siche- rung zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Dieter Thomae, Detlef Parr, Dr. Heinrich L. Kolb, weiterer Abgeordneter und der Frak- tion der FDP: Zusätzliche Kranken- und Pflegeversicherungsbeiträge bei Versor- gungsbezügen durch das GKV-Modernisie- rungsgesetz rückgängig machen (Drucksachen 15/2472, 15/4451) . . . . . . . . . . Carl-Ludwig Thiele (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Kirschner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Hennrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . B M C N E T Z d V m ( T A K R F w ( O I J P E T B s s r d E s E f e ( A P F 14433 D 14434 A 14434 A 14434 B 14434 B 14436 C 14438 B 14439 C 14440 A 14440 D 14442 A 14443 C 14445 C 14447 A 14448 D 14449 A 14450 C 14452 B irgitt Bender (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . onika Brüning (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . arl-Ludwig Thiele (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . amentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . rgebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 8: weite und dritte Beratung des von der Bun- esregierung eingebrachten Entwurfs eines ierten Gesetzes zur Änderung des See- annsgesetzes Drucksachen 15/4638, 15/4744, 15/4745) . . agesordnungspunkt 9: ntrag der Abgeordneten Michael retschmer, Ernst Hinsken, Dr. Peter amsauer, weiterer Abgeordneter und der raktion der CDU/CSU: Mineralölsteuerent- icklung und Tanktourismus Drucksache 15/4387) . . . . . . . . . . . . . . . . . . tto Bernhardt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . ngrid Arndt-Brauer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Andreas Scheuer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . oachim Günther (Plauen) (FDP) . . . . . . . . . . eter Hettlich (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . rnst Hinsken (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Klaus Rose (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 11: eschlussempfehlung und Bericht des Aus- chusses für Verkehr, Bau- und Wohnungswe- en zu der Unterrichtung durch die Bundes- egierung: Mitteilung der Kommission an en Rat, das Europäische Parlament, den uropäischen Wirtschafts- und Sozialaus- chuss und den Ausschuss der Regionen – ntwicklung einer thematischen Strategie ür städtische Umwelt KOM (2004) 60 ndg.; Ratsdok. 6462/04 Drucksachen 15/2793 Nr. 2.25, 15/4280) . . . chim Großmann, Parl. Staatssekretär BMVBW . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . eter Götz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . ranziska Eichstädt-Bohlig (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14453 C 14454 B 14455 C 14456 A 14458 C 14456 B 14456 D 14457 A 14460 A 14461 A 14462 A 14462 D 14464 A 14464 B 14465 C 14465 D 14467 A 14468 C Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 154. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 27. Januar 2005 V Eberhard Otto (Godern) (FDP) . . . . . . . . . . . . Wolfgang Spanier (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Hofbauer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 5: Beschlussempfehlung des Ausschusses für Wahlprüfung, Immunität und Geschäftsord- nung: Antrag auf Genehmigung zur Durch- führung eines Strafverfahrens (Drucksache 15/4775) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Berichtigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Zu Protokoll gegebene Reden zur Beratung des Entwurfs eines Vierten Gesetzes zur Än- derung des Seemannsgesetzes (Tagesord- nungspunkt 8) Dr. Margrit Wetzel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Börnsen (Bönstrup) (CDU/CSU) . . Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Michael Goldmann (FDP) . . . . . . . . . . Gerd Andres, Parl. Staatssekretär BMWA . . . 14469 C 14470 A 14471 A 14471 D 14471 D 14472 A 14473 A 14473 D 14474 C 14476 C 14477 C 14478 B Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 154. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 27. Januar 2005 14375 (A) ) (B) ) 154. Sitz Berlin, Donnerstag, de Beginn: 12.0
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    14472 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 154. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 27. Januar 2005 (A) (C) (B) Vizepräsident Dr. Norbert Lammert Berichtigung 153. Sitzung, Seite V und Seiten 14373, 14374, Anla- gen 16 und 17: Statt „Franz Thönnes“ ist „Marion Caspers-Merk“ zu lesen. (D) Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 154. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 27. Januar 2005 14473 (A) ) (B) ) lerdings noch lange nicht.Schauerte, Hartmut CDU/CSU 27.01.2005 w ahrt und gesichert bleibt. Umgesetzt sind die damit al- Arbeitsbedingungen auf allen Schiffen sichern sollen, unter denen die Würde des Seemanns als Mensch ge- Ronsöhr, Heinrich- Wilhelm CDU/CSU 27.01.2005 Anlage 1 Liste der entschuldigt * A g r s a M t h r r F n g r r Abgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich Bindig, Rudolf SPD 27.01.2005* Carstensen (Nordstrand), Peter H. CDU/CSU 27.01.2005 Deittert, Hubert CDU/CSU 27.01.2005* Feibel, Albrecht CDU/CSU 27.01.2005 Dr. Gauweiler, Peter CDU/CSU 27.01.2005 Gröhe, Hermann CDU/CSU 27.01.2005 Haack (Extertal), Karl Hermann SPD 27.01.2005 Hilbrecht, Gisela SPD 27.01.2005 Hintze, Peter CDU/CSU 27.01.2005 Jäger, Renate SPD 27.01.2005* Jonas, Klaus Werner SPD 27.01.2005* Kortmann, Karin SPD 27.01.2005 Lehn, Waltraud SPD 27.01.2005 Letzgus, Peter CDU/CSU 27.01.2005* Lintner, Eduard CDU/CSU 27.01.2005* Dr. Lötzsch, Gesine fraktionslos 27.01.2005 Minkel, Klaus CDU/CSU 27.01.2005 Müller, Hildegard CDU/CSU 27.01.2005 Ostendorff, Friedrich BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 27.01.2005 Pfeiffer, Sibylle CDU/CSU 27.01.2005 Probst, Simone BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 27.01.2005 Rauber, Helmut CDU/CSU 27.01.2005* Repnik, Hans-Peter CDU/CSU 27.01.2005 Riester, Walter SPD 27.01.2005* S S D D W W D D A (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht en Abgeordneten für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates nlage 2 Zu Protokoll gegebene Reden zur Beratung des Entwurfs eines Vierten Geset- zes zur Änderung des Seemannsgesetzes (Tages- ordnungspunkt 8) Dr. Margrit Wetzel (SPD): „Warum müssen wir aus- erechnet eine Debatte um das Seemannsgesetz füh- en?“, fragen Sie sich sicher und das mag angesichts un- erer schönen Büros an Land auch verständlich sein. Der Arbeitsplatz eines Seemanns sieht ganz anders us: bedrückende Enge, unaufhörliches Stampfen der aschinen, Lärm, Getöse, Wind, Wellen, Naturgewal- en, Isolation, Sprachprobleme, Vereinsamung, Verloren- eit zwischen Containerwänden oder Chemikalienroh- en – und das überall auf den Ozeanen und Meeren unse- er Erde. Der Seemann ist immer und überall fremd unter remden. Die International Labour Organisation, kurz: ILO, immt sich seit vielen Jahrzehnten der Arbeitsbedingun- en dieser besonderen Berufsgruppe an und sorgt mit ih- en Konventionen für international anerkannte, von ih- en Mitgliedstaaten beschlossene Mindeststandards, die chlauch, Rezzo BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 27.01.2005 iebert, Bernd CDU/CSU 27.01.2005* r. Skarpelis-Sperk, Sigrid SPD 27.01.2005 r. Thomae, Dieter FDP 27.01.2005 eis (Stendal), Reinhard SPD 27.01.2005 eisskirchen (Wiesloch), Gert SPD 27.01.2005 r. Westerwelle, Guido FDP 27.01.2005 r. Wodarg, Wolfgang SPD 27.01.2005* bgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich 14474 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 154. