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ID1514608300

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    Plenarprotokoll 15/146 Dr. Friedbert Pflüger (CDU/CSU) . . . . . . . 13632 C Dr. Andreas Schockenhoff (CDU/CSU) . . . . . Ulrich Heinrich (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kerstin Müller, Staatsministerin AA . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (fraktionslos) . . . . . . . . . . Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Egon Jüttner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 21: Dr. Christoph Bergner (CDU/CSU) . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 20: – Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der SPD und des BÜNDNIS- SES 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die parla- mentarische Beteiligung bei der Ent- scheidung über den Einsatz bewaffneter Streitkräfte im Ausland (Parlamentsbe- teiligungsgesetz) (Drucksachen 15/2742, 15/4264) . . . . . . . – Zweite und dritte Beratung des von den Abgeordneten Jörg van Essen, Rainer Funke, Günther Friedrich Nolting, wei- 13612 C 13613 C 13614 B 13615 B 13616 A 13617 B 13621 A 13620 D 13634 B 13635 C Deutscher B Stenografisch 146. Sitz Berlin, Freitag, den 3 I n h a l Nachträgliche Ausschussüberweisung . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 7: Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- wärtigen Ausschusses zu dem Antrag der Bundesregierung: Einsatz bewaffneter deut- scher Streitkräfte zur Unterstützung der Überwachungsmission AMIS der Afrikani- schen Union (AU) in Darfur/Sudan auf Grundlage der Resolutionen 1556 (2004) und 1564 (2004) des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen vom 30. Juli 2004 und 18. September 2004 (Drucksachen 15/4227, 15/4257, 15/4259) . . Walter Kolbow, Parl. Staatssekretär BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . g k ( D R D W M D J J 13611 A 13611 A 13611 C Antrag der Abgeordneten Dr. Werner Hoyer, Harald Leibrecht, Rainer Funke, weiterer Ab- undestag er Bericht ung . Dezember 2004 t : eordneter und der Fraktion der FDP: Zu- unft für Tschetschenien Drucksache 15/3955) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Werner Hoyer (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Gernot Erler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . udolf Bindig (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Friedbert Pflüger (CDU/CSU) . . . . . . . . . infried Nachtwei (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . elanie Oßwald (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . r. Gesine Lötzsch (fraktionslos) . . . . . . . . . ohannes Pflug (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . oseph Fischer, Bundesminister AA . . . . . . . 13618 B 13618 C 13619 C 13623 A 13625 B 13627 D 13628 C 13629 D 13630 C 13632 A teren Abgeordneten und der Fraktion der FDP eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Mitwirkung des Deutschen II Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 146. Sitzung. Berlin, Freitag, den 3. Dezember 2004 Bundestages bei Auslandseinsätzen der Bundeswehr (Auslandseinsätzemitwir- kungsgesetz) (Drucksachen 15/1985, 15/4264) . . . . . . . Gernot Erler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christian Schmidt (Fürth) (CDU/CSU) . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörg van Essen (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörg van Essen (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Dieter Wiefelspütz (SPD) . . . . . . . . . . . . . Eckart von Klaeden (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Dieter Wiefelspütz (SPD) . . . . . . . . . . Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Christian Schmidt (Fürth) (CDU/CSU) . . . Petra Pau (fraktionslos) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Bartels (SPD) . . . . . . . . . . . . . Ruprecht Polenz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 22: – Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Dritten Gesetzes zur Änderung eisenbahnrechtlicher Vorschriften (Drucksachen 15/3280, 15/4419, 15/4427, 15/4420) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . – Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der SPD und des BÜNDNIS- SES 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Dritten Gesetzes zur Än- derung eisenbahnrechtlicher Vorschrif- ten (Drucksachen 15/2743, 15/4419, 15/4427, 15/4420) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . – Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Vierten Gesetzes zur Änderung ei- senbahnrechtlicher Vorschriften (Drucksachen 15/3932, 15/4235, 15/4420) Karin Rehbock-Zureich (SPD) . . . . . . . . . . . . Eduard Lintner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Albert Schmidt (Ingolstadt) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . H A E T a b c i Z A B o S l t ( D W D D S A 13635 C 13636 A 13637 C 13639 B 13641 A 13642 B 13642 D 13642 D 13643 A 13644 D 13645 C 13646 C 13647 A 13647 C 13648 A 13649 A 13650 D 13652 C 13652 D 13653 A 13653 A 13654 D 13656 D orst Friedrich (Bayreuth) (FDP) . . . . . . . . . Enak Ferlemann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . ngelika Mertens, Parl. Staatssekretärin BMVBW . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nak Ferlemann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 23: ) Antrag der Abgeordneten Dr. Michael Fuchs, Wolfgang Bosbach, Hartmut Koschyk, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU: Bürokratische Hemmnisse beseitigen – Bessere Rah- menbedingungen für Arbeit in Deutsch- land (Drucksache 15/4156) . . . . . . . . . . . . . . . ) Antrag der Abgeordneten Dirk Niebel, Rainer Brüderle, Daniel Bahr (Münster), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Reform des Kündigungs- schutzgesetzes – Abschaffung von Hemmnissen für die Einstellung neuer Mitarbeiter (Drucksache 15/3724) . . . . . . . . . . . . . . . ) Zweite und dritte Beratung des von den Abgeordneten Dirk Niebel, Daniel Bahr (Münster), Rainer Brüderle, weiteren Ab- geordneten und der Fraktion der FDP ein- gebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Lockerung des Verbots wiederholter Befristungen (Drucksachen 15/2804, 15/3990) . . . . . . . n Verbindung mit usatztagesordnungspunkt 8: ntrag der Abgeordneten Dirk Niebel, Rainer rüderle, Dr. Karl Addicks, weiterer Abge- rdneter und der Fraktion der FDP: Keine perrfrist bei Abschluss eines Abwick- ungsvertrags nach arbeitgeberseitiger be- riebsbedingter Kündigung Drucksache 15/4407) . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Michael Fuchs (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . alter Hoffmann (Darmstadt) (SPD) . . . . . . Dirk Niebel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . irk Niebel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Thea Dückert (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Fuchs (CDU/CSU) . . . . . . . . tephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . nette Kramme (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13658 B 13659 B 13659 D 13661 B 13663 B 13663 C 13663 C 13663 D 13663 D 13665 B 13666 A 13667 B 13668 B 13668 D 13670 A 13671 C Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 146. Sitzung. Berlin, Freitag, den 3. Dezember 2004 III Tagesordnungspunkt 24: Zweite und dritte Beratung des von der Bun- desregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Neuregelung der präventiven Telekommunikations- und Postüberwa- chung durch das Zollkriminalamt (NTPG) (Drucksachen 15/3931, 15/4237, 15/4416) . . Karl Diller, Parl. Staatssekretär BMF . . . . . . . Siegfried Kauder (Bad Dürrheim) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Funke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Stünker (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 25: a) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Umsetzung der Richtlinie über den rechtlichen Schutz biotechnologischer Erfindungen (Drucksachen 15/1709, 15/4417) . . . . . . . b) Beschlussempfehlung und Bericht des Rechtsausschusses – zu dem Antrag der Fraktionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜ- NEN: Für ein modernes Biopatent- recht – zu dem Antrag der Abgeordneten Helmut Heiderich, Dr. Norbert Röttgen, Dr. Maria Böhmer, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion der CDU/CSU: Die europäische Biopatentrichtlinie von 1998 umsetzen – zu dem Antrag der Abgeordneten Rainer Funke, Ulrike Flach, Daniel Bahr (Münster), weiterer Abgeord- neter und der Fraktion der FDP: Rechtssicherheit für biotechnologi- sche Erfindungen durch schnelle Umsetzung der Biopatentrichtlinie (Drucksachen 15/2657, 15/1024 (neu), 15/1219, 15/4417) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Brigitte Zypries, Bundesministerin BMJ . . . . Dr. Norbert Röttgen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Reinhard Loske (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sibylle Laurischk (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . René Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Helmut Heiderich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Dr. Wolfgang Wodarg (SPD) . . . . . . . . . . . C D T a b U D G U E D 13673 B 13673 C 13674 C 13676 A 13677 A 13677 C 13678 D 13679 A 13679 B 13680 B 13682 B 13683 C 13684 D 13685 D 13686 D hristoph Strässer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . r. Peter Ramsauer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 26: ) – Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN ein- gebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung dienst- und arbeits- rechtlicher Vorschriften im Hoch- schulbereich (HdaVÄndG) (Drucksachen 15/4132, 15/4418, 15/4428, 15/4429) . . . . . . . . . . . . . . . – Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Änderung dienst- und arbeitsrechtlicher Vor- schriften im Hochschulbereich (HdaVÄndG) (Drucksachen 15/4229, 15/4299, 15/4418, 15/4428, 15/4429) . . . . . . . . – Zweite und dritte Beratung des vom Bundesrat eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Freigabe der Personalstruktur an Hochschulen (Hochschulpersonalstrukturfrei- gabegesetz – HPersFG) (Drucksachen 15/3924, 15/4418, 15/4428, 15/4429) . . . . . . . . . . . . . . . . ) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung – zu dem Antrag der Abgeordneten Katherina Reiche, Thomas Rachel, Dr. Maria Böhmer, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion der CDU/CSU: Flexiblere Personalstrukturen bei Drittmittelprojekten im Hochschul- bereich schaffen – zu dem Antrag der Abgeordneten Ulrike Flach, Cornelia Pieper, Dr. Karl Addicks, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Befristungen von Beschäftigungsverhältnissen im Hochschulbereich flexibilisieren (Drucksachen 15/4131, 15/4151, 15/4418 ) te Berg (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Christoph Bergner (CDU/CSU) . . . . . . . . rietje Bettin (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) lrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . delgard Bulmahn, Bundesministerin BMBF r. Peter Frankenberg, Minister (Baden-Württemberg) . . . . . . . . . . . . . . . . Ernst Burgbacher (FDP) . . . . . . . . . . . . . . 13687 C 13689 B 13689 C 13689 C 13689 C 13689 D 13690 A 13691 C 13693 A 13694 A 13695 A 13696 C 13697 A IV Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 146. Sitzung. Berlin, Freitag, den 3. Dezember 2004 Tagesordnungspunkt 27: Antrag der Abgeordneten Markus Löning, Ulrich Heinrich, Dr. Werner Hoyer, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Deutsche Entwicklungszusammenarbeit mit China und Indien zu einer Zusammen- arbeit in Wirtschaft, Forschung und Aus- bildung umbauen (Drucksache 15/3823) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Markus Löning (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Detlef Dzembritzki (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Sibylle Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Thilo Hoppe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Erich G. Fritz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 28: Zweite und dritte Beratung des von der Bun- desregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Fortentwicklung der Berufs- aufsicht über Abschlussprüfer in der Wirt- schaftsprüferordnung (Abschlussprüfer- aufsichtsgesetz – APAG) (Drucksachen 15/3983, 15/4410) . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 29: Zweite und dritte Beratung des von den Frak- tionen der SPD, des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und der FDP eingebrachten Ent- wurfs eines Neunten Gesetzes zur Ände- rung des Parteiengesetzes (Drucksachen 15/4246, 15/4404, 15/4438) . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Wolfgang Börnsen (Bönstrup) (CDU/CSU) zur namentlichen Abstimmung über die Be- schlussempfehlung des Auswärtigen Aus- schusses zu dem Antrag der Bundesregierung: Einsatz bewaffneter deutscher Streitkräfte zur Unterstützung der Überwachungsmission AMIS der Afrikanischen Union (AU) in Darfur/ Sudan auf Grundlage der Resolutionen 1556 (2004) und 1564 (2004) des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen vom 30. Juli 2004 und 18. September 2004 (Zusatztagesordnungs- punkt 7) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . A E J s A B s w U d ( t 2 A E R B C L S W D H S n l b m p A E R d m ü A g A E E E R t n A E D ü z S g 13698 D 13699 A 13700 A 13702 A 13703 B 13704 C 13705 C 13706 A 13706 C 13707 A 13707 C nlage 3 rklärung nach § 31 GO des Abgeordneten ürgen Koppelin (FDP) zur namentlichen Ab- timmung über die Beschlussempfehlung des uswärtigen Ausschusses zu dem Antrag der undesregierung: Einsatz bewaffneter deut- cher Streitkräfte zur Unterstützung der Über- achungsmission AMIS der Afrikanischen nion (AU) in Darfur/Sudan auf Grundlage er Resolutionen 1556 (2004) und 1564 2004) des Sicherheitsrates der Vereinten Na- ionen vom 30. Juli 2004 und 18. September 004 (Zusatztagesordnungspunkt 7) . . . . . . . nlage 4 rklärung nach § 31 GO der Abgeordneten ené Röspel, Dr. Axel Berg, Willi Brase, Ulla urchardt, Nina Hauer, Horst Kubatschka, hristian Lange (Backnang), Dr. Christine ucyga, Dr. Sigrid Skarpelis-Sperk, Christoph trässer, Rüdiger Veit, Hilde Mattheis, Hans- erner Bertl, Eckhardt Barthel (Berlin), Peter reßen, Klaus Barthel (Starnberg), Walter offmann (Darmstadt) und Ernst Kranz (alle PD) zur Abstimmung über den Entwurf ei- es Gesetzes über die parlamentarische Betei- igung bei der Entscheidung über den Einsatz ewaffneter Streitkräfte im Ausland (Parla- entsbeteiligungsgesetz) (Tagesordnungs- unkt 20) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 5 rklärung nach § 31 GO der Abgeordneten ita Streb-Hesse (SPD) zur Abstimmung über en Entwurf eines Gesetzes über die parla- entarische Beteiligung bei der Entscheidung ber den Einsatz bewaffneter Streitkräfte im usland (Parlamentsbeteiligungsgesetz) (Ta- esordnungspunkt 20) . