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    Plenarprotokoll 15/144 13360 C Renate Künast, Bundesministerin BMVEL . . Gudrun Kopp (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Renate Künast, Bundesministerin BMVEL . . Waltraud Wolff (Wolmirstedt) (SPD) . . . . . . . Renate Künast, Bundesministerin BMVEL . . Ursula Heinen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Renate Künast, Bundesministerin BMVEL . . Gitta Connemann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Renate Künast, Bundesministerin BMVEL . . Manfred Helmut Zöllmer (SPD) . . . . . . . . . . Antwort Karl Diller, Parl. Staatssekretär BMF . . . . . . Zusatzfragen Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (fraktionslos) . . . . . . . . . Mündliche Frage 1 Dr. Conny Mayer (Freiburg) (CDU/CSU) Maßnahmen zur Aufnahme der von der WTO beschlossenen grenzüberschreiten- den Zwangslizenzen in die nationale Patent- rechtsgesetzgebung und Konsequenzen für die Forderung nach kostengünstigen anti- retroviralen Medikamenten für Entwick- lungsländer 13360 D 13361 B 13361 C 13362 D 13362 D 13363 B 13363 C 13363 D 13364 B 13364 D 13366 A 13366 C 13367 C Deutscher B Stenografisch 144. Sitz Berlin, Mittwoch, den 1 I n h a l Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 1: Befragung der Bundesregierung: Verbrau- cherpolitischer Bericht 2004 der Bundes- regierung; Rüstungsexportbericht . . . . . . . Renate Künast, Bundesministerin BMVEL . . Marlene Mortler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Renate Künast, Bundesministerin BMVEL . . Ulrike Höfken (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Renate Künast, Bundesministerin BMVEL . . Julia Klöckner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . R P H T F ( D J V b 13357 A 13357 A 13357 B 13358 D 13359 A 13359 D 13360 A Renate Künast, Bundesministerin BMVEL . . Albrecht Feibel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 13364 D 13365 A undestag er Bericht ung . Dezember 2004 t : enate Künast, Bundesministerin BMVEL . . etra Pau (fraktionslos) . . . . . . . . . . . . . . . . . ans Georg Wagner, Parl. Staatssekretär BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 2: ragestunde Drucksachen 15/4284, 15/4376) . . . . . . . . . . ringliche Fragen 1 und 2 ürgen Koppelin (FDP) erwendung der Fördermittel für den Auf- au Ost 13365 B 13365 C 13365 D 13366 A Antwort Alfred Hartenbach, Parl. Staatssekretär BMJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13367 D II Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 144. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 1. Dezember 2004 Zusatzfragen Dr. Conny Mayer (Freiburg) (CDU/CSU) . . . Sibylle Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 2 Artur Auernhammer (CDU/CSU) Kosten für den Messeauftritt des Bundes- landwirtschaftsministeriums auf der „Euro- Tier“ 2004 in Hannover Antwort Matthias Berninger, Parl. Staatssekretär BMVEL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Artur Auernhammer (CDU/CSU) . . . . . . . . . Hans-Michael Goldmann (FDP) . . . . . . . . . . Mündliche Frage 3 Artur Auernhammer (CDU/CSU) Effizienz des Messeauftritts des Bundes- landwirtschaftsministeriums auf der „Euro-Tier“ 2004 für die deutsche Land- wirtschaft Antwort Matthias Berninger, Parl. Staatssekretär BMVEL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Artur Auernhammer (CDU/CSU) . . . . . . . . . Hans-Michael Goldmann (FDP) . . . . . . . . . . Mündliche Frage 4 Uwe Schummer (CDU/CSU) Beteiligung der Bundesregierung am Auf- ruf der EU zu Fragen der Wettbewerbs- klarheit; Einsatz für Wettbewerb auf dem Weiterbildungsmarkt Antwort Ulrich Kasparick, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfrage Uwe Schummer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 5 Peter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) Betrug und Korruption durch die Regie- rung des ehemaligen irakischen Staatsprä- sidenten Saddam Hussein im Zusammen- hang mit dem Programm „Öl für Lebensmittel“ Antwort Hans Martin Bury, Staatsminister für Europa . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfrage Peter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) . . . M P E Ü b A H f Z P M H A – z D A F B Z H R R M H E d h A F B Z H R D R M A E f W s A F B Z A 13368 A 13368 C 13368 D 13369 A 13369 A 13369 C 13369 C 13370 B 13370 D 13371 A 13371 C 13371 C ündliche Frage 6 eter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) rfolg der Vereinten Nationen bei der berwachung des Programms „Öl für Le- ensmittel“ ntwort ans Martin Bury, Staatsminister ür Europa . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfrage eter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) . . . ündliche Frage 7 artmut Koschyk (CDU/CSU) ufenthaltstitel des Ausländers R. a. I. nach Medienberichten einer der Draht- ieher an dem Mord an Theo van Gogh – in eutschland ntwort ritz Rudolf Körper, Parl. Staatssekretär MI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen artmut Koschyk (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . einhard Grindel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . oland Gewalt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . ündliche Frage 8 artmut Koschyk (CDU/CSU) ventueller Imageschaden für Deutschland urch vermutete Spuren im Zusammen- ang mit islamistischen Anschlägen ntwort ritz Rudolf Körper, Parl. Staatssekretär MI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen artmut Koschyk (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . einhard Grindel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . irk Niebel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . oland Gewalt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . ündliche Frage 9 lbrecht Feibel (CDU/CSU) ntwicklungsstand des Beamtenpensions- onds sowie Einfluss der Verlängerung der ochenarbeitszeit auf 40 Stunden auf die- en Fonds ntwort ritz Rudolf Körper, Parl. Staatssekretär MI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfrage lbrecht Feibel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 13372 A 13372 B 13372 C 13372 D 13373 C 13373 C 13373 D 13374 A 13374 C 13374 D 13375 A 13375 A 13375 B Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 144. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 1. Dezember 2004 III Mündliche Frage 12 Dirk Niebel (FDP) Nutzung oder Veräußerung der zu schlie- ßenden Bundeswehrliegenschaften und eventuelle Kompensationen Antwort Karl Diller, Parl. Staatssekretär BMF . . . . . . . Zusatzfrage Dirk Niebel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 13 Dirk Niebel (FDP) Unterrichtung von durch Schließungen be- troffenen Standorten Antwort Karl Diller, Parl. Staatssekretär BMF . . . . . . . Zusatzfragen Dirk Niebel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Petra Pau (fraktionslos) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Klaus Rose (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 21 Dr. Gesine Lötzsch (fraktionslos) Unterschiedliche Berechnung der Wohn- kosten für Empfänger von ALG II durch die Kommunen Antwort Dr. Ditmar Staffelt, Parl. Staatssekretär BMWA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Dr. Gesine Lötzsch (fraktionslos) . . . . . . . . . . Dirk Niebel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 22 Dr. Gesine Lötzsch (fraktionslos) Verhinderung der Verdrängung von regu- lären Stellen durch 1-Euro-Jobs Antwort Dr. Ditmar Staffelt, Parl. Staatssekretär BMWA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Dr. Gesine Lötzsch (fraktionslos) . . . . . . . . . . Dirk Niebel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Petra Pau (fraktionslos) . . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 23 Petra Pau (fraktionslos) Versendung von Bescheiden für Leistungen nach dem SGB II unter Angabe des Bear- beitungszeitpunkts für Widersprüche A D B Z P M P A A D B Z P D M D U g d w F A M B Z D M D E P g A M B Z D M R K n f A I B Z R H D 13375 D 13376 B 13376 C 13376 D 13378 A 13378 B 13378 D 13379 A 13379 C 13379 D 13380 B 13381 A 13381 B ntwort r. Ditmar Staffelt, Parl. Staatssekretär MWA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfrage etra Pau (fraktionslos) . . . . . . . . . . . . . . . . . ündliche Frage 24 etra Pau (fraktionslos) nspruch von Studentinnen auf ALG II ntwort r. Ditmar Staffelt, Parl. Staatssekretär MWA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen etra Pau (fraktionslos) . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Gesine Lötzsch (fraktionslos) . . . . . . . . . ündliche Frage 29 aniel Bahr (Münster) (FDP) nterschiedliche Aussagen von Bundes- esundheitsministerium und Sachverstän- igenrat zur Begutachtung der gesamt- irtschaftlichen Entwicklung zu den inanzreserven der Pflegeversicherung ntwort arion Caspers-Merk, Parl. Staatssekretärin MGS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfrage aniel Bahr (Münster) (FDP) . . . . . . . . . . . . ündliche Frage 30 aniel Bahr (Münster) (FDP) ntwicklung der Defizite in der sozialen flegeversicherung unter Berücksichti- ung des Kinderberücksichtigungsgesetzes ntwort arion Caspers-Merk, Parl. Staatssekretärin MGS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfrage aniel Bahr (Münster) (FDP) . . . . . . . . . . . . ündliche Frage 33 enate Blank (CDU/CSU) reis der Eingeladenen bei der Eröff- ungsveranstaltung der Ausstellung „Traf- ic“ im Bundesverkehrsministerium ntwort ris Gleicke, Parl. Staatssekretärin MVBW . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen enate Blank (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . enry Nitzsche (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . r. Klaus Rose (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 13381 C 13381 D 13382 C 13382 D 13383 B 13383 D 13384 A 13384 D 13385 B 13385 D 13386 A 13386 B 13386 C IV Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 144. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 1. Dezember 2004 Mündliche Frage 34 Renate Blank (CDU/CSU) Eventuelle Vereinbarung über die weitere Verwendung der in der Ausstellung „Traf- fic“ im Bundesverkehrsministerium ge- zeigten Bilder Antwort Iris Gleicke, Parl. Staatssekretärin BMVBW . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Renate Blank (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Henry Nitzsche (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Dr. Klaus Rose (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 1: Die Demokratie in der Ukraine festigen Gernot Erler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Claudia Nolte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Katrin Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Wolfgang Gerhardt (FDP) . . . . . . . . . . . . Gerhard Schröder, Bundeskanzler . . . . . . . . . Dr. Angela Merkel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . .Rainder Rainder Steenblock (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (fraktionslos) . . . . . . . . . . Jelena Hoffmann (Chemnitz) (SPD) . . . . . . . Kurt-Dieter Grill (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Erklärung des Abgeordneten Reinhold Robbe (SPD) zur namentlichen Abstimmung über den Antrag: Zurückweisung des Einspruchs des Bundesrates gegen das Gesetz zur Neu- ordnung des Gentechnikrechts (143. Sitzung, Tagesordnungspunkt VI a) . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 3 Erklärung des Abgeordneten Martin Hohmann (fraktionslos) zur namentlichen Abstimmung über den Antrag: Zurückwei- s d r A M E ( B t G F m A F A M K A A A K A M G B E l A p A K A M A E s b V r M A K 13386 D 13387 A 13387 B 13387 B 13387 C 13389 D 13391 D 13393 A 13394 C 13396 C 13398 C 13399 D 13400 C 13401 B 13403 C 13405 A 13405 C ung des Einspruchs des Bundesrates gegen as Gesetz zur Neuordnung des Gentechnik- echts (143. Sitzung, Tagesordnungspunkt VI a) nlage 4 ündliche Fragen 10 und 11 rwin Marschewski (Recklinghausen) CDU/CSU) erücksichtigung von sicherheitsrelevan- en Fragen des großflächigen Ausfalls von SM-Netzen bei der Vergabe des Digitalen unks für Behörden und Organisationen it Sicherheitsaufgaben ntwort ritz Rudolf Körper, Parl. Staatssekretär BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 5 ündliche Fragen 14 und 15 laus Hofbauer (CDU/CSU) uflösung des ERP-Sondervermögens und bstimmung mit den USA ntwort arl Diller, Parl. Staatssekretär BMF . . . . . . nlage 6 ündliche Fragen 16 und 17 eorg Fahrenschon (CDU/CSU) ewertung der Zuständigkeit des Rates der uropäischen Zentralbank für die Fest- egung von europaweiten Standards für die brechnung und Abwicklung von Wert- apiergeschäften ntwort arl Diller, Parl. Staatssekretär BMF . . . . . . nlage 7 ündliche Fragen 18 und 19 lbert Rupprecht (Weiden) (CDU/CSU) U-Mittel im Rahmen der „Gemein- chaftsaktion für Grenzregionen“ für den esonderen Ausbau der transeuropäischen erkehrsnetze in den deutschen Grenz- egionen; Abrufung und Verwendung der ittel bis 2006 ntwort arl Diller, Parl. Staatssekretär BMF . . . . . . 13405 C 13405 D 13406 A 13406 B 13406 D Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 144. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 1. Dezember 2004 V Anlage 8 Mündliche Frage 20 Hans-Joachim Otto (Frankfurt) (FDP) Eventuelle gesetzgeberische Maßnahmen bei weiterem ausschließlichen Verkauf der „Bild“-Zeitung oder anderer Produkte des Springer-Verlages durch „Lidl“ Antwort Dr. Ditmar Staffelt, Parl. Staatssekretär BMWA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 9 Mündliche Fragen 25 und 26 Manfred Kolbe (CDU/CSU) Vereinbarkeit der Belegung eigener Reha- Einrichtungen durch die Kostenträger mit dem freien Wettbewerb Antwort Marion Caspers-Merk, Parl. Staatssekretärin BMGS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 10 Mündliche Fragen 27 und 28 Annette Widmann-Mauz (CDU/CSU) Finanzielle Mittel der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung zur HIV-/ Aidsprävention sowie Maßnahmen zur Verbesserung der HIV-/Aidsimpfstoff- forschung Antwort Marion Caspers-Merk, Parl. Staatssekretärin BMGS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 11 Mündliche Frage 31 Ute Granold (CDU/CSU) Ablehnung einer Einführung des so ge- nannten Steilstartverfahrens (ICAO-A) an den deutschen Flughäfen zum Schutz der Bürger vor Fluglärm; Gründe gegen die Einführung eines Gleitflugverfahrens (CDA-Verfahren) am Flughafen Frankfurt a. M., Haltung der Deutschen Flugsiche- rung Antwort Iris Gleicke, Parl. Staatssekretärin BMVBW . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 12 Mündliche Fragen 35 und 36 Hellmut Königshaus (FDP) F D G n B A I A M D V d A u Z „ A I A M H A v s s p A M A M A A v d g A M A M J 13407 B 13407 C 13408 A 13408 D ehlende Umleitung von Verkehr der resdner Bahn über die Anhalter Bahn als rund für die Abweisung eines angemesse- en Lärmschutzes durch das Eisenbahn- undesamt ntwort ris Gleicke, Parl. Staatssekretärin BMVBW . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 13 ündliche Fragen 37 und 38 r. Karl Addicks (FDP) erschwenkung der A620 mit der A1 und er A623 zur Entlastung von Saarbrücken; usbau des Kreisels „Am Ludwigsberg“ nd der Grülingsstraße in Saarbrücken im uge des Umbaus des Hauptbahnhofs zum Eurobahnhof“ ntwort ris Gleicke, Parl. Staatssekretärin BMVBW . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 14 ündliche Frage 39 annelore Roedel (CDU/CSU) uswirkungen der ungenauen Definition on Kinderlärm im Bundes-Immissions- chutzgesetz und in der Sportanlagenlärm- chutzverordnung auf Spiel- und Bolz- lätze ntwort argareta Wolf, Parl. Staatssekretärin BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 15 ündliche Frage 40 lbrecht Feibel (CDU/CSU) blehnung von Anträgen auf Errichtung on Windrädern bzw. Verlegung bestehen- er Anlagen wegen der Einstufung von Re- ionen als „Important Bird Areas“ ntwort argareta Wolf, Parl. Staatssekretärin BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 16 ündliche Fragen 41 und 42 ochen-Konrad Fromme (CDU/CSU) 13409 B 13409 D 13410 A 13410 B VI Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 144. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 1. Dezember 2004 Mehrkosten aufgrund der Verzögerung der Endlagerung von radioaktiven Abfällen Antwort Margareta Wolf, Parl. Staatssekretärin BMU . Anlage 17 Mündliche Fragen 43 und 44 Harald Leibrecht (FDP) Unterstützung von Projekten in Tibet; Ver- hinderung einer Sinisierung Tibets durch Peking Antwort Dr. Uschi Eid, Parl. Staatssekretärin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 18 Mündliche Frage 45 Dr. Conny Mayer (Freiburg) (CDU/CSU) Bilaterale Maßnahmen zur Aidsbekämp- fung in Osteuropa Antwort Dr. Uschi Eid, Parl. Staatssekretärin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 19 Mündliche Frage 46 Sibylle Pfeiffer (CDU/CSU) Konzentration der Bundesregierung auf den Faktor C (Condoms) innerhalb der ABC-Strategie im Rahmen der HIV-/Aids- präventionsbemühungen der deutschen Entwicklungszusammenarbeit sowie Ent- scheidung der US-amerikanischen Regie- rung in diesem Zusammenhang Antwort Dr. Uschi Eid, Parl. Staatssekretärin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 20 Mündliche Frage 47 Sibylle Pfeiffer (CDU/CSU) Werthaltigkeit von Ehe und Familie in der deutschen Entwicklungszusammenarbeit Antwort Dr. Uschi Eid, Parl. Staatssekretärin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13610 D 13411 A 13411 B 13411 C 13411 D Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 144. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 1. Dezember 2004 13357 (A) ) (B) ) 144. Sitz Berlin, Mittwoch, den 1 Beginn: 13.0
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    Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 144. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 1. Dezember 2004 13405 (A) ) (B) ) * für die Teilnahme an den Sitzungen der Westeuropäischen Union sichert werden. Das BOS-Netz soll, bezogen auf jede E inzelfall objektorientiert entsprechend beurteilt und ge- Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten A f A f A d F l 1 E a M n d t d g d S Abgeordnete(r) entschuldigt biseinschließlich Adam, Ulrich CDU/CSU 01.12.2004* Aigner, Ilse CDU/CSU 01.12.2004 Dr. Bergner, Christoph CDU/CSU 01.12.2004 Bülow, Marco SPD 01.12.2004 Carstensen (Nordstrand), Peter H. CDU/CSU 01.12.2004 Deittert, Hubert CDU/CSU 01.12.2004* Fischbach, Ingrid CDU/CSU 01.12.2004 Griese, Kerstin SPD 01.12.2004 Gröhe, Hermann CDU/CSU 01.12.2004 Irber, Brunhilde SPD 01.12.2004 Dr. Krogmann, Martina CDU/CSU 01.12.2004 Lehn, Waltraud SPD 01.12.2004 Leibrecht, Harald FDP 01.12.2004 Letzgus, Peter CDU/CSU 01.12.2004* Dr. Lucyga, Christine SPD 01.12.2004* Müller (Köln), Kerstin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 01.12.2004 Raab, Daniela CDU/CSU 01.12.2004 Scharping, Rudolf SPD 01.12.2004 Schauerte, Hartmut CDU/CSU 01.12.2004 Seehofer, Horst CDU/CSU 01.12.2004 Dr. Thomae, Dieter FDP 01.12.2004 Weisskirchen (Wiesloch), Gert SPD 01.12.2004 (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht nlage 2 Erklärung des Abgeordneten Reinhold Robbe (SPD) zur namentlichen Abstimmung über den Antrag: Zurückweisung des Einspruchs des Bundesra- tes gegen das Gesetz zur Neuordnung des Gen- technikrechts (143. Sitzung, Tagesordnungs- punkt VI a) In der Abstimmungsliste ist mein Name nicht aufge- ührt. Mein Votum lautet Ja. nlage 3 Erklärung des Abgeordneten Martin Hohmann (fraktions- los) zur namentlichen Abstimmung über den Antrag: Zurückweisung des Einspruchs des Bundesrates gegen das Gesetz zur Neuordnung des Gentechnikrechts (143. Sitzung, Tagesord- nungspunkt VI a) In der Abtimmungsliste ist mein Name nicht aufge- ührt. Mein Votum lautet Nein. nlage 4 Antwort es Parl. Staatssekretärs Fritz Rudolf Körper auf die ragen des Abgeordneten Erwin Marschewski (Reck- inghausen) (CDU/CSU) (Drucksache 15/4284, Fragen 0 und 11): Inwieweit wird bei der anstehenden Vergabe des digitalen Funks für Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufga- ben (BOS) sichergestellt, dass ein vergleichbarer großflächi- ger Ausfall eines öffentlichen GSM-Netzes, wie in Frankreich am 24. November 2004, nicht zu einem Erliegen der Notruf- kommunikation führt, und inwieweit werden die Vorkomm- nisse in Frankreich unter diesen Sicherheitsaspekten analy- siert? Inwieweit werden die sicherheitsrelevanten Fragen des großflächigen Ausfalls von GSM-Netzen, der Ausfall von Rückfallebenen und drohende Überlastungen öffentlich zu- gänglicher Netze bei anstehenden Ausschreibungen für den BOS-Digitalfunk berücksichtigt? Der im Oktober 2002 erstellte Abschlussbericht der xpertengruppe aus Bund und Ländern „Anforderungen n das Netz“ (GAN) über die Leistungsmerkmale eines indeststandards und über die Bewertung der tech- ischen Lösung führt aus, dass das Digitalfunknetz für ie BOS als eigenständiges Netz eingerichtet wird. Un- er einem eigenständigen Netz wird ein Netz verstanden, as ausschließlich für die Funkkommunikation der BOS enutzt wird. Zudem müssen nach GAN die Standorte er Funkanlagen und deren technische Sicherheit den icherheitsansprüchen der BOS gerecht werden und im 13406 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 144. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 1. Dezember 2004 (A) ) (B) ) einzelne Zelle, im Jahresmittel in mehr als 99 Prozent der Zeit zur Verfügung stehen. In Vorbereitung der Ver- gabeunterlage werden derzeit auf diesen GAN-Forde- rungen basierend im Rahmen einer detaillierten Schutz- bedarfsanalyse für jedes Objekt des digitalen BOS- Funksystems die erforderlichen Schutzanforderungen in Abstimmung mit Bund und Ländern festgelegt. Vom Auftragnehmer wird gefordert, diese Schutzanforderun- gen in einem Sicherheitskonzept umzusetzen. Dieses Si- cherheitskonzept soll auch Vorkehrungen beinhalten, welche die Verfügbarkeit des Digitalfunknetzes – u. a. bei Stromausfällen, Ausfall von Rückfallebenen und et- waiger Überlastung – garantieren. Anlage 5 Antwort des Parl. Staatssekretärs Karl Diller auf die Fragen des Abgeordneten Klaus Hofbauer (CDU/CSU) (Druck- sache 15/4284, Fragen 14 und 15): Wie vereinbart die Bundesregierung die Vorschläge des Bundesministers der Finanzen, Hans Eichel, zur Auflösung des ERP(European Recovery Programme)-Sondervermögens mit der gesetzlichen Maßgabe des Substanzerhalts dieses Ver- mögens in § 5 Abs. 1 Satz 1 ERP-Verwaltungsgesetz? Hat die Bundesregierung im Vorfeld dieser Vorschläge eine Auflösung des ERP-Sondervermögens mit den USA ab- gestimmt, und wenn nein, warum nicht? Zu Frage 14: Derzeit finden Gespräche innerhalb der Bundesregie- rung zur Frage statt, wie die aus dem ERP-Sonderver- mögen finanzierte Wirtschaftsförderung neu zu ordnen ist. Diese Gespräche sind noch nicht abgeschlossen. Je nach Ausgang dieser Gespräche ist gegebenenfalls das ERP-Verwaltungsgesetz zu ändern. Die Neuordnung wird aber sicherstellen, dass das bisherige Förderge- schäft fortgeführt werden kann. Zu Frage 15: Die Elemente einer Neuordnung der aus dem ERP- Sondervermögen finanzierten Wirtschaftsförderung sind innerhalb der Bundesregierung noch nicht abgestimmt. Sie hat deshalb davon abgesehen, bereits im Vorfeld die USA zu konsultieren. Anlage 6 Antwort des Parl. Staatssekretärs Karl Diller auf die Fragen des Abgeordneten Georg Fahrenschon (CDU/CSU) (Druck- sache 15/4284, Fragen 16 und 17): Wie bewertet die Bundesregierung die Zuständigkeit des Rates der Europäischen Zentralbank (EZB) für die Festlegung von europaweiten Standards für die Abrechnung und Abwick- lung von Wertpapiergeschäften? Sieht die Bundesregierung vor diesem Hintergrund die Gefahr einer Festlegung von europäischen Standards abseits legitimierter demokratischer Prozesse, und wenn ja, gibt es Pläne, dagegen vorzugehen? Z m C d E g n v l w v 1 A d t te a v s f z h Z e d g P d g v M Z E A r j m d g B i b A d A ( (C (D u Frage 16: Die angesprochenen Standards zu Clearing und Settle- ent wurden von einer gemeinsamen Arbeitsgruppe von ESR (Committee of European Regulators – Komitee er Europäischen Wertpapieraufseher) und dem Rat der uropäischen Zentralbanken (ESZB) erarbeitet. Aus- angspunkt der Arbeiten sind die von der IOSCO (Inter- ational Organisation of Securities Commission) im No- ember 2001 miterarbeiteten Empfehlungen. Die EZB eitet ihre Zuständigkeit für die Festlegung von europa- eiten Standards für die Abrechnung und Abwicklung on Wertpapiergeschäften aus Art. 110 Absatz l, . Spiegelstrich EG-Vertrag, Art. 22 in Verbindung mit rt. 3 des EZB-Statuts her. Darin ist die Verantwortung er EZB für die Schaffung von Regeln zur Gewährleis- ung von effizienten und sicheren Zahlungsverkehrssys- men sowie für die Geldverrechnung (Clearing) geregelt. Die EZB legt Art. 22 des EZB-Statuts dahin gehend us, dass sowohl Zahlungssysteme als auch Wertpapier- errechnungs- und -abwicklungssysteme umfasst sein ollen. Diese Auslegung ist sehr weit gehend. Die Standards sehen eine salvatorische Klausel vor ür den Fall, dass auf EU-Ebene eine Rahmenrichtlinie u Abrechnung und Abwicklung von Wertpapieren erge- en sollte. Etwaige EU-Regeln hätten damit Vorrang. u Frage 17: Die Europäische Kommission hat am 28. April 2004 ine zweite Mitteilung „Abrechnung und Abwicklung in er Europäischen Union – zukünftige Maßnahmen“ vor- elegt. Diese Mitteilung wird derzeit im Europäischen arlament und im Rat behandelt. Die Vertreter der Bun- esregierung haben im Rahmen der bisherigen Beratun- en folgende Bedenken gegen die CESR/EZB-Standards orgetragen: Erstens: CESR sollte nur aufgrund eines andats aktiv werden. Zweitens: Es hätte ein anderer eitpunkt gewählt werden sollen, zu dem sich CESR/ ZB des Themas annehmen. Angesichts der laufenden rbeiten bei der Kommission besteht die Gefahr von Ir- itationen in der Finanzdienstleistungsindustrie, die in edem Fall vermieden werden sollten. Einen Automatis- us hinsichtlich einer Übernahme dieser Standards in ie angestrebten Maßnahmen der KOM kann es nicht eben. Im Übrigen ist die Bundesregierung bestrebt, den eschluss des Deutschen Bundestages vom 3. Juli 2003 n den Verhandlungen in Brüssel voll zum Tragen zu ringen. nlage 7 Antwort es Parl. Staatssekretärs Karl Diller auf die Fragen des bgeordneten Albert Rupprecht (Weiden) (CDU/CSU) Drucksache 15/4284, Fragen 18 und 19): Welche finanziellen Mittel sind von der Europäischen Union im Rahmen der „Gemeinschaftsaktion für Grenzregio- nen“ für den besonderen Ausbau der transeuropäischen Ver- kehrsnetze in den deutschen Grenzregionen bereitgestellt, und in welcher Höhe wurden diese Mittel von der Bundesrepublik Deutschland bisher abgerufen und verwendet? Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 144. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 1. Dezember 2004 13407 (A) ) (B) ) Welche Maßnahmen ergreift die Bundesregierung, um die bereitstehenden Mittel in der Restlaufzeit der genannten „Ge- meinschaftsaktion für Grenzregionen“ bis 2006 abzurufen und zu verwenden? Im Rahmen der „Gemeinschaftsaktion für Grenzre- gionen“ sind bislang keine Mittel für den besonderen Ausbau der transeuropäischen Verkehrsnetze in den deutschen Grenzregionen bereitgestellt worden. Dies gilt gleichermaßen für Grenzregionen in anderen Mitglied- staaten. Hintergrund ist, dass der Europäische Rat von Nizza die Kommission ersucht hatte, ein Programm zur Steigerung der wirtschaftlichen Wettbewerbsfähigkeit der Grenzregionen zu den damaligen Beitrittsländern vorzuschlagen. Die Kommission hat daraufhin in einer Mitteilung aus dem Jahre 2001 einen Aktionsplan für die Grenzregionen vorgelegt, der u. a. eine Erhöhung der TEN-Mittel für die Grenzregionen vorsieht. Die Bundes- regierung hat dieses Element des Aktionsplans aus- drücklich begrüßt. In ihrem Vorschlag zur Änderung der TEN-Zuschuss- verordnung von 2001 verknüpfte die Kommission die Aufstockung der Verpflichtungsermächtigungen um 100 Millionen Euro für die Grenzregionen mit einer Er- höhung des TEN-Kofinanzierungssatzes auf 20 Prozent. Die Bundesregierung hat in den Beratungen nie einen Zweifel daran gelassen, dass sie die vorgeschlagene Auf- stockung der Verpflichtungsermächtigungen für die Grenzregionen unterstützt. Nachdem sich im Rat keine Mehrheit für den Vorschlag der Kommission abzeich- nete, schlug sie in ihrem neuen Änderungsvorschlag eine Erhöhung des Kofinanzierungssatzes auf 30 Prozent vor. In diesem Änderungsvorschlag findet sich keine Erhö- hung der Verpflichtungsermächtigungen für Grenzre- gionen mehr; die Kommission rückt indes auch nicht von ihrer Mitteilung aus dem Jahre 2001 ab. Der Rat lehnte schließlich im Gemeinsamen Standpunkt vom 24. Februar 2004 eine Anhebung des Kofinanzierungs- satzes auf 30 Prozent ab und verständigte sich im Kom- promisswege auf eine Anhebung dieses Satzes für be- stimmte TEN-Verkehrs- und Energieprojekte auf maximal 20 Prozent. Eine Abstimmung über eine Erhö- hung der Verpflichtungsermächtigungen für die Grenzre- gionen stand zu diesem Zeitpunkt nicht auf der Agenda. In ihrer Jährlichen Strategieplanung für 2005 kün- digte die KOM sodann an, dass sie offenbar von einer Erhöhung der TEN-Mittel für die Grenzregionen Ab- stand nehmen möchte. In der Stellungnahme der Bun- desregierung zu dem Strategiepapier