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 27. Januar 2005 (A) ) (B) ) Zwei dieser Konventionen sind Anlass unserer De- batte: Die so genannte ILO 146, die einem Seemann we- nigstens 30 Kalendertage Urlaub nach einem Jahr harter Arbeit auf See zugesteht, und die ILO 166, die den See- mann davor schützen soll, dass er mittellos in einem fremden Land zurückgelassen wird. Sie regelt die so ge- nannte Heimschaffung, das Recht des Seemanns, an den Ort der Begründung seines Heuerverhältnisses oder an einen vertraglich vereinbarten Ort in seiner Heimat zu- rückgebracht zu werden. Lassen Sie mich an dieser Stelle einen doppelten Dank an die Sozialpartner, den Verband Deutscher Ree- der ebenso wie an die Gewerkschaft Verdi sagen: Die Manteltarifverträge gehen sowohl hinsichtlich des Jah- resurlaubs als auch bezüglich der Heimschaffung schon seit Jahren über den ILO-Mindeststandard und noch mehr über unsere gesetzliche Grundlage hinaus. Dank aber auch für den Druck, den die Tarifpartner gemein- sam ausgeübt haben, damit das Seemannsgesetz endlich wenigstens den ILO-Mindeststandard aufgreift, fest- schreibt und damit die Bedingungen sichert, die die Rati- fizierung der beiden ILO-Konventionen erfordert. Dank auch für die Großzügigkeit, mit der sich der VDR vertraglich gegenüber der Bundesrepublik ver- pflichtet hat, die Kosten für die Heimschaffung von See- leuten zu übernehmen, falls diese von einem insolventen Reeder nicht beizutreiben wären. In der Geschichte des VDR und der Bundesrepublik ist übrigens kein einziger solcher Fall bekannt, aber die deutsche Gründlichkeit, mögliche Kosten für den Steuerzahler auszuschließen, scheint durch nichts mehr überbietbar zu sein. Ähnlich selbstverständlich wird jetzt eine Lücke in der Krankenfürsorge geschlossen, die der Gesetzgeber durch Nachlässigkeit geschaffen hatte: Mit der Ausglie- derung der ausländischen Seeleute auf Schiffen unter deutscher Flagge aus der GKV seit dem 1. Januar 2004 war eine Versorgungslücke für ausländische Seeleute auf deutschem Boden entstanden. Hier gilt es, Rechtssicher- heit zu schaffen. Die Krankenfürsorge des Reeders, die an Bord selbstverständlich ist, sichert zukünftig auch diejenigen seiner Arbeitnehmer ab, die nicht den Versi- cherungsschutz der GKV haben. So weit, so gut. Wir fol- gen mit der Gesetzgebung heute der seit langem geübten Realität deutscher seemännischer Arbeitspraxis. Aber der Deutsche Bundestag erwartet jetzt auch die unver- zügliche Ratifizierung der ILO-Konventionen 146 und 166. Außerdem erinnere ich mit Nachdruck daran, dass dieses Parlament schon im Februar 2002 einstimmig die Ratifizierung der ILO 163 – soziale Betreuung der See- leute an Bord und in Häfen – beschlossen hat und auch darin ausdrücklich die Tarifpartner und alle einschlä- gigen Verbände und Institutionen hinter sich weiß. Auch die Ratifizierung der ILO 180 – Arbeitszeiten –, der ILO 185 – Ausweis für Seeleute – und des Protokolls zur ILO 147, das unter anderem die Kontrolle von Arbeits- zeiten auch auf Schiffen unter den Billigflaggen ermög- licht, die nicht den Konventionen beitreten. Nehmen wir uns ein Beispiel an unseren franzö- sischen Nachbarn, die Anfang 2004 gleich acht Konven- tionen ratifiziert haben zur ausdrücklichen Unterstützung d m h B t t a t v d v E r m B 2 ü E l b s m s f s a G A S d l d m R d G f J b H d t i S k s d d d n C n B T (C (D er Arbeiten am konsolidierten Seearbeitsübereinkom- en, in dem alle aktuellen Konventionen ab 2006 aufge- en sollen. Auch das ist ein wichtiger Beitrag zum Maritimen ündnis, eine Ergänzung der gerade beendeten 4. Mari- imen Konferenz. Es stärkt unseren Reedern, die interna- ionale Standards einhalten, ihre Wettbewerbsfähigkeit uf dem Schifffahrtsmarkt und den arbeitenden Seeleu- en ihre Würde! Wolfgang Börnsen (Bönstrup) (CDU/CSU): Das orliegende Seemannsgesetz schafft für Seeleute unter eutscher Flagge mehr Rechtsklarheit, mehr Fürsorge- erantwortung und mehr soziale Sicherheit. Da dieser ntwurf die Zustimmung von Seeleuten und ihren Inte- essenvertretern wie den Reedern findet, ist das See- annsgesetz auch ein Beitrag zum sozialen Frieden an ord. Daher begrüßt die CDU/CSU dieses seit fast 0 Jahren überfällige und aus dem Genfer Seearbeits- bereinkommen resultierende Vorhaben. Mit diesem ntwurf wird gleichzeitig die seit Januar 2004 für aus- ändische Seeleute auf Schiffen unter deutscher Flagge estehende Lücke bei der Krankenversorgung geschlos- en: Ausländischen Besatzungsmitgliedern bleibt es da- it freigestellt, ob sie im In- oder Ausland den Arztbe- uch vornehmen; die Krankenkassenbeiträge der Reeder ür deutsche und ausländische Crew-Gruppen an Bord ind abgestimmt und die hier erfolgte Gleichbehandlung ller Seeleute eines Schiffes ist damit auch ein Akt der erechtigkeit und Rechtsklarheit. Auch unter diesem spekt stimmen wir von der Union dieser Änderung des eemannsgesetzes zu. Dringenden weiteren Handlungsbedarf sehen wir je- och bei der Ausbildung und Einstellung deutscher See- eute. Wenn das Rückflaggungsziel von 200 Schiffen ins eutsche Register in diesem Jahr erreicht werden soll, uss in der Ausbildung mehr passieren; denn mit der ückflaggung verbunden ist die Festlegung auf eine eutsche Kerncrew an Bord. Gerade bei dieser von den esetzgebern gewollten Regelung befindet sich die See- ahrt in Not. Auch die Ausflaggungen der vergangenen ahre haben zu einer Nachwuchslücke für diesen Beruf ei uns geführt. So musste vor wenigen Monaten die amburger Seefahrtsschule aus Mangel an Nachfrage ie Pforten schließen. Auch wenn anerkannte und tradi- ionsreiche Seefahrtsschulen und Fachhochschulen wie n Flensburg und Elsfleth derzeit noch leicht steigende tudentenzahlen melden können, bleibt die Gesamtlage risenhaft. Der erfreuliche Boom in der weltweiten See- chifffahrt verdeckt und offenbart zugleich die Ausbil- ungsversäumnisse bei uns. Es klingt gut und es verdient auch Anerkennung, dass eutsche Reeder mit fast 2 500 Handelsschiffen derzeit en vierten Platz in der Welthandelsflotte einnehmen. Es ötigt Respekt und Anerkennung ab, dass die USA und hina auf diesem Markt überholt worden sind und wir ach Griechenland, Japan und Norwegen die höchste RZ-Tonnage nachweisen können. Es spricht für die üchtigkeit und Cleverness von Reedern und Besatzun- Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 154. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 27. Januar 2005 14475 (A) ) (B) ) gen, dass es gelang, seit 1991 zu einer Vervierfachung der Schiffsflotte zu kommen. Mit diesem rasanten Aufstieg steigt aber – zum Glück – auch die Nachfrage nach seemännischem Nachwuchs. Doch das Interesse, bei uns in Deutschland Seemann zu werden, ist seit Jahren rückläufig. Der Arbeitsmarkt für Seeleute ist wie leer gefegt. Die Reeder müssen zuneh- mend auf ausländische Crews zurückgreifen – und das, obwohl deutsche Besatzungsmitglieder allgemein als be- sonders tüchtig, fachkundig und zuverlässig gelten. Woran liegt das? Ein Hauptproblem ist sicherlich das Image des Seefahrerberufes und die daraus resultierende geringe Attraktivität: So stehen Motive wie „viel Geld verdienen“ und „viel Abenteuer“ bei Berufsanfängern nicht mehr so hoch im Kurs wie früher. Freizeit und Fa- milie kommen heute an erster Stelle. Monatelanges Va- gabundieren auf den Ozeanen ist nicht mehr angesagt. Dabei hat sich die Zeit auf See in den letzten Jahren we- sentlich verkürzt: Anstatt neun Monate – wie sie früher im internationalen Schiffsverkehr üblich waren –, wird heute durchschnittlich nur noch drei bis vier Monate zur See gefahren. Genügend Zeit für Frau und Familie – möchte man meinen. Doch die Realität sieht oft anders aus. Eine möglichst durchgehende Ortsbezogenheit wird bevorzugt. Aber auch der wachsende Kostendruck trägt parado- xerweise zu dem Engpass bei: Deutsche Reeder sind im- mer mehr gezwungen, ausländisches Personal ins Boot zu holen. Ausländische Seeleute sind meist billiger: Bei- spielsweise schlägt ein indischer Kapitän lediglich mit circa 5 000 US-Dollar im