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 6 rklärung nach § 31 GO des Abgeordneten rnst Kranz (SPD) zur Abstimmung über den ntwurf eines Gesetzes zur Umsetzung der ichtlinie über den rechtlichen Schutz bio- echnologischer Erfindungen (Tagesord- ungspunkt 25) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 7 rklärung nach § 31 GO des Abgeordneten r. Hermann Scheer (SPD) zur Abstimmung ber den Entwurf eines Gesetzes zur Umset- ung der Richtlinie über den rechtlichen chutz biotechnologischer Erfindungen (Ta- esordnungspunkt 25) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13708 B 13708 C 13709 B 13709 C 13710 B Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 146. Sitzung. Berlin, Freitag, den 3. Dezember 2004 V Anlage 8 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Dr. Wolfgang Wodarg (SPD) zur Abstimmung über den Entwurf eines Gesetzes zur Umset- zung der Richtlinie über den rechtlichen Schutz biotechnologischer Erfindungen (Ta- gesordnungspunkt 25) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 9 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Dr. Reinhard Loske, Volker Beck (Köln), Cornelia Behm, Birgitt Bender, Alexander Bonde, Ekin Deligöz, Jutta Dümpe-Krüger, Franziska Eichstädt-Bohlig, Hans-Josef Fell, Katrin Göring-Eckardt, Peter Hettlich, Ulrike Höfken, Thilo Hoppe, Jutta Krüger-Jacob, Undine Kurth (Quedlinburg), Jerzy Montag, Winfried Nachtwei, Christa Nickels, Friedrich Ostendorff, Claudia Roth (Augsburg), Christine Scheel, Werner Schulz (Berlin), Ursula Sowa, Rainder Steenblock und Josef Philip Winkler (alle BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN) zur Abstimmung über den Entwurf ei- nes Gesetzes zur Umsetzung der Richtlinie über den rechtlichen Schutz biotechnologi- scher Erfindungen (Tagesordnungspunkt 25) . lung der Berufsaufsicht über Abschlussprüfer in der Wirtschaftsprüferordnung (Abschluss- prüferaufsichtsgesetz – APAG) (Tagesord- nungspunkt 28) Christian Lange (Backnang) (SPD) . . . . . . . . Dr. Rolf Bietmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Werner Schulz (Berlin) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Funke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 11 Zu Protokoll gegebene Reden zur Beratung des Entwurfs eines Neunten Gesetzes zur Än- derung des Parteiengesetzes (Tagesordnungs- punkt 29) Inge Wettig-Danielmeier (SPD) . . . . . . . . . . . Hartmut Koschyk (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörg van Essen (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13710 C 13711 C 13712 A 13713 C 13714 B 13714 D 13715 B 13716 D 13717 B 13718 D Anlage 10 Zu Protokoll gegebene Reden zur Beratung des Entwurfs eines Gesetzes zur Fortentwick- A A nlage 12 mtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13719 B Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 146. Sitzung. Berlin, Freitag, den 3. Dezember 2004 13611 (A) ) (B) ) 146. Sitz Berlin, Freitag, den 3 Beginn: 9.0
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    1) Anlage 11 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 146. Sitzung. Berlin, Freitag, den 3. Dezember 2004 13707 (A) ) (B) ) einmischt in innerafrikanische Angelegenheiten. Dieser DSchauerte, Hartmut CDU/CSU 03.12.2004 arfur direkt oder indirekt militärisch eingreift, tung. Auch unter dem Schlagwort einer „humanitären Intervention“ bleibt der Sachverhalt, dass sich, wer inScharping, Rudolf SPD 03.12.2004 Anlage 1 Liste der entschuldigte A i A j i f p t 5 Z P p U Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Andres, Gerd SPD 03.12.2004 Austermann, Dietrich CDU/CSU 03.12.2004 Dr. Brauksiepe, Ralf CDU/CSU 03.12.2004 Brunnhuber, Georg CDU/CSU 03.12.2004 Bülow, Marco SPD 03.12.2004 Edathy, Sebastian SPD 03.12.2004 Fischbach, Ingrid CDU/CSU 03.12.2004 Frechen, Gabriele SPD 03.12.2004 Freitag, Dagmar SPD 03.12.2004 Griese, Kerstin SPD 03.12.2004 Großmann, Achim SPD 03.12.2004 Hilbrecht, Gisela SPD 03.12.2004 Hintze, Peter CDU/CSU 03.12.2004 Hofbauer, Klaus CDU/CSU 03.12.2004 Homburger, Birgit FDP 03.12.2004 Ibrügger, Lothar SPD 03.12.2004 Irber, Brunhilde SPD 03.12.2004 Lehn, Waltraud SPD 03.12.2004 Leibrecht, Harald FDP 03.12.2004 Dr. Lippold (Offenbach), Klaus W. CDU/CSU 03.12.2004 Meckel, Markus SPD 03.12.2004 Neumann (Bramsche), Volker SPD 03.12.2004 Raab, Daniela CDU/CSU 03.12.2004 Rauen, Peter CDU/CSU 03.12.2004 S S D D S W W A (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht n Abgeordneten nlage 2 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Wolfgang Börnsen (Bönstrup) (CDU/CSU) zur namentlichen Ab- stimmung über die Beschlussempfehlung des Auswärtigen Ausschusses zu dem Antrag der Bundesregierung: Einsatz bewaffneter deut- scher Streitkräfte zur Unterstützung der Über- wachungsmission AMIS der Afrikanischen Union (AU) in Darfur/Sudan auf Grundlage der Resolutionen 1556 (2004) und 1564 (2004) des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen vom 30. Juli 2004 und 18. September 2004 (Zusatz- tagesordnungspunkt 7) Eine Beteiligung der Bundeswehr am Krieg im Sudan st der Beginn eines folgenreichen, unüberschaubaren benteuers in Afrika. Wer zum Militäreinsatz in Darfur a sagt, der ist in Zukunft gezwungen, auch bei anderen nnerafrikanischen Konflikten Einsatz zu zeigen; ein An- ang ohne Ende zeichnet sich ab. Hier, in diesem größten afrikanischen Land, zu einer olitischen Lösung des Konfliktes zu kommen ist in ers- er Linie Aufgabe der Afrikanischen Union. Diese aus 3 Mitgliedern bestehende Organisation wurde mit dem iel geschaffen, afrikanische Lösungen für afrikanische robleme zu erreichen. Der Militäreinsatz durch Trup- en aus Europa und anderen Teilen der Welt entlässt die nion dieses Erdteils weitgehend aus ihrer Verantwor- chultz (Everswinkel), Reinhard SPD 03.12.2004 eehofer, Horst CDU/CSU 03.12.2004 r. Solms, Hermann Otto FDP 03.12.2004 r. Stadler, Max FDP 03.12.2004 torm, Andreas CDU/CSU 03.12.2004 eiß (Groß-Gerau), Gerald CDU/CSU 03.12.2004 ohlleben, Verena SPD 03.12.2004 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 13708 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 146. Sitzung. Berlin, Freitag, den 3. Dezember 2004 (A) ) (B) ) Respekt vor der Eigenständigkeit der Souveränität einer Region heißt nicht, sich auch mitverantwortlich zu wis- sen für die Beendigung von Töten und Vertreiben im Sudan. Das bedeutet, bei politischen Friedenslösungen mitzuwirken, bei der Linderung der Mörder über 1 Mil- lion Vertreibungsopfer, bei der Fürsorge für die Kriegs- opfer. Der Sudan mit seiner kolonialen Vergangenheit um- fasst eine Gesamtfläche, die ganz Westeuropa ausmacht. Jeder, der sich hier mit einem Militäreinsatz beteiligt, muss sich überlegen, welche Erfolgsaussichten er mit ei- nem Minikontingent an Soldaten hat, wie es der von der Bundesregierung vorgelegte erste Einsatz vorsieht, und muss wissen, dass eine westliche Intervention sehr wohl als ein Anschlag auf Muslime und Araber empfunden bzw. ausgelegt werden kann. Das Risiko, in einen Krieg ohne Ende einbezogen zu werden, ist für die Bundesrepublik und ihre Soldaten viel zu groß. Mit Blick auf unsere eigene Geschichte sollten wir an der Spitze derjenigen Staaten stehen, die auf friedliche politische Lösungen – mögen sie auch schmerzhaft lange dauern – setzen. Auch weltweite ter- roristische Anschläge und Überlegungen der Rohstoffsi- cherung dürfen unser Land nicht in die zunehmende Rolle eines Mit-Weltpolizisten zwingen. Hier leistet die Bundesregierung zu wenig Widerstand. Im Gegenteil: Immer mehr – so der Eindruck – wird die Militäraktion vor die Friedenslösung eines Konfliktes gestellt. Diese Ausrichtung kann ich auch aus christlicher Einstellung heraus nicht mittragen. Anlage 3 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Jürgen Koppelin (FDP) zur namentlichen Abstimmung über die Beschluss- empfehlung des Auswärtigen Ausschusses zu dem Antrag der Bundesregierung: Einsatz be- waffneter deutscher Streitkräfte zur Unterstüt- zung der Überwachungsmission AMIS der Afri- kanischen Union (AU) in Darfur/Sudan auf Grundlage der Resolutionen 1556 (2004) und 1564 (2004) des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen vom 30. Juli 2004 und 18. September 2004 (Zusatztagesordnungspunkt 7) Nach der Begründung der Bundesregierung soll der Einsatz der Bundeswehr zur Unterstützung der Überwa- chungsmission AMIS der Afrikanischen Union (AU) in Darfur/Sudan ein sichtbares Zeichen setzen. Ich habe großes Verständnis dafür, dass Deutschland in dieser menschenrechtlichen Weise im Westen des Su- dan ein humanitäres Zeichen setzen will. Die Bundesre- gierung hat jedoch keine Klarheit darüber geschaffen, ob es bei diesem Einsatz bleibt oder langfristig die Bundes- wehr für einen neuen Auslandseinsatz in einem Krisen- gebiet, diesmal in Afrika, zur Verfügung stehen muss. Wegen dieser Unklarheit stimme ich mit Nein. A s h m t D V t r t a ü u d s r d B H n „ l d i n f w o „ h d g f z b g Z (C (D nlage 4 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten René Röspel, Dr. Axel Berg, Willi Brase, Ulla Burchardt, Nina Hauer, Horst Kubatschka, Christian Lange (Backnang), Dr. Christine Lucyga, Dr. Sigrid Skarpelis- Sperk, Christoph Strässer, Rüdiger Veit, Hilde Mattheis, Hans-Werner Bertl, Eckhardt Barthel (Berlin), Peter Dreßen, Klaus Barthel (Starnberg), Walter Hoffmann (Darmstadt) und Ernst Kranz (alle SPD) zur Abstimmung über den Entwurf eines Gesetzes über die parlamen- tarische Beteiligung bei der Entscheidung über den Einsatz bewaffneter Streitkräfte im Aus- land (Parlamentsbeteiligungsgesetz) (Tagesord- nungspunkt 20) Die Bundeswehr ist nach den Erfahrungen der deut- chen Geschichte aus gutem Grund ein „Parlaments- eer“. Über die Entsendung deutscher Soldaten und ilitärische Einsätze entscheidet, anders als in den meis- en Ländern der Welt, nicht die Regierung, sondern der eutsche Bundestag. Es ist gut, dass die demokratische ertretung der Menschen in diesem Land die Verantwor- ung für Militäreinsätze übernimmt und eine transpa- ente öffentliche Debatte in jedem Fall führt. Wir bekräf- igen, dass sich diese Vorgehensweise bewährt hat und uch bei künftigen Einsätzen so verfahren werden sollte. Wir erkennen das Bemühen der Bundesregierung an, ber das Parlamentsbeteiligungsgesetz Rechtsklarheit nd größere Transparenz herzustellen. Allerdings enthält er vorliegende Gesetzentwurf aus unserer Sicht Be- tandteile, die möglicherweise über die bisherige erfolg- eiche und sinnvolle Verfahrensweise hinausgehen und ie Gefahr beinhalten, die Kontrollmöglichkeiten des undestages einzuschränken. Als kritische Punkte sehen wir insbesondere an: Die Ausgestaltung humanitärer Hilfsdienste und ilfsleistungen: Diese bedürfen laut Gesetzentwurf kei- er Zustimmung des Bundestags. Die Grenze zwischen humanitären Hilfsleistungen, bei denen Waffen ledig- ich zum Zwecke der Selbstverteidigung mitgeführt wer- en“ und Kämpfen geringer Intensität wird vorab nicht mmer eindeutig festzulegen sein und kann während ei- es Einsatzes schnell verschwimmen. Dies gilt gerade ür Nachkriegsgesellschaften ohne funktionierendes Ge- altmonopol wie zum Beispiel im Irak, in Afghanistan der im Sudan. Die Einsätze von geringer Bedeutung: So genannte Bagatelleinsätze“ sollen künftig vom Parlamentsvorbe- alt ausgenommen werden. Hierzu gehören wohl Erkun- ungsmissionen ohne Kampfauftrag oder die Beteili- ung einzelner Soldaten an Beobachtermissionen. Auch ür die Entsendung von Erkundungsteams mit lediglich wei oder drei Offizieren soll künftig kein Bundestags- eschluss mehr notwendig sein. Dies ist aber ausle- ungsfähig und nur schwer objektivierbar (Wann ist „die ahl der eingesetzten Soldaten gering“?). Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 146. Sitzung. Berlin, Freitag, den 3. Dezember 2004 13709 (A) ) (B) ) Die „Gefahr in Verzug“ ist nicht hinreichend objekti- vierbar. Das vereinfachte Zustimmungsverfahren: Dieses geht davon aus, dass die Zustimmung des Bundestages zum Einsatz bewaffneter Streitkräfte auch dann vorliegt, wenn nicht innerhalb von sieben Tagen nach Verteilung des Antrags von einer Fraktion oder 5 Prozent der Mit- glieder des Bundestages Einspruch erhoben wird. Ge- rade für Mitglieder einer Regierungsfraktion stellt dies de facto eine Hürde dar, da die Versagung der Zustim- mung schnell als Misstrauensvotum an die eigene Regie- rung interpretiert werden wird. Die automatische Verlängerung: Besonders der „auto- matische Verlängerungsmechanismus“ könnte sich als problematisch erweisen. Denn die Befristung der Ein- sätze war und ist ein durchaus sinnvolles Instrument, um die Zweckmäßigkeit und den Sinn des jeweiligen Einsat- zes regelmäßig zu prüfen. Irak und Afghanistan zeigen, dass sich die Sicherheitslage binnen kürzester Zeit grundlegend ändern kann. Deshalb ist es keine lästige Pflicht, sondern eine sinnvolle Vorgehensweise, wenn der Bundestag nach Ablauf einer bestimmten Frist jeden Einsatz deutscher Streitkräfte neu überprüfen und die Regierung diesen rechtfertigen muss. Der Parlamentsvorbehalt ist kein überkommenes Hin- dernis, sondern vielmehr eine Errungenschaft. Für die Behauptung, parlamentarische Entscheidungen seien zu schwerfällig und langsam, gibt es keinerlei Anhalts- punkte. Ob das angestrebte Parlamentsbeteiligungsge- setz in dieser Form deshalb wirklich dringend notwendig ist, darf bezweifelt werden. Umso mehr gilt es darauf zu achten, dass historisch gewachsene Kompetenzen und Kontrollrechte des Parlaments nicht leichtfertig zuguns- ten der Regierung aufgegeben werden. Wenn wir heute trotz unserer Bedenken zustimmen, erkennen wir eine in der SPD-Fraktion getroffene Mehr- heitsentscheidung an. Anlage 5 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Rita Streb-Hesse (SPD) zur Abstimmung über den Entwurf eines Gesetzes über die parlamentarische Beteiligung bei der Entscheidung über den Einsatz bewaffneter Streitkräfte im Ausland (Parlamentsbeteili- gungsgesetz) (Tagesordnungspunkt 20) Ich stimme dem Gesetz trotz einiger inhaltlicher Be- denken zu. Es ist nachvollziehbar, dass mit dem Gesetz die Anre- gung des Bundesverfassungsgerichts vom 12. Juli 1994, Form und Ausmaß der parlamentarischen Mitwirkung näher zu gestalten, aufgegriffen wird. Allerdings habe ich Zweifel, ob und inwieweit die nun festgelegten Einzelheiten des Zustimmungs- und Unterrichtungsver- fahren, zum Beispiel bei der Definition humanitärer Hilfsdienste und Hilfsleistungen, bei so genannten Baga- t g g z g A r h M s z b d D w f a d t f v z e s H G d ü t l s z t P w t s s f w p G s d e u (C (D elleinsätzen bei Gefahr im Verzuge oder bei der Verlän- erung von Einsätzen im konkreten Fall, weiterhin die ewachsenen Kompetenzen und Kontrollrechte des ein- elnen Abgeordneten und des Parlaments ausreichend ewährleisten werden. nlage 6 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Ernst Kranz (SPD) zur Ab- stimmung über den Entwurf eines Gesetzes zur Umsetzung der Richtlinie über den rechtlichen Schutz biotechnologischer Erfindungen (Tages- ordnungspunkt 25) Zunächst ist es eine ethische, aber auch eine patent- echtliche Grundsatzfrage, ob man Gene wie Stoffe be- andeln und patentieren darf. Ist die Isolierung eines seit illionen Jahren vorhandenen Gens und seine chemi- che Darstellung mithilfe einer automatisierten Sequen- iermaschine, und dies ohne jegliche Benennung des iochemischen Funktionszusammenhangs, eine „Erfin- ung“? Dazu kommt der wissenschaftspolitische Aspekt. urch diese in der Richtlinie verankerte Interpretation ird die Aneignung von Genen als vom Sequenzierer er- undenes „geistiges Eigentum“ ermöglicht, und zwar für lle biochemischen Funktionszusammenhänge. Das gibt em kapitalstarken „Pionier“ einen unverschämten Vor- eil gegenüber weniger kapitalstarken Forschern, die nun ür die wissenschaftlich viel anspruchsvollere und inno- ativere Arbeit mit den Genen hohe Patentgebühren be- ahlen müssen. Zwar wurde im Umsetzungsgesetz bei der Patent- rteilung durch deutsche Patentämter eine sinnvolle Ein- chränkung des unbegrenzten Stoffschutzes für Gene im inblick auf Funktion und Anwendung des jeweiligen ens vorgenommen. Allerdings wurde der Vorschlag, ieselbe Beschränkung auch in § 9 des Patentgesetzes zu bernehmen, der die Reichweite von Patenten im Gel- ungsbereich des deutschen Patentrechts regelt, abge- ehnt. Im Ergebnis gilt die sinnvolle und richtige Ein- chränkung des Stoffschutzes daher jetzt nur für die ukünftige Erteilung von Patenten durch deutsche Pa- entämter, nicht aber für die in Deutschland geltenden atente, die durch das Europäische Patentamt vergeben urden und werden. Da wohl über 90 Prozent aller Pa- ente auf Gene und Gensequenzen durch das Europäi- che Patentamt erteilt werden, bleibt die sinnvolle Ein- chränkung des Stoffschutzes, die das Umsetzungsgesetz ür § 1 des deutschen Patentgesetzes vorsieht, praktisch irkungslos. Es ist durch einen Umweg über das Euro- äische Patentamt deshalb weiterhin möglich, für den eltungsbereich des deutschen Patentgesetzes unbe- chränkte Stoffpatente auf Gene zu erhalten. Gene wer- en dadurch, obgleich sie nicht erfunden, sondern nur ntdeckt werden können, zu menschlichen Erfindungen mdefiniert, um sie kommerziell nutzbar zu machen. 