haben wir betont, dass wir unabhängig von der Entscheidung zum Höchst- fördersatz davon ausgehen, dass die Kommission sich nach wie vor an ihre Mitteilung zur verstärkten Gemein- schaftsfinanzierung für Grenzregionen gebunden fühlt. Wir werden in Kürze auch auf die neue Kommission zu- gehen, um die angekündigten Mittel für die Grenzregio- nen erneut einzufordern. Anlage 8 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Ditmar Staffelt auf die Frage des Abgeordneten Hans-Joachim Otto (Frankfurt) (FDP) (Drucksache 15/4284, Frage 20): s Z B m t r V v l S r G s A d F ( Z k K t e r T d E Z b s w E i (C (D Teilt die Bundesregierung die auch vom niedersächsischen Ministerpräsidenten Christian Wulff am 2. November 2004 geäußerte Einschätzung, dass die „Gemeinsame Erklärung“ des Verbandes Deutscher Zeitschriftenverleger, des Bundes- verbandes Deutscher Zeitungsverleger und des Bundesver- bandes Deutscher Buch-, Zeitungs- und Zeitschriften-Grossis- ten vom 19. August 2004 „offenbar nicht gegriffen“ habe, „wenn es auch noch Anfang nächsten Jahres bei Lidl aus- schließlich die Bild-Zeitung oder Produkte des Springer-Ver- lages geben sollte“, und „man dann auch über gesetzgeberi- sche Maßnahmen nachdenken“ müsste? Die Bundesregierung begrüßt, dass der Verband Deut- cher Zeitungsverleger, der Bundesverband Deutscher eitschriftenverleger und der Bundesverband Deutscher uch-, Zeitungs- und Zeitschriften-Grossisten eine ge- einsame Erklärung zur Erhaltung des derzeitigen Sys- ems des Pressegrosso verabschiedet haben. Die Bundes- egierung hatte eine solche Selbstverpflichtung der erbände angeregt. Die gemeinsame Erklärung schließt orher definierte Marktöffnungstests für einzelne Ver- age/Titel nicht aus, wenn sie auf einen Übergang zur ortimentsbelieferung angelegt sind. Die Bundesregie- ung erwartet nach den mit den Beteiligten geführten esprächen, dass die gemeinsame Erklärung ohne Ab- triche umgesetzt wird. nlage 9 Antwort er Parl. Staatssekretärin Marion Caspers-Merk auf die ragen des Abgeordneten Manfred Kolbe (CDU/CSU) Drucksache 15/4284, Fragen 25 und 26): Trifft es nach Kenntnis der Bundesregierung zu, dass die Kostenträger wie Krankenkassen und Rentenversicherungen bei Zuweisungen von Rehabilitationsmaßnahmen derzeit vor- rangig ihre eigenen Reha-Einrichtungen belegen, und wie ist dies nach Ansicht der Bundesregierung begründet und mit dem freien Wettbewerb vereinbar? Wie will die Bundesregierung sicherstellen, dass die Kos- tenträger wie Krankenkassen und Rentenversicherungen zu- künftig die Reha-Kliniken belegen, die qualitativ hochwertig und für das Krankheitsbild am besten geeignet sind, und nicht primär ihre eigenen Einrichtungen? u Frage 25: Der Bundesregierung liegen keine umfassenden Er- enntnisse darüber vor, ob und in welchem Umfang die ostenträger von Leistungen der stationären Rehabilita- ion bei der Genehmigung entsprechender Maßnahmen igene Einrichtungen bevorzugen. So werden beispielsweise von der Bundesversiche- ungsanstalt für Angestellte als dem bundesweit größten räger medizinischer Rehabilitation nur ca. 18 Prozent er bewilligten stationären Reha-Maßnahmen in eigenen inrichtungen durchgeführt. u Frage 26: Die Bundesregierung sieht derzeit keinen gesetzge- erischen Handlungsbedarf. Sie ist vielmehr der Auffas- ung, dass mit den bestehenden Instrumentarien (Stich- orte: Qualitätsmanagement, Qualitätssicherung) die rbringung einer qualitativ hochwertigen Rehabilitation n geeigneten Einrichtungen sichergestellt ist. 13408 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 144. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 1. Dezember 2004 (A) ) (B) ) Anlage 10 Antwort der Parl. Staatssekretärin Marion Caspers-Merk auf die Fragen der Abgeordneten Annette Widmann-Mauz (CDU/CSU) (Drucksache 15/4284, Fragen 27 und 28): Inwieweit entsprechen die Mittel der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung zur HIV/Aids-Prävention der ak- tuellen Situation im Hinblick auf HIV/Aids, und wie schätzt die Bundesregierung die Entwicklung ein, dass immer mehr Jugendliche nicht über HIV/Aids aufgeklärt sind? Was unternimmt die Bundesregierung, um Rahmenbedin- gungen und Anreize für die HIV/Aids-Impfstoffforschung in Deutschland zu verbessern? Zu Frage 27: Heute ist Weltaidstag und die Bundesregierung hält nach wie vor daran fest, dass HIV/Aids eine weltweite und nationale Herausforderung ist und gemeinsame An- strengung aller erforderlich sind. Trotz der von allen ge- forderten notwendigen Konsolidierung der öffentlichen Haushalte sind die Haushaltsmittel des Bundes zur HIV- Aidsprävention mit jährlich 9,203 Millionen Euro seit 1999 gleich hoch. Dies unterstreicht die Bedeutung, die die Bundesregierung der Aidsprävention bei misst und ist zugleich eine entscheidende Voraussetzung für den wirkungsvollen Einsatz der Mittel. An der Aidsaufklä- rung und Prävention sind neben dem Bund die Länder und Gemeinden sowie Selbsthilfe- und andere Organisa- tionen beteiligt. Die Maßnahmen sind darauf angelegt, durch viele unterschiedliche Kooperationspartner und Multiplikatoren getragen und verstärkt zu werden. Das abgestimmte Handeln gewährleistet, die notwendige ak- tuelle Aufklärung über Infektionsrisiken und Schutz- möglichkeiten. Es trifft nicht zu, dass immer mehr Jugendlichen nicht über HIV/Aids aufgeklärt sind. Mit der Studie „AIDS im öffentlichen Bewusstsein“ liegen seit 1987 – seit 1994 einschließlich der neuen Länder – repräsentative Daten zu Wissen, Einstellungen und Verhalten zum Schutz vor Aids vor. Diese Studie, alljährlich durchgeführt, belegt, dass fast 100 Prozent der Bevölkerung, also auch die jungen Leute, wissen, wie man sich mit HIV infizieren kann. Und sie wissen auch, was zu tun ist, um Vorsorge zu betreiben. Dieses hohe Informationsniveau der er- wachsenen Bevölkerung wurde bereits kurz nach dem Beginn der Aidsaufklärungskampagne erreicht und ist über die Jahre hinweg unverändert geblieben. Es gibt keine Indizien dafür, dass Jugendliche von den Informa- tionsangeboten nicht erreicht werden. Allerdings nimmt trotz der Informationsangebote das Risikoverhalten von Jugendlichen zu. Die Bundesregierung sieht es daher weiterhin als eine wichtige Aufgabe an, vor allem auch in Zusammenarbeit mit der Schule, spezielles, präven- tionsrelevantes Wissen zu vermitteln, zumal sich auch Verhaltensmuster wandeln. Zu Frage 28: Im Rahmen des Gesundheitsforschungsprogramms des Bundesministeriums für Bildung und Forschung sind in den vergangenen 15 Jahren kontinuierlich Projektmit- tel in den Aufbau und die Etablierung der Aidsforschung i m n w w b e s n e z l H B t D b B P g h z d d 2 a Z F z B z r s G r d 1 d i d d s m A d A s (C (D nvestiert worden. Seit Juli 2002 fördert das Bundes- inisterium für Bildung und Forschung das Kompetenz- etz HIV/Aids. In diesem Kompetenznetz, dessen Netz- erk-Zentrale an der Universität Bochum angesiedelt ist, ird in verschiedenen Teilprojekten eine große Band- reite wissenschaftlicher Fragestellungen zur HIV/Aids- rkrankung bearbeitet. Neben Universitäts- und städti- chen Krankenhäusern sind auch Fachpraxen und iedergelassene Ärzte in das Netzwerk eingebunden, um inen schnellen Transfer der Forschungsergebnisse hin um Patienten zu ermöglichen. Nach erfolgreicher Eva- uation durch ein internationales Gutachtergremium im erbst 2004 wird das Kompetenznetz HIV/Aids vom undesministerium für Bildung und Forschung für wei- ere zwei Jahre mit circa 5,5 Millionen Euro gefördert. ie gesamte Fördersumme wird dann 14 Millionen Euro etragen. Des Weiteren werden vom Bundesministerium für ildung und Forschung jährlich circa 1,5 Millionen Euro rojektmittel für die Erforschung von Begleiterkrankun- en, die mit zum typischen Bild der Aidserkrankung ge- ören, wie zum Beispiel die Hepatitis-B-Virus-Infektion, ur Verfügung gestellt. Um insbesondere die Rahmenbe- ingungen in der Impfstoffforschung zu verbessern, wer- en im Rahmen der deutschen Impfstoffinitiative von 002 bis 2007 25,6 Millionen Euro zur Unterstützung der llgemeinen Impfstoffforschung zur Verfügung gestellt. usätzlich zu den genannten Projektfördermitteln wird orschung zu HIV/Aids durch institutioneile Förderung um Beispiel des Deutschen Primaten Zentrums, des ernhard-Nocht-lnstituts, des Deutsch Krebsforschungs- entrums und des Heinrich-Pette-lnstituts sowie im Be- eich der Grundlagenforschung durch die Deutsche For- chungsgemeinschaft unterstützt. Im Rahmen des esundheitsforschungsprogrammes des Bundesministe- iums für Bildung und Forschung sind seit dem Auftreten es Krankheitsbildes „AIDS“ in Deutschland im Jahr 982 Projektmittel in den Aufbau und die Etablierung er Aidsforschung in Höhe von rund 130 Millionen Euro nvestiert worden. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die arüber hinausgehende grundlagenorientierte Förderung er Deutschen Forschungsgemeinschaft wie auch die in- titutioneile Förderung der Deutschen Forschungsge- einschaft hierin nicht enthalten sind. nlage 11 Antwort er Parl. Staatssekretärin Iris Gleicke auf die Fragen der bgeordneten Ute Granold (CDU/CSU) (Druck- ache 15/4284, Fragen 31 und 32): Welche Gründe haben im Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen (BMVBW) den Ausschlag gege- ben, von der Anordnung einer zumindest probeweisen Ein- führung des so genannten Steilstartverfahrens (ICAO-A) an deutschen Flughäfen zum Schutz der Bürger vor Fluglärm bislang abzusehen, und welche Rolle spielt in diesem Zusam- menhang die aus Medienberichten deutlich gewordene Ableh- nung der Lufthansa AG gegen das Steilstartverfahren am Flughafen Frankfurt am Main? Welche Gründe sprechen gegen die Einführung eines Gleitflugverfahrens (CDA-Verfahren) am Flughafen Frank- furt am Main, und welchen Standpunkt vertritt die deutsche Flugsicherung zu einer Einführung dieses Verfahrens? Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 144. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 1. Dezember 2004 13409 (A) ) (B) ) Zu Frage 31: Der Pilot ist für die sichere Führung des Flugzeuges verantwortlich. Dabei sind die Leistungsdaten des Flug- zeuges maßgebend. Fluggesellschaften machen ihren Piloten auf der Grundlage dieser Leistungsdaten Vorga- ben, wie sie das Flugzeug zu fliegen haben. Das BMVBW kann für das anzuwendende Abflugverfahren lediglich dringende Empfehlungen aussprechen. Die Lufthansa als größter Kunde des Flughafens Frankfurt hat die Durchführung eines Probebetriebs des Steilstart- verfahrens als Grundlage für eine entsprechende Emp- fehlung des BMVBW abgelehnt, weil das Steilstartver- fahren mit einem erhöhten Treibstoffverbrauch und deshalb mit einer Schadstoffmehrbelastung sowie Kos- tensteigerungen verbunden sei. Das BMVBW hat den Initiator für das Steilstartverfahren, den Fluglärmbeauf- tragten des Hessischen Ministeriums für Verkehr und Landesentwicklung auf dem Flughafen Frankfurt, gebe- ten, bei der Lufthansa auf eine Änderung der ablehnen- den Haltung hinzuwirken. Das BMVBW wird erforderli- chenfalls in gleichem Sinne auf die Lufthansa zugehen. Zu Frage 32: Die DFS Deutsche Flugsicherung GmbH bereitet ge- genwärtig eine Veröffentlichung lärmmindernder CDA- Flugverfahren (CDA = Continuous Descent Approach, Gleitflug mit kontinuierlichem Sinkflug) für den Flugha- fen Frankfurt vor, die am 17. Februar 2005 in Kraft tre- ten wird. Da die Anwendung der CDA-Verfahren zu ei- ner deutlichen Kapazitätsreduzierung des Flughafens führt, ist eine generelle Nutzung der CDA-Verfahren vorläufig nur während der Nachtstunden von 24:00 bis 05:00 Uhr Ortszeit möglich. Anlage 12 Antwort der Parl. Staatssekretärin Iris Gleicke auf die Fragen des Abgeordneten Hellmut Königshaus (FDP) (Druck- sache 15/4284, Fragen 35 und 36): Hat sich die Bundesregierung (im Nachgang zu der Ant- wort des Parlamentarischen Staatssekretärs beim Bundesmi- nister für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen, Achim Großmann, auf meine Frage 17 in der Fragestunde am 10. No- vember 2004, Plenarprotokoll 15/137, S. 12557 B) mittler- weile hinsichtlich der Planfeststellungsverfahren zur Dresdner Bahn und zur Anhalter Bahn soweit sachkundig gemacht, dass sie bestätigen kann, dass das Eisenbahnbundesamt als Planfeststellungsbehörde im Planfeststellungsbeschluss für die Anhalter Bahn vom 31. Mai 2001 ein deutlich geringeres Verkehrsaufkommen für das als maßgeblich festgestellte Jahr 2010 zugrunde gelegt hat, als es nun zu diesem Zeitpunkt tat- sächlich zu erwarten ist, und es dies damit begründete, es gebe „gegenwärtig keine Anhaltspunkte dafür, dass Verkehr von der Dresdner Bahn über die Anhalter Bahn geleitet wird“, ob- gleich ihm zu diesem Zeitpunkt als Planfeststellungsbehörde auch für die Dresdner Bahn alle von der Bundesregierung in der oben genannten Antwort genannten Fakten schon zu die- sem Zeitpunkt amtlich bekannt waren? Kann die Bundesregierung bestätigen, dass auch noch im Verfahren vor dem Bundesverwaltungsgericht diese Behaup- tung aufrechterhalten wurde und dass diese Darstellung letzt- lich auch zur Abweisung der Anträge der Anlieger, die ange- messenen Lärmschutz forderten, führte, und wie bewertet sie dies rechtlich? Z E 3 s d B d l d D z s w D z f D s e k d d s h m g s ü Z r v n z z P 2 A s B t S r e s z U A d A s (C (D u Frage 35: Die von Ihnen aus dem Planfeststellungsbeschluss des isenbahnbundesamtes (EBA) zur Anhalter Bahn vom 1. Mai 2001 zitierte Passage lautet auf Seite 143 voll- tändig: „Es gibt gegenwärtig keine Anhaltspunkte dafür, ass Verkehr von der Dresdener Bahn über die Anhalter ahn geleitet wird. Die Planunterlagen für den Ausbau er Dresdener Bahn haben inzwischen öffentlich ausge- egen. Das Betriebsprogramm der Dresdener Bahn ist mit em Betriebsprogramm der Anhalter Bahn abgestimmt.