Monat zu Buche, ein deutscher Schiffsführer kostet den Reeder jedoch mehr als das Doppelte: von 12 000 bis 15 000 US-Dollar reicht die Spannweite. Viele junge Berufsanwärter aus unserem Land wissen um die internationale Konkurrenz, sehen nur geringe Chancen, werden abgeschreckt und bewer- ben sich erst gar nicht. Sowohl das Imageproblem des Seefahrerberufes als auch die Bewerbungshemmnisse bei den Anwärtern lie- ßen sich mit einer effektiven Informationsoffensive zu- mindest teilweise begegnen. Ein gutes Beispiel prakti- ziert derzeit der Flensburger Reederverein gemeinsam mit der IHK in der Fördestadt durch eine Ausstellung zu dieser Thematik. Die Bundesregierung kennt diese Pro- bleme bei der Seemannsausbildung, handelt allerdings höchst ambivalent. Denn obwohl sie die Ausbildung jun- ger Seemänner drei Jahre lang mit 25 000 Euro pro Platz fördert, sind politische Versäumnisse und bestehende bü- rokratische Hemmnisse zu einem Großteil mitverant- wortlich für die Misere auf dem inländischen Arbeits- markt für Seeleute: So ist etwa die Informationsarbeit der Agentur für Ar- beit nicht optimal: Ausbildungswege und -chancen sind dort – im Binnenland – kaum bekannt, so Erfahrungen von Berufs- und Hochschullehrern. Dies gilt insbeson- dere für den extremen Mangel an Bewerbern für die Weiterbildung zum Schiffsingenieur und Schiffstechni- ker mit vorausgegangener Berufsausbildung im Bereich Metall. In diesem Bereich gibt es relativ viele Arbeits- l D k A s w a B l p a d s d n B S u r B im m a r F A m in z s – m u d s w e b s d A V – d le S s n a L n e f (C (D ose in Landberufen, die von der Möglichkeit, an Bord ienst zu tun, nichts oder nur wenig wissen. Auch die Förderung von Ausbildungsinitiativen ommt offensichtlich zu kurz: Gefördert werden nur usbildungsverträge für Schiffsmechaniker und nauti- che Offiziersassistenten, obwohl der größte Teil der Be- erber im Rahmen von studentischen Praxissemestern usgebildet wird. Reedereien, die bewusst in diesem ereich aktiv sind und ausbilden und jedes Jahr circa Million Euro dafür investieren, sind nicht im Förder- rogramm. Hier fehlt es an der Gleichbehandlung. Un- bhängig davon wären weitere Verbandsinitiativen in iesem Bereich begrüßenswert. Aber auch Behördenbürokratismus behindert die Ein- tellung von Seeleuten: Oftmals sind die Entscheidungen er Behörden in den Hafenstädten für die Seeleute nicht achvollziehbar und werden als willkürlich empfunden. ranchenkenner beklagen, dass es seit Einführung des TCW-Abkommens immer wieder zu uneinheitlichen nd zum Teil inhaltlich nicht nachvollziehbaren Verfah- en kommt. So beispielsweise bei der Ausstellung von efähigungszeugnissen. Der Bürokratismus findet sich auch noch ansatzweise vorliegenden Seemannsgesetz: Nach Auffassung von ittelständischen Reedern sind Besatzungszeugnisse so usgestellt, dass diese Regelungen vor allem auf kleine- en Schiffen nicht einzuhalten sind. Die Folge ist purer ormalismus beim Ausfüllen der sicherheitsrelevanten rbeitsnachweise. Hier fehlt ein Bezug zur Realität. Es gilt, den Beruf des Seefahrers wieder attraktiver zu achen. Dazu gehört die Förderung von Ausbildungs- itiativen ebenso wie die Verkürzung der Ausbildungs- eit. So plant der Fachbereich Seefahrt der Fachhoch- chule Oldenburg seit längerem eine duale Ausbildung ein Studium und eine Berufsausbildung zum Schiffs- echaniker –, um die Ausbildungszeiten zu verkürzen nd zu optimieren. Dieses Vorhaben scheitert bisher lei- er am Interesse der Berufsbildungsstelle Seefahrt, die ich mit diesem Konzept anscheinend nicht anfreunden ill. Die Attraktivität des Seemannberufes hat aber auch twas mit der derzeitigen Situation der Seeleute im Hin- lick auf die See- und Hafensicherheit zu tun. Die An- chläge vom 11. September und den daraus resultieren- en erhöhten Sicherheitsanforderungen haben zu mehr uflagen, Einengungen und mehr Kontrollen geführt. or allem das erhöhte Sicherheitsbedürfhis der USA für das wir grundsätzlich Verständnis haben – schränkt ie Seeleute in ihrer Bewegungsfreiheit ein. Es kann al- rdings nicht angehen, dass die weltweit 1,25 Millionen eeleute in den Häfen sozusagen an Bord eingeschlossen ind und kaserniert werden, weil ihnen der Landgang icht gestattet oder über die Maßen erschwert wird. An merikanischen Häfen wird Seeleuten schon jetzt der andgang untersagt, wenn die Auflagen des ISPS-Codes icht bis zum i-Tüpfelchen erfüllt werden. Dies steht in klatantem Widerspruch zu dem Prinzip, dass Seeleute ür den Landgang keine Visa benötigen. 14476 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 154. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 27. Januar 2005 (A) ) (B) ) Zur Lösung dieses Problems hat die ILO eine Kon- vention über die Sicherheit und Gültigkeit der Ausweise für Seeleute erarbeitet, die den Landgang weiterhin un- gehindert ermöglichen soll. Die Umsetzung dieser Kon- vention haben wir im November letzten Jahres fraktions- übergreifend im Bundestag beschlossen. Sicherheit ist notwendig und im Sinne der Betroffe- nen auch erforderlich. Sie darf aber nicht noch weiter zu- lasten unserer Seeleute gehen. Darunter leidet dann auch die Attraktivität dieses traditionsreichen Berufsstandes. Die bisherigen Auswirkungen des ISPS-Codes bürden ihnen bereits genug Pflichten auf: Die leider zahlreichen Beispiele von Behinderungen und zum Teil auch Diskri- minierungen von Seeleuten nach Einführung der neuen Sicherheitsstandards offenbaren Regelungsbedarf. Denn dadurch sinken auch wieder die Chancen, neue Interes- senten für die vielfältigen Berufsmöglichkeiten an Bord zu finden. Zugespitzt formuliert: Einem jungen Berufs- anfänger ist es nur schwer zu vermitteln, dass er in sei- nem zukünftigen Beruf als potenzieller Terrorist einge- stuft wird. Unsere Seefahrtsschulen und Hochschulen in Deutschland bilden seit Jahrzehnten hoch qualifiziertes Seepersonal aus. Die Änderung des Seemannsgesetzes trägt einen kleinen Beitrag dazu bei, dass auf See wieder mehr Rechtssicherheit herrscht und somit der Beruf des Seemannes wieder attraktiver für junge Menschen wird. Die Umsetzung ist allerdings längst überfällig. Deutsch- land hinkt im europäischen Vergleich hinterher, obwohl in der Praxis die Bestimmungen schon seit langem prak- tiziert werden: Der gesetzliche Mindesturlaub für See- leute, die Regelungen für die Rückkehr in die Heimat, aber auch die erst mit einem Änderungsantrag nachge- reichte Krankenversorgung von ausländischen Seeleuten ist geboten und notwendig. Mit unserer Zustimmung heute verleihen wir ihr einen verbindlichen Rechtscha- rakter. Kritisch ist anzumerken, dass der Änderungsantrag der Koalition weitgehend systematischen Charakter hat und Maßnahmen enthält, die bei dem ersten Gesetzent- wurf schlichtweg vergessen wurden. Von übertriebener Sorgfalt kann hier keine Rede sein. Trotzdem bleibt zu hoffen, dass mit der parlamentari- schen Beschlussfassung ein Signal an die Seeleute aus- geht und ihnen deutlich macht, dass wir ihren Beruf für bedeutend, notwendig und zukunftssicher erachten. Die Aufgabe aller Verantwortlichen ist es, den Optimismus, der zurzeit in der Seeschifffahrt herrscht, jungen Men- schen zu vermitteln. Die See ist und bleibt ein Berufs- feld, das Anerkennung vermittelt, das interessant ist, aber auch eines, das sich lohnen kann und Erfüllung be- deutet. Zwei weitere Gesetze sollen im Rahmen dieses Ent- wurfes gleichzeitig vom Bundestag beschlossen werden. Sie umfassen einen Änderungsantrag zum Mitbestim- mungsgesetz sowie eine Korrektur bei der Krankenfür- sorge im Rahmen der beruflichen Weiterbildung. Beiden Vorlagen stimmen wir zu, weil sie zum einen eine Kon- sequenz aus dem Urteil des Bundesverfassungsgerichtes sind und weil zum anderen die Krankenfürsorge im Rah- m D r N w t ü w d r e u r t l d 3 s u h b n b d s f ß l d