13710 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 146. Sitzung. Berlin, Freitag, den 3. Dezember 2004 (A) ) (B) ) Dabei erhält ein Antragssteller ein Patent auf das Gen als solches, falls er eine einzige Funktion und/oder kom- merzielle Anwendung des Gens angeben kann. Gene und Gensequenzen können aber nach dem augenblick- lichen Stand der Forschung je nach Zusammenhang die verschiedensten biologischen Funktionen haben und auf verschiedenste Weise angewandt werden. Der Patentin- haber erhält daher ein Patent, das auch Anwendungen und Funktionen abdeckt, die er selbst noch gar nicht kennt, ja nicht einmal erahnen muss. Deckt jemand an- deres diese weiteren Funktion auf oder entwickelt er an- dere kommerzielle Anwendungen des Gens, so wird für seine erfinderische Leistung nicht mehr in erster Linie er selbst belohnt, sondern der Inhaber des Genpatents. Diese Regelung widerspricht der Grundidee des Patent- rechts, denn sie belohnt einen Patentinhaber für erfinde- rische Leistungen, die nicht er selbst, sondern andere er- bringen. Das ist in höchstem Maße forschungshemmend und wissenschaftsfeindlich. Da unbeschränkte Stoffpatente auf Gene und Gen- sequenzen de facto als Monopolpatente wirken, wird die Vergabe solcher Patente zu erheblichen Kostensteigerun- gen bei Diagnose-und Therapieverfahren führen, wie sich bereits heute vereinzelt zeigt. Das Genom ist eine endliche Ressource. Unbeschränkte Monopolpatente auf eine solche endliche Ressource zu vergeben, ist eine ökonomische Torheit sondergleichen. Einzig richtig wäre daher, die funktions- und anwen- dungsgebundene Beschränkung des Stoffschutzes auch so ins Patentgesetz einzufügen, dass sie im Geltungsbe- reich des deutschen Patentgesetzes auch die Wirkung von Patenten beschränkt, die das Europäische Patentamt vergibt. Wenn ich trotz meiner Bedenken zustimme, erkenne ich die in der SPD-Fraktion getroffene Mehrheitsent- scheidung an. Anlage 7 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Dr. Hermann Scheer (SPD) zur Abstimmung über den Entwurf eines Geset- zes zur Umsetzung der Richtlinie über den rechtlichen Schutz biotechnologischer Erfin- dungen (Tagesordnungspunkt 25) Dem Gesetzentwurf zur Umsetzung der Richtlinie über den rechtlichen Schutz biotechnologischer Erfin- dungen stimme ich nicht zu. Ich sehe bereits in der EU- Richtlinie, die diesem Gesetzentwurf zugrunde liegt, ein ebenso ungeklärtes wie untragbares verfassungsrechtli- ches Problem in Bezug auf elementare Grundsätze des Rechtsstaats. Die Europäische Patentübereinkunft schließt die Möglichkeit der Patentierung von Stoffpatenten aus. Das Europäische Patentamt ist eine Einrichtung einer Patentübereinkunft und nicht der EU. Die Mitgliedslän- der der Europäischen Patentübereinkunft sind nicht iden- tisch mit den EU-Mitgliedern. Es handelt sich infolge- d d t n d E w R ü k G c a s O t s A z n t s H G d ü t l s z t P w a t k § w E G s s E m d (C (D essen bei der Europäischen Patentübereinkunft und bei er EU-Richtlinie um zwei unterschiedliche interna- ionale Rechtskreise, von denen der eine den anderen icht einfach aufheben oder überwölben kann. Die Europäische Patentübereinkunft wurde vom Bun- estag ratifiziert. Sie ist damit geltendes Gesetz. Meines rachtens haben sich alle Regierungen der EU vertrags- idrig verhalten, indem sie im Ministerrat der EU- ichtlinie zustimmten, ohne die Europäische Patent- bereinkunft – vorher oder wenigstens nachher – aufzu- ündigen. Daraus ergibt sich, dass mit dem In-Kraft-Treten des esetzes zur Umsetzung der Richtlinie über den rechtli- hen Schutz biotechnologischer Erfindungen zwei sich n einem Kernpunkt widersprechende internationale Ge- etze künftig gleichzeitig in Kraft wären. Die EU- rgane haben sich selbst ermächtigt, internationale Ver- räge gegenstandslos zu machen und trotzdem weiter be- tehen zu lassen. nlage 8 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Dr. Wolfgang Wodarg (SPD) zur Abstimmung über den Entwurf eines Geset- zes zur Umsetzung der Richtlinie über den rechtlichen Schutz biotechnologischer Erfin- dungen (Tagesordnungspunkt 25) Ich stimme dem Entwurf eines Gesetzes zur Umset- ung der Richtlinie über den rechtlichen Schutz biotech- ologischer Erfindungen nicht zu. Zwar wurde im Umsetzungsgesetz bei der Patenter- eilung durch deutsche Patentämter eine sinnvolle Ein- chränkung des unbegrenzten Stoffschutzes für Gene im inblick auf Funktion und Anwendung des jeweiligen ens vorgenommen. Allerdings wurde der Vorschlag, ieselbe Beschränkung auch in § 9 des Patentgesetzes zu bernehmen, der die Reichweite von Patenten im Gel- ungsbereich des deutschen Patentrechts regelt, abge- ehnt. Im Ergebnis gilt die sinnvolle und richtige Ein- chränkung des Stoffschutzes daher jetzt nur für die ukünftige Erteilung von Patenten durch deutsche Pa- entämter, nicht aber für die in Deutschland geltenden atente, die durch das Europäische Patentamt vergeben urden und werden. Da über 90 Prozent aller Patente uf Gene und Gensequenzen durch das Europäische Pa- entamt erteilt werden, bleibt die sinnvolle Einschrän- ung des Stoffschutzes, die das Umsetzungsgesetz für 1 des deutschen Patentgesetzes vorsieht, praktisch irkungslos. Es ist durch einen Umweg über das uropäische Patentamt somit weiterhin möglich, für den eltungsbereich des deutschen Patentgesetzes unbe- chränkte Stoffpatente auf Gene zu erhalten. Gene werden dadurch, obgleich sie nicht erfunden, ondern nur entdeckt werden können, zu menschlichen rfindungen umdefiniert, um sie kommerziell nutzbar zu achen. Dabei erhält ein Antragssteller ein Patent auf as Gen als solches, falls er eine einzige Funktion und/ Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 146. Sitzung. Berlin, Freitag, den 3. Dezember 2004 13711 (A) ) (B) ) oder kommerzielle Anwendung des Gens angeben kann. Gene und Gensequenzen können aber nach dem augen- blicklichen Stand der Forschung je nach Zusammenhang die verschiedensten biologischen Funktionen haben und auf verschiedenste Weise angewandt werden. Der Pa- tentinhaber erhält daher ein Patent, das auch Anwendun- gen und Funktionen abdeckt, die er selbst noch gar nicht kennt, ja nicht einmal erahnen muss. Deckt jemand an- deres diese weiteren Funktionen auf oder entwickelt er andere kommerzielle Anwendungen des Gens, so wird für seine erfinderische Leistung nicht mehr in erster Li- nie er selbst belohnt, sondern der Inhaber des Gen- patents. Diese Regelung widerspricht der Grundidee des Patentrechts, denn sie belohnt einen Patentinhaber für erfinderische Leistungen, die nicht er selbst, sondern an- dere erbringen. Das ist in höchstem Maße forschungs- hemmend und wissenschaftsfeindlich. Da unbeschränkte Stoffpatente auf Gene und Gen- sequenzen de facto als Monopolpatente wirken, wird die Vergabe solcher Patente zu erheblichen Kostensteigerun- gen bei Diagnose- und Therapieverfahren führen, wie sich bereits heute vereinzelt zeigt. Das Genom ist eine endliche Ressource. Unbeschränkte Monopolpatente auf eine solche endliche Ressource zu vergeben ist eine öko- nomische Torheit sondergleichen. Einzig richtig wäre daher, die funktions- und anwen- dungsgebundene Beschränkung des Stoffschutzes so ins Patentgesetz einzufügen, dass sie im Geltungsbereich des deutschen Patentgesetzes auch die Wirkung von Pa- tenten beschränkt, die das Europäische Patentamt ver- gibt. Gegen diesen Vorschlag ist vorgebracht worden, er verstoße gegen das Rückwirkungsverbot und sei zudem ein Verstoß gegen das Europäische Patentübereinkom- men. Beide Einwände sind jedoch nicht haltbar. Bei der Beschränkung der Wirkung eines Patents auf das, was der Erfinder erfunden hat, würde ihm nur das verweigert, was andere Erfinder später mit der gleichen natürlichen Ressource als neue technische Anwendung entwickeln und beanspruchen könnten. Eine solche so genannte un- echte Rückwirkung, ist im Gegensatz zur so genannten echten Rückwirkung absolut verfassungsgemäß. Das Bundesverfassungsgericht hat dies in der so genannten Nassaukiesungsentscheidung von 1981 ausdrücklich be- stätigt (BVerfGE 58, 300), in der es klarstellte, dass der Gesetzgeber das Recht hat, den Umfang vorhandener Eigentumspositionen zu gestalten. Insofern ist dieser Einwand meines Erachtens haltlos. Dasselbe gilt für den Einwand, es steht dem nationa- len Gesetzgeber nicht zur Disposition, die Wirkung von Patenten zu gestalten, die das Europäische Patentamt in München erteilt. Das ist nicht richtig. Gemäß § 64 des EPÜ fällt die konkrete Bestimmung der Wirkung eines gemäß dem Europäischen Patentübereinkommen (EPÜ) erteilten Patents in die Zuständigkeit der nationalen Ge- setzgebung des Bestimmungslandes. Von nationalen Wirkungseinschränkungen können und dürfen daher EPÜ-Patente ebenso erfasst werden wie nationale Pa- tente. Es steht dem Gesetzgeber also durchaus frei, auch die Wirkung von Biopatenten, die das Europäische Pa- t u n E a g l a V D g r § n e r S D s A S E f m D F g G w b d P (C (D entamt in München erteilt, im Sinne eines funktions- nd anwendungsgebundenen Stoffschutzes für den natio- alen Geltungsbereich auszugestalten. Das Europäische Patentamt ist keine Institution der U, sondern ein Amt, welches auf vertraglicher Basis uch von anderen Staaten, wie der Schweiz und Monaco, etragen wird. Es hat sich selbst die EU-Biopatentricht- inie zur maßgeblichen Regel gewählt. Sie deckt sich ber gerade im Bereich der Biopatente nicht mit den orschriften des Europäischen Patentübereinkommens. ieses eigenmächtige Auswechseln der Rechtsgrundla- en kann und darf nicht einer Festlegung der Patent- eichweite durch den nationalen Gesetzgeber gemäß 64 entgegengestellt werden. Der Gesetzentwurf in der vorliegenden Fassung misst un jedoch europäische und nationale Patente mit zwei- rlei Maß und ermöglicht es auf dem Weg über das Eu- opäische Patentamt, natürliche Gene – als wären sie nur toffe – in Deutschland mit Patentschutz zu belegen. – eshalb sehe ich für mich keine Möglichkeit, dem Ge- etzentwurf zuzustimmen. nlage 9 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Dr. Reinhard Loske, Volker Beck (Köln), Cornelia Behm, Birgitt Bender, Alexander Bonde, Ekin Deligöz, Jutta Dümpe- Krüger, Franziska Eichstädt-Bohlig, Hans-Josef Fell, Katrin Göring-Eckardt, Peter Hettlich, Ulrike Höfken, Thilo Hoppe, Jutta Krüger- Jacob, Undine Kurth (Quedlinburg), Jerzy Montag, Winfried Nachtwei, Christa Nickels, Friedrich Ostendorff, Claudia Roth (Augs- burg), Christine Scheel, Werner Schulz (Ber- lin), Ursula Sowa, Rainder Steenblock und Josef Philip Winkler (alle BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN) zur Abstimmung über den Entwurf eines Gesetzes zur Umsetzung der Richtlinie über den rechtlichen Schutz biotechnologischer Erfin- dungen (Tagesordnungspunkt 25) Ein modernes Biopatentrecht muss beides leisten: den chutz öffentlicher Interessen einerseits und Anreize für rfindungen andererseits. Wir halten Stoffpatente auf Gene oder Gensequenzen ür einen grundsätzlichen Irrweg – egal ob es sich um enschliche, tierische oder pflanzliche Gene handelt. ie Isolierung von Genen und die Identifizierung ihrer unktionen sind keine Erfindungen, sondern Entdeckun- en von in der Natur Vorhandenem. Die Gewährung von Stoffpatenten auf Gene oder ensequenzen ist auch forschungsfeindlich, weil sie issenschaftliche Anstrengungen im Bereich patentier- arer Gene für Dritte objektiv erschwert. Vor allem sehen wir die Gefahr von Bio-Monopolen, ie es großen Konzernen aufgrund ihrer ökonomischen otenz erlauben, Konkurrenten vom Markt fern zu 13712 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 146. Sitzung. Berlin, Freitag, den 3. Dezember 2004 (A) ) (B) ) halten und sich biologische Ressourcen aus den ärmeren Ländern anzueignen. Gleichzeitig müssen wir aber zur Kenntnis nehmen, dass die Probleme in der EU-Biopatentrichtlinie selbst liegen, die Stoffpatente auf Gene und Gensequenzen zulässt. Diese Richtlinie müssen wir als nationaler Gesetzgeber umsetzen. Mit der jetzigen Umsetzung in nationales Recht wird ein erster Schritt auf dem Weg zur Einschränkung von Stoffpatenten in der Gentechnik ge- tan. Das ist ein Erfolg unserer Position. Deshalb stim- men wir dem Gesetz in dieser Form zu. Diesem Schritt müssen aber weitere folgen. Insbesondere sehen wir die Notwendigkeit, die Biopatentrichtlinie in Brüssel mit dem Ziel zu überarbei- ten, strategische Patente und Vorratspatentierungen zu verhindern, Biopiraterie in den Ländern des Südens aus- zuschließen und Forschungsfreiheit sicherzustellen. Anlage 10 Zu Protokoll gegebene Reden zur Beratung des Entwurfs eines Gesetzes zur Fortentwicklung der Berufsaufsicht über Ab- schlussprüfer in der Wirtschaftsprüferordnung (Abschlussprüferaufsichtsgesetz – APAG) (Ta- gesordnungspunkt 28) Christian Lange (Backnang) (SPD): Lassen Sie mich kurz darstellen, welches Ziel die Koalitionsfrak- tionen und die Bundesregierung mit dem vorliegenden Gesetzentwurf verfolgen: Unser Ziel ist es, ein berufs- standsunabhängiges und letztverantwortliches Gremium zu schaffen, das sich an internationalen Maßstäben orientiert und unter dessen Aufsicht der Berufsstand der Wirtschaftsprüfer und der vereidigten Buchprüfer steht, die die gesetzlich vorgeschriebenen Abschlussprüfungen der Unternehmen vornehmen. Gleichzeitig handelt es sich auch um eine Weiterentwicklung des bisherigen Qualitätskontrollverfahrens für den Berufsstand der Wirtschaftsprüfer, das in der letzten Legislaturperiode durch die Bundesregierung eingesetzt wurde. Die ex- terne Qualitätskontrolle wird mit dem vorliegenden Ge- setzentwurf überarbeitet sie wird transparenter und sach- gerechter gestaltet. Wir reagieren mit diesem Gesetz auf die internatio- nale Entwicklung bei der Prüfung von Jahresabschlüssen der Unternehmen. Denn das Berufsrecht der Wirtschafts- prüfer und der vereidigten Buchprüfer befindet sich der- zeit in einem starken Wandel. Unabhängig davon hatte die Bundesregierung bereits Anfang 2003 in ihrem Zehnpunkteprogramm zur Stärkung der Unternehmens- integrität und des Anlegerschutzes angekündigt, unter anderem das nationale Aufsichtsrecht über Abschluss- prüfer zu überprüfen und bis Anfang 2005 fortzuentwi- ckeln und zu konkretisieren. Der Bundesrat hat in seiner Stellungnahme vom 15. Oktober 2004 drei Änderungswünsche geäußert, die die Struktur des Gesetzentwurfs jedoch nicht verändern. Die Ergänzungsvorschläge betreffen die Einbeziehung d l g d s d t b s W g I a 3 d W W w S s A u a W s d G g l t i n e n – W i h a t s S s b c w d S (C (D er Prüfungsverbände der Genossenschaften in das Qua- itätskontrollverfahren über