“ ie Bundesregierung hält am so genannten Pilzkonzept um Ausbau des Knotens Berlin fest. Dieses beinhaltet üdlich der Nord-Süd-Verbindung den Wiederaufbau so- ohl der Anhalter als auch der Dresdner Bahn. Über die resdner Bahn sollen die Züge in Richtung Dresden und um Flughafen Berlin-Brandenburg-International ge- ührt werden. Das Planfeststellungsverfahren für die resdner Bahn soll mit dem Anhörungsverfahren fortge- etzt werden. Hierzu hat die Senatsverwaltung für Stadt- ntwicklung als Anhörungsbehörde ihre Bereitschaft er- lärt. Die Bundesregierung geht nach wie vor davon aus, ass die Dresdner Bahn wieder aufgebaut wird. Von daher kann es sich nach derzeitiger Erkenntnis le- iglich um einen befristeten, zurzeit allerdings nicht be- timmbaren Zeitraum handeln, in dem Züge zum Flug- afen die Anhalter Bahn oder die Stadtbahn nutzen üssten. Wie viele Züge davon über die Anhalter Bahn eführt werden könnten und ob dadurch das der Lärm- chutzbemessung zugrunde gelegte Betriebsprogramm berschritten würde, ist derzeit ungewiss. u Frage 36: Es ist im Verfahren vor dem Bundesverwaltungsge- icht – in dem die auf dem gleichen Betriebsprogramm on den Feststellungen im Planfeststellungsbeschluss icht abgewichen worden. Ich verweise auf die Antwort u Ihrer Frage 35. Im Übrigen hat das Bundesverwaltungsgericht sich um Betriebsprogramm geäußert. Ich zitiere aus dem rotokoll der mündlichen Verhandlung am 23. Oktober 002 (auf Seite 18): „Der Senat sieht keine greifbaren nhaltspunkte für die Unrichtigkeit der in der er- chütterungstechnischen Untersuchung enthaltenen estandsannahmen und Prognosen des Eisenbahnbe- riebs …“ An anderer Stelle (auf Seite 20) heißt es zum challschutz: „Schlüssige Anhaltspunkte für die Un- ichtigkeit der in der schalltechnischen Untersuchung nthaltenen Bestandsaufnahmen und Prognosen des Ei- enbahnbetriebs sind diesem Vorbringen ebenso wenig u entnehmen, wie bei der erschütterungstechnischen ntersuchung.“ nlage 13 Antwort er Parl. Staatssekretärin Iris Gleicke auf die Fragen des bgeordneten Dr. Karl Addicks (FDP) (Druck- ache 15/4284, Fragen 37 und 38): Wann kann die Verschwenkung der Bundesautobahn A620 mit der A1 und der A623 mit Bundesmitteln begonnen werden, um Saarbrücken von dem derzeit durch die Innen- stadt fließenden Fernverkehr zwischen Frankreich und Rhein- land-Pfalz zu entlasten? 13410 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 144. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 1. Dezember 2004 (A) ) (B) ) Wann ist – vor dem Hintergrund der Anbindung Saar- brückens an das TGV- und ICE-Netz – mit dem Ausbau des Kreisels Am Ludwigsberg und der Grülingsstraße mit Bun- desmitteln im Zuge des Umbaus des Hauptbahnhofes zum „Eurobahnhof“ zu rechnen? Für die im Bedarfsplan 2004 erstmals im Vordring- lichen Bedarf eingestellten Projekte der Bundesautobahn Al, Verbindung Bundesautobahn Al–Bundesautobahn A623 Saarbrücken (naturverträgliche Variante) und Bun- desautobahn A623 und Westspange Saarbrücken liegen noch keine technischen Detailplanungen vor. Eine Aus- sage zur Realisierung der Maßnahmen kann erst nach deren Vorlage und eines darauf basierenden Baurechts- verfahrens erfolgen. Anlage 14 Antwort der Parl. Staatssekretärin Margareta Wolf auf die Frage der Abgeordneten Hannelore Roedel (CDU/CSU) (Drucksache 15/4284, Frage 39): Teilt die Bundesregierung die Auffassung, dass sich in vielen Städten die Nachbarschaftsklagen gegen den durch Kinderspiel- und Bolzplätze in Wohngebieten verursachten Lärm häufen und vor Gericht erfolgreich sind, weil Kinder- lärm dadurch, dass er im Bundes-Immissionsschutzgesetz und in der 18. Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immis- sionsschutzgesetzes (Sportanlagenlärmschutzverordnung) nicht hinreichend genau definiert ist, zu Unrecht als Immission ein- gestuft wird, und dass zahlreiche Spiel- und Bolzplätze des- wegen wieder entfernt bzw. bereits in der Planungsphase ver- hindert worden sind, und wenn ja, was gedenkt die Bundesregierung gegen diese Entwicklung zu unternehmen? Der Bundesregierung liegen keine Erkenntnisse vor, dass sich Nachbarschaftsklagen gegen den durch Kin- derspiel- und Bolzplätze verursachten Lärm häufen. Das Bundes-Immissionsschutzgesetz gilt für Anlagen im Sinne des § 3 des Bundes-Immissionsschutzgesetzes und ist auf verhaltensbezogenen Lärm, wie ihn spielende Kinder verursachen, nicht anwendbar. Wenn allerdings Geräuschbelastungen von Sport- und Freizeitanlagen ausgehen, die von Kindern aufgesucht werden, ist der Lärm nach gegenwärtiger Rechtslage gemäß den Maß- stäben des Bundes-Immissionsschutzgesetzes zu bewer- ten. In diesen Fällen haben die zuständigen Behörden anhand einer situationsgebundenen Abwägung zu beur- teilen, inwieweit Lärmminderungsmaßnahmen erforder- lich sind, welche Maßnahmen zur Verminderung der Ge- räuscheinwirkungen möglich sind und welcher Aufwand hierfür angemessen ist. Die Bundesregierung ist jedoch der Auffassung, dass Kinderlärm keine Angelegenheit sein sollte, die eines Gerichtsurteils bedarf. Kinderlärm ist eine natürliche Lebenserscheinung, für die unsere vielfach von Einzelinteressen bestimmte Gesellschaft größeres Verständnis aufbringen sollte. Anlage 15 Antwort der Parl. Staatssekretärin Margareta Wolf auf die Frage des Abgeordneten Albrecht Feibel (CDU/CSU) (Druck- sache 15/4284, Frage 40): d s L v d 5 V p b A E t s L B s s b m t l g G n a s V b e A d d C Z 3 s d s b Z (C (D Wie viele Regionen in Deutschland sind laut EU-Entschei- dung zu bedeutenden Vogelschutzgebieten („Important Bird Areas“) erklärt worden, und wie viele Anträge auf die Errich- tung von Windrädern müssen deshalb abgelehnt bzw. beste- hende Anlagen verlegt oder abgebaut werden? Die Europäische Kommission trifft keine Entschei- ung zu „Important Bird Areas“; vielmehr handelt es ich hierbei um eine von Naturschutzverbänden erstellte iste nach einem europaweiten Konzept des Naturschutz- erbandes BirdLife International. Für Deutschland wur- en von den Verbänden mit Stand vom 1. Juli 2002 42 „Important Bird Areas“ identifiziert. Nach Art. 4 der ogelschutzrichtlinie sind die EU-Mitgliedstaaten ver- flichtet, die zahlen- und flächenmäßig geeignetsten Ge- iete als Europäische Vogelschutzgebiete zu erklären. uch hierzu trifft die Europäische Kommission keine ntscheidung, sondern wird lediglich hierüber unterrich- et. Die Zuständigkeit für die Ausweisung von Europäi- chen Vogelschutzgebieten liegt in Deutschland bei den ändern, in der Ausschließlichen Wirtschaftszone ist die undesregierung unmittelbar für die Ausweisung zu- tändig. Die Bundesregierung hat bisher 465 Europäi- che Vogelschutzgebiete auf Veranlassung der Länder zw. in eigener Zuständigkeit der Europäischen Kom- ission gemeldet (Stand 30. September 2004). Über die Anzahl der abgelehnten Anträge auf Errich- ung von Windenergieanlagen bzw. die Anzahl der Ver- egung oder des Rückbaus von Windenergieanlagen lie- en der Bundesregierung keine Angaben vor. Die enehmigung von Windenergieanlagen liegt, mit Aus- ahme der AWZ, in der Zuständigkeit der Länder. Nur uf Basis einer Einzelfallprüfung kann jeweils festge- tellt werden, ob ein IBA-Gebiet oder ein Europäisches ogelschutzgebiet durch Windenergieanlagen erheblich eeinträchtigt wird und der Genehmigung der Anlagen ntgegensteht. nlage 16 Antwort er Parl. Staatssekretärin Margareta Wolf auf die Fragen es Abgeordneten Jochen-Konrad Fromme (CDU/ SU) (Drucksache 15/4284, Fragen 41 und 42): Wer hat die durch den Bundesrechnungshof aufgedeckten Mehrkosten wegen der Verzögerung der Endlagerung von ra- dioaktiven Abfällen zu tragen, und wie hoch sind diese? Welche Vorsorge trifft die Bundesregierung im Rahmen des Bundeshaushaltes und der Finanzplanung, um die für den Staat entstehenden finanziellen Mehrbelastungen aufzufan- gen? u Frage 41: Der Bundesrechnungshof hat in seinem Bericht vom 1. August 2004 an den Haushaltsausschuss des Deut- chen Bundestages keine Mehrkosten aufgedeckt, son- ern lediglich finanzielle Risiken der Ein-Endlager-Ziel- etzung zusammengestellt, die der Bundesregierung ekannt waren, und die sie nicht eingehen wird. u Frage 42: Keine. Auf die Antwort zu Frage 41 wird verwiesen. Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 144. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 1. Dezember 2004 13411 (A) ) (B) ) Anlage 17 Antwort der Parl. Staatssekretärin Dr. Uschi Eid auf die Fragen des Abgeordneten Harald Leibrecht (FDP) (Druck- sache 15/4284, Fragen 43 und 44): Welche konkreten wirtschaftlichen oder technischen Pro- jekte unterstützt die Bundesregierung in der so genannten Autonomen Region Tibet? Wie sind die Kriterien für derartige Projekte, und wie stellt die Bundesregierung sicher, dass sie von Peking nicht zur Si- nisierung Tibets missbraucht werden? Zu Frage 43: Im Rahmen der bilateralen Entwicklungszusammen- arbeit mit der VR China werden in der Autonomen Region Tibet zurzeit folgende zwei Projekte gefördert: TZ-Vorhaben „Ländliche Infrastruktur und Berufsausbil- dung in Tibet“, FZ-Vorhaben „Abwasserentsorgung Chamdo“. Zu Frage 44: Zielgruppe der Projekte in der Autonomen Republik Tibet ist – wie auch in Projekten der ländlichen Entwick- lung in anderen Regionen Chinas – die arme ländliche Bevölkerung. Da die tibetische Volksgruppe den größten Teil der ländlichen Bevölkerung stellt, kommen beide Projekte unmittelbar und überwiegend den Tibetern zu- gute. Dies gilt nicht nur für das erstgenannte TZ-Vorha- ben, mit dem ein Beitrag zur Verbesserung der Beschäf- tigungs- und Einkommenssituation der in ländlichen Regionen mehrheitlich lebenden Tibeter geleistet wer- den soll, sondern auch für das im Osten Tibets angesie- delte Abwasservorhaben Chamdo. Es dient der Klärung städtischer Abwässer. Ihm kommt eine ebenso wichtige Bedeutung für die umliegende ländliche Bevölkerung zu, da die Stadt am Zusammenfluss des Angyu- und des Zhaqu-Flusses liegt, der dann den Mekong bildet. Für die Bewohner des Flusstals in Tibet bildet der Mekong die wichtigste Trinkwasserressource. Die Vermeidung ungereinigter Abwassereinleitungen leistet damit einen erheblichen Beitrag für die Verbesserung der Lebensver- hältnisse der dortigen Menschen. Anlage 18 Antwort der Parl. Staatssekretärin Dr. Uschi Eid auf die Frage der Abgeordneten Dr. Conny Mayer (Freiburg) (CDU/ CSU) (Drucksache 15/4284, Frage 45): Welches Bundesministerium ist innerhalb der Bundes- regierung für HIV/Aids in Osteuropa zuständig, und was un- ternimmt die Bundesregierung bilateral mit den Staaten Ost- europas, um die Ausbreitung von HIV/Aids zu bekämpfen? Für die Bekämpfung von HIV/AIDS in Staaten Ost- europas sind die jeweiligen Regierungen verantwortlich. Dazu leistet die Bundesregierung mit Einzelmaßnahmen verschiedener Ressorts Unterstützung. Diese Maßnah- men werden gegenwärtig erfasst und ich werde Ihnen diese Auflistung nach Fertigstellung in den nächsten Wochen zur Verfügung stellen. Auf die ausführliche A H 2 A d A s H n S l s s b n S s z i w s d m a f A d A s i s v z n (C (D ntwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage zu IV in Osteuropa, Drucksache 15/3634 vom 3. August 004, möchte ich noch einmal hinweisen. nlage 19 Antwort er Parl. Staatssekretärin Dr. Uschi Eid auf die Frage der bgeordneten Sibylle Pfeiffer (CDU/CSU) (Druck- ache 15/4284, Frage 46): Auf welchen Erkenntnissen basiert die Entscheidung der Bundesregierung, sich im Rahmen der HIV-/Aidspräventions- bemühungen der deutschen Entwicklungszusammenarbeit zu- künftig auf den Faktor C (Condoms) innerhalb der ABC-Stra- tegie zu konzentrieren, wie in dem neuen Positionspapier zur Aidsbekämpfung des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, das am 10. November 2004 im Presse- und Informationsamt der Bundesregierung präsentiert wurde, bekannt gegeben worden ist, und wie be- wertet die Bundesregierung in diesem Zusammenhang die Entscheidung der US-amerikanischen Regierung, sich allein auf die Aspekte A (Abstinenz) und B (Be faithful) zu konzen- trieren und C (Condoms) auszuschließen? Zielsetzung der Bundesregierung zur präventiven IV-/Aidsbekämpfung ist die Information der betroffe- en Bevölkerung, damit sie über Infektionsrisiken und chutzmöglichkeiten informiert ist und eigenverantwort- ich über ihr Sexualverhalten entscheiden kann. Dies chließt auch Aspekte von Abstinenz und Treue ein. Be- onders wichtig ist es aber denen, für die in ihrer Le- enssituation eine konsequente Umsetzung von Absti- enz und Treue nicht möglich ist, einen realistischen chutz vor einer Infektion zu bieten. Die derzeit wirk- amste Methode des Schutzes vor HIV/Aids ist die Nut- ung von Kondomen. Auch die US-amerikanische Regierung sieht neben hrer Unterstützung von Abstinenz und Treue die Not- endigkeit, in bestimmten Situationen Kondome einzu- etzen. Für die Bundesregierung steht im Vordergrund, ass die unterschiedlichen geberfinanzierten Maßnah- en in den Partnerländern vor allem dem gemeinsamen, bgestimmten nationalen Rahmen für die Aidsbekämp- ung Rechnung tragen. nlage 20 Antwort er Parl. Staatssekretärin Dr. Uschi Eid auf die Frage der bgeordneten Sibylle Pfeiffer (CDU/CSU) (Druck- ache 15/4284, Frage 47): Welche Werthaltigkeit hat für die Bundesregierung die Einheit „Ehe und Familie“ als kleinste Einheit einer demokra- tischen und stabilen Gesellschaftsstruktur in der deutschen Entwicklungszusammenarbeit? Die deutsche Entwicklungszusammenarbeit trifft in hrer Arbeit auf soziale, kulturelle, rechtliche und politi- che Systeme, in denen unterschiedliche Auffassungen on „Familie“ bestehen. Die deutsche Entwicklungs- usammenarbeit ist sich mit ihren internationalen Part- ern darüber einig, dass die Familie die Kernzelle der 13412 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 144. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 1. Dezember 2004 (A) (C)Gesellschaft ist und Anspruch auf umfassenden Schutz und Unterstützung hat. Damit die Rechte und Bedürf- nisse von Frauen und Kindern und Gleichberechtigung der Geschlechter in den jeweiligen unterschiedlichen Ausprägungsformen der Familie gefördert werden, un- terstützt Deutschland die Partnerländer bei – der Entwicklung von grundsätzlichen Konzeptionen und Gesetzen, die die Familie besser unterstützen und ihre Stabilität fördern; – der Einführung von Maßnahmen der sozialen Sicher- heit, einschließlich sozialen Sicherungssystemen, die der demographischen Entwicklung Rechnung tragen; – der Förderung der Chancengleichheit für die Fami- lienmitglieder, insbesondere die Rechte der Frauen und Kinder in der Familie. Die Fördermaßnahmen entsprechen den Vereinbarun- gen des Kairoer Aktionsprogramms von 1994 zur Fami- lienpolitik. Für den Bereich der Familienplanung bedeu- tet dies, dass die deutsche Entwicklungszusammenarbeit die Partnerländer in ihren Bemühungen unterstützt, die selbstverantwortliche Entscheidung jedes Menschen über Zeitpunkt der Elternschaft und Anzahl der eigenen Kinder zu ermöglichen. Weiterhin werden Vorhaben zur Verwirklichung sexueller und reproduktiver Rechte un- terstützt. Hierzu zählen auch Maßnahmen gegen Gewalt und weibliche Genitalverstümmelung. (B) (D) 144. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 1. Dezember 2004 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3 Anlage 4 Anlage 5 Anlage 6 Anlage 7 Anlage 8 Anlage 9 Anlage 10 Anlage 11 Anlage 12 Anlage 13 Anlage 14 Anlage 15 Anlage 16 Anlage 17 Anlage 18 Anlage 19 Anlage 20
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Gerhard Schröder