h s h d m d l w u m F e W f c f Q u r z m W g s p s (C (D en der beruflichen Weiterbildung sichergestellt wird. a auch im Falle der Berufsweiterbildung die Zusiche- ung der Bundesregierung vorliegt, dass es zu keinem achteil der betroffenen Berufsgruppen kommt, halten ir an unserer Zustimmung fest. Zum vorgenannten Seemannsgesetz ein Wort eines al- en Husumer Fischers, wie es von Hans von Wecheln bermittelt wurde: Alln’s Gode kümmt von boben, aver at wi leev hebt, kümmt düür und ut de See. Markus Kurth (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN): Mit em hier vorgelegten Gesetzentwurf streben die Regie- ungsfraktionen von SPD und Bündnis 90/Die Grünen ine Reihe von sozialen Verbesserungen für deutsche nd ausländische Seeleute an: Wir ermöglichen mit diesem Gesetz der Bundesregie- ung die Ratifizierung wichtiger Übereinkommen der In- ernationalen Arbeitsorganisation zum Recht der See- eute. Mit der Ratifizierung dieser Übereinkommen wird er gesetzliche Mindesturlaub für Seeleute von 28 auf 0 Kalendertage verlängert und die so genannte Heim- chaffung der Seeleute geregelt. Müssen Seeleute aus nvorhergesehenen Gründen im Ausland von Bord ge- en, zum Beispiel wegen der Insolvenz des Reeders, ha- en sie von nun an einen Anspruch auf die Rückführung ach Hause. Die Kosten dafür muss der jeweilige Reeder egleichen. Ich freue mich sehr, dass wir im Rahmen ieser Regelung zu einer Vereinbarung mit dem Deut- chen Reederverband gekommen sind, mit der wir die iskalischen Risiken für die Bundesrepublik ausschlie- en: Ist der zur Heimbringung verpflichtete Reeder zah- ungsunfähig, übernimmt der Deutsche Reederverband ie Kosten für die Heimführung der Seeleute. Darüber inaus schließen wir Lücken im Krankenversicherungs- chutz, insbesondere für ausländische Seeleute in Be- andlung in Deutschland. Die Krankenfürsorge des Ree- ers für seine ausländischen Seeleute endet nun nicht ehr mit dem Verlassen des Schiffes, sondern erst mit em Ablauf der 26. Woche nach diesem Zeitpunkt. Aus- ändische Seeleute sind also auch dann abgesichert, enn sie krankheitsbedingt das Schiff verlassen mussten nd in Deutschland weiterbehandelt werden müssen. Ich möchte mich aber nun dem Teil des Gesetzes wid- en, der mehr meiner Zuständigkeit innerhalb unserer raktion entspricht: Mit dem hier vorliegenden Gesetz- ntwurf stellen wir sicher, dass die Finanzierung von eiterbildungen in Gesundheitsberufen auch weiterhin ür die gesamte notwendige Dauer von drei Jahren gesi- hert wird. Es ist selbstverständlich, dass wir bei Beru- en, für die auch in der Zweitausbildung eine sehr hohe ualifikation vermittelt werden muss, weiterhin für eine nverkürzte Lehrdauer eintreten. Die Gesundheitsbe- ufe sind ein zukunftsweisendes, personalintensives und ugleich gesellschaftspolitisch bedeutendes Arbeits- arktsegment. Den teilweise sehr hohen Kosten der eiterbildung stehen ebenso hohe Vermittlungsquoten egenüber. Gleichzeitig steigt in unserer alternden Ge- ellschaft der Bedarf an gut ausgebildeten Fachkräften in flegerischen Berufen. Über die Erstausbildung ist die- er Bedarf an Fachkräften nicht zu decken; hier sind wir Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 154. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 27. Januar 2005 14477 (A) ) (B) ) unbedingt auf die Weiterbildung bzw. Zweitausbildung angewiesen. Die Fraktionen von Bündnis 90/Die Grünen und SPD legen daher eine Regelung vor, die eine Verlängerung der Ausnahmeregelung um ein weiteres halbes Jahr vor- sieht. Damit geben wir den Trägern der Weiterbildungs- maßnahmen Planungssicherheit, ohne den aus meiner Sicht bedauerlicherweise notwendigen Druck auf die laufenden Bund/Länder-Gespräche zurückzunehmen. Wir erwarten aber gleichzeitig von den Ländern, dass sie spätestens zum Ablauf dieser Übergangsregelung eine dauerhafte Finanzierung des letzten Maßnahmedrittels außerhalb der Arbeitsförderung sicherstellen. Gerade die Frage der Schulkosten, die nach unserer Auffassung dauerhaft von den Ländern getragen werden sollen, muss in den nächsten sechs Monaten abschließend ge- klärt werden. Ich möchte auch daran erinnern, dass wir nur durch die Untätigkeit der Bundesländer in eine Situation ge- kommen sind, in der der Bundesgesetzgeber nun kurz- fristig eine Verlängerung der Ausnahmegenehmigung formulieren muss. Es war allen Bundesländern seit sie- ben – ich wiederhole: seit sieben – Jahren klar, dass ab dem 1. Januar 2005 eine Förderung der Weiterbildung in Gesundheitsberufen durch die BA nur dann erfolgt, wenn bei Beginn der Ausbildung eine Finanzierung des letzten Ausbildungsjahres durch Dritte zugesagt ist. Diese Anschlussförderung sollte in der Regel aus den Landeshaushalten erfolgen. Kein Bundesland bemühte sich aber bisher, eine entsprechende Anschlussfinanzie- rung auf die Beine zu stellen. Es ist ja lobenswert, dass die FDP bereits in der ver- gangenen Woche mit ihrem Antrag für eine großzügige Verlängerung der ursprünglich bis zum 31. Dezember 2004 befristeten Übergangsregelung um ein weiteres Jahr plädiert hat. So viel Großzügigkeit gegenüber den teil- weise doch sehr trägen Länderministerien und einen so freigiebigen Umgang mit Beitragsgeldern hätte ich von Ihnen wahrlich nicht erwartet. Aber glauben Sie allen Ernstes, dass Sie die Länder so dazu bekommen werden, endlich durch eine abgestimmte Lösung für die Förde- rung des dritten Jahres Planungssicherheit zu schaffen? Das Gegenteil wird der Fall sein: Die Länder werden sich mit Verweis auf die großzügige Verlängerung des Bundes beruhigt zurücklehnen und auch im Jahr 2005 keine An- stalten unternehmen, gemeinsam eine tragfähige Lösung für die Zukunft der Weiterbildung in Gesundheitsberufen zu finden. Im November 2005 werden wir alle wieder in dieser Runde zusammenkommen und feststellen müssen, dass wir auch für das Jahr 2006 eine neue Ausnahmere- gelung finden müssen. Ich freue mich dennoch sehr, dass Herr Niebel mit diesem Antrag endlich einmal die Bedeutung von BA- geförderten Weiterbildungen anerkennen muss. Herr Niebel, ansonsten stehen Sie doch immer hier an dieser Stelle und rechnen uns die immensen Kosten vor – Gel- der, welche die so genannte Weiterbildungsindustrie nach Ihrer Auffassung völlig sinnlos verpulvert. Obwohl Sie sonst nicht müde werden, den effizienten Umgang der BA mit Beitragsgeldern hoch und runter zu fordern, s d D W b l e g d g S r w r w d S d d t G d S n W s g u s J v i s d g f t f s v s b n B D r d h p v e B M B (C (D tellen Sie heute einen Antrag, der eine Mehrbelastung es BA-Haushaltes um 250 Millionen Euro bedeutet. ie späte Einsicht der FDP, dass öffentlich finanzierte eiterbildung ein sinnvolles Instrument moderner Ar- eitsmarktpolitik ist, honoriere ich sehr. Hans-Michael Goldmann (FDP): Es ist sehr erfreu- ich, dass wir im maritimen Bereich wieder einmal etwas instimmig auf den Weg bringen können. Die Änderun- en des Seemanngesetzes bringen mit den Umsetzungen er internationalen Übereinkommen einige Verbesserun- en der sozialen Situation und sozialen Sicherheit der eeleute. Ich schließe mich den Hoffnungen der Bundes- egierung an, dass wir mit den Regelungen vielleicht et- as am Wettbewerbsvorteil der Billigflaggen-Länder ütteln können. Wenn das mit der neuen Urkunde klappt, äre das ein deutlicher Fortschritt beim Kampf gegen as Unterlaufen der sozialen Mindeststandards in der chifffahrt. Deshalb hat die FDP-Bundestagsfraktion em Gesetzentwurf im Ausschuss zugestimmt. Doch leider schlägt auch bei diesem Gesetz wieder ie Unart der Regierung durch, kurzfristig Änderungsan- räge vorzulegen, die mit dem eigentlichen Thema des esetzes nichts zu tun haben. Bei der Abstimmung über as vorliegende Änderungspaket haben wir uns der timme enthalten, weil sich darin leider auch eine unsin- ige Regelung versteckt. Es geht darum, dass für