Abschlussprüfer bzw. es eht um die Berücksichtigung der spezifischen Situation er Sparkassen-Prüfungsstellen, wie auch der genossen- chaftlichen Prüfungsverbände, die Wert darauf legen, en Status als gleichwertige Abschlussprüfer zu behal- en. Wir haben keine Bedenken gegenüber den einge- rachten Änderungsvorschlägen – alle Änderungsvor- chläge des Bundesrates werden akzeptiert. Die vorliegende WPO-Novellierung wird von den irtschaftsprüfern und der betroffenen Wirtschaft be- rüßt. Und auch hier im Bundestag herrscht Einigkeit. m Wirtschaftsausschuss wurden der Gesetzentwurf und lle Änderungsanträge einstimmig verabschiedet. Die Anhörung zum vorliegenden Gesetzentwurf am 0. November 2004 hat dafür den Weg geebnet: Sowohl as Institut der Wirtschaftsprüfer, JDW, als auch die irtschaftsprüferkammer begrüßen die Novellierung der irtschaftsprüferordnung. Die Novellierung wird als esentlicher, wenn auch nicht abschließender Schritt zur tärkung und Anerkennung der deutschen Berufsauf- icht auch im internationalen Rahmen anerkannt. Die nhörung am 30. November 2004 wurde durchgeführt, m Unklarheiten bezüglich der Auslegung des § 4 WPO uszuräumen. Insbesondere die beiden Institutionen irtschaftsprüferkammer und IDW kamen zu unter- chiedlichem Beurteilungen bezüglich der Änderungen es § 4 WPO im Rahmen der Novellierung. Im Einzelnen geht es um folgende Problematik: Im esetzentwurf war die Änderung des § 4 der WPO vor- esehen. Zunächst sollte die Bestimmung künftig lauten: Zur Erfüllung der beruflichen Selbstverwaltungs- aufgaben wird eine Kammer der Wirtschaftsprüfer gebildet; diese wird bei der Prüfung, der Eignungs- prüfung usw. sowie bei der Annahme von Berufs- grundsätzen zugleich in mittelbarer Staatsverwal- tung tätig. Diese Bestimmung, die anscheinend zwischen beruf- icher Selbstverwaltung und mittelbarer Staatsverwal- ung unterscheiden will – durch das Wort „zugleich“ – st aber neuartig; sie findet sich in keinem der vorhande- en Kammergesetze, etwa der Rechtsanwälte, der Steu- rberater oder der Heilberufe. Deshalb haben wir in ei- em Änderungsantrag vom 9. November 2004 Ausschussdrucksache 15(9)1496 – die Streichung des ortes „zugleich“ in § 4 Abs. 1, Satz 1 beantragt. Denn n der Öffentlichkeit soll keinesfalls der Eindruck entste- en, dass die Aufgabe der Wirtschaftsprüferkammer ußerhalb der Aufsicht insbesondere im Bereich der In- eressenvertretung ausgeweitet werden soll. Die Wirt- chaftsprüferkammer sprach sich vehement gegen eine treichung des Wortes „zugleich“ aus, was aber offen- ichtlich auf einer Fehleinschätzung seitens der Kammer eruht. Ich möchte klarstellen, dass es sich bei der „berufli- hen Selbstverwaltung“ und der „mittelbaren Staatsver- altung“ nicht um unterschiedliche Rechtsinstitute han- elt, wie die Wirtschaftsprüferkammer in ihrer tellungnahme darzustellen versuchte. Die „berufliche Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 146. Sitzung. Berlin, Freitag, den 3. Dezember 2004 13713 (A) ) (B) ) Selbstverwaltung“ reicht nicht weiter als die mittelbare Staatsverwaltung. Mit dem Wort „zugleich“ wird aber erklärt, dass bestimmte im einzelnen aufgeführte Aufga- ben der beruflichen Selbstverwaltung zur „mittelbaren Staatsverwaltung gehören, während offensichtlich weiter gehende, im einzelnen aber nicht genannte, also anschei- nend unbegrenzt gedachte Aufgaben von der Kammer im Rahmen ihrer beruflichen Selbstverwaltung, wahrge- nommen werden können. Dieser Ansatz ist unhaltbar und von der Bundesregierung nicht gewollt. Bei diesem Ansatz wird außerdem übersehen, dass die Kammer eine Körperschaft des öffentlichen Rechts ist, der alle Berufsangehörigen kraft Gesetzes zwangs- weise zugehören, es sich also um einen öffentlich-recht- lichen Zwangsverband handelt. Die Kammer übt gegen- über ihren Mitgliedern Hoheitsgewalt aus. Sie wird anstelle des Staates tätig, der die Erfüllung an sich ihm zustehender Aufgaben auf die Kammer als Körperschaft des öffentlichen Rechts übertragen hat. Jede Betätigung einer Kammer ist Selbstverwaltung und gehört damit zur mittelbaren Staatsgewalt. Ich betone noch einmal: Kam- mern üben ihre berufliche Selbstverwaltung ausschließ- lich im Rahmen der mittelbaren Staatsgewalt zur Erfül- lung öffentlicher Aufgaben aus. Die Streichung des Wortes „zugleich“ trägt diesem Verständnis Rechnung und ist damit zwingend erforderlich. Auch die weiteren Anregungen der Wirtschaftsprüfer- kammer sind bereits erledigt bzw. sind nicht sinnvoll. So regte die Wirtschaftsprüferkammer an, die Abschluss- prüferaufsichtskammer mit Berufsangehörigen zu beset- zen, um den Fachbezug zu sichern. Dies ist aber schon gewährleistet, da die Abschlussprüferaufsichtskammer eng mit der Wirtschaftsprüferkammer kooperieren wird. Außerdem sollen zu Beratungen Sachverständige hinzu- gezogen werden. Die Forderung nach der Aufnahme eines Aufgaben- katalogs für die Abschlussprüferaufsichtskammer in § 66 a Abs. 1 Satz 1 WPO anstatt einer Verweisung auf § 4 WPO ist nicht sinnvoll, da die derzeitige Regelung inhaltlich eindeutig, rechtsförmlich und schlank formu- liert ist. Zudem wird man Aufgabenkataloge kaum je ab- schließend formulieren können, sodass ein solcher Kata- log zu ständiger Überprüfung und Anpassung und damit auch zu einer unnötigen Aufblähung des Gesetzestextes führen würde. Dem Vorschlag der Wirtschaftsprüferkammer, die vorgesehenen Inhaltsvorgaben für Qualitätskontrollbe- richte in § 57 a Abs. 5 Nr. 3, 4 WPO zu streichen, weil sie zu detailliert seien, wird ebenfalls nicht entsprochen: Satzungsermächtigungen müssen inhaltlich genau be- stimmt sein. Generelle, unbestimmte Ermächtigungen, wie von der Wirtschaftsprüferkammer gewünscht, rei- chen verfassungsrechtlich nicht aus. Während der Anhörung am 30. November 2004 konnten die angesprochenen Punkte hinreichend geklärt werden, sodass nun einem zügigen In-Kraft-Treten des Abschlussprüferaufsichtsgesetzes nichts mehr im Wege steht. D d g s s F K e d n u v c A V g d r l d a f m i S e h k d g w t r s u A t D d S Z s s d l d E d g a p g W g (C (D Lassen Sie mich abschließend noch einmal festhalten: ie Streichung des Wortes „zugleich“ ist notwendig, um em Grundsatz des Staatsorganisationsrechts zu genü- en. Gleichzeitig hat diese Änderung keinerlei Ein- chränkung der Selbstverwaltungskompetenz der Wirt- chaftprüferkammern, wie offensichtlich befürchtet, zur olge: Die Änderung unterstreicht den Staatsauftrag der ammer. Dr. Rolf Bietmann (CDU/CSU): Mit dem Entwurf ines Abschlussprüferaufsichtsgesetzes trägt die Bun- esregierung einer internationalen Entwicklung Rech- ung. Kern des Gesetzentwurfs ist die Schaffung eines nabhängigen Kontrolleurs der Wirtschaftsprüfer und ereidigten Buchprüfer. In den USA existiert ein ähnli- hes Kontrollorgan bereits aufgrund des Sarbanes-Oxley ct. In der EU befindet sich derzeit eine Richtlinie in orbereitung, die ebenfalls die Einrichtung unabhängi- er Prüfungsebenen vorsieht. Die Union begrüßt die vorgelegte Fortentwicklung es Aufsichtsrechts der Wirtschaftsprüfer. Die Einfüh- ung der Abschlussprüferaufsichtskommission – APAK – eistet einen Beitrag zur Sicherheit und Verlässlichkeit es Prüfungswesens. Die APAK wird ein vom Staat un- bhängiges Kontrollgremium und wird weit gehende In- ormationsrechte gegenüber der Wirtschaftsprüferkam- er erhalten. Ihr wird eine abschließende Verantwortung n der Berufsaufsicht zukommen, wodurch sich das ystem der Qualitätskontrolle im Prüfungswesen weiter- ntwickelt. Die APAK wird aus dem heute schon beste- enden Qualitätskontrollbeirat der Wirtschaftsprüfer- ammer hervorgehen und personell und inhaltlich von er Wirtschaftsprüferkammer unabhängig sein. Die Mit- lieder der APAK müssen zudem Berufsfremde sein, as die Unabhängigkeit und Weisungsfreiheit weiter un- erstreicht. Im Hinblick auf die in den vergangenen Jah- en national und international zu beklagenden Bilanz- kandale ist die Schaffung von Vertrauen für Investoren nd Anleger dringend geboten. Gestiegenes Markt- und nlegervertrauen in die von den Unternehmen vorgeleg- en Bilanzen wird daher helfen, das Investitionsklima in eutschland zu verbessern. Die Beratungen des Gesetzentwurfs und insbesondere ie im Zuge der Ausschussberatungen durchgeführte achverständigenanhörung ließen ebenfalls keinen weifel daran, dass eine berufsstandsunabhängige Auf- icht ein wichtiger und richtiger Schritt für die Wirt- chaftsprüfer ist. Dies haben die Sachverständigen und ie Interessenvertretungen der Wirtschaftsprüfer deut- ich hervorgehoben. Die Wirtschaftsprüferkammer und as Institut der Wirtschaftsprüfer sprachen sich für die inführung einer unabhängigen Aufsicht aus und stehen er Einführung der APAK grundsätzlich aufgeschlossen egenüber. Zugleich warnten die Interessenvertreter ber, die berufliche Selbstverwaltung der Wirtschafts- rüfer im Gesetzgebungsverfahren zu tangieren. Dieses Anliegen wird von der Union uneingeschränkt eteilt. Die Selbstverwaltung der freiberuflich tätigen irtschaftsprüfer ist – ebenso wie die Selbstverwaltun- en der übrigen verkammerten Freiberufler – eine in 13714 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 146. Sitzung. Berlin, Freitag, den 3. Dezember 2004 (A) ) (B) ) Deutschland seit Jahrzehnten gewachsene erfolgreiche Form der beruflichen Regulierung. Die Wirtschaftsprü- ferkammer nimmt die Selbstverwaltungsaufgaben anstelle des Staates in mittelbarer Staatsverwaltung wahr. Die Kammer erhält die Befugnisse zur Berufsre- gulierung vom Staat übertragen und übt diese eigenstän- dig aus. Allerdings wird durch das APAG die Selbstverwal- tung der Wirtschaftsprüferkammer nicht angetastet. Der Entwurf hebt im Gegenteil die Selbstverwaltungskompe- tenz ausdrücklich heraus. Soweit im Gesetzgebungsver- fahren durch den von den Koalitionsfraktionen einge- brachten Änderungsantrag im § 4 Abs. 1 APAG-E das Wort „zugleich“ gestrichen wird, bestehen dagegen keine durchschlagenden Bedenken. Die Selbstverwal- tungskompetenz der Wirtschaftsprüferkammer wird da- durch nicht verkürzt. Um es ganz klar zu sagen: Durch die Streichung erfolgt in keiner Weise eine Beschrän- kung der Selbstverwaltungsaufgaben der Wirtschaftsprü- ferkammer. Ließe man den Gesetzentwurf dagegen unverändert, so entstünde der Eindruck, berufliche Selbstverwaltung und mittelbare Staatsverwaltung seien unterschiedliche Rechtsinstitute, wobei die berufliche Selbstverwaltung weiter reicht als die mittelbare Staatsverwaltung. Die be- rufliche Selbstverwaltung entspricht von ihrem Umfang indes der in mittelbarer Staatsverwaltung wahrgenom- menen beruflichen Regulierung des Berufsstandes. Die Wirtschaftsprüferkammer ist eine Körperschaft öffentli- chen Rechts, deren Pflichtmitglieder die Wirtschaftsprü- fer sind. Eine Ausweitung der Kompetenzen über den konkreten gesetzlichen Auftrag hinaus wäre zum einen verfassungsrechtlich bedenklich und vor allem für die Integrität der Wirtschaftsprüferkammer als eines unab- hängigen Selbstverwaltungsorgans nachteilig. Von der beruflichen Selbstverwaltung ist die reine be- rufliche Interessenvertretung zu trennen. Interessenver- tretungen – so wichtig und bedeutsam sie für die Berufs- gruppen sind – liegen außerhalb der beruflichen Selbstverwaltung. Es ist ausschließlich Sache der Be- rufsträger, sich im Rahmen der Interessenvertretung zu organisieren. Daher ist es sachgerecht, das in § 4 Abs. 1 des ursprünglichen Gesetzentwurfes enthaltene Wort „zugleich“ aus Klarstellungsgründen zu streichen. Inso- weit sind Bedenken unbegründet, der Gesetzentwurf könnte die Selbstverwaltungsaufgaben beschränken. Zusammengefasst schafft der Gesetzentwurf für die Wirtschaftsprüfer eine wichtige Weiterentwicklung des Berufsaufsichtsrechts hin zu einer verbesserten Quali- tätskontrolle und Anpassung an gegebene internationale Rahmenbedingungen. Die Union stimmt daher dem Ge- setzentwurf in der im Ausschuss beschlossenen Fassung zu. Werner Schulz (Berlin) (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN): Es ist außerordentlich zufriedenstellend, dass es gelungen ist, das Abschlussprüferaufsichtsgesetz nicht nur zügig zu beraten, sondern im Ausschuss für Wirt- schaft und Arbeit sogar einstimmig zu verabschieden. Mit diesem nun unstrittigen Gesetz hat die Bundesregie- r U G f s s w d g s o m A D g p s A s f „ W b b r i h h z S d d s P r H s d f N a i t R d i B D S s a t g A (C (D ung eine weitere Verbesserung von Anlegerschutz und nternehmensintegrität auf den Weg gebracht. Mit dem esetz sollen die Abschlussprüfer, also Wirtschaftsprü- er bzw. vereidigte Buchprüfer, unter eine vom Berufs- tand unabhängige Aufsicht gestellt werden. Die vorge- chlagenen Änderungen des Bundesrates wurden dabei eitestgehend übernommen. Die gewachsenen Strukturen der Selbstverwaltung urch die Wirtschaftsprüferkammer werden dabei nicht rundsätzlich infrage gestellt. Unterhalb der Rechtsauf- icht des Bundesministers für Wirtschaft und Arbeit und berhalb der Wirtschaftsprüferkammer wird ein Gre- ium geschaffen, welches die öffentliche, fachbezogene ufsicht über die Wirtschaftsprüferkammer wahrnimmt. iese Aufsichtskommission wird mit persönlichen Mit- liedern auf Zeit besetzt, die gegenüber der Wirtschafts- rüferkammer unabhängig und nicht weisungsgebunden ind. Damit haben wir ein geeignetes Instrument, um die ufsicht künftig besser zu gewährleisten. Im Gesetzgebungsverfahren stieß vor allem eine prachliche Änderung auf die Kritik der Wirtschaftsprü- erkammer. Streitpunkt war die Streichung des Wortes zugleich“ in § 4 der Wirtschaftsprüferordnung. Die irtschaftsprüferkammer zog daraus den Schluss, dass estimmte Aufgaben ausschließlich im Rahmen mittel- arer Staatsaufgaben liegen könnten und somit der be- uflichen Selbstverwaltung entzogen würden. Dies halte ch nicht für stichhaltig und dies wurde auch in der An- örung, die wir in dieser Woche kurzfristig durchgeführt aben, vom Institut der Wirtschaftsprüfer in Deutschland urückgewiesen. Mehr noch: In einer gutachtlichen tellungnahme werden sogar verfassungsrechtliche Be- enken gegen das Wort „zugleich“ geltend gemacht und ie Forderung erhoben, dass das „Wort auf jeden Fall ge- trichen werden sollte“. Von daher hoffe ich, dass die raxis zeigen wird, dass sich der Gesetzgeber auf dem ichtigen Weg befindet. Durch die Neuregelungen werden für die öffentlichen aushalte keine zusätzlichen Kosten entstehen; ange- ichts der Kassenlage soll dies noch einmal betont wer- en. Alles in allem ist davon auszugehen, dass der Markt ür Prüfungsdienstleistungen von den vorgeschlagenen euregelungen profitieren wird. Weil im Gesetzentwurf uch europäische bzw. andere internationale Initiativen m Zusammenhang mit dem Prüfungswesen berücksich- igt worden sind, ist das Gesetz auch mit europäischem echt vereinbar. Zum Schluss möchte ich noch einmal betonen, dass ieses Gesetzgebungsverfahren und die Einstimmigkeit m Ausschuss gezeigt haben, dass wir im Deutschen undestag – fernab vom Schlachtenlärm der großen ebatten – nach wie vor in der Lage sind, konstruktive achpolitik zu betreiben. Angesichts der Politikverdros- enheit in unserem Lande muss man dies deutlich her- usstellen. Rainer Funke (FDP): Ich bedaure sehr, dass es uns rotz einer gemeinsamen Anhörung am Dienstag nicht elungen ist, die verschiedenen Interessenvertreter der bschlussprüfer für eine einvernehmliche Lösung zu Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 146. Sitzung. Berlin, Freitag, den 3. Dezember 2004 13715 (A) ) (B) ) gewinnen. Aber irgendwann ist der Zeitpunkt gekom- men, da muss der Gesetzgeber entscheiden. Und klar ist: Die Unabhängigkeit und Integrität des Abschlussprüfers