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    etztlich, meine Damen und Herren, kann das nach den
    reignissen, die stattgefunden haben, ohne eine Wahl-
    iederholung nicht gelingen. Davon bin ich überzeugt.
    Die Entscheidung über die Zukunft der Ukraine kann

    ls letzte Instanz nur das dortige Volk selbst treffen. Es
    iegt jetzt in der Verantwortung aller Beteiligten, alles zu
    n, um eine friedliche und demokratische Lösung zu
    rmöglichen. Deshalb haben wir die Parteien nachdrück-
    ich zum Dialog und auch zur Kompromissbereitschaft
    ufgefordert. Diese Parteien in der Ukraine haben näm-
    ich das Geschehen in der Hand; nicht wir. Gewalt – das
    st immer deutlich gemacht worden – darf kein Mittel
    ur Lösung der dortigen Krise sein, weder von der einen
    och von der anderen Seite. Natürlich freue auch ich
    ich wie jeder andere darüber, dass Gewalt vermieden
    erden konnte. Ich habe die Hoffnung, dass das auch in
    ukunft so bleibt.
    Über die künftige Gestalt Europas wird auch die

    ntwicklung in der Ukraine entscheiden. Zu Recht hat
    ie Europäische Union deshalb ihre Unterstützung bei
    er Suche nach einem Ausweg aus der Krise angeboten.

    Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 144. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 1. Dezember 2004 13395

    )


    (B) )


    Bundeskanzler Gerhard Schröder

    Die Europäische Union ist durch ihren Hohen Vertreter
    für die Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik an
    der Suche nach einer Lösung beteiligt. Wir, die Bundes-
    regierung, unterstützen diese Bemühungen ausdrücklich
    und nachdrücklich. Sie zeigen übrigens, dass die Euro-
    päische Union in der Lage ist, rasch und verantwor-
    tungsvoll auf dem Gebiet der Außen- und Sicherheits-
    politik zu handeln. Das war nicht immer so, aber das
    wird in Zukunft mehr und mehr der Fall sein, auch der
    Fall sein müssen. Sie zeigen auch, dass die Europäische
    Union dies mit einem größeren Gewicht tun kann, als je-
    der einzelne Mitgliedstaat das tun könnte; dabei beziehe
    ich Deutschland ausdrücklich ein. Zur Stunde sind der
    Hohe Vertreter Solana und der polnische Präsident
    Kwaśniewski, mit dem ich im Übrigen auf seinen aus-
    drücklichen Wunsch hin in ständigem Telefonkontakt
    stehe, ebenso wie andere Vermittler erneut in Kiew. Sie
    leisten, so denke ich, einen wirklich wichtigen Beitrag
    dazu, den politischen Verhandlungsprozess voranzubrin-
    gen.

    Der Einsatz der Europäischen Union für eine friedli-
    che Lösung in der Ukraine ist gegen niemanden gerich-
    tet, sondern er ist Ausfluss bestimmter Prinzipien, die
    wir für richtig halten, und dient insbesondere dazu, eine
    demokratische und stabile Perspektive für die Ukraine
    zu entwickeln. Es geht schlicht darum, auf der einen
    Seite Demokratie in der Ukraine – da stimme ich Ihnen
    durchaus zu, Herr Gerhardt – und auf der anderen Seite
    die territoriale Integrität der Ukraine zu gewährleisten.
    Niemand kann ein Interesse an der Verletzung ihrer terri-
    torialen Integrität haben. Darüber, was im Inneren wie
    organisiert wird, wird die Ukraine in einer demokrati-
    schen Entscheidung selbst bestimmen müssen. Von
    außen hat sich da jeder einer Einmischung zu enthalten.
    Beides liegt übrigens im Interesse nicht nur Deutsch-
    lands, sondern auch Europas und genauso im richtig ver-
    standenen Interesse Russlands.