die eiterbildungsförderung seit 1. Januar 1998 der Grund- atz gilt, dass die Dauer von geförderten Weiterbildun- en im Vergleich zur Dauer beruflicher Erstausbildung m mindestens ein Drittel der Ausbildungszeit verkürzt ein muss. Berufsabschlüsse, die als Erstausbildung drei ahre dauern, müssen als Weiterbildung also innerhalb on längstens zwei Jahren abgeschlossen sein. In einigen Gesundheitsfachberufen, so zum Beispiel n der Logopädie, scheitert eine Verkürzung der Um- chulungsdauer jedoch an Berufsgesetzen oder bestehen- en Bundes- und Landesgesetzen, teilweise auch auf- rund von EU-Richtlinien. Das Förderungsrecht sieht ür diese Fälle der bundes- oder landesrechtlich geregel- en, noch nicht verkürzbaren Ausbildungsdauer eine be- ristete Sonderregelung vor. Danach braucht eine Um- chulung, die bis zum 31. Dezember 2004 beginnt, nicht erkürzt durchgeführt zu werden, wenn sie aufgrund ge- etzlicher Regelung nicht verkürzt werden kann. In der Konsequenz heißt das, dass ab dem 1. Juli 2005 eginnende Umschulungen in Gesundheitsfachberufen ur noch für zwei Drittel der Ausbildungszeit durch die undesagentur für Arbeit gefördert werden können. ies gilt aber nur und auch nur dann, wenn die Finanzie- ung der Gesamtdauer der Maßnahme von Anfang an an- erweitig sichergestellt ist. Dies ist für die Auszubildenden in diesen Gesund- eitsfachberufen unzumutbar. Es ist auch arbeitsmarkt- olitisch absurd. In der Regel finden erfolgreiche Absol- entinnen und Absolventen nach der Ausbildung schnell inen sicheren Arbeitsplatz. Insbesondere in den neuen undesländern besteht zum Teil schon ein erheblicher angel an Arbeitskräften in Gesundheitsfachberufen. ei den Logopäden ist die Vermittlungsquote nach 14478 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 154. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 27. Januar 2005 (A) (C) (B) ) Abschluss der Ausbildung nahezu 100 Prozent. Bei den Logopäden handelt es sich zu einem großen Teil um Umschülerinnen wie Frauen nach der Erziehungsphase, die eine berufliche Neuorientierung anstreben. Die befristete Ausnahmeregelung betrifft Umschüler schaffen und dadurch den Schifffahrtsstandort Deutsch- land zu stärken. Mit der Ratifikation der Übereinkom- men wollen wir ein politisches Signal setzen, um die Be- ratungen über die Gesamtkonvention in Genf voranzubringen. und nicht Auszubildende in der Erstausbildung. Das be- deutet, dass zukünftig die Umschüler die Kosten für das dritte Ausbildungsjahr selbst tragen müssten. Zwar ha- ben die Umschüler im Vergleich zu jungen Menschen in der Erstausbildung eine größere Berufs- und Lebenser- fahrung und sind zu einer intensiveren schulischen Aus- bildung fähig. Aber sie haben häufig auch schwerwie- gendere soziale Probleme als junge Menschen in der Erstausbildung. Wenn der Gesetzgeber eine Mindestaus- bildungszeit ohne Verkürzungsmöglichkeit verlangt, darf dies nicht zulasten der Umschüler gehen. In Anbe- tracht der nicht unerheblichen Kosten für die Ausbildung werden sich nur wenige Umschüler die Ausbildung leis- ten können, wenn sie sie selbst bezahlen müssen. Die Union will die Länder stärker zur Finanzierung des dritten Ausbildungsjahres in die Pflicht nehmen und deshalb die Übergangsfrist um ein Jahr verlängern. Das wird aber angesichts der knappen Kassen in den Ländern nichts nützen, auch hier werden die Umschüler in der Konsequenz allein gelassen. Wir wollten die Befristung der Ausnahmeregelung streichen, weil aus der Vergangenheit ersichtlich ist, dass eine Finanzierung durch Dritte nicht erreicht wird, die Vermittlungsquote überaus erfolgreich ist und durch die demographische Entwicklung ein weiterer Fachkräfte- mangel programmiert ist. Doch leider hat sich Rot-Grün diesen Argumenten verschlossen. Gerd Andres, Parl. Staatssekretär beim Bundes- minister für Wirtschaft und Arbeit: Die Änderungen des Seemannsgesetzes regeln den bezahlten Jahresurlaub und die so genannte Heimschaffung der Seeleute neu, und ermöglichen damit die Ratifikation von zwei Über- einkommen der Internationalen Arbeitsorganisation. Ich will besonders darauf hinweisen, dass die beiden ILO- Übereinkommen Bausteine eines sehr wichtigen weiter gehenden Vorhabens der Internationalen Arbeitsorgani- sation sind: Dort wird derzeit ein Seearbeitsübereinkom- men beraten, mit dem alle Regelwerke in einer Urkunde zusammengefasst werden sollen. Ziel ist es, eine Gesamtkonvention zu schaffen, deren Bestimmungen bei Kontrollen in Vertragsstaaten auch gegen Schiffe von Nichtvertragsstaaten angewandt wer- den können. Dann können sich Billigflaggen keine unlau- teren Wettbewerbsvorteile mehr verschaffen, indem sie die Mindeststandards der Schiffssicherheit, der Arbeits- bedingungen und der sozialen Sicherung unterschreiten. Die Bundesregierung unterstützt diesen Ansatz, in ei- ner globalen Branche faire Wettbewerbsbedingungen zu B d r J n l h J C d n s f e c B d w W w j d r d s d d M r d s r o t Q i g w s g t G s (D Das Gesetz enthält auch eine Änderung des Dritten uches Sozialgesetzbuch: die letztmalige Verlängerung er Übergangsfrist für Umschulungen in Gesundheitsbe- ufen. Für Umschulungen, die bis zum 30. Juni dieses ahres beginnen, wird die Bundesagentur für Arbeit aus- ahmsweise noch für die gesamte dreijährige Umschu- ungszeit Förderleistungen erbringen. Der Gesetzgeber at allerdings schon bei Schaffung des SGB III in den ahren 1996/97 – also noch zu Regierungszeiten von DU/CSU und FDP! – eindeutig in der Gesetzesbegrün- ung klargestellt, dass die Bundesagentur für Arbeit icht dauerhaft zu einer dreijährigen Vollfinanzierung olcher Umschulungen herangezogen werden kann. Jetzt sind endlich weiter gehende Anstrengungen er- orderlich, um für das dritte Umschulungsjahr eine dau- rhafte Finanzierung außerhalb der Arbeitsförderung si- herzustellen. Diese Frage ist auch Gegenstand von und/Länder-Gesprächen, die in Kürze fortgesetzt wer- en sollen. Wir haben die Übergangsfrist verlängert, eil wir diese Gespräche konstruktiv begleiten möchten. ir erwarten aber von den Ländern, dass sie ihre Verant- ortung für die Finanzierung des dritten Umschulungs- ahres in den Gesundheitsfachberufen – insbesondere in er Altenpflege – wahrnehmen und die erforderlichen echtlichen Rahmenbedingungen schaffen. Damit verbunden ist die Forderung, einen wachsen- en Bedarf an Altenpflegerinnen und Altenpflegern ver- tärkt und vorrangig durch berufliche Erstausbildung zu ecken und durch geeignete Maßnahmen die Verbleibs- auer in diesem Beruf nachhaltig zu erhöhen. Schließlich enthält das Gesetz auch Änderungen des itbestimmungsgesetzes. Das Bundesverfassungsge- icht hat das Verfahren zur Delegiertenwahl für die Wahl er Aufsichtsratsmitglieder der Arbeitnehmer für verfas- ungswidrig erklärt. Es hält das derzeit geltende Quo- um, nach dem jeder Wahlvorschlag von einem Zehntel der 100 der jeweils wahlberechtigten Arbeitnehmer un- erzeichnet sein muss, für zu hoch. Mit dem vorliegenden Änderungsantrag wird das uorum abgesenkt: Im Mitbestimmungsgesetz und im nsofern gleich lautenden Montan-Mitbestimmungser- änzungsgesetz wird es auf ein Zwanzigstel oder 50 der ahlberechtigten Arbeitnehmer abgesenkt. Dies ent- pricht der Regelung, wie sie im Betriebsverfassungs- esetz für Wahlvorschläge der Arbeitnehmer zur Be- riebsratswahl bereits vorgesehen ist. Für kleinere ewerkschaften steigt so die Chance, einen Delegierten- itz zu erhalten. 154. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 27. Januar 2005 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Uwe Schummer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und
    erren! Frau Bulmahn, es gibt einen Konflikt innerhalb
    er Regierung um die so genannten Elite-Unis, bezüg-
    ich des Verbots von Studiengebühren ist die Regierung
    or dem Bundesverfassungsgericht gescheitert,