zu stärken ist notwendig. Deshalb wird die FDP-Bundes- tagsfraktion dem Abschlussprüferaufsichtsgesetz auch zustimmen. Das Vertrauen in die Abschlussprüfer hat aufgrund der Skandale in den Vereinigten Staaten, aber auch in Deutschland in den vergangenen Jahren erheblich gelit- ten. Der vorliegende Gesetzentwurf versucht, hier ge- genzusteuern. Die Einrichtung einer nicht staatlichen Abschlussprüferaufsicht und deren Ausstattung mit den notwendigen Kontrollbefugnissen ist grundsätzlich richtig. Wahrscheinlich sind wir mittlerweile längst zu einem solchen Schritt gezwungen, weil nach dem Sarbanes-Oxley-Act in den USA die internationalen Kapitalmärkte eine solche Enforcement-Einrichtung auch von uns erwarten. Wir müssen den Ordnungsrahmen für Abschlussprü- fer nach den internationalen Vorfällen neu justieren. Und wir müssen mit einer solchen Prüferaufsicht klare Kante zeigen. Dass wir nicht alle Details des Gesetzes völlig unkritisch sehen, ist auch wahr. Aber die Ergebnisse der Expertenanhörung haben hier letztlich auch zu keinen sinnvollen Änderungvorschlägen geführt. Wir wollen die bewährte Aufsichtsfunktion der Wirt- schaftsprüferkammer mit der Abschlussprüferaufsichts- kommission nicht konterkarieren, sondern sie ergänzen. Deshalb werden wir im Vollzug des Gesetzes sehr genau darauf zu achten haben, wie klar diese neue Einrichtung auf den Bereich der Pflichtverletzungen im Zusammen- hang mit gesetzlich vorgesehenen Abschlussprüfungen zugeschnitten ist. Wenn sich dann herausstellen sollte, dass in der Praxis möglicherweise Überbürokratisierun- gen oder Unschärfen festzustellen sind, dann müssen wir als Gesetzgeber eben noch einmal ran. Anlage 11 Zu Protokoll gegebene Reden zur Beratung des Entwurfs eines Neunten Ge- setzes zur Änderung des Parteiengesetzes (Ta- gesordnungspunkt 29) Inge Wettig-Danielmeier (SPD): Die Frage, wo Deutschland zur Weltspitze gehört und wo wir uns be- sonders anstrengen sollen, beschäftigt die Medien oft in allen Varianten. Ich kann Ihnen sagen: In Sachen Trans- parenz der Parteifinanzen sind wir Weltspitze. Die deutschen Parteien legen schon heute in einem Umfang finanziell Rechenschaft ab, der international vorbildlich ist. Sie geht in Teilen auch weit über das hi- naus, was beispielsweise Unternehmen berichten müssen. Ich nenne hier nur die besonderen Veröffentlichungs- pflichten für einzelne Einnahmearten, ein sehr aufwendi- ges Meldeverfahren zur Korrektur von Buchungsfehlern, umfangreiche Erläuterungspflichten und die Offenlegung von Vermögenswerten und „stillen Reserven“ nach dem Bewertungsgesetz, aber auch die besonderen Strafvor- schriften des Parteiengesetzes für Bilanzverschleierung. w d z s w i w G D d t s z s b v t b a P u R z k l l a n B m T u h L s E n b n V s r A n l a B F T d e (C (D Im Gegensatz zu Wirtschaftsunternehmen führen eitgehend ehrenamtliche Kassiererinnen und Kassierer ie Parteibücher, oft genug nach Feierabend am Wohn- immertisch. Sie sind in den vergangenen zwei Jahren eit der letzten Novelle des Parteiengesetzes mehr oder eniger freiwillig zu Experten in Sachen Handelsrecht m Allgemeinen und Parteienrecht im Besonderen ge- orden; nach Auffassung aller Praktiker ist hier eine renze für ehrenamtliche Arbeit erreicht. Das Parteiengesetz hat sich grundsätzlich bewährt. er Gesetzgeber musste das Rad hier nicht neu erfinden; ie Eingriffe der neunten Novelle in das bestehende Par- eiengesetz sind behutsam, in weiten Teilen eher klar- tellender Natur. Die Erfahrungen der letzten beiden Jahre haben ge- eigt, dass die Angleichung der Rechnungslegung politi- cher Parteien an das Handelsgesetzbuch bei allen Pro- lemen der Einführung insgesamt richtig war. Sie hat iele Unsicherheiten, etwa bei der einheitlichen Bewer- ung von Vermögen, beseitigt und erhöht die Vergleich- arkeit der Rechenschaftsberichte untereinander. Es sind ber auch neue Fragen entstanden, die sich alle um das roblem drehen: Wo endet das allgemeine Handelsrecht nd wo beginnt das besondere Parteienrecht bei der echnungslegung? Parteien sind keine Kapitalgesellschaften. Sie sind de- entral aufgebaut, ehrenamtlich geprägt und können eine Konzernrechnungslegung betreiben. Sie veröffent- ichen ihre Bilanzen nicht für den professionellen Bi- anzanalytiker, den Investor oder Kreditgeber, sie sind uch dem Unternehmensziel des Shareholder-Value icht verpflichtet. Vielmehr soll sich jeder Bürger, jede ürgerin ein Bild von den Finanzquellen und dem Ver- ögen einer Partei machen können. Die Mütter und Väter des Grundgesetzes wollten ransparenz der Parteifinanzen, damit die Wählerinnen nd Wähler erkennen können, wer oder was finanziell inter einer Partei steht. Das soll auch in Zukunft die eitfrage bei der Regelung der finanziellen Rechen- chaft sein. Der vorliegende Entwurf trägt hier zu einer weiteren rhöhung der Transparenz bei: So wurde die Forderung ach einem geschlossenen doppischen Rechnungsver- und ohne Rechnungsdifferenzen zwischen der Ein- ahme-Ausgabe-Rechnung auf der einen Seite und der ermögensrechnung auf der anderen Seite erstmals voll- tändig realisiert. Wir entsprechen damit einer Forde- ung, die die Parteienfinanzierungskommission in ihrem bschlussbericht erhoben hat. Auch die weitere Entwicklung der staatlichen Teilfi- anzierung ist auf eine neue, von der Öffentlichkeit eichter nachzuvollziehende Basis gestellt worden: Die ufwendige, komplizierte und daher wenig transparente erechnung eines parteienspezifischen Warenkorbs zur estlegung der absoluten Obergrenze der staatlichen eilfinanzierung wird durch eine Kombination vorhan- ener öffentlicher Indizes des Statistischen Bundesamts rsetzt. 13716 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 146. Sitzung. Berlin, Freitag, den 3. Dezember 2004 (A) ) (B) ) Ich hätte mir gewünscht, dass wir an einem weiteren Punkt eine Klarstellung getroffen hätten. Auf den Par- teien wie auch auf der für sie zuständigen Bundestags- verwaltung lastet ein bürokratisches Monster namens „Meldepflicht für bilanzielle Unrichtigkeiten“. Anders als Unternehmen können die Parteien selbst kleinste Bu- chungsfehler nicht durchgängig im nächsten Jahresab- schluss korrigieren und erläutern, sie müssen vielmehr unter Beteiligung ihrer Wirtschaftsprüfer ein zeit- und kostenintensives Meldeverfahren mit der Bundestags- verwaltung durchlaufen, bevor sie diese Korrekturen vornehmen dürfen. Das hat zu mehreren hundert Verwal- tungsverfahren geführt, die sich teilweise über mehrere Jahre erstrecken. Es geht hier wohlgemerkt nicht um den sensiblen Bereich der Spenden, sondern um simple Bu- chungsfehler in Höhen von oftmals 50 oder 100 Euro. Wir können nach meiner Auffassung auf einen großen Teil dieser Bagatellverfahren, die von der Öffentlichkeit ohnehin nicht wahrgenommen werden, verzichten. Sie sind in der aktuellen Situation nicht mehr als ein erzwun- genes Beschäftigungsprogramm für hoch bezahlte Be- amte und willkommenes Zusatzhonorar für die Wirt- schaftsprüfer, die bei jeder Korrektur eingeschaltet werden müssen. Ich habe daher große Sympathie für den weiter gehenden Änderungsvorschlag der CDU/CSU- Fraktion, wonach Unrichtigkeiten, die bilanziell nicht wesentlich sind, grundsätzlich im nächsten Rechen- schaftsbericht zu korrigieren und besonders zu erläutern sind. Das ist wesentlich schneller als ein mehrjähriges Verfahren; es ist auch transparenter und effizienter. Ent- gegen manchen öffentlichen Äußerungen werden die Prüfbefugnisse der Bundestagsverwaltung damit auch in keiner Weise eingeschränkt. Sie könnte nach wie vor jede Unrichtigkeit aufgreifen und bei konkreten Anhalts- punkten prüfen. Zudem beinhaltet dieser Vorschlag eine Ad-hoc-Veröffentlichungspflicht für wesentliche Un- richtigkeiten, die zeitnah veröffentlicht werden müssten. Es war in der Kürze der Zeit leider nicht möglich, die- sen Vorschlag interfraktionell umzusetzen. Er bleibt aber auf der Tagesordnung weiterer Beratungen, weil er eine vernünftige Lösung ist, die Transparenz erhöht und Bü- rokratie abbaut. Die in der Regel von den Kommunen den örtlichen Parteigliederungen zur Nutzung überlassenen Räume oder auch Werbeflächen werden nach Auskunft der Bun- destagsverwaltung wie bisher nicht als Einnahmen ge- führt. Deshalb konnte auf eine gesonderte Klarstellung verzichtet werden. Jede Änderung am Parteiengesetz, auch diese, wird von der Öffentlichkeit kritisch begleitet. Das ist gut so und dem stellen wir uns. Ärgerlich ist es, wenn mit Falschbehauptungen die immer gleichen öffentlichen Reflexe der immer gleichen Leute gegen die angebliche „Selbstbedienung“ und „Kungelei“ der Parteien bedient werden. Hinter diesen Reflexen stehen nicht nur funda- mentale Vorbehalte gegen die Parteien als Ort demokra- tischer Willensbildung, sondern auch ein Generalver- dacht gegenüber dem durch diese Parteien geprägten Parlamentarismus. w i b z t u l h m W s k n z w o d s L i G F e d g S e h i V m t w ö b g O d n h a s G t t P A w – (C (D Demokratie ist ohne Parteien nicht möglich. Die Mit- irkung der Parteien an der politischen Willensbildung st ohne finanzielle Mittel nicht möglich. Zu Recht ha- en die Bürgerinnen und Bürger einen Anspruch darauf, u wissen, woher das Geld jeweils kommt, wer die Par- eien unterstützt. Aber es geht nicht an, jedem Verein die ngefragte Förderung der Gesellschaft angedeihen zu assen, aber bei Parteien die Messlatte unüberwindbar och zu legen. Es sind im letzten Jahrzehnt die Schatz- eister der Parteien selber gewesen, die gemeinsam mit issenschaftlern, Experten und Abgeordneten ein Ge- etz erarbeitet haben, das weltweit führend ist. Und es ist ein Zeichen von „Kungelei“, wenn nach harten Ausei- andersetzungen in der Sache die Vorschläge schließlich u einem einvernehmlichen Ergebnis geführt haben. An elchem Denkmodell von demokratischem Prozess rientieren sich die Kritiker, wenn sie den Konsens in ieser Weise abmalen? Es ist vielmehr ein positives Zeichen für die politi- che Kultur in unserem Land, dass die Parteien in der age sind, ihre eigenen Angelegenheiten streitig, aber m Ergebnis einvernehmlich zu regeln. Es wäre fatal, die politische Konkurrenz auch auf dem ebiet der demokratischen Grundregeln auszutragen. ür jede in diesem Parlament vorhandene Mehrheit wäre s ein Leichtes, die jeweils unbequeme Opposition mit en Mitteln des Parteienrechts zu kujonieren und sie or- anisatorisch wie finanziell zu schwächen, ohne selbst chaden zu nehmen. Dieses Freund-Feind-Modell, das inst die politische Theorie in Deutschland entwickelt at, darf unser Handeln nicht bestimmen. Deshalb sind nterfraktionelle Gesetzentwürfe Ausdruck gemeinsamer erpflichtung für die funktionierende Demokratie. Hartmut Koschyk (CDU/CSU): Lassen Sie mich it einem Dank beginnen. Die ehrenamtlichen Mitarbei- er und Aktiven in den Parteien leisten für das Gemein- ohl weitaus mehr, als ihnen an Wertschätzung in der ffentlichen und veröffentlichten Meinung entgegenge- racht wird. Sie setzen in die Tat um, was unser Grund- esetz in Art. 21 beschreibt: Die Parteien wirken bei der politischen Willensbil- dung des Volkes mit. Die Ehrenamtlichen, insbesondere die Aktiven vor rt, geben Art. 21 ein Gesicht. Sie vor allem sind es, die iese Verfassungsnorm mit Leben erfüllen. Dafür sei ih- en von dieser Stelle herzlich gedankt. Parteien sind keine Jedermannsvereine, sondern sie aben den eben beschriebenen besonderen Verfassungs- uftrag. Diesen gilt es zu unterstützen, etwa durch ent- prechende Ausgestaltung des Parteiengesetzes. Dieses esetz muss auf der einen Seite erreichen, dass die Par- eien in der Lage sind, an der Willensbildung des Volkes atsächlich mitzuwirken. Auf der anderen Seite muss das arteiengesetz sicherstellen, dass auch die besonderen uflagen des Grundgesetzes für die Parteien umgesetzt erden. Ich zitiere erneut aus Art. 21: Sie die Parteien – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 146. Sitzung. Berlin, Freitag, den 3. Dezember 2004 13717 (A) ) (B) ) müssen über die Herkunft und Verwendung ihrer Mittel sowie über ihr Vermögen öffentlich Rechen- schaft geben. Wir haben daher in der vergangenen Wahlperiode mit dem 8. Gesetz zur Änderung des Parteiengesetzes eine umfassende Neuordnung auf diesem Gebiet vorgenom- men. Hintergrund war auf der einen Seite der Umgang mit Spenden, auf der anderen Seite die Erfassung von Unternehmensbeteiligungen von Parteien. Jeder erinnert sich. Also haben wir die staatliche Teilfinanzierung neu geregelt, die steuerliche Abzugsmöglichkeit von Spen- den begrenzt sowie die Beteiligung von Parteien an Wirtschaftsunternehmen transparent gemacht. Wir haben für die Rechnungslegung die Anwendung handelsrecht- licher Vorschriften vorgegeben, die Verantwortung der Parteivorstände für die Rechenschaftsberichte gesetzlich festgelegt und ein besonderes Verfahren beim Bundes- tagspräsidenten zur Prüfung der Richtigkeit der Angaben in den Rechenschaftsberichten eingeführt. Und wir ha- ben Verstöße gegen die Pflicht zur Abgabe richtiger Re- chenschaftsberichte erstmals mit strafrechtlichen Sank- tionen belegt. All diese Maßnahmen sind und bleiben richtig. Die Neuregelungen haben sich überwiegend bewährt. Das zeigen die Rückmeldungen der Praktiker, die jetzt über zwei Jahre Erfahrung mit dem novellierten Gesetz ha- ben. Bei der Evaluierung hat sich aber auch herausgestellt, dass es Schwachstellen gibt, die wir jetzt ausräumen wollen, um das Gesetz praxistauglich zu machen. Dabei geht es nicht um die Eingriffe in die Substanz, sondern um praxisorientierte Detailkorrekturen. Ich möchte nur die beiden – zeitlich – dringendsten Punkte nennen: Erstens. Wir müssen das Urteil des Bundesverfas- sungsgerichts vom 26. Oktober 2004 zu dem mit der 8. Novelle eingeführten so genannten Drei-Länder-Quo- rum umsetzen, damit es nicht doch zum 1. Januar 2005 in Kraft tritt. Dies ist der erste Punkt, der eine schnelle Verabschiedung dieses Gesetzes erfordert. Zweitens. Dringender Änderungsbedarf besteht zu- dem hinsichtlich der Rechnungslegungsvorschriften, die in der heutigen Fassung von den ehrenamtlichen Struk- turen der politischen Parteien praktisch nicht zu erfüllen sind. Auch hier ist eine rasche Verbesserung der Praxis- tauglichkeit dieser Vorschriften unverzichtbar. Die CDU/CSU-Fraktion hat den Gesetzentwurf nicht mit eingebracht. Er verbessert das Parteiengesetz zwar hinsichtlich seiner Praktikabilität und Transparenz, hätte unserer Meinung nach aber weitere wichtige Punkte um- fassen sollen, über die wir in den Gesprächen der Frak- tionen bereits weitgehend einig waren. Zwei davon hat- ten wir in unseren Änderungsantrag im Ausschuss aufgenommen. Erstens. Wir hätten es gerne gesehen, wenn wir uns auf die Einführung einer Ad-hoc-Veröffentlichungs- pflicht für Unrichtigkeiten in Rechenschaftsberichten, die 50 000 Euro übersteigen, hätten einigen können. Die b r a p s U G E d i n w S s a a n n z g B i d e z n t d s m k h r m g N B a P d m v g d c d d s u d d (C (D isher vorgesehene Berichtigung durch Neuabgabe be- eits abgegebener Rechenschaftsberichte hat sich auch us Sicht der Parteienfinanzierungskommission als un- raktikabel erwiesen. Das Vorliegen mehrerer Rechen- chaftsberichte über dasselbe Rechnungsjahr führt zu nübersichtlichkeit und beeinträchtigt dadurch die vom rundgesetz geforderte Transparenz der Parteifinanzen. s wäre also sinnvoll, in Umsetzung einer Empfehlung er Parteienfinanzierungskommission die Berichtigung m nächstfolgenden Rechenschaftsbericht vorzunehmen. Zweitens. Auch haben wir mit unseren Antrag im In- enausschuss dafür plädiert, schon jetzt den Wertungs- iderspruch aufzuheben, dass Parteien auf der einen eite zum Beispiel von Kommunen zur Verfügung ge- tellte Leistungen wie Raum- oder Plakatwandnutzung ls Einnahme verbuchen müssen, auf der anderen Seite ber keine Zuwendungen von Körperschaften entgegen- ehmen dürfen. Die Koalition hat unsere Anträge abgelehnt, weil sie och weiteren Erörterungsbedarf sieht, der in der kurzen ur Verfügung stehenden Zeit nicht zu erfüllen sei. Gleichwohl machen wir heute gemeinsam das – da reife ich ein Wort des Kollegen Dr. Wiefelspütz aus der eratung im Innenausschuss auf –, was derzeit möglich st. Ich bin Herrn Kollegen Dr. Wiefelspütz, dankbar, ass er die Vorschläge in unserem Änderungsantrag als rwägenswert bezeichnet und angeboten habt, dass wir eitnah – er sprach von zwei bis drei Monaten – zu ei- em gemeinsamen Ergebnis kommen. Bis dahin ist es wichtig festzuhalten, was mit der heu- igen Novelle erreicht wird, Herr Kollege Beck hat arauf im Ausschuss hingewiesen, dass der oben ge- childerte Wertungswiderspruch hinsichtlich der kom- unalen Leistungen für die Parteien nicht zum Tragen ommt und damit die Arbeit der Parteien vor Ort über- aupt möglich bleibt. Unter diesen Voraussetzungen und unter Hinweis da- auf, dass wir weitere Detailkorrekturen noch vorneh- en müssen, stimmen wir dem Gesetz in der jetzt vorlie- enden Fassung zu. Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- EN): Erst 2002 wurde das Parteiengesetz novelliert. evor die Bestimmungen des Gesetzes überhaupt einmal ngewandt wurden, sollen nun die, die regeln, wie die arteien die Rechenschaftsberichte erstellen, schon wie- er novelliert werden. Das hat in der Öffentlichkeit Auf- erksamkeit und Misstrauen erregt, zu Recht. Die Be- ölkerung und die Medien haben viele gute Gründe, enau hinzusehen, wenn die Parteien Hand anlegen an as Parteiengesetz, also in eigener Sache Gesetze ma- hen oder verändern. Zu oft wurde in der Vergangenheit as Vertrauen missbraucht. Zu oft wurden die Parteien abei erwischt, wie sie versucht haben, das Parteienge- etz in ihrem Interesse zu verändern oder zu umgehen, m über die Herkunft ihrer Mittel oder deren Verwen- ung zu täuschen. Wir erinnern uns an die Millionen, ie, über staatsbürgerliche Vereinigungen geschleust, ins 13718 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 146. Sitzung. Berlin, Freitag, den 3. Dezember 2004 (A) ) (B) ) Ausland verschoben und im Koffer über die Schweizer Grenze geschafft wurden. Die Gesetzesnovelle, die wir heute beschließen, ist der kleine Rest einer größeren Novellierungsforderung, der nach langen internen Diskussionen unter allen Frak- tionen des Bundestages übrig geblieben ist. Sie enthält keine Einschränkung der Überprüfungs- möglichkeiten der Rechenschaftsberichte durch den Par- lamentspräsidenten. Sie enthält keine Bagatellklausel, wie sie in der Öffentlichkeit sehr kritisch diskutiert wur- den. Die Sensibilität der Öffentlichkeit hat sich also ge- lohnt. Wichtig ist in diesem Fall nicht so sehr, was in der Novelle steht, sondern, was nicht oder nicht mehr darin steht. Zu Letzterem gehört auch, dass sich jetzt im Ge- setzentwurf keine Regelung mehr findet, die so verstan- den werden kann, dass generell unentgeltliche Leistun- gen staatlicher Stellen für die Parteien – wie die Hingabe von Schulräumen und Stadthallen für Veranstaltungen oder von Plakatwänden für Wahlwerbung – unbegrenzt zulässig sind oder Unrichtigkeiten im Rechenschaftsbe- richt erst ab einer Höhe von 50 000 Euro im Einzelfall zeitnah öffentlich bekannt zu machen sind. In all diesen Punkten bleibt es bei den bisherigen ge- setzlichen Regelungen. Das heißt nicht, dass in diesen und anderen Punkten kein gesetzgeberischer Handlungs- bedarf besteht. Nein, da ist einiges unklar und regelungs- bedürftig. Aber Neuregelungen müssen gründlich durch- dacht, öffentlich diskutiert und streng an dem Gebot des Grundgesetzes orientiert sein; denn die Wählerinnen und Wähler müssen wissen können, aus welchen Finanzmit- teln sich die Parteien finanzieren, also welchen Interes- sen sie verpflichtet sein könnten. Auch ich sehe die Notwendigkeit zu weiteren Klar- stellungen und Ergänzungen. So sollte auch geklärt wer- den, ob Sanktionen in gleicher Schwere verhängt wer- den, unabhängig davon, ob eine Partei schuldhaft eine unrichtige Summe in einem Rechenschaftsbericht aus- weist ober ob es sich nur um einen Flüchtigkeitsfehler handelt. Zu überdenken ist auch, ob es richtig ist, dass Spen- den an politische Vereinigungen und Wahlbündnisse un- beschränkt steuerabzugsfähig sind, bei Parteispenden aber feste Grenzen eingezogen sind. Im nächsten Jahr können wir die ersten Erfahrungen auswerten, eine Anhörung durchführen und über solche Punkte nachdenken, reden und sehen, ob eine – und wel- che – größere Novelle notwendig ist. Auch mir fallen dazu eine ganze Reihe von Verbesse- rungen und Klarstellungen des Gesetzes ein. Alle müs- sen selbstverständlich daran gemessen werden, dass die Durchsichtigkeit der Parteifinanzen nicht leidet und die Steuerfinanzierung der Parteien nicht die Grenze über- steigt, die das Bundesverfassungsgericht zu Recht gezo- gen hat. Heute regeln wir erst einmal, was das Verfassungsge- richt von und in seiner Entscheidung vom 26. Oktober dieses Jahres von uns verlangt und was die Parteien- f f w D s w w s k 1 g R z R B p s A V r S s e J m d b e d h e s s G M e ü w 1 b d B h 1 t g b g i s s l (C (D inanzierungskommission des Bundespräsidenten emp- ohlen hat. Wir streichen die so genannte Drei-Länder-Klausel ieder, die mit der letzten Novelle eingeführt wurde. as bedeutet, dass kleine Parteien auch dann die vollen taatlichen Zuschüsse in Anspruch nehmen können, enn sie nicht mindestens in drei der letzten Landtags- ahlen 1 Prozent der gültigen Stimmen erzielt haben, ondern nur bei einer Landtagswahl. Diese Einschrän- ung auf drei Landtagswahlen sollte ohnehin erst ab . Januar 2005 gelten. Zwei kleine Parteien hatten dage- en das Bundesverfassungsgericht angerufen, das ihnen echt gab. Die Klausel entfällt also, bevor sie überhaupt ur Anwendung kommen konnte. Außerdem wird in dem Gesetz klargestellt, dass den echenschaftsberichten der Parteien eine kaufmännische ilanz zugrunde zu legen ist. Besonders die Wirtschafts- rüfer, die diese Berichte prüfen und Testate abgeben ollen, haben diese Klarstellung als Grundlage für ihre rbeit gefordert. Der Warenkorb ist entsprechend dem orschlag der Kommission nach neuen Regeln zu be- echnen. Diese Gesetzesnovelle ist ein kleiner, aber wichtiger chritt, weil sonst die Parteien nicht genau genug wis- en, wie sie ihre Rechenschaftsberichte noch für 2003 rstellen sollen. Es eilt, weil die Berichte bis Ende des ahres beim Bundestagspräsidenten eingegangen sein üssen. Das Gesetz enthält eine Fristverlängerung um rei Monate, damit den Parteien die notwendige Zeit leibt, um sich auf die Rechtslage einzustellen. Über den nächsten größeren, noch wichtigeren Schritt iner Gesetzesnovelle sollten wir die Gespräche unter en Fraktionen gleich im nächsten Frühjahr beginnen. Jörg van Essen (FDP): Der Deutsche Bundestag at in der vergangenen Wahlperiode mit großer Mehrheit ine grundlegende Reform des Parteiengesetzes be- chlossen. Aufgrund von Unregelmäßigkeiten im Zu- ammenhang mit Parteispenden in allen Parteien hat der esetzgeber grundlegende Korrekturen vorgenommen. it dem Achten Änderungsgesetz sind unter anderem ine Strafvorschrift für Verstöße gegen die Vorschriften ber die öffentliche Rechnungslegung eingeführt orden sowie eine Begrenzung von Barspenden auf 000 Euro. Aufgrund der Erfahrungen mit dem überar- eiteten Parteiengesetz hat sich gezeigt, dass insbeson- ere die großen Parteien weiteren Änderungsbedarf im ereich der Vorschriften über die Rechnungslegung se- en. Für die FDP trifft dies nicht zu. Wir haben bereits 999 einen Liberalen Parteiservice gegründet, der zen- rale Dienstleistungen für die Partei und ihre Unter- liederungen erbringt. Wir sind damit organisatorisch estens aufgestellt, um den Anforderungen des Parteien- esetzes bei der Rechnungslegung gerecht zu werden. Da die anderen Parteien den Nachbesserungsbedarf m Parteiengesetz jedoch schlüssig darlegen konnten, hat ich die FDP weiteren Reformen nicht verschlossen. Wir ind froh darüber, dass der Ursprungsgesetzentwurf mitt- erweile in wesentlichen Punkten deutlich abgespeckt Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 146. Sitzung. Berlin, Freitag, den 3. Dezember 2004 13719 (A) ) (B) ) wurde. Das eingeschränkte Prüfungsrecht der Bundes- tagsverwaltung und die Einführung einer Bagatellgrenze für Spenden bis zur Höhe von 1 000 Euro sind vom Tisch. Dies begrüßen wir ausdrücklich. Die jetzt vorge- schlagenen Änderungen werden das Parteiengesetz qua- litativ nicht wesentlich ändern. Sie sind lediglich geeig- net, die Bestimmungen über die Rechnungslegung der Parteien zu präzisieren und zu ergänzen. Der Bundesprä- sident wird künftig davon entpflichtet, die Parteienfinan- zierungskommission als ständige Einrichtung berufen zu müssen. Dies entspricht dem ausdrücklichen Wunsch der Parteienfinanzierungskommission. Vorgesehen ist da- rüber hinaus, dass der Rechenschaftsbericht künftig nach handelsrechtlichem Vorbild zu erstellen ist. Wichtig ist, darauf hinzuweisen, dass der Gesetzent- wurf die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts vom 26. Oktober 2004 zur so genannten Drei-Länder- Klausel berücksichtigt. Der Gesetzgeber hatte ursprüng- lich vorgesehen, dass Parteien nur bei Erreichung eines bestimmten Quorums einen Anspruch auf den so ge- nannten Zuwendungsanteil der staatlichen Parteienfinan- zierung haben. Das Bundesverfassungsgericht hat diese Regelung als verfassungswidrig anerkannt. Der Gesetz- entwurf sieht daher die Aufhebung des noch nicht in Kraft getretenen Drei-Länder-Quorums vor. Wir bedauern, dass ein Punkt letztlich nicht konsens- fähig war. Der Gesetzentwurf sah ursprünglich vor, öf- fentliche und kostenlose Leistungen an die Parteien aus dem Einnahmebegriff auszunehmen. Dadurch wurde be- rücksichtigt, dass sie bereits heute nicht als Einnahmen in den Rechenschaftsberichten der Parteien erfasst wer- den. Da diese Klarstellung im Einnahmebegriff nun nicht erfolgt, wird die Gewährung öffentlicher Leistun- gen künftig dem Spendenannahmeverbot unterfallen. Für die Parteien wird das auf allen Ebenen zu einer Er- schwerung ihrer praktischen Arbeit führen. Der Gesetzentwurf nimmt aber im Ergebnis einen an- gemessenen Interessenausgleich vor. Die grundlegen- den Änderungen des Achten Änderungsgesetzes des Par- teiengesetzes aus dem Jahre 2002 werden nicht berührt. Dennoch sind die neuen Änderungen geeignet, den be- sonderen Interessen der Parteien, einen rechtmäßigen Rechenschaftsbericht, der den Vorgaben des Parteienge- setzes voll und ganz genügt, gerecht zu werden. Anlage 12 Amtliche Mitteilungen Der Bundesrat hat in seiner 806. Sitzung am 26. No- vember 2004 beschlossen, den nachstehenden Gesetzen zuzustimmen, einen Antrag gemäß Artikel 77 Absatz 2 Grundgesetz nicht zu stellen bzw. einen Einspruch ge- mäß Artikel 77 Absatz 3 nicht einzulegen: – Gesetz zur Umsetzung der Richtlinie 2002/87/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 16. Dezember 2002 (Finanzkonglomeratericht- linie-Umsetzungsgesetz) – – – – – – – – – – – – – – – – – – – (C (D Gesetz zur Verbesserung des unfallversicherungs- rechtlichen Schutzes bürgerschaftlich Engagier- ter und weiterer Personen Fünftes Gesetz zur Änderung des Sechsten Bu- ches Sozialgesetzbuch Gesetz zur Änderung des Versicherungsaufsichts- gesetzes und anderer Gesetze Gesetz zur Umsetzung von EU-Richtlinien in nationales Steuerrecht und zur Änderung weiterer Vorschriften (Richtlinien-Umsetzungsgesetz – EURLUmsG) Gesetz zur Gründung einer Bundesanstalt für Immo- bilienaufgaben (BImA-Errichtungsgesetz) Gesetz zum Ausschluss von Dienst-, Amts- und Ver- sorgungsbezügen von den Einkommensanpassungen 2003/2004 (Anpassungsausschlussgesetz) Gesetz zur Änderung des Deutsche-Welle-Geset- zes Einundzwanzigstes Gesetz zur Änderung des Bundes- ausbildungsförderungsgesetzes (21. BAföGÄndG) Gesetz zur Anpassung von Verjährungsvorschrif- ten an das Gesetz zur Modernisierung des Schuld- rechts Gesetz zur Änderung des Patentgesetzes und an- derer Vorschriften des gewerblichen Rechtsschut- zes Gesetz zur Verlängerung der Geltungsdauer der §§ 100 g, 100 h StPO Gesetz zur Vereinfachung und Vereinheitlichung der Verfahrensvorschriften zur Wahl und Beru- fung ehrenamtlicher Richter Gesetz über die Rechtsbehelfe bei Verletzung des Anspruchs auf rechtliches Gehör (Anhörungsrügen- gesetz) Gesetz zur Überarbeitung des Lebenspartner- schaftsrechts Gesetz zur Kontrolle von Unternehmensabschlüssen (Bilanzkontrollgesetz – BilKoG) Gesetz zur Einführung internationaler Rechnungsle- gungsstandards und zur Sicherung der Qualität der Abschlussprüfung (Bilanzrechtsreformgesetz – BilReG) Gesetz zur Umsetzung gemeinschaftsrechtlicher Vor- schriften über die grenzüberschreitende Prozesskos- tenhilfe in Zivil- und Handelssachen in den Mitglied- staaten (EG-Prozesskostenhilfegesetz) Fünftes Gesetz zur Änderung des Abwasserabga- bengesetzes Gesetz zu dem Vertrag vom 17. April 2003 zwi- schen der Bundesrepublik Deutschland und der Tschechischen Republik über die Änderung des Verlaufs der gemeinsamen Staatsgrenze im 13720 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 146. Sitzung. Berlin, Freitag, den 3. Dezember 2004 (A) (C) (B) (D) Bereich der Autobahnbrücke am Grenzübergang Waidhaus-Rozvadov/Roßhaupt – Gesetz zur Änderung des Übereinkommens vom 29. Mai 1990 zur Errichtung der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung – Gesetz zu dem Dritten Zusatzprotokoll vom 4. Juni 2004 zum Abkommen vom 16. Juni 1959 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Königreich der Niederlande zur Vermeidung der Doppelbesteuerung auf dem Gebiete der Steu- ern vom Einkommen und vom Vermögen sowie verschiedener sonstiger Steuern und zur Rege- lung anderer Fragen auf steuerlichem Gebiete – Gesetz zu dem Beschluss der im Rat der Europäi- schen Union vereinigten Vertreter der Regierun- gen der Mitgliedstaaten vom 28. April 2004 be- treffend die Vorrechte und Immunitäten von ATHENA – Gesetz zum EU-Truppenstatut vom 17. November 2003 – Gesetz zur Ergänzung des Entschädigungsgesetzes (Entschädigungsrechtsergänzungsgesetz – Ent- schRErgG) – Zweites Gesetz zur Änderung wohnungsrechtli- cher Vorschriften – Zweites Gesetz zur Änderung der Vorschriften zum diagnoseorientierten Fallpauschalensystem für Kran- kenhäuser und zur Änderung anderer Vorschriften (Zweites Fallpauschalenänderungsgesetz – 2. FPÄndG) Die Abgeordneten Dr. Uschi Eid und Josef Philip Winkler haben mitgeteilt, dass sie ihre Unterschrift auf dem Antrag Die Einheit der deutschen Sprache be- wahren auf Drucksache 15/4249 zurückziehen. Der Abgeordnete Ernst-Reinhard Beck (Reutlingen) hat darum gebeten, bei dem o. g. Antrag auf Drucksa- che 15/4249 nachträglich in die Liste der Antragsteller aufgenommen zu werden. Die Vorsitzende des folgenden Ausschusses hat mit- geteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absieht: Finanzausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Unterrichtung der Bundesregierung über die erstmalig vorgelegten Konvergenzprogramme 2004 der neuen EU-Mitgliedstaaten – Drucksachen 15/3704, 15/4009 Nr. 2 – 91, 1 0, T 146. Sitzung Berlin, Freitag, den 3. Dezember 2004 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3 Anlage 4 Anlage 5 Anlage 6 Anlage 7 Anlage 8 Anlage 9 Anlage 10 Anlage 11 Anlage 12
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Petra Pau