    Die Europäische Union hat deshalb schon in den ver-
    gangenen Jahren versucht, im Rahmen einer partner-
    schaftlichen Beziehung die politische und die wirt-
    schaftliche Entwicklung der Ukraine zu fördern. Die
    Bundesregierung hat in den Konsultationen, die sie na-
    türlich mit denen – mit wem denn sonst? –, die in der
    Ukraine gegenwärtig an der Regierung sind, geführt hat,
    ein Gleiches getan, sowohl ökonomisch als auch poli-
    tisch. Wir haben das im Rahmen unserer bilateralen
    Kontakte getan und werden das weiterhin tun. Wie weit
    diese Partnerschaft künftig gehen wird und gehen kann,
    hängt nicht nur von der Europäischen Union, sondern
    auch und in besonderem Maße von der politischen und
    ökonomischen Entwicklung in der Ukraine selbst ab.
    Deshalb wird der Ausgang der gegenwärtigen Krise
    auch über die Qualität der Beziehungen zwischen der
    Union auf der einen Seite und der Ukraine auf der ande-
    ren Seite mitentscheiden. Genauso klar muss sein – das
    soll und kann das ukrainische Volk wissen –, dass die
    Europäische Union zum Ausbau der Beziehungen mit
    einer demokratischen Ukraine, wenn sie es denn so will,
    wie wir es wollen, zu einer wirklich funktionierenden
    politischen und ökonomischen Partnerschaft durchaus
    bereit ist. Deutschland wird das immer unterstützen.

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    (C (D (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Vieles – ich füge hinzu: auch sehr Polemisches – ist in
    en vergangenen Tagen über die Rolle Russlands und
    es russischen Präsidenten gesagt worden. Richtig ist:
    uch für Russland ist die Entwicklung in der Ukraine
    on größter Bedeutung. Wie kein anderes Land in Eu-
    opa ist Russland mit der Ukraine durch Geschichte,
    ultur – es ist ja wiederholt auf die Literatur hingewie-
    en worden – und auch durch Sprache verbunden. Beide
    änder sind im Übrigen füreinander absolut unersetzli-
    he Wirtschaftspartner. Das gilt jedenfalls für die – wie
    uch immer politisch organisierte – Ukraine und das be-
    rifft nicht nur den Energiesektor, sondern weit mehr.
    Sie sind also aufeinander angewiesen, wenn ich das

    o sagen darf. Jeder, der Ratschläge erteilt, was die in-
    ere Entwicklung dort und anderswo angeht, sollte das
    issen, wenn er wirklich hilfreich sein will.
    Kein anderes Land in Europa hat so vielfältige
    enschliche und familiäre Bindungen zur Ukraine wie
    ussland. Russland hat deshalb ein vitales Interesse an
    iner stabilen, auch einer prosperierenden und einer
    richtig verstanden – geeinten Ukraine, und zwar einer,
    ie eng mit Russland zusammenarbeitet. Dass das auf
    er Basis der Souveränität zweier Staaten zu geschehen
    at, ist, denke ich, für uns außer jeder Diskussion.
    All das sollte bei der Beurteilung der russischen Poli-

    ik und der Entwicklung in der Ukraine nicht vergessen
    erden. Die Lage in der Ukraine habe ich in zwei aus-
    ührlichen Telefonaten mit Präsident Putin besprochen.
    r hat mir zugesichert, dass Russland an einer friedli-
    hen und demokratischen Lösung der Krise in der
    kraine interessiert ist, und zwar an einer Lösung, die
    ie territoriale Integrität des Landes nicht infrage stellt.
    r hat sich ferner, wie auch wir, für Verhandlungen zwi-
    chen den an der Krise beteiligten Parteien ausgespro-
    hen und in Den Haag, aber auch in den verschiedenen
    esprächen erklärt, dass das Ergebnis eines demokrati-
    chen Prozesses – und was könnte das zur Entscheidung
    ieser Situation anderes sein als demokratische Wah-
    en? –, der den Willen der ukrainischen Bevölkerung wi-
    erspiegelt, von allen, also auch von Russland, zu res-
    ektieren ist.
    Ich sage es noch einmal: Für mich ist völlig klar – ich

    enke, darüber kann es bei allen sprachlichen Möglich-
    eiten auch keine wirklichen Differenzen geben –, dass
    er wirkliche Wille des Volkes, soweit es um politische
    estaltung geht, nur durch manipulationsfreie Wahlen
    rmittelt werden kann, durch nichts anderes. Ich denke,
    as ist für jeden verständlich.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


    Weil wir, meine Damen und Herren, von der Lage
    usgehen müssen, wie sie wirklich ist, und nicht von ei-
    er Lage, wie wir sie uns wünschen – sie soll ja erst so
    erden, wie wir sie uns wünschen –, rate ich dringend
    azu, die Tatsache, dass Russland seine Verantwortung
    ahrnehmen und die Entscheidung respektieren wird,

    (A)


    13396 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 144. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 1. Dezember 2004


    (A) )



    (B) )


    Bundeskanzler Gerhard Schröder

    als ein wirklich positives Signal zu begreifen und sich
    darum zu bemühen, dass die Führung dort daran auch
    festhält. Wir sind wirklich gut beraten, die Willensbil-
    dung und die Willensäußerungen des russischen Präsi-
    denten ernst zu nehmen, aus sehr vielen Gründen, vor al-
    lem dann, wenn wir, wie hier von jedem zum Ausdruck
    gebracht worden ist, an einer vernünftigen Lösung der
    Krise interessiert sind – und wir müssen daran interes-
    siert sein.

    Im Übrigen, meine Damen und Herren, ändert die ge-
    genwärtige Situation dort nichts an unserem Ziel, eine
    strategische Partnerschaft mit Russland auf- und aus-
    zubauen. Was immer uns in der Bewertung der Situation
    trennt: Dies muss unabhängig davon unser fester Wille
    sein.

    Im kommenden Jahr werden wir den 60. Jahrestag
    des Kriegsendes begehen. Ich sehe dieses Datum und die
    Erinnerung an die Schrecken, die mit dem Krieg verbun-
    den sind – in Russland, aber auch in Deutschland –, als
    eine Verpflichtung zu gemeinsamer Politik, eine Ver-
    pflichtung, alles zu tun, um die strategische Partner-
    schaft mit Russland auf eine neue Stufe zu heben und
    durch Politik, aber auch durch Kontakte zwischen den
    Zivilgesellschaften und durch wirtschaftlichen Aus-
    tausch dafür zu sorgen, dass das, was im letzten Jahrhun-
    dert geschehen ist, nie wieder passieren kann. Die Si-
    cherheit ganz Europas, unsere Stabilität und auch
    unseren Wohlstand werden wir auf Dauer nicht ohne und
    schon gar nicht gegen Russland, sondern nur in Partner-
    schaft mit Russland gewährleisten können.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Niemand sollte dieses grundlegende Prinzip der euro-
    päischen Politik vernachlässigen. Daraus folgt, dass wir
    den Weg der Partnerschaft, den wir jetzt beschritten ha-
    ben, entschlossen weitergehen, ohne unsere Grundsätze
    aufzugeben. Dieser Weg ist politisch, aber auch ökono-
    misch ohne eine vernünftige Alternative. Ich meine da-
    mit nicht nur die Frage, wie wir in den nächsten Jahren
    und Jahrzehnten die für die deutsche Wirtschaft so wich-
    tige Energieversorgung sichern können. Es ist nicht ganz
    unwichtig, über diese Frage nachzudenken; ich jeden-
    falls werde mich davon nicht abbringen lassen. Daneben
    wollen und müssen wir aber die allgemeinen wirtschaft-
    lichen Beziehungen ausbauen. Das liegt in unserem ur-
    eigenen Interesse und dient der Gewährleistung von Sta-
    bilität und Sicherheit in Europa.

    Bilateral werden die deutsch-russischen Regierungs-
    konsultationen in Hamburg und auf Schloss Gottorf der
    nächste Schritt sein. Wir wollen dabei mit der Unter-
    zeichnung eines Abkommens über einen verstärkten
    Jugendaustausch unsere Partnerschaft auch in der Zi-
    vilgesellschaft, insbesondere bei der jungen Generation,
    verankern. Für die Europäische Union geht es darum, die
    so genannten vier gemeinsamen Räume mit Russland in
    den Bereichen Inneres und Justiz, Äußeres und Sicher-
    heit, Bildung und Forschung sowie Wirtschaft zu entwi-
    ckeln.

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    (C (D Klar ist: Die Krise in der Ukraine stellt Europa vor ine wirklich große Herausforderung. Durch die Enticklung der vergangenen 15 Jahre seit dem großen mbruch 1989 hat Europa seine schmerzliche Teilung ndgültig überwunden. Jetzt stehen wir gemeinsam in er Verantwortung, auch in der Ukraine zu einer Enticklung beizutragen, die uns dauerhaftem Frieden und auerhafter Stabilität in Europa einen entscheidenden chritt näher bringt. Das ist – dessen bin ich sicher – nur u gewährleisten, wenn eine wirklich demokratische ntwicklung in der Ukraine Platz greift. Vielen Dank für die Aufmerksamkeit. (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)




Rede von Dr. Hermann Otto Solms
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

Das Wort hat die Kollegin Dr. Angela Merkel von der
DU/CSU-Fraktion.


(Beifall bei der CDU/CSU)


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Angela Merkel


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Wir alle

    alten in diesen Tagen den Atem an. Mit großem Res-
    ekt und mit großen Hoffnungen schauen wir uns die
    ilder aus Kiew und aus der übrigen Ukraine an. Wir
    ehmen somit Anteil an den Demonstrationen und den
    rotesten der Menschen dort. Ich freue mich, dass heute
    krainische Wissenschaftler unter den Zuschauern
    ind, die auf Einladung der Konrad-Adenauer-Stiftung
    en Deutschen Bundestag besuchen und diese Debatte
    erfolgen können.


    (Beifall im ganzen Hause)

    Jeder, der die friedliche Revolution 1989 in der DDR
    iterleben konnte, kann sich ungefähr vorstellen, wel-
    he Gefühle die Menschen in der Ukraine bewegen. Ich
    öchte hinzufügen, dass die Lebensumstände, aber auch
    ie Witterungsumstände viele zusätzliche Ängste und
    orgen unter den Menschen auslösen. Deshalb kann ihr
    ut gar nicht hoch genug bewertet werden.
    Auch ich möchte darauf hinweisen, dass es ganz
    ichtig ist, dass es nicht zu einer Trennung in die Ost-
    nd in die Westukraine kommt. Die Trennlinie muss
    ielmehr angesetzt werden zwischen denen, die bereit
    ind, für Demokratie und für Rechtsstaatlichkeit einzu-
    reten, und denen, die sich den Beharrungskräften unter-
    rdnen. Eine einige Ukraine ist die Voraussetzung für
    ine friedliche Lösung. Ich glaube, das wollen auch die
    enschen dort. Das sollten wir unterstützen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Deshalb gilt unsere Solidarität all denen, die ihr
    echt auf freie, ungefälschte Wahlen einklagen. Wir sind
    lücklicherweise über alle Fraktionen hinweg mit allen
    ahlbeobachtern der Meinung, dass die Wahlen, so wie
    ie stattgefunden haben, gefälscht waren. Deshalb er-
    reifen wir Partei für die Menschen, die sich das nicht
    ieten lassen wollen. Diese Parteiergreifung erfolgt zur-
    eit für den Kandidaten der Opposition, für Wiktor
    uschtschenko. Das hat nichts mit Parteinahme für einen

    Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 144. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 1. Dezember 2004 13397


    (A) )



    (B) )


    Dr. Angela Merkel

    ehrlichen Wahlsieger zu tun, sondern damit, wer die
    Stimme des Protestes in der Ukraine ist. Das ist die Be-
    wegung von Juschtschenko.