    (Zuruf des Abg. Dr. Ernst Dieter Rossmann [SPD])


    s gibt einen Konflikt um die Einheitsschule, es gibt aber
    uch Konsens – das ist der Lichtblick –, nämlich bezüg-
    ich der Berufsbildungsreform, zwischen Rot-Grün und






    (A) )



    (B) )


    Uwe Schummer

    den christlichen Demokraten bzw. den christlichen So-
    zialen. Wenn Sie also pragmatisch und ohne ideologi-
    sche Scheuklappen ein Thema anpacken, dann sind wir
    gerne vonseiten der Opposition bereit, mitzuziehen,


    (Monika Lazar [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Danke!)


    damit sich etwas bewegt zugunsten der Menschen in un-
    serem Land.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    Das Berufsbildungsgesetz stammt aus dem Jahre

    1969; damals gab es eine große Koalition.

    (Dr. Ernst Dieter Rossmann [SPD]: Das sind kleine Münzen!)

    – Herr Kollege Rossmann, Sie sind heute aber geladen.
    Dabei besteht doch Konsens; gewöhnen Sie sich daran,
    zumindest bei diesem Thema. – Die letzte große Novel-
    lierung fand 1977 statt. Vor diesem Hintergrund hat die
    Unionsfraktion bereits im März 2003 als erste Fraktion
    Eckpunkte für eine Novellierung des Berufsbildungsge-
    setzes in den Deutschen Bundestag eingebracht. Wir ha-
    ben im März 2004 einen konkreten Gesetzentwurf nach-
    geliefert. Es ist gut, dass auch die Bundesregierung im
    Oktober 2004 entsprechend gesprungen ist. Wir haben
    durch die wirre Debatte über eine Ausbildungsplatzab-
    gabe Zeit vertan. Uns war immer klar, dass der sinnvolle
    und notwendige Ausbildungspakt durch eine längst
    überfällige Modernisierung der Berufsausbildung er-
    gänzt werden muss.


    (Alexander Dobrindt [CDU/CSU]: So ist es!)