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Wir diskutieren heute abschließend über das so genannte
    Parlamentsbeteiligungsgesetz. Schon der Name grenzt
    an Etikettenschwindel.


    (Beifall der Abg. Dr. Gesine Lötzsch [fraktionslos])


    „Entsendegesetz“ trifft das Anliegen besser.

    (Widerspruch des Abg. Peter Dreßen [SPD])


    Schließlich geht es darum, die Bundeswehr möglichst
    problemlos weltweit entsenden zu können und das Parla-
    ment dabei so wenig wie möglich beteiligen zu müssen.
    Blitzeinsätze des Militärs im Äußeren und „Light“-De-
    mokratie im Inneren – das ist des Pudels Kern.


    (Beifall der Abg. Dr. Gesine Lötzsch [fraktionslos])


    Die PDS im Bundestag lehnt beides entschieden ab.
    Ich bezweifele übrigens heftig, dass das vorliegende

    Gesetz grundgesetzkonform ist. Noch enthält die deut-
    sche Verfassung eine Friedenspflicht. Noch hat die
    höchste Volksvertretung über Auslandseinsätze der Bun-
    deswehr zu entscheiden. Das gebietet das Grundgesetz.


    (Beifall der Abg. Dr. Gesine Lötzsch [fraktionslos])


    Der vorliegende Entwurf von Rot-Grün aber bricht mit
    beiden Grundsätzen: mit der Pflicht zum Frieden und mit
    dem Recht des Bundestages.