    Ich bin der festen Überzeugung, dass der Geist der
    Demokratie, der sich jetzt in der Ukraine Bahn bricht
    und sich im Übrigen schon über eine lange Zeit eines
    Selbstfindungsprozesses entwickelt hat, in der Allgegen-
    wärtigkeit des ukrainischen Volkes unumkehrbar ist. Es
    ist deshalb gerade unsere Aufgabe, Aufgabe der Deut-
    schen, die eine erfolgreiche Wiedervereinigung erreicht
    haben, den Geist der Demokratie, wo immer wir können,
    zu stärken und zu ermutigen. Natürlich sind friedliche
    Wege zu suchen; aber vor allen Dingen sind Demokratie
    und Freiheit zum Durchbruch zu verhelfen – und dies so-
    wohl auf politischer als auch auf menschlicher Ebene,
    sowohl über die Regierung der Bundesrepublik Deutsch-
    land als auch über das Parlament. Das ist erfreulicher-
    weise durch vielfältige Reisen geschehen.

    Hinter diesem Ziel müssen alle anderen Interessen zu-
    rückstehen. Unsere Wertebasis muss bei dem, was wir
    jetzt tun, vollkommen klar sein. Denn – da bin ich mir
    vollkommen sicher – der Ausgang dieser Krise, wie sie
    sich jetzt darstellt, und die Art und Weise, wie wir Euro-
    päer und wir Deutschen agieren, werden weit über diese
    Krise hinaus etwas über europäisches und deutsches
    Handeln und über die Glaubwürdigkeit unserer Politik
    aussagen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Deshalb sollten wir drei Signale aussenden:
    Erstens. Die Mitgliedstaaten der Europäischen Union

    werden sich niemals mit Wahlfälschung abfinden. Sie
    werden niemals Regierungen akzeptieren, die durch
    Wahlfälschung an die Macht gekommen sind.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Deshalb wird zu Recht die Forderung nach neuen Wah-
    len gestellt. Wir haben nicht zu befinden, auf welchem
    Weg das genau geht. Der Vorschlag einer Stichwahl ist
    sicherlich eine Möglichkeit, vielleicht auch der Vor-
    schlag einer Neuwahl.

    Aber klar müssen zwei Dinge sein:
    Der Prozess zu einer Neuwahl darf zum einen nicht in

    der Absicht geführt werden, zum Schluss die Zermür-
    bung der Opposition zu bezwecken. Das ist die große
    Gefahr.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP sowie bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Welche Wahlvorgänge auch immer abgehalten wer-
    den: Es muss zum anderen von Anfang an sicher sein,
    dass die in der Ukraine Handelnden bereit sind, OSZE-
    Standards zu akzeptieren – und das nicht nur am Tag der
    Wahl, sondern im Vorfeld und im Nachhinein, damit
    nicht nur einmal flächendeckend geschaut wird, ob diese
    eingehalten werden, sondern damit auch in der Tiefe
    kein Zweifel an dem dann zukünftigen Wahlergebnis be-
    steht.

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    (C (D (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP sowie bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Zweitens. Weil es so sehr um das Selbstverständnis
    uropas geht, brauchen wir ein handlungsfähiges, eini-
    es und engagiertes Europa. Ich begrüße ausdrücklich
    ür die CDU/CSU-Fraktion die Aktivitäten des Hohen
    eauftragten für die Außen- und Sicherheitspolitik,
    avier Solana. Er ist zum zweiten Mal in der Ukraine.
    ch begrüße ausdrücklich, dass diesmal nicht zwischen
    eutschland, Frankreich und Russland über Polen hin-
    eg agiert wird, sondern dass die polnische Regierung
    ntensiv einbezogen ist.
    Herr Bundeskanzler, ich glaube, die deutsche Rolle
    uss eine aktive, kameradschaftliche und nachbar-
    chaftliche Rolle sein, eine Rolle, die auf ein einiges
    uropa hinwirkt. Natürlich brauchen wir eine politische
    ösung. Ich finde nur, die Nebenbemerkung, welche
    ehnsüchte auch immer manch einer haben mag, ist ein
    enig irreführend, weil wir alle an einer politischen,
    ber demokratischen Lösung interessiert sind. Es gibt
    iemanden, der irgendwelche poujadistischen Sehn-
    üchte hat. Wir alle wollen vielmehr einen friedlichen,
    rfolgreichen Prozess mit einer klaren Zielsetzung: der
    inführung der Demokratie.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Drittens. Ich glaube, für uns alle ist klar, dass Russ-

    and als ein auf das Engste mit der Ukraine verbundener
    achbar dazu Stellung nehmen kann und auch muss.
    orhin wurde schon ausgeführt, dass es eine gemein-
    ame Geschichte, Kultur und teilweise auch eine ge-
    einsame Sprache gibt, obwohl sich diese auseinander
    ntwickeln. Russland trägt Verantwortung für einen
    riedlichen, aber demokratischen Prozess. Auch Russ-
    and steht in der Frage, wie es vorgeht, vor einer ganz
    chwierigen, aber existenziell wichtigen Entscheidung.
    ussland könnte sich von dem Denken in imperialen
    influsssphären – solche Kräfte gibt es – leiten lassen.
    ussland könnte aber auch die Kraft und den Mut haben,
    eutlich zu sagen, nach welchen Prinzipien die russische
    ntwicklung und damit auch der Umgang mit Nachbar-
    taaten geleitet werden. Das müssten rechtsstaatliche
    nd demokratische Prinzipien sein. An dieser Frage wird
    ich entscheiden, ob dieser Prozess auf einem guten Fun-
    ament gebaut ist oder ob es ein Prozess ist, an dem wir
    ritik üben müssen. Für uns darf es keinen Zweifel ge-
    en: Das Fundament muss aus Demokratie und Rechts-
    taatlichkeit bestehen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Meine Damen und Herren, es steht viel auf dem Spiel.

    s steht viel auf dem Spiel für die Menschen in der
    kraine, für ihr persönliches Leben. Es geht um die
    rage, ob es gelingt, diesen Konflikt friedlich und er-
    olgreich zu lösen. Wir wissen, wenn solche Aufstände
    chief gehen – ich erinnere an Prag im Jahr 1968 –, wie
    iel Leid, wie viel Schrecken, wie viele zerstörte Karrie-
    en und Menschenleben dies mit sich bringen kann. Es
    teht aber auch sehr viel auf dem Spiel für das Bild, das
    ir, die Deutschen und die anderen Mitgliedstaaten der

    13398 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 144. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 1. Dezember 2004


    (A) )



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    Dr. Angela Merkel

    Europäischen Union, bei den Menschen in der Ukraine
    hinterlassen. Deshalb glaube ich, dass wir entscheidende
    Stunden erleben.

    Ich finde es gut und erfreulich, dass Sie, Herr Bundes-
    kanzler, aufgrund Ihrer guten Beziehungen in intensiven
    Gesprächen mit dem russischen Präsidenten Putin auch
    über das, was notwendig ist, geredet haben. Natürlich
    sind die Interessen Russlands ebenso wie die Interessen
    der Europäischen Union zu beachten. Ich glaube aber,
    dass wir in der Sprache ganz vorsichtig sein sollten. In
    Ihren Ausführungen, Herr Bundeskanzler, ist dies eben
    auch deutlich geworden. Dass der russische Präsident
    das Ergebnis eines demokratischen Prozesses in der
    Ukraine respektieren wird, ist eigentlich eine Selbstver-
    ständlichkeit.


    (Claudia Nolte [CDU/CSU]: So ist es!)

    Wenn dies noch einmal ausgesprochen wird, ist es gut.
    Dass Sie aber hinzufügen: „Was anderes soll das Ergeb-
    nis eines demokratischen Prozesses sein als neue Wah-
    len?“, scheint Ihre Interpretation von demokratischen
    Prozessen zu sein. Ich bin mir aber nicht hundertprozen-
    tig sicher – das erklärt auch die unterschiedlichen Ver-
    lautbarungen in Moskau und in Berlin –, ob auch der
    russische Präsident als einzige Möglichkeit eines demo-
    kratischen Prozesses Neuwahlen ansieht. Wir werden
    dies abwarten. Auch das ist letztendlich in der Ukraine
    zu entscheiden.

    Aus zwei Gründen ist es für uns Deutsche in beson-
    derer Weise wichtig, dass bei allem, was die Bundes-
    republik Deutschland tut, Rechtsstaatlichkeit und frei-
    heitliches, demokratisches Handeln vor allen anderen
    Interessen Vorrang haben: Der erste Grund ist der
    60. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkrieges; darin
    bin ich mit Ihnen vollkommen einig. Der zweite Grund
    ist unsere Erfahrung mit der Einigung Deutschlands in
    Freiheit, Frieden und Freundschaft mit unseren Nach-
    barn. Wir Deutsche haben beides erlebt.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Herr Bundeskanzler, das ist keine Absage an eine

    wirtschaftliche Kooperation, an eine Orientierung an
    wirtschaftlichen Notwendigkeiten. Wenn wir aber lang-
    fristig denken, kann auch der Bundesrepublik Deutsch-
    land ein nicht auf Demokratie, sondern auf hegemoniales
    Machtdenken beruhendes gemeinsames Wirtschaftspro-
    jekt nicht recht sein. Es muss auf Rechtsstaatlichkeit in
    Russland gegründet sein. Das ist die Basis, auf der wir
    gute strategische Partnerschaften aufbauen können. Ob
    die Demokratie in Russland schon lupenrein ist, darüber
    kann man in Deutschland sicherlich verschiedener Mei-
    nung sein. Das ist auch wichtig und richtig so.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Gernot Erler [SPD]: Was schlagen Sie denn vor, Frau Merkel?)


    – Um die Frage zu beantworten: Ich schlage vor, dass
    wir unsere Maßstäbe – das ist dann auch meine letzte
    Bemerkung – ganz klar definieren und Prioritäten set-
    zen. Und die Priorität heißt: rechtsstaatliches Handeln in
    Russland. Es kann auch in einer strategischen Partner-

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    (C (D chaft eine kritische Auseinandersetzung geben; nicht ede kritische Auseinandersetzung muss in einer Konrontation enden. Niemand in diesem Hause zweifelt daan, dass eine strategische Partnerschaft mit Russland ichtig ist. Aber manchmal wächst auch die Autorität, enn man ein offenes Wort mehr sagt. Das tun wir ja geenüber anderen Ländern dieser Erde auch. Es geht also in diesen Tagen um die Gemeinsamkeit uropäischer Prinzipien. Wir können in diesem Hause, m Deutschen Bundestag in Berlin, sitzen, weil über ahrzehnte sehr klar eine Auseinandersetzung um die rage der deutschen Einheit geführt wurde, um die rage: Reicht es, wenn sie im Frieden stattfindet? Oder uss sie in Frieden und Freiheit stattfinden? Ich sage: as, was uns glücklich gelungen ist, verpflichtet uns, icht nur für eine friedliche Lösung – das auch –, sonern für eine Lösung für die Ukraine in Frieden und reiheit zu kämpfen. (Anhaltender Beifall bei der CDU/ CSU – Beifall bei der FDP)


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)