    Die Erosion bei der betrieblichen Ausbildung muss

    gestoppt werden. Diese erkennen wir daran, dass im letz-
    ten Jahr genauso viele Schulabgänger in Ersatzmaßnah-
    men gelandet sind wie in betrieblichen Ausbildungsver-
    hältnissen. Deshalb besteht hier Handlungsbedarf.
    Deshalb ist die Union auch bereit, hier etwas zugunsten
    der Menschen mitzubewegen.

    Die duale Ausbildung – das haben Sie vollkommen
    richtig gesagt, Herr Brase – ist ein Standortvorteil unse-
    res Landes. Bei uns ist die Jugendarbeitslosigkeit im
    Durchschnitt um ein Drittel geringer als in den europäi-
    schen Ländern, in denen es eine verschulte Berufsausbil-
    dung gibt. Das gilt sogar für Finnland, dessen Bildungs-
    system laut PISA-Studie vorbildlich ist. Auch Finnland
    kann bei der dualen beruflichen Ausbildung von
    Deutschland lernen.

    Es gibt eine starke Integrationskraft der dualen Aus-
    bildung in die Arbeitswelt hinein. So ist es gut und rich-
    tig, dass auf unser Streben hin in dem Berufsbildungsre-
    formgesetz endlich die Verbundausbildung rechtlich
    abgesichert wird. 40 Prozent aller Betriebe sind zu klein,
    um umfassend ausbilden zu können. Sie sind also de
    facto nicht ausbildungsfähig. Es macht daher Sinn, dass
    sie im Verbund mit anderen Betrieben oder mit überbe-
    trieblichen Ausbildungsstätten in die Lage versetzt wer-
    den, betriebliche Ausbildungsplätze bereitzustellen.

    Das STARegio-Programm im Rahmen des Ausbil-
    dungspaktes ist ein gutes Instrument, das fortgesetzt

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    (C (D erden muss. Zusammen mit den Kammern muss dafür esorgt werden, dass die noch nicht ausbildungsfähigen etriebe informiert und begleitet werden, damit sie vertärkt betriebliche Ausbildungsplätze bereitstellen. Das äre eine wirkliche Entstaatlichung der Berufsausbilung. Für uns war auch wichtig, eine engere Lernortkoope ation zwischen Betrieb, Berufsschule und Kammer estzuschreiben. Dazu gehört auch die frühzeitige Inforation der Bundesländer über berufliche Neuordnungsonzepte, damit sich die Berufsschulen rechtzeitig daauf einstellen können. Unser Herzblutthema ist in der Tat die Aufwertung er Stufenausbildung. Wir haben im Gesetzentwurf estgelegt, dass sie von einer Ausnahme zu einer gleichertigen Option wird. Wir haben des Weiteren im Geetzentwurf festschreiben können, dass bei allen neuen erufsbildern eine Regelanfrage nach einer Stufenausildung beantwortet werden muss. Es bedarf einer Beründung, wenn sie nicht stufenweise organisiert wird. as dritte Element im Entschließungsantrag ist die berprüfung, ob die bestehenden 360 Berufsbilder im achhinein stufenweise organisiert werden können. Wir appellieren an die zuständigen Tarifparteien, dass ie das von uns entwickelte Schlichtersystem anwenden. us den Arbeitskämpfen wissen wir, dass Streik und ussperrung nicht alles sein können – das wäre verantortungslos –; denn dadurch werden die Konflikte nicht eendet. So muss auch bei den Verhandlungen über neue erufsbilder zwischen Gewerkschaften und Arbeitgeerverbänden eine Schlichtung stattfinden, damit in abehbarer Zeit und nicht irgendwann der Knoten durchgechlagen werden kann und nicht die eine Seite die andere eite blockiert. enn dies durch Schlichter nicht möglich ist, dann ist er Wirtschaftsminister gefordert. Mit der Stufenausbildung verfolgen wir das Ziel, dass ie 1,3 Millionen Schulabgänger bis 29 Jahre ohne eine erufsausbildung zumindest im Rahmen der ersten tufe, also einer zweijährigen Ausbildung, die Chance uf einen Einstieg bekommen. Das würde die berufliche erspektive dieser jungen Menschen verbessern. Wir ollen damit Berufsbilder für Hauptschüler im Bereich er Heilund Pflegeberufe wie auch im Bereich der Kfzechatroniker öffnen. Wir müssen auch – entweder gemeinsam oder wir lleine – die Umsetzung einer zu erwartenden europäichen Richtlinie über den Ausbildungspass anpacken. ns liegt daran, dass der Auszubildende, wenn er nach er ersten Stufe aufhört, über Ausbildungsmodule und ber die betriebliche Praxis im Rahmen eines Ausbilungspasses die zweite Stufe später nachholen kann. Wir rauchen eine Verzahnung von Erstausbildung und beuflicher Weiterbildung. Diese Verzahnung fehlt noch im esetzentwurf. Wir werden dies aber im Rahmen der Uwe Schummer Umsetzung der europäischen Richtlinie, die wir erwarten, politisch einfordern. Für uns ist es wichtig, dass die Stufenausbildung grundsätzlich über drei Jahre geht. Aber wir sollten dafür sorgen, dass die Möglichkeiten im Rahmen einer zweijährigen Berufsausbildung – beispielsweise im Baubereich – weiterhin erhalten bleiben. Hier sollte es einen Bestandsschutz für diese Berufsbereiche geben. Wir wollen am Ende nicht weniger, sondern mehr Stufenausbildung, damit ein Einstiegskorridor für praktisch Begabte in die berufliche Ausbildung geschaffen wird. Wenn wir es erreichen, dass in den nächsten zwei Jah ren durch die Regelüberprüfung auch bei den bestehenden Berufsbildern der Anteil der Stufenausbildung von derzeit 8 Prozent auf ein Drittel erhöht werden kann, dann würde dies bedeuten, dass etwa 40 000 Schulabgänger nicht mehr in Ersatzmaßnahmen landen, sondern eine konkrete betriebliche Ausbildung erfahren. Das wäre eine echte Entstaatlichung der Berufsausbildung. Wir haben für die Zulassung der vollzeitschulischen Ausbildung zur Kammerprüfung klare Kriterien festgelegt. Die Zulassung muss sich am Berufsbild orientieren. Es muss ein hoher Praxisanteil im Betrieb stattfinden. Mit dem Landesbildungsausschuss wie auch mit den Kammern sowie den Wirtschaftsund Sozialpartnern muss Benehmen hergestellt werden. Diese Festlegung ist bis zum Jahre 2011 befristet. Dann muss sie überprüft werden. Das heißt, die betriebliche Ausbildung hat weiter Vorrang und die Verschulung sollte nur eine Ausnahme sein. Eine gemeinsame Aufforderung ist, verstärkt betriebliche Bündnisse für Ausbildung zu schließen. Hierfür sind natürlich ausbildungshemmende Vorschriften abzubauen, indem wir beispielsweise fordern, dass von einem Betrieb, der über Bedarf ausbildet, nicht erwartet werden kann, dass er eine Übernahmeverpflichtung eingeht. Bereits heute besteht nach Richterrecht die Möglichkeit, dass man in Verträgen und betrieblichen Vereinbarungen den gesetzlich festgelegten Tarif um 20 Prozent unterschreiten kann, wenn im Gegenzug mehr Ausbildungsplätze bereitgestellt werden. Solche betrieblichen Bündnisse für Ausbildung sind wichtig. Wir müssen dafür sorgen, dass alle Schulabgänger eine Chance haben, betrieblich ausgebildet zu werden. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    (Beifall bei der CDU/CSU)