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    (C (D Nur zur Erinnerung: So lange ist es noch gar nicht er, da galten deutsche Kriegseinsätze als nahezu unvortellbar. Dann kam der Sündenfall. Zwar wurde noch imer von Kriegeinsätzen als Ultima Ratio geredet. Aber mmer mehr wurde die gern zitierte Ausnahme zur Reel. Es ist auch noch nicht so lange her, da mussten im undestag zwei Drittel einem Militäreinsatz zustimmen. ann wurde das Quorum gesenkt. Nun sollen die Abgerdneten noch mehr degradiert oder – wie die PDS im undestag – sogar vollständig aus diesem Prozess auseschaltet werden. Denn mit diesem Gesetz wird der inzigen Partei, die im Bundestag gegen weltweite Miliäreinsätze ist, ein Maulkorb verpasst. (Beifall der Abg. Dr. Gesine Lötzsch [fraktionslos])


    Das Entsendegesetz dient einer beschleunigten Mili-
    arisierung der Außenpolitik. Es folgt einer Anregung
    er USA. Es dient den Wünschen der NATO und soll die
    ilitärische Interventionskraft der EU stärken. Das Ge-
    etz wird – davon gehe ich aus – wie gewünscht funktio-
    ieren. Wird die Bundeswehr künftig in Marsch gesetzt,
    ann muss der Bundestag der Regierung de facto das
    isstrauen aussprechen, um den Einsatz zu beenden.
    Auch das Ausmaß eines Auslandseinsatzes obliegt

    icht mehr einer Abwägung im Bundestag. Er kann im
    achhinein nur noch Ja oder Nein sagen. Damit entzieht
    ich der Bundestag jedem Pro und Kontra. Er unterwirft
    ich den Entscheidungen einer Regierung, die er eigent-
    ich nach allen Regeln der Demokratie beauftragen und
    ontrollieren soll.


    (Beifall der Abg. Dr. Gesine Lötzsch [fraktionslos])


    r behindert außerdem eine gesellschaftliche Debatte,
    nstatt sie anzuregen.
    Damit bin ich bei der eigentlichen und schrecklichen
    otschaft, die Sie heute beschließen wollen. Der Bun-
    estag entmündigt sich selbst,


    (Widerspruch beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    eil er dem Militär im Weg steht, weil die höchste deut-
    che Volksvertretung der NATO und der Bundeswehr
    ur Last fällt. Ich hätte nie gedacht, dass es einmal so
    eit kommt, noch dazu auf Antrag von SPD und
    ündnis 90/Die Grünen. Die PDS im Bundestag lehnt
    as ab – konkret und grundsätzlich.


    (Beifall der Abg. Dr. Gesine Lötzsch [fraktionslos] – Winfried Nachtwei [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Weil Sie den Antrag noch nicht einmal gelesen haben! – Jörg van Essen [FDP]: Genau! Sie kann den Antrag nicht gelesen haben!)




Rede von Dr. Antje Vollmer
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Das Wort hat jetzt der Abgeordnete Hans-Peter
artels.

Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 146. Sitzung. Berlin, Freitag, den 3. Dezember 2004 13649


(A) )



(B) )



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Hans-Peter Bartels


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und

    Herren! Wir haben in diesem Hause schon oft über die
    neuen Anforderungen an unsere Bundeswehr diskutiert.
    Wir haben darüber gesprochen, wie sich das sicherheits-
    politische Umfeld nach 1989 und auch nach dem
    11. September 2001 gewandelt hat und welchen neuen
    Bedrohungen und Einsatzrealitäten wir uns heute gegen-
    übersehen.

    Die Transformation der Bundeswehr – das heißt:
    die Ausrichtung unserer Streitkräfte auf die heute und
    zukünftig wahrscheinlichsten Einsätze – ist unsere Ant-
    wort auf die veränderten Bedingungen. Über das neue
    Konzept und über Peter Strucks Hindukusch-Doktrin
    gibt es im Grundsatz keinen Streit. Das ist eine gute Ba-
    sis, auf der wir hier im Parlament gemeinsam arbeiten.

    Das Gesetz, über das wir heute beraten, bringt zum
    Ausdruck, wie viel sich geändert hat und dass wir als
    Gesetzgeber mit dieser Entwicklung Schritt halten müs-
    sen. In den Zeiten des Kalten Krieges stellten sich jeden-
    falls die Fragen, die wir jetzt regeln, nicht. Der bewaff-
    nete Konflikt, für den die Bundeswehr damals
    vorgesehen war, wäre der dritte Weltkrieg gewesen, ge-
    führt in der Mitte Europas. Da hätten sich die Fragen
    nach Vorauskommandos und Einsätzen geringer Intensi-
    tät gar nicht gestellt. Es ging damals immer um den
    Worst Case, um die höchste Intensität.

    Es spricht für dieses Parlament und das Verhältnis der
    demokratischen Parteien untereinander, dass wir auch
    ohne spezielle gesetzliche Grundlage seit nunmehr zehn
    Jahren über Auslandseinsätze beschließen – und dies in
    den allermeisten Fällen mit einer sehr breiten Mehrheit.
    Trotz gelegentlicher politischer Differenzen bei der Be-
    wertung einzelner Einsätze stand seit 1994 nie mehr das
    parlamentarische Beteiligungsverfahren selbst im Zen-
    trum der Diskussion. Dass wir hier im Bundestag über
    die Teilnahme deutscher Soldaten an internationalen
    Einsätzen abstimmen, ist mehr als nur die pflichtschul-
    dige Erfüllung einer Vorgabe unseres Verfassungsge-
    richts. Der Parlamentsvorbehalt ist zu einem Grund-
    pfeiler unseres Verständnisses vom Charakter der
    Bundeswehr geworden. Sie ist eine Parlamentsarmee.


    (Beifall bei der SPD)

    Die Debatten über viele Einsätze haben gezeigt, dass

    wir uns der großen Verantwortung bewusst sind, die
    mit der Beteiligung deutscher Streitkräfte an internatio-
    nalen Missionen verbunden ist. Wir dürfen es uns nicht
    leicht machen und wir machen es uns nicht leicht; da-
    rüber besteht wohl fast Einigkeit in diesem Hause.

    Weil das so ist, hätte ich mir gewünscht, dass wir
    heute über einen Gesetzentwurf aller Fraktionen ent-
    scheiden können. Dazu ist es nicht gekommen. Uns liegt
    neben unserem Koalitionsentwurf auch ein FDP-Gesetz-
    entwurf vor. Die Union hat das alles zwar kommentiert
    und kritisiert. Auf einen eigenen Entwurf hat sie aller-
    dings verzichtet. Vielleicht wurden von den Kollegen
    Schäuble, Schmidt und Pofalla zu viele unterschiedliche
    Linien vertreten. Da Sie nicht in der Verantwortung ste-

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    (C (D en, müssen Sie sich auch nicht auf eine gemeinsame Liie einigen. Wir können zur Not damit leben. Insgesamt aber – das sollte nicht verschwiegen wer en – haben wir in den vergangenen Monaten fraktionsbergreifend sehr sachlich und konstruktiv über den Paramentsvorbehalt und seine Ausgestaltung diskutiert. as war dem Thema angemessen. Zur öffentlichen Anhörung am 17. Juni dieses Jah es waren als Sachverständige mit den Professoren chmidt-Jortzig und Scholz zwei ehemalige Kollegen eladen, die die parlamentarische Praxis aus eigener rfahrung als Abgeordnete und Minister kennen. Das earing hat bestätigt, dass wir mit unseren Regelungsorstellungen auf einem guten verfassungskonformen eg sind. Das gilt übrigens auch für den FDP-Entwurf. r ist verfassungsrechtlich absolut unbedenklich. Unser Entwurf ist – so viel Eigenlob sei erlaubt – eine ngemessene, schlanke und in einzelnen Regelungen legante Lösung. (Eckart von Klaeden [CDU/CSU]: Das ist nun wirklich übertrieben!)


    ie Rechte des Parlaments bleiben voll gewahrt. Wir
    leiben beim bisherigen Verfahren. Die Parlamentspra-
    is der vergangenen Jahre stand für das Gesetz Pate.
    iese Praxis hat aber auch gezeigt, wo noch Entschei-
    ungsabläufe verbessert werden können. In einigen Fäl-
    en, zum Beispiel bei Einsätzen geringer Intensität oder
    ei der Verlängerung unstrittiger Mandate, wird es künf-
    ig die Möglichkeit geben, ein vereinfachtes Zustim-
    ungsverfahren anzuwenden. Die Zustimmung gilt in
    iesen Fällen als erteilt, wenn nicht eine Fraktion inner-
    alb bestimmter Fristen die Befassung des Bundestages
    erlangt.
    Das Gesetz enthält zudem eine Legaldefinition des
    insatzes bewaffneter Streitkräfte. Es wird klarge-
    tellt, dass vorbereitende Maßnahmen und Planungen
    ie bisher Sache der Exekutive sind. Ebenso werden
    ein humanitäre Hilfeleistungen der Bundeswehr, auch
    enn die eingesetzten Soldaten zum Selbstschutz Waf-
    en tragen, nicht dem Parlament zur Abstimmung vorge-
    egt.
    Schließlich verankern wir im Gesetz ein Rückhol-

    echt des Parlaments. In der Begründung heißt es nüch-
    ern, aber sehr richtig, diese Vorschrift beende „die bis-
    er bestehende Unsicherheit, ob der Deutsche Bundestag
    ie einmal getroffene Entsendeentscheidung aus eige-
    em Recht wieder rückgängig machen kann oder nicht“.
    ie Inanspruchnahme des Rechts, eine gegebene Zu-
    timmung zu widerrufen, wird wahrscheinlich die ganz
    roße Ausnahme bleiben. Es ist trotzdem wichtig. Nicht
    ur das vereinfachte Verfahren gewinnt dadurch an Ak-
    eptanz, dass wir als Parlament wissen, dass wir notfalls
    in Ende des Einsatzes erzwingen können. Das Rückhol-
    echt hat auch Bedeutung für andere Fälle.
    In der vergangenen Woche haben wir mit großer
    ehrheit der Beteiligung der Bundeswehr an der nun
    U-geführten Operation Althea in Bosnien-Herzego-
    ina zugestimmt. Im Antrag der Bundesregierung heißt

    13650 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 146. Sitzung. Berlin, Freitag, den 3. Dezember 2004


    (A) )



    (B) )


    Dr. Hans-Peter Bartels

    es, dass unsere Soldaten eingesetzt werden können, so-
    lange ein Mandat des Sicherheitsrates der Vereinten Na-
    tionen und ein entsprechender Beschluss der EU bzw.
    des NATO-Rates sowie die konstitutive Zustimmung des
    Bundestages vorliegen. Im Gegensatz zu den meisten
    anderen Mandaten gibt es aber keine ausdrückliche zeit-
    liche Befristung. Die Operation Althea wird uns also
    nicht in regelmäßigen Abständen beschäftigen, weil eine
    weitere Verlängerung um ein halbes oder ein ganzes Jahr
    ansteht. Das war auch schon bei der NATO-geführten
    Vorgängermission so. Wenn wir als Bundestag aber ein
    solches zeitlich unbefristetes Mandat erteilen, hat es eine
    gewisse innere Logik, dass wir auch das Recht haben
    müssen, gegebenenfalls die Zustimmung zu widerrufen.

    Insgesamt haben wir, wie ich glaube, das richtige
    Maß gefunden. Dort, wo es notwendig ist, haben wir
    rechtliche Klarstellungen und Anpassungen vorgenom-
    men. Aber wir haben uns im Wesentlichen auf die be-
    währten Abläufe gestützt und sie lediglich mit einem
    festeren rechtlichen Unterbau versehen.

    Weshalb nun die FDP die Notwendigkeit sieht, zu-
    sätzlich ein spezielles Sondergremium zu schaffen, ist
    mir immer noch etwas unklar. Geheimhaltungsbedürf-
    tige Einsätze – das wurde schon angesprochen – werden
    bisweilen als Begründung genannt. Aber welche Aus-
    landseinsätze sollen das sein? Den Kosovo, Bosnien, Af-
    ghanistan oder den Sudan können sie wohl nicht betref-
    fen. Geht es um Evakuierungsaktionen? Es ist doch klar,
    dass diese nicht vor Beginn der Operation in aller Öf-
    fentlichkeit diskutiert werden können. Für diese Fälle
    brauchen wir keinen neuen Ausschuss und überhaupt
    keine vorherige formale Befassung des Parlaments,
    siehe § 5 unseres Gesetzentwurfs.


    (Jörg van Essen [FDP]: Das gilt doch nur, wenn es um die Rettung von Menschenleben geht! Es gibt noch andere, zum Beispiel Aufklärungseinsätze!)


    Beispiele für übrige Einsätze haben wir von Ihnen nicht
    gehört.


    (Jörg van Essen [FDP]: Der stellvertretende Generalinspekteur hat sie doch in der Anhörung genannt!)


    Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir hier geheime Ein-
    sätze beschließen müssten, sofern es nicht um die
    schnelle Rettung von Menschenleben gehen sollte, also
    etwa um Evakuierungen.


    (Jörg van Essen [FDP]: Diese Beispiele wurden genannt!)


    – Nein, es gibt keine Notwendigkeit, etwas, das wir
    lange vorbereiten können, geheim zu halten. Abgesehen
    davon glauben Sie doch auch nicht, dass es dann geheim
    bleibt.

    Wenn etwas geheim zu halten ist, dann haben wir im
    Übrigen die Möglichkeit, im geheim tagenden Verteidi-
    gungs- und Auswärtigen Ausschuss unsere Fragen be-
    antwortet zu bekommen und die Erörterungen anzustel-
    len, die Sie möglicherweise im Auge haben.

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    (C (D (Jörg van Essen [FDP]: Im Plenum haben wir die Möglichkeit!)


    ch erkenne nicht, dass wir dafür ein gesondertes Gre-
    ium brauchen.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)

    Lassen Sie mich noch etwas zum Thema Geschwin-

    igkeit anmerken. Bisweilen wird vermutet, unsere Pra-
    is des Parlamentsvorbehalts sei zu langwierig und ver-
    ögere im Ernstfall Einsätze etwa von NATO Response
    orces oder EU Battle Groups. Das ist ein zäher Aber-
    laube, gegen den sich auch empirisch argumentieren
    ässt: Wenn eine schnelle Entscheidung erforderlich war,
    ann waren wir immer sehr schnell. In dringenden Fäl-
    en erfolgte die konstitutive Zustimmung des Bundesta-
    es noch am Tag des Kabinettsbeschlusses. Ob hingegen
    ie internationalen Abstimmungsprozesse oder die Bera-
    ungen im großen NATO-Rat immer so schnell gehen
    erden, sei dahingestellt. Ich habe da meine Zweifel.
    Mit unserem Parlamentsbeteiligungsgesetz schaffen
    ir in einem wichtigen Bereich Klarheit und Rechtssi-
    herheit – für uns, aber auch für die Soldaten. Ich bin si-
    her: Das Gesetz wird sich in der Praxis bewähren.
    Schönen Dank.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)