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    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Die Verlängerung der Probezeit auf vier Monate ist
    eine Antwort darauf, dass 25 Prozent der Auszubilden-
    den ihre Ausbildung abbrechen und hiervon ein Drittel
    sagt, dass sie aus persönlichen Gründen abbrechen, da
    sie den falschen Betrieb oder den falschen Beruf gewählt
    haben. Wir wollen verstärkt Blockunterricht einführen.
    Das bedeutet aber auch, dass innerhalb der ersten drei
    Monate sechs Wochen in der Schule verbracht werden.
    Es bleibt zu wenig Zeit, um den Betrieb und den Beruf
    kennen zu lernen. Deshalb ist es sinnvoll, dass wir ge-
    meinsam die Ausweitung der Probezeit auf vier Monate

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    (C (D rreicht haben – mit der Zielsetzung, dass sich sowohl er Jugendliche als auch der Betrieb frühzeitiger entcheiden kann. Meine Damen, meine Herren, ich danke Ihnen für die onstruktive Zusammenarbeit, die wir in diesem Hause iteinander erlebt haben. Natürlich werden wir in zwei ahren mit einer unionsgeführten Bundesregierung das eue Recht überprüfen. Wir werden Sie als Opposition inladen, pragmatisch und ohne ideologische Scheuklapen mit uns über eine weitere Verbesserung zu reden. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)




Rede von Dr. h.c. Susanne Kastner
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Nächste Rednerin ist die Kollegin Monika Lazar,
ündnis 90/Die Grünen.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Monika Lazar


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und
    erren! Sieben von zehn jungen Leuten in Deutschland
    erden beruflich ausgebildet. Sie absolvieren entweder
    ine betriebliche Ausbildung oder einen schulischen
    ehrgang. Leider gibt es viele, die in Warteschleifen auf
    ine Ausbildung warten müssen. Unsere Gesetzesreform
    eschäftigt sich also mit einem ganz drängenden Pro-
    lem unseres Bildungswesens. Mit der Novelle zum Be-
    ufsbildungsgesetz, die wir heute abschließend beraten,
    achen wir einen wichtigen Schritt in Richtung Zu-
    unftsfähigkeit der beruflichen Bildung in Deutschland.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    amit schaffen wir Perspektiven für viele junge Men-
    chen in unserem Land.
    Deshalb freut es mich besonders, dass wir diese Re-

    orm mit einer großen Mehrheit in diesem Hause verab-
    chieden können. Diese Reform ist ein gutes Beispiel
    afür, dass der Föderalismus in unserem Lande im Bil-
    ungsbereich durchaus vernünftig funktionieren kann.
    lle haben sich auf die Arbeitsteilung eingelassen. Die
    undesebene regelt die Mobilität und die Einheitlichkeit
    er Abschlüsse. Dabei arbeiten die Bildungs- und Wirt-
    chaftsseite zusammen. Der Weg zu diesen Abschlüssen
    ird aber von denen gestaltet, die am nächsten dran
    ind: von den Sozialpartnern für die betriebliche Seite
    er Ausbildung und von den Bundesländern für die
    chulische.
    Ein besonderer Knackpunkt der Reform war für uns

    ie Frage: Wie gehen wir in Zukunft mit den so genann-
    en vollzeitschulischen Ausbildungen um? Ich freue
    ich, dass wir die Möglichkeit der Zulassung zur
    ammerprüfung für diese Ausbildungsgänge jetzt
    eutlich verbessern. Mit der Zulassung zur Kammerprü-
    ung sichern wir die tatsächliche Gleichwertigkeit von
    chulischen und betrieblichen Ausbildungen. Ich bin mir
    arüber im Klaren, dass nicht alle in diesem Hause rest-
    os davon überzeugt sind.






    (A) )



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    Monika Lazar

    Fest steht für mich aber, dass die Schule unter den

    klaren Anforderungen, die wir jetzt in das Gesetz ge-
    schrieben haben, eine sinnvolle Alternative zur dualen
    Ausbildung ist und auch sein muss. Das ist eine Aufwer-
    tung, die gerade vor dem Hintergrund der Lehrstellen-
    knappheit dringend notwendig ist. Die Zulassung voll-
    zeitschulischer Ausbildungsgänge zur Kammerprüfung
    bringt neue Flexibilität mit sich und ist keine Gefahr für
    das duale Ausbildungssystem, sondern eine sinnvolle
    Ergänzung.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Eine weitere Verbesserung sehe ich in den neuen Re-
    gelungen zur Arbeitszeit während der Ausbildung. Es
    war bisher schon möglich, die Ausbildungszeit insge-
    samt zu verkürzen, sofern das Ausbildungsziel in dieser
    Zeit erreicht wird. Unser neuer Gesetzentwurf geht noch
    mehr auf persönliche Bedürfnisse ein, indem er eine Ver-
    kürzung der täglichen oder wöchentlichen Arbeitszeit
    einschließt. Das ist für viele junge Leute eine große
    Hilfe, zum Beispiel für Mütter mit kleinen Kindern oder
    für Menschen mit pflegebedürftigen Angehörigen. Da-
    mit wird klar, dass es nicht nur um persönliche, sondern
    auch um wichtige gesellschaftliche Anliegen geht.

    Diese Reform kann und darf aber nicht unser letztes
    Wort in Sachen beruflicher Bildung gewesen sein. Wir
    müssen mehr tun.


    (Cornelia Pieper [FDP]: Das stimmt!)

    Wir Bündnisgrünen haben schon lange eine gute Idee:
    die Stiftung Betriebliche Bildungschance. Ausgehend
    von unserer Grundidee einer eigenverantwortlichen Bür-
    gergesellschaft wollen wir die Ressourcen für mehr Aus-
    bildung besser erschließen. Betriebe, die innovativ aus-
    bilden, werden ideell und finanziell durch die Stiftung
    direkt gefördert. Jeder Betrieb, der ausbildet, kann aus
    den Stiftungsmitteln einen Teil der Ausbildungskosten
    erstattet bekommen. Eine weitere Aufgabe dieser Stif-
    tung soll in der Vernetzung von Akteuren wie Unterneh-
    men, Kammern, Arbeitsvermittlungen und Schulen be-
    stehen.

    Bildung ist nicht mit der beruflichen Ausbildung ab-
    geschlossen. Wer auf dem neuesten Wissensstand blei-
    ben will, muss sich auf lebenslanges Lernen einstellen.
    Leider ist es uns Grünen nicht gelungen, die Fort-
    bildung mit in das Gesetz aufzunehmen, obwohl nur
    eine stetige berufliche Weiterbildung die Innovationsfä-
    higkeit in unserem Land sichern und stärken kann. Mit
    dem Gesellenbrief oder dem Diplom in der Hand mögen
    die Lehrjahre vorbei sein, lernen müssen wir aber unser
    ganzes Leben lang. Wir brauchen einfache und bürger-
    nahe Anreize, um die Bereitschaft zur Weiterbildung in
    der Gesellschaft zu erhöhen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    Das gilt insbesondere für die Menschen, die nur eine ge-
    ringe Qualifikation haben oder ganz ohne Berufsausbil-
    dung dastehen. Ihr Armutsrisiko ist höher als das jeder
    anderen gesellschaftlichen Gruppe.

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    (C (D Liebe Kolleginnen und Kollegen, mit der Novelle um Berufsbildungsgesetz hat der Gesetzgeber einen roßen Teil seiner Hausaufgaben erledigt. Für die jungen enschen in unserem Land werden die Veränderungen ber nur dann positiv erlebbar sein, wenn alle Beteiligten n unserer Gesellschaft an einem Strang ziehen. In Sahen Ausbildung sind nun die Unternehmer gefragt. Sie üssen die Verbesserungen nutzen, damit mehr junge eute als in den vergangenen Jahren eine berufliche Perpektive erhalten. Vielen Dank. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    (Jörg Tauss [SPD]: Sehr richtig!)